Rosa Luxemburg Reader 2010 (PDF) - Die Linke.SDS Leipzig
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Nationalökonomien sind jetzt Standorte die sich Unterbietungswettläufe um die schlechtesten<br />
Löhne und miesesten Sozialstandards liefern. Weder Konzerne noch Regierungen sind unter<br />
diesen Bedingungen zu realen Zugeständnissen bereit – im Gegenteil, das bereits Erreichte<br />
wird im großen Stil zur Disposition gestellt – Stichwort Agenda- Politik. Momentan sind die<br />
Regierungen vorsichtiger geworden, weil der Kapitalismus ideologisch momentan mit<br />
runtergelassenen Hosen dasteht – in Kürze werden die Kosten der Krise aber auf allen Ebenen<br />
der Bevölkerung präsentiert werden. Deshalb ist die spannende Frage an der LINKEN nicht, ob<br />
sie „nur“ Reformforderungen stellt, sondern ob sie (und in Erweiterung alle Kräfte der <strong>Linke</strong>n)<br />
bereit ist, für diese Forderungen zu mobilisieren. Denn die Sprengkraft von Forderungen für<br />
das System, bemisst sich nicht daran, wie radikal sie klingen, sondern ob a) die Herrschenden<br />
bereit und in der Lage sind, diese zu erfüllen und b) sich Millionen dafür mobilisieren lassen.<br />
Denn, wie Marx sagte: „Ideen können nie über einen Weltzustand, sondern immer nur über die<br />
Ideen des alten Weltzustands hinausführen. Ideen können überhaupt nichts ausführen. Zum<br />
Ausführen der Ideen bedarf es der Menschen, welche eine praktische Gewalt aufbieten.” In so<br />
einem Prozess des Widerstandes stellt sich an einem Punkt auch die Frage der<br />
gesellschaftlichen Machtverhältnisse – der Revolution.<br />
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