Die Inkassowirtschaft - Bundesverband Deutscher Inkasso ...

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Inkasso || INFORMIERT
GEMEINSAMER ZAHLUNGSRAUM
Wie geht’s weiter mit
der elektronischen Lastschrift?
DIE ANGLEICHUNG DES EUROPÄISCHEN ZAHLUNGSVERKEHRS SCHREITET WEITER VORAN.
DAS HEISST ABER AUCH: DAS BELIEBTE ELEKTRONISCHE LASTSCHRIFTVERFAHREN NACH DEUTSCHEM
MODELL STEHT VOR DEM AUS.
Er ist schon seit Längerem beschlossene Sache, doch nur
allmählich wird Verbrauchern und Unternehmen hierzulande
klar, welche Umstellung er mit sich bringen wird: der
gemeinsame europäische Zahlungsverkehrsraum (oder
englisch abgekürzt: SEPA – Single European Payment
Area), der in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen
Union sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen
und der Schweiz bis zum 1. Februar 2014 errichtet werden
soll. Ein zentraler Teil von SEPA ist nämlich das sogenannte
SEPA-Lastschriftverfahren. Es soll das seit Jahren
in Deutschland bewährte elektronische Lastschriftverfahren
ablösen.
Dabei ist das elektronische Lastschriftverfahren aus dem
Alltag hierzulande kaum wegzudenken. Es kommt völlig
standardmäßig zum Einsatz, zum Beispiel wenn man im
Supermarkt mit der EC-Karte an der Kasse bezahlt und
dort entweder durch die Eingabe des PINs oder per Unterschrift
Zahlungen auslöst. Genauso alltäglich ist es aber
auch bei Bestellungen im Internet, wenn man auf der
Homepage durch Angabe von Kontonummer und Bankleitzahl
bequem eine Lastschrift beauftragt und somit ein
Produkt oder eine Dienstleistung bezahlt. Das Problem
jedoch: Genau solche elektronischen
Lastschriftverfahren, wie sie in Deutschland
zum Alltag für die meisten Verbraucher
und Unternehmen gehören, sind in
dieser Form in SEPA nicht vorgesehen.
Grenzüberschreitend abbuchen
Stattdessen gibt es die sogenannte SEPA-Lastschrift unter
Verwendung der internationalen Kontokennung IBAN.
Deren Vorteil: Bankkunden können Beträge grenzüberschreitend
von Girokonten einziehen oder einziehen lassen,
ohne dass dafür zusätzliche Gebühren anfallen. Dabei
wer den die Transaktionen ausschließlich in Euro abgewickelt.
Der Nachteil jedoch: Die deutsche Kreditwirtschaft
ist noch nicht so weit, dass sie die bisherigen elektronischen
Lastschriftverfahren für ihre Kunden bequem in auf
SEPA angepasste Lösungen umstellen kann. Sie benötigt
dazu noch ein wenig Zeit.
Die will ihr nun der deutsche Gesetzgeber verschaffen.
Dabei nutzt er eine Möglichkeit der EU, die den Mitgliedsstaaten
erlaubt, optional bis zum 1. Februar 2016 von
Übergangsbestimmungen Gebrauch zu machen. Noch vor
der parlamentarischen Sommerpause hat nun der Bundestag
in erster Lesung über das sogenannte SEPA-Begleitgesetz
beraten, das sich insbesondere mit der elektronischen
Lastschrift befasst.
Die gute Nachricht für Verbraucher und Unternehmen:
Die elektronische Lastschrift soll in Deutschland noch
die nächsten vier Jahre möglich sein. Bis dahin wird die
Kreditwirtschaft aufgefordert, Alternativverfahren für den
Handel zu entwickeln.
Die eher schlechte Nachricht: Diese längere Übergangsfrist
ist zunächst nur für die Lastschrift mit EC- oder
Kreditkarte vorgesehen. Lastschriften ohne Karte oder
beleghafte Unterschrift, wie also zum Beispiel bei Onlinebestellungen,
sind davon zunächst ausgenommen.
Weniger Spenden befürchtet
Eine branchenübergreifende Verbändeinitiative
fordert den Gesetzgeber daher jetzt dazu auf,
auch diese Lastschriftverfahren in die verlängerten
Übergangsregelungen mit
einzubeziehen. Zu dieser Initiative
gehören ne ben dem
BDIU unter anderen der
Handelsverband Deutschland
HDE, der Versandhandelsverband,
der Verband der Deut-