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Seite . 4 Hippotherapie AutorInnen: Dr. Jutta Lindau-Ochsenhofer, Gerald Ochsenhofer Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde: Wie wahr für MS- PatientInnen. Hippotherapie wird als eine besondere Form der Symptomtherapie betrachtet, die eine große Anzahl positiver Effekte auf den körperlichen und psychischen Allgemeinzustand mit sich bringt. Der Umgang mit dem Pferd ist ein geschätzter Gewinn für die Betroffenen und hat positive Effekte sowohl auf die Psyche als auch auf den Körper. Viele Menschen mit Multipler Sklerose (MS) haben sich im Laufe einer Therapie zu begeisterten ReiterInnen entwickelt. Die Grundvoraussetzungen für den Reitsport sind die geistige und körperliche Fähigkeit, auf dem Pferd dauerhaft selbstständig das Gleichgewicht zu halten und bewusst zu verlagern. Je nach Grad und Art der Behinderung der ReiterInnen muss das Pferd vorher eine Spezialausbildung erfahren haben. Geist und Körper trainieren Der Bewegungsapparat des Menschen ist auf aufrechtes Gehen ausgelegt. Beim Gehen wird eine dreidimensionale Kipp- und Drehbewegung des Beckens ausgeführt. Um den dabei entwickelten Schwung auszubalancieren, wird eine ausgleichende Bewegung erforderlich, die den größten Teil des Körpers mit einbezieht. Der MS peziell © istock Bewegungsablauf des Pferdes im Schritttempo versorgt das Becken der ReiterIn mit den gleichen dreidimensionalen Schwingungsimpulsen, die auch beim menschlichen Gehen entstehen. In der Hippotherapie benutzt man genau diesen Effekt, um den menschlichen Körper vom Becken aufwärts an seine motorischen Funktionen während des Gehens zu gewöhnen. Mit der Beeinflussung der Sensomotorik kommt es unter anderem zu einer Lockerung der Muskulatur, und die Stütz-, Haltungs- und Gleichgewichtsreaktionen werden trainiert. Fortschritte sind an flüssigeren Bewegungsabläufen und einer besseren Kontrolle über die Gliedmaßen erkennbar. Anerkannte Effekte bei MS Durch die spezielle Haltung und Bewegung am Pferd wird die Beweglichkeit erhalten oder auch gefördert. Diese ist bei MS-Betroffenen häufig durch Symptome wie zum Beispiel die Spastik eingeschränkt. Zudem werden mit Hilfe der Hippotherapie auch eine mögliche Schwäche in den Beinen sowie der Koordinations- und Gleichgewichtssinn behandelt. Die Therapie erzielt eine ausgeprägte sensomotorische Stimulation über Einübung von Basisfunktionen: Raumlagebewusstsein, Bewegungsplanung, taktile Wahrnehmung, Reaktionsfähigkeit, Geschicklichkeit und Körperbewusstsein. Bei Betroffenen, die ohne Hilfe nicht mehr sitzen können, wird die
Tipp! Nach der Therapie sind MS- Betroffene, die in Folge der MS generell schnell ermüden, oft erschöpft, ohne dass ihr/ ihm dies bewusst ist. Daher sollte im direkten Anschluss an die Therapiestunde das Gehen oder Autofahren vermieden werden. 10 bis 20 Minuten Sitzenbleiben und Entspannung sind ein wichtiger Teil der Therapie. Hippotherapie nicht angewandt. Falls sich MS-Symptome während der Therapie verschlimmern, sollte diese zunächst beendet werden. Dies gilt auch während eines akuten Schubs. Nach dem Schub hingegen ist die Hippotherapie als Rehabilitationsmaßnahme empfehlenswert, da diese sich positiv auf den Wiederherstellungsprozess auswirken kann. Hippotherapie in der Ausübung Nach der ärztlichen Verschreibung geht es auf den Pferdehof. Dort wird in der Reithalle zunächst Bekanntschaft mit den zwei- und vierbeinigen TherapeutInnen geschlossen. Die Halle verfügt über eine spezielle Rampe, um dem Behinderten das Aufsitzen aufs Pferd zu erleichtern. Sitzt der oder die MS-Betroffene sicher am Pferd (meist mit Gurt), kann es losgehen. Der oder die speziell geschulte PhysiotherapeutIn geht neben dem Pferd her, gibt Hilfestellungen und bestimmt, welche Übungen durchgeführt werden. Hat der oder die ReiterIn Probleme, sich selbst im Sattel zu halten, geht zur Sicherung eine weitere Person auf der anderen Pferdeseite mit. Ein/e PferdeführerIn lenkt das Pferd auf genaue Anweisung des oder der PhysiotherapeutIn. Die Therapie dauert etwa 20-30 Minuten. Kosten der Hippotherapie Die Hippotherapie wird ärztlich verschrieben. Die Krankenkasse übernimmt derzeit nur einen Anteil der Kosten. Die Kosten einer Therapiestunde von 30 Minuten liegen durchschnittlich bei 25 Euro sind jedoch abhängig von den TherapeutInnen Ihrer Wahl. Dr. Jutta Lindau-Ochsenhofer ist FÄ f. Neurologie, Ärztin f. Allgemein- medizin, Wahlarzt; MS-Zentrum – ÖGN zertifiziert, ÖAK Diplom spezielle Schmerztherapie. Mitarbeit und dann Leitung MS-Ambulanz im LKH Oberwart von 1995 bis 2009. Seit 2010 nur noch als Wahlärztin in der Praxis tätig. Zusatzausbildung u. a. auch Hippotherapie und Lehrwart f. Behindertenreiten. Gerald Ochsenhofer ist Physiotherapeut in freier Praxis seit 1998. Zusatzausbildungen: Bobath, Felden krais, Manual therapie, Hippotherapie. Behandelt nur neurologische PatientInnen. Gemeinsame Praxis „Physiomed am Sulzriegel“ in 7431 Bad Tatzmannsdorf. An die Praxis unmittelbar angeschlossen ist die Reithalle und Stall mit 4 Therapiepferden. Bei uns werden alle 3 Sparten des therapeutischen Reitens (Hippotherapie, heilpädagogisches Voltigieren, Behinderten reiten) seit 1998 durchgeführt. Kontakt: 03353/8177, mobil: 0664/4018832, mail: ochsenhofer@a1.net MS peziell Seite . 5
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Seite 3 und 4: MS eitenweise Ausgabe 1/2013 © ist
Seite 5: Liebe Leserin und lieber Leser, In
Seite 9 und 10: Einblicke in den persönlichen Lebe
Seite 11 und 12: Ihre Trainingspartnerin über Ihre
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Seite 15 und 16: Martins Tagebuch Die Diagnosestel-
Seite 17 und 18: ÜBung2 kRäftigung Ausgangsstellun

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