Nr. 06/2013 - Stadt Putbus
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Informationen aus<br />
den Kirchengemeinden<br />
PutbuS, Kasnevitz<br />
und Vilmnitz<br />
Manchmal treffen glückliche Konstellationen aufeinander:<br />
Eine Gemeinde sucht nach monatelanger Vakanz einen neuen<br />
Pastor und ein Pastor möchte nach jahrelanger Tätigkeit als<br />
Jugend- und Militärpfarrer eine Gemeinde übernehmen – und<br />
das möglichst in seiner alten Heimat. Bodo Winkler stammt<br />
aus Bergen, sucht die Herausforderung als Gemeindepfarrer<br />
und wird diesen Sommer als neuer Pastor für die Gemeinden<br />
<strong>Putbus</strong>, Kasnevitz und Vilmnitz in das Vilmnitzer Pfarrhaus<br />
einziehen.<br />
Als er mit 16 Jahren 1974 nach Rostock ging, um Pädagogik<br />
zu studieren, war ein ganz anderer Werdegang für ihn vorgezeichnet:<br />
Er sollte so schnell wie möglich zum Mathematik-<br />
und Physiklehrer ausgebildet werden, da gerade in den<br />
Naturwissenschaften Mangel an Fachkräften herrschte. Doch<br />
Winkler merkte schnell, dass auch in den Naturwissenschaften<br />
die marxistisch-leninistische Ideologie mehr zählte als das<br />
Fachwissen. Nach zwei Jahren entschied er sich, das Studium<br />
abzubrechen.<br />
Sehr viele Alternativen gab es damals nicht für einen jungen<br />
Menschen, der so offensichtlich ausscherte: „Ich machte mein<br />
Hobby zum Beruf und ging zum Theater“, erzählt er. Schon in<br />
Bergen hatte er als Schüler an der Puppenbühne mitgewirkt,<br />
jetzt verdingte er sich als Requisiteur, Kulissenschieber und hin<br />
und wieder auch als Darsteller kleiner Nebenrollen. Aus dem<br />
Hobby wurde eine Leidenschaft, Bodo Winkler wollte Schauspieler<br />
werden und mit der Zusage eines Studienplatzes gleich<br />
an mehreren Schauspielschulen schien die Zukunft geregelt.<br />
Doch wieder war es eine Gewissensentscheidung, die alles<br />
über den Haufen warf – nämlich das klare Nein zum Dienst an<br />
der Waffe. Als Bausoldat wurde der Studienplatz wieder gestrichen.<br />
Statt Schauspieler zu werden, begann er in Berlin mit<br />
dem Theologiestudium.<br />
Schon als Student in Rostock hatte Winkler Zugang zur dort<br />
sehr aktiven Jungen Gemeinde gefunden. Hier fand er Ansprache,<br />
die Freiheit, sich mit allen Themen zu beschäftigen, konnte<br />
die Naturwissenschaften nicht nur als Selbstzweck sondern<br />
Teil einer größeren Ordnung begreifen. Mit 16 Jahren ließ er<br />
sich taufen. Seine Zweifel an Studium und Beruf konnte er in<br />
die Junge Gemeinde tragen, seine Entscheidung zum Abbruch<br />
traf jedoch nicht nur auf Zustimmung sondern aufgrund ihrer<br />
Tragweite auch auf Bestürzung. 1976 gab es noch keinen Gedanken<br />
an eine Wende.<br />
13 Jahre später erlebte Bodo Winkler sie in Berlin als spannende<br />
Wirklichkeit. Als Betreuer von Theologiestudenten nahm<br />
er teil an Diskussionen, Demonstrationen, gemeinsamen Aufbegehren<br />
gegen staatliche Entscheidungen und auch erstem,<br />
erfolgreichen Widerstand. 1990 folgte dann das Vikariat in<br />
Berlin und Stralsund, danach Jahre als Kreisjugendpfarrer in<br />
Anklam. Er organisierte Zeltlager, gemeinsame Freizeiten mit<br />
Jugendlichen aus Russland, Israel, Palästina und kümmerte<br />
sich zusammen mit dem Kreis und der <strong>Stadt</strong>, um links- oder<br />
rechtsextreme Jugendliche.<br />
2002 – inzwischen war Bodo Winkler Landesjugendpfarrer<br />
– folgte er dem Ruf als Militärseelsorger. Es scheint ein ungewöhnlicher<br />
Schritt für einen Wehrdienstverweigerer, den er aber<br />
mit einem Satz erklären kann: „Seit ich Bausoldat war weiß ich,<br />
dass Soldaten Seelsorge brauchen.“ Die Soldaten zu begleiten,<br />
bedeutete wortwörtlich mit ihnen in den Kosovo, nach Bosnien<br />
