Hat Freud nur geträumt? - Institut für Psychologie und ...
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2. Definition <strong>und</strong> historischer Rückblick<br />
2. Definition <strong>und</strong> historischer Rückblick<br />
2.1. Definition<br />
Bereits bei der Definition des Begriffes „Traum“ taucht das erste Problem auf, denn<br />
eine gemeinhin akzeptierte Traum-Definition scheint es bisher nicht zu geben. Ur-<br />
sächlich hier<strong>für</strong> ist vermutlich, wie in der Einleitung bereits angesprochen, die Tatsa-<br />
che, dass das Thema Träume so wenig greifbar ist. Es gibt keine objektiven Maßstä-<br />
be - letzen Endes ist nicht einmal die Person, die ihren nächtlichen Traum berichtet,<br />
objektiv, denn auch sie kann <strong>nur</strong> das berichten, was sie zu erinnern glaubt. Überprü-<br />
fen kann dies jedoch niemand. Da sich somit keine allgemeingültigen Kriterien <strong>für</strong><br />
Träume aufstellen lassen, fällt auch die Definition schwer.<br />
<strong>Freud</strong> (1900) definiert den Traum als „sinnvolles psychisches Gebilde (...), welches<br />
an angebbarer Stelle in das seelische Treiben des Wachens einzureihen ist“ (S.29).<br />
Schredl (1999) schlägt in seinem Buch die relativ nüchterne Definition von Hall <strong>und</strong><br />
van de Castle (1966) vor:<br />
Ein Traum kann operational als das definiert werden, was eine Person berichtet,<br />
wenn sie nach einem Traum gefragt wird; abgesehen von Aussagen, die Kom-<br />
mentare über den Traum oder Interpretationen des Traums sind.<br />
(Zitiert nach Schredl, 1999, S.12)<br />
Allerdings räumt Schredl ein, dass diese Definition die Entscheidung, was genau als<br />
Traum angesehen wird, der jeweiligen Person überlässt. Im Verlauf dieser Arbeit<br />
werde ich darüber hinaus noch andere Gründe aufzeigen, aus denen diese Definition<br />
als unzureichend betrachtet werden kann. Trotzdem möchte ich sie <strong>für</strong> den Moment<br />
so akzeptieren.<br />
Eine weitere, meiner Ansicht nach gelungene Definition, schlagen Hobson, Pace-<br />
Schott & Stickgold (2000) vor. Sie sehen Träumen als:<br />
Mental activity occurring in sleep characterized by vivid sensorimotor imagery<br />
that is experienced as waking reality despite such distinctive cognitive features<br />
as impossibility or improbability of time, place, person and actions; emotions,<br />
especially fear, elation, and anger predominate over sadness, shame, and guilt<br />
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