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Empfehlungen für traumasensible Begleitung durch ... - Herztoene.net

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und möglicherweise zu einer Verringerung der Fälle führen oder<br />

wenigstens bei der späteren Verarbeitung und bei folgenden<br />

Geburten helfen. 15<br />

Es gibt Faktoren, die ein Ereignis mit einem besonderen Risiko <strong>für</strong><br />

eine Traumatisierung und dessen Schwere behaften:<br />

Das Trauma wurde nicht <strong>durch</strong> das Schicksal oder eine Naturkatastrophe,<br />

sondern <strong>durch</strong> Zutun eines anderen Menschen (mit-)<br />

verursacht.<br />

Der Grad der Abhängigkeit: Der erlebte Übergriff erfolgt <strong>durch</strong><br />

Vertrauenspersonen.<br />

Ein Machtverhältnis zu Ungunsten des Opfers wurde unangemessen<br />

eingesetzt oder missbraucht.<br />

Das als Übergriff erlebte Ereignis findet in einem sehr intimen<br />

Lebensbereich statt.<br />

Das Erlebte geht mit dem Gefühl extremer Hilflosigkeit und Wehrlosigkeit<br />

einher.<br />

Der Übergriff oder das als Bedrohung empfundene Ereignis wiederholt<br />

sich mehrfach oder ist von langer Dauer.<br />

Die Absicht hinter der verletzenden Handlung ist nicht erkennbar<br />

oder wird als rücksichtslos oder gar böswillig empfunden.<br />

Der geäußerte Protest oder Widerstand wird ignoriert oder niedergeschmettert.<br />

Der Übergriff oder das Trauma wird auch im Nachhinein heruntergespielt<br />

oder verleug<strong>net</strong>.<br />

Einige dieser Faktoren sind teilweise schon <strong>durch</strong> den Charakter der<br />

Geburt berührt: Die Hilflosigkeit, die Abhängigkeit, die Intimität,<br />

die extremen Schmerzen und damit verbundene Ängste oder das<br />

Überschreiten natürlicher Schamgrenzen. Das macht die Geburt<br />

außerdem zu einer besonders sensiblen Lebenserfahrung, die ein<br />

erhöhtes Risiko beinhaltet, dass das Handeln der Betreuenden Mutter<br />

und Kind traumatisieren.<br />

15 Vergl. Franke 2006 (beide Artikel) und 2011

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