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Ausarbeitung des Vortrages von Prof. Dr. B. Enders

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Musikanalyse. Hier dient der Computer zur Analyse <strong>von</strong> musikalischen Strukturen,<br />

er soll in mancher Hinsicht den analysierenden Zugriff <strong>des</strong> Musikwissenschaftlers auf<br />

die musiktheoretischen Grundlagen <strong>von</strong> Musik simulieren, vielleicht gar ersetzen,<br />

eine Aufgabe, die im Grunde genommen noch komplizierter als die<br />

computerunterstützte Komposition ist, denn bei einer Computerkomposition kommt<br />

immer etwas Hörbares, wenn auch vielleicht nichts Hörenswertes heraus.<br />

Bei einer automatischen Analyse ist es jedoch unumgänglich, daß der Rechner exakte<br />

Angaben über die aufzufindenden Strukturelemente zuvor erhält. Ein<br />

Analyseprogramm, das selbständig eine umfassende Formenanalyse nebst<br />

überzeugender Interpretation abliefert, ist zur Zeit noch undenkbar und angesichts der<br />

schwer zu beschreibenden musikalischen Begriffskategorien, die eher intuitiv<br />

angewendet werden und auf individuell oder im gesellschaftlichen Konsens<br />

entstandenen ästhetischen Empfindungen beruhen, auch schwer vorstellbar.<br />

Ein Teilbereich der musikalischen Analyse kann jedoch mathematisch relativ exakt<br />

definiert werden, so daß der Computer tatsächlich wichtige Informationen liefern<br />

kann, vor allem dann, wenn es um die Erfassung großer Musikdatenbestände geht.<br />

Er kann z.B. die stilabhängigen Häufigkeiten <strong>von</strong> Tonintervallen in einem Stück<br />

feststellen und auswerten (vgl. Fucks, Wilhelm: Nach allen Regeln der Kunst,<br />

Stuttgart 1968) oder die häufigsten Akkordverbindungen nennen, ein zwar eher<br />

quantitativer Ermittlungsvorgang, der aber durchaus auch eine qualitative Bedeutung<br />

annehmen kann.<br />

Interessanter sind jedoch die Versuche, per Programm hörbare oder auch<br />

nicht-hörbare Ähnlichkeiten <strong>von</strong> Melodiemustern herauszufinden. Zwar existiert<br />

keine allgemeingültige Definition <strong>des</strong>sen, was man unter Ähnlichkeit und erst recht<br />

unter musikalischer Ähnlichkeit zu verstehen hat, da hier die subjektive Empfindung<br />

eine entscheidende Rolle spielt, aber gewisse, für viele Anwendungszwecke praktisch<br />

anwendbare Regeln sind doch aufstellbar.<br />

Abbildung aus dem Computerkolleg Musik - Gehörbildung, ein Lernprogramm aus Osnabrück, das<br />

musikalische Eingaben mit Vorgaben aus einer Datenbank über melodische Ähnlichkeiten vergleicht<br />

und auswertet

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