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Von der marxistisch-leninistischen Lehre vom Krieg und von ... - DSS

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10<br />

des Privateigentums, die Klassenspaltung <strong>und</strong> den Staat geb<strong>und</strong>en. Ihr<br />

Verständnis hing direkt ab <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>marxistisch</strong>en Staatsauffassung.<br />

Nach Engels ist <strong>der</strong> Staat das „Eingeständnis, daß diese Gesellschaft sich in<br />

einen unlösbaren Wi<strong>der</strong>spruch mit sich selbst verwickelt, sich in unversöhnliche<br />

Gegensätze gespalten hat, die zu bannen sie ohnmächtig ist.<br />

Damit aber diese Gegensätze, Klassen mit wi<strong>der</strong>streitenden ökonomischen<br />

Interessen nicht sich <strong>und</strong> die Gesellschaft in fruchtlosem Kampf verzehren,<br />

ist eine scheinbar über <strong>der</strong> Gesellschaft stehende Macht nötig geworden, die<br />

den Konflikt dämpfen, innerhalb <strong>der</strong> Schranken <strong>der</strong> ‘Ordnung’ halten soll;<br />

<strong>und</strong> diese aus <strong>der</strong> Gesellschaft hervorgegangene, aber sich über sie<br />

stellende, sich ihr mehr <strong>und</strong> mehr entfremdende Macht ist <strong>der</strong> Staat.“ 9<br />

Die Streitkräfte sind als Teil des Staates eingeb<strong>und</strong>en in die charakterisierte<br />

Staatsfunktion. Ihre Beson<strong>der</strong>heit ist, daß sie das am stärksten bewaffnete<br />

Staatsorgan, eine beson<strong>der</strong>e Formation bewaffneter Menschen sind.<br />

Streitkräfte werden danach verstanden als das Gewaltinstrument, das den<br />

Staat letztlich in seiner Macht absichert, nach innen wie nach außen. Ihr<br />

politisches Wesen wird jeweils bestimmt durch den politischen Charakter<br />

des betreffenden Staates, <strong>der</strong> als Machtinstrument <strong>der</strong> herrschenden Klassen<br />

aufgefaßt wird.<br />

Aus dieser hier nur sehr grob skizzierten weltanschaulichen Gr<strong>und</strong>position<br />

ergab sich, daß die Streitkräfte <strong>der</strong> kapitalistischen Staaten hauptsächlich als<br />

Instrumente <strong>von</strong> <strong>Krieg</strong>spolitik <strong>und</strong> als Reserve für innenpolitische Machtsicherung<br />

definiert worden sind. Die sozialistischen Streitkräfte dagegen<br />

erhielten die Eigenschaft zugesprochen, geprägt <strong>vom</strong> neuartigen Staat, kriegverhütende<br />

Verteidigungsmacht des Sozialismus zu sein <strong>und</strong> damit Schutzfunktionen<br />

für den Frieden zu erfüllen. Darin bestand das Selbstverständnis<br />

<strong>der</strong> Soldaten <strong>der</strong> NVA.<br />

3. Über den Frieden<br />

Über den Frieden lautete die weltanschauliche Gr<strong>und</strong>aussage, daß er als<br />

Dauerzustand <strong>der</strong> Gesellschaft endgültig erst mit dem Sozialismus Wirklichkeit<br />

wird. „Mit dem Gegensatz <strong>der</strong> Klassen im Innern <strong>der</strong> Nation fällt die<br />

feindliche Stellung <strong>der</strong> Nationen gegeneinan<strong>der</strong>“ 10 , hatten Marx <strong>und</strong> Engels<br />

hinterlassen. Der bisherige zeitweilige Frieden entsprach nicht <strong>der</strong> Zielvorstellung,<br />

weil in ihm sein Bruch, <strong>der</strong> Rückfall in den <strong>Krieg</strong>, vorgezeichnet<br />

war. Die Zivilisation sollte nun endlich den Zyklus <strong>Krieg</strong> - Frieden - <strong>Krieg</strong>

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