Heft 4 / 2011 - Landesfischereiverband Rheinland-Pfalz e.V.

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www.lfvrlp.de Rede zu TOP 14 richtlinie führt ihn in ihren Anhängen aus dem Bauch herauspräpariert. Das Beratung der Beschlussempfehlung gar nicht mehr auf. ist ein sehr deutliches Beispiel dafür, und des Berichts des Ausschusses für Wir haben neun Forderungen für eine wie sehr der Fischbestand durch den Ernährung, Landwirtschaft und Ver- nachhaltige Bestandsregulierung auf- Kormoran gefährdet ist. braucherschutz (10. Ausschuss) zu gestellt, die oensichtlich mehrheit- Wir wollen - das will ich ganz deut- dem Antrag der Fraktion DIE LINKE. lich Zustimmung ndet. lich sagen - mit unserem Antrag auch Ökosysteme schützen, Artenviel- Es ist bemerkenswert, liebe Kollegin- Anerkennung gegenüber den Angfalt erhalten – Kormoranmanage- nen und Kollegen, dass es trotz eines lerinnen und Anglern zum Ausdruck ment einführen sehr eindeutigen Votums in der Be- bringen, die in ihrem anerkannten > Drucksachen 17/5378, 17/5955 < völkerung Naturschützer gibt, die sich Naturschutzverband herausragende Beratung der Beschlussempfehlung mit diesem Erfolg des Naturschutzes Arbeit zum Schutz der Gewässer und und des Berichts des Ausschusses für nicht zufriedengeben, sondern den in der Umweltbildung leisten. Ernährung, Landwirtschaft und Ver- Vogel weiterhin auch dort schützen Schauen wir doch einmal in die Presbraucherschutz (10. Ausschuss) zu wollen, wo dadurch andere Arten, se. In der Main-Post lesen wir unter dem Antrag der Fraktionen der CDU/ beispielweise Fischarten, gefährdet der Überschrift „Kormoran frisst den CSU und FDP werden. Main leer“, was Willi Wingenfeld, Fi- Fischartenschutz voranbringen – Wir leben in einer Kulturlandschaft. Es schereiverbandsbeauftragter, dazu Vordringliche Maßnahmen für ein ist völlig unstrittig, dass zum Schutz sagt: „Die reinen, selbst ernannten Kormoranmanagement der Wälder Rehwild geschossen wird, Vogelschützer haben kein Verständ- > Drucksachen 17/7352, 17/7673 < dass wir ein Management für Rotwild nis. Für die sind Fische Vogelfutter.“ - 10.11.2011 haben. Es ist völlig unstrittig, dass Genauso wie für Sie, Frau Vogt. - Nach Dr. Christel Happach-Kasan: wir in unserer Kulturlandschaft Wild- dem Motto: Solange es Fischstäbchen schweine bejagen. Allein bei mir im gibt, brauchen wir keine Fische drau- Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Wahlkreis hat es eine Verzehnfachung ßen. Kolleginnen und Kollegen! des Wildschweinbestandes innerhalb Das ist bemerkenswert. - In Franken Ich freue mich außerordentlich, heu- der letzten 30 Jahre gegeben, und sagt ein Mitarbeiter der unteren Nate Abend hier zum Thema Kormoran natürlich werden sie bejagt. Genauturschutzbehörde, ein Biologe, er sprechen zu dürfen; denn es ist mir so unstrittig sollte es sein, dass der stelle sich hinter die Teichwirte in sei- ein Anliegen, dass wir gerade bei ei- Kormoran dort, wo er zu Schäden an nem Land. nem Thema wie dem Kormoran zu autochthonen Fischbeständen führt, Im Zusammenhang mit der Karp- einem sachverständigen Naturschutz ebenfalls reguliert wird. fenernte in der Lewitz berichtet der kommen. Ich freue mich auch sehr Der Schutz autochthoner Bestände NDR, dass der Fischer Hermann Stahl darüber, dass ich in der gestrigen ist unser Anliegen, genauso wie der die Verluste auf 30 Prozent senken Ausschussberatung von einer Seite Artenschutz unter der Wasseroberä- konnte, seit er intensiver gegen den Zustimmung bekommen habe, von che. Wir wollen den Erhalt von Teich- größten Fischräuber, den Kormoran, der ich sie gar nicht erwartet hätte, wirtschaften, gerade in FFH-Gebie- vorgehen kann. Früher betrugen die nämlich nicht nur von der CDU/CSU, ten. Jeder, der ein bisschen Ahnung Verluste bis zu 75 Prozent. sondern auch von der Linken sowie von unserer Kulturlandschaft hat, Das Bundesamt für Naturschutz führt vom Fischereiexperten der SPD-Bun- weiß, dass wir die Fischbestände dort in der Roten Liste der