Download Broschüre - Kellerbauen+
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Grafi k 4-10: Zusammenhang zwischen Anforderungsklasse, Wasserdruck und<br />
Konstruktionsklasse nach ÖVBB-Richtlinie (Quelle: ÖVBB)<br />
Tabelle 4-2: Wasserdruckklassen nach ÖVBB-Richtlinie (Quelle: ÖVBB)<br />
Einfl ussfaktoren – wie Wasserdruck,<br />
Untergrund, klimatische Verhältnisse<br />
usw. – kann durch Wahl einer geeigneten<br />
Konstruktionsklasse eine vorher<br />
festzulegende Anforderungsklasse erreicht<br />
werden.<br />
In der Richtlinie der ÖVBB werden vier<br />
Anforderungsklassen defi niert (siehe<br />
Tabelle 4-3), die in Abhängigkeit von der<br />
Wasserdruckklasse (siehe Tabelle 4-2)<br />
sowie der Konstruktionsklasse (siehe<br />
Grafi k 4-10) erreicht werden können. Die<br />
Anforderungsklasse ist vom Bauherrn<br />
50<br />
Wasserdruckklasse 1) Beschreibung<br />
W 0<br />
W 1<br />
W 2<br />
W 3<br />
W 4<br />
Wasserdruck 0,0-1,0 m<br />
Wasserdruck > 1,0-5,0 m<br />
Wasserdruck > 5,0-10,0 m<br />
Wasserdruck > 10,0-20,0 m<br />
Wasserdruck > 20,0 m<br />
1) Zur Festlegung der Wasserdruckklasse ist der Wasserdruck auf die UK des betrachteten Bauteils zu<br />
beziehen. Für die Obergrenze ist der Bemessungswasserstand anzusetzen. Bei hohen Wänden sind<br />
Abstufungen der Wasserdruckklasse zugelassen.<br />
in Zusammenarbeit mit dem Planer in<br />
Abhängigkeit von der vorgesehenen<br />
Nutzung festzulegen. Dabei sind die Aspekte<br />
der Wirtschaftlichkeit und technischen<br />
Realisierbarkeit zu beachten. (Es<br />
ist festzuhalten, dass die Anforderungsklasse<br />
As nur für Sonderfälle angestrebt<br />
werden soll; die Anforderungsklasse<br />
A3 kommt im Wesentlichen nur für einschalige<br />
Bauweisen mit Bohrpfahl- oder<br />
Schlitzwand zur Anwendung). Der Zusammenhang<br />
zwischen Anforderungsklasse,<br />
Wasserdruck und Konstruktionsklasse<br />
ist Grafi k 4-10 zu entnehmen.<br />
4.9.3 Belastungen und<br />
Einwirkungen<br />
Belastungen<br />
Eigengewicht der Konstruktion, Nutzlasten,<br />
Erddruck und Wasserdruck sind gemäß<br />
dem einschlägigen Eurocodes zu<br />
berücksichtigen. Für den Rissbreitenbeschränkungsnachweis<br />
müssen die ständig<br />
wirkenden Nutzlasten (Dauerlasten)<br />
gemäß Eurocode 2 beachtet werden.<br />
Die Abschätzungen der Auswirkungen<br />
der folgenden Belastungen können vom<br />
Fachmann (Baumeister, Zivilingenieur)<br />
beurteilt werden.<br />
Zwangsbeanspruchungen<br />
In statisch unbestimmten Systemen<br />
muss auf Zwängungen aus Temperatur,<br />
Schwinden und Kriechen sowie auf<br />
Lagerverschiebungen Bedacht genommen<br />
werden, und zwar wenn sie einen<br />
maßgebenden Beitrag zu den Beanspruchungen<br />
liefern. Eine risseverteilende<br />
Bewehrung bei überwiegender Zwangsbeanspruchung<br />
gemäß Eurocode 2 ist<br />
auf jeden Fall vorzusehen.<br />
Temperatur<br />
Für unterirdische Bauwerke ist im Allgemeinen<br />
mit einer Temperaturdifferenz<br />
von ±10 °C zu rechnen. Nähere<br />
Hinweise zur Bemessung sind in der<br />
ÖVBB Richtlinie „Wasserundurchlässige<br />
Betonbauwerke – Weiße Wannen“<br />
enthalten.<br />
Schwinden und Kriechen<br />
Die Größenordnung der Schwind- und<br />
Kriechbeiwerte kann auch für nicht vorgespannte<br />
Konstruktionen gemäß Eurocode<br />
2 abgeschätzt werden. Dabei darf<br />
der Abbau der Zwangsbeanspruchungen<br />
durch das Kriechen des Betons in<br />
Rechnung gestellt werden. Es ist jedoch<br />
zu berücksichtigen, dass die ungünstigsten<br />
Zwangsbeanspruchungen zumeist<br />
im jungen Bauwerk auftreten und dass<br />
zu diesem Zeitpunkt zufolge der noch<br />
nicht voll entwickelten Zugfestigkeit des<br />
Betons am ehesten Rissbildungen zu erwarten<br />
sind.