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RECHERCHE MUSIK<br />

Skript zum allgemeinen Pflichtfach<br />

im Bachelor-Studiengang der Hochschulabteilungen<br />

der <strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong><br />

© Vera Oeri-Bibliothek der <strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong> 2013 (8. Aufl.)


- 2 -


ZIELE DES PFLICHTFACHS RECHERCHE MUSIK<br />

Die TeilnehmerInnen sind in der Lage,<br />

• sich Klarheit über die textlichen Grundlagen der eigenen Interpretation zu verschaffen,<br />

• sich über den aktuellen Stand des Wissens zu einem Werk, zur Instrumentaltechnik und<br />

Aufführungspraxis kundig zu machen,<br />

• die Quellen im Wissenschaftsbetrieb korrekt zu zitieren,<br />

• sich zu Fragen aus dem Umfeld der Interpretation auch in anderen Wissensgebieten zu<br />

behelfen (interdisziplinäres Arbeiten).<br />

Tafel 1: Bibliotheken und Archive mit namhaften <strong>Musik</strong>alienbeständen in <strong>Basel</strong><br />

<strong>Musik</strong>wissenschaftliches<br />

Seminar <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong><br />

Universitätsbibliothek<br />

Paul Sacher-Stiftung<br />

- 3 -


GEBRAUCHSANWEISUNG<br />

Im Haupttext wird der Unterrichtsstoff möglichst<br />

systematisch und in lehrbuchhafter<br />

Verkürzung dargestellt.<br />

Am Aussenrand findet sich jeweils das<br />

Stichwort zum Thema, auf welches an andern<br />

Stellen mit Stichwort verwiesen wird<br />

und das im REGISTER verzeichnet ist.<br />

Tips...<br />

... sollen trotz Graurasters die „graue Theorie“<br />

mit Hinweisen aus der Praxis veranschaulichen.<br />

Infos...<br />

... liefern Interessierten weiterführende Angaben.<br />

>>>> Sightseeings...<br />

... machen mit den wichtigen <strong>Musik</strong>sammlungen<br />

<strong>Basel</strong>s bekannt.<br />

IMPRESSUM<br />

Tafeln...<br />

... sollen den Unterrichtsstoff bildhaft veranschaulichen.<br />

<strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong><br />

Vera Oeri-Bibliothek<br />

Leonhardsstrasse 6<br />

Postfach<br />

4003 <strong>Basel</strong><br />

www.musik-akademie.ch/bibliothek/<br />

e-Mail: bibliothek@mab-bs.ch<br />

__________________<br />

1<br />

Fussnoten entsprechen der innerhalb der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong><br />

der Stadt <strong>Basel</strong> üblichen Zitiertechnik. In der<br />

BIBLIOGRAPHIE sind die Titel gesamthaft nachgewiesen.<br />

Redaktion<br />

Christoph Ballmer (UB)<br />

Christine Deiss<br />

Markus Erni (Leitung)<br />

Bernhard Guldimann<br />

Peter Haber (Consulting)<br />

Simon Obert (MWS)<br />

Meike Olbrich<br />

Marceline Schmid<br />

Heidy Zimmermann (PSS)<br />

- 4 -


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. Allgemeine Informationsquellen<br />

Lexika<br />

Handbücher<br />

Werkverzeichnisse und Quellenverzeichnis RISM<br />

7<br />

11<br />

13<br />

2. Primärquellen<br />

Gesamtausgaben<br />

Denkmäler<br />

Historische Quellen zur <strong>Musik</strong>theorie und zur Aufführungspraxis<br />

Autographe und Handschriften<br />

17<br />

19<br />

21<br />

23<br />

3. Sekundärquellen<br />

Themenevaluation<br />

Unsystematische Recherche<br />

Systematische Recherche<br />

Bibliographien<br />

29<br />

29<br />

31<br />

33<br />

4. Online-Quellen im World Wide Web<br />

Suchmaschinen<br />

Verzeichnisdienste<br />

35<br />

37<br />

39<br />

5. Zitiertechnik<br />

41<br />

6. Gestaltung von Programmheften<br />

45<br />

7. Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten<br />

Print-Hilfsmittel<br />

Online-Hilfsmittel<br />

49<br />

53<br />

8. Quellenkritik und Qualitätskontrolle<br />

55<br />

Anhang: Recherche IDS-Katalog<br />

57<br />

Bibliographie<br />

63<br />

Register<br />

65<br />

- 5 -


Sightseeing: <strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong>


1. ALLGEMEINE INFORMATIONSQUELLEN<br />

1.1 LEXIKA<br />

Lexika stellen Information nach Stichworten alphabetisch geordnet<br />

dar. Auch innerhalb des Gebietes der <strong>Musik</strong> lassen sich die vier klassischen<br />

Lexikatypen unterscheiden:<br />

Lexikon<br />

• Sachlexika behandeln die Bedeutung musikalischer Begriffe. Je<br />

nach Fragestellung kann der Wandel der Bedeutung eines Begriffes<br />

von Interesse sein und werden so auch ältere Nachschlagewerke<br />

wichtig (z. B. für die historisierende Aufführungspraxis).<br />

Beispiel: Albert Lavignac und Lionel de la Laurencie, Encyclopédie de la musique<br />

et dictionnaire du conservatoire, Paris 1913-1931<br />

• Biographische Lexika enthalten Abrisse zu Leben und Werk von<br />

KomponistInnen, InterpretInnen und <strong>Musik</strong>gelehrten. Die Auswahl<br />

der Personen unterliegt der Interessenlage der jeweiligen Zeit: Angaben<br />

zu weniger bekannten Namen müssen oft in historischen<br />

Nachschlagewerken gesucht werden.<br />

Beispiel: François-Joseph Fétis, Biographie universelle des musiciens et bibliographie<br />

générale de la musique, Paris 1835-1844<br />

• Universale Lexika vereinigen sowohl Sachbegriffe wie auch Personen.<br />

Als Mischform unterliegen sie derselben Problematik wie<br />

Sach- und biographische Lexika.<br />

Beispiele: Siehe folgende Ausführungen zum Riemann <strong>Musik</strong>lexikon, zu Die <strong>Musik</strong> in<br />

Geschichte und Gegenwart und zu The New Grove!<br />

• Speziallexika sind auf sachliche, historische oder geographische<br />

Teilgebiete eingeschränkt. Sie bieten oft vertiefende, aktuellere<br />

und vom Themenspektrum her breitere Informationen als die anderen<br />

Lexikatypen.<br />

Beispiele: Curt Sachs, Reallexikon der <strong>Musik</strong>instrumente, Berlin 1913; Hanns-Werner<br />

Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.), Komponisten der Gegenwart<br />

(KdG), München 1992-; Willi Schuh (Hg.), Schweizer <strong>Musik</strong>er-Lexikon. Dictionnaire<br />

des musiciens suisses, Zürich 1964<br />

Unter den universalen Lexika besitzt das Riemann-<strong>Musik</strong>lexikon (1959-<br />

1975) innerhalb des deutschsprachigen Raumes wegen seiner immer<br />

noch verbreiteten Systematik in der Terminologie und der treffenden<br />

Kürze der Darstellung eine grosse Bedeutung, obwohl ihm die Aktualität<br />

bezüglich der Inhalte und der Fragestellungen heute fehlt. 1 Die<br />

Weiterführung durch den Brockhaus-Verlag vermochte neben den<br />

neueren, wesentlich umfangreicheren Universallexika nicht mehr zu<br />

bestehen.<br />

Riemann<br />

(Fortsetzung S. 9)<br />

1 Riemann <strong>Musik</strong>lexikon, hrsg. Von Willibald Gurlitt und Hans Heinrich Eggebrecht, Mainz 1959-1975<br />

- 7 -


Info: New Grove und MGG<br />

New Grove<br />

MGG<br />

Allgemeines<br />

• Sprache: englisch<br />

• Entstehung: 1879 als Grove<br />

• 1. Ausgabe als New Grove: 1980 (braune<br />

Bände)<br />

• 2. Ausgabe des New Grove: 2001<br />

(blaue Bände)<br />

• Grove Music Online 1 : gebührenpflichtig,<br />

zusätzlich Zugriff auf The New Grove<br />

Dictionary of Opera und The New<br />

Grove Dictionary of Jazz, jährliches Update<br />

• Sprache: deutsch<br />

• Entstehung: 1947 (Erscheinung in Einzelfaszikeln)<br />

• 1. Ausgabe 1949 bis 1986<br />

• 2. Ausgabe: 1994-2007, Sachteil & Personenteil<br />

Inhalt<br />

total 29'000 Artikel, davon:<br />

• 12’000 zu KomponistInnen<br />

• 6’500 zu InterpretInnen<br />

• 9'000 Sachartikel<br />

total 20'000 Artikel, davon:<br />

• 9’000 Artikel zu KomponistInnen<br />

• 2’000 zu InterpretInnen<br />

• 1’500 Sachartikel<br />

Aufbau<br />

• 27 Bände von A-Z<br />

• 2 Bde. Register (Bd. 28 Appendix zu Privatsammlungen,<br />

Kongressberichten<br />

etc., Bd. 29 Stichwortverzeichnis)<br />

• Sachteil: 9 Bände von A-Z + Register<br />

mit CD-ROM<br />

• Personenteil: 17 Bände von A-Z + Register<br />

Gliederung<br />

• bei längeren Artikeln Inhaltsverzeichnis<br />

• bei KomponistInnen sehr übersichtliche,<br />

tabellarische Werklisten am Ende<br />

eines Artikels (systematisch nach Besetzung<br />

und/oder Gattungen sortiert, z.T.<br />

Indexe zu den Textanfängen)<br />

• Bibliographien am Ende eines Artikels,<br />

zum Teil thematisch gegliedert<br />

• Register der Abkürzungen am Anfang<br />

eines jeden Bandes<br />

o General Abbreviations (Bsp.: fl =<br />

flute)<br />

o Bibliographical Abbreviations (Bsp.:<br />

SML = Schweizer <strong>Musik</strong>erlexikon)<br />

o Discographical Abbreviations<br />

o Library Sigla: nach Ländern geordnet<br />

(S = Sweden, Gu = Göteborg,<br />

Universitätsbibliothek)<br />

• bei längeren Artikeln Inhaltsverzeichnis<br />

• bei KomponistInnen Werklisten nach<br />

dem biographischen Teil des Artikels<br />

(systematisch nach Besetzung und/<br />

oder Gattungen sortiert)<br />

• Bibliographien am Ende eines Artikels,<br />

zum Teil thematisch gegliedert<br />

• Register der Abkürzungen nur am Anfang<br />

des 1. Bandes „Sach-“ und des 1.<br />

Bandes des „Personenteils“)<br />

o Abkürzungen (allgemeine, Bsp.: Bar.<br />

= Bariton)<br />

o RISM Bibliothekssigel (nach Länder<br />

sortiert, Bsp.: CH = Schweiz, Bk =<br />

Bibliothek der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der<br />

Stadt <strong>Basel</strong>) ( RISM)<br />

1 Grove Music Online, ist innerhalb des Schweizer Fachhochschulkonsortiums über Oxford Music Online lizenziert, URL:<br />

http://www.oxfordmusiconline.com/ (30. November 2009).<br />

- 8 -


Als die aktuellen, umfassenden und verlässlichen Lexika gelten Die<br />

<strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart (2. neubearb. Ausg.) 1 und The<br />

New Grove Dictionary of Music and Musicians (2nd ed.) – vgl.<br />

nebenstehende Info . 2<br />

New Grove brachte vor allem eine verstärkte Berücksichtigung der Alten<br />

und der Ethnologischen <strong>Musik</strong> (1st ed. 1980) und schuf mit separaten<br />

Speziallexika auch ergänzende Nachschlagewerke für Instrumente<br />

und Komponistinnen, für die Bereiche des amerikanischen Jazz,<br />

Pop und Rock sowie für die Oper. 3<br />

MGG<br />

New Grove<br />

Neben „harten“ Daten wie Geburts- und Todesjahr von Personen, Definitionen<br />

von Sachbegriffen etc. liefern Lexika auf engem Raum eine<br />

Fülle von Informationen:<br />

- Neben dem Überblick über ein Thema sollte auch ein Begriff über<br />

den Forschungsstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vermittelt<br />

werden.<br />

- Verweise führen zu allenfalls verwandten, ergänzenden oder nicht<br />

weiter ausgeführten Themen (andere Stichworte).<br />

- Werklisten liegen auch zu KomponistInnen vor, zu denen keine <br />

Werkverzeichnisse bestehen, mit Verweisen auf Gesamtausgaben,<br />

im New Grove auch durchgehend auf Denkmäler; sie lassen<br />

sich im Alltag sehr gut nutzen.<br />

- Bibliographien enthalten neben der selbständig erscheinenden<br />

Fach- und Forschungsliteratur auch wichtigere Artikel aus Sammelpublikationen<br />

(Zeitschriften, Festschriften, Gesamtdarstellungen<br />

etc.).<br />

Der New Grove, fast so etwas wie eine „Bibel“ für <strong>Musik</strong>erInnen...<br />

• Kein <strong>Musik</strong>buch liefert auf derart engem Raum soviel Informationen! Dass diese<br />

stets hinterfragt werden sollten, versteht sich von selbst...<br />

• Lass Dich nicht wegen der englischen Sprache scheu machen. Erstens schreiben<br />

die meisten Angelsachsen auch über komplizierte Dinge sehr viel einfacher als<br />

ihre deutschsprachigen KollegInnen. Zweitens sehen Werklisten, Bibliographien<br />

und ähnliche Übersichten in den verschiedenen Sprachen ähnlich aus.<br />

• Die Werklisten sind äusserst praktisch,<br />

o wenn ich die Opuszahlen oder Werkverzeichnisnummer nicht kenne (<br />

Key Word bei der Recherche IDS-Katalog),<br />

o wenn ich die Bandangabe zu Gesamtausgaben oder Denkmälern suche<br />

(Achtung: Abkürzungen von Gesamtausgaben finden sich am Anfang<br />

der Werklisten und nicht im Abkürzungsverzeichnis, und: römische Zahlen<br />

sind klein geschrieben, z. B. xxiv = XXIV = 24).<br />

1 Die <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Ludwig Finscher, 2. neubearbeitete Ausgabe, Kassel 1994-2007<br />

2 The New Grove Dictionary of Music and Musicians, hrsg. von Stanley Sadie, 2 nd edition, London 2001<br />

3 The New Grove Dictionary of Musical Instruments, hrsg. von Stanley Sadie, London 1984; The New Grove Dictionary<br />

of Women Composers, hrsg. von Julie Anne Sadie and Rhian Samuel, London 1995; The New Grove Dictionary of<br />

American Music, hrsg. von H. Wiley Hitchcock und Stanley Sadie, London 1986; The New Grove Dictionary of Jazz,<br />

hrsg. von Barry Kernfeld, London 1988; The New Grove Dictionary of Opera, hrsg. von Stanley Sadie, London 1992<br />

- 9 -


Info: Handbücher<br />

Handbücher zu einzelnen Wissensgebieten<br />

► Gesamtdarstellungen<br />

Beispiele: Peter Schnaus (Hg.), Europäische<br />

<strong>Musik</strong> in Schlaglichtern,<br />

Mannheim 1990; Ulrich Michels, dtv-<br />

Atlas <strong>Musik</strong>, München 2001<br />

► Einzelne KomponistInnen<br />

Beispiele: Hans Joachim Marx (Hg.),<br />

Händel-Handbuch, Laaber 2008;<br />

Gernot Gruber (Hg.), Mozart-Handbuch,<br />

Laaber 2005-2009; Ulrich<br />

Tadday (Hg.), Schumann Handbuch,<br />

Stuttgart 2006<br />

► Instrumentenkunde und einzelne<br />

Instrumente<br />

Beispiele: Colin Lawson (Hg.), The<br />

Cambridge companion to the clarinet,<br />

Cambridge 1995; John Mansfield<br />

Thomson (Hg.), The Cambridge<br />

companion to the recorder, Cambridge<br />

1995; Robin Stowell (Hg.), The<br />

Cambridge companion to the violin,<br />

Cambridge 1996; Trevor Herbert<br />

(Hg.), The Cambridge companion to<br />

brass instruments, New York 1997; Nicholas<br />

Thistlethwaite (Hg.), The<br />

Cambridge companion to the Organ,<br />

Cambridge 1998; Robin Stowell<br />

(Hg.), The Cambridge companion to<br />

the cello, Cambridge 1999; David<br />

Rowland (Hg.), The Cambridge<br />

companion to the piano, Cambridge<br />

2001; Victor Anand Coelho (Hg.),<br />

The Cambridge companion to the<br />

guitar, Cambridge 2003<br />

► <strong>Musik</strong>pädagogik<br />

Beispiel: Rudolf-Dieter Kraemer, <strong>Musik</strong>pädagogik<br />

– eine Einführung in<br />

das Studium, Augsburg 2004<br />

► <strong>Musik</strong>psychologie<br />

Beispiel: Herbert Bruhn (Hg.),<br />

<strong>Musik</strong>psychologie, Reinbek 2008<br />

► Aufführungspraxis<br />

Beispiel: Peter Reidemeister, Historische<br />

Aufführungspraxis, Darmstadt<br />

1988<br />

► Notation<br />

Beispiel: Wulf Arlt (Hg.), Palaeographie<br />

der <strong>Musik</strong>, Köln 1973-<br />

Drei „grosse“ Handbücher<br />

Carl Dahlhaus und Hermann Danuser (Hg.), Neues Handbuch der<br />

<strong>Musik</strong>wissenschaft, 13 Bde., Laaber 1980-1995<br />

Bd. 1: Die <strong>Musik</strong> des Altertums (1989) – Bd. 2: Die <strong>Musik</strong> des Mittelalters (1991) – Bd. 3: Die<br />

<strong>Musik</strong> des 15. und 16. Jahrhunderts, 2 Teilbde. (1990) – Bd. 4: Die <strong>Musik</strong> des 17. Jahrhunderts<br />

(1981) – Bd. 5: Die <strong>Musik</strong> des 18. Jahrhunderts (1985) – Bd. 6: Die <strong>Musik</strong> des 19. Jahrhunderts<br />

(1980) – Bd. 7: Die <strong>Musik</strong> des 20. Jahrhunderts (1984) – Bd. 8/9: Aussereuropäische<br />

<strong>Musik</strong> (1984/ 1987) – Bd. 10: Systematische <strong>Musik</strong>wissenschaft (1982) – Bd. 11: <strong>Musik</strong>alische<br />

Interpretation (1992) – Bd. 12: Volks- und Popularmusik in Europa (1992) – Bd.<br />

13: Register (1995)<br />

• Standardwerk zur <strong>Musik</strong>geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />

• Beinhaltet auch aussereuropäische und Populärmusik.<br />

• Unter Berücksichtigung des ideengeschichtlichen, sozialen, institutionellen und<br />

ästhetischen Kontextes, sowie musiktheoretischer und kompositionsgeschichtlicher<br />

Bedingungen werden musikhistorische Verläufe dargestellt.<br />

• Einbettung von Personen, Werken und Sachverhalten in bestimmte übergreifende<br />

Zusammenhänge; bedeutende Kompositionen als Grundlage, um musikhistorische<br />

Entwicklungen zu verdeutlichen (Werkinterpretationen!).<br />

• Umfangreiche Literaturangaben.<br />

• Personen-, Werk- und Sachregister in jedem Band, sowie Gesamtregister.<br />

• Glossar.<br />

Siegfried Mauser (Hg.), Handbuch der musikalischen Gattungen, 17<br />

Bde., Laaber 1993-2009<br />

Bd. 1: Die Sinfonie im 18. Jahrhundert (1993) – Bd. 2: Die Sinfonie zur Zeit der Wiener Klassik<br />

(2006) – Bd. 3: Die Symphonie im 19. und 20. Jahrhundert (2002) – Bd. 4: Das Konzert<br />

(2000) – Bd. 5: Die Sonate (2005) – Bd. 6: Das Streichquartett (2001-2003) – Bd. 7: Gattungen<br />

der <strong>Musik</strong> für Tasteninstrumente (1997-2004) – Bd. 8: <strong>Musik</strong>alische Lyrik (2004) – Bd. 9:<br />

Messe und Motette (1998) – Bd. 10: Oratorium und Passion (1998-1999) – Bd. 11: Die<br />

Oper im 17. Jahrhundert (2004) – Bd. 12: Die Oper im 18. Jahrhundert (2001) – Bd. 13:<br />

Oper und <strong>Musik</strong>drama im 19. Jahrhundert (1997) – Bd. 14: <strong>Musik</strong>theater im 20. Jahrhundert<br />

(2002) – Bd. 15: Theorie der Gattungen (2005) – Bd. 16: Supplement (2006) – Bd. 17:<br />

Gesellschaftsmusik, Bläsermusik, Bewegungsmusik (2009)<br />

• Umfassendes Nachschlagewerk zu allen wichtigen musikalischen Gattungen.<br />

• Gattungsentwicklungen und -eigen-arten werden in musikgeschichtlichen Kontext<br />

gestellt; durch die Darstellung gattungsspezifischer Strukturmerkmale werden gesellschaftliche<br />

Bedingungen wie For-men und Institutionalisierung des <strong>Musik</strong>lebens<br />

oder Typologien von Hör- und Rezeptionshaltung aufgezeigt.<br />

• Reflexionen über die Terminologie, Interpretationen gattungstheoretischer Texte<br />

und Analysen exemplarischer Werke.<br />

• Quellen- und Literaturangaben.<br />

• Personen- und Sachregister.<br />

Frieder Zaminer und Thomas Ertelt (Hg.), Geschichte der <strong>Musik</strong>theorie,<br />

15 Bde., Darmstadt 1984-2006<br />

Bd. 1: Ideen zu einer Geschichte der <strong>Musik</strong>theorie. Einleitung in das Gesamtwerk (1985)<br />

– Bd. 2: Vom Mythos zur Fachdisziplin. Antike und Byzanz – Bd. 3: Rezeption des antiken<br />

Fachs im Mittelalter (1990) – Bd. 4: Die Lehre vom einstimmigen liturgischen Gesang<br />

(2000) – Bd. 5: Die mittelalterliche Lehre von der Mehrstimmigkeit (1984) – Bd. 6: Hören,<br />

Messen und Rechnen in der frühen Neuzeit (1987) – Bd. 7: Italienische <strong>Musik</strong>theorie im<br />

16. und 17. Jahrhundert (1989) – Bd. 8: Deutsche <strong>Musik</strong>theorie des 15. bis 17. Jahrhunderts<br />

(Teilbd. I: Von Paumann bis Calvisius [2003], Teilbd. II: Von Calvisius bis Mattheson<br />

[1994]) – Bd. 9: Entstehung nationaler Traditionen: Frankreich, England (1986) – Bd. 10:<br />

Die <strong>Musik</strong>theorie im 18. und 19. Jahrhundert. Erster Teil: Grundzüge einer Systematik<br />

(1984) – Bd. 11: Die <strong>Musik</strong>theorie im 18. und 19. Jahrhundert. Zweiter Teil: Deutschland<br />

(1989) – Bd. 12: Die <strong>Musik</strong>theorie im 18. und 19. Jahrhundert. Dritter Teil: England, Frankreich,<br />

Italien – Bd. 13: Von der musikalischen Akustik zur Tonpsychologie – Bd. 14: Die<br />

<strong>Musik</strong>theorie im 20. Jahrhundert. Erster Teil: Mitteleuropa – Bd. 15: Die <strong>Musik</strong>theorie im<br />

20. Jahrhundert. Zweiter Teil: Amerika, England, Russland<br />

• Umfassendes Nachschlagewerk zu allen Fragen der <strong>Musik</strong>theorie.<br />

• Quellen- und Literaturangaben.<br />

• Personen- und Sachregister.<br />

- 10 -


1.2 HANDBÜCHER<br />

Als Handbücher bezeichnet man Nachschlagewerke, die den Stoff<br />

eines komplexen Fachgebiets zwar in einem fortlaufenden Text, aber<br />

übersichtlich darstellen. Oft sind sie in Bibliothekskatalogen als Gesamtdarstellungen<br />

verzeichnet.<br />

Handbuch<br />

Kennzeichen von Handbüchern sind:<br />

• Sie repräsentieren den aktuellen Forschungsstand zum Zeitpunkt ihrer<br />

Erscheinung.<br />

• Sie entstehen meist durch das Zusammenwirken mehrerer FachwissenschaftlerInnen.<br />

• Eine durchgängige Lektüre ist ebenso möglich wie das rasche<br />

Nachschlagen einer bestimmten Information.<br />

• Ursprünglich von handlichem Umfang, sind Handbücher heute oft<br />

mehrbändig und inhaltlich umfassend angelegt.<br />

• Register ermöglichen meist eine leichte Orientierung.<br />

• Bibliographien (Literaturverzeichnisse) ermöglichen eine Vertiefung<br />

des Themas.<br />

Für die <strong>Musik</strong> gibt es im deutschsprachigen Raum zwei massgebliche<br />

Handbücher (vgl. Info ); im Umfeld des angelsächsischen Hochschulbetriebs<br />

liegen etliche Readers zu Einzelfragen vor.<br />

Handliches Wissen...<br />

• Handbücher haben wie Lexika zunächst den Vorteil der Kürze der Darstellung.<br />

