Downloads - Musik-Akademie Basel
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RECHERCHE MUSIK<br />
Skript zum allgemeinen Pflichtfach<br />
im Bachelor-Studiengang der Hochschulabteilungen<br />
der <strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong><br />
© Vera Oeri-Bibliothek der <strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong> 2013 (8. Aufl.)
- 2 -
ZIELE DES PFLICHTFACHS RECHERCHE MUSIK<br />
Die TeilnehmerInnen sind in der Lage,<br />
• sich Klarheit über die textlichen Grundlagen der eigenen Interpretation zu verschaffen,<br />
• sich über den aktuellen Stand des Wissens zu einem Werk, zur Instrumentaltechnik und<br />
Aufführungspraxis kundig zu machen,<br />
• die Quellen im Wissenschaftsbetrieb korrekt zu zitieren,<br />
• sich zu Fragen aus dem Umfeld der Interpretation auch in anderen Wissensgebieten zu<br />
behelfen (interdisziplinäres Arbeiten).<br />
Tafel 1: Bibliotheken und Archive mit namhaften <strong>Musik</strong>alienbeständen in <strong>Basel</strong><br />
<strong>Musik</strong>wissenschaftliches<br />
Seminar <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong><br />
Universitätsbibliothek<br />
Paul Sacher-Stiftung<br />
- 3 -
GEBRAUCHSANWEISUNG<br />
Im Haupttext wird der Unterrichtsstoff möglichst<br />
systematisch und in lehrbuchhafter<br />
Verkürzung dargestellt.<br />
Am Aussenrand findet sich jeweils das<br />
Stichwort zum Thema, auf welches an andern<br />
Stellen mit Stichwort verwiesen wird<br />
und das im REGISTER verzeichnet ist.<br />
Tips...<br />
... sollen trotz Graurasters die „graue Theorie“<br />
mit Hinweisen aus der Praxis veranschaulichen.<br />
Infos...<br />
... liefern Interessierten weiterführende Angaben.<br />
>>>> Sightseeings...<br />
... machen mit den wichtigen <strong>Musik</strong>sammlungen<br />
<strong>Basel</strong>s bekannt.<br />
IMPRESSUM<br />
Tafeln...<br />
... sollen den Unterrichtsstoff bildhaft veranschaulichen.<br />
<strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong><br />
Vera Oeri-Bibliothek<br />
Leonhardsstrasse 6<br />
Postfach<br />
4003 <strong>Basel</strong><br />
www.musik-akademie.ch/bibliothek/<br />
e-Mail: bibliothek@mab-bs.ch<br />
__________________<br />
1<br />
Fussnoten entsprechen der innerhalb der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong><br />
der Stadt <strong>Basel</strong> üblichen Zitiertechnik. In der<br />
BIBLIOGRAPHIE sind die Titel gesamthaft nachgewiesen.<br />
Redaktion<br />
Christoph Ballmer (UB)<br />
Christine Deiss<br />
Markus Erni (Leitung)<br />
Bernhard Guldimann<br />
Peter Haber (Consulting)<br />
Simon Obert (MWS)<br />
Meike Olbrich<br />
Marceline Schmid<br />
Heidy Zimmermann (PSS)<br />
- 4 -
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Allgemeine Informationsquellen<br />
Lexika<br />
Handbücher<br />
Werkverzeichnisse und Quellenverzeichnis RISM<br />
7<br />
11<br />
13<br />
2. Primärquellen<br />
Gesamtausgaben<br />
Denkmäler<br />
Historische Quellen zur <strong>Musik</strong>theorie und zur Aufführungspraxis<br />
Autographe und Handschriften<br />
17<br />
19<br />
21<br />
23<br />
3. Sekundärquellen<br />
Themenevaluation<br />
Unsystematische Recherche<br />
Systematische Recherche<br />
Bibliographien<br />
29<br />
29<br />
31<br />
33<br />
4. Online-Quellen im World Wide Web<br />
Suchmaschinen<br />
Verzeichnisdienste<br />
35<br />
37<br />
39<br />
5. Zitiertechnik<br />
41<br />
6. Gestaltung von Programmheften<br />
45<br />
7. Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten<br />
Print-Hilfsmittel<br />
Online-Hilfsmittel<br />
49<br />
53<br />
8. Quellenkritik und Qualitätskontrolle<br />
55<br />
Anhang: Recherche IDS-Katalog<br />
57<br />
Bibliographie<br />
63<br />
Register<br />
65<br />
- 5 -
Sightseeing: <strong>Musik</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong>
1. ALLGEMEINE INFORMATIONSQUELLEN<br />
1.1 LEXIKA<br />
Lexika stellen Information nach Stichworten alphabetisch geordnet<br />
dar. Auch innerhalb des Gebietes der <strong>Musik</strong> lassen sich die vier klassischen<br />
Lexikatypen unterscheiden:<br />
Lexikon<br />
• Sachlexika behandeln die Bedeutung musikalischer Begriffe. Je<br />
nach Fragestellung kann der Wandel der Bedeutung eines Begriffes<br />
von Interesse sein und werden so auch ältere Nachschlagewerke<br />
wichtig (z. B. für die historisierende Aufführungspraxis).<br />
Beispiel: Albert Lavignac und Lionel de la Laurencie, Encyclopédie de la musique<br />
et dictionnaire du conservatoire, Paris 1913-1931<br />
• Biographische Lexika enthalten Abrisse zu Leben und Werk von<br />
KomponistInnen, InterpretInnen und <strong>Musik</strong>gelehrten. Die Auswahl<br />
der Personen unterliegt der Interessenlage der jeweiligen Zeit: Angaben<br />
zu weniger bekannten Namen müssen oft in historischen<br />
Nachschlagewerken gesucht werden.<br />
Beispiel: François-Joseph Fétis, Biographie universelle des musiciens et bibliographie<br />
générale de la musique, Paris 1835-1844<br />
• Universale Lexika vereinigen sowohl Sachbegriffe wie auch Personen.<br />
Als Mischform unterliegen sie derselben Problematik wie<br />
Sach- und biographische Lexika.<br />
Beispiele: Siehe folgende Ausführungen zum Riemann <strong>Musik</strong>lexikon, zu Die <strong>Musik</strong> in<br />
Geschichte und Gegenwart und zu The New Grove!<br />
• Speziallexika sind auf sachliche, historische oder geographische<br />
Teilgebiete eingeschränkt. Sie bieten oft vertiefende, aktuellere<br />
und vom Themenspektrum her breitere Informationen als die anderen<br />
Lexikatypen.<br />
Beispiele: Curt Sachs, Reallexikon der <strong>Musik</strong>instrumente, Berlin 1913; Hanns-Werner<br />
Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.), Komponisten der Gegenwart<br />
(KdG), München 1992-; Willi Schuh (Hg.), Schweizer <strong>Musik</strong>er-Lexikon. Dictionnaire<br />
des musiciens suisses, Zürich 1964<br />
Unter den universalen Lexika besitzt das Riemann-<strong>Musik</strong>lexikon (1959-<br />
1975) innerhalb des deutschsprachigen Raumes wegen seiner immer<br />
noch verbreiteten Systematik in der Terminologie und der treffenden<br />
Kürze der Darstellung eine grosse Bedeutung, obwohl ihm die Aktualität<br />
bezüglich der Inhalte und der Fragestellungen heute fehlt. 1 Die<br />
Weiterführung durch den Brockhaus-Verlag vermochte neben den<br />
neueren, wesentlich umfangreicheren Universallexika nicht mehr zu<br />
bestehen.<br />
