Jahresbericht 2000-2001 - BKK Landesverband Bayern
Jahresbericht 2000-2001 - BKK Landesverband Bayern
Jahresbericht 2000-2001 - BKK Landesverband Bayern
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[ <strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong>
[Inhalt<br />
4<br />
6<br />
8<br />
9<br />
.........Vorwort<br />
<strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
.........Verwaltungsrat des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong><br />
.........<strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> und weitere Gremien<br />
.........Mitglieder des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong><br />
10 .........Die <strong>BKK</strong>-Landschaft in <strong>Bayern</strong><br />
Wettbewerb und RSA<br />
11 .........Wettbewerb in der GKV und die Folgen<br />
12 .........Reform des Risikostrukturausgleichs<br />
Vertragsverhandlungen <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />
14 .........Gesamtvergütung Ärzte, Arzneimittel, Arzneimittelversand, Zahnärzte,<br />
Zahntechniker, Krankenhäuser, Heil- und Hilfsmittel, Rehabilitation<br />
18 .........Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
19 .........Pflegeversicherung<br />
Prävention und Versorgungsmanagement<br />
20 .........Prävention und Selbsthilfe<br />
22 .........Integrierte Versorgung<br />
23 .........Arge IGV-PN – Patientenberatung im Krankenhaus<br />
24<br />
<strong>BKK</strong> im gesundheitspolitischen Dialog<br />
<strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
28 .........Zahlen – Daten – Fakten<br />
35<br />
.........Impressum<br />
[ 3
[ Vorwort<br />
Die aktuellen gesundheitspolitischen Gesetzgebungsverfahren ranken sich im Wesentlichen alle um ein Ziel: die<br />
Steuerung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Nüchtern betrachtet kann man auch sagen:<br />
es geht um die Eingrenzung von Wettbewerbserfolgen der <strong>BKK</strong>. Die <strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong> sehen<br />
Solidarität und Wettbewerb als die beiden zusammengehörenden Elemente zur Sicherung<br />
und Weiterentwicklung einer Gesundheitsversorgung von hoher Qualität für alle.<br />
Das wettbewerbliche Element wird jedoch durch die bereits veranlassten und<br />
weitere geplante Eingriffe des Gesetzgebers weiter zurückgedrängt.<br />
Da ist zum einen das durch ein Eilverfahren erwirkte Gesetz zur Einschränkung<br />
von Kassenwahl und -wechsel in diesem Jahr. Da ist des<br />
weiteren das in der parlamentarischen Beratung stehende Gesetz zur<br />
Einführung des Wohnortprinzips in der ärztlichen und zahnärztlichen<br />
Vergütung, das neben einer richtigen Zielsetzung auch in erheblichem<br />
Umfang durch den beabsichtigten West-Ost-Transfer die <strong>BKK</strong> einseitig<br />
belasten soll.<br />
Schließlich das Gesetz zur Reform des Risikostrukturausgleichs, das im Kern<br />
ein Mittelumverteilungsgesetz zu Lasten des <strong>BKK</strong>-Systems darstellt. Um die Ausgestaltung<br />
wird unter Einsatz erheblichen wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen<br />
Sachverstands gerungen. Ein Bereich in diesem Gesetz ist von<br />
besonderer Reichweite: die Entwicklung und Implementierung von<br />
Disease-Management-Programmen (DMP).<br />
Der Gesetzgeber bezeichnet die Regelungen in den neu vorgeschlagenen<br />
Paragraphen des SGB V als gezielte Förderung von<br />
strukturierten Behandlungsprogrammen, die „der Orientierung<br />
des Wettbewerbs auf eine Verbesserung der Versorgungsqualität“<br />
Anschub gibt. Die Verankerung des versorgungspolitischen<br />
Vorhabens in einem Steuerungsinstrument des Wettbewerbs,<br />
dem Risikostrukturausgleich, gibt jedoch Anlass zur Befürchtung,<br />
dass das wettbewerbliche Streben sich nicht ausreichend<br />
auf die Qualität der Programme richten wird, sondern stattdessen<br />
mehr Engagement auf die bloße Einschreibung der für DMP vorgesehenen<br />
eigenen Patientengruppen entfaltet wird. Allein wegen der begriff-
lichen und definitorischen Unsicherheiten<br />
bezüglich Disease-Management-<br />
Programmen muss von einem hohen<br />
Missbrauchspotential ausgegangen<br />
werden. Ich erachte es deshalb für dringend<br />
erforderlich, die Vollfinanzierung der Disease-<br />
Management-Programme aus dem RSA abzuflachen<br />
und einen Selbstbehalt der jeweiligen Krankenkasse<br />
von mindestens 25 Prozent vorzusehen. Dadurch<br />
könnte eine Subventionsmentalität von vorneherein<br />
verhindert werden.<br />
Dabei sind die Intentionen des Gesetzgebers grundsätzlich<br />
begrüßenswert. Deutschland ist bisher noch<br />
ein Entwicklungsland, was strukturierte, bereichsübergreifende<br />
Versorgungsprogramme angeht. Ein Grund<br />
hierfür ist die Tatsache, dass es keine bereichsübergreifende<br />
Klammer und keinen Motor für eine solche<br />
Entwicklung gibt. Diese Aufgabe sollen und müssen<br />
die Krankenkassen als Vertreter ihrer Versicherten<br />
übernehmen. Der Gesetzgeber scheint offensichtlich<br />
entschlossen, jedenfalls in diesem noch kleinen<br />
Sektor den Krankenkassen einen Einfluss auf medizinische<br />
Inhalte der Versorgung einzuräumen; was man<br />
ohne weiteres als kleine Revolution bezeichnen könnte,<br />
wenn es denn so kommt.<br />
Im Kontext der Gesetzesinitiativen des Jahres <strong>2001</strong><br />
müssen wir feststellen, dass auch die Intention zur<br />
Einführung von Disease-Management-Programmen<br />
nicht vorrangig in der Verbesserung der Versorgung<br />
chronisch Kranker liegt, sondern in der Umverteilung<br />
des Marktes zu Ungunsten der <strong>BKK</strong>. In der Reihe dieser<br />
Maßnahmen ist desweiteren auch noch die<br />
Regelung zur solidarischen Finanzierung aufwändiger<br />
Leistungsfälle durch einen Risikopool (§269 SGB V)<br />
aufzulisten. Hier wird sich allerdings erweisen, dass<br />
Betriebskrankenkassen – entgegen der öffentlichen<br />
Proklamationen – wie alle Krankenkassen Versorgerkassen<br />
sind. Für die bayerischen Betriebskrankenkassen<br />
erübrigt sich dadurch lediglich das bisher interne<br />
Ausgleichssystem.<br />
Bei einer späteren Bilanzierung der Maßnahmen wird<br />
sich zeigen, dass uns all das nicht aus der Bahn werfen<br />
wird, auch wenn wir erhebliche Ausgleichslasten<br />
zu tragen haben. Die Betriebskrankenkassen werden<br />
erfolgreich bleiben.<br />
Wir werden uns weiterhin vor allem dafür einsetzen,<br />
dass in der Entwicklung der Gesundheitsversorgung in<br />
Deutschland die Elemente gestärkt werden, die für den<br />
Bestand und die Weiterentwicklung eines hohen Versorgungsniveaus<br />
ausschlaggebend sind und bisher zu<br />
wenig Beachtung gefunden haben: Transparenz des<br />
Leistungsgeschehens, Vermittlung von Informationen<br />
für Versicherte, Qualitätssicherung und Stärkung der<br />
Eigenverantwortung von Patienten.<br />
Gerhard Schulte, Vorsitzender des Vorstandes<br />
[ 5
[ Verwaltungsrat des<br />
<strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong><br />
Oberbayern<br />
Niederbayern, Oberpfalz<br />
Schwaben<br />
Ernst Lang, Vorsitzender*<br />
Versicherten-<br />
Arbeitgebervertreter<br />
<strong>BKK</strong><br />
vertreter<br />
Robert Kobel Allianz<br />
Josef Mosinger Siemens<br />
Horst Pfannenstein SKW<br />
Peter Schneider Bezirk Oberbayern<br />
N.N.<br />
Stellvertreter**<br />
N.N.<br />
Josef Kreipl Die Persönliche<br />
Helmut Schumacher MAN und MTU<br />
Ottmar Konrad PWA<br />
Hans-Joachim Springwald AKZENT<br />
Manfred Schoch BMW<br />
Albert Vetter BAVARIA<br />
Georg Renner Faber Castell & Partner<br />
Stellvertreter**<br />
Franz Spieß Faber Castell & Partner<br />
Paul Jogsch Krones<br />
Harald Dümler Schott-Rohrglas<br />
Judith Krone Schott-Rohrglas<br />
Inge Pecher Faber Castell & Partner<br />
Horst Maschke Faber Castell & Partner<br />
Manfred Knöpfle Stadt Augsburg<br />
Peter Zettl MAN Augsburg<br />
Stellvertreter**<br />
Werner Schlosser AKS<br />
Wolf-Rüdiger Schierz Haindl<br />
Hermann Regal MAN Augsburg<br />
Dieter Vogler Hosokawa-Alpine<br />
Joachim Dilger, stellv. Vorsitzender*<br />
Georg Biel AKZENT<br />
Joachim Dilger Audi<br />
Walter Huber Siemens<br />
<strong>BKK</strong><br />
Götz Schüßler MAN und MTU<br />
Silke Wolf HypoVereinsbank<br />
Stellvertreter**<br />
Dr. Erich Götz Allianz<br />
Werner Manzinger Die Persönliche<br />
Alois Vogl PWA<br />
Wilhelm Keller Volkhardt<br />
Günther Furchtbar BMW<br />
Peter Moschinski BAVARIA<br />
Kurt Krämer<br />
Stellvertreter**<br />
Heinz-Peter<br />
Schott-Rohrglas<br />
Gussenstätter Faber Castell & Partner<br />
Wilfried Polz Faber Castell & Partner<br />
Helmut Kundler Krones<br />
Manfred Schnoy MAN Augsburg<br />
Heinz Wimmer<br />
Stellvertreter**<br />
Stadt Augsburg<br />
Michael Fischer Hosokawa-Alpine<br />
Stefan Vollmann AKS<br />
* im jährlichen Wechsel, jeweils am 1. Februar des Jahres<br />
** In der Reihenfolge ihrer Aufstellung
Unterfranken<br />
Mittelfranken<br />
Oberfranken<br />
Versicherten-<br />
Arbeitgebervertreter<br />
<strong>BKK</strong><br />
vertreter<br />
Ernst Lang SKD<br />
Stellvertreter**<br />
Werner Noll Akzo Nobel <strong>Bayern</strong><br />
Franz Amrhein KBA<br />
Hans Schmidt SKD<br />
Werner Stahlmann aktiv<br />
Herbert Weik Adtranz<br />
Stellvertreter**<br />
Hermann-Josef<br />
Theligmann TE KA DE-FGF<br />
Erhard Gnibl Oechsler<br />
Klaus Ehrlich N-ERGIE<br />
Wilhelm Bluth aktiv<br />
Alfred Dietl Adtranz<br />
Roland Schmittnägel textilgruppe hof<br />
Peter Sperling Brose<br />
Stellvertreter**<br />
Horst Fehd Goebel<br />
Heiko Jakob Waldrich<br />
Siegfried Koch Schoedel<br />
Josef Oppmann KBA<br />
Stellvertreter**<br />
Winfried Hain SKD<br />
Dietrich Spiegel SKD<br />
Kurt Dachlauer aktiv<br />
Norbert Rambow<br />
Stellvertreter**<br />
TE KA DE-FGF<br />
Helmut Brandt N-ERGIE<br />
Alexander Brams Nürnberger<br />
Hermann Schädel Goebel<br />
Jürgen Preil<br />
Stellvertreter**<br />
Brose<br />
Johann Stöckl<br />
Ernst-Rupprecht<br />
Waldrich<br />
Werdin Schoedel<br />
<strong>BKK</strong><br />
** In der Reihenfolge ihrer Aufstellung<br />
[ 7
[ <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong><br />
und weitere Gremien<br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Bayern</strong> erfüllt<br />
als Körperschaft des<br />
öffentlichen Rechts<br />
die gesetzlichen Aufgaben<br />
zur Gewährleistung<br />
der Gesundheitsversorgung<br />
der<br />
bayerischen <strong>BKK</strong>-<br />
Versicherten. Zum anderen ist er aber auch Dienstleister<br />
für seine Mitgliedskassen, indem er diese in<br />
Der Fachbeirat<br />
allen Fragen rund um die Gesetzliche Krankenversi- Der Fachbeirat ist Bindeglied zwischen den Mitgliedscherung<br />
unterstützt. Die Vertragsverhandlungen mit kassen und dem <strong>Landesverband</strong>. Er erörtert aktuelle<br />
den Leistungserbringern zählen zu seinem Kernge- gesundheitspolitisch und strategisch relevante Fraschäft.<br />
Darüber hinaus hat die politische Verbandsgestellungen, Sachverhalte und Fragen der Gesetzarbeit<br />
große Bedeutung.<br />
lichen Kranken- und Pflegeversicherung in <strong>Bayern</strong><br />
sowie aktuelle Fragen zu den<br />
Die bezirklichen Arbeitsgemeinschaften<br />
Vertragsbeziehungen mit den<br />
Leistungserbringern. Zudem<br />
Arbeitsgemeinschaft Geschäftsführer <strong>BKK</strong><br />
verzahnt der Fachbeirat die<br />
Oberbayern Dr. Gerhard Rachor HypoVereinsbank<br />
Arbeit der Landesgeschäftsstelle<br />
mit der der bezirklichen<br />
Niederbayern/Oberpfalz Folker Freimuth Faber Castell & Partner Arbeitsgemeinschaften und<br />
Schwaben Hans Miczka Haindl<br />
wirkt bei der thematischen und<br />
inhaltlichen Vorbereitung der<br />
Franken Rudolf Zettl Adtranz<br />
Vorständetagungen und -kon-<br />
Die Arbeitsgemeinschaften des <strong>Landesverband</strong>es dienen der Information<br />
der Betriebskrankenkassen in den Regionen bei der Beratung<br />
gesundheitspolitischer Ziele. Sie wirken zudem bei der Wahl des Verwaltungsrates<br />
des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong> mit.<br />
ferenzen mit.
