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Empfehlungen für traumasensible Begleitung durch ... - Herztoene.net

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18<br />

Eine Schwangerschaft ist häufig der Beginn von Misshandlungen<br />

<strong>durch</strong> den Lebenspartner. Während der Schwangerschaft kann<br />

bereits bestehende Gewalt eskalieren, oft erreicht sie ihren Höhepunkt<br />

nach der Geburt des Kindes. 12<br />

Trauma und Geburt<br />

Jede Frau, die sich zur Geburt in die professionelle Betreuung einer<br />

Hebamme oder eines geburtshilflichen Teams begibt, bringt diesen<br />

Menschen sehr viel Vertrauen entgegen, sowie die Hoffnung, hier die<br />

bestmögliche Unterstützung zu bekommen: Sicherheit, Zuwendung<br />

und fachlich fundierte Hilfe. Gerade traumatisierten Frauen fällt es<br />

nicht leicht, sich in diese Abhängigkeit zu begeben.<br />

Wird diese Abhängigkeit ausgenutzt, indem die Hebamme ihre<br />

eigenen Interessen z. B. an einer schnellen Beendigung der Geburt,<br />

an ihrer rechtlichen Absicherung o. ä. gegen die Bedürfnisse der Frau<br />

nach mehr Zeit, nach weniger Untersuchungen, nach kontinuierlicher<br />

Betreuung u. ä. <strong>durch</strong>setzt, kann dies zu seelischen Verletzungen der<br />

Frau führen und eine (Re)-Traumatisierung bewirken.<br />

Fehlende oder nicht ausreichende Information über bevorstehende<br />

Interventionen, körperliche Eingriffe, insbesondere ohne<br />

ausdrückliche Einwilligung der Frau, Übergriffe wie Festhalten,<br />

Lautwerden oder Anschreien, Vorenthalten von Schmerzmitteln oder<br />

eine anhaltend lieblose oder unfreundliche Behandlung bergen ein<br />

hohes Risiko, eine Frau (erneut) zu traumatisieren. Wenn die Frau zu<br />

viel allein gelassen wird, in der Betreuung vernachlässigt oder auch<br />

zu viel beobachtet wird, kann das von ihr als verletzend empfunden<br />

werden (siehe Kapitel 3.5 Traumasensible <strong>Begleitung</strong> während der<br />

Geburt).<br />

12 Mezey/Bewley 1997 zitiert nach Kavemann 1999, S. 18

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