RUDER-CLUB TEGEL 1886 e. V.
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<strong>RUDER</strong>-<strong>CLUB</strong> <strong>TEGEL</strong> <strong>1886</strong> e. V.<br />
PRESSE UND MEDIENINFORMATION<br />
Lutz Redlinger<br />
RC Tegel <strong>1886</strong> e.V. - Gabrielenstraße 83 - 13507 Berlin Schauflerpfad 39a<br />
P 13503 Berlin<br />
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Aktuelle Presseinformation<br />
Bootshaus<br />
Gabrielenstraße 83<br />
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Geschäftsstelle: Ruder-Club Tegel <strong>1886</strong> e.V., Gabrielenstr. 83, 13507 Berlin, Tel. 5018 2996, Fax: 012120 184 261, www.rctegel.de<br />
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Berlin, den 29.08.2009<br />
Nach 35 Jahren: Erfolgreichster Berliner Jugendachter wieder im Boot<br />
Deutscher Jugendmeister 1974 wirbelt auf dem Tegeler See<br />
Ruder-Club Tegel <strong>1886</strong> e.V.<br />
Samstag, 29. August 2009, 17 Uhr<br />
Gabrielenstraße 83, 13507 Berlin<br />
Der erfolgreichste Berliner Jugendachter steigt nach 35 Jahren wieder in ein Ruderboot. Eine Mannschaft, die im<br />
Deutschen Ruderverband für den Ruder-Club Tegel Geschichte geschrieben hat.<br />
07. Juli 1974, 14:30 Uhr: Eine Mannschaft des Ruder-Club Tegel wird auf dem Baldeneysee in Essen Deutscher<br />
Jugendmeister. Vier Stunden später wird Deutschland Fußball Weltmeister. Der Ruder-Club Tegel feiert noch am Abend<br />
den Abschied seiner erfolgreichsten Jugendmannschaft.<br />
Am Samstag, den 29. August 2009, steigt diese Mannschaft - begleitet vom Co-Trainer Wolfgang Gaumert - in den<br />
Achter. Ab 16:30 Uhr wird das Boot vorbereitet und steht die Mannschaft für Interviews bereit. Gerudert wird ca. 30<br />
Minuten auf dem Tegeler See. Ab 18 Uhr ist ein gemütliches Beisammensein im Clubhaus vorgesehen.<br />
Die Erfolgsgeschichte begann im Herbst 1971 im Ruder-Club Tegel mit Trainer Jürgen Bork. Der letzte Deutsche<br />
Jugendmeistertitel im Achter lag 20 Jahre zurück. Er wagte das Experiment, eine junge Achtermannschaft aufzubauen, die<br />
in drei Jahren den Titel an den Tegeler See zurückholen sollte. Dazu musste er zunächst eine Mannschaft im jüngeren<br />
Juniorenbereich (U17) aufbauen. Doch schon im Frühjahr 1972 blieben nur 8 Ruderer übrig und das Projekt war für<br />
Kritiker schon gescheitert. Eine Mannschaft ohne Ersatzruderer in drei Jahren aufbauen und halten? Zudem konnten die<br />
Charaktere der verbliebenden Ruderer nicht unterschiedlicher sein.<br />
Doch diese Mannschaft machte das scheinbar Unmögliche möglich. Schon 1972 wurde die Mannschaft Berliner<br />
Landessieger und Deutscher U17-Jugendmeister. Sie holte damit den ersten Titel dieser Klasse für den Ruder-Club Tegel<br />
in seiner langjährigen Clubgeschichte. Im folgenden ersten U19-Juniorenjahr 1973 wiederholte die Mannschaft die<br />
Berliner Landesmeisterschaft. Bei den Deutschen U19-Jugendmeisterschaften belegte der Achter aber nur den vierten<br />
Platz. Dann folgte das Jahr 1974. Konnte die Mannschaft das vor drei Jahren gesetzte Ziel erreichen?<br />
Die Rudersaison 1974 begann mit überlegenden Siegen bereits in der älteren U23-Jahrgangsklasse. Nur vier Wochen vor<br />
den Meisterschaften musste die Mannschaft eine schwere Niederlage einstecken. Nach drei Jahren zerbrach die<br />
Mannschaft und das Ziel schien unerreichbar. War das Projekt doch gescheitert? Fehlten am Ende die Ersatzleute, die als<br />
Motivation zur Leistungssteigerung galten? Nein, es war der Teamgeist, der diese Mannschaft wieder zusammen brachte.<br />
Die Mannschaft setzte selbst zum Training eigene Zweiermannschaften zur Überraschung der Trainer zusammen und<br />
stärkte so den Teamgeist. Am 07. Juli 1974 war es dann soweit. Das letzte Rennen stand bevor und es mussten die<br />
Gegner bezwungen werden, die die Mannschaft vier Wochen zuvor fast deklassierten. Doch der Teamgeist war stärker<br />
und der Tegeler Jugendachter konnte nach einer taktischen Meisterleistung den Deutschen U19 Jugendmeistertitel<br />
zurück an den Tegeler See holen.