Mitglieder des<br />
<strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong><br />
[[ 9<br />
Geöffnete<br />
Betriebskrankenkassen<br />
Traditionelle<br />
Betriebskrankenkassen<br />
<strong>BKK</strong> KBA<br />
Friedrich-Koenig-Str. 3<br />
97080 Würzburg<br />
Tel.: 09 31/9 09 -43 38<br />
Fax: 09 31/9 09 48 05<br />
<strong>BKK</strong> Akzo Nobel <strong>Bayern</strong><br />
Glanzstoffstraße, 63785<br />
Obernburg<br />
Tel.: 0 60 22/81 21-60<br />
Fax: 0 60 22/81 21-70<br />
<strong>BKK</strong> Adtranz<br />
Eschenstr. 25, 3.Stock, 90441 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/42 45 70, Fax: 09 11/4 24 57 30<br />
NÜRNBERGER <strong>BKK</strong><br />
Nunnenbeckstr. 6, 90489 Nürnberg<br />
Tel.: 0911/5 31-21 66, Fax: 0911/5 31 48 41<br />
<strong>BKK</strong> TE KA DE - FGF<br />
Nordostpark 14, 90411 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/5 26-14 27 Fax: 09 11/5 26 11 80<br />
<strong>BKK</strong> MAN Augsburg<br />
Sebastianstr. 18, 86153 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/3 22-35 62 , Fax: 08 21/3 22 37 69<br />
<strong>BKK</strong> FTE<br />
Andreas-Humann-Str. 2<br />
96106 Ebern<br />
Tel.: 09531/94 26 10<br />
Fax: 0 95 31/94 26 11<br />
<strong>BKK</strong> N-ERGIE<br />
Hainstr. 34, 90461 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/9 46 73 21, Fax: 09 11/9 46 73 25<br />
<strong>BKK</strong> aktiv<br />
Lina-Ammon-Str. 17, 90471 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/9 81 80 (0), Fax: 09 11/9 81 80 20<br />
<strong>BKK</strong> Eberle<br />
Eberlestr. 28, 86157 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/5 21 22 80, Fax: 08 21/5 21 22 27<br />
<strong>BKK</strong> AKS<br />
Zugspitzstr. 181, 86165 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/7 20 78 (0), Fax: 08 21/72 07 81 07<br />
<strong>BKK</strong> Oechsler<br />
Matthias-Oechsler-Str.9<br />
91522 Ansbach<br />
Tel.: 09 81/1 25 40<br />
Fax: 09 81/1 49 22<br />
<strong>BKK</strong> Haindl<br />
Stephingergraben 12, 86152 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/3109-3 54, Fax: 08 21/3 10 91 05<br />
SKD <strong>BKK</strong><br />
Gunnar-Wester-Str. 12<br />
97421 Schweinfurt<br />
Tel.: 0 97 21/56 30 70<br />
Fax: 0 97 21/56 27 21<br />
BAVARIA <strong>BKK</strong><br />
O’Brien-Str. 3<br />
91126 Schwabach<br />
Tel.: 0 91 22/69 00<br />
Fax: 0 91 22/69 01 99<br />
<strong>BKK</strong> Stadt Augsburg<br />
Steingasse 9 , 86150 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/3 24-32 07, Fax: 08 21/3 24-32 03<br />
<strong>BKK</strong> Hosokawa Alpine<br />
Peter-Dörfler-Str. 13-25, 86199 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/5 90 63 71, Fax: 08 21/5 90 66 80<br />
<strong>BKK</strong> Goebel<br />
Coburger Str. 7<br />
96472 Rödental<br />
Tel.: 0 95 63/9 21 50<br />
Fax: 0 95 63/9 25 83<br />
Die Persönliche Betriebskrankenkasse<br />
(PBK)<br />
Lilienstr. 4,<br />
85221 Dachau<br />
Tel.: 0 81 31/37 49 20<br />
Fax: 08131/3 74 92 28<br />
Brose <strong>BKK</strong><br />
Ketschendorfer Str. 32, 96450 Coburg<br />
Tel.: 0 95 61/21 11 33, Fax: 0 95 61/21 11 67<br />
<strong>BKK</strong> Waldrich Coburg<br />
Hahnweg 116, 96450 Coburg<br />
Tel.: 0 95 61/6 5-250, Fax: 0 95 61/6 52 53<br />
<strong>BKK</strong> Röslau<br />
Hofer Str. 16/17<br />
95195 Röslau<br />
Tel.: 0 92 38/8 09 17<br />
Fax: 0 92 38/8 09 11<br />
<strong>BKK</strong> textilgruppe hof<br />
Fabrikzeile 21<br />
95028 Hof<br />
Tel.: 0 92 81/49 (0)-3 59<br />
Fax: 0 92 81/4 95 16<br />
<strong>BKK</strong> Bezirk Oberbayern<br />
Vockestr. 76<br />
85540 Haar<br />
Tel.: 0 89/4 56 65 80<br />
Fax: 089/4566 58 88<br />
<strong>BKK</strong> Allianz<br />
Giselastr. 28, 80802 München<br />
Tel.: 0 89/38 00 (0), Fax: 0 89/38 00 36 68<br />
<strong>BKK</strong> Schoedel<br />
Friedrich-Schoedel-Str. 21<br />
95213 Münchberg<br />
Tel.: 0 92 51/8 75 40<br />
Fax: 0 9251/87580<br />
<strong>BKK</strong> MAN und MTU<br />
Karlsfelder Str. 209 e-f, 80995 München<br />
Tel.: 0 89/1 58 80 10, Fax: 0 89/15 88 05 00<br />
<strong>BKK</strong> Krones<br />
Zwickauer Str. 8<br />
93073 Neutraubling<br />
Tel.: 0 94 01/70 26 05<br />
Fax: 0 94 01/70 29 50<br />
HypoVereinsbank <strong>BKK</strong><br />
Arnulfstr. 27, 80335 München<br />
Tel.: 0 89/5 45 91 5-12, Fax: 0 89/54 59 15 98<br />
<strong>BKK</strong> Volkhardt<br />
Altheimer Eck 5, 80331 München<br />
Tel.: 0 89/26 0195 62, Fax: 0 89/2 12 09 55<br />
<strong>BKK</strong> Schott-Rohrglas<br />
Erich-Schott-Straße<br />
95666 Mitterteich<br />
Tel.: 0 96 33/8 06 17<br />
Fax: 0 96 33/8 07 62<br />
<strong>BKK</strong><br />
Faber-Castell & Partner<br />
Bahnhofstr. 45<br />
94209 Regen<br />
Tel.: 0 99 21/26-3 99<br />
Fax: 0 99 21/2 64 99<br />
<strong>BKK</strong> AKZENT<br />
Gabelsbergerstr. 10, 85057 Ingolstadt<br />
Tel.: 08 41/4 93 47 (0), Fax: 08 41/4 93 47 26<br />
Audi <strong>BKK</strong><br />
Ettinger Straße 70, 85057 Ingolstadt<br />
Tel.: 08 41/8 87 (0), Fax: 08 41/88 71 09<br />
<strong>BKK</strong> PWA<br />
Veichtbauernweg 2<br />
83064 Raubling<br />
Tel.: 0 80 35/90 98 10<br />
Fax: 0 80 35/90 98 99<br />
<strong>BKK</strong> BMW<br />
Mengkofener Str. 6<br />
84130 Dingolfing<br />
Tel.: 0 87 31/37 5(0)<br />
Fax: 0 87 31/37 52 60<br />
<strong>BKK</strong> Schwesternschaft<br />
Rotkreuzplatz 8, 80634 München<br />
Tel.: 0 89/13 03 10 90, Fax: 0 89/13 03 10 91<br />
<strong>BKK</strong> SKW Trostberg<br />
Dr. Albert-Frank-Str. 32<br />
83308 Trostberg<br />
Tel.: 0 86 21/86 22 25<br />
Fax: 0 86 21/86 20 73<br />
Siemens Betriebskrankenkasse (SBK)<br />
Putzbrunner Str. 93, 81739 München<br />
Tel.: 0 89/6 27 00 (0) , Fax: 0 89/62 70 04 40<br />
Stand: 1. Oktober <strong>2001</strong>
[ Die <strong>BKK</strong>-Landschaft<br />
in <strong>Bayern</strong><br />
Vielfalt ist unsere Stärke<br />
<strong>BKK</strong> nach Größenklassen<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
5 5<br />
Wettbewerb und RSA<br />
[[ 11<br />
Wettbewerb in der GKV und die Folgen<br />
Von den 51 Millionen Mitgliedern gesetzlicher<br />
Krankenkassen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland sind seit<br />
1996 rund 3 Millionen in Richtung<br />
<strong>BKK</strong> gewandert. Das sind knapp<br />
über 6 Prozent der Mitglieder in der<br />
Gesetzlichen Krankenversicherung.<br />
Mitglieder gewonnen haben die <strong>BKK</strong>,<br />
IKK und die Arbeiterersatzkassen<br />
(AEV).<br />
Trotz ihrer Mitgliederverluste beherrschen<br />
die AOK mit über 38 Prozent<br />
aller Mitglieder und die Ersatzkassen<br />
mit mehr als 35 Prozent nach wie vor<br />
Mitgliederentwicklung in der GKV<br />
den Markt. Allein die Barmer hat annähernd so viele Marktanteile der Krankenkassenarten vor 1996.<br />
Mitglieder wie alle 320 <strong>BKK</strong> bundesweit zusammen. So explodierten die Mitgliederzahlen der Angestellten-<br />
Interessant ist ein Blick auf die Entwicklung der Ersatzkrankenkassen zu Lasten der Orts- und Betriebskrankenkassen<br />
von 5 Millionen Mitglieder<br />
in 1960 auf über 17 Millionen<br />
Januar<br />
1996<br />
Januar<br />
<strong>2001</strong><br />
Differenz<br />
1996 zu <strong>2001</strong><br />
Marktanteil<br />
in %, <strong>2001</strong> 1996. Der im Verhältnis dazu eher un-<br />
<strong>BKK</strong> 5.218.475 8.428.621 3.210.146 16,5<br />
dramatische Mitgliederverlust der<br />
AOK 22.148.745 19.533.860 -2.614.885 38,3<br />
Orts- und Ersatzkrankenkassen in den<br />
IKK 3.000.151 3.208.464 208.313 6,3<br />
Jahren 1996 bis <strong>2001</strong> hat eine in der<br />
Öffentlichkeit und Politik wirksame<br />
VdAK 17.770.892 17.070.133 -700.759 33,5<br />
Gegenstrategie entfacht.<br />
AEV 803.677 964.928 161.251 1,9<br />
LKK 641.299 633.985 -7.314 1,2<br />
Seekasse 49.271 47.244 -2.027 0,1<br />
Bundesknappschaft 1.196.475 1.108.091 -88.366 2,2<br />
GKV gesamt 50.828.985 50.995.326 166.341 100<br />
Mitglieder in Millionen<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 07/<strong>2001</strong><br />
AOK VdAK <strong>BKK</strong> AEV
[ Wettbewerb und RSA<br />
Die Gesetzesinitiativen der Jahre <strong>2000</strong> und <strong>2001</strong> zeugen davon. So tritt vor allem<br />
auf Druck der Marktführer zum Jahreswechsel 2002 ein neues Wahlrecht in<br />
Kraft, dass im wesentlichen die bisherige Kündigungsfrist der freiwilligen<br />
Mitglieder mit zwei Monaten zum Monatsende für alle Mitglieder gelten<br />
lässt. Der sogenannte „Wüstenrot-Tag“, der für alle Pflichtversicherten<br />
im wesentlichen nur einen Krankenkassenwechsel mit Kündigung<br />
zum 30. September jährlich vorsah, entfällt. Damit wird<br />
die Konzentration hoher Wechslerzahlen auf wenige Monate<br />
entzerrt. Die Bindungsfrist an eine Krankenkasse wird<br />
von 12 auf 18 Monate für alle Mitglieder hochgesetzt.<br />
Die besondere Kündigungsmöglichkeit bei Beitragserhöhung<br />
bleibt dagegen erhalten.<br />
Die <strong>BKK</strong> treten für einen funktionalen Wettbewerb<br />
in der Gesetzlichen Krankenversicherung ein. Zum<br />
Wettbewerb gibt es nur schlechte Alternativen. Sinn<br />
und Zweck von Wahlfreiheit und Wettbewerb ist es, dass<br />
Versicherte über den Wechsel innerhalb der gesetzlichen<br />
Krankenkassen frei entscheiden können. Die Erfahrungen zeigen,<br />
dass der Wettbewerb Bewegung im Versorgungsbereich<br />
und bei den Serviceleistungen gebracht hat. Jetzt, da der Wettbewerb<br />
langsam an Fahrt gewonnen hat, darf ihm der Wind nicht<br />
wieder aus den Segeln genommen werden.<br />
Reform des Risikostrukturausgleichs<br />
Das Berichtsjahr wurde von Aktivitäten des Bundesgesundheitsministeriums<br />
und des Gesetzgebers begleitet, den Risikostrukturausgleich (RSA) auf Drängen<br />
der Orts- und Ersatzkrankenkassen neu zu ordnen. 1994 wurde der RSA in der<br />
Gesetzlichen Krankenversicherung eingeführt. Ziel war es, unterschiedliche Versichertenstrukturen<br />
der unterschiedlichen Kassen durch Transferleistungen auszugleichen<br />
und gleiche Startbedingungen für alle Krankenkassen bei Einführung der freien<br />
Krankenkassenwahlrechte im Jahr 1996 zu schaffen.
