Süd-West-Info Nr. 8 (Aug.) 2012 - terre des hommes
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und zu berücksichtigen. Diese würden oft in den Ländern nicht publiziert und<br />
würden oft vergessen.<br />
- Dazu wird als positives (Gegen-) Beispiel das internationale Netzwerk<br />
„social watch“ genannt, welches gerade im <strong>Süd</strong>en sehr aktiv genutzt würde. Diese<br />
„zivile Beobachtung“ und Überwachung der Einhaltung von Staatenpflichten diene<br />
als gutes Instrument (neben weiteren), um kritische Stimmen in den Ländern besser<br />
wahrzunehmen. Zudem sei für dieses Ziel auch ein guter, intensiver Partnerdialog<br />
(wie bei tdh bereits erfolgreich praktiziert) essenziell.<br />
Teil 2 - Globale Rahmenbedingungen<br />
- Ökonomische Globalisierung = globalisierte Risiken, Thematisierung der<br />
multiplen Krisen (vor allem ökologische Krise und Welternährungskrise),<br />
Beschreibung potenzieller Risiken und Entwicklungen: u.a. verschärfte Verteilungs-<br />
und Ressourcenkonflikte<br />
- Des Weiteren Thema der Verschiebung der weltpolitischen<br />
Kraftverhältnisse: fundamentale Veränderungen, wirtschaftlicher und<br />
machtpolitischer Aufstieg einiger Schwellenländer (v.a. BRICS-Staaten), wobei in<br />
diesen wie z.B. in Indien die Schere zwischen Arm und Reich teilweise weiter<br />
auseinandergeht und das Wachstum keineswegs bei allen Teilen der Bevölkerung<br />
ankommt. Diese Schwellenländer werden auch zu „neue Gebern“ u.a. in der<br />
Entwicklungszusammenarbeit, Bsp. Chinas Engagement in Afrika.<br />
DISKUSSION<br />
- Es kommt die Frage auf, wie geeignet und effizient das internationale<br />
System, v.a. im Rahmen der UN heute noch ist. Wie stark kann eine internationale<br />
Organisation nationale Entwicklungen (wie bspw. das Armutsgefälle in Indien)<br />
beeinflussen? Gibt es mögliche alternative Instrumente oder Systeme? Oder<br />
Reformüberlegungen?<br />
- Antwort: Es sollte möglichst das Subsidiaritätsprinzip gelten, d.h. Probleme<br />
dort als erstes zu lösen, wo sie anfallen. Entscheidend sei die Frage und Debatte<br />
über „policy space“. Wie viel Handlungsspielraum haben Länder, um ihre Politik zu<br />
gestalten. Welche Konditionalitäten, bspw. von Gebern wie der EU oder der<br />
Weltbank schränken ein? Als Gegenbeispiel zur sozialen Ungleichheit in Indien<br />
wird die stetige Verbesserung der sozialen Lage in Lateinamerika angeführt, dort<br />
sei die Ungleichheit durch aktive Sozialpolitik gesunken. Es gäbe also auch<br />
innerhalb <strong>des</strong> globalen <strong>Süd</strong>ens enorme Unterschiede, was die sozialen<br />
Entwicklungen angeht. Einige könnten sich allerdings nur auf internationaler Ebene<br />
wirkungsvoll regeln, wie bspw. die Durchsetzung internationaler Standards und<br />
Regelsetzung für soziale Grundsicherung und Arbeitsbedingungen (vorangetrieben<br />
durch die ILO), welche dann (im Idealfall) nicht durch Wechsel der<br />
Produktionsstandorte umgangen werden kann.<br />
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