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BOLD THE MAGAZINE No.08

ELEGANZ FASHION SPECIAL: THE SHADOW REMAINED & CONQUEST OF PARADISE | HOTEL BOSSA NOVA | CON TEMPORARY ART RUHR | ARIZONA: LAN D DER CAN YONS | FLORIDA: STRÄNDE DER WESTKÜSTE

ELEGANZ

FASHION SPECIAL: THE SHADOW REMAINED & CONQUEST OF PARADISE | HOTEL BOSSA NOVA | CON TEMPORARY ART RUHR | ARIZONA: LAN D DER CAN YONS | FLORIDA: STRÄNDE DER WESTKÜSTE

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Zeitgeist | Lifestyle | Kunst | Kultur | Mode | Trend<br />

D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> 08 | 2013 | 1<br />

www.bold-magazine.eu<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Eleganz<br />

Fashion Special: <strong>THE</strong> SHADOW REMAINED & Conquest of Paradise | Hotel Bossa Nova<br />

CONTEMPORARY ART RUHR | Arizona: LAND der CANYONS | Florida: STrÄNDE DER WESTKÜSTE


4 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 5<br />

www.dyrbergkern.com


6 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


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8 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 9


10 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Inhalt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Inhalt<br />

Einstieg<br />

ELEGANZ – SCHLICHT und WAHR<br />

12<br />

Mode<br />

<strong>THE</strong> SHADOW REMAINED<br />

Conquest of Paradise<br />

14<br />

24<br />

Kunst & Kultur<br />

sehenswert<br />

CONTEMPORARY ART RUHR – C.A.R.<br />

Leben für die Kunst – Die Macher der C.A.R. im IntervIEW<br />

40<br />

45<br />

Empfehlung Ausstellungen<br />

<strong>THE</strong> KEY – Ein Kunstprojekt und Jaguars neuer Roadster<br />

50<br />

52<br />

Hörenswert<br />

Im Gespräch – Hotel Bossa Nova<br />

CD Empfehlungen – dynamisch und verträumt<br />

57<br />

60<br />

Track-By-Track – Nigel Kennedy – Recital<br />

62<br />

Reise<br />

ARIZONA – DAS WEITE LAND der CANYONS<br />

Florida – DIE SCHÖNSTEN STrÄNDE DER WESTKÜSTE<br />

64<br />

77<br />

Lifestyle & Trend<br />

Begehrenswert<br />

Time for Elegance – Cool Stuff<br />

84<br />

CREATE YOUR OWN WORLD<br />

Liquid delight<br />

92<br />

97<br />

Design Futuring – Salone Internazionale del Mobile<br />

102<br />

Impressum<br />

106


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 11<br />

DER NEUE JAGUAR FTYPE.<br />

YOUR TURN.<br />

Der neue F-TYPE verkörpert all das, wofür Jaguar steht: innovative<br />

Technologie, verführerisches Design und intelligente Performance.<br />

Ein intensives, lebendiges Sportwagenerlebnis, wie es nur Jaguar<br />

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12 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Einstieg | Eleganz<br />

SCHLICHT<br />

und WAHR<br />

ELEGANZ<br />

Autor: H. G. Teiner<br />

„Eleganz ist ähnlich wie Mayonnaise:<br />

Sie schmeckt, oder sie schmeckt nicht“,<br />

so sieht es jedenfalls Karl Lagerfeld,<br />

eine schillernde Ikone der internationalen<br />

Haute-Couture. Élegantia, wie der<br />

Lateiner sagt, bezeichnet einen aktuellmodischen<br />

Geschmack – verbunden mit<br />

einer leichten Gewandtheit, diesen in<br />

der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das<br />

bedeutet die Kompetenz zu besitzen,<br />

sich auf dem Parkett der gesellschaftlichen<br />

Eitelkeiten in stilsicherer Art und<br />

angemessener Kleidung zu bewegen.<br />

Das Adjektiv elegant steht für gewählt<br />

und modisch, im 18. Jahrhundert wurde<br />

es dem französischen Begriff élégant<br />

entlehnt, auf deutsch etwas holprig als<br />

geschmackvoll übersetzt.<br />

KLEIDUNG<br />

UND STIL<br />

Wenn man heute von elegant spricht,<br />

bezieht es sich auf die Kleidung und das<br />

Auftreten. Die äußere Erscheinung rückt<br />

hier in den Fokus, von einem eleganten<br />

Aussehen soll auf eine vornehme und<br />

kultivierte Persönlichkeit geschlossen<br />

werden können. „Wer Jogginghosen<br />

trägt, hat die Kontrolle über sein Leben<br />

verloren“, ja, bildhafter und besser als mit<br />

diesem Bonmot Karl Lagerfelds ist, durch<br />

die Feststellung des genauen Gegenteils,<br />

die Qualität der Eleganz nicht zu<br />

umschreiben. Eleganz im Inneren wie<br />

im Äußeren? So heißt die Frage, die oft<br />

unbeantwortet bleibt oder sich, bedauernswerter<br />

Weise, erst gar nicht stellt.<br />

Steht doch die Bezeichnung der Eleganz<br />

im Ursprung der Bedeutung für eine<br />

besondere Raffinesse, für die Feinheit im<br />

Inneren und erst dann für deren Ausdruck<br />

in Wort und Verhalten.<br />

CHARAKTER<br />

UND KORREK<strong>THE</strong>IT<br />

Mit dem Substantiv Elegant wurde um<br />

das Jahr 1800 ein nach letzter Mode<br />

gekleideter Mann bezeichnet. Klarheit<br />

und Korrektheit sollten als persönliche<br />

Charakteristika beim Gegenüber<br />

ankommen. Wahrhaftigkeit, Natürlichkeit,<br />

Einfachheit und Angemessenheit<br />

sollten als Werte repräsentiert und als<br />

tatsächliche Eigenschaften in ausgewogener<br />

Weise vereint sein. Im weiteren<br />

Sinne wurde Eleganz zum Ausdruck der<br />

Quintessenz des Modemäßigen, des Stilempfindens<br />

der Zeit, mit dem paradoxen<br />

Anspruch, zeitlos zu sein. Zur Eleganz<br />

gehören auch eine gute Portion Gelassenheit<br />

und das Quäntchen Understatement<br />

im Leben und insbesondere in der<br />

Arbeit. Der stilvolle und wohl auch weise<br />

Karl Lagerfeld drückt sich in trefflicher<br />

Weise so aus: „Wer gestresst ist, macht<br />

etwas falsch. Den amüsiert seine Arbeit<br />

nicht“. Eleganz und Stilsicherheit gehören<br />

zusammen: „Man muss Stil haben,<br />

um ihn sich leisten zu können“, ist die<br />

klare und hintersinnig-bissig formulierte<br />

Botschaft von Herrn Lagerfeld. Auch der<br />

Italiener Giorgio Armani ist ein weltgewandter<br />

Modedesigner, der innere<br />

und äußere Qualitäten in ganzheitlichen<br />

Einklang zu bringen versteht. Sein<br />

dezentes Statement dazu lautet: „Wenn<br />

ein Anzug auffällt, ist man schlecht angezogen“,<br />

und letztendlich ist das angestrebte<br />

Ziel für ihn eindeutig: „Eleganz<br />

heißt nicht, ins Auge zu fallen, sondern<br />

im Gedächtnis zu bleiben“.<br />

DAS<br />

KLEINE SCHWARZE<br />

Eingebrannt in das kollektive Filmgedächtnis<br />

ist die Filmszene, in der das<br />

leichtlebige und exzentrische Partygirl


Einstieg | Eleganz<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 13<br />

Holly Golightly im Morgengrauen auf der<br />

menschenleeren Fifth Avenue spazieren<br />

geht, vor dem Juweliergeschäft Tiffany<br />

anhält, einen Pappbecher elegant zu<br />

ihren Lippen führt und den Schmuck<br />

im Schaufenster betrachtet. In diesem<br />

kleinen schwarzen Cocktailkleid. Mit<br />

dunkler Sonnenbrille, langen schwarzen<br />

Handschuhen und einer Perlenkette als<br />

Accessoires. Das ist stilvolle Eleganz:<br />

Schlichte Schönheit und dezent verführerisch<br />

sexy. Dieses und weitere Kleider des<br />

1961er Films „Breakfast at Tiffany’s“ hat<br />

der Modeschöpfer Hubert de Givenchy<br />

entworfen und der Darstellerin Audrey<br />

Hepburn auf den Leib geschneidert.<br />

Foto: Paramount Pictures<br />

Die elegante Audrey Hepburn<br />

in “Breakfast at Tiffany’s“.<br />

Die Zeit und das eher brave Image der<br />

Trägerin haben endgültig dieses minimalistische<br />

schwarze Kleidungsstück<br />

für gehobene Anlässe tragbar gemacht;<br />

in den vierziger und fünfziger Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts galten Frauen, die<br />

schwarze Kleider trugen, vor allem in den<br />

USA, noch als unanständig und verrucht.<br />

Für Marilyn Monroe, mit dem Image des<br />

Sexsymbols in den fünfziger und sechziger<br />

Jahren behaftet, war das kleine<br />

Schwarze praktisch Pflicht und Arbeitskleidung.<br />

In Frankreich dagegen etablierte<br />

sich zur gleichen Zeit das schwarze<br />

Kleid als Ausdruck für Kunst und Kultur,<br />

Edith Piaf, die kleine Chanson-Sängerin<br />

mit der eindringlichen Stimme und den<br />

sparsamen Gesten, trat gerne im kleinen<br />

Schwarzen auf die Bühne, damit, aus der<br />

dunklen Schlichtheit heraus, die Persönlichkeit,<br />

die gezielten Gesten und nicht<br />

zuletzt die grandiose Stimme noch prägnanter<br />

zur Geltung kommen konnten.


14 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | <strong>THE</strong> SHADOW REMAINED<br />

<strong>THE</strong> SHADOW<br />

REMAINED<br />

Fashion<br />

Fotograf: C. MATTER<br />

Shirt: Marc Stone<br />

Make-Up & Hair: T. Greenberg | Styling: Y. Reichmuth | Produktions-Support: 10-4 inc. | Model: Devon (Fullcircle)<br />

Wir danken: Christoph, Rob, Scott, Brent, Thurston und<br />

C. Matter (www.cyrillmatter.com)


Mode | <strong>THE</strong> SHADOW REMAINED<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 15


16 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | <strong>THE</strong> SHADOW REMAINED<br />

Shirt: DYL<br />

Hosen: Laend Phuengkit<br />

Brille: Nina Haas


Mode | <strong>THE</strong> SHADOW REMAINED<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 17


18 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Mode | <strong>THE</strong> SHADOW REMAINED<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 19<br />

linke Seite<br />

Jacke: DYL<br />

Brille: Nina Haas<br />

rechte Seite<br />

Jacke & Hose: DYL


20 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 21<br />

Jacke<br />

mit Kaputze: DYL


22 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | <strong>THE</strong> SHADOW REMAINED<br />

beide Seiten<br />

Hemd & Hose: Julian Zigerli


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 23


24 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 25<br />

Conquest<br />

of Paradise<br />

Fashion<br />

Fotografin: A. Bresser<br />

Monokini: La Perla | Kaftan: Hausach Couture<br />

Brille: Ray Ban<br />

Make-Up & Hair: B. Becher | Styling: S. Gaugel (Agentur Nina Klein)<br />

Assistenz: F. Deutschmann | Location: Le Meridien RA, El Vendrell (Catalonia)<br />

Models: A. Sviridenko (Sight Management), M. Wenz (Kult Model)


26 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | Conquest of Paradise<br />

Neoprenanzug: O‘Neill<br />

Fahrzeug: SEAT Ibiza SC


Mode | Conquest of Paradise<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 27


28 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Mode | Conquest of Paradise<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 29<br />

(Sie)<br />

Brille: Mykita Berlin<br />

Shorts: American Apparel<br />

Jacke: Tommy Hilfiger<br />

(Er)<br />

Pulli: Gant<br />

Shorts: Tommy Hilfiger<br />

Fahrzeug: SEAT Ibiza SC


30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | Conquest of Paradise


Mode | Conquest of Paradise<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 31<br />

(Sie)<br />

Pulli: Escada<br />

Shorts: Escada<br />

Brille: Chopard<br />

(Er)<br />

Hemd: Lacoste<br />

Shorts: Ralph Lauren<br />

Gürtel: American Apparel<br />

Fahrzeug: SEAT Ibiza SC


32 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | Conquest of Paradise<br />

(Sie)<br />

Bikini: American Apparel<br />

Jacke: Marc Jacobs<br />

Brille: Chopard<br />

Tasche: Victoria Beckham<br />

(Er)<br />

Badehose: Tommy Hilfiger


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 33


34 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | Conquest of Paradise<br />

(Sie)<br />

Bluse: Chloe<br />

Hose: Hausach Couture<br />

Tasche: Chanel<br />

Tuch: Hermès<br />

Brille: Chopard<br />

(Er)<br />

Hemd: cos<br />

Hose: Gant<br />

Schuhe: Superga<br />

Fahrzeug: SEAT Ibiza SC


Mode | Conquest of Paradise<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 35


36 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Mode | Conquest of Paradise<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 37<br />

(Sie)<br />

Visor: Colette Paris<br />

Badeanzug: Aqua<br />

Gürtel: Fendi<br />

Schuhe: Miu Miu Vintage<br />

(Er)<br />

Hose: Tommy Hilfiger


38 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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R<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 39<br />

E<br />

H<br />

R<br />

V


40 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | CONTEMPORARY ART RUHR<br />