Erfolge der Mannschaft:<br />
1972 Deutscher U17 Jugendmeister (jüngere Juniorenklasse, damals Bundesentscheidsieger)<br />
Jugend: Berliner Landesmeister, Städtekampfsieger<br />
1973 4. Platz Deutsche U19 Jugendmeisterschaften (ältere Juniorenklasse)<br />
Jugend: Berliner Landessieger, Städtekampfsieger<br />
1974 Deutscher U19 Jugendmeister<br />
Jugend: Berliner Landessieger, Städtekampfsieger<br />
Seite 2<br />
Trainer: Clubtrainer Jürgen Bork, Co-Trainer Wolfgang Gaumert, Dieter Braunsdorf<br />
Mannschaft: Ronald Alex, Andreas Nickel, Olaf Morgalla, Detlef Birghan, Siegfried Meyer, Ulrich Plückhahn,<br />
Kurt Naujoks, Lutz Redlinger, Stm.: Ingo Haberkorn (1972), Ralf Braunsdorf (1973, 1974)<br />
Das Siegerfoto 1974 Treffen 2004 nach dem Bootshausbrand<br />
Kontakt für Rückfragen:<br />
Lutz Redlinger (Sport- und Pressewart des Ruder-Club Tegel)<br />
Fax: 030 - 436 734 13<br />
E-Mail: presse-rct@rctegel.de
Historisches zur Mannschaft<br />
Seite 3<br />
1971<br />
Nachdem ein Jugendachter U17 des Ruder-Club Tegel bei den Jugendmeisterschaften keinen Achter<br />
qualifizieren konnte, reifte beim Clubtrainer Jürgen Bork der Plan, eine Achtermannschaft aufzubauen, die<br />
über maximal drei Aufbaujahre einen U19 Achtertitel wieder an den Tegeler See holen konnte. Hierzu kamen<br />
aus verschiedenen Berliner Rudervereinen die besten Ruderer zum Ruder-Club Tegel. Im Herbst 1971 standen<br />
18 Junioren im Training. Es wurden zwei Achter gebildet, aus welchem sich ein stärkerer Jugendachter<br />
herausbildete. Im Wintertraining wurde dieser Achter mit Ronald Alex, Andreas Nickel, Olaf Morgalla, Detlef<br />
Birghan, Siegfried Meyer, Ulrich Plückhahn, Kurt Naujoks und Lutz Redlinger gebildet. In den ersten<br />
Leistungsvergleichen zeigte diese Mannschaft ihren stetigen Siegeswillen. Obwohl die Charaktere der Ruderer<br />
unterschiedlicher kaum sein konnten, blieb im Dezember nur diese Mannschaft für den Achter übrig.<br />
Ersatzleute gab es schon nicht mehr.<br />
1972<br />
In diesem Jahr sollte dieser Jugendachter einen Medaillenplatz auf den U17 Jugendmeisterschaften errudern.<br />
Nach ersten Saisonsiegen (u.a. Berliner Landesmeister) traf die Mannschaft in Lauffen (am Neckar) auf den<br />
U17 Jugendmeister 1971, der Frankfurter Rudergemeinschaft. Schon hier überraschte die Mannschaft das<br />
Trainerteam Jürgen Bork und Wolfgang Gaumert. Anstelle eines kalkulierten knappen Rückstandes wurden<br />
die Frankfurter mit fast zwei Bootslängen auf den zweiten Platz verwiesen. Fortan war der Tegeler<br />
Jugendachter, der Achter, den es zu schlagen galt. Ohne Niederlage kam die Mannschaft zu den Deutschen<br />
Titelkämpfen nach Essen auf dem Baldeneysee. Das Finale entwickelte sich zu einem packenden Zweikampf<br />
zwischen den Frankfurtern und Tegelern. Doch am Ende konnte der Tegeler Jugendachter den ersten U17-<br />
