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Kinder aus alkoholbelasteten Familien Children from Alcohol ...

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Jedoch ist <strong>aus</strong>drücklich nicht davon <strong>aus</strong>zugehen, daß alle <strong>Kinder</strong> von Alkoholikern eine<br />

eigene Abhängigkeit oder andere psychische Störungen entwickeln müssen. Vielmehr spielen<br />

zahlreiche Faktoren bei der Transmission von Störungen eine wichtige Rolle. Einzelne<br />

Moderatorvariablen vermögen das Risiko in einer verstärkenden oder abschwächenden Form<br />

zu beeinflussen. Es zeichnet sich dabei ab, daß Merkmale der <strong>Familien</strong>umwelt,<br />

Persönlichkeitseigenschaften, Kognitionen und biologische Dispositionen des Kindes<br />

interagieren und letztendlich das Auftauchen sowie die Ausprägung von psychischen<br />

Störungen bestimmen.<br />

Trotz einiger Bemühungen um Verbesserung der Praxis- undForschungssituation sind die<br />

Forschungs- und Behandlungsdefizite nach wie vor immens. <strong>Kinder</strong> von Suchtkranken sind<br />

immer noch eine vernachlässigte Problemgruppe in Forschung und Praxis. Dies gilt für<br />

Deutschland in noch stärkerem Maße im Vergleich zu Skandinavien und den USA (Klein,<br />

1996).<br />

ÜBERBLICK ZU DEN HAUPTAUSWIRKUNGEN<br />

Häufig werden "die Symptomgruppen Hyperaktivität, Störungen des Sozialverhaltens,<br />

Intelligenzminderungen, somatische Probleme und Mißhandlungen sowie Angst und<br />

depressive Symptome" (Elpers & Lenz, 1994, 107) erwähnt. West & Prinz (1987)<br />

unterscheiden in ihrer Überblicksarbeit zu 46 empirischen Studien <strong>aus</strong> den Jahren 1975 bis<br />

1985 zwischen Auswirkungen in den folgenden Bereichen:<br />

(1) Hyperaktivität und Verhaltensauffälligkeiten<br />

(2) Substanzmißbrauch, Delinquenz und Schuleschwänzen<br />

(3) Kognitive Funktionsstörungen<br />

(4) Soziale Interaktionsprobleme<br />

(5) Körperliche Probleme<br />

(6) Angst und Depressionen<br />

(7) Körperliche Mißhandlung, Mißbrauch und Vernachlässigung<br />

(8) Dysfunktionale <strong>Familien</strong>interaktionen.<br />

In Suchtfamilien herrschen nach Meinung vieler Kliniker besondere implizite <strong>Familien</strong>regeln<br />

vor, die dazu führen, daß z.B. Gefühlskontrolle, Rigidität, Schweigen, Verleugnung und<br />

Isolation als Problembewältigungsverhaltensweisen eingesetzt werden. Es entstehen für KVA<br />

oft extreme Belastungssituationen (vgl. Klein, 1986), die dadurch gekennzeichnet sind, daß

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