• Sie sind in der Regel Gemeinschaftswerke verschiedener AutorInnen und repräsentieren<br />

deshalb gewissermassen den „common sense“ zu einem Thema.<br />

• Es ist gut, solchen „common sense“ zu kennen, gleichzeitig gilt es natürlich, sich<br />

bei der Interpretation, beim Schreiben eines eigenen Textes immer danach zu<br />

fragen, inwieweit dieser überhaupt noch zutreffend ist. Möglicherweise ergeben<br />

sich dadurch ganz andere Sichtweisen auf die Dinge.<br />

- 11 -


Info: Werkverzeichnisse<br />

Nummerierte <strong>Musik</strong>. Opuszahlen<br />

begegnen uns seit dem Anfang<br />

des 17. Jahrhunderts. Zur Identifikation<br />

eines Werks eignen sie sich bis<br />

zum Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

schlecht: Sie beschränken sich oft<br />

auf Instrumentalmusik, die gleichen<br />

Werke erscheinen je nach Verleger<br />

in verschiedenen Zählungen und<br />

unter einer Nummer sind so viele<br />

Stücke enthalten, wie damals in<br />

einem Druck Platz hatten, anfänglich<br />

12, später 6, zuletzt 3 oder 2 Titel<br />

(vgl. beispielsweise Corellis je 12<br />

Triosonaten in opp. 1, 2 und 3).<br />

Zur Identifikation entstanden deshalb<br />

Werkverzeichnisse mit entsprechend<br />

eindeutigen Nummerierungen.<br />

Sie sind fürs Repertoire bis 1800<br />

üblich geworden (z. B. RV- bei Vivaldi,<br />

HWV- bei Händel, BWV- bei<br />

Johann Sebastian Bach oder KV-<br />

Nummern bei Mozart).<br />

Noch bei Beethoven sind unter op.<br />

2 drei Klaviersonaten (1796), unter<br />

op. 18 sechs Streichquartette (1801)<br />

vereinigt. In dieser Zeit begann sich<br />

jedoch das Prinzip durchzusetzen,<br />

jedem Werk eine eigene Opuszahl<br />

zuzuordnen. Damit werden Opuszahlen<br />

zu eindeutigen Identifikationsmerkmalen.<br />

Werkverzeichnisnummern<br />

machen von da an nur<br />

noch Sinn, wo keine Opuszahlen<br />

vorhanden sind; solche Zählungen<br />

werden oft mit „WoO“ (Werke ohne<br />

Opuszahl) angeführt.<br />

Gebräuchliche Werkverzeichnisse<br />

Komponist Kürzel Werkverzeichnis<br />

Bach, C. Ph. E. Wq. Alfred Wotquenne, Thematisches Verzeichnis<br />

der Werke von Carl Philipp Emanuel Bach<br />

Bach, J. S. BWV Wolfgang Schmieder, Thematisch-systematisches<br />

Verzeichnis der musikalischen Werke von<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Bach, W. F. F. Martin Falck, Wilhelm Friedemann Bach, sein<br />

Leben und seine Werke, mit thematischem Verzeichnis<br />

seiner Kompositionen[ ...]<br />

Bartók Sz. Bence Szabolcsi, Béla Bartók. Weg und Werk,<br />

Schriften und Briefe<br />

D. Denis Dille, Thematisches Verzeichnis der Jugendwerke<br />

Béla Bartóks<br />

Beethoven op.<br />

WoO<br />

Georg Kinsky, Das Werk Beethovens. Thematisch-bibliographisches<br />

Verzeichnis seiner sämtlichen<br />

vollendeten Kompositionen<br />

Boccherini G. Yves Gérard, Thematic, bibliographical and critical<br />

catalogue of the works of Luigi Boccherini<br />

Brahms<br />

op.<br />

WoO<br />

Margit L. McCorkle, Johannes Brahms. Thematisch-bibliographisches<br />

Werkverzeichnis<br />

Buxtehude BuxWV Buxtehude-Werke-Verzeichnis (BuxWV)<br />

Dvořák B. Jarmil Burghauser, Antonín Dvořák. Thematisches<br />

Verzeichnis mit Bibliographie und Übersicht<br />

des Lebens und des Werkes<br />

Händel HWV Bernd <strong>Basel</strong>t, „Thematisch-systematisches Verzeichnis“,<br />

in: Händel-Handbuch<br />

Haydn, J. Hob.<br />

od.: H.<br />

Anthony van Hoboken, Joseph Haydn. Thematisch-bibliographisches<br />

Werkverzeichnis<br />

Haydn, M. S. Charles H. Sherman, Johann Michael Haydn. A<br />

chronological thematic catalogue of his works<br />

Liszt R. Peter Raabe, Franz Liszt. Buch 2. Liszts Schaffen<br />

S. Humphrey Searle, Artikel „Liszt”, in: New Grove<br />

(1st ed.), Bd. 11<br />

Mozart KV Ludwig von Köchel, Chronologisch-thematisches<br />

Verzeichnis sämtlicher Tonwerke Wolfgang<br />

Amadé Mozarts ...<br />

Scarlatti K. Ralph Kirkpatrick, Domenico Scarlatti. Bd. 2.<br />

Anhang, Dokumente und Werkverzeichnis<br />

Schubert D. Otto Erich Deutsch, Franz Schubert. Thematisches<br />

Verzeichnis seiner Werke…<br />

Schütz SWV Werner Bittinger, Schütz-Werke-Verzeichnis<br />

(SWV). Kleine Ausgabe<br />

Schumann op.<br />

WoO<br />

Margit L. McCorkle, Thematisch-bibliographisches<br />

Werkverzeichnis<br />

Strauss<br />

op.<br />

AV<br />

Erich H. Müller von Asow, Richard Strauss. Thematisches<br />

Verzeichnis<br />

Tartini D. Minos Dounias, Die Violinkonzerte Giuseppe<br />

Tartinis als Ausdruck einer Künstlerpersönlichkeit<br />

und einer Kulturepoche<br />

Telemann TWV Martin Ruhnke, Georg Philipp Telemann. Thematisch-systematisches<br />

Verzeichnis seiner Werke.<br />

Instrumentalwerke<br />

TWV Werner Menke, Thematisches Verzeichnis der<br />

Vokalwerke von Georg Philipp Telemann<br />

Vivaldi RV Peter Ryom, Verzeichnis der Werke Antonio Vivaldis<br />

(RV)<br />

Wagner WWV John Deathridge, Wagner-Werk-Verzeichnis<br />

Zelenka ZWV Wolfgang Reich, Jan Dismas Zelenka<br />

- 12 -


1.3 WERKVERZEICHNISSE UND QUELLENVERZEICHNIS RISM<br />

1.3.1 WERKVERZEICHNISSE<br />

Werkverzeichnisse weisen das Schaffen eines Komponisten oder einer<br />

Komponistin möglichst vollständig nach. Ziel ist die eindeutige Identifikation<br />

eines Werks, wie sie in der Praxis für Recherche, Materialbeschaffung<br />

oder Programmangaben nötig ist. Dazu werden die<br />

überlieferten Opuszahlen oder aber eigene Werkverzeichnisnummern<br />

als Ordnungshilfen benutzt.<br />

Thematische Werkverzeichnisse geben die Werk- bzw. Satzanfänge im<br />

Klavierauszugformat wieder (Thema = Incipit).<br />

Opuszahl<br />

Werkverzeichnis<br />

Werkverzeichnis-Nr.<br />

Incipit<br />

Vom Aufbau her sind zu unterscheiden:<br />

• Chronologische Werkverzeichnisse: Ordnung nach Entstehungszeit<br />

(Beispiel: KV); sind Incipits enthalten, wird von „chronologisch-thematischen“<br />

Werkverzeichnissen gesprochen.<br />

• Systematische Werkverzeichnisse: Ordnung nach Gattungen (Beispiel:<br />

BWV); sind Incipits enthalten, wird von „thematisch-systematischen"<br />

Werkverzeichnissen gesprochen.<br />

Werkverzeichnisse bieten darüber hinaus eine Fülle von Informationen.<br />

Folgende Angaben lassen sich in der Regel finden:<br />

- Opus-/Werkverzeichnis-Nr. ( Key Word für Recherche IDS-Katalog),<br />

- Titel (oft in sprachlich veralteter Originalform),<br />

- weitere AutorInnen (TextverfasserInnen etc.),<br />

- Besetzung,<br />

- Quellen (Autographe, Erstdruck, Gesamtausgaben etc.),<br />

- Entstehungsgeschichte,<br />

- Aufführungsgeschichte (Uraufführung etc.),<br />

- Sekundärliteratur.<br />

Den Überblick behalten...<br />

Bücher wollen gelesen werden, selbst Werkverzeichnisse. Bei der erstmaligen Benutzung<br />

lohnt es sich, sich ein, zwei Minuten Zeit zu nehmen:<br />

• Vergewissere Dich darüber, ob es sich um ein chronologisches oder systematisches<br />

Werkverzeichnis handelt.<br />

• Bei systematischen Werkverzeichnissen versuche, die „Systematik“ zu erkennen:<br />

Wird sie am Anfang dargestellt, oder geht sie schon aus dem Inhaltsverzeichnis<br />

hervor?<br />

• Beachte die Register am Schluss: Meist gibt es hier Titel- und Personenverzeichnisse.<br />

Wo kein Werkverzeichnis vorhanden ist, kann auf die Werklisten im New Grove zurückgegriffen<br />

werden, welche durchgehend „systematisch“ angeordnet sind.<br />

- 13 -


Info: RISM<br />

Ein unendliches Projekt. Das Internationale<br />

Quellenlexikon der <strong>Musik</strong><br />

– Répertoire International des Sources<br />

Musicales (RISM) – bildet das<br />

Nachfolgeprojekt zu Robert Eitners<br />

legendärem Quellenlexikon. 1 Es<br />

stellt ein länderübergreifendes, gemeinnützig<br />

orientiertes Unternehmen<br />

mit dem Ziel dar, die weltweit<br />

überlieferten Quellen zur <strong>Musik</strong> umfassend<br />

zu dokumentieren. Die<br />

nachgewiesenen musikalischen<br />

Quellen sind handschriftliche oder<br />

gedruckte Noten, Schriften über<br />

<strong>Musik</strong> und Textbücher. Sie werden<br />

in Bibliotheken, Archiven, Klöstern,<br />

Schulen, Privatsammlungen etc.<br />

aufbewahrt. Die 1952 in Paris gegründete<br />

Organisation ist das<br />

grösste und einzige global operierende<br />

Unternehmen zur Dokumentation<br />

schriftlicher musikalischer<br />

Quellen. RISM weist nach, was vorhanden<br />

ist und wo es aufbewahrt<br />

wird. Durch die Katalogisierung in<br />

einem umfassenden Repertorium<br />

werden die musikalischen Überlieferungen<br />

einerseits geschützt und<br />

andererseits der <strong>Musik</strong>wissenschaft<br />

und ausführenden <strong>Musik</strong>erInnen zugänglich<br />

gemacht. Die Dokumentation<br />

geschieht somit nicht zum<br />

Selbstzweck, sondern führt direkt zur<br />

praktischen Anwendung.<br />

Probleme ergeben sich einerseits<br />

aus der Grösse des Projekts, andererseits<br />

durch den Technologiewandel<br />

des letzten halben Jahrhunderts.<br />

Nicht ganz unerwarteterweise<br />

verliert sich der Vollständigkeitsanspruch<br />

der gedruckten Verzeichnisse<br />

durch die Entdeckung neuer<br />

Originalquellen in zunehmendem<br />

Masse. Was die laufende Ergänzung<br />

ermöglichen würde, wäre<br />

eine Überführung dieser Daten in<br />

ein Datenbanksystem, allerdings<br />

hat sich das Erfassungsformat in<br />

den letzten 50 Jahren so verändert,<br />

dass die Altdaten neu bearbeitet<br />

werden müssten. Noch viel zu tun<br />

also in einem ohnehin kaum zu Ende<br />

zu führenden Projekt…<br />

Répertoire International des Sources Musicales (RISM)<br />

• Serie A/I: Notendrucke<br />

Verzeichnis in 14 Bänden<br />

A/I/1-14: Einzeldrucke vor 1800 (Bd. 10 existiert nicht)<br />

A/I/15: Register der Verleger, Drucker und Stecher und<br />

der Orte<br />

• Serie A/II: <strong>Musik</strong>handschriften nach 1600<br />

Datenbank mit aktuell 564'000 Titeln von 19'500 KomponistInnen<br />

und dazugehörigen Incipits 2<br />

• Serie B: Geschlossene Quellengruppen (Auswahl)<br />

Verzeichnis in zur Zeit 28 Bänden<br />

B/I/1-2: Recueils Imprimés XVIe-XVIIIe Siècles<br />

B/IV/1-5: Handschriften mit mehrstimmiger <strong>Musik</strong> des<br />

11.-16. Jahrhunderts<br />

B/V: Tropen- und Sequenzenhandschriften<br />

B/VII: Handschriftlich überlieferte Lauten- und Gitarrentabulaturen<br />

des 15. bis 18. Jahrhunderts<br />

B/VIII: Das Deutsche Kirchenlied (DKL)<br />

• Serie C: Directory of music research libraries<br />

Verzeichnis aller <strong>Musik</strong>bibliotheken, die historisches Material<br />

aufbewahren<br />

1 Robert Eitner, Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der <strong>Musik</strong>er und <strong>Musik</strong>gelehrten der christlichen Zeitrechnung<br />

bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, 10 Bde., Leipzig 1898-1904. Der Titel klingt heute phantastisch ambitiös,<br />

Eitner vermag jedoch diesen Anspruch in vergleichsweise hohem Grad zu erfüllen, das einheitliche Format (im Aufbau<br />

wie als Druckerzeugnis) macht es noch heute zu einem oft benutzten Nachschlagewerk.<br />

2 RISM. International Inventory of Musical Sources after 1600, ist kostenlos zugänglich über http://opac.rism.info/ (19.<br />

September 2010)<br />

- 14 -


1.3.2 QUELLENVERZEICHNIS RISM<br />

Quelle im engeren Sinne meint den dem Musizieren ursprünglich zugrunde<br />

liegenden musikalischen Text – oft wird dabei auch von Originalquellen<br />

gesprochen. Im Idealfall sind das seit dem 18. Jahrhundert<br />

die Autographen der KomponistInnen. Wo diese fehlen – und das<br />

trifft dann im Barock mehrheitlich zu –, sind es Erstdrucke. In Mittelalter<br />

und Renaissance, im kirchlichen Bereich bis tief ins 19. Jahrhundert hinein,<br />

erfolgt die Überlieferung in von unterschiedlichen SchreiberInnen<br />

hergestellten Handschriften.<br />

Solche Quellen zugänglich zu machen, ist Ziel des RISM, des „Répertoire<br />

International des Sources Musicales“. 1 RISM weist sie nach ihren<br />

Standorten nach, also den Bibliotheken, Archiven, Klöstern, Schulen,<br />

Privatsammlungen etc., wo sie aufbewahrt werden und liefert als<br />

Identifikationsmerkmal meist auch die jeweiligen Incipits.<br />

RISM<br />

1 Répertoire International des Sources Musicales (RISM), hrsg. von der Société internationale de musicologie et l'Association<br />

internationale des bibliothèques musicales, <strong>Basel</strong> und München 1960-<br />

- 15 -


Info: Gesamtausgaben<br />

Alphabetisch geordnete Gesamtausgaben im Lesesaal der Bibliothek der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong><br />

Abel, Carl Friedrich: Kompositionen, Cuxhaven 1958-1974<br />

Albinoni, Tomaso: Gesamtausgabe der Instrumentalmusik, Adliswil<br />

1973-<br />

Bach, Carl Philipp Emanuel: Carl Philipp Emanuel Bach Edition,<br />

Oxford 1989-1992<br />

Bach, Johann Christian: The collected works of Johann Christian<br />

Bach, New York 1985-1999<br />

Bach, Johann Sebastian: Werke, New York 1969 (Nachdruck der<br />

Ausg.: Leipzig 1851-1926 ;<br />

Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1954-<br />

Beethoven, Ludwig van: Werke, Ann Arbor 1949 ; Werke, München<br />

1961-<br />

Berg, Alban: Sämtliche Werke, Wien 1984-<br />

Berlioz, Hector: Werke, Berlin1900-1907 ;<br />

New edition of the complete works, Kassel 1967-<br />

Berwald, Franz: Sämtliche Werke, Kassel 1966-<br />

Boccherini, Luigi: Opera omnia , Bologna 2005-<br />

Brahms, Johannes: Neue Ausgabe sämtlicher Werke, München 1996-<br />

Bruckner, Anton: Sämtliche Werke..., Wien 1951-<br />

Buxtehude, Dietrich: Werke, Klecken 1925-1937<br />

Byrd, William: The collected works of William Byrd, London 1920-1971<br />

Cabezón, Antonio de: Gesamtausgabe der Werke von Antonio de<br />

Cabezón, Brooklyn (N.Y.) 1967-1986<br />

Čajkovskij, Pëtr Ilʹič : New edition of the complete works , Moskau<br />

1993-<br />

Carissimi, Giacomo: [Werke], Rom 1951-<br />

Caron, Philippe: Les oeuvres complètes , New York 1971<br />

Charpentier, Marc-Antoine: Oeuvres complètes, Paris 1990-<br />

Chopin, Frédéric: Oeuvres complètes, Cracovie 1949-<br />

Clementi, Muzio: Collected works, New York 1973<br />

Corelli, Arcangelo: Les Oeuvres, London 1888-1891<br />

Couperin, François: Oeuvres complètes, Paris 1932-1933<br />

Debussy, Claude: Oeuvres complètes, Paris 1985-<br />

Dvořák, Antonín: Gesamtausgabe [...], Praha 1955-<br />

Eisler, Hanns: Gesamtausgabe, Wiesbaden 2002<br />

Fesch, Willem de: [Collected edition], Amsterdam 1995<br />

Févin, Antoine de: Les oeuvres complètes, Ottawa 1980-<br />

Frescobaldi, Girolamo: Opere complete, Milano 1975-<br />

Fux, Johann Joseph: Sämtliche Werke, Graz 1995<br />

Gabrieli, Andrea: Edizione nazionale delle opere […], Milano 1988-<br />

Galán, Cristóbal: Obras completas de Cristóbal Galán, Ottawa 1982-<br />

2007<br />

Galliculus, Johannes: Gesamtausgabe der Werke, Brooklyn 1975<br />

Gesualdo, Carlo: Sämtliche Werke, Hamburg 1957-<br />

Giuliani, Mauro: The complete works in facsimiles of the original<br />

editions, London 1984-1989<br />

Gluck, Christoph Willibald: Sämtliche Werke, Kassel 1951-<br />

Goudimel, Claude: Oeuvres complètes, New York 1967-<br />

Grieg, Edvard: Samlede verker, New York 1977-1995<br />

Händel, Georg Friedrich: The works, hrsg. von von Friedrich Chrysander,<br />

Ridgewood 1965 ; Hallische Händel-Ausgabe. Kritische<br />

Gesamtausgabe, Kassel 1955-<br />

Hassler, Hans Leo: Sämtliche Werke, Wiesbaden 1961-<br />

Haydn, Joseph: Werke, München 1958-<br />

Hindemith, Paul: Sämtliche Werke, Mainz 1975-<br />

Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus: Ausgewählte musikalische Werke,<br />

Mainz 1971-<br />

Ingegneri, Marc Antonio: Opera omnia , Lucca 1994-<br />

Janáček, Leoš: Kritische Gesamtausgabe der Werke, Praha 1978-<br />

Janequin, Clément: Chanson polyphoniques, Monaco 1965-1971<br />

Josquin des Près: Werken van Josquin des Près, Amsterdam 1925-<br />

1968<br />

Lasso, Orlando di: Sämtliche Werke. Neue Reihe, Kassel 1956-2001<br />

Lechner, Leonhard: Werke, Kassel 1954-1998<br />

Liszt, Franz: Franz Liszts musikalische Werke, Leipzig 1907- ;<br />

Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1970-<br />

Locatelli, Pietro Antonio: Opera omnia, Mainz 1994-<br />

Loewe, Carl: Carl Loewe's Werke, Leipzig 1899-1904<br />

Lully, Jean Baptiste: Oeuvres complètes , New York 1966<br />

Machaut, Guillaume de: Oeuvres complètes, Monaco 1977<br />

Mahler, Gustav: Sämtliche Werke, Wien 1967-<br />

Marais, Marin: The instrumental works, New York 1980-<br />

Marenzio, Luca: The secular works, New York 1980-<br />

Mendelssohn Bartholdy, Felix: Felix Mendelssohn Bartholdy's Werke,<br />

Farnborough 1967-1968<br />

Merula, Tarquinio: Opere complete, Brooklyn 1974-1978<br />

Monte, Philippus de: Philippi de Monte opera, Leuven 1975<br />

Monteverdi, Claudio: Tutte le opere […], Wien 1926-1968;<br />

Opera omnia, Cremona 1970-<br />

Mozart, Wolfgang Amadeus: Wolfgang Amadeus Mozart’s Werke,<br />

Michigan, 1951- (Nachdruck der Ausg.: Leipzig 1877-1905) ;<br />

Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1955-<br />

Musorgskij, Modest Petrovič: Complete works, Moscow 1996-<br />

Obrecht, Jacob: New edition of the collected works, Utrecht 1983-<br />

1999<br />

Ockeghem, Johannes: Sämtliche Werke , Leipzig 1927 ; Masses and<br />

mass sections, Utrecht 1994-<br />

Paganini, Nicolò: Edizione nazionale delle opere di Niccolò Paganini,<br />

Roma 1976-<br />

Palestrina, Giovanni Pierluigi da: Werke, Leipzig 1861-1907<br />

Pergolesi, Giovanni Battista: Opera omnia, Roma 1939-1942 ;<br />

Complete works, Stuyvesant und Milano 1986-<br />

Pfitzner, Hans: Sämtliche Lieder mit Klavierbegleitung, Mainz 1979-<br />

1983<br />

Praetorius, Michael: Gesamtausgabe der musikalischen Werke,<br />

Wolfenbüttel 1928-1960<br />

Purcell, Henry: The works of Henry Purcell, London 1878-<br />

Rameau, Jean-Philippe: Oeuvres complètes, New York 1968<br />

Scarlatti, Alessandro: Opera omnia per strumento a tastiera,<br />

Bologna 2000-<br />

Reger, Max: Sämtliche Werke, Wiesbaden 1956-<br />

Rossini, Gioacchino: Edizione critica delle opere […], Pesaro 1979-<br />

Scarlatti, Domenico: Opere complete per clavicembalo, Milano<br />

1947-1951 ; Complete keyboard works in facsimile […], New York<br />

1972<br />

Scheidt, Samuel: Samuel Scheidts Werke, Leipzig 1923-<br />

Schein, Johann Hermann: Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel<br />

1963-<br />

Schoeck, Othmar: Sämtliche Werke, Zürich 1995-<br />

Schönberg, Arnold: Sämtliche Werke, Mainz 1966-<br />

Schubert, Franz: Complete works, New York 1965-1984<br />

; Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1964-<br />

Schumann, Robert: Robert Schumann's Werke, Farnborough 1967- ;<br />

Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Mainz 1991-<br />

Schütz, Heinrich: Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1955- ;<br />

Stuttgarter Schütz-Ausgabe. Sämtliche Werke, Stuttgart 1971-<br />

Senfl, Ludwig: Sämtliche Werke, Zürich 1937-1974<br />

Sibelius, Jean: Complete works , Wiesbaden 1998-<br />

Smetana, Bedřich: Klavírní dílo [Klavierwerke], Praha 1944-1968<br />

Šostakovič, Dmitrij Dmitrievič: New collected works, Moskva 2000-<br />

Spohr, Louis: Selected works of Louis Spohr, New York 1987-1990 ;<br />

Gesamtausgabe der ein- und zweistimmigen Klavierlieder, Köln<br />

2009-2011<br />

Šostakovič, Dmitrij Dmitrievič: Novoe sobranie sočinenij, Moskva 2000-<br />

Strauss, Richard: Richard Strauss Edition, Wien 1996-1999<br />

Sweelinck, Jan Pieterszoon: Werken, Farnborough 1968<br />

Tartini, Giuseppe: Le opere, Milano 1971-<br />

Telemann, Georg Philipp: <strong>Musik</strong>alische Werke, Kassel 1950- ; Severinus<br />

Urtext Telemann Edition, Hereford 1995-<br />

Verdi, Giuseppe: The works of Giuseppe Verdi , Chicago 1983-<br />

Vivaldi, Antonio: Antonio Vivaldi, Milano 1982- ;<br />

[Opere], Milano 1946-1972<br />

Wagner, Richard: Sämtliche Werke, Mainz 1970-<br />

Walter, Johann: Sämtliche Werke, Kassel 1953-1973<br />

Weber, Carl Maria von: Sämtliche Werke, Mainz 1998-<br />

Wolf, Hugo: Sämtliche Werke, Wien 1960-1998<br />

- 16 -


2. PRIMÄRQUELLEN<br />

2.1 GESAMTAUSGABEN<br />

Gesamtausgaben sollen die Werke eines Komponisten oder einer<br />

Komponistin in verlässlicher Form zugänglich machen. Ihre Merkmale<br />

sind:<br />

• Wissenschaftlicher Apparat<br />

Vorwort (Methodik, Werk- und Wirkungsgeschichte), Kritischer Bericht<br />

(Quellen, autographe Korrekturen und editorische Entscheidungen),<br />

ausgewählte Faksimile-Seiten, oft auch Brief- und Bildmaterialien.<br />

Gesamtausgabe<br />

• Vollständigkeit<br />

Die Werke eines Komponisten sollten in Partiturform vollständig vorliegen.<br />

Dies schliesst bei moderneren Ausgaben auch Skizzen und<br />

Entwürfe ein. Viele Gesamtausgaben sind aber noch nicht abgeschlossen<br />

(vgl. in Info die Nachweise mit offenem Erscheinungsjahr).<br />

• Authentizität (= Echtheit, Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit)<br />

Ziel einer Gesamtausgabe ist die Herstellung eines authentischen<br />

Werktextes. Um eine solche Authentizität zu erreichen, gibt es verschiedene<br />