CONTEMPORARY<br />

ART RUHR<br />

MEDIENKUNSTMESSE<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

Wo steht die schönste Zeche der Welt?<br />

Im Ruhrgebiet, und ihr Name ist Zollverein.<br />

Zeitgenössische Medien und der<br />

aktuelle Kunstbetrieb treffen im Rahmen<br />

historischer Industriearchitektur aufeinander:<br />

Die contemporary art ruhr, C.A.R.,<br />

veranstaltet im Frühsommer 2013 die<br />

Medienkunstmesse & Foto-Special auf<br />

dem alten Industriegelände der Ruhrmetropole<br />

Essen. Diese attraktive und<br />

spannende Mischung macht den besonderen<br />

Reiz der contemporary art ruhr<br />

insbesondere für Besucher von außerhalb<br />

aus. Der Einstieg in die hautnahe Auseinandersetzung<br />

mit moderner Medienkunst<br />

gelingt besser und ungezwungener,<br />

wenn sie auf dem großzügigen<br />

Zechenareal und der offenen Architektur<br />

des SANAA-Gebäudes stattfindet,<br />

anstatt in abgeschotteten, kunstlichtbe-<br />

stimmten Messehallen. Zeitgenössische<br />

Werke werden in der zweckmäßigen<br />

Eleganz der sie umgebenden Architektur<br />

präsentiert und in einer direkten Lebendigkeit<br />

fokussierbar. Dazu passt, dass sich<br />

diese Messe bemüht, nicht die merkantile<br />

Verwertbarkeit von Kunst in den<br />

Vordergrund zu stellen. Die C.A.R. möchte<br />

schlicht und einfach den aktuellen Stand<br />

der Kunst präsentieren, Trends aufzeigen<br />

und den Nachwuchs fördern.<br />

Foto: Zeche Zollverein<br />

Architektonisches Meisterwerk:<br />

SANAA-Gebäude<br />

KUNST<br />

ENTDECKEN<br />

Die C.A.R. versteht sich als Messe für<br />

Entdecker: In der offenen Ausstellungssituation<br />

finden Kunst und Kommunikation<br />

schnell zueinander, Kunstschaffende<br />

und Besucher kommen leicht und<br />

locker miteinander ins Gespräch. Seit<br />

dem Jahr 2006 präsentiert die contemporary<br />

art ruhr aktuelle und ausgewählte<br />

Positionen der Videokunst, von Installationen<br />

und Lichtkunst bis hin zur Fotografie.<br />

Der futuristische Veranstaltungsort, ein<br />

durch unregelmäßige Fensteröffnungen<br />

durchbrochener Kubus des Architektur-


Kunst & Kultur | CONTEMPORARY ART RUHR<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 41<br />

Sebastian Mölleken:<br />

„Pott Prominenz“


42 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | CONTEMPORARY ART RUHR<br />

MarianoVargas:<br />

„Dama Con Serpiente“, Fotografie


Kunst & Kultur | CONTEMPORARY ART RUHR<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 43<br />

büros SANAA aus Japan, gilt als architektonisches<br />

Meisterwerk. Die 134, wie<br />

zufällig angeordneten, Durchbrüche<br />

lassen natürliches Licht in das Bauwerk<br />

und wirken gleichzeitig als Rahmen,<br />

welcher die Umgebung des Industrieareals<br />

ausschnittartig mit einbezieht.<br />

Videoarbeiten und freistehende Installationen<br />

können in dieser Umgebung<br />

optisch reizvoll und inhaltlich kontrastreich<br />

inszeniert werden.<br />

FOTOGRAFIE<br />

und NEWCOMER<br />

In diesem Jahr wird die Fotografie, die<br />

immer schon ein wichtiger Bestandteil<br />

der Medienkunstmesse war, zum Schwerpunkt-Thema<br />

ausgebaut. Galerie Klose<br />

aus Essen, Galerie Sassen aus Bonn und<br />

die Galerien On, IconK und Jinsun aus<br />

Seoul präsentieren ihr Programm der<br />

zeitgenössischen Fotografie. Die Fotoarbeiten<br />

von Isabel Wenzel zeigen zum<br />

Beispiel Frauen in besonderen Haltungen:<br />

Sie biegen sich, drehen sich, springen<br />

oder falten sich zusammen. Im Jahr 2010<br />

startete Sebastian Mölleken, als Oberhausener<br />

ein Künstler des Ruhrgebiets,<br />

seine Porträtserie der Pott-Prominenz<br />

und fotografierte unter anderem Bastian<br />

Pastewka, Fritz Pleitgen, Hans Tilkowski,<br />

Herbert Knebel, Ralf Richter und Rudi<br />

Assauer: „Es ist ein Langzeitprojekt von<br />

mir, und die Serie wächst immer weiter.<br />

Für das Projekt sind für mich Menschen<br />

interessant, die im Ruhrgebiet geboren<br />

sind, oder aber im Laufe ihres Lebens eine<br />

Beziehung zu dieser Region aufgebaut<br />

haben. Ziel der Bilder ist ein fokussierter<br />

Blick auf die bekannten Gesichter der<br />

Region. Wann kommt man diesen Leuten<br />

schon einmal so nahe?“ Der C.A.R.-Preisträger<br />

von 2012 zeigt auf der diesjährigen<br />

Medienmesse seine gerade neu entstandenen<br />

Porträts.<br />

In der Sparte C.A.R.-Positionen ist die<br />

Sonderausstellung von Lee Tonks aus<br />

Los Angeles mit surrealen, fotografischen<br />

Arbeiten zu sehen. Mark Swysen<br />

aus Antwerpen ist mit der riesigen Installation<br />

„Utopia“, die aus vielen durchsichtigen<br />

Sonnenschirmen besteht, vertreten.<br />

In der dezidierten Absicht, talentierte<br />

Newcomer vorzustellen, kooperiert die<br />

C.A.R. eng mit verschiedenen Kunsthochschulen<br />

und stellt unter anderem<br />

Arbeiten von Studierenden der Folkwang<br />

Universität der Künste, der Kunstakademie<br />

Münster, der Hochschule für Grafik<br />

und Buchkunst Leipzig aus den Sparten<br />

Fotografie, Video und Installation vor.<br />

Zum Beispiel das Paintball-Projekt aus<br />

Münster.<br />

VIDEO<br />

LOUNGE<br />

In der C.A.R.-Video-Lounge im Auditorium<br />

des SANAA-Gebäudes sind interaktive<br />

Installationen, Performances und<br />

Video-Arbeiten zu sehen, präsentiert von<br />

der Directors Lounge aus Berlin. In ihrem<br />

Video „Hafenpfütze“ singt die Video-und<br />

Performance-Künstlerin Lucie Mercadal<br />

in einer Pfütze nach dem Regen melancholische<br />

Lieder: „Wenn ich gerade singe,<br />

liegt mein Körper am Erdboden und mein<br />

Kopf im oft kalten und dreckigen Wasser.<br />

Die Kontemplation ist umgekehrt und<br />

das kalte Wasser wärmt sich durch das<br />

Lied meines Atems auf. Fußgänger, Autound<br />

Fahrradfahrer machen sich häufig<br />

Sorgen. Manchmal werden sie auch<br />

sauer, obwohl die Inszenierung deutlich<br />

wahrnehmbar ist. Durch die Ironie der<br />

Aktion entsteht die Poesie der Situation“,<br />

so Mercadal über ihre Performance.<br />

Melanie Hübner aus Berlin verwebt<br />

Videoband zu einem interaktiven Monolithen,<br />

welcher auf Stanley Kubricks 2001<br />

Odyssee im Weltall und den Bordcomputer<br />

Hal anspielt, der sich letztendlich<br />

dadurch auflöste, weil er von Menschenhand<br />

abgeschaltet wurde. Die Videoarbeit<br />

„Schneesturm“ von Julia Weißenberg<br />

aus Köln bezieht sich auf ein Gemälde<br />

von William Turner und eine Gedächtnissportlerin,<br />

die einen Binärcode auswendig<br />

lernt, auf deren Basis der im<br />

Video zu sehende Kunstdruck von Turners<br />

Gemälde angefertigt wurde. Mit dem<br />

Ende dieser C.A.R. beginnen bereits die<br />

Vorbereitungen für das zweite Event in<br />

diesem Jahr – die innovative Kunstmesse<br />

im Herbst, die in einem weit gestecktem<br />

inhaltlichen Rahmen sämtliche Sparten<br />

der zeitgenössischen Kunst präsentiert.<br />

Interessierte Künstler und Galeristen<br />

bewerben sich am besten rechtzeitig um<br />

eine Teilnahme.<br />

Link zum Thema:<br />

www.contemporaryartruhr.de


44 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Kunst & Kultur | Die macher der C.A.R. im interview<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 45<br />

Leben<br />

für die Kunst<br />

Die Macher der C.A.R.<br />

im Interview<br />

Interviews: H. G. TEINER<br />

In den vergangenen Jahren ist aus dem<br />

Konzept einer bodenständigen und<br />

gleichzeitig anspruchsvollen Kunstmesse<br />

mitten im Herzen des Ruhrgebiets<br />

eine überzeugende und zunehmend<br />

beachtete Plattform für zeitgenössische<br />

Kunst entstanden. Die C.A.R. (contemporary<br />

art ruhr) hat mit dem Standort<br />

und Weltkulturerbe Zollverein in Essen<br />

ins Schwarze getroffen und bietet eine<br />

beachtenswerte Ergänzung zu Köln, Basel<br />

und Berlin. Die klare und geschichtsträchtige<br />

Architektur bildet für die<br />

moderne Kunst eine einzigartige Präsentationsfläche<br />

mit der Ausstrahlung einer<br />

besonderen Authentizität in großzügiger<br />

Offenheit und Weite. Das Messekonzept<br />

besteht aus zwei thematisch unterschiedlich<br />

ausgerichteten Veranstaltungen: Der<br />

Medienkunstmesse im Frühsommer und<br />

der Messe für zeitgenössische Kunst aller<br />

Bereiche im Spätherbst. Das Vorhaben, in<br />

der Region Ruhrgebiet oder der Metropole<br />

Ruhr, wie es so schön modern klingt<br />

– mit den mehr als 5,3 Millionen Einwohnern<br />

einen regional erfolgreichen Kunstmarkt<br />

zu entwickeln – ist auf einem<br />

guten Weg. Im Umfeld des schnelllebigen<br />

Kunstbusiness bleibt der sympathische<br />

Kern der C.A.R. in jedem Fall erhalten:<br />

eine Plattform für kreative Vernetzung<br />

zu bieten. Die Initiatoren und Veranstalter<br />

der C.A.R, Silvia Sonnenschmidt<br />

und Thomas Volkmann, stellen sich nicht<br />

gerne in die erste Reihe – die gesamte<br />

Messe trägt jedoch unverkennbar ihre<br />

Handschrift.<br />

Frau Sonnenschmidt und Herr Volkmann,<br />

Sie leben und arbeiten im Herzen<br />

des Ruhrgebietes, das lange Zeit von der<br />

Stahlindustrie geprägt worden ist. Was<br />

verbindet Sie mit der Region?<br />

S. Sonnenschmidt: Ich wohne seit meinem<br />

fünften Lebensjahr in Essen, bin hier zur<br />

Schule gegangen und habe mich sehr früh<br />

überregional orientiert und für die ganze<br />

Welt interessiert. Zumal diese Region schon<br />

lange von vielen Nationalitäten bevölkert<br />

wurde. Das ist das Besondere: Die Menschen<br />

die hier leben, die Visionen, die es hier gibt –<br />

genau das versuchen wir in unseren Veranstaltungen<br />

als neue Bilderwelt dem Alten<br />

entgegenzusetzen.<br />

T. Volkmann: Die Industrie findet hier im<br />

Alltag nicht mehr statt und ist nur noch<br />

sichtbar in den alten Fabrikhallen und<br />

erhaltenen Baudenkmälern. Wir sind auf<br />

die Zukunft ausgerichtet. Die ganze Region<br />

ist in einem unglaublichen Wandlungsprozess,<br />

der noch 30, 40 Jahre anhalten<br />

wird. Das ist das Spannende: Die Veränderung.<br />

Das Multikulturelle des Ruhrgebietes<br />

erscheint dann auf der Ebene des Multikünstlerischen;<br />

die künstlerische Verarbeitung<br />

von Gegenwart steht im Zentrum<br />

Ihrer Arbeit als Kunstveranstalter?<br />

T. Volkmann: Ja, denn das Problem, das<br />

man hier in dieser Region hat, ist: Selbst<br />

von innen heraus setzen die Protagonisten<br />

immer noch auf die Klischees, weil das die<br />

Nummer sicherer ist ... Es ist ja so: Es herrscht<br />

ein gewisses Leuchtturmdenken, das aber<br />

zu sehr auf die Vergangenheit fokussiert, so<br />

dass das Neue kaum noch sichtbar ist. Aus<br />

diesem Grund nutzen wir die alten industriellen<br />

Räumlichkeiten, um sie mit neuen<br />

Inhalten zu besetzen. Unsere Messe ist in<br />

dieser Region Pionierarbeit, und wir stecken<br />

mitten in einer spannenden Entwicklung.<br />

Wo liegen Ihre Wurzeln im Kunstbetrieb?<br />

T. Volkmann: Ich habe 1980 als Künstler,<br />

Maler und Designer angefangen und


46 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Die macher der C.A.R. im interview<br />

Foto: C.A.R.<br />

C.A.R. Initiatoren:<br />

Silvia Sonnenschmidt (links) und Thomas Volkmann (rechts)


