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Ausarbeitung des Vortrages von Prof. Dr. B. Enders

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angewendet.<br />

Die Zahl im Klang<br />

Schon für den Bau antiker Theater nutzte man die Erkenntnis, dass der Schall sich in<br />

der Luft kugelförmig ausbreitet, weshalb die kreisförmig angelegten Amphitheater<br />

erstaunlich gute akustische Verhältnisse bieten. Galileo Galilei (1564–1642) und<br />

Marin Mersenne (1588–1648) entdeckten um 1600 herum den Zusammenhang<br />

zwischen Tonhöhe und Schwingungszahl, Isaac Newton (1643–1727) beschrieb die<br />

physikalischen Grundlagen für die wellenförmige Ausbreitung <strong>des</strong> Schalls in<br />

elastischen Medien, 1636 bestimmte Mersenne die Schallgeschwindigkeit. Joseph<br />

Sauveur (1653–1716) beschrieb etwas später erstmals die Obertonstruktur einer<br />

schwingenden Saite und 1819 konstruierte Charles Cagniard de la Tour (1777–1859)<br />

die Lochsirene zur Bestimmung der Frequenz <strong>von</strong> Tönen.<br />

Der alte Pythagoras wäre nicht erstaunt gewesen, wenn er noch erfahren hätte, dass<br />

sich auch die auf die Klangfarbe eines Tons auswirkende Schwingungsform eines<br />

musikalisch verwendbaren Klangs durch einfache Proportionen ganzer Zahlen<br />

darstellen läßt. Der französische Mathematiker Jean Baptiste Joseph Fourier (1768–<br />

1830) formulierte das Theorem, daß jede noch so komplizierte periodische<br />

Schwingung als Resultat einer Summe <strong>von</strong> sinusförmigen Teilschwingungen<br />

dargestellt werden kann. Musikalisch wird allgemein zwischen einer<br />

Grundtonschwingung, die normalerweise den Tonhöheneindruck hervorruft, und den<br />

Obertönen, die klangfarbenbestimmend sind, unterschieden.<br />

Mathematisch kann eine Sinusschwingung aus einer gleichmäßigen Kreisbewegung<br />

abgeleitet werden, man nennt dies eine harmonische Bewegung. Eine Stimmgabel<br />

erzeugt eine (weitgehend sinusförmige) <strong>Dr</strong>uckschwingung in der Luft, die mit der<br />

Formel<br />

bestimmt werden kann.<br />

Soll das Klangspektrum eines Tons vollständig beschrieben oder mit Hilfe<br />

elektronischer Klangerzeuger synthetisiert werden, dann gilt es, die Frequenzen und<br />

die Amplituden(verläufe) jeder einzelnen Teilschwingung nach der gegebenen Formel<br />

numerisch zu bestimmen (Fourieranalyse) beziehungsweise zu addieren (additive<br />

Klangsynthese). Je<strong>des</strong> Musikinstrument weist eine charakteristische Obertonstruktur<br />

auf, die seine Klangfarbe unverwechselbar macht. Mit geeigneten Algorithmen<br />

können harmonische Klangsignale heute mit digitalen Systemen sehr rasch analysiert<br />

oder synthetisiert werden.

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