Methoden:<br />

a) Früher bestand die Tendenz dazu, eine einzige Version herzustellen, die sozusagen<br />

dem „letzten Willen“ des Komponisten entsprechen sollte („klassisch-philologische“<br />

Editionspraxis: Unterscheidung von Haupt- und Nebenquellen).<br />

b) Heute wird eher versucht, die verschiedenen Versionen als mögliche Fassungen<br />

darzustellen („kritisch-wissenschaftliche“ Editionspraxis: „Gleichwertigkeit“<br />

der unterschiedlichen Quellen).<br />

Immer aber sollten editorische Zusätze (Phrasierungen, Vortragszeichen,<br />

Verzierungen etc.) gekennzeichnet sein.<br />

In Gesamtausgaben etwas finden...<br />

Der Vergleich der benutzten Edition mit einer Gesamtausgabe lohnt sich fast immer.<br />

Nicht ganz einfach ist es allerdings, in einer Gesamtausgabe das fragliche Stück zu<br />

finden. Die Werklisten des New Grove erleichtern dies:<br />

• Jeder KomponistInnen-Artikel enthält eine Werkliste.<br />

• Allfällige Gesamtausgaben sind am Anfang der Werkliste mit einer Abkürzung<br />

(Siglum) angeführt (z.B. „NMA“ für Neue Mozart-Ausgabe).<br />

• Innerhalb der Werkliste besteht zu jedem Einzelwerk eine Angabe dazu, wo es<br />

innerhalb der Gesamtausgabe zu finden ist.<br />

• „Tücke des Objekts“: römische Zahlen sind in Kleinbuchstaben dargestellt (iv =<br />

IV)<br />

Über den aktuellen Stand der Herausgabe geben die Bibliothekskataloge Auskunft<br />

( vgl. Funktion Bandübersicht in der Recherche IDS-Katalog)<br />

- 17 -


Info: Denkmäler<br />

Denkmäler-Ausgaben im Lesesaal der Bibliothek 1<br />

• repräsentativ in zeitlich-historischer Hinsicht<br />

Corpus mensurabilis musicae (CMM)<br />

Hrsg.: American Institute of Musicology<br />

Inhalt: Vokalpolyphonie in Mensuralnotation zwischen dem<br />

14. und 16. Jh.<br />

scbP 101<br />

• repräsentativ in räumlich-geographischer Hinsicht<br />

Concentus musicus<br />

Denkmäler der <strong>Musik</strong> in Salzburg<br />

Denkmäler der Tonkunst in Österreich<br />

(DTÖ)<br />

Hrsg.: Deutsches Historisches Institut, Rom<br />

Inhalt: Werke, welche die Wechselwirkungen zwischen<br />

Deutschland und Italien im Barock dokumentieren<br />

Hrsg.: Institut für <strong>Musik</strong>wissenschaft der Universität Salzburg<br />

Inhalt: Beispiele der <strong>Musik</strong>pflege in Salzburg und im Donauraum<br />

Hrsg.: Gesellschaft zur Herausgabe von DTÖ, Institut für<br />

<strong>Musik</strong>wissenschaft der Universität Wien<br />

Inhalt: Repräsentative Werke der <strong>Musik</strong>geschichte Österreichs<br />

scbP 114<br />

scbP 118<br />

scbP 105<br />

Denkmäler deutscher Tonkunst (DDT) Vorgänger von Das Erbe deutscher <strong>Musik</strong> (bis 1931) scbP 103<br />

Das Erbe deutscher <strong>Musik</strong> Fortsetzung der Denkmäler deutscher Tonkunst (ab 1933)<br />

Hrsg.: Verein musikgeschichtliche Kommission, Tübingen/Kassel<br />

Inhalt: Wichtige Werke der deutschen <strong>Musik</strong>geschichte<br />

Monumenta musica Neerlandica<br />

Hrsg.: Koninklijke Vereniging voor Nederlandse Muziekgeschiedenis,<br />

Utrecht<br />

Inhalt: Werke, die in Beziehung zur holländischen <strong>Musik</strong> und<br />

ihrer Geschichte stehen<br />

Monumenta musicae Belgicae<br />

Hrsg.: Vereniging voor Muziekgeschiedenis, Antwerpen<br />

Inhalt: Alte <strong>Musik</strong> aus dem belgischen Raum<br />

Monumentos de la música española Hrsg.: Instituto Español de Musicología<br />

Inhalt: Alte <strong>Musik</strong> Spaniens<br />

Musica Britannica<br />

Hrsg.: Royal Music Association London<br />

Inhalt: National collection of music<br />

scbP 106<br />

scbP 107<br />

scbP 111<br />

scbP 112<br />

scbP 109<br />

scbP 108<br />

• repräsentativ in zeitlich-historischer und räumlich-geographischer Hinsicht<br />

Musiche rinascimentali Siciliane<br />

Patrimoine musical Français.<br />

Monumentales<br />

Patrimoine musical Français. Anthologies<br />

Hrsg.: Istituto di Storia della Musica dell’Università di Palermo<br />

Inhalt: Renaissancemusik in Sizilien<br />

Hrsg.: Edition du Centre de Musique Baroque de Versailles<br />

Inhalt: Komponisten-Gesamtausgaben der französischen<br />

Barockmusik des 17. und 18. Jh. (Bsp.: M.-A. Charpentier)<br />

Hrsg.: Edition du Centre de Musique Baroque de Versailles<br />

Inhalt: Einzelne Werke von Komponisten der französischen<br />

Barockmusik des 17. und 18. Jh.<br />

scbP 116<br />

scbP 119<br />

scbP 120<br />

• repräsentativ für einzelne musikalische Gattungen<br />

Corpus of early keyboard music<br />

Hrsg.: American Institute of Musicology<br />

Inhalt: Frühe Tasteninstrumentmusik aus Italien, Spanien,<br />

Deutschland und Polen<br />

scbP 102<br />

• repräsentativ in gattungsgeschichtlicher und in räumlich-geographischer Hinsicht<br />

The English madrigalists<br />

<strong>Musik</strong>alische Denkmäler<br />

Hrsg.: Edmund H. Fellowes<br />

Inhalt: Englischsprachige Madrigale<br />

Hrsg.: <strong>Akademie</strong> der Wissenschaften und der Literatur, Mainz<br />

Inhalt: Passionskompositionen Oberitaliens im 16. Jh.<br />

scbP 150<br />

scbP 115<br />

1 Eine umfassende Übersicht der Denkmäler-Ausgaben findet sich in: Dietrich Berke, Artikel „Denkmäler und Gesamtausgaben“,<br />

in: <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart, 2. neubearb. Ausg., Sachteil Bd. 2, Sp. 1129-1156<br />

- 18 -


2.2 DENKMÄLER<br />

Denkmäler-Ausgaben sollen bedeutende Beispiele des musikalischen<br />

Repertoires, vor allem der Alten <strong>Musik</strong> zugänglich machen. Ihre Merkmale<br />

sind:<br />

Denkmal<br />

• Repräsentativität (= Massgeblichkeit, Beispielhaftigkeit für ein bestimmtes<br />

musikalisches Repertoire)<br />

Wichtige, nur schwer zugängliche Werke sollen in Partiturform vorgelegt<br />

werden. Die Auswahl erfolgt nach historischen, geographischen<br />

oder gattungsmässigen Kriterien, oft auch als Mischung dieser<br />

Gesichtspunkte (vgl. Info ).<br />

• Authentizität<br />

Zwei Besonderheiten sind zu beachten, die sich aus dem Umstand,<br />

dass es sich um Alte <strong>Musik</strong> handelt, ergeben:<br />

a) Die Übertragung älterer Notationssysteme in eine moderne Partiturform ist<br />

grundsätzlich ein problematisches Unterfangen. Je weiter die Entstehung der<br />

<strong>Musik</strong> zurückliegt, umso grössere Vorsicht ist bei modernen Editionen angebracht.<br />

b) Die Überlieferung der musikalischen Texte erfolgt bis ins 16. Jahrhundert hinein<br />

in Handschriften. Entsprechend steht bei Editionen oft nicht das Werk, sondern<br />

ein Überlieferungsträger, die Handschrift im Mittelpunkt.<br />

Das bedeutet, dass wo immer möglich der originale Überlieferungsträger<br />

konsultiert werden sollte.<br />

• Wissenschaftlicher Apparat<br />

Wie bei den Gesamtausgaben: Vorwort (Methodik, Werk- und Wirkungsgeschichte),<br />

Kritischer Bericht (Quellen und editorische Entscheidungen),<br />

ausgewählte Faksimile-Seiten.<br />

Denkmäler-Ausgaben ohne grosses Nachdenken nutzen...<br />

Nicht alle Denkmäler haben signifikante Titel, sodass direkt im Katalog nach Werktiteln<br />

recherchiert werden könnte. Für einzelne Reihen bestehen Übersichten oder<br />

Register. Sicherster Weg stellt jedoch die Konsultation des New Grove dar:<br />

• New Grove weist innerhalb des Artikels „Sources“ sowie in den einzelnen KomponistInnen-Artikeln<br />

allfällige Editionen in Denkmälern nach. Die Abkürzungen<br />

stehen am Anfang jedes Bandes unter den „Bibliographical Abbreviations“.<br />

• Mit dem Titel der entsprechenden Denkmäler-Reihe und der Reihennummer<br />

kann dann der Standort innerhalb einer Bibliothek gefunden werden ( Recherche<br />

IDS-Katalog).<br />

Eine Übersicht über die einzelnen Reihen kann man sich in den Bibliothekskatalogen<br />

verschaffen ( vgl. Funktion Bandübersicht in der Recherche IDS-Katalog).<br />

- 19 -


Info: Historische Quellen zur <strong>Musik</strong>theorie und Aufführungspraxis<br />

"Méthodes et traités" – eine<br />

Faksimile-Edition (Fuzeau). 1 Ein<br />

neueres Projekt des Verlages<br />

Fuzeau ist die Reihe „Méthodes<br />

& Traités”. Sie versammelt in<br />

Faksimileform musiktheoretische<br />

und instrumentalmethodische<br />

Texte aus der Zeit zwischen<br />

1600 und 1860, also Vorwörter,<br />

Lexikonartikel, Abhandlungen,<br />

Übungsbeispiele und<br />

Etüden.<br />

Im Moment entstehen folgende<br />

Reihen:<br />

I : France 1600-1800, hrsg. von<br />

Philippe Lescat, Courlay 1999-<br />

II : France 1800-1860, hrsg. von<br />

Jean Saint-Arroman, Courlay<br />

1999-<br />

III : Europe, hrsg. von Jean<br />

Saint-Arroman, Courlay 1999-<br />

IV : Italie 1600-1800, hrsg. von<br />

Jean Saint-Arroman, Courlay<br />

1999-<br />

VI : Grande-Bretagne 1600-<br />

1860, hrsg. von Jean Saint-<br />

Arroman, Courlay 2006-<br />

VII : Allemagne-Autriche 1600-<br />

1860, hrsg. von Jean Saint-<br />

Arroman, Courlay 2007-<br />

IX : Renaissance française,<br />

hrsg. von Jean Saint-Arroman,<br />

Courlay 2005-<br />

Jede Reihe enthält die Einzelbände,<br />

die das entsprechende<br />

Material zu den jeweiligen Instrumenten<br />

beinhaltet. Das Faksimilierungsverfahren<br />

von Fuzeau<br />

ist zu Recht in gewissen<br />

Aspekten umstritten, u. a. weil<br />

es nicht massstäblich ist, zum<br />

Teil mit Retuschen erfolgt etc.<br />

Dennoch ergibt sich durch die<br />

Edition eine enorme Erleichterung<br />

im Alltag, weil die Texte erstens<br />

bislang nur schwer zugänglich<br />

waren und zweitens<br />

jetzt in einem, maximal fünf<br />

Bänden nach Instrumenten geordnet<br />

versammelt sind.<br />

Standardtexte unter den historischen Quellen zur <strong>Musik</strong>theorie<br />

und Aufführungspraxis<br />

Theoretisch-pädagogische Traktate<br />

• Johann David Heinichen, Der Generalbass in der Komposition, Reprint<br />

der Ausgabe Dresden 1728, Hildesheim 1969<br />

• Johann David Heinichen, Neu erfundene und gründliche Anweisung zu<br />

vollkommener Erlernung des Generalbasses, Reprint der Ausgabe Hamburg<br />

1711, Kassel 2000 (Documenta musicologia 1/40)<br />

• Paul Hindemith, Unterweisung im Tonsatz, 3 Bde., Neuaufl., Mainz 1969-<br />

1970<br />

• Johann Philipp Kirnberger, Die Kunst des reinen Satzes in der <strong>Musik</strong>, Reprint<br />

der Ausgabe Berlin und Königsberg 1776-79, Hildesheim 1968<br />

• Johann Mattheson, Grosse Generalbass-Schule, Reprint der Ausgabe<br />

Hamburg 1731, Hildesheim 1968<br />

• Johann Mattheson, Der vollkommene Kapellmeister, Reprint der Ausgabe<br />

Hamburg 1739, Kassel 1954 (Documenta musicologia 1/5)<br />

• Olivier Messiaen, Traité de rythme, de couleur et d’ornithologie (1949-<br />

1992), 7 Bde., Paris 1994-2002<br />

• Michael Praetorius, Syntagma musicum, 3 Bde., Reprint der Ausgabe von<br />

1614/15-1619, Kassel 1958-1959 (Documenta musicologica 1)<br />

• Daniel Gottlob Türk, Anweisung zum Generalbassspiel, Reprint der<br />

Ausgabe Halle/Leipzig 1800, Laaber 2004 (Laaber-Reprint 6)<br />

Lehrbücher zum Instrumentalspiel und Gesang<br />

• Carl Philipp Emanuel Bach, Versuch über die wahre Art das Clavier zu<br />

spielen, Reprint der Ausgaben Berlin 1753 und 1762, Kassel 2003<br />

• Leopold Mozart, Versuch einer gründlichen Violinschule, Reprint der<br />

Ausgabe 1756, 2. Aufl., Kassel 2002<br />

• Johann Joachim Quantz, Versuch einer Anweisung, die Flöte traversière<br />

zu spielen, Reprint der Ausgabe Berlin 1752, Kassel 2000<br />

• Pier Francesco Tosi, Anleitung zur Singkunst. Aus dem Italiänischen [...]<br />

von Johann Friedrich Agricola, Reprint der Ausgabe Berlin 1757,<br />

Wiesbaden 1994<br />

Vorworte zu Notendrucken<br />

• Girolamo Frescobaldi, Orgel- und Klavierwerke, 5 Bde., Reprint der Ausgabe<br />

von 1608-1645, Kassel 1949-<br />

• Giulio Caccini, Le nuove musiche, Reprint der Ausgabe Firenze 1601, Firenze<br />

1983<br />

• Claudio Monteverdi, Il quinto libro de madrigali, Reprint der Ausgabe<br />

Venezia 1606, Wien 1959 (Tutte le opere di Claudio Monteverdi 5)<br />

• Georg Muffat, Ausserlesene mit ernst und lust gemengte Instrumentalmusic<br />

(1701). Sechs concerti grossi I, Reprint der Ausgabe von 1701, Graz<br />

1959 (Denkmäler der Tonkunst in Österreich XI/2, Bd. 23)<br />

<strong>Musik</strong>ikonographie<br />

• Heinrich Besseler und Max Schneider, <strong>Musik</strong>geschichte in Bildern, Leipzig<br />

1961-<br />

1 Méthodes & traités, Courlay 1999-<br />

- 20 -


2.3 HISTORISCHE QUELLEN ZUR MUSIKTHEORIE UND ZUR AUFFÜHRUNGSPRAXIS<br />

<strong>Musik</strong>theoretische und aufführungspraktische Texte aus der Vergangenheit<br />

besitzen den Rang von „Primärquellen“, obwohl es sich genau<br />

genommen um „historische Sekundärquellen“ handelt. Hier lassen sich<br />

Informationen über <strong>Musik</strong>anschauung, Instrumentenbau, Instrumentaltechnik<br />

und -praxis bestimmter historischer und geographischer Räume<br />

finden.<br />

<strong>Musik</strong>theorie<br />

Aufführungspraxis<br />

Neben diesen theoretisch-praktischen Traktaten und Lehrbüchern geben<br />

folgende Quellen weiteren Aufschluss über das Interpretieren in<br />

der Vergangenheit: 1<br />

• die <strong>Musik</strong> selbst und ihre Notationsweise,<br />

• Vorworte zu Notendrucken,<br />

• Bildmaterial mit auf die <strong>Musik</strong> bezogenem Inhalt (<strong>Musik</strong>ikonographie).<br />

Informationen über solche Quellen finden sich in den bereits genannten<br />

einschlägigen Nachschlagewerken wie dem New Grove, der <br />

MGG oder den entsprechenden Handbüchern. Der Artikel „Theory,<br />

theorists“ des New Grove beispielsweise nennt zahlreiche wichtige<br />

Quellenschriften zur Theorie der <strong>Musik</strong>.<br />

Den Einstieg wagen...<br />

Einen anschaulichen Einstieg in die Fragen „historisch informierter Aufführungspraxis“<br />

bietet die systematische Aufstellung ( Buchaufstellung) im Ina Lohr- und August<br />

Wenzinger-Studio: In den Standort-Sachgruppen K, M und O findet sich Literatur zur<br />

<strong>Musik</strong>lehre sowie zur Instrumentenkunde, Ikonographie und Aufführungspraxis:<br />

• K (= <strong>Musik</strong>lehre)<br />

scbK 1-500<br />

scbK 501-900<br />

scbK 900 ff.<br />

scbK a-z<br />

Quellensammlungen<br />

(z. B. zur Vokalpolyphonie, zum Generalbass etc.)<br />

Untersuchungen<br />

(z. B. zur Temperatur in der <strong>Musik</strong>, zum Ziergesang, zur Improvisation, zur Geschichte<br />

der Mehrstimmigkeit etc.)<br />

Terminologie<br />

Schriften einzelner Theoretiker<br />

(z. B. Kirnberger, Mattheson, Quantz etc.)<br />

• M (= Instrumentenkunde)<br />

scbM 1- 400<br />

scbM 401- 800<br />

scbM 801 ff.<br />

Allgemeines<br />

Einzelne Instrumente<br />

Ikonographische Abhandlungen<br />

• O (= Aufführungspraxis)<br />

1 Vgl. Peter Reidemeister, Historische Aufführungspraxis, Darmstadt 1988, S. 17 f.<br />

- 21 -


Sightseeing: Paul Sacher Stiftung


2.4 AUTOGRAPHEN UND HANDSCHRIFTEN<br />

2.4.1 AUTOGRAPHEN<br />

Autographen (griech. = „Selbstgeschriebenes“) sind eigenhändig von<br />

den AutorInnen niedergeschriebene Schriftstücke. Es geht dabei also<br />

um „Originalquellen“ im engsten Sinne des Wortes. Im Bereiche der<br />

<strong>Musik</strong> umfassen sie die verschiedenen Formen musikalischer Aufzeichnung<br />

(siehe untenstehenden Tip), aber auch zugehörige Dokumente<br />

wie Briefe, Postkarten, Tagebuchaufzeichnungen, Stammbucheintragungen,<br />

Quittungen etc.<br />

Autograph<br />

Die Auseinandersetzung mit Autographen kann folgenden Zwecken<br />

dienen:<br />

- Es kann die Echtheit des Textes geprüft werden.<br />

- Es kann die Richtigkeit der Überlieferung, aber auch die Entstehungsgeschichte<br />

eines Stücks oder die Chronologie innerhalb des<br />

Schaffens beurteilt werden.<br />

- Nicht selten kommen in einem geschlossenen Nachlass auch unbekannte<br />

Versionen eines Werks zum Vorschein.<br />

- Manchmal lassen sich gar neue Stücke finden.<br />

2005 brachten beispielsweise Christopher Hogwood und das Kammerorchester<br />

<strong>Basel</strong> aus der Paul Sacher Stiftung die Orchestrierung der Vier Präludien<br />

und Fugen von J. S. Bach (1969) von Igor Strawinsky zur Uraufführung, 2011<br />

dasselbe Orchester unter Jérémie Rhoreren Cuatros piezas breves para orquesta<br />

de cuerdas, ein frühes Werk von Mauricio Kagel, zur Uraufführung.<br />

Wie erscheint <strong>Musik</strong> aufgezeichnet...?<br />

• Skizze: Aufzeichnung von thematisch-motivischen Einfällen, kombinatorischen<br />

Klangverläufen, Ausschnitten oder Plänen des Ablaufs<br />

• Entwurf: vollständiger Formverlauf eines Satzes oder Satzteiles<br />

• Fragment: abgebrochener, ausgearbeiteter Kompositionsverlauf<br />

• Particell: reduzierte Partitur auf zwei oder mehreren Systemen mit den Hauptstimmen<br />

und Instrumentierungshinweisen<br />

• Reinschrift: vollständige Darstellung in Partiturform, gelegentlich auch als Klavierauszug<br />

(für Aufführungen unter beschränkten Möglichkeiten)<br />

- 23 -<br />

(Fortsetzung S. 25)


Info: Autographen in der Paul Sacher Stiftung (PSS)<br />

Kurznotizen zur Präsentation von PSS-<br />

Autographen<br />

Viktor Ullmann (1898-1944)<br />

Der Kaiser von Atlantis, oder: Die<br />

Todverweigerung (1943)<br />

Ullmann wird 1942 als jüdischer Komponist<br />

im Konzentrationslager Theresienstadt<br />

interniert, wo er 1943 im<br />

Rahmen eines sogenannten „Freizeitgestaltungsprogramms“<br />

auf ein<br />

Libretto seines Mithäftlings Peter Kien<br />

die Oper Der Kaiser von Atlantis<br />

komponiert. Die Aufführung wird<br />

nach der Generalprobe verboten.<br />

Bevor er 1944 nach Auschwitz deportiert<br />

wird, gelingt es ihm, Autograph<br />

und Textbuch (mit zahlreichen<br />

Varianten und Strichen) einem Mithäftling<br />

zu übergeben, der das Werk<br />

vor der Vernichtung zu bewahren<br />

vermag. Am 18. Oktober 1944 wird<br />

Ullmann in den Gaskammern von<br />

Auschwitz ermordet.<br />

Edgard Varèse (1883-1965)<br />

Density 21.5 (1936/46)<br />

Das Solostück Density 21.5 von Edgard<br />

Varèse ist ein Klassiker der Flötenliteratur.<br />

Es entstand 1936 auf Anregung<br />

des Flötisten Georges Barrère<br />

für dessen neu entwickelte Platinflöte.<br />

Bisher wurde es stets in der<br />

1946 veröffentlichten Druckfassung<br />

gespielt. Völlig unbekannt blieb hingegen<br />

die wesentlich kürzere Urfassung<br />

von 1936 sowie eine stark überarbeitete<br />

Zwischenfassung. Diese<br />

Dokumente, die nun in der Paul Sacher<br />

Stiftung im Nachlass Varèses<br />

einsehbar sind, werfen ein völlig neues<br />

Licht auf das avantgardistische<br />

Flötenstück.<br />

_______________________<br />

Sammlungen der Paul Sacher Stiftung<br />

Sammlung des Stifters<br />

°Paul Sacher (1906-1999)<br />

Dem Schaffen einzelner Komponisten<br />

gewidmete Sammlungen:<br />

Louis Andriessen (*1936)<br />

Béla Bartók (1881-1945)<br />

°Conrad Beck (1901-1989)<br />

°Erik Bergman (*1911)<br />

°Luciano Berio (1925-2003)<br />

°Jean Binet (1893-1960)<br />

°Harrison Birtwistle (*1934)<br />

°Pierre Boulez (*1925)<br />

Henry Brant (*1913)<br />

Fritz Brun (1878-1959)<br />

Willy Burkhard (1900-1955)<br />

°Adolf Busch (1891-1952)<br />

Elliott Carter (*1908)<br />

Nikolaj Čerepnin (1873-1945)<br />

°Christoph Delz (1950-1993)<br />

Francesco Donatoni (1927-2000)<br />

Antal Doráti (1906-1988)<br />

Henri Dutilleux (*1916)<br />

Morton Feldman (1926-1987)<br />

Brian Ferneyhough (*1943)<br />

°Walther Geiser (1897-1993)<br />

°Alberto Ginastera (1916-1983)<br />

Vinko Globokar (*1934)<br />

Gérard Grisey (1946-1998)<br />

°Sofia Gubaidulina (*1931)<br />

Cristóbal Halffter (*1930)<br />

°Roman Haubenstock-Ramati (1919-<br />

1994)<br />

°Hans Werner Henze (*1926)<br />

Heinz Holliger (*1939)<br />

Arthur Honegger (1892-1955)<br />

Klaus Huber (*1924)<br />

Mauricio Kagel (*1931)<br />

°Rudolf Kelterborn (*1931)<br />

György Kurtág (*1926)<br />

Helmut Lachenmann (*1935)<br />

°René Leibowitz (1913-1972)<br />

Rolf Liebermann (1910-1999)<br />

György Ligeti (*1923)<br />

Arthur Lourié (1892-1966)<br />

Witold Lutosławski (1913-1994)<br />

°Bruno Maderna (1920-1973)<br />

°Frank Martin (1890-1974)<br />

Hermann Meier (1906-2002)<br />

Marcel Mihalovici (1898-1985)<br />

Darius Milhaud (1892-1974)<br />

Norbert Moret (1921-1998)<br />

Roland Moser (*1943)<br />

Conlon Nancarrow (1912-1997)<br />

°Goffredo Petrassi (1904-2003)<br />

Henri Pousseur (*1929)<br />

Steve Reich (*1936)<br />

Aribert Reimann (*1936)<br />

Wolfgang Rihm (*1952)<br />

Rolf Urs Ringger (*1935)<br />

George Rochberg (*1918)<br />

Armin Schibler (1920-1986)<br />

Dieter Schnebel (*1930)<br />

Salvatore Sciarrino (*1947)<br />

Valentin Silvestrov (*1937)<br />

°Kaikhosru Shapurji Sorabji (1892-<br />

1988)<br />

°Igor Strawinsky (1882-1971)<br />

°Robert Suter (*1919)<br />

Alexander Tcherepnin (1899-1977)<br />

°Viktor Ullmann (1898-1944)<br />

Galina Ustvol'skaja (*1919)<br />

Edgard Varèse (1883-1965)<br />

Sándor Veress (1907-1992)<br />

°Anton Webern (1883-1945)<br />

Stefan Wolpe (1902-1972)<br />

°Ivan Wyschnegradsky (1893-1979)<br />

Jürg Wyttenbach (*1935)<br />

Ludwig Zenk (1900-1949)<br />

Sammlungen bedeutender Interpreten,<br />

anderer Persönlichkeiten und<br />

Körperschaften:<br />

Maria Bergmann (1918-2002)<br />

Ernest Bour (1913-2001)<br />

Guy Freedman (*1912)<br />

Clytus Gottwald (*1925)<br />

Rudolf Grumbach (1923-2004)<br />

Edwin Hymovitz und Natasha Lutov<br />

(*1931/*1932)<br />

Heinrich Jalowetz (1882-1946)<br />

LaSalle-Quartett<br />

Ina Lohr (1903-1983)<br />

Massimo Mila (1910-1988)<br />

Siegfried Oehlgiesser (1908-1993)<br />

Edith Picht-Axenfeld (1914-2001)<br />

André Schaeffner (1895-1980)<br />

Leonard Stein (*1916)<br />

°Antoinette Vischer (1909-1973)<br />

Margrit Weber (1924-2001)<br />

Ernst Diez (1878-1961)<br />

Emil Dürr (1883-1934)<br />

Hildegard Jone (1891-1963)<br />

Werner Kaegi (1901-1979)<br />

Basler Kammerorchester<br />

IGNM (Sektion <strong>Basel</strong>)<br />

Swiss Music Library<br />

Sammlungen in Fotokopie:<br />

Paul Aron (1886-1955)<br />

Peter Gradenwitz (1910-2001)<br />

Karlheinz Stockhausen (*1928)<br />

° Sammlungen mit gedruckten Inventaren, vgl. Inventare der Paul Sacher Stiftung, Mainz 1988-<br />

