Erste Ergebnisse (Stand: Mai 2009) - IfB - Bergische Universität ...
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Ergebnisbericht der ersten Befragung des Projekts ‚Beanspruchung und Kooperation an Halb- und<br />
Ganztagsschulen in NRW’<br />
aber auch für andere Berufsgruppen wird deshalb häufig die langfristige negative<br />
Beanspruchungsfolge Burnout untersucht.<br />
Hierbei ist anzumerken, dass Burnout keine eigenständige Krankheitsdiagnose darstellt,<br />
auch wenn durchaus Überschneidungen mit klinisch definierten Erkrankungen, z.B. dem<br />
chronischen Erschöpfungssyndrom, gegeben sind. Im Rahmen unserer Untersuchung<br />
wurden die drei zentralen Komponenten von Burnout erfasst: (1) Emotionale Erschöpfung,<br />
d.h. das Gefühl zunehmend emotional ausgelaugt zu sein, (2) Depersonalisierung, d.h. die<br />
negative und zynische Einstellung gegenüber den Schülerinnen und Schülern sowie ihre<br />
Wahrnehmung als unpersönliche Objekte, (3) Reduzierte Leistungsfähigkeit, d.h. das Gefühl,<br />
Aufgaben nicht erfolgreich zu bewältigen und damit die einhergehende geringere berufliche<br />
Befriedigung (ausführlich dazu z.B. Körner, 2003).<br />
In der nachfolgenden Abbildung 5 sind die Mittelwerte für die drei Burnout-Komponenten<br />
getrennt nach Halb- und Ganztagsschulen dargestellt. Für die Burnout-Komponenten<br />
entsprechen höhere Werte ungünstigeren Ausprägung (die Antwortskala im Fragebogen<br />
hatte wiederum sechs Stufen von 1= ‚nie’ bis 6= ‚immer’).<br />
Für die emotionale Erschöpfung und die reduzierte Leistungsfähigkeit zeigen sich<br />
durchschnittlich ungünstigere Ausprägungen im Vergleich zu den durchschnittlichen<br />
Ausprägungen der Depersonalisierung.<br />
Für Lehrkräfte an Halb- und Ganztagschulen lassen sich im Durchschnitt keine Unterschiede<br />
hinsichtlich der Ausprägungen der Burnout-Komponenten feststellen. Insgesamt liegen die<br />
ermittelten Burnout-Ausprägungen unterhalb des theoretischen Mittelwertes der<br />
Antwortskala, so dass bei der hier betrachteten Gruppe von Lehrkräften im Durchschnitt<br />
nicht von einem erhöhten Burnout-Risiko ausgegangen werden kann. (Selbstverständlich ist<br />
diese Aussage unabhängig davon, dass im Einzelfall trotzdem Burnout vorliegen kann).<br />
hoch<br />
niedrig<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
3,2<br />
3,1<br />
2,8<br />
2,8<br />
emotionale Erschöpfung reduzierte<br />
Leistungsfähigkeit<br />
2,1<br />
2,1<br />
Depersonalisierung<br />
Abb. 5: Durchschnittliche Ausprägung der drei Burnout-Komponenten an Halb- (HTS) und<br />
Ganztagsschulen (GTS).<br />
HTS<br />
GTS<br />
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