Download Broschüre - Kellerbauen+
Download Broschüre - Kellerbauen+
Download Broschüre - Kellerbauen+
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.7 Abdichtungen gegen<br />
druckloses Wasser<br />
Bei bindigem Baugrund muss mit kurzzeitig<br />
stauendem Sickerwasser vor<br />
den erdberührten Kelleraußenwänden<br />
gerechnet werden. Bei stark bindigen<br />
Böden mit hohem Tonanteil, bei Hanglagen<br />
oder bei Anschnitt wasserführender<br />
Bodenschichten ist hingegen mit<br />
lang anhaltenden Stauwasserbeanspruchungen<br />
zu rechnen. Bei kurzzeitig<br />
stauendem Wasser können die gegen<br />
Bodenfeuchte gebräuchlichen Abdichtungsmaterialien<br />
meist als ausreichend<br />
eingestuft werden. Zur Verringerung<br />
der Wasserbeanspruchung ist eine<br />
wirksame Dränage vorzusehen. Bei<br />
höherwertiger Nutzung der Kellerräume<br />
sind entsprechend wirksamere Abdichtungsmaßnahmen<br />
einzusetzen. Bei<br />
lang anhaltend stauendem Sickerwasser<br />
oder bei Anschnitt wasserführender<br />
Schichten sollten stets Abdichtungen<br />
aus Dichtungsbahnen in mehrlagiger<br />
Ausführung und eine Dränung vorgesehen<br />
werden. Ohne Dränage sind wasserdruckhaltendeAbdichtungsmaßnahmen<br />
einzubauen.<br />
4.8 Dränagen<br />
Dränagen entwässern den an das Kellermauerwerk<br />
angrenzenden Boden<br />
von nich drückendem Wasser. Zusätzlich<br />
wird bei kurzzeitig auftretendem<br />
starken Wasserandrang (bei bindigen<br />
Böden und Bauten in Hanglage) eine<br />
entsprechend rasche Wasserableitung<br />
ermöglicht. Man unterscheidet im Gründungsbereich<br />
Dränanlagen vor Kelleraußenwänden<br />
und unter Bodenplatten.<br />
Eine Dränanlage besteht aus folgenden<br />
Komponenten (Grafi k 4-3):<br />
• Sicker- und Filterschicht, Dränrohre<br />
• Kontroll-, Reinigungs- und Spülschächte<br />
• Sammelschacht<br />
• Sickerschacht oder Einleitung in den<br />
Vorfl uter<br />
Bei größeren Anlagen ist eine entsprechende<br />
Dimensionierung zu empfehlen<br />
und zur Sicherstellung der Funktionstüchtigkeit<br />
ist eine laufende Wartung<br />
vorzusehen. Die Sickerschicht, die der<br />
fl ächenhaften Aufnahme des zufl ießenden<br />
Wassers (Sickerwasser und Schichtenwasser)<br />
und dessen lotrechter Ableitung<br />
zum Dränrohr dient, besteht in der<br />
Regel aus einer Kiesschüttung sowie<br />
Dränelementen (Dränsteine und -platten,<br />
z. B. aus haufwerksporigem Beton<br />
zementgebundener Liaporschüttung).<br />
Die Dränschicht soll alle erdberührten<br />
Wandfl ächen erfassen und bis ca.<br />
15 cm unter die Geländeoberfl äche reichen,<br />
die Traufenausbildung ist einzubinden.<br />
Bei feinkörnigen Böden ist die<br />
Sickerschicht durch eine Filterschicht<br />
(z. B. Filtervlies) vor dem Zuschlämmen<br />
zu schützen. Bei Schüttungen mit<br />
„fi lterstabilem Kornaufbau“ ist dies nicht<br />
erforderlich. Die Dränrohrleitung (z. B.<br />
Betonfi lterrohre aus haufwerksporigem<br />
Beton oder gelochte Betonrohre) wird<br />
vom Hoch- bis zum Tiefpunkt (Sammelschacht)<br />
in einem Gefälle von etwa<br />
1 % verlegt, wobei das Sickermaterial<br />
das Dränrohr in einer Dicke von mindestens<br />
20 cm allseitig umgeben sollte.<br />
HOCHPUNKT LUFTZUFUHR<br />
DRÄNROHRLEITUNG NW 100<br />
GEFÄLLE ca. 1 %<br />
Grafi k 4-3: Prinzip einer Ringdränage<br />
Bild 16<br />
KONTROLLSCHACHT<br />
AN ALLEN 90°-KNICKSTELLEN<br />
SAMMELSCHACHT<br />
(AM TIEFPUNKT)<br />
ZUM VORFLUTER<br />
BZW. SICKERSCHACHT<br />
47