Riemann<br />
(Fortsetzung S. 9)<br />
1 Riemann <strong>Musik</strong>lexikon, hrsg. Von Willibald Gurlitt und Hans Heinrich Eggebrecht, Mainz 1959-1975<br />
- 7 -
Info: New Grove und MGG<br />
New Grove<br />
MGG<br />
Allgemeines<br />
• Sprache: englisch<br />
• Entstehung: 1879 als Grove<br />
• 1. Ausgabe als New Grove: 1980 (braune<br />
Bände)<br />
• 2. Ausgabe des New Grove: 2001<br />
(blaue Bände)<br />
• Grove Music Online 1 : gebührenpflichtig,<br />
zusätzlich Zugriff auf The New Grove<br />
Dictionary of Opera und The New<br />
Grove Dictionary of Jazz, jährliches Update<br />
• Sprache: deutsch<br />
• Entstehung: 1947 (Erscheinung in Einzelfaszikeln)<br />
• 1. Ausgabe 1949 bis 1986<br />
• 2. Ausgabe: 1994-2007, Sachteil & Personenteil<br />
Inhalt<br />
total 29'000 Artikel, davon:<br />
• 12’000 zu KomponistInnen<br />
• 6’500 zu InterpretInnen<br />
• 9'000 Sachartikel<br />
total 20'000 Artikel, davon:<br />
• 9’000 Artikel zu KomponistInnen<br />
• 2’000 zu InterpretInnen<br />
• 1’500 Sachartikel<br />
Aufbau<br />
• 27 Bände von A-Z<br />
• 2 Bde. Register (Bd. 28 Appendix zu Privatsammlungen,<br />
Kongressberichten<br />
etc., Bd. 29 Stichwortverzeichnis)<br />
• Sachteil: 9 Bände von A-Z + Register<br />
mit CD-ROM<br />
• Personenteil: 17 Bände von A-Z + Register<br />
Gliederung<br />
• bei längeren Artikeln Inhaltsverzeichnis<br />
• bei KomponistInnen sehr übersichtliche,<br />
tabellarische Werklisten am Ende<br />
eines Artikels (systematisch nach Besetzung<br />
und/oder Gattungen sortiert, z.T.<br />
Indexe zu den Textanfängen)<br />
• Bibliographien am Ende eines Artikels,<br />
zum Teil thematisch gegliedert<br />
• Register der Abkürzungen am Anfang<br />
eines jeden Bandes<br />
o General Abbreviations (Bsp.: fl =<br />
flute)<br />
o Bibliographical Abbreviations (Bsp.:<br />
SML = Schweizer <strong>Musik</strong>erlexikon)<br />
o Discographical Abbreviations<br />
o Library Sigla: nach Ländern geordnet<br />
(S = Sweden, Gu = Göteborg,<br />
Universitätsbibliothek)<br />
• bei längeren Artikeln Inhaltsverzeichnis<br />
• bei KomponistInnen Werklisten nach<br />
dem biographischen Teil des Artikels<br />
(systematisch nach Besetzung und/<br />
oder Gattungen sortiert)<br />
• Bibliographien am Ende eines Artikels,<br />
zum Teil thematisch gegliedert<br />
• Register der Abkürzungen nur am Anfang<br />
des 1. Bandes „Sach-“ und des 1.<br />
Bandes des „Personenteils“)<br />
o Abkürzungen (allgemeine, Bsp.: Bar.<br />
= Bariton)<br />
o RISM Bibliothekssigel (nach Länder<br />
sortiert, Bsp.: CH = Schweiz, Bk =<br />
Bibliothek der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der<br />
Stadt <strong>Basel</strong>) ( RISM)<br />
1 Grove Music Online, ist innerhalb des Schweizer Fachhochschulkonsortiums über Oxford Music Online lizenziert, URL:<br />
http://www.oxfordmusiconline.com/ (30. November 2009).<br />
- 8 -
Als die aktuellen, umfassenden und verlässlichen Lexika gelten Die<br />
<strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart (2. neubearb. Ausg.) 1 und The<br />
New Grove Dictionary of Music and Musicians (2nd ed.) – vgl.<br />
nebenstehende Info . 2<br />
New Grove brachte vor allem eine verstärkte Berücksichtigung der Alten<br />
und der Ethnologischen <strong>Musik</strong> (1st ed. 1980) und schuf mit separaten<br />
Speziallexika auch ergänzende Nachschlagewerke für Instrumente<br />
und Komponistinnen, für die Bereiche des amerikanischen Jazz,<br />
Pop und Rock sowie für die Oper. 3<br />
MGG<br />
New Grove<br />
Neben „harten“ Daten wie Geburts- und Todesjahr von Personen, Definitionen<br />
von Sachbegriffen etc. liefern Lexika auf engem Raum eine<br />
Fülle von Informationen:<br />
- Neben dem Überblick über ein Thema sollte auch ein Begriff über<br />
den Forschungsstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vermittelt<br />
werden.<br />
- Verweise führen zu allenfalls verwandten, ergänzenden oder nicht<br />
weiter ausgeführten Themen (andere Stichworte).<br />
- Werklisten liegen auch zu KomponistInnen vor, zu denen keine <br />
Werkverzeichnisse bestehen, mit Verweisen auf Gesamtausgaben,<br />
im New Grove auch durchgehend auf Denkmäler; sie lassen<br />
sich im Alltag sehr gut nutzen.<br />
- Bibliographien enthalten neben der selbständig erscheinenden<br />
Fach- und Forschungsliteratur auch wichtigere Artikel aus Sammelpublikationen<br />
(Zeitschriften, Festschriften, Gesamtdarstellungen<br />
etc.).<br />
Der New Grove, fast so etwas wie eine „Bibel“ für <strong>Musik</strong>erInnen...<br />
• Kein <strong>Musik</strong>buch liefert auf derart engem Raum soviel Informationen! Dass diese<br />
stets hinterfragt werden sollten, versteht sich von selbst...<br />
• Lass Dich nicht wegen der englischen Sprache scheu machen. Erstens schreiben<br />
die meisten Angelsachsen auch über komplizierte Dinge sehr viel einfacher als<br />
ihre deutschsprachigen KollegInnen. Zweitens sehen Werklisten, Bibliographien<br />
und ähnliche Übersichten in den verschiedenen Sprachen ähnlich aus.<br />
• Die Werklisten sind äusserst praktisch,<br />
o wenn ich die Opuszahlen oder Werkverzeichnisnummer nicht kenne (<br />
Key Word bei der Recherche IDS-Katalog),<br />
o wenn ich die Bandangabe zu Gesamtausgaben oder Denkmälern suche<br />
(Achtung: Abkürzungen von Gesamtausgaben finden sich am Anfang<br />
der Werklisten und nicht im Abkürzungsverzeichnis, und: römische Zahlen<br />
sind klein geschrieben, z. B. xxiv = XXIV = 24).<br />
1 Die <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Ludwig Finscher, 2. neubearbeitete Ausgabe, Kassel 1994-2007<br />
2 The New Grove Dictionary of Music and Musicians, hrsg. von Stanley Sadie, 2 nd edition, London 2001<br />
3 The New Grove Dictionary of Musical Instruments, hrsg. von Stanley Sadie, London 1984; The New Grove Dictionary<br />
of Women Composers, hrsg. von Julie Anne Sadie and Rhian Samuel, London 1995; The New Grove Dictionary of<br />
American Music, hrsg. von H. Wiley Hitchcock und Stanley Sadie, London 1986; The New Grove Dictionary of Jazz,<br />
hrsg. von Barry Kernfeld, London 1988; The New Grove Dictionary of Opera, hrsg. von Stanley Sadie, London 1992<br />
- 9 -
Info: Handbücher<br />
Handbücher zu einzelnen Wissensgebieten<br />
► Gesamtdarstellungen<br />
Beispiele: Peter Schnaus (Hg.), Europäische<br />
<strong>Musik</strong> in Schlaglichtern,<br />
Mannheim 1990; Ulrich Michels, dtv-<br />
Atlas <strong>Musik</strong>, München 2001<br />
