Download - Strahlen des Lichts
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und einen Greifen miteinander<br />
kämpfen, wobei der Löwe siegte.<br />
Die Szene konnte man gut beobachten.<br />
Im nächsten Akt trat der Mohr auf.<br />
Es war ein schwarzer und tückischer<br />
Mann. Er erfuhr, dass sein Mord<br />
vereitelt wurde und ein Mädchen<br />
durch eine List überlebt hatte.<br />
Nun beratschlagte er, wie er einem<br />
so mächtigen Feind mit List begegnen<br />
könnte.<br />
Viele, die aus Armut zu ihm geflohen<br />
waren, rieten ihm, das Mädchen in<br />
seine Gewalt zu bekommen und<br />
sogleich erwürgen zu lassen. Doch<br />
wurde er dabei auf wunderbarer<br />
Weise von seinen eigenen Dienern<br />
betrogen. Der Akt endete mit einem<br />
großen Triumph auf Seiten <strong>des</strong> Mohren.<br />
Im dritten Akt wurde vom König<br />
ein großes Kriegsheer aufgestellt,<br />
welches von einem alten tapferen<br />
Ritter befehligt wurde. Das Heer fiel<br />
nun in das Land <strong>des</strong> Mohren ein und<br />
befreite das Mädchen aus ihrer Gefangenschaft.<br />
Nun wurde schnell die Bühne umgebaut<br />
und ein Po<strong>des</strong>t errichtet,<br />
auf welches das Mädchen gestellt<br />
wurde. Nun kamen zwölf königliche<br />
Gesandte herein und der alte Ritter<br />
begann zu sprechen. Das Mädchen<br />
sei nun wiederholt vom Tode errettet<br />
und auch bis jetzt durch den König<br />
immer unterstützt und erzogen<br />
worden. Sie hätte sich aber nicht<br />
immer, wie es sich gehören würde,<br />
verhalten. Auch habe seine königliche<br />
Majestät seinen Sohn für sie<br />
zum Gemahl erwählt und wünsche<br />
die Verlobung vorzubereiten.<br />
Nun las er aus einem Vertrag ettliche<br />
Vereinbarungen vor, die es<br />
wert wären hier zu erzählt zu werden,<br />
wenn es nicht zu lange dauern<br />
würde.<br />
Das Mädchen schwor einen Eid.<br />
Sie könne es zwar nicht nicht für<br />
möglich halten, bedanke sich aber<br />
aufs herzlichste für die hohe Gnade.<br />
Aus diesem Grund fingen alle an zu<br />
singen, um Gott, den König und das<br />
Mädchen zu loben. und traten ab.<br />
Zur Unterhaltung wurden nun die<br />
vier Tiere Daniels ausführlich beschrieben,<br />
wie Daniel sie im Traum<br />
gesehen hatte. Das alles hatte eine<br />
gewisse Bedutung.<br />
Im vierten Akt wurde das verlorene<br />
Königreich <strong>des</strong> Mädchens wieder<br />
errichtet und sie gekrönt. Auch wurde<br />
sie eine Zeitlang in ihrer Pracht<br />
auf dem Platz herumgeführt. Es erschienen<br />
auch einige Botschafter,<br />
um ihr Glück zu wünschen und ihre<br />
Herrlichkeit zu bestaunen.<br />
Nun blieb sie aber nicht lange bei<br />
ihrer Frömmigkeit, sondern begehrte<br />
schon bald gegen die Botschafter<br />
und Herren auf. Hierin war<br />
sie wahre Meisterin.<br />
Der Mohr wurde sehr schnell über<br />
diese Ereignisse informiert und<br />
wollte nun seinerseits diese Gelegenheit<br />
nutzen.<br />
Da ihr Lehrer nicht genügend auf<br />
sie acht gab, wurde sie durch große<br />
Versprechungen verblendet, traute<br />
ihrem König nichts Gutes zu und<br />
neigte immer mehr dem Mohren zu.<br />
Der Mohr eilte nun zu ihr und<br />
brachte sie, mit ihrem Einverständnis,<br />
in seine Hände. Er umwarb sie<br />
so lange mit guten Worten, bis ihr<br />
gesamtes Königreich sich ihm unterwarf.<br />
In der dritten Szene wurde sie entkleidet,<br />
auf einem hohen Po<strong>des</strong>t an<br />
eine Säule gebunden und gegeißelt.<br />
Schließlich wurde sie zum Tode<br />
verurteilt. Das war so kläglich anzusehen,<br />
dass es manchem die<br />
Tränen in die Augen trieb.<br />
Sie wurde nun nackt in den Kerker<br />
geworfen, um die Vollstreckung <strong>des</strong><br />
To<strong>des</strong>urteils durch Gift zu erwarten.<br />
Zwar tötete sie nicht das Gift,<br />
sondern sie bekam Aussatz. So war<br />
der Akt mehrfach tragisch.<br />
Zwischendurch wurde das Bild<br />
Nebucadnezars dargestellt, welches<br />
mit Wappen am Kopf, Brust,<br />
Bauch, Schenkeln, Füßen usw.<br />
bedeckt war. Hierüber soll auch in<br />
künftigen Abhandlungen geschrieben<br />
werden.<br />
Im fünften Akt erfuhr der junge<br />
König von dem Geschehen und der<br />
derzeitigen Situation. Er bat seinen<br />
Vater um Fürbitte, denn er wollte sie<br />
nicht ihrem Schicksal überlassen.<br />
Der Vater willigte ein und schickte<br />
Botschafter, um sie im Gefängnis<br />
und in ihrer Krankheit zu trösten.<br />
Sie wollte aber immer noch nicht<br />
ihre wirkliche Lage erkennen,<br />
sondern willigte statt<strong>des</strong>sen ein, die<br />
Konkurbine <strong>des</strong> Mohren zu werden.<br />
Das wurde auch dem jungen König<br />
mitgeteilt.<br />
Nun trat ein Narren-Chor auf. Jeder<br />
der Sänger brachte einen Stab<br />
mit, aus denen schnell eine große<br />
Weltkugel entstand, die danach<br />
auch gleich wieder zerlegt wurde.<br />
Dies war eine unterhaltsame Fantasie<br />
Im sechsten Akt forderte der junge<br />
König den Mohren zum Kampf. Dabei<br />
starb der Mohr und es schien,<br />
als wenn der junge König ebenfalls<br />
dabei gestorben wäre.<br />
Doch schließlich rappelte er sich<br />
auf, löste seine Braut ein und berei-tete<br />
sich auf die Hochzeit vor.<br />
Er gab sie in die Obhut seines Lehrers<br />
und Pfarrers, der sie aber<br />
aufs Heftigste peinigte. Der Pfarrer<br />
wurde übermütig und bösartig und<br />
wollte über alles befehlen.<br />
Als der junge König davon erfuhr,<br />
wurde der Pfarrer sofort abgesetzt<br />
und seine Macht gebrochen.<br />
Nun wurde die Braut für die<br />
Hochzeit geschmückt.<br />
Zum Abschluss <strong>des</strong> Akts führte<br />
man einen übergroßen künstlichen<br />
Elefanten auf die Bühne, auf dem<br />
Musikanten saßen. Das gefiel fast<br />
allen sehr gut.<br />
Im letzten Akt erschien der Bräutigam<br />
in einer unglaublichen<br />
Pracht und auch die Braut war so<br />
2012-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 13