Zwei Gutachtergruppen beschäftigten<br />
sich mit der Reform des<br />
RSA und kamen zu dem Ergebnis,<br />
dass der Ausgleich einer Weiterentwicklung<br />
bedarf – allerdings<br />
mit sehr unterschiedlichen Änderungsvorschlägen.<br />
Unter dem<br />
Druck der Gesundheitsministerin<br />
einigten sich die beiden Gutachtergruppen<br />
auf ein Bündel von Maßnahmen,<br />
dass angebliche Wettbewerbsverzerrungen<br />
beseitigen<br />
sollte. Gemeinsam mit den Spitzenverbänden<br />
der GKV hat die<br />
Ministerin schließlich ein Konsens-<br />
papier verabschiedet, das folgende<br />
Maßnahmen vorsah:<br />
1. Einen Mindestbeitragssatz von 12,5 Prozent<br />
2. Einen Risikopool ab 2003 mit einem Schwellenwert<br />
je Versichertem von rund 40.000 DM<br />
3. Eine gesonderte Berücksichtigung von Chronikern<br />
im Risikostrukturausgleich, die an Disease-Management-Maßnahmen<br />
teilnehmen ab 2003<br />
4. Die Einführung des morbiditätsorientierten RSA<br />
ab 2007<br />
Der Mindestbeitragssatz ist durch die Einflussnahme<br />
von Bündnis 90/Die Grünen wieder gefallen. Die<br />
Wirksamkeit der anderen Maßnahmen steht im Zweifel.<br />
Nach wie vor fordern die <strong>BKK</strong> eher ein Weniger als<br />
ein Mehr an Ausgleichsmechanismen.<br />
Netto: Be- und Entlastungen durch den RSA<br />
VdAK<br />
AEV<br />
BKN<br />
IKK<br />
<strong>BKK</strong><br />
AOK<br />
-20<br />
-12,2<br />
-13,8<br />
-14<br />
-15<br />
-1,6<br />
-1,8<br />
-1,7<br />
-1,6<br />
-1,5<br />
-1,8<br />
-1,7<br />
-1,7<br />
-7,9 -5,1-3,3-2,2<br />
2,9<br />
2,8<br />
2,7<br />
2,5<br />
-15 -10 -5 0<br />
in Mrd. DM<br />
5 10 15 20<br />
<strong>2000</strong><br />
1999<br />
1998<br />
1997<br />
20,3<br />
19,7<br />
18,7<br />
17,9<br />
Es stellt sich u. a. auch die Frage der Kontrollierbarkeit,<br />
der Gerechtigkeit und des administrativen Aufwandes<br />
zusätzlicher Ausgleichsmaßnahmen.<br />
Die Transfersumme im Risikostrukturausgleich ist seit<br />
Einführung stetig angestiegen und hat inzwischen ein<br />
Volumen von rund 27 Milliarden DM erreicht. Einzelne<br />
<strong>BKK</strong> mit niedrigen Altersdurchschnitten zahlen über 50<br />
Prozent ihrer Einnahmen zur Unterstützung von anderen<br />
Krankenkassen. Allein die bayerischen <strong>BKK</strong> zahlten<br />
im Jahr <strong>2000</strong> 1,7 Milliarden DM in den Risikostrukturausgleich.<br />
Die Umverteilungssumme im RSA ist höher<br />
als die des Länderfinanzausgleichs. Eine verfassungsmäßige<br />
Grundlage gibt es für den RSA jedoch nicht. Die<br />
Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und<br />
<strong>Bayern</strong> haben daher im August <strong>2001</strong> eine Verfassungsbeschwerde<br />
eingereicht.<br />
[ 13
[ Vertragsverhandlungen <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />
Gesamtvergütung Ärzte:<br />
Nach 10 Jahren wieder Einzelleistungsvergütung<br />
In den Verhandlungen um eine Gesamtvergütung für<br />
die vertragsärztlichen Behandlungen ab <strong>2000</strong> waren<br />
sich die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Bayern</strong>s (KVB)<br />
und der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> einig, die seit über 10 Jahren<br />
bestehenden veralteten Kopfpauschalen durch ein<br />
neues Vergütungsmodell abzulösen. Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Bayern</strong> machte sich für das neue Vergütungsmodell<br />
stark, weil die Kopfpauschalen, die auf den<br />
Leistungsausgaben der Krankenkassen von 1991 aufbauen,<br />
den tatsächlichen Leistungsbedarf nicht widerspiegeln.<br />
Denn Mitgliederbewegungen zwischen den<br />
Kassen, die auf die Versichertenstruktur und damit die<br />
Nachfrage nach ärztlichen Leistungen wirken, werden<br />
bis heute nicht in den Kopfpauschalen berücksichtigt.<br />
Obwohl diese Schieflage in der ärztlichen Gesamtvergütung<br />
kassenartenübergreifend zu beobachten ist, hat<br />
der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> mit der KVB als einziger<br />
Vertragspartner nach einer gerechteren Vergütungslösung<br />
gesucht. Die Betriebskrankenkassen schieden<br />
deshalb erstmalig aus der Verhandlungsgemeinschaft<br />
mit den anderen Regionalkassen aus. Für die Zeit vom<br />
1. Juli <strong>2000</strong> bis 30. Juni <strong>2001</strong> vereinbarten sie mit der<br />
KVB, Kopfpauschalen durch die Vergütung von Einzelleistungen<br />
bei festen Punktwerten und Obergrenze zu<br />
ersetzen. Diese Vereinbarung ist bisher nicht nur regional<br />
sondern auch bundesweit einmalig.<br />
Für die Hausärzte in <strong>Bayern</strong> wurde ein fester Punktwert<br />
von 8,5 Pfennig und für Fachärzte ein Punktwert von<br />
7,5 Pfennig vereinbart. Für Leistungen, die aufgrund<br />
von Sondervereinbarungen erbracht wurden, wie am-<br />
bulantes Operieren oder fachinternistische Leistungen<br />
vereinbarten die bayerischen Betriebskrankenkassen<br />
einen Punktwert von 9,5 Pfennig. Die Vergütung von<br />
Impfleistungen wurde mit einem Punktwert von 8,5<br />
Pfennig festgelegt. Für Präventionsleistungen vereinbarten<br />
die Vertragspartner feste Pauschalen auf der<br />
Grundlage eines Punktwertes von 8,5 Pfennig.<br />
Auch mit der Einzelleistungsregelung wurde sichergestellt,<br />
dass die bayerischen Betriebskrankenkassen<br />
die Leistungen der Ärzte auf einem hohen Niveau vergüten.<br />
Zugleich wurde mehr Gerechtigkeit innerhalb<br />
der bayerischen <strong>BKK</strong>-Gemeinschaft hergestellt, da die<br />
Einzelleistungsvergütung den tatsächlichen Leistungsbedarf<br />
der einzelnen <strong>BKK</strong> wiederspiegelt und Veränderungen<br />
in den Versichertenstrukturen somit berücksichtigt<br />
werden.<br />
Der Vorteil der Einzelleistungsvergütung für die behandelnden<br />
Ärzte liegt nach Ansicht der Betriebskrankenkassen<br />
darin, dass sie mit festen Preisen<br />
rechnen können, wenn sie <strong>BKK</strong>-Versicherte behandeln.<br />
Den Ärzten wird somit vor allem eine kalkulierbare,<br />
leistungsgerechte Vergütung garantiert.<br />
Für den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember <strong>2001</strong> wurden<br />
die Gespräche über eine Fortführung der Vereinbarung<br />
mit der KVB begonnen. Es zeichnet sich ab,<br />
dass der neue Vorstand der KVB nicht bereit ist, die<br />
Einzelleistungsvergütung fortzusetzen. Erstmalig in<br />
der Verhandlungsgeschichte des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es<br />
<strong>Bayern</strong> müssen deshalb die Verhandlungen<br />
zur Gesamtvergütung zu wesentlichen Teilen über das<br />
Schiedsamt fortgeführt werden.