► Einzelne KomponistInnen<br />
Beispiele: Hans Joachim Marx (Hg.),<br />
Händel-Handbuch, Laaber 2008;<br />
Gernot Gruber (Hg.), Mozart-Handbuch,<br />
Laaber 2005-2009; Ulrich<br />
Tadday (Hg.), Schumann Handbuch,<br />
Stuttgart 2006<br />
► Instrumentenkunde und einzelne<br />
Instrumente<br />
Beispiele: Colin Lawson (Hg.), The<br />
Cambridge companion to the clarinet,<br />
Cambridge 1995; John Mansfield<br />
Thomson (Hg.), The Cambridge<br />
companion to the recorder, Cambridge<br />
1995; Robin Stowell (Hg.), The<br />
Cambridge companion to the violin,<br />
Cambridge 1996; Trevor Herbert<br />
(Hg.), The Cambridge companion to<br />
brass instruments, New York 1997; Nicholas<br />
Thistlethwaite (Hg.), The<br />
Cambridge companion to the Organ,<br />
Cambridge 1998; Robin Stowell<br />
(Hg.), The Cambridge companion to<br />
the cello, Cambridge 1999; David<br />
Rowland (Hg.), The Cambridge<br />
companion to the piano, Cambridge<br />
2001; Victor Anand Coelho (Hg.),<br />
The Cambridge companion to the<br />
guitar, Cambridge 2003<br />
► <strong>Musik</strong>pädagogik<br />
Beispiel: Rudolf-Dieter Kraemer, <strong>Musik</strong>pädagogik<br />
– eine Einführung in<br />
das Studium, Augsburg 2004<br />
► <strong>Musik</strong>psychologie<br />
Beispiel: Herbert Bruhn (Hg.),<br />
<strong>Musik</strong>psychologie, Reinbek 2008<br />
► Aufführungspraxis<br />
Beispiel: Peter Reidemeister, Historische<br />
Aufführungspraxis, Darmstadt<br />
1988<br />
► Notation<br />
Beispiel: Wulf Arlt (Hg.), Palaeographie<br />
der <strong>Musik</strong>, Köln 1973-<br />
Drei „grosse“ Handbücher<br />
Carl Dahlhaus und Hermann Danuser (Hg.), Neues Handbuch der<br />
<strong>Musik</strong>wissenschaft, 13 Bde., Laaber 1980-1995<br />
Bd. 1: Die <strong>Musik</strong> des Altertums (1989) – Bd. 2: Die <strong>Musik</strong> des Mittelalters (1991) – Bd. 3: Die<br />
<strong>Musik</strong> des 15. und 16. Jahrhunderts, 2 Teilbde. (1990) – Bd. 4: Die <strong>Musik</strong> des 17. Jahrhunderts<br />
(1981) – Bd. 5: Die <strong>Musik</strong> des 18. Jahrhunderts (1985) – Bd. 6: Die <strong>Musik</strong> des 19. Jahrhunderts<br />
(1980) – Bd. 7: Die <strong>Musik</strong> des 20. Jahrhunderts (1984) – Bd. 8/9: Aussereuropäische<br />
<strong>Musik</strong> (1984/ 1987) – Bd. 10: Systematische <strong>Musik</strong>wissenschaft (1982) – Bd. 11: <strong>Musik</strong>alische<br />
Interpretation (1992) – Bd. 12: Volks- und Popularmusik in Europa (1992) – Bd.<br />
13: Register (1995)<br />
• Standardwerk zur <strong>Musik</strong>geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />
• Beinhaltet auch aussereuropäische und Populärmusik.<br />
• Unter Berücksichtigung des ideengeschichtlichen, sozialen, institutionellen und<br />
ästhetischen Kontextes, sowie musiktheoretischer und kompositionsgeschichtlicher<br />
Bedingungen werden musikhistorische Verläufe dargestellt.<br />
• Einbettung von Personen, Werken und Sachverhalten in bestimmte übergreifende<br />
Zusammenhänge; bedeutende Kompositionen als Grundlage, um musikhistorische<br />
Entwicklungen zu verdeutlichen (Werkinterpretationen!).<br />
• Umfangreiche Literaturangaben.<br />
• Personen-, Werk- und Sachregister in jedem Band, sowie Gesamtregister.<br />
• Glossar.<br />
Siegfried Mauser (Hg.), Handbuch der musikalischen Gattungen, 17<br />
Bde., Laaber 1993-2009<br />
Bd. 1: Die Sinfonie im 18. Jahrhundert (1993) – Bd. 2: Die Sinfonie zur Zeit der Wiener Klassik<br />
(2006) – Bd. 3: Die Symphonie im 19. und 20. Jahrhundert (2002) – Bd. 4: Das Konzert<br />
(2000) – Bd. 5: Die Sonate (2005) – Bd. 6: Das Streichquartett (2001-2003) – Bd. 7: Gattungen<br />
der <strong>Musik</strong> für Tasteninstrumente (1997-2004) – Bd. 8: <strong>Musik</strong>alische Lyrik (2004) – Bd. 9:<br />
Messe und Motette (1998) – Bd. 10: Oratorium und Passion (1998-1999) – Bd. 11: Die<br />
Oper im 17. Jahrhundert (2004) – Bd. 12: Die Oper im 18. Jahrhundert (2001) – Bd. 13:<br />
Oper und <strong>Musik</strong>drama im 19. Jahrhundert (1997) – Bd. 14: <strong>Musik</strong>theater im 20. Jahrhundert<br />
(2002) – Bd. 15: Theorie der Gattungen (2005) – Bd. 16: Supplement (2006) – Bd. 17:<br />
Gesellschaftsmusik, Bläsermusik, Bewegungsmusik (2009)<br />
• Umfassendes Nachschlagewerk zu allen wichtigen musikalischen Gattungen.<br />
• Gattungsentwicklungen und -eigen-arten werden in musikgeschichtlichen Kontext<br />
gestellt; durch die Darstellung gattungsspezifischer Strukturmerkmale werden gesellschaftliche<br />
Bedingungen wie For-men und Institutionalisierung des <strong>Musik</strong>lebens<br />
oder Typologien von Hör- und Rezeptionshaltung aufgezeigt.<br />
• Reflexionen über die Terminologie, Interpretationen gattungstheoretischer Texte<br />
und Analysen exemplarischer Werke.<br />
• Quellen- und Literaturangaben.<br />
• Personen- und Sachregister.<br />
Frieder Zaminer und Thomas Ertelt (Hg.), Geschichte der <strong>Musik</strong>theorie,<br />
15 Bde., Darmstadt 1984-2006<br />
Bd. 1: Ideen zu einer Geschichte der <strong>Musik</strong>theorie. Einleitung in das Gesamtwerk (1985)<br />
– Bd. 2: Vom Mythos zur Fachdisziplin. Antike und Byzanz – Bd. 3: Rezeption des antiken<br />
Fachs im Mittelalter (1990) – Bd. 4: Die Lehre vom einstimmigen liturgischen Gesang<br />
(2000) – Bd. 5: Die mittelalterliche Lehre von der Mehrstimmigkeit (1984) – Bd. 6: Hören,<br />
Messen und Rechnen in der frühen Neuzeit (1987) – Bd. 7: Italienische <strong>Musik</strong>theorie im<br />
16. und 17. Jahrhundert (1989) – Bd. 8: Deutsche <strong>Musik</strong>theorie des 15. bis 17. Jahrhunderts<br />
(Teilbd. I: Von Paumann bis Calvisius [2003], Teilbd. II: Von Calvisius bis Mattheson<br />
[1994]) – Bd. 9: Entstehung nationaler Traditionen: Frankreich, England (1986) – Bd. 10:<br />
Die <strong>Musik</strong>theorie im 18. und 19. Jahrhundert. Erster Teil: Grundzüge einer Systematik<br />
(1984) – Bd. 11: Die <strong>Musik</strong>theorie im 18. und 19. Jahrhundert. Zweiter Teil: Deutschland<br />
(1989) – Bd. 12: Die <strong>Musik</strong>theorie im 18. und 19. Jahrhundert. Dritter Teil: England, Frankreich,<br />
Italien – Bd. 13: Von der musikalischen Akustik zur Tonpsychologie – Bd. 14: Die<br />
<strong>Musik</strong>theorie im 20. Jahrhundert. Erster Teil: Mitteleuropa – Bd. 15: Die <strong>Musik</strong>theorie im<br />
20. Jahrhundert. Zweiter Teil: Amerika, England, Russland<br />