Jugendtitel in der Geschichte des Ruder-Club Tegel errudern. Da es seinerzeit auch im U19 Jugendbereich in<br />
Berlin keinen stärkeren Achter gab, wurde die Mannschaft zum Städtkampf mit Hannover und Bremen<br />
geschickt und konnte diesen Vergleich gleich gewinnen.<br />
1973<br />
Das Jahr 1973 war das erste U19 Juniorenjahr der Mannschaft. Ohne Ersatzleute überstand die Mannschaft<br />
das Wintertraining. Aus planerischer Sicht für 1974 war es wichtig, dass die Mannschaft auf den Deutschen<br />
Jugendmeisterschaften mindestens eine Medaille holen sollte. Obwohl die Mannschaft sicher den Berliner<br />
Landestitel und auch den Städtekampf gewinnen konnte, reichte es auf den Deutschen<br />
Jugendmeisterschaften nur zu einem undankbaren vierten Platz. Im Wintertraining gab es Versuche das Boot<br />
für 1974 zu verstärken. Doch der Zusammenhalt und gemeinsame Ruderstil der Mannschaft war so stark, dass<br />
dies am Ende niemanden gelang.<br />
1974<br />
Die Rudersaison 1974 begann mit der Berliner Frühregatta, wo der Jugendachter bereits starke Mannschaften<br />
der Männerklasse hinter sich lassen konnte (was auch die Presse wahrnahm). In der eigenen Juniorenklasse<br />
wurden die Gegner deutlich auf die Plätze verwiesen. So war es nicht verwunderlich, dass die Mannschaft vier<br />
Wochen vor den Titelkämpfen durch einen Sieg in Hamburg auch auf die Teilnahme an einem Länderkampf<br />
hoffte. Hier erlebte die Mannschaft einen unerwarteten Einbruch und wurde von einer Mannschaft aus dem<br />
Mittelmain mit 16 Sekunden Rückstand deklassiert und um die Länderkampfteilnahme gebracht. Das drei<br />
Jahre stabile Mannschaftsgefüge zerbrach, der Achter und das finale Drei-Jahresziel drohten zu scheitern.<br />
Zwei Ruderer stiegen aus dem Achter. Ersatzleute gab es nicht. Zwei Wochen vor den Titelkämpfen startete<br />
nur noch eine Vierermannschaft und konnte am ersten Regattatag nur das kleine Finale erreichen. Doch dann<br />
schien die Mannschaft - geprägt von den Niederlagen - zu erwachen. Das kleine Finale konnte der Vierer in<br />
Bestzeit gewinnen. Die Mannschaft holte die zwei ausgestiegenen Ruderer in den Achter zurück und trainierte<br />
für das große Ziel. Am 07. Juli 1994 war es soweit (wie 1972, in Essen, Baldeneysee). Nach 500 Metern zahlten<br />
sich die jahrelangen Trainingseinheiten aus. Mit einem gewaltigen Zwischenspurt, den die Mannschaft nun bis<br />
zum Ziel durchruderte setzte sich das Boot in Führung und baute den Vorsprung weiter aus. Das Ziel war<br />
erreicht: Deutscher Jugendmeister 1974 - die Revanche ebenfalls; die Mannschaft aus dem Mittelmain wurde<br />
nun mit 16 Sekunden auf den dritten Platz verwiesen. Es war das letzte Rennen, was die Mannschaft jemals<br />
bestritt. Im selben Jahr wurde die Mannschaft zum dritten und letzten Mal in Folge Berliner Landesmeister<br />
und gewann ebenfalls den Städtekampf.