Die Verhandlungen zur Gesamtvergütung über den<br />
31. Dezember <strong>2001</strong> hinaus werden solange zurückgestellt,<br />
bis Klarheit über das vom Bundesgesundheitsministerium<br />
geplante „Gesetz zur Einführung des<br />
Wohnortprinzips bei Honorarvereinbarungen für Ärzte<br />
und Zahnärzte“ besteht. Nach Auffassung des <strong>BKK</strong><br />
<strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong> ist eine Neuregelung prinzipiell<br />
zu begrüßen. Allerdings sind wichtige Details,<br />
insbesondere die Vergütung der Ärzte in den neuen<br />
Bundesländern, regelungsbedürftig. In diesem Zusammenhang<br />
fordert der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> auch,<br />
die Kopfpauschalen dem tatsächlichen Leistungsbedarf<br />
anzupassen und entsprechend neu zu berechnen.<br />
Arzneimittel<br />
Das Arzneimittelbudget des Jahres <strong>2000</strong> – gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2 Prozent erhöht – ist aller Voraussicht<br />
nach nicht eingehalten worden. Endgültige Zahlen lagen<br />
bis zum Ende des Berichtszeitraums noch nicht vor.<br />
Die Bundesregierung plant die Ablösung der Budgets.<br />
Die Ankündigung des Arzneimittelbudget-Ablösungsgesetzes<br />
bewirkte bei den Vertragsärzten, die ohnehin<br />
nicht große Bereitschaft zu einer wirtschaftlichen<br />
Arzneimittelverordnung aufzugeben. So sind in den<br />
ersten sechs Monaten des Jahres <strong>2001</strong> die Arzneimittelausgaben<br />
gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
des Jahres <strong>2000</strong> um rund 11 Prozent angestiegen.<br />
Mit dem Ziel, die Zuwächse bei den Arzneimittelausgaben<br />
zu begrenzen, hat das Bundesgesundheitsministerium<br />
den Krankenkassen aufgetragen, Zielvereinbarungen<br />
mit den Kassenärztlichen Vereinigungen zu verein-<br />
baren. Eine gemeinsame Empfehlung der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung und den Spitzenverbänden der<br />
GKV zur Arzneimittelsteuerung in <strong>2001</strong>, die im Juli <strong>2001</strong><br />
vorgelegt wurde, konnte bisher in <strong>Bayern</strong> nicht umgesetzt<br />
werden. Vor diesem Hintergrund erscheint es sehr<br />
fraglich, dass die Ärzte in den wenigen verbleibenden<br />
Monaten des laufenden Jahres die Ausgabenzuwächse<br />
des ersten dreiviertel Jahres noch reduzieren können.<br />
Arzneimittelversand<br />
Im Zusammenhang mit den steigenden Arzneimittelausgaben<br />
ist der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> bestrebt,<br />
bestehende Einsparpotentiale bei der Arzneimitteldistribution<br />
zu nutzen. Die Möglichkeit, Arzneimittel im<br />
Wege des Versandhandels zu beziehen, gibt es in<br />
Ländern der Europäischen Union (EU) z. B. Niederlande<br />
und Großbritannien, wie auch außerhalb der EU, z. B.<br />
in der Schweiz und den USA. Einen neuen Stellenwert<br />
hat der Versandhandel von Arzneimitteln durch das<br />
Internet bekommen. Mit dem europaweiten Internet-<br />
Angebot von Arzneimitteln aus Ländern der EU, die<br />
den Versandhandel zulassen, erfahren auch deutsche<br />
Kunden bzw. Versicherte, dass Arzneimittel im<br />
Versandhandel preisgünstig bezogen werden können.<br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> ist überzeugt, dass die<br />
Bestimmung des Vertrages von Maastricht, den freien<br />
Waren- und Dienstleistungsverkehr in der EU sicherzustellen,<br />
auch für den Arzneimittelsektor gilt. Deshalb<br />
hat er im Auftrag seiner Mitgliedskassen im Frühjahr<br />
des Jahres <strong>2001</strong> eine Vertragsgrundlage erarbeitet und<br />
auf dieser Grundlage die Verhandlungen mit Versandapotheken<br />
in der EU aufgenommen.<br />
[ 15
[<br />
Vertragsverhandlungen <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />
Zahnärzte<br />
Für das Jahr <strong>2001</strong> konnte mit der Kassenzahnärztlichen<br />
Vereinigung <strong>Bayern</strong>s (KZVB) eine vertragliche<br />
Vereinbarung der zahnärztlichen Behandlung erreicht<br />
werden. Die Vertragspartner einigten sich dabei auf<br />
Preiserhöhungen, die je nach Leistungsbereich zwischen<br />
1,0 und 1,63 Prozent liegen.<br />
Zahnerhaltung geht vor Zahnersatz. In diesem Sinne<br />
vereinbarten die Vertragspartner, Ausgabenunterschreitungen<br />
bei Zahnersatz mit höheren Mitteln für<br />
die zahnerhaltende Behandlung zu honorieren. Die<br />
KZVB und die bayerischen <strong>BKK</strong> vereinbarten, für jede<br />
Mark Ausgabenunterschreitung bei Zahnersatz die<br />
Gesamtvergütungsobergrenze für konservierende und<br />
Parodontose-Behandlungen um zwei DM zu erhöhen.<br />
Zahntechniker<br />
Nachdem zum 1. Januar <strong>2001</strong> eine Vereinbarung mit<br />
den Zahntechniker-Innungen wegen stark divergierender<br />
Vorstellung über die Preisveränderungen nicht zustande<br />
kam, wurde das Landesschiedsamt angerufen. Da auch<br />
über den unparteiischen Vorsitz des Schiedsamts keine<br />
Einigung erzielt wurde, musste das vorgesehene Losverfahren<br />
über den Vorsitz entscheiden.<br />
Unter dem Vorsitz von Privatdozent Dr. Bouveret hat das<br />
Landesschiedssamt Anfang Juli <strong>2001</strong> beschlossen, die<br />
Preise für zahntechnische Leistungen ab 16. Juli <strong>2001</strong><br />
um 4,4 Prozent anzuheben. Für den Zeitraum vom<br />
1. Januar <strong>2001</strong> bis 15. Juli <strong>2001</strong> blieben die Preise unverändert.<br />
Hochgerechnet auf das gesamte Jahre<br />
<strong>2001</strong> führt dieser Schiedsspruch zu einer überproportionalen<br />
Preisanhebung von 2,035 Prozent.<br />
Für 2002 sind noch höhere Ausgabenzuwächse zu erwarten,<br />
da das Schiedsamt als Basiswert kalkulatorisch<br />
eine 4,4 Prozent-Erhöhung für <strong>2001</strong> festgesetzt hat.<br />
Krankenhäuser<br />
Die Budgetverhandlungen des Pflegesatzzeitraumes<br />
<strong>2000</strong> konnten zum überwiegenden Teil im Jahr <strong>2000</strong><br />
abgeschlossen werden. Mit einer Steigerungsrate von<br />
rund 3 Prozent bestätigten sich die Prognosen.<br />
Die im Herbst <strong>2000</strong> vom Bundesministerium für<br />
Gesundheit bekannt gegebene Veränderungsrate für<br />
den Pflegesatzzeitraum <strong>2001</strong> beträgt 1,63 Prozent und<br />
hat sich damit gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich<br />
verändert. Aufgrund planerischer Maßnahmen in<br />
den Krankenhäusern zeichnet sich allerdings eine<br />
Steigerungsrate von circa 2,2 Prozent ab. Damit werden<br />
die Ausgaben auch in diesem Jahr höher als gesetzlich<br />
vorgegeben steigen.<br />
Der Krankenhaussektor steht in diesem Jahr nahezu<br />
vollständig im Zeichen der Einführung des DRG-Entgeldsystems<br />
(Diagnosis-Related-Groups) ab 2003.<br />
Die Vertragsparteien sind deshalb bestrebt, die<br />
Budgetverhandlungen im Pflegesatzzeitraum <strong>2001</strong><br />
so zügig wie möglich abzuschließen, um zur Einführung<br />
des neuen Abrechnungssystems prospektiv<br />
verhandeln zu können. Notwendige Voraussetzung<br />
dafür sind allerdings präzise Rahmenvorgaben des<br />
Gesetzgebers. Das Bundesgesundheitsministerium<br />
hat im Juli <strong>2001</strong> einen entsprechenden Gesetzentwurf<br />
vorgelegt. In einer ersten Stellungnahme befürchten<br />
die Spitzenverbände der Gesetzlichen Kran-
kenversicherung jedoch eine drohende Kostenlawine,<br />
die von diesem Gesetz ausgehen könnte.<br />
Auf Selbstverwaltungsebene wurden ebenfalls Vereinbarungen<br />
getroffen, die eine reibungslose Einführung<br />
des DRG-Systems sicherstellen sollen.<br />
Zwischen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und<br />
den Spitzenverbänden der Krankenkassen wurde eine<br />
Verständigung in Fragen der einheitlichen Kalkulation,<br />
der Verschlüsselung und der Errichtung eines DRG-<br />
Instituts herbeigeführt. Zudem wurden die Zu- und<br />
Abschläge auf die neuen Pauschalen geregelt.<br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> begrüßt grundsätzlich<br />
die Einführung des neuen Abrechnungssystems, sofern<br />
die Rahmenbedingungen für die Krankenkassen tragbar<br />
sind. Die Betriebskrankenkassen erwarten sich von den<br />
DRG’s vor allem eine gerechtere Entlohnung der<br />
Krankenhausleistungen nach dem Prinzip: Geld folgt<br />
Leistung. Eine geplante Einführung zum 1. Januar 2003<br />
hält der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> für durchführbar.<br />
Heil- und Hilfsmittel<br />
Die Leistungsausgaben im Bereich der Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />
bewegten sich im Jahr <strong>2000</strong> im<br />
Rahmen der Grundlohnsummenanbindung mit einer<br />
Veränderungsrate von 1,43 Prozent.<br />
Zum 1. Juli <strong>2001</strong> sind die neuen Heilmittelrichtlinien<br />
in Kraft getreten, mit dem Ziel, die Verordnungen in<br />
diesem Leistungsbereich besser steuern zu können.<br />
Die Wirkungen auf die Leistungsausgaben sind noch<br />
ungewiss.<br />
Rehabilitation<br />
Die über sechs Millionen behinderten und von Behinderung<br />
bedrohten Menschen in Deutschland erhalten<br />
mit Inkrafttreten des SGB IX „Rehabilitation und Teilhabe<br />
behinderter Menschen“ ab dem 1.Juli <strong>2001</strong> mehr<br />
Rechte und mehr Möglichkeiten der Selbstbestimmung.<br />
Hierzu wurde das Rehabilitationsrecht im SGB IX<br />
weiterentwickelt und zusammengefasst. Gleichzeitig<br />
wurden das Schwerbehindertengesetz und das Gesetz<br />
über die Angleichung der Leistungen zur Rehabilitation<br />
aufgehoben.<br />
Neben einer Harmonisierung der Leistungen der einzelnen<br />
Rehabilitationsträger und einem schnelleren<br />
Zugang zu den Rehabilitationsleistungen ist vor allem<br />
die Schaffung gemeinsamer örtlicher Servicestellen<br />
der Rehabilitationsträger von Belang.<br />
In <strong>Bayern</strong> haben zunächst die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Krankenkassenverbände und die<br />
Rentenversicherungsträger ihre Standorte von gemeinsamen<br />
Servicestellen benannt. Damit sind gut die<br />
Hälfte der bayerischen Landkreise mit Servicestellen<br />
abgedeckt. An einem flächendeckenden Netz wird<br />
weiter gearbeitet.<br />
[ 17
[ Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
Steigerung der Erträge<br />
Für das Jahr 1999 1 erhielt die Prüfabteilung des <strong>BKK</strong><br />
<strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong> von der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung <strong>Bayern</strong>s (KVB) und der Kassenzahnärztlichen<br />
Vereinigung <strong>Bayern</strong>s ca. 500.000 Abrechnungsbelege<br />
und Statistiken. Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
der Ärzte und Zahnärzte<br />
wurden für 1999 fast 1,9 Millionen DM an Honorarrückführungen,<br />
Regressen und Gutschriften geltend<br />
gemacht. Somit konnten die Erträge gegenüber dem<br />
Vorjahr um rund 17 Prozent gesteigert werden.<br />
Infolge der Plausibilitätsprüfungen durch die KVB<br />
konnten außerdem rund 110.000 DM an die bayerischen<br />
<strong>BKK</strong> zurückgeführt werden.<br />
ber dem Vorjahr zu. Diese enorme Steigerung ist bei<br />
fast allen Positionen des einheitlichen Bemessungsmaßstabes<br />
auf eine intensivere Prüfung zurückzuführen.<br />
Bei den Honorarprüfungen der Zahnärzte<br />
gingen die Prüfanträge gegenüber dem Vorjahr<br />
dagegen um 12 Prozent auf 2.994 Anträge zurück.<br />
Die Abrechnungsprüfungen bei Vertragsärzten und<br />
-zahnärzten führen häufig zu Sozialgerichtsverfahren.<br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> betreut zur Zeit über<br />
800 laufende Verfahren vor den Sozialgerichtsinstanzen.<br />
Serviceleistungen<br />
Die Zahl der Anträge auf Prüfung der ärztlichen Be- Als Serviceleistung für die Betriebskrankenkassen prüfhandlungsweise<br />
nach § 12 der Prüfungsvereinbarung te der Fachbereich Prüfwesen wieder private Arzt- und<br />
nahm mit 6.143 Anträgen um 31,7 Prozent gegenü- Zahnarztrechnungen zur Kostenerstattung nach § 13<br />
Abs. 2 SGB V. Für 1.104 Fälle<br />
konnten Einnahmen in Höhe von<br />
Prüfung 1999<br />
18.547 DM erzielt werden.<br />
Zusätzlich prüfte der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Bayern</strong> auch wieder<br />
