Mysterium - Mysterien - Mysterienkulte - Internetloge.de
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internetloge.<strong>de</strong><br />
durch die Bestimmung einer Relation zu einem an<strong>de</strong>rn Wesen rational<br />
erklärt wer<strong>de</strong>n zu können.<br />
Diese <strong>Mysterien</strong> <strong>de</strong>r alten Welt, in ihren kultischen Riten verschie<strong>de</strong>n, in<br />
ihrem Wesen stets das Gleiche, sind die Träger und Erhalter <strong>de</strong>s<br />
Gotterlebens von Anfang her, und sie führen die mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />
dumpfe magische Verbun<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Urzeit in die bewußte Klarheit<br />
<strong>de</strong>nken<strong>de</strong>n Menschentums, ohne <strong>de</strong>m entseelen<strong>de</strong>n Irrtum eines<br />
Geheimnis erklären wollen<strong>de</strong>n Rationalismus anheimzufallen. (...)<br />
Es ist hier und immer <strong>de</strong>r Mensch, <strong>de</strong>r sich Gott nach seinem Bil<strong>de</strong> formt.<br />
Er kann wohl befohlene Formen angstvoll und gehorsam annehmen, aber<br />
er kann sie nicht im höchsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes erleben! Er kann nur das<br />
erleben, <strong>de</strong>ssen er fähig ist. Und darin liegt das Geheimnis <strong>de</strong>r<br />
menschlichen Beziehung zum Göttlichen.<br />
Ägyptische <strong>Mysterien</strong> 7<br />
Es mag in einer Zeit <strong>de</strong>r Technik und <strong>de</strong>s schärfsten praktischen Materialismus<br />
fast unangebracht erscheinen, über antike <strong>Mysterien</strong> zu schreiben. Für nur allzu<br />
viele Menschen ist Leben und Tod kein <strong>Mysterium</strong> mehr. Das Leben ist ihnen<br />
ein Automatismus, <strong>de</strong>r im Dienste einer nach allen Richtungen und mit allen<br />
Mitteln, auch solchen unsittlichster Art, sich geltend machen<strong>de</strong>r Ichsucht<br />
abläuft, und wenn die »Sache« zu En<strong>de</strong> ist, tritt eben <strong>de</strong>r Tod ein. Man kann<br />
solches Leben tatsächlich nicht an<strong>de</strong>rs als eine Sache bezeichnen. Aber es gibt<br />
doch an<strong>de</strong>rerseits Millionen von Menschen, die von <strong>de</strong>r Seelenlosigkeit solcher<br />
Auffassung und solchen Lebens abrücken, die von <strong>de</strong>r zweckerfüllten Härte und<br />
Gleichförmigkeit <strong>de</strong>s Alltags, von <strong>de</strong>r Verflachung <strong>de</strong>r Genüsse und von <strong>de</strong>r<br />
ganzen kulturellen Primitivität einer nur <strong>de</strong>m Zivilisatorischen hingegebenen<br />
Welt so genug haben, daß sie ihre Sehnsucht in die Ferne sen<strong>de</strong>n und ihre<br />
Blicke nach neuen Ufern richten.<br />
Es ist die Sehnsucht nach <strong>de</strong>m <strong>Mysterium</strong>, die oft seltsame Blüten treibt.<br />
Auch die antike Welt kannte <strong>de</strong>n Materialismus und kannte die Neigungen, das<br />
Leben in einer seelenlosen Arbeits- und Genußmechanik ablaufen zu lassen. Sie<br />
kannte auch die Priesterreligionen, die im Dienst <strong>de</strong>s Machtgedankens stan<strong>de</strong>n<br />
und durch dogmatische Fixierung ihren Mangel an individuellen religiösen<br />
7 Die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen beruhen auf Textabschnitten aus <strong>de</strong>m Buch<br />
Franz Carl Endres, Alte Geheimnisse um Leben und Tod, 1938<br />
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