Download - Strahlen des Lichts
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wieder mit sechs schwarzen Binden<br />
herein, womit sie den königlichen<br />
Personen die Augen verband, damit<br />
sie nichts mehr sehen konnten.<br />
Jetzt wurden von den Dienern sechs<br />
verdeckte Särge in den Saal getragen<br />
und ein niedriger schwarzer<br />
Sessel in die Mitte gestellt.<br />
Ein großer schwarzgekleideter<br />
Mann trat ein, der in der Hand ein<br />
scharfes Beil trug. Als erstes wurde<br />
der alte König zu dem Sessel geführt<br />
und ihm dort der Kopf abgeschlagen,<br />
der dann in ein schwarzes<br />
Tuch gewickelt wurde. Das Blut<br />
wurde in einem großen goldenen<br />
Pokal aufgefangen und ebenfalls<br />
in den bereitgestellten Sarg gelegt.<br />
Der Sarg wurde sogleich geschlossen.<br />
So erging es auch den anderen<br />
königlichen Personen.<br />
Ich fürchtete die Reihe würde auch<br />
an mich kommen. Aber es geschah<br />
nicht, denn sobald die sechs Personen<br />
enthauptet waren, ging der<br />
schwarze Mann wieder hinaus.<br />
Ihm folgte sogleich ein anderer, der<br />
ihn noch vor der Tür ebenfalls enthauptete.<br />
Er brachte den Kopf und<br />
das Beil mit sich und wickelte es<br />
auch in ein Tuch ein.<br />
Dies war wahrlich eine blutige<br />
Hochzeit und da ich nicht wissen<br />
konnte, was sonst noch geschehen<br />
würde, musste ich meine Bemerkungen<br />
vorerst für mich behalten. Uns<br />
war der Mut verloren gegangen<br />
und wir weinten. Unsere Jungfrau<br />
tröstete uns und sagte, dass nun<br />
das Leben derer in unseren Händen<br />
läge und da wir ihnen folgen würden,<br />
würde dieser Tod noch viel lebendiger<br />
machen.<br />
Sie empfahl uns nun schlafen zu<br />
gehen und nicht mehr bekümmert<br />
zu sein, denn es würde alles<br />
gut werden. Auch wünschte sie<br />
uns allen eine gute Nacht, könnte<br />
uns aber nicht begleiten, da sie<br />
auf die Leichname achten müsse.<br />
Wir akzeptierten dies und wurden<br />
daraufhin von unseren Dienern in<br />
unseren Schlafraum geführt.<br />
Mein Diener redete viel mit mir und<br />
auch einiges, über das ich noch<br />
nachdenke, wunderte ich mich doch<br />
über seinen Verstand. Seine Absicht<br />
war, mich müde zu machen. Als ich<br />
es bemerkte, tat ich so, als ob ich<br />
schlafen würde, aber es war mir<br />
nicht möglich, da ich immer noch an<br />
die Enthauptung denken musste.<br />
Mein Schlafraum lag auf der Seite<br />
zum See, den ich von meinem Bett<br />
aus sehr gut sehen konnte, denn<br />
die Fenster waren in der Nähe <strong>des</strong><br />
Bettes.<br />
Um Mitternacht, als die Uhr zwölf<br />
schlug, sah ich auf dem See ein<br />
großes Feuer. Ich stand schnell auf<br />
und öffnete aus Furcht das Fenster<br />
um besser sehen zu können, was da<br />
draußen geschah. In der Ferne sah<br />
ich sieben Schiffe kommen, die alle<br />
hell erleuchtet waren. Über jedem<br />
Schiff schwebte eine Flamme, die<br />
sich hin und her bewegte. Manchmal<br />
kamen sie auch herunter und<br />
mir ahnte, dass es die Geister der<br />
Enthaupteten sein müssten.<br />
Diese Schiffe kamen langsam an<br />
Land. Auf jeden war nur ein Steuermann<br />
zu erkennen. Sobald sie an<br />
Land festgemacht hatten, sah ich<br />
unsere Jungfrau den Schiffen mit<br />
einer Fackel entgegen gehen. Die<br />
sechs geschlossenen Särge und<br />
auch die Kästchen wurden jeder auf<br />
ein Schiff geladen.<br />
Ich weckte meinen Diener. Er<br />
bedankte sich dafür, denn er hätte<br />
sicher verschlafen, obwohl er davon<br />
gewusst hatte, weil er tagsüber so<br />
viel unterwegs war.<br />
Kaum waren die Särge auf den<br />
Schiffen verstaut, wurden alle Lichter<br />
gelöscht. Nur die sechs Flammen<br />
auf den Schiffen waren zu sehen.<br />
Mehrere hundert Wächter lagerten<br />
am Ufer. Die Jungfrau wurde aber<br />
wieder ins Schloss zurückgeschickt<br />
und verriegelte alles.<br />
Ich war überzeugt, dass in den<br />
nächsten Stunden nichts mehr geschehen<br />
würde und wir den morgigen<br />
Tag abwarten sollten. Wir begaben<br />
uns <strong>des</strong>halb wieder zu Bett,<br />
um zu schlafen.<br />
Ich war der einzige, der seine<br />
Schlafkammer zum See gelegen<br />
hatte und dieses beobachten konnte.<br />
Über das viele Grübeln wurde ich<br />
müde und schlief ein.<br />
Das Gewebe<br />
<strong>des</strong> Schicksals<br />
von Max Heindel<br />
Die Ausführungen sind das Ergebnis<br />
der persönlichen hellsehenden<br />
Forschungen <strong>des</strong><br />
Autors, durch die er die geheimen<br />
Gesetze ergründete,<br />
welche die treibenden Kräfte<br />
im menschlichen Leben sind.<br />
Mit ausführlichem Index. (212<br />
Seiten, kartoniert, ISBN: 978-3-<br />
906414-06-5, 12.90 €).<br />
Aus dem Inhalt:<br />
• Geistige Forschung - Der<br />
Seelenkörper<br />
• Der Christus in uns - Das<br />
Gedächtnis der Natur<br />
• Der Hüter der Schwelle -<br />
Erdgebundene Geister<br />
• Der Sündenkörper - Besessenheit<br />
durch selbstgeschaffene<br />
Dämonen - Naturgeister<br />
• Besessenheit von Menschen<br />
und Tieren<br />
• Die Schaffung unserer Umgebung<br />
- Die Entstehung<br />
geistigen und physischen<br />
Unvermögens<br />
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2012-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 15