- 24 -


Da es sich bei Autographen um Unikate handelt, muss der Ort, wo das<br />

Dokument lagert, bekannt sein. Eine allfällige Benutzung gestaltet sich<br />

nach Massgabe der Archivierungsstelle:<br />

• Der Lagerungsort eines Autographs lässt sich über RISM, Bibliothekskataloge,<br />

Werkverzeichnisse, die Personenartikel im <br />

New Grove oder über Editionsberichte in Gesamtausgaben<br />

und Denkmälern eruieren.<br />

• Für die Benutzung bieten einige Bibliotheken und Archive einen<br />

Kopierservice an (Mikrofilm, Photokopien etc.). An anderen Stellen<br />

ist die Einsicht nur vor Ort möglich, entweder werden Kopien oder<br />

aber die Originale vorgelegt. Wichtige Werke liegen vereinzelt in<br />

Faksimile-Editionen vor.<br />

Eigentlich selbstverständlich im Umgang mit Autographen...<br />

• Autographen dürfen in der Regel nur unter Angabe des Zwecks eingesehen<br />

werden; oft wird als Nachweis ein Schreiben des Auftraggebers (Hochschule,<br />

Verlag etc.), der die Forschungsarbeit veranlasste, verlangt.<br />

• Meist dürfen Autographen oder entsprechende Kopien nur vor Ort und in den<br />

von der Archivierungsstelle für die Einsichtnahme bestimmten Räumen benutzt<br />

werden. Die für die Erhaltung der Bestände notwendigen Sicherheitsvorkehrungen<br />

sind zu beachten.<br />

• Die Dokumente unterliegen dem UrheberInnenrecht. Sie dürfen nur mit Zustimmung<br />

des Archivs veröffentlicht werden. Diese muss je nach Rechtsverhältnissen<br />

auch den Schutz von Persönlichkeitsrechten garantieren und deshalb unter Umständen<br />

die Benutzung von Autographen für den geltenden gesetzlichen<br />

Zeitraum ausschliessen.<br />

• Originaldokumente sollten mit äusserster Vorsicht behandelt werden. Insbesondere<br />

das Händewaschen verhindert die stärkste Verschmutzung durch Schweiss<br />

und Fett.<br />

• Alle Dokumente sind in der vorgelegten Ordnung zu belassen, selbst wenn Unrichtigkeiten<br />

bemerkt werden sollten; Hinweise auf Mängel und Fehler in der Zuschreibung<br />

oder Einordnung sollten stattdessen der Archivierungsstelle mitgeteilt<br />

werden. Loseblattsammlungen und Ordnern dürfen keine Blätter, Katalogen keine<br />

Karten entnommen werden. Es dürfen auch keine Veränderungen (Eintragungen,<br />

Unterstreichungen, Berichtigung von Fehlern und dergleichen) an den<br />

Dokumenten vorgenommen werden. Während der Benutzung ist der Gebrauch<br />

von Tinte, Kugelschreibern und Markierstiften nicht gestattet.<br />

- 25 -


Sightseeing: <strong>Musik</strong>wissenschaftliches Seminar


2.4.2 HANDSCHRIFTEN<br />

Ein Grossteil der abendländischen <strong>Musik</strong>geschichte seit dem 9. Jahrhundert<br />

ist ausschliesslich handschriftlich überliefert: Erst um 1500 – ein<br />

halbes Jahrhundert nach der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg<br />

– setzt mit der Entwicklung des Typendrucks durch Ottaviano Petrucci<br />

(Harmonice Musices Odhecaton A, Venedig 1501) die maschinelle<br />

Vervielfältigung musikalischer Werke ein.<br />

Im Unterschied zu den Autographen handelt es sich bei <strong>Musik</strong>handschriften<br />

um von SchreiberInnen ausgeführte Sammlungen, die ihrerseits<br />

wieder auf uns heute oft nicht mehr bekannte Niederschriften zurückgehen.<br />

Die Entstehung eines <strong>Musik</strong>stücks und seine Aufzeichnung<br />

in Handschriften können also erheblich auseinander liegen, der musikalische<br />

Text im Laufe der Zeit verschiedene Ausformungen erleben.<br />

Die romantische Vorstellung, in einer Handschrift das „Werk“ eines<br />

Komponisten oder einer Komponistin zu finden, ist der nüchternen<br />

Sichtweise gewichen, unterschiedliche, nach geschichtlichen und<br />

geographischen Voraussetzungen voneinander abweichende Realisierungen<br />

einer <strong>Musik</strong> vor sich zu haben.<br />

Bei der Frage nach den Quellen der <strong>Musik</strong> bis ins 16. Jahrhundert hinein<br />

stehen also weniger die Werke als vielmehr der Überlieferungsträger,<br />

also die Handschrift im Vordergrund.<br />

Handschrift<br />

Das bedeutet für den Zugang, dass dieser nicht wie gewohnt über<br />

KomponistIn und Werktitel, sondern über den Standort der Handschrift<br />

erfolgt.<br />

Der Standortnachweis setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:<br />

• Land Frankreich F<br />

• Ort Paris Paris<br />

• Name der Bibliothek oder Bibliothèque BN<br />

} Pn<br />

des Archivs<br />

nationale<br />

• Sammlung fonds latin fonds lat.<br />

• Interne Standortnummer 11411 11411<br />

= F-Pn fonds lat. 11411<br />

Entsprechend sind Nachweissysteme ( RISM und MGG, mit der<br />

angelsächsischen Codierung New Grove), Ablage von Reproduktionen<br />

(Mikrofilmarchiv und andere) wie auch Referenzierung (bibliothekarische<br />

Bestellinformationen zu den entsprechenden Quellen) organisiert.<br />

Wie finde ich einen Anonymus…?<br />

Einen nach Repertoires gegliederten Überblick liefert der Artikel „Sources“ im New<br />

Grove.<br />

Die Anordnung erfolgt nach Repertoires („Western plainchant“, „Secular monophony“,<br />

„Organum and discant“ etc.), innerhalb dieser nach historischen oder geographischen<br />

Aspekten.<br />

Zu jeder Quelle werden auch allfällige Editionen, insbesondere in den Denkmäler-<br />

Ausgaben genannt.<br />

Sofern die Autorenschaft bekannt ist, finden sich die entsprechenden Nachweise<br />

auch in den einzelnen Artikel zu den betreffenden KomponistIinnen.<br />

- 27 -


Sightseeing: Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>


3. SEKUNDÄRQUELLEN<br />

Im Gegensatz zur Primärquelle (der Grundlage der Interpretation) ist<br />

mit „Sekundär“-Quelle das gemeint, was als „zweites“ kommt: Informationen<br />

über Primärquellen, also die Fach- und Forschungsliteratur.<br />

3.1 THEMENEVALUATION<br />

Vor jeder wissenschaftlichen Auseinandersetzung stehen die Information<br />

über den aktuellen Stand der Diskussionen zum jeweiligen Thema,<br />

die Orientierung über dessen Umfeld und die Abschätzung des zur<br />

Verfügung stehenden Materials (Quellen, Texte, Sekundärliteratur<br />

etc.).<br />

Damit nicht wahllos Material angehäuft wird, ist es wichtig,<br />

- sich zuerst einen Überblick über das Thema und die verwendete<br />

Terminologie (die sogenannte Begrifflichkeit) zu verschaffen,<br />

- und sich dann eine Suchstrategie zurecht zu legen.<br />

Erste Informationen bieten oft schon einschlägige Artikel in → Lexika,<br />

Wörterbüchern und → Handbüchern. Aufgrund solcher Einführungsliteratur<br />

kann ein Fragenkatalog zusammengestellt werden, der als inhaltliche<br />

Grundlage der Literatursuche dient.<br />

3.2 UNSYSTEMATISCHE RECHERCHE<br />

Zu den unsystematischen Suchmethoden gehört das „Schneeballprinzip“.<br />

Dabei geht man von den neuesten Arbeiten zum Thema aus und<br />

wertet die dort gefundenen Literaturangaben aus. So kann man sich<br />

schrittweise immer tiefer und zeitlich weiter zurück in die Literatur einarbeiten.<br />

Auch Tips und Hinweise von Dozierenden und KollegInnen<br />

lassen sich auf diese Weise auswerten und für eine Literaturrecherche<br />

nutzbar machen.<br />

Zu den unsystematischen Vorgehensweisen gehört auch die Durchsicht<br />

aktueller Fachzeitschriften und Jahrbücher. Viele Forschungsergebnisse<br />

werden zuerst in Fachzeitschriften und Jahrbüchern<br />

vorgestellt, bevor ein ganzes Buch (eine sogenannte Monographie)<br />

zum gleichen Thema erscheint, das dann die Ergebnisse eines<br />

Aufsatzes ausführlicher präsentiert und diskutiert. In den Fachzeitschriften<br />

findet man auch aktuelle Buchrezensionen, die bei der<br />

Durchsicht einen guten Einblick über die zur Zeit gerade aktuellen<br />

Themen und Fragestellungen vermitteln.<br />

- 29 -


Info: Bibliothekskataloge<br />

Am Informationsverbund Deutschschweiz<br />

(IDS) sind zur Zeit gegen<br />

300 Bibliotheken aus der deutschsprachigen<br />

Schweiz angeschlossen,<br />

damit werden gegen 6 Mio. Titel zugänglich<br />

gemacht. Innerhalb des<br />

Verbundes gibt es einzelne regionale<br />

Einheiten: Eine solche Einheit<br />

bildet der Informationsverbund <strong>Basel</strong>/Bern<br />

(IDS BS/BE) mit gegen 2 Millionen<br />

Titeln aus über 160 Hochschulbibliotheken.<br />

Grundlage dieser Kooperation ist<br />

ein gemeinsames Bibliothekssystem,<br />

Aleph 500 der Firma Ex Libris Co.,<br />

was eine einheitliche Katalogoberfläche<br />

in allen regionalen Verbünden<br />

(<strong>Basel</strong>/Bern, Luzern, St. Gallen,<br />

Universität Zürich sowie ETH und<br />

Zentralbibliothek Zürich) bedeutet.<br />

Mit dem deutschschweizer Informationsverbund<br />

ist eine Plattform geschaffen<br />

worden, die ihren BenutzerInnen<br />

mit dem IDS-Ausleihverbund<br />

auch die IDS-weite Ausleihe<br />

ermöglicht ( IDS-Gesamtabfrage).<br />

Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) 4<br />

Diese Website bietet eine parallele Suche über die grossen<br />

deutschen und internationalen Kataloge wissenschaftlicher<br />

Bibliotheken an. Abgefragt werden auch wichtige Nationalbibliotheken<br />

wie die Deutsche Bibliothek (Frankfurt a.M.), die<br />

British Library (London) oder die Library of Congress (Washington).<br />

So kann eine umfassende Übersicht über die weltweit<br />

publizierten Titel gewonnen werden. Allerdings ist Vorsicht geboten,<br />

da nur die Suchsyntax übertragen wird; eine Transformation,<br />

z. B. die automatische Übersetzung der Schlagworte,<br />

findet nicht statt.<br />

Tafel 2: Recherche im Karlsruher Virtuellen Katalog<br />

Deutsches <strong>Musik</strong>archiv (DMA). 1 Das<br />

DMA in Berlin sammelt und verzeichnet<br />

alle seit 1976 in Deutschland<br />

publizierten <strong>Musik</strong>alien sowie<br />

hier produzierte Tonträger. Der<br />

Bestand kann über den Online-<br />

Katalog der Deutschen Nationalbibliothek<br />

abgefragt werden. 2<br />

Ergänzung hierzu bietet ein Katalog<br />

der nicht im Besitz des Deutschen<br />

<strong>Musik</strong>archivs befindlichen Leihmaterialien:<br />

der Bonner Katalog. Er ist<br />

namentlich für Aufführungsmaterialien<br />

aus dem Bereich der zeitgenössischen<br />

<strong>Musik</strong> wichtig. Verzeichnet<br />

sind rund 60'000 Titel von 6'400 KomponistInnen.<br />

3<br />

In der oberen Maskenhälfte können die bekannten Elemente zum gesuchten<br />

Titel eingegeben werden. In der unteren müssen die geografischen Hauptkategorien<br />

bzw. die einzelnen Bibliothekskataloge angeklickt werden.<br />

Die Ergebnisliste bringt dann die Rechercheresultate nach Bibliothekskatalogen<br />

geordnet. Durch Anklicken eines Treffers können die Details direkt auf der<br />

entsprechenden Katalogdatenbank angesehen werden.<br />

1 Deutsches <strong>Musik</strong>archiv, URL: http://www.d-nb.de/sammlungen/dma/samml_bestaende/index.htm (26. November<br />

2009)<br />

2 Online-Katalog des Deutschen <strong>Musik</strong>archivs, URL: https://portal.d-nb.de/opac.htm?method=showSearchForm&<br />

selectedCategory=dnb.dma (26. November 2009)<br />

3 Bonner Katalog, URL: https://portal.d-nb.de/opac.htm?method=checkCategory&categoryId=dnb.dma.bk (26.<br />

November 2009)<br />

4 Karlsruher Virtueller Katalog, URL: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.htm (26. November 2009)<br />

- 30 -


3.3 SYSTEMATISCHE RECHERCHE<br />

Bibliotheken beschreiben ihr Material nicht nur nach formalen Kriterien<br />

(Autor, Titel, Verlag, Seitenzahl etc.), sondern auch nach inhaltlichen<br />

Gesichtspunkten: Zu welcher Disziplin gehört diese Publikation, welche<br />

Themen werden behandelt etc. In den meisten Katalogen kann auch<br />

nach diesen systematischen Beschreibungen eines Buches gesucht<br />

werden; in der Fachsprache der Bibliotheken nennt sich dieser<br />

Suchbegriff „Schlagwort“. Ein Schlagwort ist ein kurzer, den Inhalt einer<br />

Publikation umschreibender Ausdruck. Ein einzelnes Werk kann durch<br />

mehrere Schlagwörter erschlossen werden, die dann in einer sogenannten<br />

„Schlagwortkette“ miteinander in Beziehung gebracht<br />

werden. Alle Schlagworte sind in einer Normdatei erfasst und werden<br />

nach einem bestimmten Regelwerk vergeben; die Begrifflichkeit ist<br />

also „kontrolliert“. Übrigens: Anders als ein Schlagwort ist ein Stichwort<br />

ein Begriff, der im Titel oder Untertitel einer Publikation vorkommt; ein<br />

Stichwort muss aber nicht unbedingt den Inhalt des Werkes umschreiben.<br />

Schlagwort<br />

Stichwort<br />

Bei der systematischen Suche nutzt man also die fachliche Einordnung<br />

eines Werkes durch die Bibliothek, die die Schlagworte im Katalog vergeben<br />

hat. Bei der Suche im World Wide Web kann man diese Art<br />

systematischer Suche nur zum Teil einsetzen, aber es gibt bereits erste<br />

Angebote, die einen ähnlichen Service bieten (→ Verzeichnisdienst).<br />

Systematisch oder unsystematisch recherchieren…?<br />

In der Praxis wirst Du wohl kaum je nur systematisch oder nur unsystematisch recherchieren.<br />

Wichtig ist, sich nie auf nur eine Strategie zu verlassen; weder die Tips der<br />

KollegInnen noch der Schlagwortkatalog der Bibliothek sind umfassend. Die Kunst<br />

des effizienten Recherchierens besteht darin, die Vor- und Nachteile der beiden<br />

Vorgehensweisen zu kennen und möglichst geschickt zu kombinieren. Den richtigen<br />

Umgang mit den verschiedenen Methoden lässt sich am besten lernen, wenn Du<br />

nach jeder Recherche kurz eine Bilanz ziehst und Dir vergegenwärtigst, wie Du<br />

eigentlich die wirklich hilfreiche Literatur gefunden hat.<br />

- 31 -


Info: Bibliographien und Diskographien<br />

Nebenthema Diskographien. Diskographien<br />

weisen Tonaufzeichnungen<br />

nach. Das Nachweisverfahren<br />

ist insofern speziell, als nicht nur das<br />

Medium, der Tonträger, sondern<br />

auch die darauf eingespielten Titel,<br />

die einzelnen <strong>Musik</strong>stücke, für den<br />

Zugriff eine Rolle spielen.<br />

Für historische Tonträger gibt es zu<br />

den einzelnen Produktionsfirmen<br />

umfassende Diskographien.<br />

Zum aktuellen Angebot sei auf zwei<br />

kommerzielle Verzeichnisse verwiesen:<br />

► Bielefelder Katalog 1<br />

Dieses Spezialverzeichnis der im<br />

deutschen Handel erhältlichen Tonträger<br />

aus Klassik und Jazz erscheint<br />

für die Klassik zwei, für den Jazz ein<br />

Mal jährlich. Die Printversion ermöglicht<br />

den Sucheinstieg über KomponistIn<br />

und Werk sowie über Firma. In<br />

der CD-ROM-Version lässt sich zusätzlich<br />

nach InterpretInnen, Produktionsort<br />

und -zeit recherchieren.<br />

2<br />

► Musicline 3<br />

Musicline ist die zentrale Suchmaschine<br />

der deutschen <strong>Musik</strong>industrie<br />

und bietet einen Überblick über<br />

die im Handel erhältlichen Tonträger.<br />

Verzeichnet sind die Daten<br />

von 120 deutschen Vertriebsfirmen.<br />

Besonders ist die Verlinkung mit<br />

Soundfiles und Homepages von InterpretInnen.<br />

Bibliographien der Sekundärliteratur zur <strong>Musik</strong><br />

• Répertoire International de Littérature Musicale (RILM) 4<br />

RILM verzeichnet seit 1967 musikwissenschaftliche Literatur<br />

in über 140 Sprachen. Die Einträge umfassen ein englischsprachiges<br />

Abstract und die vollständigen bibliographischen<br />

Nachweise. Enthalten sind nebst Monographien<br />

auch Zeitschriftenaufsätze, Dissertationen, Festschriften, Filme<br />

und Videos. RILM liegt als Print-, CD-ROM- und kostenpflichtige<br />

Online-Version vor.<br />

• Bibliographie des <strong>Musik</strong>schrifttums 5<br />

Das Verzeichnis erhob ebenfalls länderübergreifenden<br />

Anspruch. Hier wurden neben den Monographien auch<br />

Zeitschriftenartikel nachgewiesen. Aufgrund des enormen<br />

Berichtverzugs wurde das Erscheinen eingestellt: 2001 erschien<br />

der letzte Band, und zwar zum Jahr 1988. Interessant<br />

ist das Verzeichnis für die Nachweise zwischen 1949<br />

und 1966, welche im RILM noch nicht enthalten sind. Neu<br />

liegen die Nachweise ab 1986 frei zugänglich als<br />

Datenbank vor; die Einarbeitung der älteren Daten ist in<br />

Planung. 6<br />

• Zeitschriftendienst <strong>Musik</strong> 7<br />

Wie der Name besagt, verzeichnete dieser Dienst ausschliesslich<br />

Zeitschriftenartikel. Von 1966 bis 1998 wertete<br />

er 75 überwiegend deutschsprachige Titel aus. Publiziert<br />

wurde er als Printversion, im Internet sind die Daten derzeit<br />

noch recherchierbar im allgemeinen Zeitschriftendienst<br />

des ehemaligen Deutschen Bibliotheksinstituts (EDBI) Berlin.<br />

1 Bielefelder Katalog Klassik. Compact Discs, MusiCasetten, Schallplatten, Stuttgart 1980-<br />

2 Bielefelder Katalog. Klassik, CD-ROM-Ausg., Stuttgart 1998-<br />

3 Musicline, URL: http://www.musicline.de (27. Dezember 2004)<br />

4 Répertoire International de Littérature Musicale (RILM), URL : http://web.ebscohost.com/ (30. November 2009)<br />

5 Bibliographie des <strong>Musik</strong>schrifttums, hrsg. von Staatliches Institut für <strong>Musik</strong>forschung Preussischer Kulturbesitz, Mainz<br />

1949-2001.<br />

6 Bibliographie des <strong>Musik</strong>schrifttums online, URL: http://www.vifamusik.de/index.php?pcontent=startseite (30. November<br />

2009)<br />

7 Zeitschriftendienst <strong>Musik</strong>. Nachweise von Aufsätzen aus 75 deutschen und ausländischen <strong>Musik</strong>zeitschriften, hrsg.<br />

von Andreas Kettel, Berlin 1966-1998<br />

- 32 -


3.4 BIBLIOGRAPHIEN<br />

Bibliographien (im Sinne von selbständig erscheinenden Verzeichnissen<br />

zur Sekundärliteratur) weisen neben den selbständig erscheinenden<br />

auch unselbständige Publikationen wie Artikel, Aufsätze und Beiträge<br />

innerhalb von Zeitschriften, Kongressberichten, Festschriften<br />

oder Gesamtdarstellungen nach, die in Bibliothekskatalogen nur<br />

pragmatisch, d. h. nach Massgabe der Interessen der Katalogisierungsstelle,<br />

auftauchen.<br />

Bibliographie<br />

Zeitlich und inhaltlich sind sie immer eingeschränkt:<br />

• Zeitlich<br />

Sie können einen bestimmten Zeitraum betreffen (abgeschlossene<br />

Bibliographien), oder in gewissen, bei Onlineversionen immer kleiner<br />

werdenden Zeitabständen aktualisiert werden (periodische Bibliographien).<br />

• Inhaltlich<br />

Sie beziehen sich auf einen bestimmten Raum (z.B. Nationalbibliographien)<br />

oder ein bestimmtes Wissensgebiet (Fach- oder wissenschaftliche<br />

Bibliographien), für die <strong>Musik</strong> vgl. Info .<br />

Es lohnt sich in der Praxis jedoch immer, auch die Bibliographien bzw.<br />

Literaturverzeichnisse innerhalb der Lexika, Handbücher und Fachliteratur<br />

zu überprüfen, da jede Bibliographie letztlich eine Auswahl unter<br />

mehr oder weniger kontrollierbaren Gesichtspunkten darstellt.<br />

Wie heisst mein Thema...?<br />

In den seltensten Fällen wird auf das Thema, das mich gerade interessiert, in Bibliographien<br />

direkt zugegriffen werden können, sondern ich muss mich fragen, in welche<br />

Kategorie der jeweiligen Systematik meine Frage allenfalls hineinpasst.<br />

• Suche einen Dir bereits bekannten Titel (AutorIn und Key Words aus dem Titel),<br />

schaue Dir den Treffer an und versuche, mit den Schlagworten/Klassifikationen<br />

weiterzuarbeiten.<br />

• Arbeite bei der Recherche mit Namen, sofern das möglich ist – sie sind vergleichsweise<br />

eindeutig („Das Orchesterlied im 19. Jahrhundert“ „Berlioz“,<br />

„Mahler“ etc.)<br />

• RILM hat ein eigenes „classification system“ und einen „index terms (other than<br />

person and places)“, versuche Dein Thema einem dieser Deskriptoren zuzuordnen<br />