Süßwasserdestagsfraktion sowie des Deutschen nicht durch Überspannung der Teiche sche und Neunaugen aus: Eine be- Bundestages, Herrn Holger Ortel, und schützen können; das geht über- friedigende Lösung des Kormoran- von Dr. Wilhelm Priesmeier. Ich be- haupt nicht. Sie sind zu groß. Ich will problems ist bisher nicht in Sicht und danke mich ganz herzlich für die Zu- als Schleswig-Holsteinerin natürlich zu der Frage, wie der Äsche geholfen stimmung zu dem Antrag. die Fischerei am Großen Plöner See werden kann, gibt es erheblichen Der Kormoran ist das Beispiel in erhalten. Auch dort ist es nicht mög- Forschungsbedarf.“ Die fachliche Mei- Deutschland für erfolgreichen Nalich, die Fischbestände durch Übernung des Bundesnaturschutzamtes turschutz. Frau Kollegin Vogt, eine spannen zu schützen. sollte ernst genommen werden. Es Vogelart mit fast 2 Millionen Exem- Wer einmal mit Sabine Schwarten, der reicht nicht zu sagen, dass es Umweltplaren durch ein Management zu einzigen deutschen Fischereimeisverbände gibt, die nicht wollen, dass reduzieren, ist völlig unmöglich. Sie terin, gesprochen hat, der weiß, wie etwas unternommen wird. Wenn wir haben eine absolut eingeschränkte sehr die Fischerei unter dem Kormo- uns eine entsprechende Veröent- Sicht. Vor 20 Jahren war der Kormoran ran leidet. Sie hat Vögel geschossen lichung des Bundesumweltminis- stark gefährdet. Heute ist er eine Al- und hinterher 40 cm lange Zander teriums aus dem Oktober 2011 anlerweltsvogelart. Die EU-Vogelschutz- 8 - DER LANDESFISCHEREIVERBAND INFORMIERT - HEFT 4 / 2011
www.lfvrlp.de schauen, sehen wir, dass auch darin der Kormoran als Fraßräuber benannt wurde. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir beim Kormoran zu einem Umdenken kommen. Liebe Kollegin Kurth, ich fand es schon bemerkenswert, dass Sie gestern im Ausschuss erstmalig davon gesprochen haben, dass wir einen Interessenkon ikt beim Thema Kormoran haben. Frau Kollegin Behm hat in der ersten Rede zum Kormoranantrag ausgeführt, dass es durchaus Gewässerabschnitte geben kann, in denen tatsächlich Bedarf an einem Management für bestimmte Arten besteht. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass der Kormoran in den küstenfernen Regionen Deutschlands, also in Süddeutschland, eine invasive Art ist. Er hat Brutbestände dort aufgebaut, wo er früher einmal allenfalls als Irrgast vorgekommen ist. Es ist auch klar, dass wir bestimmte Fischarten haben, die sich der neuen Situation nicht angepasst haben. Insbesondere gilt dies für die Äsche, aber auch für andere Fischarten. Abstimmung zum Kormoranmanagement: Der Bundestag hat am 10 November einen gemeinsamen Antrag von CDU/CSU und FDP (17/7352) zur Regulierung der Kormoranbestände auf Empfehlung des Landwirtschaftsauschusses (17/7673) angenommen. Künftig soll dem Schutz natürlich vorkommender Fischarten der gleiche Stellenwert eingeräumt werden wie dem Vogelschutz. Der Antrag wurde mit den Stimmen CDU/CSU, FDP, Linksfraktion und einzelnen SPD-Stimmen gegen die Mehrheit der SPD und Bündnis 90/Die Grünen angenommen. Die beiden hier besonders zu würdigenden Abgeordneten der SPD waren: Holger Ortel und Dr. Wilhelm Priesmeier. Nachdem bei Abgabe der Mitteilung zum Kormoran-Abschuss seitens der SGDen Nord und Süd auf Anord- nung des MULEWF von unseren Vereinen Gebühren eingefordert wurden, erging folgendes Schreiben an die SGDen: DER LANDESFISCHEREIVERBAND INFORMIERT - HEFT 4 / 2011 - 9 Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind aufgefordert, die Akzeptanz für den Naturschutz zu erhalten. Dazu gehört auch, dass wir ein Management organisieren, wenn sich eine Art, wie es beim Kormoran der Fall ist, so stark vermehrt, dass andere Arten in ihrem Bestand gefährdet sind. Es ist richtig, was der Fischereiverband von Brandenburg sagt: Auch Fische brauchen Schutz. - In diesem Sinne bitte ich Sie herzlich, meinem Antrag zuzustimmen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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