oder nach Afghanistan zu gehen und im Ausland als Ansprechpartner<br />
auch Familie und Freunde zu ersetzen.<br />
Jetzt, mit 55 Jahren, zieht es Winkler nicht nur zurück in die<br />
Heimat, sondern er möchte als Pfarrer in einer Gemeinde wirken.<br />
Alle Versuche, ihn auf einen bestimmten Schwerpunkt in<br />
seiner Tätigkeit festzulegen,<br />
sind gescheitert. Zunächst einmal muss er ankommen, ein<br />
Gefühl bekommen für die Dinge, die „dran“ sind, Menschen,<br />
Gemeinden und Kirchen kennenlernen. Dabei wird er mit<br />
Sicherheit den Menschen zugewandt sein, gemäß einem ihm<br />
wichtigen, sehr frei wiedergegebenen Vers des Alten Testaments:<br />
Vier Dinge braucht der Mensch: fröhlichen Gesang, die<br />
Stimme der Braut/des Bräutigams, das Klappern des Mühlrads<br />
und das Licht der Lampe.<br />
Die Stimme der Braut wird er dabei zunächst eher aus der<br />
Ferne hören: Seine Lebensgefährtin Anke Schulz bleibt aus<br />
beruflichen Gründen vorerst in Ückermünde.<br />
Valerie Riedesel<br />
Ev. GOTTESDIENSTE im JULI <strong>2013</strong><br />
So 7.7. 6. So. nach Trinitatis 9.00 Uhr Kasnevitz<br />
So 14.7. 7. So. nach Trinitatis 10.30 Uhr <strong>Putbus</strong><br />
So 21.7. 8. So. nach Trinitatis 9.00 Uhr Vilmnitz<br />
So 28.7. 9. So. nach Trinitatis 10.30 Uhr Kasnevitz<br />
GEISTLICHE ABENDMUSIK<br />
Am Mittwoch, den 24. Juli, 19.30 Uhr, bringt an der<br />
Grüneberg-Orgel in der St.Jacobs-Kirche zu Kasnevitz Gijsbert<br />
Lekkerkerker, Niederlande, klassische Orgelwerke zu Gehör.<br />
Der Eintritt ist frei – es wird um Spenden gebeten.<br />
GEMEINDEVERANSTALTUNGEN IM JULI <strong>2013</strong><br />
Kinder-Andachten in der Kita<br />
donnerstags, 9.30 Uhr, in der Kita „St. Martinsgarten“<br />
Kinderkreis (Christenlehre)<br />
dienstags, 14.30 Uhr, Pfarramt <strong>Putbus</strong> – 1.+2. Kl.<br />
donnerstags, 15.00 Uhr, Pfarramt <strong>Putbus</strong> – 3.+4. Kl.<br />
Während der Schulferien findet kein Kinderkreis statt.<br />
Vorkonfirmanden / Konfirmanden<br />
Auskunft erteilt Pastor Dr. Kiefer Tel. 03838/23100<br />
Bastelkreis-Kirchenkaffee<br />
donnerstags, 15.00 Uhr, im Pfarramt <strong>Putbus</strong><br />
Arbeitskreis kreatives Gestalten<br />
montags, 18.30 Uhr, im Pfarramt <strong>Putbus</strong><br />
Helferkreis<br />
am Montag, den 3. Juni, 19.00 Uhr, im Pfarramt <strong>Putbus</strong><br />
Während der Monate Juli und August halten die Gemeindenachmittage<br />
<strong>Putbus</strong>, Kasnevitz und der „Kreis der<br />
Junggebliebenen“ Vilmnitz sowie der Kirchenchor und<br />
der Evangelische Frauenkreis Sommerpause.<br />
Anschriften und Mitarbeiter der Ev. Kirchengemeinden<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Putbus</strong>:<br />
Ev. Pfarramt, Alleestraße 34, 18581 <strong>Putbus</strong>.<br />
Tel. 038301/436; Fax 038301/88031; eMail putbus@pek.de;<br />
www.kirche-putbus.de<br />
Sprechzeiten im Pfarramt:<br />
dienstags und donnerstags, von 9.00 – 12.00 Uhr<br />
Vakanzverwaltung: Pastor Bernhard Giesecke, Garz;<br />
Tel: 038304/257<br />
Friedhöfe Kasnevitz und <strong>Putbus</strong>: Dietmar Kraski, Tel.<br />
038301/60887 od. 016092945694<br />
Friedhof Vilmnitz: Hans-Jürgen Hoge, Tel. 01627337115<br />
Ev. Kindertagesstätte „St. Martinsgarten“: Leiterin Steffanie<br />
Becker: Alleestraße 34, 18581 <strong>Putbus</strong>; Tel.: 038301/898205.<br />
Kita-Andachten und Kinderkreis: Margit Gutowski,<br />
Tel. 038301/61466<br />
Arbeitskreis Kreatives Gestalten, Bastelkreis Kirchenkaffee,<br />
Helferkreis: Christina Heidtmann, Tel. 038301/61413<br />
Ev. Frauenkreis: Kathrin Berndt, Tel. 038301/60012<br />
Kirchenchor: Kantor Thomas Klee, 038393/663629<br />
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PN # <strong>06</strong>.13