Kunst & Kultur | Die macher der C.A.R. im interview<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 47<br />

fasse den Begriff des Künstlers als Crossover<br />

auf 1986 habe ich meine erste eigene<br />

Galerie eröffnet. In unserer Region, in der<br />

viele Galerien abwanderten, wurde uns<br />

klar, dass diese Dauerpräsenz nicht mehr<br />

sinnvoll ist und wir mit temporären<br />

Veranstaltungen in die Zukunft gehen<br />

wollen.<br />

S. Sonnenschmidt: Ich habe ursprünglich<br />

Kunstgeschichte studiert, an der Ruhr-<br />

Universität Bochum. Von da ab stand mir<br />

die Welt offen mit vielen Möglichkeiten.<br />

Mit Thomas habe ich 1995 angefangen,<br />

Galerien zu betreiben. Der Umgang mit<br />

Künstlern war mir sehr wichtig, die Form<br />

einer Galerie wurde aber zunehmend fraglich.<br />

Ich habe dann 10 Jahre im Bereich<br />

Design und Designförderung gearbeitet.<br />

Irgendwann stand bei uns beiden die Frage<br />

im Raum: Warum gibt es hier eigentlich<br />

keine Kunstmesse?<br />

Woher nahmen Sie die Zuversicht, in<br />

dieser Region ein Publikum für Innovative<br />

Kunst im größeren Maßstab ansprechen<br />

und erreichen zu können?<br />

T. Volkmann: Der Maßstab war ja nicht<br />

immer so groß. Wir haben einfach losgelegt,<br />

klein begonnen, und sind stetig gewachsen.<br />

Es gab hier mal ein Format mit dem Namen<br />

Kunstquadrate, das ist der Ursprung unserer<br />

Ambitionen zu einer Kunstmesse. Das<br />

Quadrat als Grundfläche der Kunstpräsentation.<br />

Auch heute noch ist dies die Idee,<br />

die unserer Standplatzvergabe zugrunde<br />

liegt, ein Raumsystem im Sinne eines Open<br />

Space. Quadratische Flächen als Inseln im<br />

Raum.<br />

Wie bewältigen Sie den organisatorischen<br />

Aufwand für zwei unterschiedliche<br />

Kunstmessen im Jahr, die dazu auch noch<br />

immer größer werden?<br />

T. Volkmann: Der Arbeitsumfang nimmt<br />

nicht zu, und die maximale Größe der<br />

Medienkunstmesse ist erreicht, jetzt wird<br />

die Qualität erhöht. Wir haben von Anfang<br />

an auf Effizienz und Minimalismus gesetzt<br />

und haben über Jahre unsere Abläufe<br />

optimiert. Heute bekommen wir weit mehr<br />

interessantere Bewerbungen, haben interessantere<br />

Künstler und werden uns jetzt<br />

qualitativ verdichten.<br />

S. Sonnenschmidt: Wir wollen nicht immer<br />

größer, immer weiter ... Wir wollen jetzt an<br />

den Feinheiten arbeiten – den Service und<br />

die Kommunikation weiter verbessern. Alles<br />

ist getragen von einer großen Leidenschaft,<br />

und das soll weiterhin so bleiben.<br />

T. Volkmann: Apropos Effizienz: Ich bin sehr<br />

stolz darauf, dass unsere Messe kaum Müll<br />

produziert: Nur einen halben VW-Bus voll!<br />

In diesem Jahr heben Sie die Fotokunst<br />

mit einem Photo Special besonders<br />

hervor. Was ist der Grund hierfür?<br />

S. Sonnenschmidt: Die Fotokunst haben wir<br />

von vornherein zur Medienkunst gezählt.<br />

Dass wir diese Sparte besonders betonen,<br />

liegt zum einen daran, dass wir erstmals die<br />

Frühjahrs-C.A.R. im SANAA-Gebäude veranstalten,<br />

mit anderen räumlichen Gegebenheiten<br />

als beispielsweise im Rahmen der<br />

Kokerei-Anlage im vergangenen Jahr. Wir<br />

haben zum anderen Fotokünstler gezielt<br />

zur C.A.R. eingeladen, z. B. Lee Tonks aus<br />

Los Angeles, und dazu kommen allein drei<br />

Fotokunst-Galerien aus Seoul. Die Galerie<br />

Klose kommt hier aus der Region, aus<br />

Essen. Wir wollen zeigen, dass Medienkunst<br />

nicht nur aus Installationen und Videoprojektionen<br />

besteht, sondern dass die<br />

Fotokunst dazu gehört, und dies wollen<br />

wir in Zukunft weiter ausbauen. Mir ist bei<br />

den Bewerbungen aufgefallen, dass mehr<br />

Fotokünstler die Möglichkeiten der Digitaltechnik<br />

nutzen und ergänzend Videos<br />

herstellen. So können wir zeigen, dass<br />

Foto- und Videokunst sehr eng verbunden<br />

sind, teilweise in einem Werk.<br />

Es ist zur Zeit auffällig, dass die Formen<br />

des Fotografisch-Künstlerischen immer<br />

vielfältiger werden und sich auch auf<br />

breiter Basis zunehmend Aktivitäten mit<br />

Kunstanspruch entwickeln ...<br />

T. Volkmann: Ja, mittlerweile kann fast jede<br />

Kamera Videos aufnehmen, und Künstler,<br />

die jetzt von den Hochschulen kommen<br />

nehmen das auch wahr. Wir wollen diese<br />

neuen Möglichkeiten zeigen und wiederum<br />

auch andere Künstler inspirieren, beispielsweise<br />

in begleitenden Workshops, welche<br />

den gesamten Workflow von der Aufnahme<br />

bis zum Druck beleuchten. Das ist auch<br />

ein Grund für uns, die Medienkunst allen<br />

etwas näher zu bringen. Insbesondere im<br />

Web entstehen neue Fotokunst-Trends,<br />

von Lomographie bis iPhone-Fotoportalen.<br />

Bei uns spiegeln sich die jeweiligen Trends<br />

wider, wir haben beispielsweise auch<br />

schon Fotowettbewerbe veranstaltet, bei<br />

denen es um Handyfotografien und auch<br />

Videos ging. Unser Anliegen ist es, die


48 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Die macher der C.A.R. im interview<br />

Foto: Zeche Zollverein<br />

Die Zeche Zollverein war ein von 1847 bis 1986 aktives Steinkohlebergwerk in Essen.<br />

Sie ist heute ein Industriedenkmal und UNESCO-Welterbe.


Kunst & Kultur | Die macher der C.A.R. im interview<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 49<br />

Akzeptanz neuer Medienkunst-Formen bei<br />

den Konsumenten zu erhöhen. Allerdings<br />

ist ein schönes Foto auf dem iPhone noch<br />

lange kein Kunstwerk, wenn es nicht in<br />

irgendeinem Kontext steht und ein vernünftiges<br />

Konzept damit verbunden ist. Qualität<br />

ist das oberste Kriterium.<br />

Qualität ist ein gutes Stichwort. Sie<br />

befinden sich genau an der Schnittstelle:<br />

Wie bewältigen Sie den Spagat von Kunst<br />

und Kommerz?<br />

S. Sonnenschmidt: Wir arbeiten bereits<br />

von Anfang an mit vielen verschiedenen<br />

Unternehmen zusammen, die uns unterstützen.<br />

Wir haben ein kommerzielles<br />

System der Standvermietung, das fair sein<br />

möchte und besonders günstige Konditionen<br />

anbietet, damit nicht das Budget<br />

über eine Messeteilnahme entscheidet.<br />

Und daneben bieten wir spezielle Präsentationsmöglichkeiten<br />

für Nachwuchskünstler<br />

an, die noch keine Galerievertretung<br />

haben und am Anfang ihrer Karriere<br />

stehen. Durch unsere Partner und Sponsoren<br />

aus der Wirtschaft erreichen wir eine<br />

für uns wichtige Unabhängigkeit in der<br />

Entscheidung, Entwicklungen aufzuzeigen,<br />

wichtige Kunst zu präsentieren und auch<br />

neue Talente zu fördern. Wir sind immer<br />

offen für Neues.<br />

Wo möchten Sie mit der C.A.R. im Jahre<br />

2020 sein?<br />

S. Sonnenschmidt: Da, wo wir sind!<br />

T. Volkmann: Und wir möchten dann in der<br />

Region noch mehr sichtbar sein.


50 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

sehenswert<br />

CATCH<br />

<strong>THE</strong> LIGHT<br />

Autor: H. G. Teiner<br />

linsen: Die Geschichte des Unternehmens<br />

ist Thema einer Ausstellung im<br />

Schloßparkmuseum in Bad Kreuznach.<br />

Viele Exponate dokumentieren die spannende<br />

und facettenreiche Entwicklung<br />

des mittelständischen Unternehmens<br />

und sind gleichzeitig auch Teil der Zeitgeschichte<br />

und der persönlichen Vita<br />

vieler Fotografen, Fotolaboranten und<br />

Cineasten. Ob Fotografie, Schmalfilm<br />

oder 35mm-Filmaufnahme, Kinoprojektion<br />

oder elektronische Fernsehauf-<br />

Schneider-Kreuznach steht seit einem<br />

Jahrhundert für Spitzentechnologie aus<br />

Deutschland: Die deutsche Optikfabrikation<br />

wurde seit 1913 maßgeblich<br />

durch Bad Kreuznach mitbestimmt. Die<br />

ehemaligen Joseph Schneider Werke<br />

zählen heute zu den Weltmarktführern<br />

im Bereich innovativer Entwicklung<br />

und Herstellung von Hochleistungsobjektiven<br />

für Foto, Film, Industrieoptik<br />

und Feinmechanik. Dahinter stecken<br />

100 Jahre Leidenschaft für präzise Glaszeichnung<br />

– die Objektive standen und<br />

stehen für Perfektion und Langlebigkeit.<br />

„Der Anspruch des Unternehmens war<br />

immer: Höchste Qualität statt Masse. Dem<br />

fühlen wir uns nach wie vor verpflichtet“,<br />

sagt Dr. Josef Staub, Geschäftsführer der<br />

Schneider-Gruppe. Weltweit sind hier<br />

660 Mitarbeiter beschäftigt, davon allein<br />

360 am deutschen Stammsitz.<br />

Für den semiprofessionellen Fotoliebhaber<br />

gab es 2012 eine kleine Überraschung:<br />

Schneider-Kreuznach gewann<br />

den photokina STAR für die Vorstellung<br />

von hochwertigen Objektiven, welche an<br />

die trendigen Systemkameras von Panasonic-Lumix<br />

sowie an Olympus Pen- und<br />

OM-D-Kameras passen. Die Objektive,<br />

unter anderem ein lichtstarkes Super<br />

Angulon (Weitwinkel mit Autofokus),<br />

werden voraussichtlich ab 2014 erhältlich<br />

sein.<br />

Fotos: Schneider-Kreuznach<br />

Die Welt im Fokus<br />

Bis: 31. August 2013<br />

Schloßparkmuseum<br />

Dessauer Straße 49, 55545 Bad Kreuznach<br />

www.museen-bad-kreuznach.de


Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 51<br />

Foto: Bundeskunsthalle Bonn<br />

Foto: A. Fellig, Weegee<br />

Foto: G. Gamper<br />

Gefürchtete Krieger und begnadete<br />

Diplomaten: Die Irokesen, ursprünglich<br />

beheimatet im heutigen US-Bundesstaat<br />

New York, hielten im 17. und 18. Jahrhundert<br />

die kolonialen Armeen des alten<br />

Europa in Atem. Gleichzeitig inspirierte<br />

ihr beispielhafter Zusammenschluss die<br />

Menschen weit über Amerika hinaus. In<br />

den 70er Jahren pinnten sich die Nachfahren<br />

der Blumenkinder-Bewegung<br />

Plakate an die Wände, mit ökologisch<br />

weisen Sprüchen der Indianer à la: „Erst<br />

wenn der letzte Baum gerodet, der letzte<br />

Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen<br />

ist, werden die Menschen feststellen, dass<br />

man Geld nicht essen kann“. Begleitend<br />

zur Ausstellung entsteht auf dem Bonner<br />

Museumsplatz ein großes irokesisches<br />

Langhaus aus Baumrinde. Ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm macht die<br />

