FRIESIA
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wird amöboid und bewegt sich ausschliesslich mit Hilfe der Pseudopodien.<br />
Aus diesem letzteren Zustand kann sie ins Geisselstadium<br />
zurückkehren. Diese Zustände können mehrmals abwechseln, und in<br />
beiden besteht die Möglichkeit einer Teilung durch Mitosis, aber<br />
schliesslich schmelzen die amöboiden Zellen je zwei und zwei zu diploiden<br />
Myxamöben zusammen, die sich dann zu irgend einem Zeitpunkt<br />
in Haufen sammeln, aus denen die Plasmodien entstehen.<br />
2. Die Entwicklung geschieht anfangs auf dieselbe Weise, aber<br />
statt wie oben erwähnt als amöboide Zelle zu endigen, endigt sie hier<br />
als Schwärmerzelle mit GeisseIn, und dieses Stadium ist von bedeutend<br />
längerer Dauer. Dann geschieht die paarweise Zusammenschmelzung<br />
der Zellen. Zwei Zellen berühren einander mit dem hinteren<br />
Ende, es bildet sich ein Verbindungsrohr, und der Zellkern der<br />
einen Zelle wandert am Hyaloplasma entlang durch das Verbindungsrohr<br />
in die andere Zelle hinein, wo er hinter dem anderen Zellkern<br />
endigt. Auf seiner Wanderung wird er von dem entsprechenden langen<br />
Geisselfaden begleitet, welcher sich neben den langen Geisselfaden<br />
der empfangenden Zelle legt. In beiden Zellen verschwinden<br />
die kurzen Fäden, und wenn das Protoplasma der beiden Zellen vereinigt<br />
ist, verschwinden auch die beiden letzten Geisselfäden. Auf<br />
diese Weise i'st eine zweikernige amöboide Zygote enstanden (zwed.<br />
kerniges Plasmodium), die durch fortdauernde Teilung zu einem vielkernigen<br />
Plasmodium wird.<br />
Dass die eine Zelle allein im Verhältnis zur anderen die empfangende<br />
ist, könnte darauf hindeuten, dass eine geschlechtliche Vermehrung<br />
vorliegt, aber irgend ein morphologischer Unterschied zwischen<br />
den bei den Zellen ist nicht nachgewiesen.<br />
3. Die Arten, die dieser Entwicklung folgen, verbleiben im Geisselstadium<br />
bis zur paarweisen Zusammenschmelzung, die wie oben<br />
beschrieben vor sich geht, - doch mit der Änderung, dass die beiden<br />
Zellkerne sich nebeneinander legen. Den zwischenliegenden amöboiden<br />
Zustand gibt es also auch nicht bei diesen Schleimplizen.<br />
Von den bisher untersuchten Arten folgen nur wenige, alle den<br />
PhysaraZes angehörend, der ersten Entwicklungsweise. Die allermeisten<br />
Arten folgen der dritten Möglichkeit. Nur Physarum poZycepha<br />
Zum und FuZigo septica kommen unter die zweite Entwicklungsweise.<br />
Wenn ungünstige Verhältnisse eintreffen, gilt es für alle SchwärmerzeHen,<br />
dass sie sich kugelig zusammenziehen. Sie werden Microzysten<br />
und gehen in den Ruhezustand über, um wieder aufzuleben,<br />
wenn die Bedingungen günstig werden.<br />
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