• Umfassendes Nachschlagewerk zu allen Fragen der <strong>Musik</strong>theorie.<br />
• Quellen- und Literaturangaben.<br />
• Personen- und Sachregister.<br />
- 10 -
1.2 HANDBÜCHER<br />
Als Handbücher bezeichnet man Nachschlagewerke, die den Stoff<br />
eines komplexen Fachgebiets zwar in einem fortlaufenden Text, aber<br />
übersichtlich darstellen. Oft sind sie in Bibliothekskatalogen als Gesamtdarstellungen<br />
verzeichnet.<br />
Handbuch<br />
Kennzeichen von Handbüchern sind:<br />
• Sie repräsentieren den aktuellen Forschungsstand zum Zeitpunkt ihrer<br />
Erscheinung.<br />
• Sie entstehen meist durch das Zusammenwirken mehrerer FachwissenschaftlerInnen.<br />
• Eine durchgängige Lektüre ist ebenso möglich wie das rasche<br />
Nachschlagen einer bestimmten Information.<br />
• Ursprünglich von handlichem Umfang, sind Handbücher heute oft<br />
mehrbändig und inhaltlich umfassend angelegt.<br />
• Register ermöglichen meist eine leichte Orientierung.<br />
• Bibliographien (Literaturverzeichnisse) ermöglichen eine Vertiefung<br />
des Themas.<br />
Für die <strong>Musik</strong> gibt es im deutschsprachigen Raum zwei massgebliche<br />
Handbücher (vgl. Info ); im Umfeld des angelsächsischen Hochschulbetriebs<br />
liegen etliche Readers zu Einzelfragen vor.<br />
Handliches Wissen...<br />
• Handbücher haben wie Lexika zunächst den Vorteil der Kürze der Darstellung.<br />
• Sie sind in der Regel Gemeinschaftswerke verschiedener AutorInnen und repräsentieren<br />
deshalb gewissermassen den „common sense“ zu einem Thema.<br />
• Es ist gut, solchen „common sense“ zu kennen, gleichzeitig gilt es natürlich, sich<br />
bei der Interpretation, beim Schreiben eines eigenen Textes immer danach zu<br />
fragen, inwieweit dieser überhaupt noch zutreffend ist. Möglicherweise ergeben<br />
sich dadurch ganz andere Sichtweisen auf die Dinge.<br />
- 11 -
Info: Werkverzeichnisse<br />
Nummerierte <strong>Musik</strong>. Opuszahlen<br />
begegnen uns seit dem Anfang<br />
des 17. Jahrhunderts. Zur Identifikation<br />
eines Werks eignen sie sich bis<br />
zum Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
schlecht: Sie beschränken sich oft<br />
auf Instrumentalmusik, die gleichen<br />
Werke erscheinen je nach Verleger<br />
in verschiedenen Zählungen und<br />
unter einer Nummer sind so viele<br />
Stücke enthalten, wie damals in<br />
einem Druck Platz hatten, anfänglich<br />
12, später 6, zuletzt 3 oder 2 Titel<br />
(vgl. beispielsweise Corellis je 12<br />
Triosonaten in opp. 1, 2 und 3).<br />
Zur Identifikation entstanden deshalb<br />
Werkverzeichnisse mit entsprechend<br />
eindeutigen Nummerierungen.<br />
Sie sind fürs Repertoire bis 1800<br />
üblich geworden (z. B. RV- bei Vivaldi,<br />
HWV- bei Händel, BWV- bei<br />
Johann Sebastian Bach oder KV-<br />
Nummern bei Mozart).<br />
Noch bei Beethoven sind unter op.<br />
2 drei Klaviersonaten (1796), unter<br />
op. 18 sechs Streichquartette (1801)<br />
vereinigt. In dieser Zeit begann sich<br />
jedoch das Prinzip durchzusetzen,<br />
jedem Werk eine eigene Opuszahl<br />
zuzuordnen. Damit werden Opuszahlen<br />
zu eindeutigen Identifikationsmerkmalen.<br />
Werkverzeichnisnummern<br />
machen von da an nur<br />
noch Sinn, wo keine Opuszahlen<br />
vorhanden sind; solche Zählungen<br />
werden oft mit „WoO“ (Werke ohne<br />
Opuszahl) angeführt.<br />
Gebräuchliche Werkverzeichnisse<br />
Komponist Kürzel Werkverzeichnis<br />
Bach, C. Ph. E. Wq. Alfred Wotquenne, Thematisches Verzeichnis<br />
der Werke von Carl Philipp Emanuel Bach<br />
Bach, J. S. BWV Wolfgang Schmieder, Thematisch-systematisches<br />
Verzeichnis der musikalischen Werke von<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Bach, W. F. F. Martin Falck, Wilhelm Friedemann Bach, sein<br />
Leben und seine Werke, mit thematischem Verzeichnis<br />
seiner Kompositionen[ ...]<br />
Bartók Sz. Bence Szabolcsi, Béla Bartók. Weg und Werk,<br />
Schriften und Briefe<br />
D. Denis Dille, Thematisches Verzeichnis der Jugendwerke<br />
Béla Bartóks<br />
Beethoven op.<br />
WoO<br />
Georg Kinsky, Das Werk Beethovens. Thematisch-bibliographisches<br />
Verzeichnis seiner sämtlichen<br />
vollendeten Kompositionen<br />
Boccherini G. Yves Gérard, Thematic, bibliographical and critical<br />
catalogue of the works of Luigi Boccherini<br />
Brahms<br />
op.<br />
WoO<br />
Margit L. McCorkle, Johannes Brahms. Thematisch-bibliographisches<br />
Werkverzeichnis<br />
Buxtehude BuxWV Buxtehude-Werke-Verzeichnis (BuxWV)<br />
Dvořák B. Jarmil Burghauser, Antonín Dvořák. Thematisches<br />
Verzeichnis mit Bibliographie und Übersicht<br />
des Lebens und des Werkes<br />
Händel HWV Bernd <strong>Basel</strong>t, „Thematisch-systematisches Verzeichnis“,<br />
in: Händel-Handbuch<br />
Haydn, J. Hob.<br />
od.: H.<br />
Anthony van Hoboken, Joseph Haydn. Thematisch-bibliographisches<br />
Werkverzeichnis<br />
Haydn, M. S. Charles H. Sherman, Johann Michael Haydn. A<br />
chronological thematic catalogue of his works<br />
Liszt R. Peter Raabe, Franz Liszt. Buch 2. Liszts Schaffen<br />
S. Humphrey Searle, Artikel „Liszt”, in: New Grove<br />
(1st ed.), Bd. 11<br />
Mozart KV Ludwig von Köchel, Chronologisch-thematisches<br />
Verzeichnis sämtlicher Tonwerke Wolfgang<br />
Amadé Mozarts ...<br />
Scarlatti K. Ralph Kirkpatrick, Domenico Scarlatti. Bd. 2.<br />
Anhang, Dokumente und Werkverzeichnis<br />
Schubert D. Otto Erich Deutsch, Franz Schubert. Thematisches<br />
Verzeichnis seiner Werke…<br />
Schütz SWV Werner Bittinger, Schütz-Werke-Verzeichnis<br />
(SWV). Kleine Ausgabe<br />
Schumann op.<br />
WoO<br />
Margit L. McCorkle, Thematisch-bibliographisches<br />
Werkverzeichnis<br />
Strauss<br />
op.<br />
AV<br />
Erich H. Müller von Asow, Richard Strauss. Thematisches<br />
Verzeichnis<br />
Tartini D. Minos Dounias, Die Violinkonzerte Giuseppe<br />
Tartinis als Ausdruck einer Künstlerpersönlichkeit<br />
und einer Kulturepoche<br />
Telemann TWV Martin Ruhnke, Georg Philipp Telemann. Thematisch-systematisches<br />
Verzeichnis seiner Werke.<br />
Instrumentalwerke<br />
TWV Werner Menke, Thematisches Verzeichnis der<br />
Vokalwerke von Georg Philipp Telemann<br />
Vivaldi RV Peter Ryom, Verzeichnis der Werke Antonio Vivaldis<br />
(RV)<br />
Wagner WWV John Deathridge, Wagner-Werk-Verzeichnis<br />
Zelenka ZWV Wolfgang Reich, Jan Dismas Zelenka<br />
- 12 -
1.3 WERKVERZEICHNISSE UND QUELLENVERZEICHNIS RISM<br />
1.3.1 WERKVERZEICHNISSE<br />