im Auftrag der Bundesknappschaft,<br />
Verwaltungsstelle München.<br />
Aus Honorarrückführungen,<br />
Regressen und Gutschriften<br />
konnte für die Bundesknappschaft<br />
ein Betrag von rund<br />
100.000 DM erzielt werden.<br />
1 Honorarrückführungen,<br />
Regresse, Gutschriften in DM<br />
Ärzte<br />
Wirtschaftlichkeit der Behandlungsweise 783.206,00<br />
Sachlich-rechnerische Richtigkeit 70.000,00<br />
Wirtschaftlichkeit der Verordnungsweise 367.842,57<br />
Sachlich-rechnerische Richtigkeit<br />
(Arzneiverordnungen) 151,62<br />
Zahnärzte<br />
Wirtschaftlichkeit der Behandlungsweise 376.263,85<br />
Sachlich-rechnerische Richtigkeit 288.064,32<br />
Plausibilitätsprüfungen gesamt 1.885.528,36<br />
1 Aufgrund der langwierigen Prüfungen sind die Werte für <strong>2000</strong> noch nicht verfügbar.
Pflegeversicherung<br />
[[ 19<br />
Den Ausgaben in <strong>2000</strong> für Pflegeversicherungsleistungen<br />
der bayerischen <strong>BKK</strong> in Höhe von annähernd<br />
346 Millionen DM und Zahlungen von netto über<br />
359 Millionen DM in den Ausgleichsfonds standen<br />
Beitragseinnahmen von rund 689 Millionen DM gegenüber.<br />
Je Mitglied stiegen die Beitragseinnahmen gegenüber<br />
1999 um 5,9 Prozent und die Leistungsausgaben<br />
gingen um 7,4 Prozent zurück. Dagegen nahmen die<br />
Zahlungen in den Ausgleichsfonds um 32,7 Prozent zu.<br />
Verteilung der Leistungsausgaben <strong>2000</strong><br />
in Prozent<br />
49<br />
7 4 12<br />
28<br />
Pflegesachleistungen<br />
Pflegegeld<br />
Vollstationäre Pflege inkl.<br />
Kurzzeitpflege<br />
Leistungen für Pflegepersonen,<br />
Beiträge zur Rentenversicherung<br />
sonstiges<br />
Mit einem Anteil von 49 Prozent entfiel der größte<br />
Ausgabenblock auf Leistungen der vollstationären<br />
Pflege. An zweiter Stelle rangieren die Leistungsausgaben<br />
für das Pflegegeld. Mit 28 Prozent hat sich der<br />
Anteil des Pflegegeldes an den Leistungsausgaben gegenüber<br />
dem Vorjahr nicht verändert.<br />
Im Bereich der ambulanten Pflege konnten die Verhandlungen<br />
über die Vergütung der Grundpflege und<br />
der hauswirtschaftlichen Versorgung nach § 89 SGB<br />
XI abgeschlossen werden. Der Vertrag mit den Verbänden<br />
der privat-gewerblichen Leistungserbringer<br />
orientiert sich weitgehend am vorherigen Vertrag<br />
und trat zum 1. Juli <strong>2001</strong> in Kraft. Der mit den Verbänden<br />
der freien Wohlfahrtspflege und den kommunalen<br />
Trägern abgeschlossene Vertrag wurde zum<br />
1. Mai <strong>2001</strong> geschlossen und sieht weitgehend Einzelleistungsvergütung<br />
vor. Beiden Verträgen gemein<br />
ist jedoch der Punktwert von 8,4 Pfennig (gegenüber<br />
bislang 7,35 Pfennig) und der alternative Stundensatz<br />
für die Grundpflege bei Pflegestufe III und Härtefällen<br />
von 54,10 DM (gegenüber bislang 41,00 DM).<br />
Seit Oktober 1996 hatte es in der ambulanten Pflege<br />
keine Erhöhung gegeben.<br />
Auch die Qualitätssicherung war im Berichtszeitraum<br />
wieder ein Thema. Allein in den ersten zwei Quartalen<br />
in <strong>2001</strong> hat der MDK <strong>Bayern</strong> insgesamt 551 Qualitätsprüfungen<br />
nach § 80 SGB XI durchgeführt, annähernd<br />
gleich verteilt auf den ambulanten und stationären<br />
Sektor. Davon sind 305 Wiederholungsprüfungen und<br />
zwar zu knapp 88 Prozent im stationären Bereich. Die<br />
Erstuntersuchungen beziehen sich zu über 90 Prozent<br />
auf den ambulanten Sektor, der bis dahin – abgesehen<br />
von Prüfungen bei Beschwerdefällen – wegen der<br />
Priorität des stationären Bereichs weitgehend zurückgestellt<br />
worden war. Mängel werden besonders im<br />
Qualitätsmanagement, bei der Pflegedokumentation<br />
sowie im Bereich der Arbeitsorganisation und Führung<br />
festgestellt.<br />
Weitreichende Auswirkungen auf die vertraglichen<br />
Beziehungen zu den Pflegeeinrichtungen sowie auf die<br />
Stärkung der Beratungspflichten der Pflegekassen sind<br />
mit dem „Gesetz zur Qualitätssicherung und Stärkung<br />
des Verbraucherschutzes in der Pflege“ zu erwarten,<br />
das zum 1. Januar 2002 in Kraft treten wird.
[ Prävention und<br />
Versorgungsmanagement<br />
Prävention und Selbsthilfe<br />
Mit der Gesundheitsreform <strong>2000</strong> haben Selbsthilfeförderung<br />
und Prävention in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
erheblich an Bedeutung gewonnen.<br />
Durch den § 20 SGB V, der die gesetzlichen Krankenkassen<br />
zur finanziellen Unterstützung der Prävention<br />
und Selbsthilfe verpflichtet, wird dieser Leistungsbereich<br />
auch zukünftig weiter ausgebaut werden.<br />
Die Betriebskrankenkassen in <strong>Bayern</strong> haben schon<br />
lange vor dem Reformschritt <strong>2000</strong> die Bedeutung präventiver<br />
und selbsthilfefördernder Maßnahmen für die<br />
Gesundheit ihrer Versicherten erkannt und zahlreiche<br />
Projekte und Initiativen unterstützt.<br />
Selbsthilfeförderung<br />
In Deutschland gibt es rund 30.000 Selbsthilfegruppen,<br />
die im gesundheitsbezogenen Bereich aktiv sind<br />
und die beinahe alle Krankheiten abdecken. Rund<br />
drei Millionen Menschen haben sich in Deutschland<br />
in Selbsthilfegruppen organisiert.<br />
Im bundesweiten Vergleich nehmen die Betriebskrankenkassen<br />
in der Neuregelung ab <strong>2000</strong> die führende<br />
Rolle ein: pro Versicherten waren die Fördermittel bei<br />
den <strong>BKK</strong> doppelt so hoch wie bei den Orts- und Ersatzkrankenkassen.<br />
Allerdings wurde der vom Gesetzgeber<br />
vorgegebene Richtwert von 1,00 DM je Versicherten<br />
und Jahr bei weitem noch nicht erreicht, obwohl<br />
die Fördermittel für Selbsthilfe im Jahr <strong>2000</strong> und<br />
in der ersten Hälfte <strong>2001</strong> deutlich angehoben wurden.<br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> hat in den vergangenen<br />
Jahren im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der<br />
bayerischen Regionalkassen bereits zahlreiche Selbsthilfeorganisationen<br />
gefördert. Aufgrund der gesetzlichen<br />
Änderungen zum 1. Januar <strong>2000</strong> wurden die<br />
seit 1994 bestehenden Richtlinien über die Selbsthilfeförderung<br />
durch die GKV in <strong>Bayern</strong> (ohne Ersatzkassen)<br />
im Oktober <strong>2000</strong> geändert und an die Inhalte<br />
der gemeinsamen und einheitlichen Grundsätze der<br />
Spitzenverbände der Krankenkassen zur Förderung<br />
der Selbsthilfe gemäß § 20 Absatz 4 SGB V angepasst.<br />
Neu ist in dieser Förderung die Unterstützung<br />
von Selbsthilfekontaktstellen.<br />
In <strong>Bayern</strong> wurden von der Betrieblichen Krankenversicherung<br />
auf Landesebene im Berichtszeitraum 18<br />
landesweit tätige Selbsthilfeorganisationen, wie<br />
beispielsweise die Deutsche Multiple Sklerose<br />
Gesellschaft, die Deutsche Rheuma-Liga oder die<br />
Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew sowie 13<br />
Selbsthilfekontaktstellen gefördert.<br />
Prävention: Rahmenvereinbarung<br />
mit der Interessengemeinschaft der<br />
Rückenschullehrer/innen e.V.<br />
Im vergangenen Jahr hatte der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Bayern</strong> das Interesse der Betriebskrankenkassen an<br />
Rahmenvereinbarungen im präventiven Bereich bzw.<br />
zur betrieblichen Gesundheitsförderung abgefragt.<br />
80 Prozent der antwortenden Betriebskrankenkassen<br />
hatten sich für den Abschluss von Rahmenvereinbarungen<br />
mit externen Anbietern ausgesprochen.<br />
Neben den mittlerweile auf Bundesebene abgeschlossenen<br />
Vereinbarungen mit dem Deutschen Volkshoch-
schul-Verband e.V., dem Deutschen Sportbund sowie<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft der katholischen<br />
Familienbildungsstätten hat der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Bayern</strong> mit der Interessengemeinschaft der Rückenschullehrer/innen<br />
e.V. in Nürnberg eine Rahmenvereinbarung<br />
zum 1. Januar <strong>2001</strong> abgeschlossen.<br />
Gegenstand der Vereinbarung sind im Rahmen des<br />
§ 20 SGB V die präventive Wirbelsäulengymnastik, die<br />
präventive Rückenschule und unterschiedliche Maßnahmen<br />
der betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />
Darüber hinaus wurde auf der Basis des § 43 Nr. 2<br />
SGB V eine rehabilitative Rückenschule vereinbart.<br />
Damit steht den Betriebskrankenkassen ein umfangreiches<br />
Angebot im Rahmen der primären Prävention<br />
und eine unterschiedliche Palette von Maßnahmen der<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung zur Verfügung.<br />
Früherkennung<br />
Im Bereich der Prävention wurden die bereits erfolgreich<br />
laufenden Projekte auch im Berichtsjahr <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong> fortgesetzt.<br />
Beispielsweise hält der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Bayern</strong> weiterhin als einzige Kassenart in <strong>Bayern</strong> an<br />
einem für Versicherte jährlich kostenfreien Hautkrebsscreening<br />
fest. Gemeinsam mit den anderen Regionalkassen<br />
in <strong>Bayern</strong> wird im Rahmen eines Modellvorhabens<br />
nach § 63 ff. SGB V das Neugeborenen-Screening<br />
finanziert. Das Modellvorhaben soll die Verbesserung der<br />
Diagnostik und die Früherkennung von behandelbaren<br />
endokrinen und metabolischen Erkrankungen fördern.<br />
Aufgrund der sehr guten Erfahrungen soll das auslaufende<br />
Modellvorhaben Neugeborenen-Screening bis zur<br />
Aufnahme in die Regelversorgung verlängert werden.<br />
Aktives Versorgungsmanagement<br />
bei chronischen Krankheiten<br />
Bei der Versorgung chronisch Kranker, wie Asthmatiker,<br />
Diabetiker und schmerzkranker Patienten sind die<br />
bayerischen Betriebskrankenkassen nach wie vor führend.<br />
Beispielhaft seien an dieser Stelle folgende<br />
Projekte aufgeführt:<br />
Vereinbarung mit dem Asthmazentrum Buchenhöhe,<br />
Berchtesgaden über ergänzende Schulungs-<br />
und Trainingsmaßnahmen für Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Vereinbarung über Schulungs- und Trainingsmaßnahmen<br />
bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen<br />
mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen<br />
Die Diabetesvereinbarung sichert eine intensive<br />
und qualitativ hochwertige ambulante Betreuung<br />
und Schulung von Diabetikern durch anerkannte<br />
qualifizierte Hausärzte und Schwerpunktpraxen<br />