ursprüngliche Lebensweise der Irokesen<br />

für die interessierten Besucher erlebbar.<br />

Schwarzweiß-Fotografien mit viel Licht<br />

und tiefen Schatten: Arthur Fellig, der<br />

sich selbst Weegee, The Famous, nannte,<br />

gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten<br />

der amerikanischen Fotografie<br />

von den 30er bis in die 50er Jahre. Er<br />

wurde berühmt durch seine nächtlichen<br />

Fotos von Brandkatastrophen, Unfällen<br />

und Morden, Prostitution und Outlaws.<br />

Sein schonungsloser Blick auf New Yorker<br />

Obdachlose und sein drastisch-realistischer<br />

Ansatz, gesellschaftlich Geächtete<br />

ins Zentrum seines fotografischen Interesses<br />

zu stellen, prägten sein Schaffen.<br />

Die Ausstellung präsentiert über 100<br />

Fotografien dieses prägenden Realisten.<br />

Weegee nannte seine erste Ausstellung<br />

zu Lebzeiten „Murder is my business“.<br />

Die Oberhausener Schau vereint neben<br />

den Bildern zu Tatorten und Tätern auch<br />

solche zu Celebrities und Stars wie Jackie<br />

Kennedy oder Salvador Dalí.<br />

Richard Wagner (1813 – 1883) verbrachte<br />

nach seiner Beteiligung am Dresdner<br />

Mai-Aufstand neun künstlerisch entscheidende<br />

Jahre im Exil in Zürich. Er verfasste<br />

hier nicht nur verschiedene Kunstschriften<br />

und die Programmschrift „Ein<br />

Theater in Zürich“, sondern komponierte<br />

auch große Teile des „Ring des Nibelungen“.<br />

Am Aktientheater dirigierte er<br />

Werke von Mozart, Weber und Beethoven<br />

sowie seinen „Fliegenden Holländer“ und<br />

„Tannhäuser“. Internationales Aufsehen<br />

erregten die Mai-Konzerte von 1853,<br />

die als Vorläufer der Bayreuther und der<br />

Zürcher Festspiele gelten. Die Aufführung<br />

von Wagners Musikdramen hat<br />

seither eine große, über 150 Jahre<br />

währende Tradition an der Limmat. Aus<br />

Anlass von Wagners 200. Geburtstag gibt<br />

die Ausstellung erstmals einen Überblick<br />

über die Inszenierungen am Stadttheater<br />

und Opernhaus.<br />

Auf den Spuren der Irokesen<br />

Bis: 4. August 2013<br />

Weegee – The Famous<br />

Bis: 8. September 2013<br />

Walküren über Zürich<br />

Bis: 18. August 2013<br />

Bundeskunsthalle Bonn<br />

Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn<br />

www.bundeskunsthalle.de<br />

Ludwig Galerie<br />

K.-Adenauer-Allee 46, 46049 Oberhausen<br />

www.ludwiggalerie.de<br />

Kunsthaus Zürich<br />

Heimplatz 1, 8001 Zürich<br />

www.kunsthaus.ch


52 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | The Key<br />

<strong>THE</strong> KEY<br />

Ein Kunstprojekt und<br />

Jaguars neuer Roadster<br />

Autor: J. M. Brain<br />

Fotograf Mayk Azzato machte in „The<br />

Key“ den Jaguar F-Type zum Filmstar<br />

und zum Objekt der Begierde:<br />

„Ursprünglich bestand die Anfrage von<br />

Jaguar aus einer Bildserie der Markenbotschafter,<br />

unter ihnen großartige<br />

Schauspieler wie Jürgen Vogel (großes<br />

Bild), Jessica Schwarz oder Heino<br />

Ferch,“ so Mayk Azzato zum Ursprung<br />

des Projektes. „Als ich die Liste sah, kam<br />

mir spontan die Idee, zusätzlich zu den<br />

Portraits auch einen Art-House Kurzfilm<br />

zu produzieren. Ein Kunstprojekt,<br />

das viele kleine Episoden in verschiedenen<br />

spektakulären Locations quer<br />

durch Europa in einem Kurzfilm vereint.<br />

Die Story des Films startet dabei in<br />

London und endet in Berlin. Das Objekt<br />

der Begierde: der neue Jaguar F-Type.<br />

Gegenspieler waren Sky du Mont und<br />

Brigitte Nielsen“, führt Azzato weiter aus.<br />

Mayk Azzatos Portfolio umfasst Ex-US-<br />

Präsident Bill Clinton, Pianist Lang Lang,<br />

Schauspielerin Ornella Muti, Sänger<br />

André 3000 von Outkast, Rapper 50 Cent<br />

oder Boxer Vitali Klitschko, die sich<br />

bereits von dem in Frankfurt lebenden<br />

Italiener ablichten ließen. Daneben<br />

shootete er zahlreiche Kampagnen, u. a.<br />

für Procter & Gamble, Sony sowie Paul<br />

Mitchell, und veröffentlichte Editorials<br />

für zahlreiche Magazine.<br />

„Das Besondere an diesem Projekt ist,<br />

dass es unsere lieb gewonnenen Markenbotschafter<br />

vereint. Der Künstler Mayk<br />

Azzato hat sich mit diesem Art House-<br />

Film auf wunderbare Art und Weise mit<br />

unserer Marke, die sich gerade neu positioniert,<br />

auseinandergesetzt“, so Peter<br />

Modelhardt (Geschäftsführer Jaguar<br />

Land Rover Deutschland). Die Premiere<br />

war für Jaguar Deutschland zugleich<br />

der Startschuss für die Marketingaktivitäten<br />

anlässlich der Einführung des<br />

neuen Jaguar Sportwagens F-Type. Der<br />

F-Type ist der Nachfolger des legendären<br />

E-Type, der das Lieblingsauto der<br />

Stars seiner Zeit war und der ebenfalls in<br />

vielen Filmen mitwirkte.<br />

Leicht, verführerisch<br />

und extrem lebendig<br />

Mit dem neuen F-Type präsentiert<br />

Jaguar erstmals seit 50 Jahren wieder<br />

einen echten Sportwagen: ein zweisitziger<br />

Roadster mit den Primärtugenden<br />

Performance und Agilität. Ein<br />

ausfahrbarer Heckspoiler und versenkte<br />

Türgriffe bestimmen ein von nur wenigen<br />

Linien geprägtes und puristisches wie<br />

verführerisches Design. Ein aktives<br />

Auspuffsystem für die S-Modelle liefert<br />

authentischen Rennsportsound, das<br />

adaptive und stufenlos regelnde Dämpfersystem<br />

Adaptive Dynamics souveränes<br />

Handling unter allen Bedingungen. Dank<br />

einer komplett aus Aluminium gefertigten<br />

Karosserie wiegt das mit einem<br />

hochwertigen Stoffverdeck ausgestattete<br />

Modell in der Basisversion nur 1.597<br />

Kilogramm; die Leichtbauarchitektur<br />

sorgt zusammen mit Heckantrieb und<br />

einer ausgeglichenen Gewichtsverteilung<br />

für überragenden Fahrspaß. Neben dem<br />

per Kompressor beatmeten 5.0 Liter V8<br />

mit 364 kW (495 PS) stehen zwei ebenfalls<br />

aufgeladene 3.0 Liter V6 mit 280 kW<br />

(380 PS) und 250 kW (340 PS) zur Wahl.<br />

Alle Motoren leiten ihre Kraft über eine<br />

Achtstufen-Quickshift-Automatik weiter.<br />

Ab Werk kommt auch das verbrauchsmindernde<br />

Intelligent Stop/Start-System<br />

zum Einsatz.<br />

Den F-Type-Fahrtest finden Sie in der<br />

kommenden <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Ausgabe 09 2013.


Kunst & Kultur | The Key<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 53


54 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | The Key<br />

Dreharbeiten zu „The Key“,<br />

mit dem neuen Jaguar Roadster F-Type


Kunst & Kultur | The Key<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 55


56 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 57<br />

Im Gespräch<br />

Hotel<br />

Bossa Nova<br />

Autor: F. Reip<br />

Karlsuhe Mitte März. Ein grauer Schleier<br />

liegt über der als eine der sonnigsten<br />

Städte Deutschlands bekannten Fächerstadt,<br />

die ihren so ungewöhnlichen wie<br />

hübschen Spitznamen ihrem Gründer<br />

verdankt: Markgraf Karl Wilhelm schuf mit<br />

seinem Schlossneubau im Jahre 1715 ein<br />

Zentrum, von dem die Straßen strahlenförmig<br />

ausgehen und so einzelne „Fächer“<br />

schaffen.<br />

Die melancholische Stimmung über der<br />

Stadt schafft ein gelungenes Ambiente<br />

für das Gespräch mit Hotel Bossa Nova.<br />

Die in Wiesbaden beheimatete Band<br />

hat vor wenigen Wochen ihr viertes,<br />

wehmutdurchwehtes Album „Na Meia<br />

Luz“ („Dämmerung“) veröffentlicht. Im<br />

Backstage-Bereich des Clubs, in dem die<br />

Band später am Abend ein begeisterndes<br />

Konzert spielen wird, sprechen die portugiesisch-indische<br />

Sängerin Liza da Costa<br />

und Gitarrist Tilmann Höhn über Melancholie,<br />

Eleganz ...<br />

Empfindet Ihr Eure Musik als melancholisch?<br />

jeder versteht ja etwas anderes darunter.<br />

Für mich ist sie kein ästhetisches Kriterium,<br />

ich kann aber verstehen, wenn Menschen<br />

unsere Musik so empfinden.<br />

Wir haben diesmal bewusst ein Album<br />

aufgenommen, bei dem die Grundstimmung<br />

eher gleichförmig und ruhig bleibt.<br />

Früher waren Alben ja vor allem beliebt,<br />

wenn sie sehr vielseitig waren; in der<br />

heutigen Zeit individueller Playlists wollten<br />

wir lieber für eine ganz bestimmte Stimmung<br />

stehen und dem Hörer sagen: Wenn<br />

das für dich jetzt gerade das Richtige ist,<br />

kannst du bei uns bleiben.<br />

Liza da Costa: Ich bin ja eher der emotionale<br />

Typ, wenn es um Musik geht, und finde<br />

unsere Musik teilweise sehr herzzerreißend.<br />

Es ist schade, dass das bislang niemandem<br />

so richtig aufgefallen ist.<br />

Das mag auch daran liegen, dass die<br />

Lyrics Eurer Songs portugiesisch sind und<br />

diese Sprache weniger weit verbreitet ist<br />

als Englisch. Daher: Was thematisieren<br />

Eure Texte?<br />

zunächst die Melodie, die dann ein Gefühl<br />

oder Bild provoziert, manchmal auch<br />

nur ein Wort, das mich fasziniert. Daraus<br />

entsteht dann eine kleine Geschichte. Oft<br />

verwende ich Augenblicke, eine Zeitlupe. Ein<br />

Beispiel: In „Senhores E Senhoras“ geht es<br />

um einen Mann und eine Frau im 19. Jahrhundert.<br />

Sie reden viel, aber sagen nichts,<br />

bleiben in den Konventionen verfangen.<br />

Auch die Stimmung in der Musik ist ein<br />

bisschen maniriert und gespreizt.<br />

Tilmann Höhn: Da ich kein Wort Portugiesisch<br />

verstehe, kenne ich die Geschichten,<br />

von denen Lisa singt, nur aus ihren knappen<br />

Erzählungen. Ich finde das sehr gut und will<br />

auch gar nicht genauer wissen, worum es<br />

geht. Für mich bleibt die Sprache so reiner<br />

Klang. Dabei muss ich auch an früher<br />

denken, als ich noch kein Englisch konnte<br />

und Popmusik trotzdem cool fand. Man<br />

konnte fantasieren, was der Text vielleicht<br />

sagt, und hat so seine eigenen Geschichten<br />

entwickelt.<br />

Reflektiert Ihr bewusst Elemente portugiesischer<br />

Kultur?<br />

Tilmann Höhn: In der Musik ist Melancholie<br />

ein relativ unbestimmter Terminus,<br />

Liza da Costa: Sie sind fast nie autobiografisch.<br />

Beim Schreiben der Songs entsteht<br />

Liza da Costa: Es ist immer ein wenig Fado<br />

in unserer Musik, manchmal aber auch


58 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

Fotos: F. Widmann


Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 59<br />

ganz gezielt – wobei eigentlich keiner von<br />

uns genau weiß, wie Fado wirklich funktioniert.<br />

Tilmann Höhn: Ich persönlich versuche<br />

sogar bewusst, möglichst kein Bossa Nova<br />

oder Fado zu hören. Als Musiker beschreibt<br />

man immer wieder ein weißes Blatt, und<br />

wenn man sich zu viel mit einer bestimmten<br />

Musik befasst, bleibt man in zu fixen Vorstellungen<br />

verhaftet.<br />

Dennoch taucht mit Bossa Nova sogar in<br />

Eurem Bandnamen ein Genre auf ...<br />

Liza da Costa: Der Name ist schon<br />

Programm – und er ist Fluch und Segen<br />

zugleich. Wir verdanken ihm viel, denn<br />

natürlich bringt er auch Leute in Clubs, die<br />

Bossa Nova erwarten.<br />

eigentlich die Definition dieser Musik. Es ist<br />

eine Melange aus brasilianischer Rhythmik,<br />

einer Harmonik, die man auch im Cool Jazz<br />

findet, einem Touch Sinatra. Von dieser<br />

Basis aus operieren wir. Insofern gibt es<br />

ein gewisses Programm, aber in dessen<br />

Rahmen machen wir dann schon weitestgehend,<br />

was wir wollen.<br />

Eure Songs wirken sehr elegant und<br />

ausgefeilt. Welche Rolle spielt Eleganz für<br />

Euch als künstlerisches Konzept?<br />

Tilmann Höhn: Für musikalische Eleganz<br />

im eigentlichen Sinne gibt es wohl keine<br />

Definition, aber das Element der Zeitlosigkeit<br />

gehört doch zum gemeinsamen Nenner<br />

aller Vorstellungen von Eleganz. Es ist aber<br />

kein Kriterium, kein Ziel, das ich bewusst<br />

anstrebe.<br />

Tilmann Höhn: Wir haben ja einen Background<br />

als Jazzband, und anfangs haben<br />

wir auch hauptsächlich Standards gespielt.<br />

Das haben wir dann später mit eigenen<br />

Songs kombiniert. Es war toll zu merken,<br />

dass unsere eigenen Stücke dabei nicht<br />

herunterfielen.<br />

Was macht für Euch die Seele des Bossa<br />

Nova aus?<br />

Liza da Costa: Wir suchen in unseren Songs<br />

nach einer gewissen Schlüssigkeit! Der Weg<br />

geht über viele Kompromisse, und doch soll<br />

das Ergebnis am Ende für jeden von uns fein<br />

abgestimmt sein.<br />

Tilmann Höhn: Wenn man nichts mehr<br />

hinzufügen, nichts mehr weglassen kann,<br />

hat man es mit Kunst zu tun. Das ist auch<br />

für Eleganz eine ganz gute Beschreibung.<br />

Tilmann Höhn: Für mich ist Bossa Nova<br />

untrennbar verknüpft mit Antonio Carlos<br />

Jobim, für mich einer der größten Komponisten<br />

des 20. Jahrhunderts, der etwa „Girl<br />

vom Ipanema“, „Tessa Finardo“ geschrieben<br />

hat. Etwa 80 Prozent der bekannten Bossa<br />

Nova-Stücke sind von ihm, und das hohe<br />

Niveau dieser Kompositionen bestimmt<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Link zum Thema:<br />

www.hotelbossanova.com


60 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Hörenswert | CD<br />

Hörenswert<br />

dynamisch<br />

und verträumt<br />

Autor: F. Reip<br />

Lubomyr Melnyk<br />

Corollaries<br />

(Erased Tapes / Indigo)<br />

Der berühmte kanadische Pianist Lubomyr<br />

Melnyk legt mit „Corollaries“ sein<br />

erstes Album auf dem mutig mit den<br />

Grenzen der modernen Klassik spielenden<br />

Label Erased Tapes (bekannt vor<br />

allem für die Veröffentlichungen des<br />

famosen Ólafur Arnalds) vor. Melnyk<br />

schuf in den 1970er Jahren eine als<br />

„continuous piano music“ bekannte<br />

Klaviertechnik, deren teilweise atemberaubend<br />

schnelles Spiel einen seifenblasenschillernden<br />

Klangteppich kreiert. Auf<br />

über eine Stunde Spielzeit bringen es<br />

die fünf Stücke, produziert in Berlin von<br />

Labelkollege Peter Broderick, der Melnyk<br />

auf der Geige begleitet und für das glitzernd<br />

schöne „Pockets Of Light“ sogar<br />

Vocals eingesungen hat, die förmlich<br />

über den Noten zu schweben scheinen.<br />

Ein erhabenes Glanzstück zeitgenössischer<br />

Klassik!