Werkverzeichnisse weisen das Schaffen eines Komponisten oder einer<br />
Komponistin möglichst vollständig nach. Ziel ist die eindeutige Identifikation<br />
eines Werks, wie sie in der Praxis für Recherche, Materialbeschaffung<br />
oder Programmangaben nötig ist. Dazu werden die<br />
überlieferten Opuszahlen oder aber eigene Werkverzeichnisnummern<br />
als Ordnungshilfen benutzt.<br />
Thematische Werkverzeichnisse geben die Werk- bzw. Satzanfänge im<br />
Klavierauszugformat wieder (Thema = Incipit).<br />
Opuszahl<br />
Werkverzeichnis<br />
Werkverzeichnis-Nr.<br />
Incipit<br />
Vom Aufbau her sind zu unterscheiden:<br />
• Chronologische Werkverzeichnisse: Ordnung nach Entstehungszeit<br />
(Beispiel: KV); sind Incipits enthalten, wird von „chronologisch-thematischen“<br />
Werkverzeichnissen gesprochen.<br />
• Systematische Werkverzeichnisse: Ordnung nach Gattungen (Beispiel:<br />
BWV); sind Incipits enthalten, wird von „thematisch-systematischen"<br />
Werkverzeichnissen gesprochen.<br />
Werkverzeichnisse bieten darüber hinaus eine Fülle von Informationen.<br />
Folgende Angaben lassen sich in der Regel finden:<br />
- Opus-/Werkverzeichnis-Nr. ( Key Word für Recherche IDS-Katalog),<br />
- Titel (oft in sprachlich veralteter Originalform),<br />
- weitere AutorInnen (TextverfasserInnen etc.),<br />
- Besetzung,<br />
- Quellen (Autographe, Erstdruck, Gesamtausgaben etc.),<br />
- Entstehungsgeschichte,<br />
- Aufführungsgeschichte (Uraufführung etc.),<br />
- Sekundärliteratur.<br />
Den Überblick behalten...<br />
Bücher wollen gelesen werden, selbst Werkverzeichnisse. Bei der erstmaligen Benutzung<br />
lohnt es sich, sich ein, zwei Minuten Zeit zu nehmen:<br />
• Vergewissere Dich darüber, ob es sich um ein chronologisches oder systematisches<br />
Werkverzeichnis handelt.<br />
• Bei systematischen Werkverzeichnissen versuche, die „Systematik“ zu erkennen:<br />
Wird sie am Anfang dargestellt, oder geht sie schon aus dem Inhaltsverzeichnis<br />
hervor?<br />
• Beachte die Register am Schluss: Meist gibt es hier Titel- und Personenverzeichnisse.<br />
Wo kein Werkverzeichnis vorhanden ist, kann auf die Werklisten im New Grove zurückgegriffen<br />
werden, welche durchgehend „systematisch“ angeordnet sind.<br />
- 13 -
Info: RISM<br />
Ein unendliches Projekt. Das Internationale<br />
Quellenlexikon der <strong>Musik</strong><br />
– Répertoire International des Sources<br />
Musicales (RISM) – bildet das<br />
Nachfolgeprojekt zu Robert Eitners<br />
legendärem Quellenlexikon. 1 Es<br />
stellt ein länderübergreifendes, gemeinnützig<br />
orientiertes Unternehmen<br />
mit dem Ziel dar, die weltweit<br />
überlieferten Quellen zur <strong>Musik</strong> umfassend<br />
zu dokumentieren. Die<br />
nachgewiesenen musikalischen<br />
Quellen sind handschriftliche oder<br />
gedruckte Noten, Schriften über<br />
<strong>Musik</strong> und Textbücher. Sie werden<br />
in Bibliotheken, Archiven, Klöstern,<br />
Schulen, Privatsammlungen etc.<br />
aufbewahrt. Die 1952 in Paris gegründete<br />
Organisation ist das<br />
grösste und einzige global operierende<br />
Unternehmen zur Dokumentation<br />
schriftlicher musikalischer<br />
Quellen. RISM weist nach, was vorhanden<br />
ist und wo es aufbewahrt<br />
wird. Durch die Katalogisierung in<br />
einem umfassenden Repertorium<br />
werden die musikalischen Überlieferungen<br />
einerseits geschützt und<br />
andererseits der <strong>Musik</strong>wissenschaft<br />
und ausführenden <strong>Musik</strong>erInnen zugänglich<br />
gemacht. Die Dokumentation<br />
geschieht somit nicht zum<br />
Selbstzweck, sondern führt direkt zur<br />
praktischen Anwendung.<br />
Probleme ergeben sich einerseits<br />
aus der Grösse des Projekts, andererseits<br />
durch den Technologiewandel<br />
des letzten halben Jahrhunderts.<br />
Nicht ganz unerwarteterweise<br />
verliert sich der Vollständigkeitsanspruch<br />
der gedruckten Verzeichnisse<br />
durch die Entdeckung neuer<br />
Originalquellen in zunehmendem<br />
Masse. Was die laufende Ergänzung<br />
ermöglichen würde, wäre<br />
eine Überführung dieser Daten in<br />
ein Datenbanksystem, allerdings<br />
hat sich das Erfassungsformat in<br />
den letzten 50 Jahren so verändert,<br />
dass die Altdaten neu bearbeitet<br />
werden müssten. Noch viel zu tun<br />
also in einem ohnehin kaum zu Ende<br />
zu führenden Projekt…<br />
Répertoire International des Sources Musicales (RISM)<br />
• Serie A/I: Notendrucke<br />
Verzeichnis in 14 Bänden<br />
A/I/1-14: Einzeldrucke vor 1800 (Bd. 10 existiert nicht)<br />
A/I/15: Register der Verleger, Drucker und Stecher und<br />
der Orte<br />
• Serie A/II: <strong>Musik</strong>handschriften nach 1600<br />
Datenbank mit aktuell 564'000 Titeln von 19'500 KomponistInnen<br />
und dazugehörigen Incipits 2<br />
• Serie B: Geschlossene Quellengruppen (Auswahl)<br />
Verzeichnis in zur Zeit 28 Bänden<br />
B/I/1-2: Recueils Imprimés XVIe-XVIIIe Siècles<br />
B/IV/1-5: Handschriften mit mehrstimmiger <strong>Musik</strong> des<br />
11.-16. Jahrhunderts<br />
B/V: Tropen- und Sequenzenhandschriften<br />
B/VII: Handschriftlich überlieferte Lauten- und Gitarrentabulaturen<br />
des 15. bis 18. Jahrhunderts<br />
B/VIII: Das Deutsche Kirchenlied (DKL)<br />
• Serie C: Directory of music research libraries<br />
Verzeichnis aller <strong>Musik</strong>bibliotheken, die historisches Material<br />
aufbewahren<br />
1 Robert Eitner, Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der <strong>Musik</strong>er und <strong>Musik</strong>gelehrten der christlichen Zeitrechnung<br />
bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, 10 Bde., Leipzig 1898-1904. Der Titel klingt heute phantastisch ambitiös,<br />
Eitner vermag jedoch diesen Anspruch in vergleichsweise hohem Grad zu erfüllen, das einheitliche Format (im Aufbau<br />
wie als Druckerzeugnis) macht es noch heute zu einem oft benutzten Nachschlagewerk.<br />
2 RISM. International Inventory of Musical Sources after 1600, ist kostenlos zugänglich über http://opac.rism.info/ (19.<br />
September 2010)<br />
- 14 -
1.3.2 QUELLENVERZEICHNIS RISM<br />
Quelle im engeren Sinne meint den dem Musizieren ursprünglich zugrunde<br />
liegenden musikalischen Text – oft wird dabei auch von Originalquellen<br />
gesprochen. Im Idealfall sind das seit dem 18. Jahrhundert<br />
die Autographen der KomponistInnen. Wo diese fehlen – und das<br />
trifft dann im Barock mehrheitlich zu –, sind es Erstdrucke. In Mittelalter<br />
