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Thurgauer Nachrichten | Dienstag, 12. März 2013 Region | Seite 5 In Kürze «Stolz, ein Schweizer Gardist zu sein» STECKBORN Mario Giessinger schütztezwei Jahre lang den PapstimVatikan Chum ine go luege –ins Jugendcafé der Region Stein am Rhein STEIN AM RHEIN Am Freitag 15. März lädt das Jugendcafé alle interessierten Jugendlichen und Erwachsenen zum Besuch. Das Jugendcafé findet man in der ehemaligen Massstabfabrik an der Kaltenbacherstrasse 20 in Stein am Rhein. Geführt wird der Jugendtreff vom Verein «Jugendcafé Yucatan». Finanziell unterstützt wird er unter anderemvondenGemeindenEschenz, Wagenhausen und der Stadt Stein am Rhein. Daher dient das Jugendcafé als Treffpunkt für alle Jugendlichen, die in diesen Gemeinden wohnen. Türe für alle offen Geführt wird es von Renate Nüesch und Jasmin Kofler. Bei ihnen sind am Mittwoch von 14 bis 18 Uhr und am Freitag von 18 bis 22 Uhr alle Jugendlichen willkommen. Unter dem Motto «Chum ine go luege» ist die Türe am kommenden Freitag nicht nur für alle Jugendlichen sondern auch für alle Väter, Mütter und für alle anderen Interessierten offen. pd Auftaktsieg in der Rückrunde FRAUENFELD Der FC Frauenfeld hat in der zweiten Liga Interregional gegen den FC Schaan mit 1:0. Die Frauenfelder gewannen ihre Auftaktpartie dank Shala glücklich, aber nicht unverdient und machen in der Tabelle nun einen Sprung auf Platz 2. pd Vor 55Jahren trat Mario Giessinger in die Schweizer Garde des Vatikans ein. Zwei Jahre war er für die Sicherheit von Papst Pius XII und Johannes der XXIII verantwortlich. Ein Zeitungsartikel brachte den damals 23-jährigen Mario Giessinger 1958 auf die Idee, in die Schweizer Garde einzutreten: «Ich las damals in der Zeitung, dass ein Waffenproduzent aus Luzern der Schweizer Garde eine Kleinkalieber- Schiessanlage schenkte. Die wollte ich unbedingt ausprobieren», erzählt Giessinger mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Er erkundigte sich beim katholischen Pfarrer nach der Schweizer Garde. «Man brauchte ein Tauf- und Firmzeugnis, einen handgeschriebenen Lebenslauf, ein Leumundszeugnis vom Pfarramt und vom Gemeindeammann, sowie ein ärztliches Zeugnis, um sich zubewerben», so Giessinger.Zudem durfteman nicht kleiner als 1.74 Meter, militärdiensttauglichund nicht älter als 25 Jahre alt sein. Auch Brillenträger wurden nicht in die Schweizer Garde aufgenommen. Nachdem Giessinger den positiven Bescheid auf seine Bewerbung erhalten hatte, stellteererstaunt fest,dass nochjemand aus Steckborn mit ihm nach Rom reisen würde. «Kalifornien war unser zu Hause» BILDER:Z.V.G Mario Giessinger in der Rüstung der Schweizer Garde im Jahr 1958. Mario Giessinger erinnertsichgerne an seine Zeit in der Schweizer Garde. Kaum in der «ewigen Stadt» angekommen, begann die 14-tägige Ausbildungszeit zum Schweizer Gardist. «Wir mussten die HandbewegungenmitderHellebardeund mit den Karabinern, die Befehle sowie den Kniefall lernen», erinnert sich Giessinger. Untergebracht waren die neuen Gardisten ineinem Zimmer unter dem Dach: «Es war so heiss in diesem Zimmer,dass wir es Kalifornien genannt haben», erklärt Giessinger. BILD:NG Einen Ausweis vom Vatikanstaat Der Bestand der Schweizer Garde war damals 100 Mann. Der normale Dienst dauerte einen Tagund man hattezweiTagefrei. Bei der Zuwache waren es zwei Tage Dienst und einen Tagfrei. «Man nahm uns die Ausweispapiere weg, dafür erhielten wir aber einen Ausweis vom Vatikanstaat», erklärtGiessinger.Da die Schweizer Gardisten in ihrer Freizeit Stadtführungen für Schweizer durchführten, mussten sichdie Gardisteninder Stadt Rom bestens auskennen: «Die Touristen waren über unser Wissen sehr erstaunt,dabeihattenwirallesausden Reiseführern gelernt», erklärt Giessinger. «Ich begleitete einen Kardinal, der Papst wurde» Sieben Monate lang leistete Giessinger seinen Dienst unter Pius XII. «PapstPius XII ging jeden Taginden Garten spazieren. Sowohl die Gärtner, wie auch wir Gardisten, musstenuns dann verstecken, weil er niemanden um sich haben wollte», erzählt Giessinger.PapstPius XII starb am 9. Oktober 1958 im Castel Gandolfo. «Danach begann die Zeit der «sede vacant», dass warfür uns sehr spannend», erinnert sich Giessinger zurück. Als das Konklave begann, begleiteten immer zwei Schweizer Gardisten einen Kardinal ins Konklave.«Ichbegleitetedamals Kardinal Roncalli, der danach zum Papst gewählt wurde. Wir staunten nicht schlecht, als wir das hörten», meint Giessinger.Unter der Führung von Papst Johannes XXIII wurde alles anders. «Papst Johannes XXIII war ein einfacher Mann», erklärt Giessinger. Er wollte damals alle Gardisten kennen lernen und lud zu einer Audienz ein. «Wir waren sehr geehrt und waren stolz, bei der Schweizer Garde zu sein», erinnert sich Giessinger an die Zeit zurück. Zurück in die Schweiz Nach zwei Jahren quittierte Giessinger seinen Dienstbei der Schweizer Garde und ging zurück indie Schweiz. «Jeder Gardist hat die Möglichkeit, nach seinem Ausstritt, in die Ex Gardisten-Vereinigung einzutreten», meint Giessinger. Jedes Jahr treffen sich die Ehemaligen, um in Erinnerungen zu schwelgen und die alten Zeiten aufleben zu lassen. «Für mich war die Zeit in der Schweizer Garde sehr spannend und ichhabe viele positiveErfahrungen gemacht», meint der heute 72-jährige und blättert dabei im Fotoalbum mit den Bildern aus Rom. Nina Grbic Zwei Jahre verbrachte Mario Giessinger in der Schweizer Garde. BILD:Z.V.G Sponsorenapéro FRAUENFELD Die Veranstalter des Atzmännig Tennisopens in Frauenfeld luden am vergangenen Mittwochabend die Sponsoren und Partner zu einem Apéro ein. Bilder: Flavio Razzino
Seite 1 und 2: Dienstag, 12. März 2013 | nr. 11 |
Seite 3: Thurgauer Nachrichten | Dienstag, 1
Seite 7 und 8: Thurgauer Nachrichten | Dienstag, 1
Seite 11 und 12: Schule, Aus- und Weiterbildung Desi

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