Kunst & Kultur | Hörenswert | CD<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61<br />

V.A. Based<br />

On Misunderstanding Vol. 1<br />

(Sonar Kollektiv / AL!VE)<br />

ZAZ<br />

Retro Verso<br />

(Sony)<br />

Primal Scream<br />

More Light<br />

(First International / Ignition / Indigo)<br />

Alex Barck ist ein Tausendsassa. Gründer<br />

des Elektronik-Labels Sonar Kollektiv,<br />

Musiker bei Jazzanova, DJ auf Dauer-<br />

Welttournee und mit Residency im legendären<br />

Berliner Club Watergate. Mit der<br />

Compilation „Based On Misunderstanding<br />

Vol. 1” (die Numerierung verspricht<br />

den Auftakt einer Reihe) dokumentiert<br />

er nun die musikalischen Begegnungen<br />

auf seinen Trips um die Welt. In Toulouse<br />

lernt er den Visual Artist und Produzenten<br />

VECT kennen, in Hongkong das<br />

Duo The Horses, wieder zuhause in Berlin<br />

den Newcomer Hannes Fischer, auch<br />

Acts aus Russland und Südafrika sind<br />

auf dem Sampler vertreten: zwölfmal<br />

abwechslungsreicher Vocal House, zu<br />

dem man sich zurücklehnen, den man<br />

aber auch ganz entspannt am Sonntagnachmittag<br />

auf der Veranda antanzen<br />

kann.<br />

Es braucht nur wenige Takte in „On Ira“,<br />

dem ersten Stück auf „Retro Verso“, dem<br />

zweiten Album von Isabelle Geffroy<br />

alias ZAZ, um sich zu erinnern bzw. zu<br />

verstehen, warum die Französin seit<br />

ihrem selbstbetitelten Debüt im Herbst<br />

2010 eine so stürmische Karriere hingelegt<br />

hat. Federleicht tänzelt Geffroys so<br />

geschmeidige wie charmant bockige<br />

Stimme durch die mit viel Sinn für klassischen<br />

Chanson-Pop gestalteten Songs<br />

– eine Kombination, die wie gemacht<br />

scheint als Soundtrack fürs Cappuccino-<br />

Frühstück auf der Sommerterrasse. Die<br />

stärksten Momente hat ZAZ aber, wenn<br />

sie Wehmut in ihre Musik trägt, etwa im<br />

mitreißenden, wunderbar dramatischen<br />

„T’attends Quoi“ oder im erst zaghaften,<br />

dann plötzlich düster auffunkelnden „J’ai<br />

Tant Escamoté.“ Ein Album voller Entdeckungen!<br />

Mit ihrem zehnten Album – dem ersten<br />

seit „Beautiful Future“ von 2008 und somit<br />

einer kleiner Ewigkeit im Musikzirkus –<br />

haben sich Primal Scream erneut selbst<br />

übertroffen. Das liegt vor allem daran,<br />

dass die britische Band auch auf „More<br />

Light“ wieder neue Wege geht. Indirekt<br />

inspiriert wurden Sänger Bobby Gillespie<br />

& Co. durch die Jubiläumskonzerte<br />

zu ihrem Meisterwerk „Screamadelica“<br />

(1991), dessen luftige, geräumige Arrangements<br />

Lust darauf gemacht haben,<br />

nach einigen eher rockigen Platten<br />

wieder experimenteller zu arbeiten.<br />

Schon der Opener „2013“ ist ein neunminütiges<br />

Monster, das sich lange Zeit<br />

lässt, seinen letztlich extrem eingängigen<br />

Drive offen zu legen. Weitere Highlights<br />

auf einem grandiosen Album: Der Blues<br />

von „Goodbye Johnny“ und das zauberhafte<br />

„Walking With The Beast“.


62 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

Track-By-Track<br />

Nigel Kennedy<br />

Recital<br />

Autor: F. Reip<br />

Nigel Kennedy, das Enfant Terrible an<br />

der Geige schlechthin, hat mit „Recital“<br />

sein vielleicht persönlichstes Album<br />

veröffentlicht. Er huldigt seinen Helden,<br />

u.a. dem Jazz-Pianisten Fats Waller, dem<br />

Violinisten Stéphane Grappelli und dem<br />

Komponisten Dave Brubeck. Hoch über<br />

den Dächern Berlins, im Restaurant<br />

des so ikonischen wie geschichtsträchtigen<br />

Fernsehturms am Alexanderplatz,<br />

spricht Kennedy im <strong>BOLD</strong>-Track-By-Track-<br />

Interview über die zwölf Stücke auf<br />

„Recital“...<br />

SWEET & SLOW<br />

Ich liebe diesen Song von Fats Waller... (hält<br />

inne) War das zu lang? (lacht) Es ist vermutlich<br />

der stillste Track, den ich seit zwanzig<br />

Jahren gespielt habe. In den letzten acht,<br />

neun Jahren habe ich viel auf der elektronischen<br />

Geige gespielt, meine Aufnahmen<br />

wurden immer lauter.<br />

Es war erfrischend, wieder zurück zu kehren,<br />

und auszuprobieren, nicht wie laut, sondern<br />

wie leise man etwas machen kann. Es ist ein<br />

sehr persönlicher Song. Es ist ein bisschen<br />

wie bei den bombastischen Shows von<br />

Peter Gabriel, wenn er plötzlich eine Ballade<br />

spielt, die jeden Zuschauer ganz persönlich<br />

anspricht.<br />

TAKE FIVE<br />

Dave Brubeck, von dem das Stück ist, war<br />

gerade gestorben, als wir ins Studio gingen.<br />

Es war ein spontaner Tribut an ihn, denn er<br />

hat die Jazzmusik enorm beeinflusst und<br />

verändert. Das Stück fügt dem Album ein<br />

ganz eigenes Element hinzu, was für uns<br />

Musiker spannend war.<br />

I‘M CRAZY ‚BOUT MY BABY<br />

(AND MY BABY‘S CRAZY ‚BOUT ME)<br />

andere Stücke seiner Zeit. Waller war ein<br />

Entertainer!<br />

POR DO SOL<br />

Ein brasilianischer Künstler hatte mir eine<br />

CD geschickt – einfach so, ohne Anschreiben,<br />

ohne alles. Die CD lag fünf, sechs Jahr<br />

lang bei mir im Schrank, bis ich sie eines<br />

Tages herausnahm, um herauszufinden,<br />

was eigentlich darauf zu hören ist – und<br />

dieser Song ist einfach wunderschön! Ich<br />

glaube, es ist ein brasilianisches Traditional,<br />

aber nicht dieser Karneval-Mist.<br />

VIPER‘S DRAG<br />

Wieder Fats Waller. Er war ein großartiger<br />

Klavierspieler, und ich hatte mir vorgenommen,<br />

daher meinerseits ganz aufs<br />

Klavier zu verzichten. In diesem Fall war<br />

das besonders interessant, denn das Stück<br />

ist eigentlich ein Klavier-Solo, das ich dann<br />

erst für die Interpretation durch eine Band<br />

umarrangieren musste.<br />

NEW DAWN<br />

Noch ein Song von Fats Waller, ein sehr<br />

optimistischer – ganz anders als viele<br />

Ein kleiner Übergang, ganz naiv – komplett<br />

improvisiert!


Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 63<br />

OUT IN <strong>THE</strong> OCEAN<br />

Wenn man einen Namen wie Kennedy hat,<br />

muss man wohl auch irgendwas Irisches<br />

bringen, oder? Meine Familie war wie so<br />

viele von Irland nach Australien ausgewandert,<br />

um der großen Hungersnot zu<br />

entfliehen. So zolle ich meiner Geschichte<br />

Tribut. Die Tradition wurde vor allem<br />

durch die irische Folkband Planxty<br />

berühmt.<br />

HOW CAN YOU FACE ME NOW?<br />

Wieder ein Stück von Fats Waller. Es ist ein<br />

typischer Black Community-Song, der sich<br />

über das weibliche Geschlecht beklagt!<br />

(lacht) Es ist aber kein Blues, sondern eine<br />

fröhliche Nummer, mit der wir oft den<br />

zweiten Teil unserer Konzerte beginnen.<br />

ALLEGRO – INSPIRED BY BACH‘S SONATA<br />

NO. 2 FOR SOLO VIOLIN,<br />

BWV 1003<br />

Foto: Q-rious Music<br />

Aus dem letzten Teil des Stückes von Bach<br />

bastele ich hier etwas in Richtung Reggae/<br />

Dub – aber komplett akustisch! Es bildet<br />

also eine perfekte Brücke zwischen den zwei<br />

Hälften meiner Konzerte.<br />

VIVACE - INSPIRED BY BACH‘S CONCERTO<br />

FOR 2 VIOLINS AND ORCHESTRA, BWV<br />

1043<br />

In den 1930er Jahren haben die fantastischen<br />

Geiger Eddie South und Stéphane<br />

Grappelli eine Jazz-Version dieser Komposition<br />

geschaffen. Als ich 13 oder 14 war,<br />

hatte ich das Glück, Grappelli gegen Ende<br />

seines Lebens persönlich kennen zu lernen.<br />

Er wurde mein Mentor, und wir zogen<br />

gemeinsam durch die Clubs. Diese Version<br />

ist mein Tribut an ihn.<br />

HELENA‘S HONEYSUCKLE<br />

Die letzten zwei Stücke sind eher nachträgliche<br />

Einfälle, Schlussgedanken, die<br />

das Album abrunden und einen Schlussakkord<br />

setzen. Dies hier ist eine Improvisation<br />

unseres Bassisten Yaron Stavi, der aus<br />

Palästina kommt.<br />

DUSK<br />

Eine weitere freie Improvisation im freien<br />

Raum. In der Dämmerung wird das Sonnenlicht<br />

viel mehr gefiltert, man sieht die klaren<br />

Formen der Dinge. Ein kleiner Blick zurück<br />

am Ende des Albums.<br />

Link zum Künstler:<br />

www.nigelkennedy.de


64 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | WEITEs LAND | ARIZONA


Reise | WEITEs LAND | ARIZONA <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 65<br />

DAS WEITE LAND<br />

der CANYONS<br />

ARIZONA<br />

AUTOR & Fotograf: H. G. Teiner<br />

Blick in die Tiefe, auf die berühmte hufeisenförmige Schleife des Colorado Rivers:<br />

Horseshoe Bend in der Nähe von Page.


66 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

Tief im Inneren des Secret Canyons:<br />

Roter Sandstein, geheimnisvolles Licht<br />

und meditative Stille.


Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 67<br />

Im Südwesten der Vereinigten Staaten<br />

von Amerika gelegen, ist der Bundesstaat<br />

Arizona weithin geprägt von Sand<br />

und Sonne. „Árida zona“ ist die spanische<br />

Bezeichnung für ein trockenes, wüstenhaftes<br />

Gebiet. Sonnenschein gibt es hier<br />

reichlich: Die Hauptstadt Phoenix liegt im<br />

Valley of the Sun und kommt auf beeindruckende<br />

325 Sonnentage im Jahr. Zu<br />

entdecken gibt es in Arizona eine unendlich<br />

weite Landschaft, beeindruckende<br />

Felsformationen und tief eingegrabene<br />

Schluchten. Arizona überrascht durch<br />

seine Gegensätze und eine erstaunliche<br />

Vielfalt und ist ein Eldorado für Outdoor<br />

Aktivitäten: abenteuerliches Canyon-<br />

Hiking und Canyon-Climbing, spektakuläres<br />

Kajakfahren durch enge und tiefe<br />

Schluchten, Biking-Touren im abwechslungsreichen<br />

Gelände, Golf auf den weiten<br />

Greens und nicht zuletzt Wassersport<br />

vom Wasserski auf dem angestauten Lake<br />

Powell bis zum abenteuerlichen River<br />

Rafting auf dem Colorado River. Alles ist<br />

möglich auf diesem Fleckchen Erde mit<br />

Sonnengarantie. Bekannt ist Arizona vor<br />

allem durch den Grand Canyon, doch<br />

gerade die weniger bekannten, etwas<br />

versteckter gelegenen Schluchtengebilde<br />

lohnen einen Besuch.<br />

LAKE POWELL<br />

UND PAGE AREA<br />

Wie ein blaugrüner Edelstein schimmert<br />

der Lake Powell inmitten der gelben<br />

Wüstenlandschaft. Der See entstand<br />

durch das Aufstauen des Colorado River,<br />

bei maximaler Stauhöhe zieht er sich<br />

rund 300 Kilometer in die Länge und<br />

ist bis zu 170 Meter tief. Nach mehreren<br />

niederschlagsarmen Jahren ist der Pegel<br />

des Sees jedoch stark gefallen, da er auch<br />

als Wasserreservoir zur Versorgung der<br />

Städte genutzt wird.<br />

Vor allem Wassersportler schätzen den<br />

Lake Powell. An der Wahweap Marina<br />

können zu diesem Zweck Motorboote<br />

und Jet-Skis gemietet und Fahrten zum<br />

Tauchen und zum Wasserski gebucht<br />

werden. Ein besonderes Highlight ist<br />

die Übernachtung auf einem Hausboot:<br />

In einer abgelegenen Bucht kann man<br />

den Sonnenuntergang bei einem Cocktail<br />

am Lagerfeuer genießen und unter<br />

einem besonders klaren Sternenhimmel<br />

die Nacht verbringen. Am nächsten<br />

Morgen, nach einem guten Frühstück<br />

an Deck, lockt eine abenteuerliche Tour<br />

mit dem Kajak durch einen nahegelegenen,<br />

mit Wasser gefluteten Canyon.<br />

In der Nähe liegt die berühmte Rainbow<br />

Bridge, sie ist mit 82 Metern Spannweite<br />

und 88 Metern Höhe die größte<br />

Brücke aus natürlichem Felsgestein und<br />

ein wichtiges Heiligtum der Navajolndianer.<br />

Page ist die einzige Stadt im Umkreis des<br />

Sees und am südlichen Ende gelegen.<br />

Sie bietet gute Einkaufsmöglichkeiten<br />

und Unterkünfte und ist als das touristische<br />

Drehkreuz der Gegend eine gute<br />

Ausgangsbasis für weitere Ausflüge zum<br />

Grand Canyon, dem Monument Valley<br />

und zahlreichen Nationalparks in der<br />

Umgebung. Für einen außergewöhnlichen<br />

Lunch bietet sich ein Besuch<br />

im Restaurant Fiesta Mexicana an: ein<br />

authentisch-folkloristisches Geschmackserlebnis<br />

in heiterer mexikanischer Atmosphäre.<br />

SLOT CANYONS<br />

UND HORSESHOE BEND<br />

In der weiträumigen, flachen Steppenlandschaft<br />

des nördlichen Arizona mit<br />

niedrigem Buschbewuchs tauchen am<br />

Horizont langgezogene Hochplateaus<br />

auf: Die näherkommenden Sandsteinformationen<br />

glühen in der Sonne in variierenden<br />

Rottönen. In diesem Gebiet<br />

liegen die Slot Canyons. Der gut begehbare<br />

Upper Antelope ist eine etwa 400<br />

Meter lange und 45 Meter tiefe, schmale<br />

Schlucht, die durch Wasserkraft in den<br />

Sandstein gegraben wurde. Während<br />

der Regenzeit ist immer noch Vorsicht<br />

geboten, wenn plötzlich große Wassermassen<br />

durch diese Enge geschossen<br />

kommen können. Der Name, den die<br />

Navahos diesem Teil des Antelope Canyon<br />

gaben, lautet „Tse‘ bighanilini“: der Platz,<br />

an dem Wasser durch das Gestein fließt.<br />

Ein besonderer Tipp ist jedoch der Secret<br />

Canyon. Dieses in Millionen von Jahren<br />

durch die Natur gestaltete Meisterwerk<br />

ist mit einer Tour via 4-Wheel-Hummer<br />

leicht zu erreichen. Die Fahrer beherrschen<br />

ihre Vierrad-angetriebenen Off-<br />

Road-Untersätze zirkusreif. Zu Fuß geht<br />

es dann weiter, in die Schlucht mit ihren<br />

hohen und ineinander verschlungenen<br />

Wänden hinein. Das atemberaubende<br />

Licht, das von den bizzaren Felsformationen<br />

refektiert wird, lässt Augen und<br />

Seele nicht unberührt.


68 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 69<br />

Die Übernachtung auf dem Lake Powell in den Kabinen<br />

eines komfortablen Hausbootes lässt Kraft tanken für<br />

die Abenteuer am nächsten Tag.


70 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

Mit dem 4WD-Hummer geht es durch<br />

die sandige Hügellandschaft zum Secret<br />

Canyon auf Navajo Gebiet.


Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 71<br />

Frühmorgens stehen die Kajaks bereit<br />

für die Tour durch einen wassergefluteten<br />

Canyon nahe des Lake Powell.<br />

CANONEERING<br />

UND SEAPLANE TOUR<br />

Für denjenigen, dem der Sinn nach mehr<br />

Abenteuer und Action steht, gibt es eine<br />

versteckte und abgelegene Schlucht,<br />

den El Capitan Canyon: Die Canyoneering<br />

Tour mit herausfordenden Hindernissen<br />

ist nicht ganz ungefährlich, auf<br />

dem meist trockenen Weg durch die<br />

Schlucht müssen Felsvorsprünge durch<br />

Abseilen und Felswände durch Klettern<br />

überwunden werden. Saisonal bedingte<br />

Wassereinbrüche sind zu beachten. Techdes<br />

sagenhaften Apache Trails, sparen<br />

möchte, schaut sich die abwechslungsreiche<br />

Landschaft einfach von oben an:<br />

Vom kleinen Scottsdale Airport aus wird<br />

mit dem Wasserflugzeug der Desert<br />

Splash Adventures gestartet. Die luftige<br />

Tour folgt dem unendlich lang erscheinenden<br />

Pfad durch Berg und Tal und<br />

gewährt ungeahnte Panorama-Ansichten<br />

von einer der erstaunlichsten Landschaften<br />

Arizonas.<br />

SCOTTSDALE<br />

UND FLAGSTAFF<br />

nisch ist El Capitan mit einem 3B-Schwierigkeitsgrad<br />

klassifiziert, mit sechs Abseilstellen<br />

von bis zu 15 Metern Tiefe bei<br />

insgesamt über vier Kilometern Länge ist<br />

er nur mit vollständiger Sicherheitsausrüstung<br />

zu empfehlen. Hilfreiche Guides<br />

von 360 Adventures stehen mit Rat und<br />

Tat zur Seite und machen das schwierige<br />

Gelände auch für Anfänger zu einem<br />

Erfolg.<br />

Wer sich die Zeit für eine ausgiebige<br />

Erkundungsfahrt per Jeep auf den<br />

Spuren alter Indianerpfade, auf der Route<br />

Neben den beeindruckenden Landschaften<br />

den urbanen Lifestyle Arizonas<br />

zu erkunden, lohnt in jedem Fall: Quirlige<br />

Städte mit trendigen Shoppingmeilen<br />

und eine gute Auswahl an außergewöhnlichen<br />

Restaurants laden dazu<br />

ein. Scottsdale ist die flächenmäßig<br />

drittgrößte Stadt Arizonas. Inmitten der<br />

kakteenreichen Sonora-Wüste gelegen,<br />

bietet die westlichste der Wildweststädte<br />

ihren Besuchern eine attraktive,<br />

grüne und fußgängerfreundliche Innenstadt.<br />

Mit einer kostenlosen Busverbindung,<br />

dem so genannten Trolley, erreicht<br />

man bequem die wichtigsten Punkte<br />

in der Innenstadt. Hier wird spürbar,<br />

dass ein genussvoller und gelassener<br />

Way of Life das Leben in der sonnigen<br />

Wüstenstadt ausmacht.<br />

In Scottsdale befindet man sich auch<br />

inmitten einer der schönsten Golfregionen<br />

im Westen der USA. Scottsdales<br />

führender Golfplatz Troon North<br />

Golf Club liegt in einem Gebiet von .


72 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

Bereich relaxen oder am Pool entspannen,<br />

wo sich ein atemberaubender Blick auf<br />

den Berg Pinnacle Peak offenbart.<br />

Flagstaff ist eine Stadt mit unverkennbarem<br />

Outdoor-Image und liegt an der<br />

legendären Route 66 auf über 2.000<br />

Metern, am Fuße einer imposanten Bergkette,<br />

den San Francisco Peaks, und von<br />

dem als Schutzgebiet ausgewiesenen<br />

Coconino National Forest umgeben. Von<br />

Frühling bis Herbst zieht es vor allem<br />

Wanderer, Camper und Mountainbiker in<br />

besonderer landschaftlicher Schönheit.<br />

The Place to be ist das Four Seasons<br />

Resort Scottsdale at Troon North: Das<br />

luxuriöse Hotel besteht aus architektonisch<br />

anspruchsvollen Bauten im<br />

Pueblo-Style, mit jeweils maximal vier<br />

zusammenhängenden Wohneinheiten.<br />

Die gesamte Anlage ist sehr großzügig<br />

angelegt, abwechslungsreich mit<br />

Büschen und Kakteen bepflanzt und fügt<br />

sich gut in die umgebende Naturlandschaft<br />

ein. Nach einem Tag voller Holein-Ones<br />

können Gäste des Hotels im Spadie<br />

Stadt, während im Winter die Skifahrer<br />

voll auf ihre Kosten kommen.<br />

Die Mutter<br />

aller StraSSen<br />

Die Route 66 ist der berühmteste Highway<br />

des Westens der USA. Die legendäre<br />

alte Main Road führt von Chicago bis Los<br />

Angeles und ist insgesamt 4.000 km lang.<br />

In dem weltbekannten Bestseller „Früchte<br />

des Zorns“, in welchem in drastischer<br />

Art und Weise die existenziellen Nöte<br />

Route 66: Die wohl berühmteste Straße der USA,<br />

im romantische Licht der abendlichen Sonne Arizonas.


Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 73<br />

Auf einem Trail zum Canyoneering im<br />

abgelegenen El Capitan Canyon offenbart<br />

sich die einzigartige Landschaft Arizonas.


74 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

Die nach traditioneller Überlieferung gefertigten<br />

Katchina-Figuren der geheimnisvollen Hopi Indianer<br />

stehen für deren tiefe Verbindung mit den Naturkräften.


Reise | WEITEs LAND | ARIZONA<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 75<br />

der Farmerfamilien während der großen<br />

Depression in den 1930er geschildert<br />

werden, bezeichnet John Steinbeck die<br />

Route 66 als „The Mother Road“.<br />

NATIVE AMERICANS:<br />

NAVAjO UND HOPI<br />

Die Geschichte der Ureinwohner Arizonas<br />

reicht 12.000 Jahre zurück, derzeit sind<br />

hier rund zwanzig unterschiedliche<br />

Stämme angesiedelt. Im Nordosten<br />

Arizonas, zwischen Utah, Arizona und<br />

New Mexico, liegt das Reservat der<br />

Navajo. Das Gebiet wurde den sich selbst<br />

als Diné bezeichnenden Indianern im<br />

Jahr 1868 vertraglich zugesichert, heute<br />

leben hier insgesamt etwa 175.000 Stammesangehörige.<br />

Die Navajos haben sich den Herausforderungen<br />

der amerikanischen Gesellschaft<br />

vergleichsweise erfolgreich gestellt. Eine<br />

wirtschaftliche Basis dafür sind die touristischen<br />

Sehenswürdigkeiten innerhalb<br />

der Reservatsgrenzen, wie beispielsweise<br />

der Antelope Canyon. Dies bietet der<br />

Navaho-Community eine nachhaltige<br />

Einnahmequelle und größere Unabhängigkeit<br />

von staatlicher Unterstützung.<br />

glauben, dass in naher Zukunft ein neues<br />

Zeitalter beginnt. Bei einem Besuch<br />

der Walpi-Siedlung erklärte der Hopi-<br />

Künstler Lawrence Namoki aus dem<br />

Flute-Clan: „Jetzt befinden wir uns genau<br />

im Übergang vom vierten zum fünften<br />

Zeitalter.“ Nur Menschen, die es nicht<br />

verlernt hätten, mit der Natur zu leben,<br />

würden überleben. Die Hopi sind hier mit<br />

ihren südamerikanischen Nachbarn, den<br />

Inka, einer Meinung, der vorausgesagte<br />

Weltuntergang im Dezember des Jahres<br />

2012 blieb allerdings aus. In jedem Fall<br />

würde mehr Rücksicht auf die Natur gut<br />

in unsere Zeit passen und wäre ein guter<br />

Vorsatz für die Zukunft.<br />

Links zum Thema:<br />

www.arizona.com<br />

www.arizonaguide.com<br />

HOTELS:<br />

www.bestwestern.com<br />

www.fourseasons.com<br />

Eingeschlossen in das Gebiet der Navajo<br />

ist die Hopi Reservation. Die Hopi sind<br />

der indigenen Gruppe der Pueblo-Indianer<br />

Südamerikas zugehörig, sie wurden<br />

in früheren Zeiten auch als Moqui<br />

bezeichnet. Das Land der Hopi besteht<br />

vor allem aus weiten Hochlandebenen,<br />

den Mesas. Die Hopi sind bekannt für<br />

ihre mythische Beziehung zur Erde. Sie<br />

Touren, Golf & RUNDFLug:<br />

www.desertsplashadventures.com<br />

www.hummeradventures.net<br />

www.360-adventures.com<br />

www.troonnorthgolf.com<br />

www.navajonationparks.org<br />

www.aoa-adventures.com


76 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Reise | Die schönsten Strände | Florida <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 77<br />