und Renaissance, im kirchlichen Bereich bis tief ins 19. Jahrhundert hinein,<br />
erfolgt die Überlieferung in von unterschiedlichen SchreiberInnen<br />
hergestellten Handschriften.<br />
Solche Quellen zugänglich zu machen, ist Ziel des RISM, des „Répertoire<br />
International des Sources Musicales“. 1 RISM weist sie nach ihren<br />
Standorten nach, also den Bibliotheken, Archiven, Klöstern, Schulen,<br />
Privatsammlungen etc., wo sie aufbewahrt werden und liefert als<br />
Identifikationsmerkmal meist auch die jeweiligen Incipits.<br />
RISM<br />
1 Répertoire International des Sources Musicales (RISM), hrsg. von der Société internationale de musicologie et l'Association<br />
internationale des bibliothèques musicales, <strong>Basel</strong> und München 1960-<br />
- 15 -
Info: Gesamtausgaben<br />
Alphabetisch geordnete Gesamtausgaben im Lesesaal der Bibliothek der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong><br />
Abel, Carl Friedrich: Kompositionen, Cuxhaven 1958-1974<br />
Albinoni, Tomaso: Gesamtausgabe der Instrumentalmusik, Adliswil<br />
1973-<br />
Bach, Carl Philipp Emanuel: Carl Philipp Emanuel Bach Edition,<br />
Oxford 1989-1992<br />
Bach, Johann Christian: The collected works of Johann Christian<br />
Bach, New York 1985-1999<br />
Bach, Johann Sebastian: Werke, New York 1969 (Nachdruck der<br />
Ausg.: Leipzig 1851-1926 ;<br />
Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1954-<br />
Beethoven, Ludwig van: Werke, Ann Arbor 1949 ; Werke, München<br />
1961-<br />
Berg, Alban: Sämtliche Werke, Wien 1984-<br />
Berlioz, Hector: Werke, Berlin1900-1907 ;<br />
New edition of the complete works, Kassel 1967-<br />
Berwald, Franz: Sämtliche Werke, Kassel 1966-<br />
Boccherini, Luigi: Opera omnia , Bologna 2005-<br />
Brahms, Johannes: Neue Ausgabe sämtlicher Werke, München 1996-<br />
Bruckner, Anton: Sämtliche Werke..., Wien 1951-<br />
Buxtehude, Dietrich: Werke, Klecken 1925-1937<br />
Byrd, William: The collected works of William Byrd, London 1920-1971<br />
Cabezón, Antonio de: Gesamtausgabe der Werke von Antonio de<br />
Cabezón, Brooklyn (N.Y.) 1967-1986<br />
Čajkovskij, Pëtr Ilʹič : New edition of the complete works , Moskau<br />
1993-<br />
Carissimi, Giacomo: [Werke], Rom 1951-<br />
Caron, Philippe: Les oeuvres complètes , New York 1971<br />
Charpentier, Marc-Antoine: Oeuvres complètes, Paris 1990-<br />
Chopin, Frédéric: Oeuvres complètes, Cracovie 1949-<br />
Clementi, Muzio: Collected works, New York 1973<br />
Corelli, Arcangelo: Les Oeuvres, London 1888-1891<br />
Couperin, François: Oeuvres complètes, Paris 1932-1933<br />
Debussy, Claude: Oeuvres complètes, Paris 1985-<br />
Dvořák, Antonín: Gesamtausgabe [...], Praha 1955-<br />
Eisler, Hanns: Gesamtausgabe, Wiesbaden 2002<br />
Fesch, Willem de: [Collected edition], Amsterdam 1995<br />
Févin, Antoine de: Les oeuvres complètes, Ottawa 1980-<br />
Frescobaldi, Girolamo: Opere complete, Milano 1975-<br />
Fux, Johann Joseph: Sämtliche Werke, Graz 1995<br />
Gabrieli, Andrea: Edizione nazionale delle opere […], Milano 1988-<br />
Galán, Cristóbal: Obras completas de Cristóbal Galán, Ottawa 1982-<br />
2007<br />
Galliculus, Johannes: Gesamtausgabe der Werke, Brooklyn 1975<br />
Gesualdo, Carlo: Sämtliche Werke, Hamburg 1957-<br />
Giuliani, Mauro: The complete works in facsimiles of the original<br />
editions, London 1984-1989<br />
Gluck, Christoph Willibald: Sämtliche Werke, Kassel 1951-<br />
Goudimel, Claude: Oeuvres complètes, New York 1967-<br />
Grieg, Edvard: Samlede verker, New York 1977-1995<br />
Händel, Georg Friedrich: The works, hrsg. von von Friedrich Chrysander,<br />
Ridgewood 1965 ; Hallische Händel-Ausgabe. Kritische<br />
Gesamtausgabe, Kassel 1955-<br />
Hassler, Hans Leo: Sämtliche Werke, Wiesbaden 1961-<br />
Haydn, Joseph: Werke, München 1958-<br />
Hindemith, Paul: Sämtliche Werke, Mainz 1975-<br />
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus: Ausgewählte musikalische Werke,<br />
Mainz 1971-<br />
Ingegneri, Marc Antonio: Opera omnia , Lucca 1994-<br />
Janáček, Leoš: Kritische Gesamtausgabe der Werke, Praha 1978-<br />
Janequin, Clément: Chanson polyphoniques, Monaco 1965-1971<br />
Josquin des Près: Werken van Josquin des Près, Amsterdam 1925-<br />
1968<br />
Lasso, Orlando di: Sämtliche Werke. Neue Reihe, Kassel 1956-2001<br />
Lechner, Leonhard: Werke, Kassel 1954-1998<br />
Liszt, Franz: Franz Liszts musikalische Werke, Leipzig 1907- ;<br />
Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1970-<br />
Locatelli, Pietro Antonio: Opera omnia, Mainz 1994-<br />
Loewe, Carl: Carl Loewe's Werke, Leipzig 1899-1904<br />
Lully, Jean Baptiste: Oeuvres complètes , New York 1966<br />
Machaut, Guillaume de: Oeuvres complètes, Monaco 1977<br />
Mahler, Gustav: Sämtliche Werke, Wien 1967-<br />
Marais, Marin: The instrumental works, New York 1980-<br />
Marenzio, Luca: The secular works, New York 1980-<br />
Mendelssohn Bartholdy, Felix: Felix Mendelssohn Bartholdy's Werke,<br />
Farnborough 1967-1968<br />
Merula, Tarquinio: Opere complete, Brooklyn 1974-1978<br />
Monte, Philippus de: Philippi de Monte opera, Leuven 1975<br />
Monteverdi, Claudio: Tutte le opere […], Wien 1926-1968;<br />
Opera omnia, Cremona 1970-<br />
Mozart, Wolfgang Amadeus: Wolfgang Amadeus Mozart’s Werke,<br />
Michigan, 1951- (Nachdruck der Ausg.: Leipzig 1877-1905) ;<br />
Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1955-<br />
Musorgskij, Modest Petrovič: Complete works, Moscow 1996-<br />
Obrecht, Jacob: New edition of the collected works, Utrecht 1983-<br />
1999<br />
Ockeghem, Johannes: Sämtliche Werke , Leipzig 1927 ; Masses and<br />
mass sections, Utrecht 1994-<br />
Paganini, Nicolò: Edizione nazionale delle opere di Niccolò Paganini,<br />
Roma 1976-<br />
Palestrina, Giovanni Pierluigi da: Werke, Leipzig 1861-1907<br />
Pergolesi, Giovanni Battista: Opera omnia, Roma 1939-1942 ;<br />
Complete works, Stuyvesant und Milano 1986-<br />
Pfitzner, Hans: Sämtliche Lieder mit Klavierbegleitung, Mainz 1979-<br />
1983<br />
Praetorius, Michael: Gesamtausgabe der musikalischen Werke,<br />
Wolfenbüttel 1928-1960<br />
Purcell, Henry: The works of Henry Purcell, London 1878-<br />
Rameau, Jean-Philippe: Oeuvres complètes, New York 1968<br />
Scarlatti, Alessandro: Opera omnia per strumento a tastiera,<br />
Bologna 2000-<br />
Reger, Max: Sämtliche Werke, Wiesbaden 1956-<br />
Rossini, Gioacchino: Edizione critica delle opere […], Pesaro 1979-<br />
