Download - Horváth & Partners Management Consultants
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Mag. Rosemarie Pichler<br />
ist Managing Consultant<br />
bei der <strong>Management</strong>beratung<br />
<strong>Horváth</strong><br />
&<strong>Partners</strong>, Stuttgart<br />
und externe Lehrbeauftragte<br />
an der Alpen-<br />
Adria-Universität Klagenfurt.<br />
rpichler@<br />
horvath-partners.com<br />
MBA, Dipl.-Kfm. (FH)<br />
Frank Zimmermann ist<br />
Senior Project Manager<br />
und Prokurist bei der<br />
<strong>Management</strong>beratung<br />
<strong>Horváth</strong> & <strong>Partners</strong>,<br />
Stuttgart.<br />
Wolfram Stengel ist CFO<br />
für das Segment Service<br />
bei der Demag Cranes<br />
AG.<br />
Konzeption einer<br />
Bereichsergebnisrechnung auf<br />
Basis einer Werteflussanalyse<br />
Beschreibung einer Methodik am Beispiel der<br />
Demag Cranes AG<br />
Rosemarie Pichler, Frank Zimmermann und Wolfram Stengel<br />
Die Einführung einer Bereichsergebnisrechnung erfordert das Finden geeigneter<br />
Transferpreise, um den Leistungsaustausch zwischen den Bereichen<br />
des Unternehmens zu bewerten. Diese Transferpreise ermöglichen<br />
die Messung der Wertschöpfungsleistung der Teilbereiche und gelten darüber<br />
hinaus als erfolgsversprechendes Konzept dezentraler Steuerung –<br />
immer vorausgesetzt, die Organisationsstruktur ist bereits optimal gestaltet.<br />
Da dies in der Praxis häufig nicht der Fall ist, wird im vorliegenden Beitrag<br />
am Beispiel der Demag Cranes AG eine sehr umfassende Methodik<br />
zur Konzeption einer Bereichsergebnisrechnung vorgestellt. Diese setzt<br />
den Ausgangspunkt in der Analyse und Neugestaltung der Unternehmensstruktur<br />
und berücksichtigt gleichzeitig eine spätere Implementierung<br />
in SAP.<br />
Stichwörter<br />
Bereichsergebnisrechnung<br />
Organisationsstruktur<br />
Transferpreise<br />
Werteflussanalyse<br />
Wertschöpfungskette<br />
........................................................<br />
1. Problemstellung<br />
........................................................<br />
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich<br />
mit der Konzeption einer Bereichsergebnisrechnung<br />
am Beispiel der Demag<br />
Cranes AG. Die <strong>Management</strong>beratung<br />
<strong>Horváth</strong> & <strong>Partners</strong> wurde im April 2008<br />
mit dieser Aufgabe und der zusätzlichen<br />
Anforderung betraut, eine spätere Umsetzung<br />
dieses Konzepts in einer SAP-systemgestützten<br />
IT-Landschaft zu gewährleisten.<br />
Bei der Konzeption der Bereichsergebnisrechnung<br />
wurde eine Bewertungsform<br />
der bereichsüberschreitenden Verrechnungen<br />
auf Basis von Transferpreisen gewählt,<br />
die allerdings nur bei einer bestmöglich<br />
gestalteten Organisationsstruktur<br />
die gewünschten Ergebnisse erzielt.<br />
Dies ist jedoch bei vielen Unternehmen<br />
nicht der Fall. Teilbereiche sind oft gewachsene<br />
Strukturen, die sich im Laufe<br />
des Lebenszyklus von Unternehmen herausgebildet<br />
haben. Dadurch ist die Leistungserbringung<br />
der einzelnen Bereiche<br />
nicht immer effizient definiert. Um eine<br />
optimale Steuerung von dezentralen Verantwortungsbereichen<br />
mittels Transferpreisen<br />
zu erreichen, ist daher in einem<br />
ersten Schritt die Organisationsstruktur<br />
zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.<br />
Dieser umfassende Ansatz wurde auch<br />
bei der Einführung einer Bereichsergebnisrechnung<br />
für die Demag Cranes AG<br />
gewählt. Vor der Gestaltung der Transferpreise<br />
wurde die vorhandene Bereichsstruktur<br />
analysiert und neu definiert. Als<br />
Modell dafür dienten die Wertschöpfungskette<br />
von Porter und eine darauf<br />
aufbauende, projektspezifische Werteflussanalyse.<br />
In der vorliegenden Arbeit werden die<br />
einzelnen Schritte der Konzeptionierung<br />
der Bereichsergebnisrechnung beschrieben.<br />
Vorab erfolgen eine Abgrenzung der<br />
behandelten Thematik und eine kurze<br />
Beschreibung des Unternehmens Demag<br />
Cranes AG.<br />
........................................................<br />
2. Thematische Abgrenzung<br />
........................................................<br />
Der zunehmenden Heterogenität und<br />
Komplexität der Märkte begegnet das<br />
Marketing mit dem Instrument der Segmentierung,<br />
also dem Aufbrechen des<br />
Gesamtmarktes in Teilmärkte. Damit<br />
kann, dem Grundgedanken des Marketings<br />
folgend, den heterogenen Bedürfnissen<br />
des Markts durch differenzierte<br />
Marktleistungen entsprochen werden<br />
(vgl. Meffert, 2000, S. 9 und S. 181 ff.).<br />
22. Jahrgang 2010, Heft 11