Florida<br />

DIE SCHÖNSTEN STrÄNDE<br />

DER WESTKÜSTE<br />

AUTOR: H. G. Teiner | Fotograf: T. Kessler<br />

Sonnenaufgang am Strand<br />

von Caladesi Island


78 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | Die schönsten Strände | Florida<br />

Das subtropische Klima mit 361 Sonnentagen<br />

im Jahr verleiht der beliebten<br />

Urlaubsregion St. Petersburg-Clearwater<br />

den Titel „Pinellas Suncoast“. Hier gibt es<br />

mehr Sonnenschein als auf Hawaii. Die<br />

Strände im Fort de Soto Park, von Caladesi<br />

Island und nicht zuletzt von Clearwater<br />

Beach gehören zu den schönsten<br />

der Welt. Acht von ihnen wurden mit<br />

dem Ökosiegel Blue Wave, Amerikas<br />

erstem nationalen Umwelt-Bewertungs-<br />

Programm, ausgezeichnet.<br />

ST PETERSBURG<br />

CLEARWATER<br />

Saint Petersburg, kurz St. Pete genannt,<br />

ist eine Hafenstadt im Pinellas County<br />

im Westen des US-Bundesstaates Florida.<br />

Auf einer Halbinsel am Golf von Mexiko<br />

gelegen, besteht Floridas Sunshine<br />

City aus nicht weniger als 55 Prozent<br />

Wasseroberfläche. Weite Sandstrände,<br />

vorgelagerte Inseln und viel naturbelassene<br />

Küstenlinie prägen das Bild. In<br />

Clearwater befindet sich die schönste<br />

Strandpromenade der Region, der<br />

perfekte Ort zum Sehen und Gesehen<br />

werden. Die mit Palmen und Skulpturen<br />

gesäumte Fußgängerpromenade ist<br />

ideal für alle Aktivitäten: zum Fahrradfahren,<br />

Skaten, Treffen mit Freunden<br />

oder einfach für einen ausgiebigen<br />

Restaurantbesuch mit einem einzigartigen<br />

Blick auf das Meer. Beim nahezu<br />

täglich stattfindenden Sunset Festival<br />

am Pier 60 in Clearwater kann man den<br />

Tag mit den Darbietungen von Künstlern<br />

und Akrobaten bei untergehender<br />

Sonne ausklingen lassen.


Reise | Die schönsten Strände | Florida<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 79<br />

Capt. Pappas Fisch Restaurant in Tarpon Springs,<br />

Hauptstadt der griechischen Kultur in Westflorida


80 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Reise | Die schönsten Strände | Florida


Reise | Die schönsten Strände | Florida<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 81<br />

Sonnenuntergang in Clearwater Beach<br />

mit Blick auf den Golf von Mexiko


82 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | Die schönsten Strände | Florida<br />

1925 begannen die Bauarbeiten für das Luxushotel Don CeSar, unter Leitung von<br />

Architekt Henry Dupont. Seit der Eröffnung im Jahre 1928 ist das pompöse Hotel<br />

ein beliebter Anlaufpunkt für Prominente und heiratswillige Paare.


Reise | Die schönsten Strände | Florida<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 83<br />

Dabei lässt sich auch die Stimmung<br />

einfangen, welche den tiefen Wunsch<br />

vieler Paare begründet, genau hier eine<br />

unvergessliche Traumhochzeit und<br />

die anschließenden Flitterwochen zu<br />

verbringen. Schon im Jahr 1939 wurde<br />

dazu die Insel von Hog Island in Honeymoon<br />

Island umbenannt.<br />

Eine Vielzahl an Museen, Kunstgalerien<br />

und Theatern lädt zum Verweilen ein,<br />

das Angebot reicht vom Salvador Dalí<br />

Museum mit der größten Sammlung<br />

des spanischen Surrealisten außerhalb<br />

Europas, über die französischen Impressionisten<br />

bis hin zu Broadway-Shows und<br />

Ballettaufführungen. Den Ursprung einer<br />

auch heute sich dynamisch präsentierenden<br />

Kunstszene bilden die multikulturellen<br />

Wurzeln der Einwohner: Beispielsweise<br />

Spanier, Franzosen, Russen und<br />

Griechen.<br />

LOEWS DON CESAR Hotel<br />

St. Pete Beach<br />

Das Pink Castle Floridas kann auf eine<br />

85 Jährige Geschichte als Luxushotel am<br />

Strand von Saint Petersburg zurückblicken<br />

und verfügt über drei Restaurants,<br />

277 Hotelzimmer, 40 Suiten, zwei<br />

Pools und einen großen Spa Bereich,<br />

der zu einem der Besten Floridas gehört.<br />

Auf über 10.000 Quadratmetern bleiben<br />

keine Wünsche offen. In bester Strandnähe<br />

gelegen, bietet er die Möglichkeit,<br />

aus dem gesamten Repertoire klassischer<br />

Behandlungen auszuwählen. Der Besuch<br />

im modernen und komplett ausgestatteten<br />

Fitness-Center belohnt mit einem<br />

einzigartigen Blick auf St. Pete Beach.<br />

Links zum Thema:<br />

Clearwater<br />

Jazz Holiday<br />

Veranstaltungs-Tipp: Im Oktober treffen<br />

für drei Tage die besten Jazz-Größen<br />

der ganzen Nation zum Clearwater Jazz<br />

Holiday ein. Das Festival hat sich im Laufe<br />

der 33 Jahre seines Bestehens zu einem<br />

internationalen, hochkarätigen Event<br />

entwickelt. Die Konzerte finden im direkt<br />

am Meer gelegenen Coachman Park statt,<br />

der einen außergewöhnlichen Rahmen<br />

für den locker-entspannten Musikgenuss<br />

bietet. Zahlreiche Stände versorgen<br />

das Publikum mit Snacks und Getränken,<br />

köstliche Meeresspezialitäten stehen<br />

ganz oben auf der Beliebtheitsskala.<br />

www.myflorida.com<br />

www.visitstpeteclearwater.com<br />

www.pinellascounty.org<br />

HOTELS:<br />

www.loewshotels.com<br />

www.sandpearl.com<br />

Kunst & Unterhaltung:<br />

www.fine-arts.org<br />

www.flaquarium.org<br />

www.shopinternationalplaza.com


84 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff


Lifestyle Einstieg | Begeisterung<br />

& Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 85<br />

Time<br />

for Elegance<br />

Cool Stuff<br />

Autor: J. M. Brain


86 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

86 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

Mit atemberaubend sportlich-eleganten<br />

Proportionen und einem kraftvolldynamischen<br />

Design, im Wechselspiel<br />

konkav-konvexer Flächen, definiert<br />

Mercedes-Benz mit dem viertürigen<br />

CLA-Klasse Coupé ein neues Segment<br />

und setzt neue Maßstäbe.<br />

Auch OMEGA steht in seiner langen<br />

Tradition für bedeutende Innovationen,<br />

Segmente und für Eleganz. Die neue<br />

Seamaster Aqua Terra GMT präsentiert<br />

beispielsweise das erste Co-Axial Kaliber<br />

mit zweiter Zeitzone. Sie verfügt über<br />

eine Unruh-Spiralfeder aus Silizium. Die<br />

GMT-Funktion (2. Zeitzone) wird durch<br />

den zentralen Zeiger mit roter Spitze<br />

angezeigt. Oder die Seamaster Planet<br />

Ocean Chrono: Partiell mit 18 Karat<br />

Rotgold versehen, Keramiklünette und<br />

für Tauchtiefen bis 600 m geeignet. Auch<br />

die OMEGA De Ville Kollektion ist nicht<br />

nur für ihren eleganten Stil bekannt, seit<br />

ihrer Einführung hat sie die mechanische<br />

Uhrmacherei mehrfach revolutioniert<br />

und ist eng mit der Tradition der<br />

Marke verknüpft. Zwei neuere Modelle,<br />

die De Ville Chronograph Co-Axial aus<br />

18 Karat Rotgold und blauen Lederarmband<br />

sowie die De Ville Annual Calendar<br />

mit dunkelbraunem Zifferblatt, Ziffern<br />

aus 18 Karat Rotgold und braunem<br />

Lederarmband, stellen wir hier vor.


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<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 87<br />

Herrenuhr:<br />

OMEGA<br />

De Ville Annual Calendar<br />

Co-Axial<br />

Herrenuhr:<br />

OMEGA<br />

Seamaster Aqua<br />

Terra GMT<br />

Herrenuhr:<br />

OMEGA<br />

De Ville Chronograph<br />

Co-Axial<br />

Herrenuhr:<br />

OMEGA<br />

SEAMASTER<br />

PLANET OCEAN<br />

CHRONO


88 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

88 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

Damenuhr:<br />

Carl F. Bucherer<br />

Alacria Royal Rose<br />

Limited Edition<br />

Herrenuhr:<br />

Carl F. Bucherer<br />

Patravi Travel Tec FourX<br />

Limited Edition


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<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 89<br />

„Die Resonanz auf das Concept Style<br />

Coupé war überwältigend. Der mit<br />

Abstand häufigste Kommentar lautete:<br />

‚Bitte baut dieses Auto in Serie.’ Genau<br />

das tun wir jetzt“, so Dr. Dieter Zetsche,<br />

Vorsitzender des Vorstands der Daimler<br />

AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Der<br />

CLA ist ein Auto, das Mittelklasse nicht<br />

mit Mittelmaß verwechselt. Sein kraftvolles<br />

Design unterstreicht die sportliche<br />

Seite der Marke Mercedes-Benz.“<br />

Mit einer Limited Edition zum 125-<br />

jährigen Jubiläum von Carl F. Bucherer<br />

lässt sich das Handgelenk, passend<br />

zum CLA, mit zwei Uhren elegant um<br />

eine eine neue Dimension erweitern:<br />

Mit der Alacria Royal Rose kreierte die<br />

Schweizer Uhrenmarke einen Zeitzeiger,<br />

der gekonnt Eleganz und Symbolkraft<br />

verbindet. Von der typischen Gehäuseform<br />

der Alacria Linie umrahmt,<br />

erstrahlt ein blumenumranktes Ziffer-<br />

blatt (Weißgold 18 K mit Einlagen aus<br />

Perlmutt, gefasst mit 26 Brillanten und<br />

89 Saphiren erster Qualität, die Krone<br />

wurde mit einem Saphir gefasst) und<br />

bringt die Zeit zum Blühen bringt.<br />

Die Patravi Travel Tec FourX Limited<br />

Edition materialisiert die Zeit neu: Ausgewählte<br />

Werkstoffe (Titan und Keramik)<br />

in Verbindung mit 18 karätigem Rotgold<br />

machen das Uhrgesamtwerk zum Musthave<br />

für alle Uhrenliebhaber.


90 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

tion Assist. Eine hervorragende Ergänzung<br />

sind die chronographischen Zeitassistenten<br />

von Maurice Lacroix: Ihre<br />

schlichte Eleganz verleihen diesen Uhren<br />

das besondere Etwas: Die Les Classiques<br />

Phases de Lune Chrono mit weißem<br />

geprägtem Kalbslederarmband, perlmutt<br />

weißem Zifferblatt, Kaliber Uhrwerk mit<br />

Quarz-Aufzug und Diamanten auf dem<br />

Zifferblatt, die Miros Date Ladies mit<br />

Diamanten in der Lünette verziert sowie<br />

Passend zur sportlichen Positionierung<br />

ist der CLA mit durchzugsstarken Turbomotoren<br />

mit einer Leistung von bis zu<br />

155 kW (211 PS), mit Sportfahrwerk<br />

und Allradantrieb 4MATIC erhältlich.<br />

Zu den technischen Highlights der<br />

neuen Design-Ikone zählen ein neuer<br />

Aerodynamik-Weltrekord für Serienautomobile<br />

(cw-Wert: 0,22) sowie zahlreiche<br />

Fahr-Assistenz-Systeme, darunter<br />

der weiterentwickelte Collision Prevendas<br />

extravagante Design der Masterpiece<br />

Roue Carrée Seconde mit schwarzem<br />

Krokodillederband, silberen Zifferblatt<br />

und Kaliber ML156 Uhrwerk mit Handaufzug<br />

und der Pontos Chronographe<br />

mit schwarzem Alligator-Lederband,<br />

blauem Zifferblatt und einem Kaliber<br />

ML112 Uhrwerk mit Automatik-Aufzug,<br />

sind ein Schmuckstück an jedem Handgelenk<br />

und bestechen durch ihr hochwertiges<br />

Erscheinungsbild.