Scarlatti, Domenico: Opere complete per clavicembalo, Milano<br />
1947-1951 ; Complete keyboard works in facsimile […], New York<br />
1972<br />
Scheidt, Samuel: Samuel Scheidts Werke, Leipzig 1923-<br />
Schein, Johann Hermann: Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel<br />
1963-<br />
Schoeck, Othmar: Sämtliche Werke, Zürich 1995-<br />
Schönberg, Arnold: Sämtliche Werke, Mainz 1966-<br />
Schubert, Franz: Complete works, New York 1965-1984<br />
; Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1964-<br />
Schumann, Robert: Robert Schumann's Werke, Farnborough 1967- ;<br />
Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Mainz 1991-<br />
Schütz, Heinrich: Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1955- ;<br />
Stuttgarter Schütz-Ausgabe. Sämtliche Werke, Stuttgart 1971-<br />
Senfl, Ludwig: Sämtliche Werke, Zürich 1937-1974<br />
Sibelius, Jean: Complete works , Wiesbaden 1998-<br />
Smetana, Bedřich: Klavírní dílo [Klavierwerke], Praha 1944-1968<br />
Šostakovič, Dmitrij Dmitrievič: New collected works, Moskva 2000-<br />
Spohr, Louis: Selected works of Louis Spohr, New York 1987-1990 ;<br />
Gesamtausgabe der ein- und zweistimmigen Klavierlieder, Köln<br />
2009-2011<br />
Šostakovič, Dmitrij Dmitrievič: Novoe sobranie sočinenij, Moskva 2000-<br />
Strauss, Richard: Richard Strauss Edition, Wien 1996-1999<br />
Sweelinck, Jan Pieterszoon: Werken, Farnborough 1968<br />
Tartini, Giuseppe: Le opere, Milano 1971-<br />
Telemann, Georg Philipp: <strong>Musik</strong>alische Werke, Kassel 1950- ; Severinus<br />
Urtext Telemann Edition, Hereford 1995-<br />
Verdi, Giuseppe: The works of Giuseppe Verdi , Chicago 1983-<br />
Vivaldi, Antonio: Antonio Vivaldi, Milano 1982- ;<br />
[Opere], Milano 1946-1972<br />
Wagner, Richard: Sämtliche Werke, Mainz 1970-<br />
Walter, Johann: Sämtliche Werke, Kassel 1953-1973<br />
Weber, Carl Maria von: Sämtliche Werke, Mainz 1998-<br />
Wolf, Hugo: Sämtliche Werke, Wien 1960-1998<br />
- 16 -
2. PRIMÄRQUELLEN<br />
2.1 GESAMTAUSGABEN<br />
Gesamtausgaben sollen die Werke eines Komponisten oder einer<br />
Komponistin in verlässlicher Form zugänglich machen. Ihre Merkmale<br />
sind:<br />
• Wissenschaftlicher Apparat<br />
Vorwort (Methodik, Werk- und Wirkungsgeschichte), Kritischer Bericht<br />
(Quellen, autographe Korrekturen und editorische Entscheidungen),<br />
ausgewählte Faksimile-Seiten, oft auch Brief- und Bildmaterialien.<br />
Gesamtausgabe<br />
• Vollständigkeit<br />
Die Werke eines Komponisten sollten in Partiturform vollständig vorliegen.<br />
Dies schliesst bei moderneren Ausgaben auch Skizzen und<br />
Entwürfe ein. Viele Gesamtausgaben sind aber noch nicht abgeschlossen<br />
(vgl. in Info die Nachweise mit offenem Erscheinungsjahr).<br />
• Authentizität (= Echtheit, Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit)<br />
Ziel einer Gesamtausgabe ist die Herstellung eines authentischen<br />
Werktextes. Um eine solche Authentizität zu erreichen, gibt es verschiedene<br />
Methoden:<br />
a) Früher bestand die Tendenz dazu, eine einzige Version herzustellen, die sozusagen<br />
dem „letzten Willen“ des Komponisten entsprechen sollte („klassisch-philologische“<br />
Editionspraxis: Unterscheidung von Haupt- und Nebenquellen).<br />
b) Heute wird eher versucht, die verschiedenen Versionen als mögliche Fassungen<br />
darzustellen („kritisch-wissenschaftliche“ Editionspraxis: „Gleichwertigkeit“<br />
der unterschiedlichen Quellen).<br />
Immer aber sollten editorische Zusätze (Phrasierungen, Vortragszeichen,<br />
Verzierungen etc.) gekennzeichnet sein.<br />
In Gesamtausgaben etwas finden...<br />
Der Vergleich der benutzten Edition mit einer Gesamtausgabe lohnt sich fast immer.<br />
Nicht ganz einfach ist es allerdings, in einer Gesamtausgabe das fragliche Stück zu<br />
finden. Die Werklisten des New Grove erleichtern dies:<br />
• Jeder KomponistInnen-Artikel enthält eine Werkliste.<br />
• Allfällige Gesamtausgaben sind am Anfang der Werkliste mit einer Abkürzung<br />
(Siglum) angeführt (z.B. „NMA“ für Neue Mozart-Ausgabe).<br />
• Innerhalb der Werkliste besteht zu jedem Einzelwerk eine Angabe dazu, wo es<br />
innerhalb der Gesamtausgabe zu finden ist.<br />
• „Tücke des Objekts“: römische Zahlen sind in Kleinbuchstaben dargestellt (iv =<br />
IV)<br />
Über den aktuellen Stand der Herausgabe geben die Bibliothekskataloge Auskunft<br />
( vgl. Funktion Bandübersicht in der Recherche IDS-Katalog)<br />
- 17 -
Info: Denkmäler<br />
Denkmäler-Ausgaben im Lesesaal der Bibliothek 1<br />
• repräsentativ in zeitlich-historischer Hinsicht<br />
Corpus mensurabilis musicae (CMM)<br />
Hrsg.: American Institute of Musicology<br />
Inhalt: Vokalpolyphonie in Mensuralnotation zwischen dem<br />
14. und 16. Jh.<br />
scbP 101<br />
• repräsentativ in räumlich-geographischer Hinsicht<br />
Concentus musicus<br />
Denkmäler der <strong>Musik</strong> in Salzburg<br />
Denkmäler der Tonkunst in Österreich<br />
(DTÖ)<br />
Hrsg.: Deutsches Historisches Institut, Rom<br />
Inhalt: Werke, welche die Wechselwirkungen zwischen<br />
Deutschland und Italien im Barock dokumentieren<br />
Hrsg.: Institut für <strong>Musik</strong>wissenschaft der Universität Salzburg<br />
Inhalt: Beispiele der <strong>Musik</strong>pflege in Salzburg und im Donauraum<br />
Hrsg.: Gesellschaft zur Herausgabe von DTÖ, Institut für<br />
<strong>Musik</strong>wissenschaft der Universität Wien<br />
Inhalt: Repräsentative Werke der <strong>Musik</strong>geschichte Österreichs<br />
scbP 114<br />
scbP 118<br />
scbP 105<br />
Denkmäler deutscher Tonkunst (DDT) Vorgänger von Das Erbe deutscher <strong>Musik</strong> (bis 1931) scbP 103<br />
Das Erbe deutscher <strong>Musik</strong> Fortsetzung der Denkmäler deutscher Tonkunst (ab 1933)<br />
Hrsg.: Verein musikgeschichtliche Kommission, Tübingen/Kassel<br />
Inhalt: Wichtige Werke der deutschen <strong>Musik</strong>geschichte<br />
Monumenta musica Neerlandica<br />
Hrsg.: Koninklijke Vereniging voor Nederlandse Muziekgeschiedenis,<br />
Utrecht<br />
Inhalt: Werke, die in Beziehung zur holländischen <strong>Musik</strong> und<br />
ihrer Geschichte stehen<br />
Monumenta musicae Belgicae<br />
Hrsg.: Vereniging voor Muziekgeschiedenis, Antwerpen<br />
Inhalt: Alte <strong>Musik</strong> aus dem belgischen Raum<br />
Monumentos de la música española Hrsg.: Instituto Español de Musicología<br />
Inhalt: Alte <strong>Musik</strong> Spaniens<br />
Musica Britannica<br />