Rahmenvereinbarung mit der bayerischen Krankenhausgesellschaft<br />
über die Schulung und Betreuung<br />
von Typ I und Typ II Diabetikern mit dem Ziel der<br />
Vermeidung von Folgeschäden sowie der Vernetzung<br />
ambulanter und stationärer Leistungen<br />
Vereinbarung mit drei ausgewählten Reha-Kliniken<br />
über ein langfristiges Diabetesmanagement<br />
Modellvorhaben „Synchrone Balneo-Phototherapie“<br />
bei Schuppenpflechte und Neurodermitis zwecks<br />
Wiederaufnahme in den Leistungskatalog<br />
[ 21
[ Integrierte Versorgung<br />
Praxisnetze in <strong>Bayern</strong><br />
weiter ausgebaut<br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> konnte auch im Jahr<br />
<strong>2001</strong> die Kooperation mit zwei weiteren Ärztenetzen<br />
auf Grundlage des Strukturvertrages mit der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung <strong>Bayern</strong>s (KVB) ausbauen und<br />
unterstützt damit alle sechs in Zusammenarbeit mit<br />
Krankenkassen arbeitenden Praxisnetze in <strong>Bayern</strong>.<br />
Zum 1. Juli <strong>2001</strong> hat das Ärztenetz in Zirndorf/Landkreis<br />
Fürth (ZiF) den Start in die integrierte Versorgung aufgenommen.<br />
Es ist bereits das dritte Netz in der Region<br />
Mittelfranken, das in Kooperation engagierter Ärzte,<br />
dem <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> und der KVB initiiert<br />
wurde. Mit 50 Ärzten sind fast die Hälfte der<br />
Vertragsärzte Zirndorfs an dem Ärztenetz beteiligt. Den<br />
Anfang von drei Ärztenetzen in der Oberpfalz macht<br />
zum 1. Oktober <strong>2001</strong> der Ärzteverbund Oberpfalz Mitte<br />
(ÄVO-Mitte), das den Bereich der Stadt Amberg und<br />
den Landkreis Amberg-Sulzbach versorgen wird.<br />
Die bereits seit 1999 bzw. <strong>2000</strong> arbeitenden Praxisnetze<br />
Nürnberg Nord (PNN), die Gesundheitsorganisation<br />
GO-IN in Ingolstadt, das Ärztenetz Medizin für<br />
Menschen (MFM) in Weilheim-Schongau und das<br />
Ärztenetz HERZOgenaurach konnten ihre Akzeptanz<br />
bei Versicherten und Ärzten weiter steigern und das<br />
Leistungsangebot ausbauen.<br />
So konnten die Netzärzte des PNN, das St.-Theresien-<br />
Krankenhaus Nürnberg, die AOK <strong>Bayern</strong>, der <strong>BKK</strong><br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> und die KVB einen richtungsweisenden<br />
Kooperationsvertrag zur Optimierung der<br />
sektorenübergreifenden Vernetzung des ambulanten<br />
und stationären Bereichs schließen. Als Träger des Pro-<br />
jektes HomeCare Nürnberg will das PNN zudem die<br />
ambulante Betreuung älterer Menschen ausbauen und<br />
qualitativ verbessern. Im PNN arbeiten derzeit 150 niedergelassene<br />
Ärzte aller Fachrichtungen zusammen.<br />
In Ingolstadt ist seit dem Start von GO-IN im September<br />
<strong>2000</strong> die Zahl der im Netz eingeschriebenen <strong>BKK</strong>-<br />
Versicherten auf nahezu 50.000 gestiegen. Mit 437<br />
Ärzten sind rund 85 Prozent der niedergelassenen<br />
Ärzte in der Region Ingolstadt bei GO-IN aktiv. Im Mai<br />
<strong>2001</strong> konnte das Praxisnetz sein Angebot um ein<br />
Programm zur Raucherentwöhnung erweitern, das die<br />
Betriebskrankenkassen erfolgsabhängig vergüten.<br />
Das zum 1. Oktober 1999 gestartete Praxisnetz „Medizinisches<br />
Qualitätsnetz München“ (MQM) musste zum<br />
30. Juni <strong>2001</strong> vorzeitig seine Arbeit beenden. Obwohl<br />
sich viele Versicherte in das Netz eingeschrieben hatten,<br />
fand das Netz bei den Münchner Ärzten nicht den erhofften<br />
Zuspruch. Einzelne erfolgreiche Maßnahmen<br />
des MQM, wie die Anlaufpraxis im Krankenhaus Harlaching,<br />
werden weitergeführt.<br />
Der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> führt intensive Gespräche<br />
mit dem Gesundheitsnetz Erlangen Ärzte-<br />
Initiative e.V. i.G., damit das dortige Angebot an netzspezifischen<br />
Leistungen ebenfalls vertraglich vereinbart<br />
werden kann. Mit der KVB-Bezirksstelle Oberpfalz wird<br />
derzeit über zwei weitere Vereinbarungen mit dem<br />
Medizinischen Qualitätsnetz Regensburger Ärzte e.V.<br />
(MQRÄ) und dem Ärzteverbund Oberpfalz Nord e.V.<br />
(ÄVO-Nord) verhandelt. Beide Netze stehen kurz vor<br />
Vertragsabschluss.
Arge IGV-PN<br />
[[ 23<br />
Patientenberatung im Krankenhaus<br />
Die <strong>BKK</strong> Arbeitsgemeinschaft Integrierte Gesundheitsversorgung<br />
– Praxisnetze <strong>Bayern</strong> (Arge IGV-PN)<br />
führt seit circa 2 Jahren die Patientenberatung im<br />
Krankenhaus durch. Was anfänglich als Idee geboren<br />
wurde, im Auftrag einzelner Betriebskrankenkassen<br />
Versicherte im Krankenhaus zu betreuen, ist zwischenzeitlich<br />
zu einem Aushängeschild für ein erfolgreiches<br />
Versorgungsmanagement der betrieblichen<br />
Krankenversicherung in <strong>Bayern</strong> geworden.<br />
Die Patientenberatung wird in 128 bayerischen<br />
Krankenhäusern erfolgreich durchgeführt. Über 8.500<br />
Patienten wurden bisher im Rahmen der Patientenberatung<br />
betreut, davon allein über 4.000 in der<br />
ersten Hälfte des Jahres <strong>2001</strong>.<br />
Ansinnen der Arge IGV-PN und ihrer Gesellschafter ist<br />
es, die Versichertenversorgung bei stationären Aufenthalten<br />
qualitativ zu verbessern und vorhandene<br />
Wirtschaftlichkeitspotenziale zu generieren. Während<br />
erhebliche Erfolge in der Versorgungssteuerung gelungen<br />
sind – die auch durch die gute Beurteilung von<br />
95 Prozent der betreuten Versicherten bestätigt wurden<br />
– steht mangels geeigneter Vergleichsgruppen<br />
ein systematischer Wirtschaftlichkeitsbeweis der Patientenberatung<br />
noch aus.<br />
Gleichwohl haben sämtliche Auswertungen ergeben,<br />
dass Krankenhausfälle in kooperierenden Kliniken signifikant<br />
kostengünstiger sind als vergleichbare Fälle in<br />
nicht kooperierenden Krankenhäusern. Nicht selten<br />
beträgt der Unterschied mehrere 10.000 DM je Fall.<br />
Noch bevor über die Einführung von Disease-<br />
Management-Programmen gesprochen wurde, konnte<br />
die Arge IGV-PN mit morbiditäts- und diagnosebezogenen<br />
Ansätzen ökonomische Effekte der Patientenberatung<br />
aufzeigen, die durch kürzere Verweildauern,<br />
geringere Wiedereinweisungsraten und verbesserte<br />
Kostenstrukturen belegt sind.<br />
Eine noch effizientere Versorgungssteuerung verspricht<br />
sich die Arge IGV-PN zukünftig davon, Krankenhausfälle<br />
mit erheblichem Steuerungsbedarf heraus zu filtern<br />
und entsprechend ihrer Bedeutung zu bearbeiten.<br />
Ein von der Arge IGV-PN entwickeltes Instrument,<br />
das die Filterkriterien optimieren soll, wird derzeit auf<br />
seine Praxistauglichkeit getestet.<br />
Grundsätzlich ist festzustellen, dass neben der qualitativen<br />
Verbesserung positive ökonomische Effekte<br />
nachweisbar sind. Eine umfassende Beweisführung<br />
muss jedoch einer externen wissenschaftlichen Analyse<br />
vorbehalten bleiben.
[<br />
<strong>BKK</strong> im<br />
gesundheitspolitischen Dialog<br />
Im Berichtsjahr <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong> führte der <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>Bayern</strong> wieder mehrere gesundheitspolitische<br />
Großveranstaltungen durch. Zwischen 120 und 250<br />
Entscheidungsträger aus Gesundheitspolitik, der<br />
Selbstverwaltung, den Leistungsbereichen und Fachverbänden<br />
sowie den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden<br />
nahmen die Gelegenheiten war, um mit<br />
Wissenschaftlern und anderen Experten die Herausforderungen<br />
unseres Gesundheitssystems zu diskutieren.<br />
Schwerpunktthemen waren die Neuordnung des<br />
Risikostrukturausgleichs (RSA) und die Arzneimittelversorgung.<br />
Solidarfunktion und<br />
Wettbewerbsfolgen des RSA<br />
Rund 200 Gäste folgten am 11. Oktober <strong>2000</strong> in<br />
München der Einladung des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es<br />
<strong>Bayern</strong>, Solidarfunktion und Wettbewerbsfolgen des<br />
RSA zu diskutieren. Jürgen Wasem, Professor für<br />
Gesundheitsmanagement an der Universität Greifswald<br />
und Eberhard Wille, Professor für Volkswirtschaftslehre<br />
an der Universität Mannheim, stellten die<br />
Zwischenergebnisse ihrer Gutachten im Auftrag des<br />
Bundesgesundheitsministeriums bzw. des Verbands<br />
der Angestelltenkrankenkassen vor.<br />
Die RSA-Kriterien, wie beitragspflichtige Einnahmen,<br />
Geschlecht, Altersstruktur, Anzahl der beitragsfrei<br />
Mitversicherten sowie Zahl der Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsrentner,<br />
sind nach Wasem und Wille für<br />
die RSA-Berechnung nur bedingt geeignet, das Ziel<br />
gleicher Wettbewerbschancen für alle Krankenkassen<br />
zu erreichen. Für Wasem liegt die Lösung<br />
dieses Missstandes in der direkten Messung der<br />
Morbidität der Versicherten; ein Projekt, das nach<br />
seinen Schätzungen frühestens im Jahre 2007 – mit<br />
Einführung des gesamtdeutschen RSA – umzusetzen<br />
wäre. Für die Morbiditätsmessung könnte auf die<br />
zum 1. Januar 2003 einzuführenden Diagnosis Related<br />
Groups (DRG’s) zurückgegriffen werden, die in<br />
einem ersten Schritt die Morbiditätsstruktur bei Behandlungsfällen<br />
im Krankenhaus darstellen könnten.<br />
Fraglich ist jedoch, ob sich in der vergleichsweise<br />
kurzen Zeit dieser Reformansatz überhaupt umsetzen<br />
lässt.<br />
Wille sieht den Hauptkritikpunkt am bisherigen RSA<br />
darin, dass er keinen Anreiz für effiziente Versorgungsstrukturen<br />
bietet. Wettbewerb findet nach<br />
seiner Auffassung nur um gesunde Versicherte statt<br />
und Geld wird nur umverteilt und fließt nicht in eine<br />
Verbesserung der Versorgung. Eine Behebung dieses<br />
Fehlanreizes verspricht sich Wille, indem er den<br />
Krankenkassenwechsel auch für chronisch Kranke<br />
attraktiv machen will. So forderte er, auf Grundlage<br />
einer epidemiologischen Datenbasis Disease-Management-Programme<br />
zu entwickeln, die über den Finanzausgleich<br />
der Kassen zu fördern sind.<br />
Einen völligen Richtungswechsel in Bezug auf den<br />
RSA verlangte Professor Matthias Graf von der Schulenburg,<br />
Direktor des Instituts für Versicherungsbetriebslehre<br />
an der Universität Hannover, indem er sich<br />
für die Abschaffung des RSA aussprach. Er forderte in<br />
seinem Beitrag, mehr Vertrauen in die Marktkräfte zu<br />
setzen und große Versicherungsrisiken über eine<br />
Rückversicherung abzudecken.
