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Hat Freud nur geträumt? - Institut für Psychologie und ...

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4. Neurowissenschaftliche Traumtheorie<br />

4. Neurowissenschaftliche Traumtheorie<br />

Auch wenn die Hirnforschung gerade in diesen Jahren einen immensen Aufschwung<br />

erfährt <strong>und</strong> auch hier das Thema Träume mit ins Zentrum der Aufmerksamkeit ge-<br />

rückt ist, haben Neurowissenschaftler bereits kurz nach <strong>Freud</strong>s Tod im Jahre 1939<br />

damit begonnen, sich näher mit diesem Thema zu befassen. Wie im Folgenden er-<br />

sichtlich werden wird, scheinen diese naturwissenschaftliche Betrachtungsweise <strong>und</strong><br />

die so gewonnenen Ergebnisse <strong>und</strong> Erkenntnisse zunächst mehr dazu geeignet, der<br />

<strong>Freud</strong>schen Theorie zu widersprechen, als sie zu stützen. Inzwischen gibt es jedoch<br />

auch Wissenschaftler, wie z.B. Solms (1995, 1997, 2000), die der Ansicht sind, dass<br />

die Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Traumforschung mit <strong>Freud</strong>s in der<br />

‚Traumdeutung’ aufgestellten <strong>und</strong> im vorherigen Kapitel behandelten Hypothesen<br />

vereinbar sind.<br />

Dieses Kapitel befasst sich mit der physiologischen Schlaf- <strong>und</strong> Traumforschung.<br />

Nach einer kurzen Vorstellung des Elektroenzephalogramms (EEG), einem kleinen<br />

Exkurs zum Thema Schlaf, Schlafstadien <strong>und</strong> Neurobiologie bzw. -chemie des<br />

Schlafes sowie der Entdeckung des REM-Schlafes werden verschiedene Theorien<br />

<strong>und</strong> Resultate der neurowissenschaftlichen Traumforschung vorgestellt. Dabei wird<br />

die Frage nach der Funktion von Träumen sowohl aus dem Blickwinkel damaliger<br />

Forschungen als auch aktueller Ergebnisse betrachtet.<br />

4.1. Physiologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

4.1.1. Das Elektroenzephalogramm<br />

Im Jahre 1928 entwickelt der deutsche Psychiater Hans Berger (vgl. Zschocke, 1995)<br />

eine Methode, mit der die elektrische Aktivität des Gehirns dargestellt werden kann:<br />

das Elektroenzephalogramm (EEG). Zu diesem Zweck werden Elektroden an der<br />

Kopfhaut befestigt, welche die Spannung, die durch synchronisierte Aktivität vieler<br />

unterhalb der Elektrode befindlicher Synapsen hervorgerufen wird, messen. Die so<br />

gemessenen Signale werden durch ihre Frequenz (Anzahl der Potentialschwankun-<br />

gen pro Sek<strong>und</strong>e, Einheit ist Hertz) <strong>und</strong> Amplitude (Spannungsdifferenz) definiert<br />

(Zschocke, 1995).<br />

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