(„Die Bedeutung der Nacht in der <strong>Musik</strong> der Romantik“ „Historical musicology/to<br />

ca. 1910 (Romantic & post-Romantic)“<br />

- 33 -


Info: Internet und Virtuelle Bibliothek<br />

Internet und World Wide Web. Es ist<br />

kaum zwei Jahrzehnte her, da war<br />

das Wort Internet nur wenigen Eingeweihten<br />

ein Begriff. Internet<br />

stand für die Möglichkeit, Computer<br />

über Datenleitungen miteinander<br />

zu verbinden und auf diesem<br />

Weg Informationen auszutauschen.<br />

„Das“ Internet gibt es im Grunde<br />

genommen auch heute nicht. Internet<br />

bezeichnet die Gesamtheit<br />

aller Computer, die miteinander<br />

verbunden sind und bestimmte<br />

technische Regeln einhalten. Diese<br />

Regeln werden mit dem Kürzel<br />

TCP/IP zusammengefasst. Sie bilden<br />

gleichsam das technische Rückgrat<br />

des Netzes, auf das dann einzelne<br />

Dienste wie zum Beispiel das World<br />

Wide Web, E-Mail oder File Transfer<br />

Protocol (FTP) aufsetzen. TCP steht<br />

für Transmission Control Protocol<br />

und regelt die Kommunikation der<br />

Rechner untereinander, und IP<br />

steht für Internet Protocol und ist für<br />

die Adressierung zuständig.<br />

Die Anfänge gehen in die 1960er<br />

Jahre zurück, aber lange Zeit war<br />

Internet ausschliesslich für amerikanische<br />

Forschungs- und Bildungseinrichtungen<br />

zugänglich. Der grosse<br />

Wandel fand in den neunziger Jahren<br />

statt: Im März 1991 lockerte die<br />

dafür zuständige amerikanische<br />

National Science Foundation diejenigen<br />

Bestimmungen, die bisher<br />

eine kommerzielle Nutzung der Internet-Infrastruktur<br />

verhindert hatten.<br />

Fast gleichzeitig trat eine Anwendung<br />

ihren Siegeszug an, welche<br />

die gesamte Nutzung des Netzes<br />

von Grund auf verändern sollte:<br />

das World Wide Web. Das WWW<br />

hatte zum Ziel, Texte mittels Hyperlinks<br />

zu verknüpfen und mit Hilfe der<br />

Telekommunikation ortsungebunden<br />

allen Beteiligten zur Verfügung<br />

zu stellen. Im Unterschied zu seinen<br />

Vorgängern Telnet, Gopher u. a.<br />

war es nicht nur einfach zu bedienen,<br />

sondern zudem in der Lage,<br />

Text, Bild, Ton zu kombinieren und<br />

alles beliebig miteinander zu verknüpfen,<br />

das heisst sogenannte<br />

Links einzubauen. Seinen Anfang<br />

nahm das WWW im europäischen<br />

Kernforschungszentrum CERN in der<br />

Nähe von Genf, als Tim Berners-Lee<br />

Ende 1990 ein entsprechendes Projekt<br />

vorstellte.<br />

Virtuelle <strong>Musik</strong>bibliothek<br />

Tafel 3: Subject Gateways<br />

www.musik-akademie.ch/bibliothek<br />

www.ub.unibas.ch/ub-hauptbibliothek/recherche/fachgebiete/<br />

www.vifamusik.de/<br />

- 34 -


4. ONLINE-QUELLEN IM WORLD WIDE WEB<br />

Das Internet – oder genauer gesagt: das World Wide Web als der<br />

wichtigste Dienst des Internets – bietet eine wachsende Zahl an Informationsquellen<br />

aller Art, auch für den Fachgebiet <strong>Musik</strong>. Neben der<br />

reinen Datenübertragung, wie sie beim Zugriff auf Bibliothekskataloge<br />

stattfindet, gibt es auch eigene Suchmöglichkeiten. Mit ihnen lassen<br />

sich finden:<br />

1. Referenzen, also Verweise auf Bücher, Aufsätze, Artikel, Quellensammlungen<br />

etc.,<br />

2. Verweise auf andere Verweise im Internet wie Linksammlungen,<br />

Kataloge, Datenbanken etc.,<br />

3. Volltexte, also Material, das Druckausgaben in digitaler Form<br />

zugänglich macht oder gar ausschliesslich online vorliegt.<br />

Online-<br />

Quelle<br />

Internet<br />

World Wide<br />

Web<br />

Referenz<br />

Link<br />

Volltext<br />

Die Navigation basiert grundsätzlich auf zwei Suchtechniken:<br />

• Suchmaschinen<br />

Suchmaschinen wie zum Beispiel „Google“ greifen bei der Suche<br />

auf einen automatisch erstellten Index zu, den ein Roboter generiert<br />

hat. In diesem Index sind alle Wörter enthalten, die der Roboter<br />

auf den abgesuchten Seiten gefunden hat. Es gibt keinerlei<br />

menschliches Zutun ausser bei der Programmierung der Suchroutinen<br />

und bei der Definition der Kriterien, die bei der Reihenfolge<br />

der Ergebnisliste berücksichtigt werden sollen („Ranking“).<br />

• Verzeichnisdienste<br />

Verzeichnisdienste bieten nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählte<br />

Adressen im Netz. Dahinter steht eine Redaktion, die für<br />

die inhaltliche Systematik und allenfalls Zusatzinformationen (Beschreibung<br />

der erreichbaren Quellen) zuständig ist.<br />

Suchmaschine<br />

Verzeichnisdienst<br />

Suchmaschinen und Verzeichnisdienste bilden neben der Katalogabfrage<br />

eine immer wichtiger werdende Recherchemöglichkeit. Bestechend<br />

wirkt der Zugang zu Dokumenten ohne „Umwege“ über Bibliotheken,<br />

Archive oder Dokumentationsstellen. Einen grossen Vorteil<br />

scheint auch die Multimedialität darzustellen: Texte, Bild, Ton und bewegtes<br />

Bild sind gleichermassen übertrag- und zur weiteren Bearbeitung<br />

speicherbar.<br />

Aber auch mit diesen Suchdiensten sind Grenzen rasch erreicht:<br />

- Geltungsanspruch: Selten ist klar, welche Datenmenge durch eine<br />

Suchanfrage abgedeckt ist – die gleiche Anfrage bringt je nach<br />

Zeitpunkt und Suchmaschine eine kaum erklärliche Varianz in den<br />

Resultaten. Auch bei Datenbankanfragen ist meist nur mühsam zu<br />

eruieren, auf welchen Bestand zugegriffen wird – wie weit reichen<br />

die Referenzen zurück, welcher Teil davon liegt digitalisiert im Volltext<br />

vor etc.?<br />

- Technologie: Viele Probleme gehen auf Übertragungs-, Serveroder<br />

Rechnerprobleme, veränderte Adressierung, Tücken der verschiedenen<br />

Softwares und deren Versionen etc. zurück.<br />

- 35 -


Info: Suchmaschinen und HTML-Format<br />

HTML-Format. Eine grundlegendes<br />

Element des WWW ist die Standardisierung<br />

der Dokumente in einem<br />

für alle Webbrowser, dem Erkennungsprogramm<br />

auf dem Rechner,<br />

lesbaren Format. Der Name Hypertext<br />

Markup Language (HTML) verweist<br />

auf eine der prägenden Funktionen<br />

des WWW, nämlich mit Hyperlinks<br />

(kurz: Links) auf andere Dokumente,<br />

auf sogenannte „Hypertexts“<br />

zu verweisen.<br />

Für die Recherche im Internet hat<br />

dies Folgen:<br />

► Suchmaschinen sind zunächst<br />

auf HTML-Dokumente ausgerichtet.<br />

Für andere Formate (txt, pdf etc.)<br />

braucht es zum Teil bestehende,<br />

weiterentwickelte Suchroutinen.<br />

► Mit der Hyperlinks-Technik verliert<br />

der Text zunehmend an Begrenzung,<br />

er kann mit immer neuen Hypertexts<br />

erweitert werden. Die<br />

Suchmaschinen müssen aus Kosten-<br />

und Kapazitätsgründen die Indexierung<br />

einschränken – im Extremfall<br />

berücksichtigen sie bloss<br />

die Startseite!<br />

► Neben der lesbaren Information<br />

– dem „Body“ eines HTML-Dokumentes<br />

– gibt es noch verborgene<br />

Informationen im „Head“: Titel und<br />

Metadaten. Diese werden ebenfalls<br />

indexiert und können beim<br />

Ranking, der Reihenfolge der Trefferpräsentation,<br />

eine Rolle spielen.<br />

HTML wurde 1989 zusammen mit<br />

dem HTTP (Hypertext Transfer Protocol)<br />

als Übertragungsprotokoll für<br />

Daten im WWW ebenfalls von Tim<br />

Berners-Lee am CERN in Genf festgelegt<br />

( World Wide Web). Die<br />

Weiterentwicklung erfolgt seit 2000<br />

als XHTML.<br />

Tafel 4: Suchmaschinen und Veränderung der Recherchetiefe<br />

Zum Standard geworden:<br />

der vermeintlich<br />

„narrensichere“<br />

Google-<br />

Einstieg<br />

Möglichkeit, die<br />

Anfrage spezifischer<br />

zu gestalten:<br />

die Feldrecherche<br />

Die Recherchetiefe<br />

im Web verändern:<br />

Deep Web Features<br />

wie Google<br />

Scholar 1<br />

1 Während die Feldrecherche standardmässig auf der Einstiegsseite angeklickt werden kann, befindet sich die Scholar-Version<br />

noch in Entwicklung und muss gesondert aufgerufen werden: Google Scholar (Beta-Version), http://<br />

scholar.google.com/ (22. Februar 2006).<br />

- 36 -


4.1 SUCHMASCHINEN<br />

Suchmaschinen funktionieren streng mechanisch, sie entscheiden<br />

aufgrund von Zeichenketten, nicht von Inhalten. Entsprechend muss<br />

auf den Recherchevorgang „maschinell“ Einfluss genommen werden:<br />

• Wahl der Suchbegriffe<br />

Bei der Wahl der Suchbegriffe ist an die Sprache, an Singular- und Pluralformen, an<br />

die allenfalls vorhandene Fachterminologie zu denken bzw. entsprechend die Anfrage<br />

immer wieder zu modifizieren.<br />

• Zahl der Suchbegriffe<br />

Je mehr Suchbegriffe eingegeben werden, umso spezifischer sind die Resultate.<br />

Sind die Ergebnisse unbefriedigend, müssen möglicherweise andere Suchbegriffe<br />

gewählt werden oder ihre Zahl reduziert werden.<br />

• Anwendung von Boole’schen und Abstandsoperatoren<br />

Die meisten Suchmaschinen verbinden zwei Suchbegriffe mit dem AND-Operator.<br />

Meist gibt es aber auch Möglichkeiten, mit OR- oder NOT-Operatoren zu arbeiten<br />

und mit Klammern Untermengen zu bilden. Gewisse Suchmaschinen kennen auch<br />

Abstandsoperatoren (Bsp. NEAR).<br />

• Einschränkung durch Phrasensuche<br />

Mit Anführungs- und Schlusszeichen lassen sich zusammengehörige Suchbegriffe<br />

verbinden (Bsp. „Jacopo di Bologna“).<br />

• Nähere Bestimmung durch Feldrecherche<br />

Die meisten Suchmaschinen bieten die Möglichkeit der „erweiterten Suche“. Feldrecherche<br />

heisst in diesem Zusammenhang Einbezug bestimmter, im Internet erkennbarer<br />

Daten (Dateityp, Textebene des HTML-Dokumentes, Grösse, Erstellungsdatum<br />

etc.), aber auch Verknüpfungsmöglichkeit mit Operatoren etc.<br />

Suchmaschine<br />

Feldrecherche<br />

• Veränderung der Recherchetiefe<br />

Aus technischen und ökonomischen Gründen verzichten Suchmaschinen innerhalb<br />

eines Domains, aber auch innerhalb einer Site absichtlich auf die Indexierung. Was<br />

dabei an Daten verborgen bleibt, heisst modisch „deep web“. Einen Ansatz der<br />

Deep Web Recherche bietet der auf „Schulisches“ spezialisierte Google Scholar-<br />

Dienst: Allerdings handelt es sich nur in 13% der Fälle um Volltexte, die restlichen<br />

Treffer beziehen sich auf „Citations“ und Links zu kommerziellen Anbietern.<br />

Was im Netz unsichtbar bleibt…<br />

Nur ein kleinerer Teil des Netzes – die Schätzungen liegen bei 30% - wird von den<br />

Suchmaschinen erfasst, der Rest gilt als „invisible web“. Dazu gehören auch Datenbanken<br />

und damit auch Bibliothekskataloge. Dieser Umstand ergibt sich aus einer<br />

technologischen Beschaffenheit von Websites:<br />

• Suchmaschinen erfassen nur sogenannte „statische“ Webdokumente, deren<br />

Daten begrenzt sind und sich speichern lassen.<br />

• Datenbanken, und damit auch Bibliothekskataloge, liefern ihre Resultate erst<br />

aufgrund einer Suchanfrage, insofern sind sie „dynamisch“. Die Milliarden von<br />

möglichen Anfragen lassen sich auch gar nicht speichern. Deshalb dient das Internet<br />

lediglich als Übertragungsmedium, die Recherche auf Datenbanken muss<br />

deshalb immer gesondert geführt werden.<br />

- 37 -


Info: Petrucci-Projekt und Verzeichnisdienste<br />

Petrucci Library (IMSLP = International<br />

Music Score Library Project). Die<br />

Petrucci Library, nach dem ersten<br />

<strong>Musik</strong>verleger, Ottaviano Petrucci,<br />

benannt, ist die grösste elektronische<br />

Sammlung von <strong>Musik</strong>drucken. Sie<br />

enthält im Moment rund 62‘000<br />

Werke von 7‘800 Komponisten<br />

(2012). 1 Die Initiative ging von einem<br />

<strong>Musik</strong>studenten aus, seit 2006 ist die<br />

Library auf dem Netz. Es handelt sich<br />

um PDFs von Ausgaben, die urheberund<br />

verlagsrechtlich nicht mehr<br />

geschützt sind. Das heisst, dass die<br />

Texte unter Umständen nicht dem<br />

aktuellen Forschungsstand entsprechen.<br />

Die Qualität ist sehr unterschiedlich.<br />

Es wurden zum Teil<br />

bestehende Digitalisate übernommen.<br />

Zum Teil beteiligen sich aber<br />

auch wissenschaftliche Institutionen<br />

und Bibliotheken im Rahmen ihrer<br />

eigenen Digitalisierungsprojekte.<br />

Die Verwaltung erfolgt über eine<br />

Wiki-Oberfläche. Dadurch sind die<br />

Suchfunktionen vergleichsweise einfach<br />

und weitgehend mehrsprachig.<br />

Die verschiedenen Nachweis- und<br />

Kommentarmöglichkeiten werden<br />

zumal von wissenschaftlichen Institutionen<br />

genutzt und können durchaus<br />

hilfreich sein. Wo möglich werden<br />

auch entsprechende Audiofiles oder<br />

zumindest die bibliographischen Daten<br />

dazu verknüpft.<br />

Mit mobilen Geräten ist die Abfrage<br />

nur beschränkt möglich (PDF-Format).<br />

Da die Rechtsverhältnisse namentlich<br />

in den USA und der EU verschieden<br />

sind, wird die Auslösung der<br />

<strong>Downloads</strong> nach IP-Adressen gefiltert,<br />

was heisst, die Zugangsberechtigung<br />

zu den Digitalisaten hängt vom<br />

Aufenthaltsort ab.<br />

Verzeichnisdienste zum Thema <strong>Musik</strong><br />

• American Musicological Society<br />

http://www.ams-net.org/<br />

Die American Musicological Society führt eine sehr ausführliche und<br />

klar strukturierte Link-Liste im Netz. Während die Eintrittseite in erster Linie<br />

Links zu Ausschreibungen, Diskussionslisten etc. verzeichnet, findet sich<br />

unter der Rubrik „WWW Sites of Interest to Musicologists“ eine systematische<br />

Linksammlung zu vielen Bereichen der <strong>Musik</strong>wissenschaft. Die<br />

Links sind allerdings nicht kommentiert, aber die Liste ist übersichtlich<br />

und aktuell gehalten.<br />

• Bayerische Staatsbibliothek<br />

http://www.vifamusik.de/<br />

Das deutsche Bibliothekssystem hat für jeden Fachbereich eine wissenschaftliche<br />

Bibliothek bestimmt, welche Publikationen zum entsprechenden<br />

Thema möglichst umfassend sammeln und dokumentieren<br />

soll. Für das Fach <strong>Musik</strong>wissenschaft ist das die Bayerische Staatsbibliothek<br />

in München. Die Einstiegsseite „Virtuelle Fachbibliothek <strong>Musik</strong>wissenschaft“<br />

(ViFa <strong>Musik</strong>) verweist nicht nur zu den entsprechenden Neuerwerbungen<br />

der Bibliothek, sondern listet auch zahlreiche weiterführende<br />

Ressourcen auf.<br />

• The British Library Sound Archive Catalogue<br />

http://cadensa.bl.uk/uhtbin/cgisirsi/x/x/0/49/<br />

Der Tonträgerkatalog der Britsh Library ist einer der umfassendsten frei<br />

zugänglichen Nachweissysteme seiner Art. Verzeichnet werden rund<br />

2,5 Mio. Tonträger aus den Sammlungen der British Library. Die Seite<br />

„Advanced Search“ ermöglicht sehr differenzierte Suchen in den Beständen.<br />

• Elektronische Zeitschriftenbibliothek<br />

http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/<br />

Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek der Universitätsbibliothek Regensburg<br />

(Deutschland) ist eine der umfassendsten Nachweissysteme<br />

für elektronische Zeitschriften aller Fachgebiete. Für das Fach <strong>Musik</strong>wissenschaft<br />

werden 210 Titel nachgewiesen (Stand: Januar 2005). Bei jedem<br />

Eintrag ist vermerkt, ob die Aufsätze frei, nur teilweise oder gar<br />

nicht öffentlich verfügbar sind.<br />

• International Association of Music Information Centres<br />

(IAMIC)<br />

http://www.iamic.net/<br />

Unter dem Dach der IAMIC hat sich ein weltweit vernetztes System von<br />

<strong>Musik</strong>informationszentren (MIZ) mit heute 42 Mitgliedern in 36 Ländern<br />

aufgebaut, in Deutschland etwa unter der URL http://www.miz.org/, in<br />

der Schweiz unter der URL http://www.miz.ch/ etc.<br />

• Staatliches Institut für <strong>Musik</strong>forschung<br />

http://www.sim.spk-berlin.de/links_319.html<br />

Das Staatliche Institut für <strong>Musik</strong>forschung ist eine Einrichtung der Stiftung<br />

Preussischer Kulturbesitz in Berlin. Die sehr aufwendig gestaltete<br />

Webpräsenz des Instituts bietet eine gut strukturierte Sammlung von<br />

Links zum gesamten Bereich der <strong>Musik</strong> und <strong>Musik</strong>wissenschaft.<br />

1 IMSLP. Petrucci music library, URL: http://imslp.org/wiki/Main_Page (8. November 2012)<br />

- 38 -


4.2 VERZEICHNISDIENSTE<br />

Nur die wenigsten Verzeichnisdienste erfüllen Qualitätskriterien, welche<br />

ein wissenschaftliches Arbeiten zulassen würden. „Yahoo“, der<br />

„Klassiker“ unter ihnen, etwa eignet sich für eine musikwissenschaftliche<br />

Recherche kaum.<br />

Verzeichnisdienste, die wissenschaftlichen Qualitätskriterien zu genügen<br />

vermögen, werden Subject Gateways genannt; manchmal wird<br />

auch der Begriff Fachportal oder virtuelle Bibliothek benutzt. Alle diese<br />

Dienste bieten Nachweise von Online-Quellen zu einem bestimmten<br />

Thema an; zu diesen Ressourcen zählen:<br />

Verzeichnisdienst<br />

Subject<br />

Gateway<br />

• Institutionelle Verzeichnisse, Fachbibliographien, Datenbanken<br />

Die Grundausstattung bilden Adressen, Nachweise zu Publikationen<br />

oder fachspezifische Datenbanken.<br />

• Elektronische Zeitschriften (eJournals) und Quellensammlungen<br />

Im Drucksatz vorliegende, aktuelle Publikationen werden als Textoder<br />

pdf-File ins Netz gestellt (sog. Volltexte). Zunehmend gibt es<br />

Digitalisierungsprojekte von älteren Quellen (sogenannte Retrodigitalisieriung),<br />

d.h. als Druck vorliegende Texte werden eingescannt,<br />

oft auch mit einer Texterkennungssoftware bearbeitet, sodass<br />

eine Volltextrecherche möglich wird.<br />

Volltext<br />

• Diskussionslisten<br />

Möglichst von einer Kommunikationssoftware gestützt besteht im<br />

Idealfall ein Diskussionsforum für Interessierte.<br />

Die wirklich guten Dienste (die es leider im Bereich der <strong>Musik</strong> erst in Ansätzen<br />

gibt) bieten verschiedene Suchmöglichkeiten an, zum Beispiel<br />

eine systematische thematische Einschränkung kombiniert mit der Suche<br />

nach einem bestimmten Quellentyp.<br />

Auch mit Daten will verdient sein…<br />

Der Aufbau von Datenbanken und die Bereitstellung von Quellen in digitaler Form<br />

kosten Geld. Ihre Benutzung ist deshalb meist kostenpflichtig.<br />

Subject Gateways von Hochschulbibliotheken bieten auch kostenpflichtige Dienste<br />

an. Da sie sich mit anderen Bibliotheken zu Konsortien verbunden haben, welche<br />

die Anbieter für die Nutzung auf dem ganzen Campus entschädigen, ist es möglich,<br />

innerhalb des betreffenden Hochschulcampus kostenlos auf diese Informationen zuzugreifen.<br />

Von meinem privaten PC aus funktioniert die Sache dann nur noch unter<br />

persönlicher Einschreibung und entsprechenden Kostenfolgen.<br />

- 39 -


Tafel 5: Zitieren in einem wissenschaftlichen Text<br />

POLITISCHE IMPLIKATIONEN EINER „UNPOLITISCHEN“ ORGANISATION 117<br />

______________________________________________________________<br />

Aber auch der IGNM-Mitbegründer und Schriftsteller des Anbruch, Paul<br />

Stefan, forderte vor der Prager Veranstaltung zu einer unmissverständlichen<br />

Manifestation auf. Die Gesellschaft müsse die<br />

„politischen Tendenzen der von der Reichskulturkammer abhängigen Gegenorganisation<br />

[‚Ständiger Rat’] blosslegen. [...] Sie müsste auch erklären, dass sie Künstler,<br />

die sich nicht scheuen, bei Veranstaltungen einer rassistisch-reaktionären Organisation<br />

mitzutun, bei ihren eigenen <strong>Musik</strong>festen nicht mehr aufführt. Die IGNM wird in Prag<br />

Farbe bekennen müssen.“ 29<br />

Dent und einige Mitstreiter konnten einen solch konkreten Text zwar verhindern,<br />

aber für IGNM-Verhältnisse war auch die (über Nachrichtenagenturen<br />

verbreitete) abgeschwächte Fassung eine kleine Sensation:<br />

„Die Delegiertenversammlung der IGNM fasste in Prag am 5. September 1935 folgende<br />

Resolution: Pflege der zeitgenössischen <strong>Musik</strong> bedeutet für die IGNM die<br />

Pflege, den Schutz des Lebendigen. Unsere Arbeit und unsere Hilfe gilt zunächst dem<br />

Künstler, der, mitten in eine fast naturgemäss feindselige Umwelt gestellt, nun doch<br />

seine ihm auferlegte Arbeit des Schaffens leisten muss. Darum beharren wir auf der<br />

unbedingten Sicherheit des freien Schaffens für den Künstler. An der Schwelle des<br />

vierzehnten Jahres ihres Bestehens legt die IGNM Wert darauf, an die<br />

Grundprinzipien zu erinnern, welche die Gesellschaft seit ihrer Gründung beherrschen.<br />

Sie ist und bleibt offen allen Künstlern ohne Unterschied der Nationalität,<br />

Rasse und Konfession, vorausgesetzt, dass ihre künstlerische Arbeit der Idee der<br />

Gesellschaft entspricht.“ 30<br />

Diese Resolution war also die erste – wenn auch sehr verschleierte –<br />

bewusste politische Stellungsnahme der IGNM; zugleich ein entschiedenes<br />

Bekenntnis zu einer von rassistischen und nationalistischen Tendenzen<br />

freien Internationalität; weiter eine Absage an den Nationalsozialismus,<br />

besser: an die von ihm verfolgte Kulturpolitik; endlich die erfreuliche Abkehr<br />

von einer eskapistischen Haltung, sich nur mit <strong>Musik</strong> beschäftigen zu<br />

wollen (Dent 1923: „mit den Komponisten [...] hat die internationale<br />

Gesellschaft nichts zu tun“ 31 ), und die Bejahung der Aufgabe, die Interessen<br />

der bedrohten <strong>Musik</strong>erinnen und <strong>Musik</strong>er wahrzunehmen. Die IGNM<br />

Anton Haefeli, „Politische Implikationen<br />

einer ‚unpolitischen’ Organisation.<br />

Die Internationale Gesellschaft<br />

für Neue <strong>Musik</strong> zwischen 1933 und<br />

1939“, in: Chris Walton und Antonio<br />

Baldassarre (Hg.), <strong>Musik</strong> im Exil. Die<br />

Schweiz und das Ausland 1918-1945,<br />

Bern 2005, S. 117<br />

29 Paul Stefan, „Zum Internationalen <strong>Musik</strong>fest“, in: Die Stunde 1. September 1935<br />

30 Zitiert nach Anton Haefeli, IGNM. Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart, Zürich<br />

1982, S. 671-672; eine gelegentlich recht freie Übersetzung des auf S. 197 im gleichen<br />

Buch abgedruckten Originals.<br />

31 Edward Dent, „Ziele der IGNM“, in: Auftakt 3 (1923), S. 108<br />

Typographisch möglichst viel Lesekomfort bieten: In einem wissenschaftlichen Text werden Zitate mit Anführungs- und<br />