In der Diskussion zeigte sich für den Vorsitzenden des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong>,<br />
Gerhard Schulte, das Kernproblem in der Frage, inwieweit ein morbiditätsbezogener<br />
RSA Anreize für eine bessere Versorgung chronisch Kranker schaffen kann. Denn<br />
in erster Linie laufe dieser Ansatz darauf hinaus, mehr Geld in den<br />
Umverteilungstopf fließen zu lassen, ohne dabei zu gewährleisten, dass die<br />
Versorgung verbessert wird.<br />
Großen Bedarf sahen alle Experten darin, bei einer Diskussion um die<br />
Reform des RSA nicht die bestehenden Wettbewerbsdefizite in der<br />
Beziehung zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern im<br />
Gesundheitswesen außer Acht zu lassen. Hier könnte ein Mehr<br />
an Wettbewerb noch erhebliche Wirtschaftlichkeitspotenziale<br />
freimachen.<br />
Vorständetagung der bayerischen <strong>BKK</strong><br />
Wettbewerb war auch das Hauptthema der Vorstände der<br />
bayerischen Betriebskrankenkassen (<strong>BKK</strong>) am 29. Juni <strong>2001</strong> in<br />
Berlin. Im Meinungsaustausch mit Vertretern des Deutschen<br />
Bundestages und des Bundesgesundheitsministeriums stellten sie<br />
ihre Positionen zu einem zukunftsfähigen Gesundheitswesen dar<br />
und forderten mehr Mut zum Wettbewerb. So sehen sie in einer<br />
Differenzierung des Leistungskataloges in verpflichtende Leistungen,<br />
Gestaltungs- und Zusatzleistungen einen zukunftsfähigen Weg für die<br />
Sicherung der solidarischen Gesundheitsversorgung.<br />
Das besondere Engagement der <strong>BKK</strong> in der Versorgung chronisch Kranker und<br />
die Vorreiterfunktion beim Aufbau von Praxisnetzen wurde ihnen parteiübergreifend<br />
von den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Lohmann, CDU, Horst<br />
Schmidbauer, SPD, und Dr. Dieter Thomae, FDP, bescheinigt. Die bayerischen <strong>BKK</strong><br />
bestärkten ihr Ansinnen, diesen Vorsprung auch im Rahmen von Disease-<br />
Management-Programmen (DMP), wie sie im Rahmen der Reform des RSA geplant<br />
sind, konsequent auszubauen. Allerdings halten sie es für unerlässlich, dass die standardisierten<br />
Normenkosten aus den DMP nicht zu 100 Prozent im RSA ausgeglichen werden,<br />
[ 25
sondern die Krankenkasse mindestens 25 Prozent der<br />
Kosten selbst trägt. Nur so kann ein medizinisch sinnvoller<br />
Einsatz der Versichertenbeiträge gewährleistet<br />
und eine ausschließlich ökonomisch orientierte Subventionsmentalität<br />
verhindert werden.<br />
Steuerungsinstrumente der GKV<br />
für den Arzneimittelmarkt<br />
Die effiziente Arzneimittelversorgung war das Thema<br />
zweier Fachveranstaltungen, zu denen der <strong>BKK</strong><br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong> in Kooperation mit drei Pharmafirmen<br />
einlud. Die erste Veranstaltung vom 19. Februar<br />
<strong>2001</strong> hatte beabsichtigte und unbeabsichtigte<br />
Effekte der Steuerungsinstrumente in der GKV zum<br />
Thema. Diskutiert wurden die Wirkungen von<br />
Budgets, Richtgrößen, Positiv/Negativliste und Leitlinien.<br />
Budgets mit dem Druckmittel des Kollektivregresses<br />
werden von den meisten Experten im Gesundheitswesen<br />
als nur schwer handhabbar kritisiert. Gleichwohl<br />
haben Budgets in der Vergangenheit Wirkung gezeigt<br />
und zu grundlegenden Änderungen in der Arzneimitteltherapie<br />
in den Jahren 1992 bis 1995 geführt, wie der<br />
Vorstandsvorsitzende des <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong>es<br />
<strong>Bayern</strong> betonte. Dennoch verspricht man sich für die<br />
Zukunft von indikations- und stoffbezogenen Richt-<br />
größen sowohl qualitative<br />
als auch wirtschaftlicheVerbesserungen<br />
in der Arzneimittelversorgung.<br />
Dabei fordern Mediziner wie Prof. Dr. Wolfgang<br />
Brech, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Südwürttemberg, die Richtgrößen einzig und allein an<br />
der medizinischen Notwendigkeit zu orientieren. Laut<br />
Dr. Schmidt, Ministerialdirigent und Leiter der Abteilung<br />
Arzneimittel beim BMG, ist auch eine Positivliste<br />
geeignet, Qualitätssicherung und damit eine vernünftige<br />
Berücksichtigung von Innovationen zu gewährleisten.<br />
Als kleineres Übel zog demgegenüber der Geschäftsführer<br />
des Verbands forschender Arzneimittelhersteller,<br />
Dr. Ulrich Vorderwülbecke, jedoch die Negativliste<br />
vor.<br />
Auch Leitlinien eignen sich als Steuerungsinstrument.<br />
Denn diese sind – werden sie sorgsam erarbeitet –<br />
durchaus in der Lage, den behandelnden Ärzten im<br />
Alltag zu helfen, schränken sie aber in der Behandlungsfreiheit<br />
ein. Leitlinien sind zudem in der Erstellung<br />
finanziell aufwändig und deshalb auch anfällig für interessengeleitetes<br />
Sponsoring, betonte Prof. Dr. Rüdiger<br />
Landgraf von einem Klinikum der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München. Prinzipiell, so der Gesundheitsökonom<br />
Prof. Dr. Oliver Schöffski von der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, können niemals alle Bedürfnisse<br />
nach Gesundheitsleistungen befriedigt werden und<br />
bedürfen deshalb einer Regelung. Allerdings sollte,<br />
wie bei der ärztlichen Versorgung, den Verhandlungspartnern<br />
die Wahl der Mittel überlassen bleiben.
Zukunft der Innovationen in der GKV<br />
Speziell mit der Frage nach der Zukunft der Innovationen<br />
in der Gesetzlichen Krankenversicherung und damit auch<br />
nach der Qualität in der medizinischen Versorgung<br />
beschäftigten sich Experten anlässlich der Fachtagung<br />
am 5. Juli <strong>2001</strong> beim <strong>BKK</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Bayern</strong>. Den<br />
hohen Kosten des deutschen Gesundheitssystems stehen<br />
im Vergleich mit anderen Staaten der Europäischen<br />
Union nur mittelmäßige Leistungen gegenüber. Eine<br />
Verbesserung in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung,<br />
die beispielsweise in einer höheren<br />
Lebenserwartung zum Ausdruck kommt, verspricht man<br />
sich von innovativen Versorgungsformen und Arzneimitteln.<br />
Letztere sind in der Regel aber teuer.<br />
Entgegen der Aufwendungen für Krankenhausbehandlungen<br />
und ambulante Versorgung, sind die Arzneimittelausgaben<br />
vergleichsweise variabel und deshalb<br />
gut zu steuern. Wird der Markt allerdings mittels starrer<br />
Budgets geregelt, laufen innovative Arzneimittel schnell<br />
Gefahr, nur ungenügend berücksichtigt zu werden.<br />
Für Gerhard Schulte, Vorstandsvorsitzender des <strong>BKK</strong><br />
<strong>Landesverband</strong>es <strong>Bayern</strong>, sind Budgets denn auch kein<br />
geeignetes Mittel für eine optimale Steuerung des<br />
Systems. Mehr verspricht er sich davon, mittels indikationsbezogener<br />
Richtgrößen innovative Arzneimittel in<br />
der medizinischen Versorgung zu berücksichtigen. Um<br />
dabei die echten Innovationen herauszufiltern, sind deren<br />
Nutzen den Kosten gegenüberzustellen.<br />
Deutliche Reserven für die Finanzierung von Innovationen<br />
im Arzneimittelbereich sieht Dr. Stefan Oschmann,<br />
Hauptgeschäftsführer von MSD Sharp & Dohme,<br />
bei nicht mehr patentgeschützten Arzneimitteln. Nach<br />
seinen Berechnungen machen sie 76 Prozent der Arzneimittelkosten<br />
aus und versprechen – aufgrund ihres im<br />
internationalen Vergleich hohen Preisniveaus – Einsparpotenziale<br />
im zweistelligen Bereich. Vor allem die<br />
nicht wirksamen Arzneimittel, die sich Deutschland auf<br />
Kosten der Gesetzlichen Krankenversicherung leistet<br />
und die Oschmann auf 15 Prozent schätzt, bieten hohe<br />
Reserven.<br />
Für Professor Dr. Karl<br />
Lauterbach, Mitglied<br />
im Sachverständigenrat<br />
für die Konzertierte<br />
Aktion im Gesundheitswesen,<br />
führen<br />
nicht nur die begrenzten<br />
Mittel, sondern<br />
auch Wissensdefizite<br />
in der Behandlung von<br />
Krankheiten zu einem insgesamt unbefriedigenden<br />
Qualitätsniveau in Deutschland. Nur 50 Prozent der<br />
Medizin, die heute praktiziert wird, ist durch Studien<br />
gesichert. Evidenzbasierte Medizin wird in Deutschland<br />
noch nicht selbstverständlich praktiziert.<br />
Das Fazit der Veranstaltung: Innovationen im Gesundheitswesen<br />
müssen vor allem mittels eines effizienteren<br />
Einsatzes der Gelder finanziert werden. Mit Hilfe<br />
des Gesetzgebers und der Selbstverwaltung von Ärzten<br />
und Krankenkassen gilt es jedenfalls, zukünftig Fehlallokationen<br />
im Gesundheitswesen entgegenzusteuern.<br />
[ 27
[ <strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Durchschnittliche Beitragssätze in <strong>Bayern</strong><br />
Gegenüber dem Vorjahr konnten die Betriebskrankenkassen<br />
in <strong>Bayern</strong> ihren Durchschnittsbeitragssatz mit<br />
12,67 Prozent nahezu stabil halten. Sie stellen damit<br />
weiterhin die mit Abstand günstigsten Krankenkassen<br />
in <strong>Bayern</strong>.<br />
Wenig Änderung gab es auch bei den Ersatzkrankenkassen,<br />
die einen Durchschnittsbeitragssatz von<br />
13,7 Prozent aufweisen. Die Innungskrankenkassen<br />
konnten ihren Beitragssatz auf einem vergleichsweise<br />
hohen Niveau bei 14,4 Prozent halten. Eine Ausnahme<br />
machte die AOK in <strong>Bayern</strong>. Sie musste ihren Beitragssatz<br />
deutlich um 0,5 Prozentpunkte auf 14,2 Prozent<br />
anheben und ist somit die zweitteuerste Kassenart<br />
in <strong>Bayern</strong> geworden.<br />