Informationen zur Mannschaft<br />
Seite 4<br />
Cheftrainer Jürgen Bork sah sein Vorbild in Karl Adam, dem großen Achtertrainer des Deutschen<br />
Ruderverbandes. So legte er auch bei den Jugendmannschaften schon großen Wert auf das Ausdauertraining<br />
und baute verstärktes Langstreckentraining in die Trainingsprogramme ein. Die Erfolge auch mit anderen<br />
Tegeler Mannschaften gaben ihm am Ende Recht. Der Jugendachter ruderte im Jahr teilweise weit über 5.000<br />
Kilometer. In den Rennen machte sich das vor allem auf den letzten Metern bemerkbar. Die Mannschaft<br />
verfügte über einen übergroßes Spurtpotenzial und konnte die Streckenabschnitte somit in fast identischen<br />
Teilzeiten durchrudern. Jürgen Bork lebt heute in Karlsruhe.<br />
Co-Trainer Wolfgang Gaumert war die gute Seele der Mannschaft. Es war sicherlich auch sein Verdienst, dass<br />
die Mannschaft in den schwierigen Zeiten immer wieder zusammen gefunden hatte. Unterstützt wurde er im<br />
letzten Jahr 1974 noch durch Dieter Braunsdorf. Sein Sohn, Ralf Braunsdorf, steuerte die Mannschaft in den<br />
Jahren 1973 und 1974. Neben dem Jugendachter wurden noch viele andere Mannschaften von dem<br />
Trainerstab erfolgreich betreut. Beide Trainer leben heute in Berlin.<br />
Kurt Naujoks und Lutz Redlinger kamen ursprünglich vom Potsdamer Ruder-Club Germania. Sie konnten<br />
bereits 1970 als Kinder den ersten und seinerzeit auch einzigen Deutschen Bundessieg im ungesteuerten<br />
Zweier nach Berlin holen. Beide leben in Berlin. Kurt Naujoks ist heute Vorsitzender des Potsdamer RC<br />
Germania und Lutz Redlinger Sportwart und Pressewart des Ruder-Club Tegel.<br />
Ronald Alex, Andreas Nickel und Christian Plückhahn kamen vom Ruderklub am Wannsee. Während Roland<br />
Alex heute Schatzmeister des Ruder-Club Tegel ist, war Andreas Nickel zwischenzeitlich auch Bundestrainer<br />
im Deutschen Ruderverband und ist heute zwischen Spanien, Florida und Berlin zu Hause. Christian Plückhahn<br />
ist ebenfalls Berlin treu geblieben.<br />
Siegfried Meyer, Olaf Morgalla und Detlef Birghan haben im Ruder-Club Tegel das Rudern erlernt. Olaf<br />
Morgalla war ein paar Jahre beim Landesruderverband Berlin aktiv. Alle drei leben auch heute noch in Berlin.<br />
Die Mannschaft wurde aufgelöst, da für viele die Schule und Ausbildung im Vordergrund stand. Ronald Alex,<br />
Andreas Nickel und Lutz Redlinger waren später jahrelang noch als Trainer tätig. In der Männerklasse ruderte<br />
nur noch Lutz Redlinger bis er 1980 um eine mögliche Olympiateilnahme durch die Nichtteilnahme des Landes<br />
gebracht wurde und ins Traineramt wechselte.<br />
Finale 1972 (Zieleinlauf) Finale 1974 (500 Meter vor dem Ziel noch auf Platz 2)<br />
Berliner Landesmeister und<br />
Städtekampfsieger 1972<br />
1972 steuerte Ingo Haberkorn den Achter.<br />
Ingo lebt heute ebenfalls in Berlin.
Bilder<br />
Der erste Mannschaftssieg 1972, Berliner Frühregatta:<br />
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