Schlusszeichen gekennzeichnet, längere Zitate können mit einem eingerückten Textblock abgehoben werden. Um<br />

den Lesefluss nicht allzu sehr zu stören, werden die hochgestellten Ziffern als Verweise auf die Fussnoten wenn immer<br />

möglich nach einer syntaktischen Einheit (Satz- oder Nebensatzende) angebracht.<br />

Die Fussnote selbst steht am Ende der Seite oder am Schluss des Textes: Sie bringt in konsequent schematisierter Form<br />

den Nachweis der zitierten Quelle, kann aber auch weiterführende Ausführungen enthalten, die den Argumentationszusammenhang<br />

im Haupttext stören würden. Meist werden sie durch einen kleineren Schrifttyp vom Haupttext<br />

abgehoben.<br />

- 40 -


5. ZITIERTECHNIK 1<br />

5.1 WAS MUSS NACHGEWIESEN WERDEN?<br />

Grundprinzip des wissenschaftlichen Betriebs ist, dass ein Resultat jederzeit<br />

und an allen Orten nachvollzogen werden kann: Wo auf fremde<br />

Erkenntnis abgestützt wird, sollte es für die LeserInnen also möglich<br />

sein, mithilfe der Quellenangaben dies zu überprüfen.<br />

Gesetzliche Vorschriften zu Urheberrecht und geistigem Eigentum sowie<br />

Prüfungsordnungen der Hochschulen verpflichten deshalb dazu,<br />

in wissenschaftlichen Texten Eigenleistung und Nutzung von Fremdleistungen<br />

klar kenntlich zu machen.<br />

Zitat<br />

• Wird wörtlich aus anderen schriftlichen Texten zitiert, muss das Zitat<br />

durch Anführungs- und Schlusszeichen gekennzeichnet und in<br />

einer Fussnote der Nachweis der Quelle angebracht werden.<br />

• Längere Zitate, z. B. aus einer historischen Quelle, werden vom<br />

Haupttext abgesetzt (Leerzeile und Einrückung); wiederum erfolgt<br />

der Nachweis der Quelle in einer Fussnote.<br />

• Wird eine Quelle zusammenfassend benutzt, wird der Nachweis<br />

der Quelle mit einer entsprechenden Erklärung eingeleitet (vgl.<br />

unten Fussnote 1 ).<br />

• Liegen Informationen mündlich oder auf dem Korrespondenzweg<br />

vor, ist es üblich, auch dies anzugeben (z.B. „Schriftliche Mitteilung<br />

von Heinz Holliger, <strong>Basel</strong>, vom 7. März 2003“).<br />

5.2 WIE SOLL NACHGEWIESEN WERDEN?<br />

Grundsätzlich gilt: Nachweise von Quellen und Sekundärliteratur sollen<br />

nach einem etablierten Schema und darin konsequent erfolgen. Für<br />

die <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong> gilt die US-amerikanische Zitierweise,<br />

wie sie für das Basler Jahrbuch für Historische <strong>Musik</strong>praxis verwendet<br />

wird. 2<br />

Kennzeichnend dafür ist, dass der Nachweis möglichst nahe an der<br />

natürlichen Sprache geführt wird (ohne Inversion, d. h. keine Umkehrung<br />

von Vor- und Nachnamen, einfache Interpunktion mit Komma<br />

als Trennzeichen) und der Titel des Mediums (des „Buches“) immer kursiv<br />

hervorgehoben erscheint:<br />

selbständige<br />

Publikation<br />

, , ,<br />

S. -<br />

Anton Haefeli, Vom musikpädagogischen Eros. Die Kunst, das <strong>Musik</strong>lehren lieben<br />

zu lernen, Aarau 1998, S. 137<br />

(Fortsetzung S. 42)<br />

1 Die nachstehende Darstellung folgt: Thomas Drescher, Diplomarbeit – Diplomprojekt. Ein Leitfaden, <strong>Basel</strong> 2004<br />

(masch. SCB), S. 12-14<br />

2 Basler Jahrbuch für historische <strong>Musik</strong>praxis. Eine Veröffentlichung der Schola Cantorum Basiliensis, Lehr- und Forschungsinstitut<br />

für alte <strong>Musik</strong> an der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong>, Winterthur 1977-<br />

- 41 -


Sammelpublikation<br />

Sammelpublikationen (Kongressbericht, Festschrift, musikhistorische<br />

Gesamtdarstellung o. ä) werden als selbständige Publikation behandelt,<br />

die HerausgeberInnen mit nachstehender Klammerbemerkung<br />

„(Hg.)“ dem Titel vorangestellt:<br />

Ludwig Finscher (Hg.), Die Mannheimer Hofkapelle, Mannheim 1992, S. 34<br />

Reihe<br />

Reihentitel mit Bandnummern werden in Klammern ans Ende der<br />

Angaben gestellt, eventuelle Seitenangaben danach:<br />

Georg von Dadelsen, Editionsrichtlinien musikalischer Denkmäler und Gesamtausgaben,<br />

Kassel 1967 (<strong>Musik</strong>wissenschaftliche Arbeiten 22), S. 23<br />

unselbständige<br />

Publikation<br />

Titel von Beiträgen innerhalb einer Sammelpublikation werden mit<br />

Anführungs- und Schlusszeichen und der Nachweis der Sammelpublikation<br />

mit „in:“ danach angeführt.<br />

, „", in: <br />

(Hg.), ,<br />

, S. -<br />

Matthias Kassel, „Theatrum compositorum. Mauricio Kagels Materialsammlungen”,<br />

in: Michael Kunkel (Hg.), Der Schall. Mauricio Kagels Instrumentarium,<br />

Saarbrücken 2009, S. 38<br />

Zeitschrift<br />

Zeitschriftenartikel werden wie unselbständige Publikationen, der Zeitschriftentitel<br />

mit Jahrgang oder Nummer sowie Erscheinungsjahr nachgewiesen:<br />

, „", in: ,<br />

(), S. -<br />

Barry Cooper, „Beethoven’s appoggiaturas: long or short?“, in: Early Music,<br />

31/2 (2003), S. 171<br />

Lexikon<br />

Lexika-Artikel werden mit dem vorangestellten Wort „Artikel“ wie unselbständige<br />

Publikationen nachgewiesen:<br />

Gustave Reese und Jeremy Noble, Artikel „Josquin Desprez“, in: The New<br />

Grove Dictonnary of Music and Musicians (2nd ed.), London 2001, Bd. 13, S.<br />

713-738<br />

<strong>Musik</strong>druck<br />

Bei <strong>Musik</strong>drucken ist der Nachweis des Verlags wie allenfalls der Platten-<br />

bzw. Verlagsnummer dienlich, vor allem wenn ein Werk in mehreren<br />

Ausgabeformaten (Partitur, Klavierauszug, Einzelstimmen) vorliegt.<br />

Othmar Schoeck, Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />

Partitur, Leipzig 1924 (Breitkopf und Härtel Nr. 2843), S. 7 (Ziff. 3)<br />

Othmar Schoeck, Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />

Klavierauszug, Wiesbaden 1953 (Breitkopf und Härtel EB 5264), S. 3 (Ziff. 3)<br />

Online-<br />

Quelle<br />

Online-Quellen werden mit der URL (Uniform Resource Locater) und –<br />

da sie oft instabil sind – dem Zugriffsdatum nachgewiesen. Für gewisse<br />

Hochschularbeiten wird die Printversion der Website im Anhang verlangt.<br />

Esther Silbernagel, Wie finde ich Informationen über <strong>Musik</strong>, URL: http://themen.<br />

miz.org/medieninformation/silbernagel.php (21. Dezember 2004)<br />

- 42 -


5.3 WO STEHEN DIE NACHWEISE?<br />

Beim Arbeiten mit einem modernen Textverarbeitungsprogramm werden<br />

die Anmerkungen am „Fuss“ jeder Seite angebracht (deshalb:<br />

„Fussnoten“). Bei Schreibmaschinenmanuskripten können die Fussnoten<br />

auch insgesamt am Ende des Textteils stehen („Endnoten“).<br />

Die Zählung der Fussnoten kann für die ganze Arbeit durchgehend sein,<br />

oder seiten- oder abschnittsweise angelegt werden.<br />

Der Verweis auf die Fussnote im Text wird nach derjenigen syntaktischen<br />

Einheit platziert, worauf sie sich bezieht – meist ist dies ein Satz- oder Nebensatzende.<br />

Die hochgestellte Fussnotenziffer soll ohne Abstand nach<br />

dem Schlusspunkt des Satzes stehen. Bei Schreibmaschinenmanuskripten<br />

können die Fussnotenziffern in Klammern gesetzt werden.<br />

Fussnote<br />

Bei umfangreicheren Arbeiten mit immer wiederkehrenden Nachweisen<br />

kann die zitierte Literatur in den Fussnoten auch abgekürzt angegeben<br />

werden, aber durchgehend nach dem gleichen Muster<br />

A. Haefeli, Eros, S. 137<br />

oder:<br />

Haefeli (1998), S. 137<br />

Abkürzungen für Zeitschriften werden entweder nach MGG oder <br />

New Grove vorgenommen. Wenn die Zeitschriften dort nicht aufgelistet<br />

sind, dann muss der ganze Titel ausgeschrieben werden.<br />

Eine Literaturliste bringt am Ende der Arbeit alle zitierten Titel mit vollen<br />

bibliographischen Angaben und kann eventuell zusätzliche Sekundärliteratur<br />

enthalten, die aus bestimmten Gründen wichtig ist, auch wenn<br />

sie nicht direkt für die Arbeit verwendet wurde. Die Quellen werden dabei<br />

alphabetisch nach AutorInnen, innerhalb eines Namens chronologisch<br />

geordnet. Um die alphabetische Ordnung zu verdeutlichen, werden<br />

Vor- und Nachname getrennt durch Komma umgekehrt (Inversion)<br />

und mit Doppelpunkt vom Titel getrennt:<br />

Bibliographie<br />

, : , <br />

Dadelsen, Georg von: Editionsrichtlinien musikalischer Denkmäler und Gesamtausgaben,<br />

Kassel 1967 (<strong>Musik</strong>wissenschaftliche Arbeiten 22)<br />

Haefeli, Anton: Vom musikpädagogischen Eros. Die Kunst, das <strong>Musik</strong>lehren lieben<br />

zu lernen, Aarau 1998<br />

Kassel, Matthias: „Theatrum compositorum. Mauricio Kagels Materialsammlungen”,<br />

in: Michael Kunkel (Hg.), Der Schall. Mauricio Kagels Instrumentarium,<br />

Saarbrücken 2009, S. 29-39<br />

Reese, Gustave / Noble, Jeremy: Artikel „Josquin Desprez“, in: The New Grove<br />

Dictionnary of Music and Muscicians (2nd ed.), London 2001, Bd. 13, S. 713-738<br />

Schoeck, Othmar: Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />

Partitur, Leipzig 1924 (Breitkopf und Härtel Nr. 2843)<br />

Schoeck, Othmar: Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />

Klavierauszug, Wiesbaden 1953 (Breitkopf und Härtel EB 5264)<br />

Silbernagel, Esther: Wie finde ich Informationen über <strong>Musik</strong>, URL: http://themen.<br />

miz.org/medieninformation/silbernagel.php (21. Dezember 2004)<br />

Wenn zahlreiche Primärquellen verwendet wurden, empfiehlt es sich,<br />

ein separates, zusammenfassendes Quellenverzeichnis zu erstellen, in<br />

welchem diese Quellen nach einheitlichem Muster aufgelistet werden. 1<br />

1 Für Beispiele von Listen dieser Art siehe: Crawford Young und Martin Kirnbauer (Hg.), Frühe Lautenquellen im Faksimile,<br />

Winterthur 2004 (Pratica Musicale, Bd. 6)<br />

- 43 -


Tafel 6: Programmangaben<br />

Serenade I und II<br />

Löwendenkmal<br />

Sonntag, 23. August 1992<br />

Montag, 24. August 1992<br />

20.45 Uhr<br />

______________________________________________________________________<br />

Collegium Musicum Zürich<br />

Leitung Paul Sacher<br />

Solisten Anne Sophie Mutter Violine<br />

Yuri Bashmet Viola<br />

Arthur Honegger (1892–1955)<br />

Larghetto aus Sinfonie Nr. 4 „Deliciae Basilienses“<br />

(1946)<br />

Wolfgang Rihm (*1952)<br />

Gesungene Zeit. <strong>Musik</strong> für Violine und Orchester<br />

(1991/92)<br />

Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)<br />

Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester<br />

Es-Dur KV 364/320d (1779)<br />

I Allegro maestoso<br />

II Andante<br />

III Presto<br />

Keine Pause<br />

Bei ungünstiger Witterung finden die Serenaden im Kunsthaus Luzern statt.<br />

Telefon Luzern Nr. 041-180 gibt ab 17.00 Uhr des Konzertages Auskunft.<br />

Nach Konzertschluss: Extrabus Löwenplatz – Bahnhof Luzern<br />

Internationalen <strong>Musik</strong>festwochen<br />

Luzern. Programmheft<br />

15.8. – 9.9.1992, Luzern 1992, S. 43<br />

Programmangaben dienen dem Publikum zur eindeutigen Identifikation dessen, was gespielt wird. Sie dürfen auch<br />

eine Ahnung davon vermitteln, was zu erwarten ist – im vorliegenden Fall „Neoklassizistisches“ bei Honegger, Zeitgenössisches<br />

bei Rihm, dreiteiliger Zyklus bei Mozart etc. Sprachliche Grundlage bleiben die entsprechende Landessprache<br />

und deren orthographischen und grammatikalischen Regeln.<br />

- 44 -


6. GESTALTUNG VON PROGRAMMHEFTEN 1<br />

Konzertprogramme dienen der Information des Publikums und der Dokumentation.<br />

Sie sollen nicht nur optisch ansprechend, sondern auch<br />

inhaltlich korrekt und aussagekräftig sowie formal konsequent verfasst<br />

sein. Auf der ersten Seite werden Anlass, Datum und Ort des Konzerts<br />

sowie die Werke und Mitwirkenden genannt. Die folgenden Seiten<br />

liefern Einführungen zum Programmkonzept und zu den Werken.<br />

6.1 PROGRAMMANGABEN<br />

Angaben zu den KomponistInnen bestehen aus Vor- und Familiennamen<br />

sowie Lebensdaten.<br />

Programmangabe<br />

- Alle Namen werden mit den üblichen Vor- und Familiennamen<br />

angegeben – die entsprechenden Lexika geben Auskunft über<br />

die diesbezüglichen gebräuchlichen Formen.<br />

Joseph Haydn<br />

(nicht: Franz Joseph Haydn)<br />

- Bei Umschriften aus nichtlateinisch geschriebenen Sprachen wird<br />

transliteriert.<br />

deutsch: Petr Ilʹič Čajkovskij<br />

(englisch: Peter Ilyich Tchaikovsky, oder: Peter Ilyich Chaikovsky)<br />

- Zusätzlich werden die Lebensdaten angegeben.<br />

Johann Sebastian Bach (1685-1750)<br />

Rudolf Kelterborn (* 1931)<br />

Anonymus (1. H. 16. Jh.)<br />

Angaben zu den Werken setzen sich aus Titel, allfälligen weiteren<br />

Merkmalen zur genaueren Identifikation, Entstehungszeit und Satzoder<br />

Tempobezeichnungen zusammen.<br />

- Gattungsnamen werden in der Regel normiert geschrieben.<br />

Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (1884/85), oder: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />

(1884/85)<br />

Streichquartett G-Dur D 887 (1826)<br />

- Individualtitel werden kursiv geschrieben.<br />

Symphonie fantastique. Episode de la vie d’un artiste op. 48 (1830)<br />

(Fortsetzung S. 47)<br />

1 Die nachstehende Darstellung folgt: Anton Haefeli, Leitfaden für das Gestalten und Verfassen von Programmen für<br />

das BA-Konzert (-Projekt), <strong>Basel</strong> 2009 (masch.)<br />

- 45 -


Info: Schwierigkeiten der deutschen Sprache<br />

Kompositabildung im Deutschen. Die<br />

deutsche Sprache kennt einen auffälligen<br />

Hang zur Bildung neuer Wörter<br />

durch Zusammensetzung, zu sogenannten<br />

Komposita.<br />

Dabei handelt es sich um Spachkonventionen,<br />

eine inhaltliche Logik besteht<br />

nicht: So ist ein „Brechmittel“ ein<br />

Mittel, um erbrechen zu können. Hingegen<br />

führt ein „Hustenmittel“ nicht<br />

zu Hustenanfällen, sondern sollte diese<br />

verhindern…<br />

Dadurch können gerade in Fachsprachen<br />

neue Begriffe kreiert werden<br />

(„Kombinationsharmonik“,<br />

„Sprechgesang“). Es entsteht auch in<br />

der Alltagssprache eine gewisse<br />

Eleganz, weil umständliche Umschreibungen<br />

vermieden werden können<br />

(„therapieerfahren“, „programmgesteuert“<br />

etc.). Umgekehrt funktionieren<br />

Komposita intuitiv, es ist nicht<br />

immer klar, was die Wortkombination<br />

bedeutet, für Fremdsprachige gestalten<br />

sich sowohl die Bildung wie<br />

das Verständnis von Komposita wohl<br />

eher undurchschaubar.<br />

Gattungs- und Besetzungsangaben im Deutschen<br />

• Titel wie „Symphonie“ bzw. „Sinfonie“ oder „Streichquartett“<br />

umfassen Gattungsnamen wie Besetzung: Sie bezeichnen<br />

einen in der Regel viersätzigen Sonatensatz-<br />

Zyklus in einem Fall für Orchester, im andern für zwei Violinen,<br />

Viola und Violoncello.<br />

• Für gängige Besetzungen haben sich seit dem Ende des<br />

18. Jahrhunderts Kompositabildungen eingebürgert: etwa<br />

wird „Konzert für Klavier und Orchester“ auf „Klavierkonzert“<br />

(engl. „Piano concerto“) verkürzt. Analog sind<br />

gebräuchlich:<br />

- Violin-, Cello-, Flöten-, Oboen-, Klarinetten-, Fagott-,<br />

Horn-, Trompeten- oder Harfenkonzert,<br />

- für Sonaten für Soloinstrument und Klavier die<br />

Komposita Violin-, Bratschen-, Cello-, Flötensonate,<br />

- für die Besetzung Klavier, Violine und Violoncello<br />

das Kompositum Klaviertrio, in Analogie dazu Klarinetten-<br />

und Horntrio,<br />

- für die Besetzung Klavier, Violine, Viola und Violoncello<br />

das Kompositum Klavierquartett, analog<br />

dazu das Klavierquintett, das Klarinettenquintett.<br />

• Bereits die Bezeichnung „Streichquintett“ ist mehrdeutig:<br />

Je nach Tradition bezeichnet es die Besetzung von zwei<br />

Violinen, zwei Bratschen und einem Violoncello oder<br />

zwei Violinen, einer Bratsche und zwei Violoncelli.<br />

• „Flötenquartett“ ist doppeldeutig: Es kann die Besetzung<br />

Flöte und Violine, Viola sowie Violoncello meinen, aber<br />

auch vier Flöten.<br />

• „Gitarrenquartett“ hingegen bezeichnet eindeutig die<br />

Besetzung mit vier Gitarren.<br />

• Im Zweifelsfalle ist es besser, auf solche Komposita zu verzichten<br />

und Gattungsname samt ausgeschriebener Besetzung<br />

zu verwenden.<br />

- 46 -


- Zusätzlich zum Werktitel werden wo nötig Besetzung, offizielle<br />

Nummerierung, Tonart, Opus oder Werkverzeichnisnummer angegeben.<br />

Hierzu bieten Werkverzeichnisse wie auch Werklisten der<br />

Lexika verlässliche Anhaltspunkte.<br />

Sinfonie Nr. 76 Es-Dur Hob. I:76 (1782)<br />

Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo Nr. 2 E-Dur BWV 1042 (um<br />

1720)<br />

Suite für Klavier Nr. 2 F-Dur HWV 427 (um 1710/17)<br />

- Allfällige Zusatz- oder Populärtitel werden in Anführungs- und<br />

Schlusszeichen hinzugefügt.<br />

Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“ (1811)<br />

- Am Schluss des Werktitels wird das Entstehungsjahr des Werks angegeben.<br />

Klavierquintett Es-Dur op. 44 (1842)<br />

- Satz-, Tempo- oder Titel- bzw. Textangaben werden in der Regel in<br />

der Originalsprache gemacht; bei weniger gängigen Sprachen<br />

kann eine Übersetzung hilfreich sein.<br />

- Werden nur einzelne Teile eines Werkes musiziert, so wird dies angegeben:<br />

„Le spectre de la rose“ aus Les nuits d’été op. 7 (1840/41)<br />

6.2 PROGRAMM-EINFÜHRUNGSTEXTE<br />

Beim Verfassen von Programmeinführungen sollten folgende Punkte<br />

bedacht werden:<br />

• Die Texte richten sich an ein bestimmtes Publikum bzw. an dessen<br />

Hörsituation: Wem soll was gesagt werden? Wie kann die „Anmutung“<br />

dessen, was gespielt wird, vermittelt werden (Stil, Dauer,<br />

„Ohrenfälliges“ etc.)?<br />

• Wörtliche Zitate müssen als solche gekennzeichnet werden ( Zitiertechnik).<br />

Programmeinführungstext<br />

• Alle Informationen sind sorgfältig recherchiert und beziehen sich<br />

auf möglichst aktuelle Quellen.<br />

• Quellen, auch zu Illustrationen, müssen im Text oder am Schluss in<br />

einer Bibliographie angegeben werden ( Zitiertechnik).<br />

• Der „Personal Touch“ ist durchaus erwünscht. Allerdings empfiehlt<br />

es sich dabei, wirklich von persönlichen Erfahrungen auszugehen,<br />

Gemeinplätze und Klischees hingegen tunlichst zu vermeiden.<br />

- 47 -


Info: Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten (Beginn)<br />

Germanistik<br />

Kindlers neues Literatur Lexikon, hrsg. von<br />

Walter Jens, 23 Bde., München 1988-1998<br />

Clemens Köttelwesch, Bibliographisches<br />

Handbuch der deutschen Literaturwissenschaft<br />

1945-1969/72, 3 Bde., Frankfurt a. M.<br />

1973-1979<br />

Werkenzyklopädie der Weltliteratur von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />

Es werden rund 20’000 Veröffentlichungen von 10’000 AutorInnen<br />

aus 130 Ländern besprochen.<br />

Verzeichnet die weltweit erschienene Literatur zur deutschen Sprachund<br />

Literaturwissenschaft und zur Allgemeinen Germanistik. Jeder<br />

Band enthält im Durchschnitt über 15’000 Titeleinträge aus Monographien,<br />

Zeitschriften und Zeitungen. Rezensionen zur Primärliteratur werden<br />

ebenfalls verzeichnet.<br />

Anglistik<br />

The Oxford Companion to English Literature,<br />

hrsg. von Margaret Drabble, Oxford<br />

2006<br />

The Cambridge Guide to Literature in English,<br />

hrsg. von Dominic Head, Cambridge<br />

2006<br />

Enthält Zusammenfassungen von literarischen Werken, Beschreibungen<br />

historischer und literarischer Personen, Biographien von Schriftstellern,<br />

Mythen und Legenden.<br />

Angaben zu Schriftstellern, Werken, literarischen Gruppierungen und<br />

Schulen, literarischen Bewegungen, Kritiker-Schulen, Gattungen und<br />

Untergattungen der Literatur, poetischen Formen und literarischen<br />

Fachausdrücken. Berücksichtigt das englischsprachige Schaffen aus<br />

UK, Irland, USA, Kanada, Karibik, Afrika, Indien, Australien und<br />

Neuseeland.<br />

Romanistik<br />

Hauptwerke der französischen Literatur.<br />

Einzeldarstellungen und Interpretationen, 2<br />

Bde., München 1996<br />

Hauptwerke der spanischen und portugiesischen<br />

Literatur. Einzeldarstellungen und<br />

Interpretationen, München 1995<br />

The Oxford companion to Italian Literature,<br />

Oxford 2002<br />

Auszug aus Kindlers neues Literatur Lexikon.<br />

Auszug aus Kindlers neues Literatur Lexikon.<br />

Umfasst italienische Literatur vom 13. Jh. bis zur Gegenwart, inklusive<br />

Literatur in italienischem Dialekt und italienische Autoren, die in lateinischer<br />