Lifestyle Einstieg | Begeisterung & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 91<br />

Herrenuhr:<br />

Maurice Lacroix<br />

Masterpiece Roue<br />

Carrée Seconde<br />

Damenuhr:<br />

Maurice Lacroix<br />

Les Classiques Phases<br />

de Lune Chrono<br />

Herrenuhr:<br />

Maurice Lacroix<br />

Pontos Chronographe<br />

Damenuhr:<br />

Maurice Lacroix<br />

Miros Date Ladies


92 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

CREATE<br />

YOUR OWN WORLD<br />

Olympus OM-D E-M5<br />

Autor: K. Specht<br />

Olympus hat sein Systemkameraangebot<br />

ausgebaut und eine zweite<br />

Kamera-Serie über der PEN-Reihe<br />

eingeführt. Die OM-D E-M5 verbindet<br />

das Design der 70er mit der Technik<br />

von heute – optisch gelingt das vorzüglich.<br />

Auch haptisch überzeugt die<br />

E-M5 mit ihrem robusten, gummierten<br />

Magnesium-Gehäuse. Die digitale<br />

OM-D ist ein weiterer Meilenstein in<br />

der digitalen Fotografie. Dank der<br />

spiegellosen Konstruktion ist sie fast<br />

so schlank wie eine Kompaktkamera.<br />

Ein auf dem Four Thirds Standard<br />

basierender Sensor und die Möglichkeit,<br />

das Objektiv zu wechseln, bieten<br />

hohe Flexibilität und Qualität. Herausragend<br />

sind der integrierte elektronische<br />

Sucher, das weltweit erste 5-Achsen-<br />

System zur Bildstabilisierung (IS) und<br />

der schnellste Autofokus der Welt, eine<br />

Weiterentwicklung des FAST (Frequency<br />

Acceleration Sensor Technology) AF. Dazu<br />

kommen ein innovativer 16,1-Megapixel-<br />

Live-MOS-Sensor und der leistungsstarke<br />

Bildprozessor TruePic VI. Das Ergebnis:<br />

hohe Empfindlichkeit und ausgezeichnete<br />

Bildqualität. Neben verschiedenen<br />

Objektiven stehen u. a. ein zweiteiliger<br />

Batteriehandgriff HLD-6, ein Four Thirds<br />

Bajonettadapter MMF-3 sowie das elektronische<br />

Blitzgerät FL-600R zur Verfügung.<br />

Eine Besonderheit der Kamera<br />

bleibt auf den ersten Blick unsichtbar:<br />

Eine Vielzahl von Dichtungen schützt die<br />

E-M5 vor Feuchtigkeit und Wasser.


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 93<br />

Live-Test der OM-D E-M5 beim „Olympus OM-D: Photography Playground“,<br />

Installation: SPEECH Tchoban & Kuznetsov: „towninbox“


94 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

linke Seite: Shan Blume: „OT_L_Space_01“, rechte Seite: Tim John: „Was war gestern“ (kleines Bild links oben),<br />

Kim Pörksen & Sven Meyer: „Sonic Water“ (kleines Bild links unten), Jeongmoon Choi: „Drawing in Space“ (großes Bild)


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 95<br />

Neue Wege ging Olympus auch mit<br />

seiner OM-D Vorstellung in einem<br />

spektakulären Umfeld: Dem „Olympus<br />

OM-D: Photography Playground“, der<br />

die Opernwerkstätten in Berlin-Mitte<br />

vier Wochen lang in einen kreativen<br />

Spielplatz der Sinne verwandelte<br />

und reichlich Gelegenheit bot, die<br />

OM-D E-M5 selbst zu testen. Auf 7.000<br />

Quadratmetern wurden 12 internationale<br />

Künstler, Künstlerkollektive<br />

und eine einzigartige, interaktive Ausstellung<br />

initiiert. Unter dem Thema<br />

„Raum und Kunst“ konnte sich der<br />

Besucher von seiner Rolle als passiver<br />

Betrachter befreien und wurde selbst<br />

zu einem Akteur – Sehgewohnheiten<br />

brachen auf und Illusionen verwandelten<br />

sich in Realität.<br />

Link zum Thema:<br />

www.olympus.de


96 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Liquid delight<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 97<br />

Liquid<br />

delight<br />

Fotograf: D. Schaper<br />

Pullover: Markus Lupfer | Leggins & Slip: H&M<br />

Make-Up: A. Esser | Hair: A. Kamont | Assistenz: T. Langenfeld, D. Biene | Styling: D. Dobrowski (Agentur Nina Klein)<br />

Model: A. Sokolowska (Modelwerk) | Casting: K. Tulinius


98 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Liquid delight<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 99<br />

linke Seite<br />

Strümpfe & Slip: Très Bonjour<br />

Kragen: Rita in Palma<br />

Kopfhörer: Coloud Headphones<br />

Schuhe: TK Maxx<br />

rechte Seite<br />

Kragen: Très Bonjour<br />

Schmuck: Swarovski


100 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Liquid delight<br />

linke Seite<br />

Schmuck: Swarovski<br />

rechte Seite<br />

Shirt: Kilian Kerner<br />

Kette: Swarovski


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 101


102 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Design Futuring | Ford<br />

Design<br />

Futuring<br />

Salone Internazionale<br />

del Mobile<br />

Autor: J. M. Brain<br />

Wenn sich Menschenmassen durch die<br />

Straßen schieben, Restaurants über Tage<br />

ausgebucht sind – dann ist Mailänder<br />

Möbelmesse. Der „Salone Internazionale<br />

del Mobile“, beherrscht im April jeden<br />

Jahres die italienische Metropole. Die<br />

renommierte Möbelmesse gilt als eine<br />

der wichtigsten Design-Messen der Welt:<br />

In über 400 Showräumen zeigen etablierte<br />

Designstars und Newcomer ihre<br />

Kreationen. Auch Automobil-Hersteller<br />

nutzen mehr und mehr die Mailänder<br />

Möbelmesse, um Styletrends im Hinblick<br />

auf die Einbindung von global relevanten<br />

Design-Entwicklungen in Fahrzeuge zu<br />

analysieren, denn Studien belegen, dass<br />

Verbraucher stilbewusster werden und<br />

Autos im Hinblick auf Design und intuitive<br />

Technologien auswählen.<br />

In diesem Jahr ging der Ford einen Schritt<br />

weiter und präsentierte auf dem „Salone<br />

Internazionale del Mobile“, in einer eigens<br />

eingerichteten „Ford-Lounge“ als erster<br />

Automobilhersteller klassische Design-<br />

Produkte: einen Stuhl, eine Lampe<br />

und eine Uhr – allesamt inspiriert vom<br />

Design-DNA der Marke Ford. Die Exponate<br />

wurden vom Ford Design Futuring<br />

Team unter der Leitung von Erika Tsubaki<br />

gemeinsam mit Ford-Designern aus der<br />

ganzen Welt entwickelt.<br />

„Das Ford-Design-Team besucht seit<br />

Jahren Veranstaltungen wie die Mailänder<br />

Möbelmesse als kreative Beobachter,<br />

nun wurden von unseren Automobil-<br />

Designern sogar eigene Produkte für<br />

diese Ausstellung entworfen“, berichtet<br />

Erika Tsubaki (Design Supervisor, Ford of<br />

Europe).<br />

Fotos: Ford<br />

Die von Ford konzipierte Lampe<br />

verwendet LED-Technologie, die normalerweise<br />

für die Fahrzeugbeleuchtung<br />

verwendet wird. Der typisch trapezförmige<br />

Kühlergrill von Ford inspirierte die<br />

Form der Lampe sowie auch die Gestalt<br />

eines speziell entworfenen Stuhls –<br />

beide Designstücke verfügen über das<br />

exklusive Leder, das auch für hochwertig<br />

ausgestattete Ford-Modelle angeboten<br />

wird. Das Design der Uhr wurde darüber<br />

hinaus mit Liebe zum Detail vom


Lifestyle & Trend | Design Futuring | Ford<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 103<br />

Die von Ford konzipierte Lampe verwendet die selbe<br />

LED-Technologie, die normalerweise in den Fahrzeugen<br />

in Form von Ambiente-Beleuchtung verbaut wird. In der<br />

Silhouette von Lampe und Stuhl findet sich die typisch<br />

trapezförmigen Form des Ford-Kühlergrills wieder.


104 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Design Futuring | Ford<br />

Uhr im Ford-Design: Das Design wurde<br />

von den Indikatoren zur Gestaltung von<br />

Ford-Instrumententafeln abgeleitet.


Lifestyle & Trend | Design Futuring | Ford<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 105<br />

Erscheinungsbild der Armaturen in Ford-<br />

Fahrzeugen abgeleitet.<br />

Martin Smith (Design Director, Ford of<br />

Europe) führt weiter aus: „Die Trends,<br />

die wir heute in den Bereichen Möbel<br />

und Mode beobachten, haben einen<br />

starken Einfluss darauf, wie Ford-Fahrzeuge<br />

künftig aussehen werden. Für viele<br />

Kunden zählt das Design zu den wichtigsten<br />

Entscheidungskriterien beim<br />

Autokauf. Das beste Beispiel hierfür ist<br />

die große Nachfrage nach dem neuen<br />

Ford Kuga“.<br />

Das Design der Ford-Produktfamilie<br />

wird natürlich auch durch technologische<br />

Trends und soziale Medien beeinflusst.<br />

So wird der neue Ford EcoSport<br />

zu den ersten Ford-Fahrzeugen in<br />

Europa gehören, die in Verbindung mit<br />

dem Konnektivitäts-System Ford SYNC<br />

auch AppLink anbieten. Die Technologie<br />

ermöglicht die Einbindung von<br />

Smart-Phones und Tablet-Computern im<br />

Fahrzeug. So können Kunden beispielsweise<br />

Smartphone-Apps unterwegs per<br />

Sprachsteuerung nutzen, ohne dabei die<br />

Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen.<br />

Ford hat zudem eine Partnerschaft mit<br />

Spotify, dem führenden Musik-Streaming-Dienst<br />

im Internet, geschlossen.<br />

Das erste Ford-Fahrzeug in Europa mit<br />

SYNC AppLink-Technologie wird der<br />

Ford EcoSport sein, der voraussichtlich<br />

Ende 2013 auf den Markt kommen wird.<br />

<strong>BOLD</strong> sprach mit Martin Smith (Design<br />

Director, Ford of Europe) und Erika Tsubaki<br />

(Design Supervisor, Ford of Europe):<br />

Hat sich die Rolle des Designers heute<br />

grundlegend geändert?<br />

Martin Smith: Absolut. Heutzutage spielt<br />

das Design im Vergleich zur Elektronik,<br />

Nutzerfreundlichkeit und dem Handling<br />

eine eher untergeordnete Rolle.<br />

Erika Tsubaki: Vor allem hat ein Design<br />

heute die Aufgabe, die vorgegebenen<br />

Komponenten zu umschließen und optimal<br />

zu unterstützen.<br />

Wie hat sich die Arbeit des Automobil-<br />

Designers gewandelt, insbesondere in<br />

Verbindung mit den Ingenieuren?<br />

Martin Smith: Die rasante Entwicklung der<br />

Technik und somit die zunehmende Vereinfachung<br />

für den Fahrer in Unterstützungssystemen<br />

zieht eine ständig mehr werdende<br />

Herausforderung für die Designer mit sich,<br />

die all das zeitlos „verpacken“ dürfen. Alles<br />

ist der Vorgabe untergeordnet, dass an<br />

oberster Stelle die Sicherheit des Fahrers<br />

und seiner Begleitpersonen zu gewährleistet<br />

ist. Ohne ein perfektes Zusammenspiel von<br />

Designern und Ingenieuren, kann man kein<br />

gutes Automobil bauen. Insofern muss ein<br />

Designer heute mehr Team-Player und all<br />

umfassender informiert sein, als früher.<br />

Würden Sie sagen, dass Eleganz ein<br />

grundlegender Bestandteil des Designs<br />

sein sollte?<br />

Martin Smith: Definitiv. Ein Kunde muss an<br />

erster Stelle vom Produkt verführt werden.<br />

Hierbei wird jedoch auch ein großer Wert<br />

auf eine kontrollierte Polarisierung gelegt.<br />

Erika Tsubaki: Letztendlich konsumiert ein<br />

Kunde die Harmonisierung eines Erscheinungsbildes<br />

und die Vereinfachung der<br />

Komplexität. Wir nennen das Simplexity.<br />

Wie hat Simplexity das Ford-Design<br />

verändert?<br />

Martin Smith: Das Automobil wird zunehmend<br />

automatisiert und die Vereinfachung<br />

wird immer mehr von der Technologie<br />

initiiert. Das Design umrahmt diese<br />

Grundlagen – bei Ford zeitlos, anspruchsvoll,<br />

elegant, leicht verständlich und intuitiv<br />

nutzbar.<br />

Erika Tsubaki: Wie man sieht arbeiten wir<br />

sehr eng mit den Kollegen vom Produkt-<br />

Management, Marketing und Vertrieb<br />

zusammen. Designer die Modelle modellieren<br />

bevor die Interieur-Technologie definiert<br />

wurde – und auf Basis dieses Modells<br />

die Grundlage für alle anderen Departements<br />

schaffen – das gehört der Vergangenheit<br />

an.<br />

Wie sieht die Entwicklung für die Zukunft<br />

aus?<br />

Martin Smith: Detaillierte Zielgruppenanalysen,<br />

der Bedürfnisse innerhalb der sich<br />

rasant entwickelnden Gesellschaft, werden<br />

zunehmender maßgeblich.<br />

Link zum Thema:<br />

www.ford.com


106 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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F. Reip, A. Bersser, T. Kessler, K. Specht,<br />

N. Saadi, C. Matter, G. Faranna<br />

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ISSN 2192-9378


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 107


108 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

DAS VOLLENDETE MECHANISCHE WERK<br />

Die Hemmung im Herzen jedes OMEGA Co-Axial Kalibers hat<br />

die Herstellung mechanischer Uhrwerke neu definiert. Geringere<br />

Reibung und eine höhere Kraftübertragung ermöglichen herausragende<br />

chronometrische Leistung im Verlauf der Zeit.<br />

Entdecken Sie den Film unter www.omegawatches.com/de/co-axial<br />

OMEGA Boutique

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