<strong>BKK</strong>-Mitglieder und Familienangehörige<br />
1.600.000<br />
1.200.000<br />
800.000<br />
400.000<br />
0<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
gesamt Mitglieder<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
<strong>2000</strong><br />
1.7.<strong>2001</strong><br />
Familienversicherte<br />
jeweils zum 1. Januar<br />
<strong>2001</strong><br />
<strong>2000</strong><br />
1999<br />
12,67<br />
12,68<br />
12,91<br />
13,70<br />
13,70<br />
13,71<br />
13,77<br />
13,70<br />
13,78<br />
11 % 12 % 13 % 14 %<br />
<strong>BKK</strong> IKK<br />
AOK VdAK<br />
Die Zahl der Versicherten der bayerischen <strong>BKK</strong><br />
nahm auch im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />
wieder zu. Im Jahresdurchschnitt <strong>2000</strong> versicherten<br />
die bayerischen <strong>BKK</strong> 1,4 Millionen<br />
Menschen, 928.714 Mitglieder und 471.598<br />
Familienangehörige.<br />
Der aktuelle Stand zur Jahresmitte <strong>2001</strong> umfasst<br />
rund 1,5 Millionen Versicherte. Am 1. Juli <strong>2001</strong><br />
waren genau 991.638 Mitglieder bei einer bayerischen<br />
<strong>BKK</strong> beitragszahlend gemeldet. 494.990<br />
Versicherte waren zudem im Rahmen der<br />
Familienversicherung beitragsfrei mitversichert.<br />
Quelle: KM1/13/<strong>2000</strong><br />
14,40<br />
14,20<br />
14,40
Anteil Pflichtmitglieder, Rentner und freiwillige Mitglieder<br />
in Prozent<br />
13,82<br />
28,89<br />
57,29 53,18<br />
GKV<br />
(West)<br />
22,09<br />
24,73<br />
<strong>BKK</strong><br />
<strong>Bayern</strong><br />
1999 <strong>2000</strong><br />
Familienversicherte<br />
14,18<br />
28,76<br />
57,06<br />
GKV<br />
(West)<br />
22,84<br />
21,95<br />
55,21<br />
<strong>BKK</strong><br />
<strong>Bayern</strong><br />
Freiwillige Mitglieder Rentner Pflichtmitglieder<br />
Die Betriebliche Krankenversicherung<br />
war auch im Jahr <strong>2000</strong> die Kassenart,<br />
die überdurchschnittlich viele Familienangehörige<br />
beitragsfrei versichert.<br />
An der Zahl der beitragszahlenden<br />
Mitglieder gemessen liegt der Anteilswert<br />
bei 50 Prozent. Das sind 10 Prozentpunkte<br />
mehr als im Durchschnitt aller<br />
westdeutschen Krankenkassen.<br />
in Prozent<br />
Die Anteile von Pflichtmitgliedern und Rentnern<br />
an den Versicherten der bayerischen <strong>BKK</strong><br />
haben sich auch im Jahr <strong>2000</strong> in der Tendenz<br />
der Vorjahre weiter verschoben. Der Anteil<br />
Pflichtmitglieder nähert sich immer stärker<br />
dem Wert der GKV insgesamt an. Nur leicht<br />
zugenommen hat auch im Jahr <strong>2000</strong> der Anteil<br />
der freiwilligen Mitglieder, der bei den <strong>BKK</strong> traditionell<br />
über dem Niveau des GKV-Durchschnitts<br />
liegt.<br />
40,10 51,26<br />
Quelle: KM1/13/<strong>2000</strong>, Auswertung <strong>BKK</strong> BV<br />
39,63 50,78<br />
1999 <strong>2000</strong><br />
GKV-West<br />
<strong>BKK</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Quelle: KM1/13/<strong>2000</strong><br />
[ 29
[ <strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Leistungsausgaben<br />
1999 <strong>2000</strong> Veränderung Veränderung<br />
in DM in DM 99/00 in % 1. Halbjahr 00/01<br />
pro Kopf pro Kopf<br />
Ärztl. Behandlung 840,82 848,97 0,97 - 0,68<br />
Zahnärzte 368,37 361,72 - 1,80 3,41<br />
Zahnersatz 118,70 124,70 5,06 - 0,69<br />
Arzneimittel 648,43 637,18 - 1,73 6,75<br />
Heil- und Hilfsmittel 360,39 350,19 - 2,83 3,31<br />
Krankenhaus 1.492,55 1.427,15 - 4,38 - 3,84<br />
Krankengeld 292,31 274,55 - 6,08 5,11<br />
Mutterschaft 90,36 99,14 9,71 - 2,83<br />
Sterbegeld 23,02 20,24 - 12,09 - 10,57<br />
Sonstige 301,71 298,22 - 1,16 - 5,01<br />
Leistungsausgaben insgesamt 4.536,66 4.442,05 - 2,09 - 0,23<br />
sonstige Ausgaben (einschließlich RSA) 1.636,53 1.781,79 8,88 12,42<br />
Ausgaben insgesamt 6.173,18 6.223,84 0,82 3,66<br />
Beitragseinnahmen 6.176,72 6.206,06 0,47 0,32<br />
sonstige Einnahmen (einschließlich RSA) 264,03 174,07 - 34,07 - 46,76<br />
Einnahmen insgesamt 6.440,76 6.380,13 - 0,94 - 0,94<br />
Datenquellen: KJ 1999 und <strong>2000</strong><br />
KV45 1. Halbjahr <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong>
Leistungsausgaben einzelner Versorgungsbereiche<br />
Ärzte<br />
Zahnärzte<br />
Zahnersatz<br />
Arzneimittel<br />
Heil-& Hilfsmittel<br />
Krankenhaus<br />
Krankengeld<br />
Mutterschaft<br />
Sterbegeld<br />
Sonst. Leistungen<br />
GKV <strong>BKK</strong><br />
in DM pro Kopf<br />
0 500 1000 1500 <strong>2000</strong><br />
20<br />
30<br />
124<br />
99<br />
141<br />
114<br />
362<br />
301<br />
275<br />
283<br />
298<br />
350<br />
379<br />
340<br />
637<br />
774<br />
849<br />
877<br />
1427<br />
1747<br />
Quelle: KJ 1, <strong>2000</strong><br />
[ 31
[ <strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Leistungsausgaben<br />
5200<br />
5000<br />
4800<br />
4600<br />
4400<br />
4200<br />
4000<br />
Leistungsausgaben AKV-Mitglieder, Rentner und Mitglieder insgesamt<br />
3.620<br />
6.824<br />
4.508<br />
4715<br />
1997 1998 1999 <strong>2000</strong><br />
3.654<br />
6.950<br />
4508<br />
4.533<br />
3.662<br />
7.197<br />
4810<br />
4.537<br />
4533<br />
in DM pro Kopf<br />
3.619<br />
7.368<br />
1997 1998 1999 <strong>2000</strong><br />
AKV- Mitglieder Rentner Mitglieder insgesamt<br />
GKV-West <strong>BKK</strong> <strong>Bayern</strong><br />
4.442<br />
4901<br />
4537<br />
4986<br />
in DM pro Kopf<br />
4442<br />
Quelle: KJ 1<br />
Die Pro-Kopf-Aufwendungen für die<br />
Krankenversorgung der Rentner sind im<br />
Jahr <strong>2000</strong> mit 2,4 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr moderat auf 7.368 DM<br />
gestiegen. Leicht zurückgegangen sind<br />
dagegen die Pro-Kopf-Ausgaben für die<br />
Mitglieder der allgemeinen Krankenversicherung<br />
(AKV-Mitglieder = Summe der<br />
Mitglieder ohne Rentner). In der Summe<br />
ist auch der Pro-Kopf-Ausgabenwert für alle<br />
Mitglieder leicht rückläufig, da die Anzahl<br />
der AKV-Mitglieder im Berichtszeitraum<br />
überproportional zugenommen hat.<br />
Quelle: KJ 1
Sonstige Ausgaben<br />
Die sonstigen Ausgaben<br />
der Betriebskrankenkassen<br />
in <strong>Bayern</strong> sind im Jahr <strong>2000</strong><br />
nochmals um rund 9 Prozent<br />
angestiegen und damit mehr<br />
als doppelt so hoch wie der<br />
GKV-Durchschnitt. Dies liegt<br />
vor allem an den stark gestiegenen<br />
Transferzahlungen<br />
für den Risikostrukturausgleich<br />
(RSA).<br />
<strong>2000</strong><br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
<strong>BKK</strong>-Ausgleichszahlungen in den Risikostrukturausgleich<br />
Mio. DM<br />
9000<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
<strong>2000</strong><br />
1000<br />
0<br />
2160<br />
930<br />
3358<br />
1059<br />
704<br />
1394<br />
738<br />
1569<br />
1997 1998 1999 <strong>2000</strong><br />
800<br />
1637<br />
in DM pro Kopf<br />
863<br />
1997 1998 1999 <strong>2000</strong><br />
5143<br />
1263<br />
<strong>BKK</strong> Bund <strong>BKK</strong> <strong>Bayern</strong><br />
GKV-West <strong>BKK</strong> <strong>Bayern</strong><br />
7916<br />
1703<br />
1782<br />
Quelle: KJ1/<strong>2000</strong>, KM1/13/<strong>2000</strong><br />
Mittlerweile zahlen die<br />
Betriebskrankenkassen in<br />
<strong>Bayern</strong> rund 1,7 Milliarden<br />
DM netto an Transferzahlungen<br />
in den Risikostrukturausgleich.<br />
Bundesweit mussten<br />
die Betriebskrankenkassen<br />
im Jahre <strong>2000</strong> fast<br />
8 Milliarden DM abführen.<br />
Für <strong>2001</strong> wird sogar eine<br />
Rekordzahlung von über<br />
12 Milliarden DM erwartet.<br />
Quelle: Bundesversicherungsamt, KJ 1/<strong>2000</strong><br />
[ 33
[ <strong>BKK</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Einnahmen insgesamt<br />
Seit Jahren verläuft die Entwicklung<br />
der Einnahmen bei<br />
den bayerischen <strong>BKK</strong> parallel<br />
zur Entwicklung GKV – nur<br />
auf einem höherem Niveau.<br />
Im Jahr <strong>2000</strong> waren die Einnahmen<br />
der Betriebskrankenkassen<br />
in <strong>Bayern</strong> erstmals<br />
rückläufig. Da die GKV-<br />
Entwicklung kontinuierlich<br />
nach oben geht, ergibt sich<br />
hierdurch eine Annäherung<br />
der Werte.<br />
6600<br />
6400<br />
6200<br />
6000<br />
5800<br />
5600<br />
5400<br />
5200<br />
5000<br />
4800<br />
1997 1998<br />
Beitragspflichtige Einnahmen und Leistungsausgaben<br />
5451<br />
6102<br />
3 2,44<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
0,84<br />
0,56<br />
0,58<br />
1998 1999<br />
0,08<br />
5594<br />
GKV-West<br />
6293<br />
Veränderung pro Kopf in Prozent<br />
<strong>2000</strong><br />
Beitragspflichtige Einnahmen Leistungsausgaben<br />
2,09<br />
5698<br />
6441<br />
1999<br />
<strong>BKK</strong>-<strong>Bayern</strong><br />
in DM pro Kopf<br />
5823<br />
6380<br />
<strong>2000</strong><br />
Quelle: KJ1, <strong>2000</strong><br />
Die beitragspflichtigen<br />
Einnahmen der bayerischen<br />
Betriebskrankenkassen stiegen<br />
<strong>2000</strong> erstmals wieder<br />
verstärkt an. Dagegen sind<br />
die Leistungsausgaben seit<br />
Jahren erstmals rückläufig.<br />
Dieser positive Effekt wird<br />
aber durch die gestiegenen<br />
Zahlungen in den Risikostrukturausgleich<br />
fast vollständig<br />
relativiert.<br />
Quelle: KJ 1, <strong>2000</strong>
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