Sprache geschrieben haben.<br />

Altphilologie<br />

Tusculum-Lexikon griechischer und lateinischer<br />

Autoren des Altertums und des Mittelalters,<br />

München und Zürich 1982<br />

Metzler Lexikon antiker Autoren, hrsg. von<br />

Oliver Schütze, Stuttgart 1997<br />

Pauly’s Realencyclopädie der classischen<br />

Altertumswissenschaft, Neue Bearb., hrsg.<br />

von Georg Wissowa, München 1988-1990<br />

Ausführliche Übersicht griechischer und lateinischer Autoren des Altertums<br />

und des Mittelalters mit bibliographischen Angaben zu Textausgaben<br />

und Übersetzungen.<br />

Behandelt ca. 450 Autoren vom 8. Jh. v. Chr. bis zum beginnenden<br />

Mittelalter. Neben den klassischen literarischen Autoren sind Fachschriftsteller<br />

aus allen Bereichen vertreten, ausserdem die grossen<br />

Gestalten und Texte der alten Kirchengeschichte.<br />

Der „Pauly“ umfasst die gesamten klassischen Altertumswissenschaften,<br />

mit umfangreichen Artikeln über Personen, geographische Namen<br />

und Sachbegriffe sowie ergiebigen Quellennachweisen.<br />

Psychologie, Pädagogik<br />

Der Brockhaus Psychologie. Fühlen, Denken<br />

und Verhalten verstehen, Mannheim<br />

2001<br />

Enthält über 3’500 Stichwörtern aus den Bereichen Psychotherapie,<br />

Psychoanalyse, Erziehung, Kommunikation, Sexualität, Partnerschaft<br />

und Arbeitsleben.<br />

(Fortsetzung S. 50)<br />

- 48 -


7. ALLGEMEINE QUELLEN ZUM INTERDISZIPLINÄREN ARBEITEN<br />

<strong>Musik</strong> und Interpretation stehen in einem kulturgeschichtlichen, aber<br />

auch in einem naturwissenschaftlichen, technischen sowie medizinischen<br />

und psychologischen Zusammenhang. Im heutigen „vernetzten“<br />

Denken kann deshalb Fragen, die „ausserhalb“ des „Faches“ liegen,<br />

kaum mehr ausgewichen werden; das gilt für den Wissenschaftsbetrieb<br />

wie auch für den publizistischen Auftritt im <strong>Musik</strong>leben. Es bleibt deshalb<br />

gleichsam eine – im übrigen durchaus reizvolle – Lebensaufgabe, sich<br />

allmählich darüber kundig zu machen.<br />

7.1 PRINT-HILFSMITTEL<br />

Sehr schnell führen Fragen zur <strong>Musik</strong> in andere Fachgebiete und machen<br />

interdisziplinäres Arbeiten notwendig. Solche Fragen sind beispielsweise:<br />

• vertonte Texte, ihre VerfasserInnen: Germanistik, Anglistik, Romanistik,<br />

Altphilologie etc.,<br />

• historisches Umfeld der Werkentstehung: Geschichte,<br />

• aussermusikalische Sujets aus Mythologie, Literatur, Philosophie<br />

oder bildender Kunst: Altphilologie, Kunstgeschichte, Philosophie<br />

etc.,<br />

• funktionaler Hintergrund bei geistlicher, ethnischer, höfischer <strong>Musik</strong><br />

etc.: Theologie, Ethnologie, Sozialgeschichte etc.,<br />

• akustische Bedingungen des Musizierens, Voraussetzung der Tonsysteme:<br />

Physik etc.,<br />

• psychologische Probleme beim Musizieren: Psychologie, Medizin,<br />

• pädagogische und methodische Fragen beim <strong>Musik</strong>unterricht:<br />

Pädagogik, Psychologie etc.<br />

Enzyklopädien (also Nachschlagewerke zum allgemeinen Wissen) sowie<br />

Lexika und Handbücher der betreffenden Fachgebiete bieten hier<br />

einen praktikablen Einstieg, um sich zu einem Thema zu orientieren und<br />

erste weiterführende Literatur zu finden.<br />

Enzyklopädie<br />

Ein Rundgang durch die Wissenschaften...<br />

• Wenn ich zu einem Thema gar nichts weiss, suche ich einen ersten Einstieg bei<br />

einer Enzyklopädie, etwa dem Brockhaus.<br />

• Nicht selten lassen sich auch in einem <strong>Musik</strong>lexikon solche Informationen unter<br />

dem betreffenden Stichwort oder innerhalb eines entsprechenden KomponistInnen-Artikels<br />

finden.<br />

• Schliesslich kann es sehr vergnüglich sein, in den Lesesälen grösserer Bibliotheken<br />

zu schmökern: Hier finden sich oft nach Fachgebieten geordnet die einschlägigen<br />

Lexika und Handbücher versammelt. In der Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong><br />

hängt im Eingangsbereich ein Plan aus, wie die Fachgebiete im Raum verteilt<br />

sind.<br />

- 49 -


Info: Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten (Fortsetzung)<br />

Peter Köck und Hanns Ott, Wörterbuch für<br />

Erziehung und Unterricht. 3100 Begriffe aus<br />

den Bereichen Pädagogik, Didaktik, Psychologie,<br />

Soziologie, Sozialwesen, Donauwörth<br />

2002<br />

Enthält Definitionen und Erklärungen aus Pädagogik, Psychologie und<br />

Philosophie. Ausserdem sind Kurzbiographien von bedeutenden<br />

Persönlichkeiten aus den genannten Bereichen zu finden. Die<br />

Bezugswissenschaften sind Pädagogik, Didaktik, Psychologie und Soziologie<br />

sowie deren Nachbarwissenschaften.<br />

Geschichte<br />

Der neue Kulturfahrplan. Die wichtigsten<br />

Daten der Weltgeschichte, hrsg. von Werner<br />

Stein, München 2004<br />

Der grosse Ploetz. Die Daten-Enzyklopädie<br />

der Weltgeschichte. Daten, Fakten, Zusammenhänge,<br />

34. Aufl., Köln 2005<br />

Fischer-Weltgeschichte, 36 Bde., Frankfurt<br />

a. M. 1965 ff.<br />

Geschichte der Schweiz und der Schweizer,<br />

<strong>Basel</strong> 2006<br />

Hermann Kinder und Werner Hilgemann,<br />

dtv-Atlas Weltgeschichte, München 2005<br />

Immanuel Geiss, Geschichte griffbereit, 6<br />

Bde. , Gütersloh 2002<br />

Das Fischer Lexikon Geschichte, hrsg. von<br />

Richard van Dülmen, Frankfurt a. M. 2003<br />

Lexikon des Mittelalters, 9 Bde., Stuttgart<br />

2002<br />

Überblick über die gesamte Weltgeschichte. Wichtige politische Ereignisse<br />

werden neben Entwicklungen der Natur-, Kunst- und Literatur-,<br />

der Religions- und Wissenschaftsgeschichte ebenso aufgeführt wie<br />

einzelne Fakten der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Ein ausführliches<br />

Schlagwortregister ermöglicht, einzelne Personennamen, bestimmte<br />

Ereignisse, Gegenstände oder Epochenbezeichnungen nachzuschlagen.<br />

Umfassendes Nachschlagewerk mit sehr vielen, sehr knappen Angaben<br />

zu Namen und Daten der Geschichte. Existiert in zahlreichen Auflagen<br />

und (grösseren und kleineren) Ausgaben.<br />

Nicht mehr ganz aktuell, aber sehr umfassend und fundiert geschriebenes<br />

Werk über die Weltgeschichte in 36 Bänden; enthält auch gute<br />

Übersichtsdarstellungen zur aussereuropäischen Geschichte.<br />

Standardwerk zur Geschichte der Schweiz, sehr gut strukturiert und verständlich<br />

geschrieben, gibt es in verschiedenen Ausgaben, auch in<br />

französischer Sprache.<br />

Enthält sehr gute visuelle Darstellungen zur Weltgeschichte (Karten,<br />

Graphiken, Diagramme) , kompakt, aber sehr ergiebig.<br />

Geordnet nach Daten, Personen, Schauplätzen, Begriffen, Staaten<br />

und Epochen erschliesst dieses Werk historische Themen in ganz unterschiedlichen<br />

Dimensionen.<br />

Handliches Lexikon mit modernen Texten zu historischen Themen wie<br />

Revolution, Familie, Bürger, Adel etc.<br />

Über 36’000 Artikel umfassendes Standard-Nachschlagewerk zu allen<br />

Bereichen der Mittelalterforschung (Philosophie, Alltagskultur, Literaturund<br />

Kunstgeschichte etc.).<br />

Kunstgeschichte<br />

Wörterbuch der Kunst, hrsg. von Johannes<br />

Jahn und Wolfgang Haubenreisser, Stuttgart<br />

1995<br />

Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen,<br />

Methoden,Begriffe, hrsg. von Ulrich<br />

Pfisterer, Darmstadt 2003<br />

Lexikon der Kunst. Architektur, bildende<br />

Kunst, angewandte Kunst, Industrieformgestaltung,<br />

Kunsttheorie, Red. Harald Olbrich,<br />

Leipzig 1987-1994<br />

In diesem Wörterbuch wird über die Kunstgeschichte der einzelnen<br />

Länder, Stilepochen, Künstler, berühmte Kunststätten, Kunstwerke und<br />

Kunsttechniken, Fragen der Ikonographie und der Restaurierung umfassend<br />

informiert. Fachausdrücke werden durch Abbildungen erläutert.<br />

Begriffe und Methoden der Kunstgeschichte in historischem Zusammenhang.<br />

Das Lexikon erläutert die zentralen Leitideen, Methoden<br />

und Hilfsmittel der Kunstgeschichte bis hin zu jüngsten Forschungsansätzen.<br />

Ausgehend von der Leitfrage nach dem „Anteil der Künste und ihrer<br />

Produzenten am gesellschaftlichen Geschehen, nach ihrer Funktion im<br />

Leben der Menschen", behandelt das Lexikon alle wesentlichen Bereiche<br />

der Theorie und Praxis, Geschichte und Gegenwart der bildenden<br />

und angewandten Kunst, der Architektur und des Kunsthandwerks, der<br />

Fotografie sowie der modernen Industrieformgestaltung.<br />

- 50 -


Info: Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten (Schluss)<br />

Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden<br />

Künstler aller Zeiten und Völker, hrsg.<br />

von Günter Meissner et al., Leipzig1983-<br />

Lexikon der christlichen Ikonographie,<br />

hrsg. von von Engelbert Kirschbaum et al.,<br />

Rom 1994<br />

Noch nicht komplett. Die alte Ausgabe ist ca. 100-jährig.<br />

Wichtigstes ikonographisches Lexikon. Dieses Nachschlagewerk bietet<br />

Zugriff und dementsprechende Verweise auf Symbole und Personen<br />

im christlich-kulturellen Kontext.<br />

Philosophie<br />

Der Brockhaus Philosophie. Ideen, Denker<br />

und Begriffe, hrsg. von Lexikonred. des<br />

Verlags F. A. Brockhaus, Mannheim 2004<br />

Joachim Ritter und Karlfried Gründer, Historisches<br />

Wörterbuch der Philosophie,<br />

Darmstadt 1971- 2007<br />

Wilhelm Totok, Handbuch der Geschichte<br />

der Philosophie, Frankfurt 1964-1997<br />

Routledge Encyclopedia of Philosophy,<br />

hrsg. von Edward Craig, London 1998<br />

Der „Brockhaus Philosophie“ erläutert philosophische Begriffe, Schulen<br />

und Ideen und stellt die bedeutendsten Philosophen und ihre Werke<br />

vor. Vom Yi-jing über die Werke der Antike, die Kritik der reinen Vernunft<br />

von Immanuel Kant bis zur Theorie des kommunikativen Handelns<br />

von Jürgen Habermas gibt der Band zudem eine Übersicht über<br />

die Hauptwerke der Philosophie von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />

Das umfassendste philosophische Begriffslexikon mit Zitaten aus den<br />

entsprechenden Primärquellen und Literaturhinweisen, die auch über<br />

das engere Fachgebiet hinausführen.<br />

Der „Totok" gilt seit Jahrzehnten als Standardwerk für Philosophen,<br />

Theologen, Historiker, Geistes- und Literaturwissenschaftler. Aufbau:<br />

Nach einer Charakterisierung der Epochen und Philosophen folgt eine<br />

umfangreiche Bibliographie, die zuverlässige Auskunft über Textausgaben<br />

sowie über das internationale Schrifttum zur Geschichte der<br />

Philosophie (Monographien und Zeitschriftenaufsätze) gibt.<br />

Über 2’000 ausführliche Artikel und Literaturreferenzen zu allen Aspekten<br />

der Philosophie (sowohl thematische als auch biographische Einträge).<br />

Theologie<br />

Religion in Geschichte und Gegenwart.<br />

Handwörterbuch für Theologie und<br />

Religionswissenschaft, Tübingen 1998-<br />

2007<br />

Hiltgart Leu Keller, Reclams Lexikon der<br />

Heiligen und der biblischen Gestalten.<br />

Legende und Darstellung in der bildenden<br />

Kunst, Stuttgart 2001<br />

Lexikon für Theologie und Kirche, hrsg. von<br />

Michael Buchberger, Freiburg 1993-2001<br />

Theologische Realenzyklopädie, hrsg. von<br />

von Gerhard Krause et al., Berlin 1976-<br />

2007<br />

Die „RGG“ erschliesst die Themen aus evangelisch-reformierter Sicht in<br />

Form von biographischen Artikeln, Länder-, Orts-, Begriffs- und Ereignisartikeln<br />

sowie Artikeln über Gruppierungen und Institutionen.<br />

Das Lexikon hat seinen Schwerpunkt in der christlichen Ikonographie<br />

und Symbolik. Es erschliesst so das Verständnis der christlichen Kunst<br />

und ist ein übersichtliches Nachschlagewerk für die christlichen Heiligenlegenden.<br />

Das „LTK“ bildet das Pendant zur Religion in Geschichte und Gegenwart<br />

von katholischer Seite.<br />

In ca. 2’000 Artikeln wird eine Vielzahl historischer und theologischer<br />

Einzelheiten in ihrem Kontext von Glaube und Denken, von Theologie<br />

und Religion dargestellt. Die TRE wird durch Register (Bibelstellen, Orte,<br />

Namen, Sachen) erschlossen.<br />

- 51 -


Info: Online-Hilfsmittel zum interdisziplinären Arbeiten<br />

Wikipedia – der Traum vom „freien“<br />

Wissen. Das Projekt einer freien Internet-Enzyklopädie<br />

ist überaus typisch<br />

für die „demokratische“ Idee<br />

des Webs, es geht ins Jahr 2001 zurück.<br />

Zunächst war es englischsprachig<br />

geplant, mittlerweile liegt es in<br />

mehr als 80 Sprachen vor. Der Name<br />

ergibt sich aus die Kombination<br />

der Hawaiianischen Ausdrucks „wiki<br />

wiki“ für „schnell“ und des Wortstamms<br />

„-pädie“ (griech. = „Lehre“,<br />

„Bildung“) der herkömmlichen Enzyklopädie.<br />

Wikis sind Kommunikationssoftwares,<br />

welche die Bearbeitung von<br />

HTML-Dokumenten durch mehrere<br />

BenutzerInnen zulassen. Die inhaltliche<br />

Kontrolle der einzelnen Artikel<br />

erfolgt im Sinne eines „work in progress“<br />

in Form von Kommentaren<br />

und Nachbearbeitungen, die für<br />

alle einsehbar protokolliert erscheinen.<br />

Das Konzept ist gewissermassen<br />

„anarchistisch“: Alle haben die<br />

Freiheit der Nutzung, der Veränderung<br />

und der Weiterverbreitung.<br />

Bedingung ist lediglich der „Neutrale<br />

Standpunkt“: kontroverse Themen<br />

müssen entsprechend dargestellt<br />

werden.<br />

Wikipedia besitzt inzwischen Kultstatus<br />

– und ruft entsprechend schnell<br />

Kritiker auf den Plan, wenn es um<br />

den Nachweis von Fehlern oder<br />

tendenziöser Darstellungen geht.<br />

Wikipedia enthält – wie die meisten<br />

Enzyklopädien auch – viele Fehler,<br />

die Qualität erweist sich in den Tests<br />

insgesamt aber immer als erstaunlich<br />

gut und im Unterschied zu den<br />

Druckerzeugnissen, die lange Vorläufe<br />

brauchen, deutlich aktueller.<br />

Bezüglich Quantität übertrifft Wikipedia<br />

schon heute herkömmliche<br />

Enzyklopädien, ist also umfassender.<br />

Tafeln 7 und 8: Subject Gateways zum interdisziplinären Arbeiten<br />

Einen raschen Zugriff auf die aktuelle Diskussion innerhalb des Wissenschaftsbetriebs<br />

bietet die Online-Datenbanken der Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>.<br />

Der Einstieg erfolgt über Elektronische Medien und dem Filter Fachgebiete.<br />

Subject-Gateway der Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>: Innerhalb der einzelnen<br />

Fachgebiete findet sich eine Übersicht der Online-Quellen: Über E-Journals<br />

können die fachspezifischen Zeitschriftentitel in elektronischer Form aufgerufen<br />

werden, über Datenbanken die entsprechenden Fachdatenbanken.<br />

- 52 -


7.2 ONLINE-HILFSMITTEL<br />

Eine Annäherung an Fragen ausserhalb des eigenen Faches lässt sich<br />

auch online machen. Mittel dazu können sein:<br />

Online-<br />

Quelle<br />

• Findmittel des eigenen Fachgebiets<br />

Sehr oft helfen Findmittel des eigenen Fachgebiets (Online-Versionen<br />

des New Grove und des RILM) weiter, da gewisse interdisziplinäre<br />

Fragen ohnehin zum Bestandteil der Fachdiskussion gehören.<br />

• Suchmaschinen<br />

Suchmaschinen bilden eine Möglichkeit des Einstiegs in andere<br />

Fachgebiete. Einerseits können Zufallstreffer weiterhelfen. Andrerseits<br />

gibt es etliche kostenlose Services, die zur Begriffsklärungen<br />

beitragen können, wie etwa die Online- Enzyklopädie „Wikipedia“<br />

(vgl. Info ) 1 oder die „Ask Jeeves“-Site. 2<br />

• Bibliothekskataloge<br />

Eine bewährte Art, sich mit der Terminologie eines fremden Fachgebiets<br />

vertraut zu machen, stellt die Klassifizierung durch <br />

Schlagworte in Bibliothekskatalogen dar. Meist ist das Klassifizierungssystem<br />

in sogenannten „Normeinträgen“ dokumentiert. Auf<br />

diese kann in der Regel über die Indexrecherche zugegriffen<br />

werden. Aus ihnen sollte sich ersehen lassen, für welche andere<br />

Begriffe ein Schlagwort verwendet wird, was möglicherweise einschränkende<br />

Unterbegriffe sein könnten, oder wie die Recherche<br />

mit einem Oberbegriff erweitert werden kann. Mit der Auswahl<br />

eines Schlagwortes kann auf die entsprechenden Nachweise zugegriffen<br />

werden.<br />

• Subject Gateways<br />

Subject Gateways enthalten auch Adressen von online verfügbaren<br />

Lexika aus dem betreffenden Fachgebiet (in Bibliotheken<br />

auch allfällige Ausgaben auf CD-ROM). Für weiterführende Recherche<br />

lassen sich Bibliographien zum Fachbereich und <br />

Volltexte aus elektronischen Zeitschriften nutzen (vgl. Info ).<br />

1<br />

Wikipedia. Die freie Enzyklopädie, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite (16. Februar 2006)<br />

2<br />

Ask Jeeves, URL: http://www.ask.com (16. Februar 2006)<br />

- 53 -


- 54 -


8. QUELLENKRITIK UND QUALITÄTSKONTROLLE<br />

Um einen Text oder andere Informationsträger interpretieren zu können,<br />

gilt es, das Material einer grundlegenden Prüfung zu unterziehen. Der<br />

Fachausdruck für diesen Vorgang lautet Quellenkritik. Quellenkritische<br />

Verfahren werden in allen kulturwissenschaftlichen Disziplinen verwendet,<br />

wobei es je nach Fach unterschiedliche Akzente oder Verfahren<br />

gibt. Hier soll nicht auf diese Unterschiede, sondern nur auf die grundlegenden<br />

Verfahren der Quellenkritik eingegangen werden. Dabei<br />

können zwei wesentliche Schritte unterschieden werden:<br />

• Zum einen sollte der mediale Überlieferungsrahmen von Quellen bestimmt<br />

werden. Dazu wird nach dem Entstehungsort, der Entstehungszeit,<br />

dem Verfasser und der Version gefragt.<br />

• In einem zweiten Schritt sollen die inhaltlichen Überlieferungsbedingungen<br />

geklärt werden, wobei nach Informationen über Absicht<br />

und Authentizität der Quelle gefragt wird, die der Quelle selber zu<br />

entnehmen sind. In der Praxis sind diese beiden Schritte oftmals eng<br />

aufeinander bezogen und nicht immer zu trennen.<br />

Auf jeden Fall sollte man einen Text, dessen Entstehungszusammenhang<br />

nicht bekannt ist, mit folgenden Fragen lesen:<br />

- Ist die Quelle echt? Wie ist sie überliefert?<br />

- Um welche Textsorte handelt es sich?<br />

- Wer schrieb die Quelle? Was können wir über die Person(en) erfahren?<br />

- Wann, wo und unter welchen Bedingungen wurde die Quelle vermutlich<br />

produziert?<br />

- Welche Bedeutung hat das historische Umfeld?<br />

- Welches sind die Zielsetzungen und Absichten des Textes?<br />

- An wen richtet sich der Text? Was ist über dieses Publikum zu erfahren?<br />

- Welche Einstellung hat der Autor oder die Autorin? Woran zeigt sich<br />

die Tendenz?<br />

- Was wollen die Herausgeber oder die AutorInnen mit dem Text bewirken?<br />

- Gibt es offensichtlich falsche Fakten? Kann man die richtigen herausfinden?<br />

- Wird das Thema kontrovers behandelt? Wie werden andere Meinungen<br />

eingeführt? Wird das Thema zeitlich und geographisch eingebettet?<br />

- Ist der Text logisch und widerspruchsfrei aufgebaut?<br />

- Sind Quellen und AutorInnen im Text angegeben? Können die angegebenen<br />

Quellen gefunden werden?<br />

Ähnlich wie bei gedruckten Materialien ist es auch bei Online-Quellen<br />

wichtig, das Material kritisch zu prüfen. Im Unterschied zu den „klassischen“<br />

Quellen gibt es bei Material aus dem Internet noch keine allge-<br />

Quellenkritik<br />

Online-<br />

Quelle<br />

(Fortsetzung S. 56)<br />

- 55 -


mein anerkannten Kriterien zur Qualitätsbeurteilung. 1 Die folgenden<br />

Punkte verstehen sich insofern eher als eine offene Check-Liste, als ein<br />

richtiger Kriterienkatalog:<br />

- Wer veröffentlicht die Site? Ist diese Homepage privat, gehört sie<br />

einer öffentlichen Institution oder einer Firma? Wer unterhält den<br />

Server? Ist es ein Provider oder der Herausgeber der Site? In welchem<br />

Umfeld wurde die Website publiziert? Manchmal gehen diese<br />

Angaben aus dem Impressum oder aus dem Namen der Site hervor,<br />

allerdings ist es im Internet relativ einfach, diese Angaben zu fälschen.<br />

Im Zweifelsfall müssten aufwendige technische Kontrollen<br />

durchgeführt werden, aber in der Praxis ist dies nur selten zu realisieren.<br />

Oftmals hilft es bei einer Seite, die mit einer Suchmaschine gefunden<br />

wurde, die Adresse schrittweise zu verkürzen, bis man auf die<br />

Hauptseite der Website gelangt.<br />

- Einen Hinweis können auch die Anzahl und die Standorte der Links<br />

geben, die zu dieser Website führen. Die meisten Suchmaschine bieten<br />

die Option, gezielt nach diesen Links zu suchen. Bei Google zum<br />

Beispiel lautet die Suchsyntax: link:www.gesuchteadresse.xy. Ebenfalls<br />

interessant sind die weiterführenden Links, die auf der zu untersuchenden<br />

Seite angegeben werden.<br />

- Gibt es Referenzen und Belege, die aufgeführt werden?<br />

- Wie oft wird das Angebot aktualisiert?<br />

- Ist das gesamte Angebot der Website übersichtlich und die Navigation<br />

logisch und nachvollziehbar gegliedert?<br />

Gerade bei Online-Quellen ist es sehr wichtig, sich nicht vom visuellen<br />

Eindruck täuschen zu lassen, da es mittlerweile sehr einfach ist, ein professionelles<br />

Layout zu entwerfen. Ein professionelles Erscheinungsbild<br />

garantiert aber noch keine professionellen Inhalte.<br />

1 Weiterführende Literatur bieten:<br />

Michael Koschorreck und Frank Suppanz, Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer, Stuttgart 2003:<br />

Kleines, preisgünstiges Büchlein aus der Reclam Universal-Bibliothek mit zahlreichen Tipps und Hinweisen zum Umgang<br />

mit dem Computer, zur Informationsrecherche online und zum Verfassen eigener Arbeiten.<br />

Geschichte Online, http://geschichte-online.at (Hauptseite), und: http://gonline.univie.ac.at/index_m2.php?lid<br />

=1&sid=245 (Modul 2) (3. Februar 2005): Geschichte Online führt Geschichtsstudierende deutschsprachiger Universitäten<br />

im Modul 2 in zentrale Arbeitstechniken der Literatur- und Informationsrecherche ein und eignet sich auch<br />

für die <strong>Musik</strong>wissenschaften sehr gut als Vertiefung zu den hier zusammengestellten Informationen. Die Lerneinheiten<br />

sind kostenlos zugänglich und zu jedem Teil gibt es eine Zusammenfassung in Form einer PDF-Datei.<br />

- 56 -


RECHERCHE IDS-KATALOG 1<br />

1 Katalog unter URL: http://aleph.unibas.ch/ (27. Februar 2007) . Empfehlenswert ist auch: Einführung in den Bibliothekskatalog<br />

IDS <strong>Basel</strong>/ Bern, URL: http://www.ub.unibas.ch/ibb/benutzungsfuehrer/startseite.htm (27. Februar<br />

2007)<br />

- 57 -


Stichwortsuche aus allen Feldern (Freitextrecherche)<br />

Wie die meisten elektronischen Kataloge und Suchmaschinen bietet auch der IDS-Katalog die<br />

