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Empfehlungen für traumasensible Begleitung durch ... - Herztoene.net

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28<br />

Belastungen) die Schwangerschaft abzubrechen, andere versuchen<br />

die Schwangerschaft zu akzeptieren. Ist es nicht möglich, sich <strong>für</strong> die<br />

Annahme des Kindes zu entscheiden, kann die Mutter einer Adoption<br />

oder Unterbringung in einer Pflegefamilie zustimmen. Es gibt jedoch<br />

auch Frauen, die das Kind annehmen und gut versorgen können. 32<br />

Eine erzwungene Schwangerschaft kann <strong>für</strong> die Frau zur Folge haben,<br />

dass sie fortwährend an die traumatischen Erfahrungen mit den<br />

dazugehörigen Gefühlen erinnert wird. Sie kann die Erinnerungen an<br />

die Gewalterfahrungen nicht vermeiden, insbesondere nicht während<br />

der Geburt und anschließend in der Interaktion mit dem Säugling.<br />

Da<strong>durch</strong> kann sie sich emotional nur schwer auf eine Bindung<br />

einstellen. Dieser negative Kreislauf kann sich fortsetzen, besonders<br />

wenn das Kind schneller irritiert ist und vermehrt schreit.<br />

Entscheidend ist hierbei eine geduldige und mitfühlende <strong>Begleitung</strong><br />

<strong>durch</strong> die Hebamme und das soziale Umfeld, die keinerlei<br />

Erwartungsdruck auf die Mutter aufbauen, sondern alle ihre Empfindungen<br />

und Reaktionen als normal und verständlich akzeptieren<br />

und die Stärken der Frau unterstreichen.<br />

2.4. Psychisches Trauma und die Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit<br />

Menschen reagieren auf ganz persönliche Weise auf bedrohliche<br />

Situationen, denn sie bringen aus ihrer Lebensgeschichte und ihren<br />

aktuellen Lebenswelten unterschiedliche Möglichkeiten mit, die ihre<br />

Fähigkeiten des Umgangs mit Herausforderungen und Krisen beeinflussen.<br />

Die einen überwinden ein potenziell traumatisierendes Erlebnis<br />

erstaunlich gut. Andere kommen danach nur mit großer Mühe im<br />

weiteren Leben zurecht und wieder andere leiden möglicherweise ihr<br />

Leben lang an den Folgen. 33<br />

32 Heynen 2003, S. 98-125<br />

33 Fischer, Gottfried und Riedesser, Peter a. a. O.: 2003: S. 155 „Als Faustregel kann<br />

davon ausgegangen werden, dass nach Ereignissen von mittlerem Belastungsniveau<br />

etwa ein Drittel der Betroffenen unter Traumafolgen von klinischer Relevanz zu<br />

leiden hat.“

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