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15 Ultraschall - 2. Physikalisches Institut, RWTH Aachen

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4 Physikalische Grundlagen und Tipps zur<br />

Auswertung<br />

Diese Kapitel soll nur eine kurze Übersicht der physikalischen Effekte bei <strong>Ultraschall</strong>messungen<br />

an Fe0,7Al0,3-Einkristallen liefern. Für detailliertere Informationen sei hier auf die Diplomarbeit<br />

von U. Czubayko aus dem <strong>Institut</strong> für Metallkunde und Metallphysik der <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong><br />

[3] und auf die Dissertation von A. Nagy [14] verwiesen. Die Untersuchungen von Czubayko<br />

beziehen sich jedoch auf die longitudinale Schallmode, wohingegen im Praktikumsversuch mit<br />

transversalen Schallwellen experimentiert werden soll. Im Allgemeinen sind die physikalischen<br />

Ursachen in beiden Schallmoden gleich. Die gemessenen Effekte sind jedoch im Fall transversaler<br />

Schallwellen aufgrund der um den Faktor 2 kleineren Schallgeschwindigkeit um ungefähr<br />

den Faktor 2 - 6 größer.<br />

4.1 Dämpfung durch magnetische Domänen<br />

Wenn ein ferromagnetisches Material einem Magnetfeld ausgesetzt wird, ändern sich seine Abmessungen.<br />

Die daraus resultierende relative Dehnungsänderung bezeichnet man als Magnetostriktion.<br />

Umgekehrt verursacht die Anwendung einer mechanischen Spannung eine Änderung<br />

der Magnetisierung im Material. Eine direkte Erscheinungsform der Änderung des Magnetisierungszustands<br />

mit der Spannung ist durch den sogenannten ΔE-Effekt gekennzeichnet. Er<br />

ist ebenfalls wesentlich mit der Magnetostriktion verbunden und bewirkt bei periodischer Belastung<br />

einen beträchtlichen Verlust der mechanischen Energie, also eine große Dämpfung, die<br />

sogenannte magnetomechanische Dämpfung.<br />

4.1.1 Magnetostriktion<br />

Unter Magnetostriktion versteht man die Änderung der geometrischen Abmessungen Δl = Δl/l<br />

eines Körpers unter dem Einfluss einer Magnetisierungsänderung. Eine allgemeine Dimensionsänderung<br />

eines Körpers kann in zwei Anteile zerlegt werden: eine gestaltinvariante Volumenänderung<br />

und eine volumeninvariante Gestaltsänderung. Die magnetisch bedingten Volumenänderungen<br />

werden als Volumenmagnetostriktion zusammengefasst. Die magnetisch bedingte<br />

Gestaltsänderung wird mit dem Begriff Gestaltsmagnetostriktion, anisotrope Magnetostriktion<br />

oder aber auch nach ihrem Entdecker als Joule-Magnetostriktion bezeichnet. Je nach-<br />

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