Möglichkeit einer feldübergreifenden, d. h. Freitextrecherche: Datensätze werden insgesamt auf<br />

die eingegebenen Suchbegriffe abgefragt.<br />

Die Treffer werden in einer summarischen Ergebnisliste<br />

präsentiert. Bei Anklicken der unterstrichenen<br />

Nummern in der Spalte ganz links können direkt<br />

die Details aufgerufen werden.<br />

Durch Anklicken der Boxes in der zweiten Spalte<br />

links können auch eine Auswahl getroffen werden<br />

und mit Auswahl anzeigen in der Menuleiste die<br />

Details dazu aufgerufen werden.<br />

Freitextrecherche:<br />

Mit möglichst eindeutigen „Key-<br />

Words“ arbeiten!<br />

z. B.: mozart kv 551 noten mab<br />

Aus der Titelvollanzeige sollten alle nötigen Details,<br />

insbesondere der Standort in den Bibliotheken,<br />

ersichtlich sein.<br />

In der „Stichwortsuche aus allen Feldern“ kann mit<br />

beliebig vielen Wörtern in freier Kombination gearbeitet<br />

werden. Wichtig ist, mit möglichst eindeutigen<br />

oder zumindest charakteristischen Begriffen,<br />

sog. „Key Words“, zu arbeiten. Bei der Suche nach<br />

Noten etwa sind das:<br />

• (Nach-)Name des Komponisten bzw. der Komponistin.<br />

Achtung: slawische Namen werden in<br />

deutscher Transliteration nachgewiesen! 1<br />

• Individualtitel ohne Füllwörter (Artikel etc.) und<br />

Satzzeichen (z. B. Traviata), für Instrumentalmusik:<br />

Opuszahl oder Werkverzeichnisnummer<br />

(z.B. BWV 1001, beethoven 69).<br />

• Ausgabeformat (allgemein: Noten, spezifischer:<br />

Partitur, Klavierauszug, für CDs: Ton etc.)<br />

• Einschränkung auf den Bestand der <strong>Musik</strong>-<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong> mit dem Kürzel MAB.<br />

Für die Suche nach Sekundärliteratur kann entsprechend<br />

verfahren werden: Nachname des Autors<br />

oder der Autorin und „Key Words“ aus dem Titel<br />

(z.B. Dahlhaus Beethoven Zeit) sollten zum Nachweis<br />

führen.<br />

Um zu sehen, ob Noten oder Bücher ausgeliehen<br />

sind, kann die Standortnummer angeklickt werden:<br />

Es werden die Details zum Exemplar angezeigt.<br />

Wenn in der Spalte ausgeliehen bis ein Datum<br />

steht, ist das Medium ausgeliehen.<br />

Um von der Titelvollanzeige zur Ergebnisliste zurückzukehren,<br />

muss oben in der Menuleiste auf<br />

Ergebnisliste geklickt werden, für eine neue<br />

Recherche auf Suche.<br />

1 Hier die häufigsten Namen: Balakirev, Chačaturjan, Cui, Dargomzskij, Musorgskij, Prokofev, Rachmaninov, Rimskij<br />

(-Korsakov), Šostakovič, Strawinsky, Čajkovskij, Tcherepnin (Alexander), Čerepin (Nikolai) etc.<br />

- 58 -


Suchergebnis modifizieren und filtern<br />

Rechercheresultate (Ergebnislisten) können mit zusätzlichen Kriterien eingeschränkt werden.<br />

Hierzu dienen die Menupunkte Modifizieren und Filtern.<br />

Soll die Trefferzahl einer Ergebnisliste reduziert<br />

werden, wird der Menupunkt Suche modifizieren<br />

angeklickt.<br />

• Schritt 1: Festlegung, ob der Suchbegriff zusätzlich<br />

(Boole’sche Operatoren AND und<br />

OR) oder ausschliessend verstanden werden<br />

soll (NOT).<br />

• Schritt 2: Möglichkeit, innerhalb einer Scrollbox<br />

die Auswahl zu einer Feldrecherche zu<br />

tätigen, und Eingabe des zusätzlichen Suchbegriffs.<br />

Die Trefferzahl einer Ergebnisliste kann auch<br />

durch das Anklicken des Menupunktes Filtern reduziert<br />

werden.<br />

Es stehen Kriterien zur Verfügung, die so in der<br />

Detailanzeige nicht aufscheinen wie<br />

• Zeiträume,<br />

• Bibliotheksname,<br />

• Publikationstyp<br />

• oder Sprache.<br />

Stichwortsuche aus einzelnen Feldern (Feldrecherche)<br />

Elektronische Kataloge greifen in der Regel auf strukturierte Datensätze zu, d. h. auf in „Feldern“<br />

rubrizierte Informationen. In diesen Zusammenhang gehört auch die Möglichkeit der<br />

„erweiterten Suche“, der gezielten Kombination von mehreren Feldern.<br />

Feldrecherche: Für<br />

gezielte Abfragen mit dem<br />

Vorteil der automatischen Umwandlung<br />

von Suchbegriffen in<br />

normierte Terms<br />

z. B. schostakowitsch<br />

Die Feldrecherche hat folgende Vorteile:<br />

• Die Trefferzahl wird durch präziseres Abfragen<br />

kleiner als bei der Volltextrecherche.<br />

• Das System kann Schreibweisen, die von den<br />

Normierungen abweichen, automatisch umwandeln<br />

(z. B. Schostakowitsch in Šostakovič).<br />

• Die Boole’schen Operatoren (AND, bzw.<br />

Leerschlag, OR sowie NOT) lassen sich gezielt<br />

einsetzen.<br />

Der Menupunkt Erweiterte Suche stellt ein Feldrecherche-Formular<br />

dar. Hier stehen zum einen<br />

eine längere Feldauswahlliste zur Verfügung. Zum<br />

andern ist es hier möglich,<br />

• in drei verschiedenen Feldern zu recherchieren,<br />

• in Scrollboxes die Feldnamen frei zu wählen<br />

• und zusätzliche Filterfunktionen zu bestimmen.<br />

- 59 -


Info: Syntax, Navigation und Funktionalitäten im IDS-Katalog<br />

Syntax<br />

► Boole’sche Operatoren<br />

(nach der Mengenlehre von George Boole)<br />

and , + , & und im Sinne der Verknüpfung zweier<br />

Suchbegriffe<br />

or , | oder im Sinne des Vorhandenseins<br />

wenigstens eines der beiden Suchbegriffe<br />

not , ~ nicht im Sinne des Ausschlusses<br />

eines der beiden Suchbegriffe<br />

► Trunkierungen<br />

* , ? Auslassung von Anfangs-, Binnenoder<br />

Schlussbuchstaben<br />

# Varianz mehrerer Buchstaben (z. B.<br />

Schif#ahrt)<br />

! Varianz eines einzigen Buchstabens<br />

(z. B. Hydrox!d)<br />

► Abstandsoperatoren<br />

%2 Abstand zwischen den Suchbegriffen<br />

maximal 2 Wörter<br />

!3 Abstand zwischen den Suchbegriffen<br />

und in dieser Reihenfolge maximal<br />

3 Wörter<br />

Navigation<br />

Die in der Detailanzeige unterstrichen angezeigten<br />

Informationen bilden Links, über die Indexdaten<br />

oder weiterführende Angaben angesteuert<br />

werden können.<br />

► AutorInnen<br />

Zugriff entweder auf Autoritätsdatei (Normeintrag)<br />

mit Namensvarianten etc. oder auf Datensätze<br />

mit dem gleichen AutorInneneintrag.<br />

► Titel<br />

Zugriff auf Datensätze mit dem gleichen Titeleintrag<br />

(für literarische Werke, in der <strong>Musik</strong> für – im<br />

Moment nur partiell vergebene – Einheitssachtitel).<br />

► Schlagwort<br />

Zugriff entweder auf Autoritätsdatei oder auf Datensätze<br />

mit dem gleichen Schlagworteintrag<br />

(thematisch verwandte Treffer).<br />

Funktionalitäten<br />

► Korb<br />

Bei Ergebnislisten mithilfe der Markierung der Auswahlbox<br />

oder bei der Detailanzeige direkt lassen<br />

sich mit dem Menupunkt In den Korb Rechercheresultate<br />

speichern. Mit dem Menupunkt Korb<br />

können die gespeicherten Resultate als Ergebnisliste<br />

aufgerufen werden.<br />

► Versenden<br />

In den Korb abgelegte Auswahlen, Ergebnislisten<br />

oder Detailanzeigen können an die eigene Mailadresse<br />

versendet werden; es stehen drei Formate<br />

(Datendarstellungen) zur Verfügung.<br />

► Suchverlauf<br />

Mit dem Menupunkt Suchverlauf können die Ergebnissets<br />

der vorangegangenen Suchen aufgerufen<br />

und zur Anzeige oder weiteren Recherche<br />

(Verknüpfung mehrerer Sets) verwendet werden.<br />

► Benutzungskonto<br />

Mit dem Strichcode (AMAB00142117) und dem<br />

Passwort (defaultmässig BASEL) kann auf das Benutzungskonto<br />

zugegriffen und eine Ansicht zu<br />

Ausleihen, Reservationen, Bestellungen, Kopieraufträgen<br />

oder Gebühren aufgerufen werden.<br />

Hier können Verlängerungen vorgenommen,<br />

aber auch persönlichen Daten (inkl. Passwort)<br />

aktualisiert werden.<br />

► Bestellung<br />

Nicht alle im IDS-Katalog verzeichneten Bibliotheken<br />

kennen eine Ausleihe, nur in den grossen, öffentlichen<br />

Instituten kann direkt online bestellt<br />

werden. Erscheint im Link Bestand das Navigationselement<br />

Ausleihe, besteht diese Möglichkeit<br />

(Magazinbestellung, Reservation, interbibliothekarische<br />

Bestellung); dabei muss der Abholort bestimmt<br />

werden.<br />

►Verlängerung<br />

Innerhalb des Benutzungskontos kann mittels des<br />

Buttons verlängern die Ausleihfrist verlängert werden.<br />

► Reihe/Bandübersicht<br />

Zugriff auf übergeordnete Reihe oder von der<br />

Reihe aus auf die bisher erschienen Einzelbände.<br />

► Bibliotheksinformation<br />

Anklicken des -Buttons bringt Benutzungsordnung<br />

inkl. Öffnungszeiten, Schliesstage etc.<br />

- 60 -


Blättern in einer Liste (Indexrecherche)<br />

Hinter elektronischen Katalogen stehen Listen – oder technisch gesprochen: Indexe. Manchmal<br />

lohnt es sich, in diese Listen hineinzuschauen, in ihnen zu blättern.<br />

Einträge, die aus mehreren Worten bestehen,<br />

werden, wo sie von Bedeutung sind, in speziellen<br />

Listen hinterlegt: typisch hierfür sind etwa AutorInnen,<br />

Titel, Schlagworte, Zeitschriftennamen etc.<br />

Für eine thematische Suche (Sekundärliteratur)<br />

kann in der Scrollbox Blättern in einer Liste die<br />

Auswahl Schlagwort beginnt mit angeklickt und<br />

ein entsprechender Suchbegriff eingeben (z. B.<br />

strauss richard oder Ballett) werden.<br />

Das System präsentiert eine Begriffsliste. Wird auf<br />

Normeintrag geklickt, werden die Listen der Verweise<br />

und damit auch die Architektur der Beschlagwortung<br />

einsehbar. Werden die Schlagworte<br />

selber angeklickt, gelangt man über die<br />

beiden Anzeigeformate Ergebnisliste und Titelvollanzeige<br />

zu den entsprechenden Einträgen. Die<br />

Ergebnislisten können wiederum über die Menupunkte<br />

Suche modifizieren oder Filtern das Resultat<br />

reduziert werden.<br />

Achtung: Dieses Beschlagwortungssystem wird<br />

nicht von allen Bibliotheken und oft nur für Teilbestände<br />

angewendet, es ergibt also keine vollständigen<br />

Resultate.<br />

Indexrecherche:<br />

Mit Blättern kann auf andere Listen<br />

zugegriffen werden. Im Feld Wählen Sie eine<br />

Liste wird solange nach unten gescrollte, bis<br />

<strong>Musik</strong>:Besetzung erscheint. In das Feld Suchbegriffe<br />

kann die gewünschte Besetzung<br />

eingeschrieben werden:<br />

z.B. singstimme klarinette klavier<br />

Für Recherchen nach Besetzungen kann über<br />

den Menupunkt Blättern auf die Liste <strong>Musik</strong>:<br />

Besetzung zugegriffen werden. Wichtig dabei ist,<br />

die Instrumente in der Einzahl („zwei Violinen“ =<br />

violine 2) und in Partitur-Reihenfolge einzugeben<br />

(z. B. flöte violine 2 viola violoncello).<br />

In der Indexliste können die interessierenden Einträge<br />

angeklickt werden, um auf die entsprechenden<br />

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BIBLIOGRAPHIE<br />

Ballmer, Christoph: „<strong>Musik</strong>stadt <strong>Basel</strong> - Basler <strong>Musik</strong>bibliothek? Versuch einer Standortbestimmung“,<br />

in: Für alle(s) offen. Bibliotheken auf neuen Wegen. Festschrift für Dr. Fredy Gröbli,<br />

<strong>Basel</strong> 1995, S. 19-25<br />

Basler Jahrbuch für historische <strong>Musik</strong>praxis. Eine Veröffentlichung der Schola Cantorum Basiliensis,<br />

Lehr- und Forschungsinstitut für alte <strong>Musik</strong> an der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong>,<br />

Winterthur 1977-<br />

Berke, Dietrich: Artikel „Denkmäler und Gesamtausgaben“, in: <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart,<br />

2. neubearb. Ausg., Sachteil Bd. 2, Sp. 1116-1156<br />

Bielefelder Katalog Klassik. Compact Discs, MusiCasetten, Schallplatten, Stuttgart 1980-<br />

Bielefelder Katalog. Klassik, CD-ROM-Ausg., Stuttgart 1998-<br />

Bonner Katalog. Verzeichnis reversgebundener musikalischer Aufführungsmateriale, hrsg. von<br />

vom Deutschen <strong>Musik</strong>archiv der Deutschen Bibliothek, CD-ROM-Ausg., München 1998-<br />

Dahlhaus, Carl/Danuser, Hermann (Hg.): Neues Handbuch der <strong>Musik</strong>wissenschaft, 13 Bde.,<br />

Laaber 1980-1995<br />

Deutsche Nationalbibliographie <strong>Musik</strong>, CD-ROM-Ausg., Berlin 1993-<br />

Drescher, Thomas: Diplomarbeit – Diplomprojekt. Ein Leitfaden, <strong>Basel</strong> 2004 (masch. SCB)<br />

Eitner, Robert: Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der <strong>Musik</strong>er und <strong>Musik</strong>gelehrten<br />

der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, 10 Bde., Leipzig 1898-<br />

1904<br />

Erni, Markus: „<strong>Musik</strong>alische Informationskompetenz . Über das neue Fach ‚Recherche <strong>Musik</strong>’<br />

und andere Hirngespinste“, in: Michael Kunkel (Hg.), Ordnung und Chaos, Saarbrücken<br />

2005, S. 132-135<br />

Geschichte Online, http://geschichte-online.at (Hauptseite), und: http://gonline.univie.ac.at/<br />

index_m2.php?lid =1&sid=245 (Modul 2) (3. Februar 2005)<br />

Grove Music Online, URL: http://www.grovemusic.com (17. Februar 2006)<br />

Haber, Peter/Keller, Christophe/Ritter, Gerold (Hg.): Geschichte und Internet. Raumlose Orte –<br />

geschichtslose Zeit, Zürich 2002 (Geschichte und Informatik 12)<br />

Haefeli, Anton: Leitfaden für das Gestalten und Verfassen von Programmen für das BA-<br />

Konzert (-Projekt), <strong>Basel</strong> 2009 (masch. HSM)<br />

Häussler, Stefan: Methodikarbeit. Schriftliche Hausarbeit im Fache Methodik. Projektkommentar.<br />

Schriftliche Dokumentation eines pädagogischen Projekts. Ein Leitfaden. Tipps, Anregungen<br />

und Hilfestellungen, <strong>Basel</strong> 2004 (masch. HSM)<br />

IMSLP. Petrucci music library, URL: http://imslp.org/wiki/Main_Page (8. November 2012)<br />

Inventare der Paul Sacher Stiftung, Mainz 1988-<br />

Jele, Harald: Wissenschaftliches Arbeiten in Bibliotheken. Einführung für Studierende, 2. Aufl.,<br />

München 2003<br />

Karlsruher Virtueller Katalog, URL: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html/ (6. Januar 2005)<br />

Koschorreck, Michael/Suppanz, Frank: Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer,<br />

Stuttgart 2003<br />

Lanzke, Heinz: Wo finde ich Informationen über <strong>Musik</strong>, Noten, Tonträger, <strong>Musik</strong>literatur, Berlin<br />

1990 (Orientierungshilfen 22)<br />

Mauser, Siegfried (Hg.), Handbuch der musikalischen Gattungen, Laaber 1993-2009<br />

Méthodes & traités, Courlay 1999-<br />

Musicline, URL: http://www.musicline.de (27. Dezember 2004)<br />

Die <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Ludwig Finscher, 2. neubearbeitete<br />

Ausgabe, Kassel 1994-2007<br />

The New Grove Dictionary of American Music, hrsg. von H. Wiley Hitchcock und Stanley<br />

Sadie, London 1986<br />

The New Grove Dictionary of Jazz , hrsg. von Barry Kernfield, London 1988<br />

The New Grove Dictionary of Music and Musicians, hrsg. von Stanley Sadie, 2 nd edition,<br />

London 2001<br />

The New Grove Dictionary of Musical Instruments, hrsg. von Stanley Sadie, London 1984<br />

The New Grove Dictionary of Opera, hrsg. von Stanley Sadie, London 1992<br />

The New Grove Dictionary of Women Composers, hrsg. von Julie Anne Sadie und Rhian Samuel,<br />

London 1995<br />

- 63 -


Online-Katalog des Deutschen <strong>Musik</strong>archivs Berlin, URL: http://dma-opac.ddb.de (6. Januar<br />

2005)<br />

Rautenberg, Ursula (Hg.): Reclams Sachlexikon des Buches, Stuttgart 2003<br />

Rehm, Margarete: Lexikon, Buch, Bibliothek, Neue Medien, München 1991<br />

Reidemeister, Peter: Historische Aufführungspraxis, Darmstadt 1988<br />

Répertoire International de Littérature Musicale (RILM), URL : http://www.rilm.org (27. Dezember<br />

2004)<br />

Répertoire International des Sources Musicales (RISM), hrsg. von Société internationale de<br />

musicologie et l'Association internationale des bibliothèques musicales, <strong>Basel</strong> und München<br />

1960-<br />

Riemann <strong>Musik</strong>lexikon, hrsg. von Willibald Gurlitt und Hans Heinrich Eggebrecht, Mainz 1959-<br />

1975<br />

RISM. International Inventory of Musical Sources after 1600, URL: http://opac.rism.info/ (19.<br />

September 2010)<br />

Schwindt-Gross, Nicole: <strong>Musik</strong>wissenschaftliches Arbeiten. Hilfsmittel, Techniken, Aufgaben,<br />

Kassel 1992<br />

Silbernagel, Esther: Wo finde ich Information über <strong>Musik</strong>?, URL: http://themen.miz.org/<br />

medieninformation/silbernagel (21. Dezember 2004)<br />

Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>: Virtuelle Bibliothek, URL: www.ub.unibas.ch/vlib/ (3. Januar 2005)<br />

Wikipedia. Die freie Enzyklopädie, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite (16. Februar<br />

2006)<br />

Zaminer, Frieder/Ertelt, Thomas (Hg.): Geschichte der <strong>Musik</strong>theorie, Darmstadt 1984-<br />

Zimmermann, Heidy: „’Die <strong>Musik</strong>wissenschaft ist eine Dame’. Der Ausschluss von Frauen aus<br />

dem akademischen Betrieb. Argumentationsmuster und institutionelle Ursachen“, in: Frauen<br />

in der <strong>Musik</strong>wissenschaft, Wien 1999, S. 77-97<br />

- 64 -


REGISTER 1<br />

A<br />

Abstandsoperator: 37, 60<br />

Aufführungspraxis: 10, 20 f.<br />

Ausgabeformat: 17, 19, 23, 42, 58<br />

Autograph: 15, 23 f., 27<br />

B<br />

Bibliographie: 8f., 11, 32 f., 43, 53<br />

Bibliotheksinformation: 60<br />

Bibliothekskatalog: 25, 28, 30<br />

Boole’scher Operator: 37, 59, 60<br />

Buchaufstellung: 6, 21<br />

C<br />

CD-ROM: 30, 32, 53<br />

D<br />

Denkmal: 6, 9, 18 f., 25<br />

Diskographie: 32, 36<br />

E<br />

eJouernals: siehe Volltext<br />

Enzyklopädie: 45, 53<br />

Erstdruck: 13, 15<br />

F<br />

Fachportal: siehe Subject Gateway<br />

Feldrecherche: 37, 59<br />

Freitextrecherche: 58<br />

Fussnote: 43<br />

G<br />

Gesamtausgabe: 9, 13, 16 f., 25<br />

Grove Music: siehe New Grove<br />

Dictionary of Music and Musicians<br />

H<br />

Handbuch: 10 f., 21, 29, 48 ff.<br />

Handschrift: 15, 19, 27<br />

HTML: 36, 52<br />

HTTP: 36<br />

Hyperlink: siehe Link<br />

I<br />

IDS-Katalog <strong>Basel</strong>/Bern: siehe Bibliothekskatalog,<br />

Recherche<br />

IDS-Katalog<br />

IMSLP Ptrucci-Projekt<br />

Incipit: 13, 15<br />

Indexrecherche: 49, 61<br />

Internet: 34 f.<br />

Internetguide: siehe Verzeichnisdienst<br />

K<br />

Key Word: 9, 13, 58<br />

siehe auch Schlagwort<br />

Klassifikation: siehe Schlagwort<br />

L<br />

Lexikon: 7 ff., 29, 42, 45 f., 48<br />

Link: 35, 36<br />

M<br />

MAB: siehe <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der<br />

Stadt <strong>Basel</strong><br />

Magazinaufstellung: siehe Buchaufstellung<br />

Manuskript: siehe Autograph und<br />

Handschrift<br />

MGG: siehe <strong>Musik</strong> in Geschichte<br />

und Gegenwart<br />

<strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong>: 3,<br />

4, 6, 16, 18, 21<br />

<strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart:<br />

6 f., 21, 27, 43<br />

<strong>Musik</strong>druck: 13, 15, 17, 19, 42<br />

<strong>Musik</strong>wissenschaftliches Seminar der<br />

Universität <strong>Basel</strong>: 3, 6, 13, 26<br />

<strong>Musik</strong>theorie: 20 f.<br />

MWS: siehe <strong>Musik</strong>wissenschaftliches<br />

Seminar der Universität<br />

<strong>Basel</strong><br />

N<br />

Nachschlagewerk: siehe <br />

Enzyklopädie, Lexikon und<br />

Handbuch<br />

New Grove Dictionary of Music and<br />

Musicians: 8 f., 13, 17, 19, 21, 25,<br />

27, 43, 53<br />

O<br />

Online-Quelle: 35 ff., 42, 53, 55<br />

Operator: siehe Boole’scher<br />

Operator und Abstandsoperator<br />

Opuszahl: 12 f., 54<br />

P<br />

Paul Sacher Stiftung: 3, 22<br />

Petrucci-Projekt: 38<br />

Portal Site: siehe Subject Gate-<br />

Way und Verzeichnisdienst<br />

Programmangabe: 45<br />

Programmeinführungstext: 47<br />

PSS: siehe Paul Sacher Stiftung<br />

Q<br />

Quelle: siehe Autograph und <br />

Handschrift<br />

Quellenkritik: 55 f.<br />

R<br />

Ranking: 35, 36<br />

Recherche IDS-Katalog: 6, 19, 22, 26,<br />

28, 30, 58 ff.<br />

Referenz: 35<br />

Reihe : 42<br />

Répertoire International de Littérature<br />

Musicale: 32, 53<br />

Répertoire International des Sources<br />

Musicales: 14 f., 25, 27<br />

Riemann-<strong>Musik</strong>lexikon: 6 ff.<br />

RILM: siehe Répertoire International<br />

de Littérature Musicale<br />

RISM: siehe Répertoire International<br />

des Sources Musicales<br />

S<br />

Sacher-Stiftung: siehe Paul Sacher<br />

Stiftung<br />

Sammelpublikation: 42<br />

SCB: siehe Schola Cantorum<br />

Basiliensis<br />

Schlagwort: 31, 49, 61<br />

Schola Cantorum Basiliensis: 6, 18, 21<br />

selbständige Publikation: 33, 41<br />

Stichwort: 31, 58 f.<br />

Subject Gateway: 34, 39, 52 f.<br />

Suchmaschine: 35, 37, 53<br />

Suchoperator: siehe Boole’scher<br />

Operator und Abstandsoperator<br />

systematische Aufstellung: siehe <br />

Buchaufstellung<br />

T<br />

TCP/IP: 34<br />

Trunkierung: 60<br />

U<br />

UB: siehe Universitätsbibliothek<br />

<strong>Basel</strong><br />

Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>: 3, 28, 34,<br />

36, 45, 49<br />

unselbständige Publikation: 33, 42<br />

URL: 42<br />

V<br />

Verzeichnisdienst: 8, 15, 35, 38, 53<br />

virtuelle Bibliothek: 34, 36, 53<br />

siehe auch Verzeichnisdienst<br />

Volltext: 38, 39, 53, 56<br />

Volltextrecherche: siehe Freitextrecherche<br />

W<br />

Werkverzeichnis: 9, 12 f., 25, 47<br />

Werkverzeichnis-Nr.: 12 f., 58<br />

Wikipedia: 52<br />

World Wide Web: 34 ff.<br />

WWW: siehe World Wide Web<br />

Z<br />

Zeitschrift: 42<br />

Zitat: 41 ff., 47<br />

1 Dieses Register, genauer: Sachregister, kann auch als Checkliste dazu dienen, was ich zum Thema „Recherche <strong>Musik</strong>“<br />

weiss oder nicht weiss: Fällt mir zu einem Stichwort nichts ein, sollte ich vermutlich die entsprechenden Seiten im<br />

Skript nachlesen.<br />

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