Hrsg.: Royal Music Association London<br />
Inhalt: National collection of music<br />
scbP 106<br />
scbP 107<br />
scbP 111<br />
scbP 112<br />
scbP 109<br />
scbP 108<br />
• repräsentativ in zeitlich-historischer und räumlich-geographischer Hinsicht<br />
Musiche rinascimentali Siciliane<br />
Patrimoine musical Français.<br />
Monumentales<br />
Patrimoine musical Français. Anthologies<br />
Hrsg.: Istituto di Storia della Musica dell’Università di Palermo<br />
Inhalt: Renaissancemusik in Sizilien<br />
Hrsg.: Edition du Centre de Musique Baroque de Versailles<br />
Inhalt: Komponisten-Gesamtausgaben der französischen<br />
Barockmusik des 17. und 18. Jh. (Bsp.: M.-A. Charpentier)<br />
Hrsg.: Edition du Centre de Musique Baroque de Versailles<br />
Inhalt: Einzelne Werke von Komponisten der französischen<br />
Barockmusik des 17. und 18. Jh.<br />
scbP 116<br />
scbP 119<br />
scbP 120<br />
• repräsentativ für einzelne musikalische Gattungen<br />
Corpus of early keyboard music<br />
Hrsg.: American Institute of Musicology<br />
Inhalt: Frühe Tasteninstrumentmusik aus Italien, Spanien,<br />
Deutschland und Polen<br />
scbP 102<br />
• repräsentativ in gattungsgeschichtlicher und in räumlich-geographischer Hinsicht<br />
The English madrigalists<br />
<strong>Musik</strong>alische Denkmäler<br />
Hrsg.: Edmund H. Fellowes<br />
Inhalt: Englischsprachige Madrigale<br />
Hrsg.: <strong>Akademie</strong> der Wissenschaften und der Literatur, Mainz<br />
Inhalt: Passionskompositionen Oberitaliens im 16. Jh.<br />
scbP 150<br />
scbP 115<br />
1 Eine umfassende Übersicht der Denkmäler-Ausgaben findet sich in: Dietrich Berke, Artikel „Denkmäler und Gesamtausgaben“,<br />
in: <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart, 2. neubearb. Ausg., Sachteil Bd. 2, Sp. 1129-1156<br />
- 18 -
2.2 DENKMÄLER<br />
Denkmäler-Ausgaben sollen bedeutende Beispiele des musikalischen<br />
Repertoires, vor allem der Alten <strong>Musik</strong> zugänglich machen. Ihre Merkmale<br />
sind:<br />
Denkmal<br />
• Repräsentativität (= Massgeblichkeit, Beispielhaftigkeit für ein bestimmtes<br />
musikalisches Repertoire)<br />
Wichtige, nur schwer zugängliche Werke sollen in Partiturform vorgelegt<br />
werden. Die Auswahl erfolgt nach historischen, geographischen<br />
oder gattungsmässigen Kriterien, oft auch als Mischung dieser<br />
Gesichtspunkte (vgl. Info ).<br />
• Authentizität<br />
Zwei Besonderheiten sind zu beachten, die sich aus dem Umstand,<br />
dass es sich um Alte <strong>Musik</strong> handelt, ergeben:<br />
a) Die Übertragung älterer Notationssysteme in eine moderne Partiturform ist<br />
grundsätzlich ein problematisches Unterfangen. Je weiter die Entstehung der<br />
<strong>Musik</strong> zurückliegt, umso grössere Vorsicht ist bei modernen Editionen angebracht.<br />
b) Die Überlieferung der musikalischen Texte erfolgt bis ins 16. Jahrhundert hinein<br />
in Handschriften. Entsprechend steht bei Editionen oft nicht das Werk, sondern<br />
ein Überlieferungsträger, die Handschrift im Mittelpunkt.<br />
Das bedeutet, dass wo immer möglich der originale Überlieferungsträger<br />
konsultiert werden sollte.<br />
• Wissenschaftlicher Apparat<br />
Wie bei den Gesamtausgaben: Vorwort (Methodik, Werk- und Wirkungsgeschichte),<br />
Kritischer Bericht (Quellen und editorische Entscheidungen),<br />
ausgewählte Faksimile-Seiten.<br />
Denkmäler-Ausgaben ohne grosses Nachdenken nutzen...<br />
Nicht alle Denkmäler haben signifikante Titel, sodass direkt im Katalog nach Werktiteln<br />
recherchiert werden könnte. Für einzelne Reihen bestehen Übersichten oder<br />
Register. Sicherster Weg stellt jedoch die Konsultation des New Grove dar:<br />
• New Grove weist innerhalb des Artikels „Sources“ sowie in den einzelnen KomponistInnen-Artikeln<br />
allfällige Editionen in Denkmälern nach. Die Abkürzungen<br />
stehen am Anfang jedes Bandes unter den „Bibliographical Abbreviations“.<br />
• Mit dem Titel der entsprechenden Denkmäler-Reihe und der Reihennummer<br />
kann dann der Standort innerhalb einer Bibliothek gefunden werden ( Recherche<br />
IDS-Katalog).<br />
Eine Übersicht über die einzelnen Reihen kann man sich in den Bibliothekskatalogen<br />
verschaffen ( vgl. Funktion Bandübersicht in der Recherche IDS-Katalog).<br />
- 19 -
Info: Historische Quellen zur <strong>Musik</strong>theorie und Aufführungspraxis<br />
"Méthodes et traités" – eine<br />
Faksimile-Edition (Fuzeau). 1 Ein<br />
neueres Projekt des Verlages<br />
Fuzeau ist die Reihe „Méthodes<br />
& Traités”. Sie versammelt in<br />
Faksimileform musiktheoretische<br />
und instrumentalmethodische<br />
Texte aus der Zeit zwischen<br />
1600 und 1860, also Vorwörter,<br />
Lexikonartikel, Abhandlungen,<br />
Übungsbeispiele und<br />
Etüden.<br />
Im Moment entstehen folgende<br />
Reihen:<br />
I : France 1600-1800, hrsg. von<br />
Philippe Lescat, Courlay 1999-<br />
II : France 1800-1860, hrsg. von<br />
Jean Saint-Arroman, Courlay<br />
1999-<br />
III : Europe, hrsg. von Jean<br />
Saint-Arroman, Courlay 1999-<br />
IV : Italie 1600-1800, hrsg. von<br />
Jean Saint-Arroman, Courlay<br />
1999-<br />
VI : Grande-Bretagne 1600-<br />
1860, hrsg. von Jean Saint-<br />
Arroman, Courlay 2006-<br />
VII : Allemagne-Autriche 1600-<br />
1860, hrsg. von Jean Saint-<br />
Arroman, Courlay 2007-<br />
IX : Renaissance française,<br />
hrsg. von Jean Saint-Arroman,<br />
Courlay 2005-<br />
Jede Reihe enthält die Einzelbände,<br />
die das entsprechende<br />
Material zu den jeweiligen Instrumenten<br />
beinhaltet. Das Faksimilierungsverfahren<br />
von Fuzeau<br />
ist zu Recht in gewissen<br />
Aspekten umstritten, u. a. weil<br />
es nicht massstäblich ist, zum<br />
Teil mit Retuschen erfolgt etc.<br />
Dennoch ergibt sich durch die<br />
Edition eine enorme Erleichterung<br />
im Alltag, weil die Texte erstens<br />
bislang nur schwer zugänglich<br />
waren und zweitens<br />
jetzt in einem, maximal fünf<br />
Bänden nach Instrumenten geordnet<br />
versammelt sind.<br />
Standardtexte unter den historischen Quellen zur <strong>Musik</strong>theorie<br />
und Aufführungspraxis<br />
Theoretisch-pädagogische Traktate<br />
• Johann David Heinichen, Der Generalbass in der Komposition, Reprint<br />
der Ausgabe Dresden 1728, Hildesheim 1969<br />
• Johann David Heinichen, Neu erfundene und gründliche Anweisung zu<br />
vollkommener Erlernung des Generalbasses, Reprint der Ausgabe Hamburg<br />
1711, Kassel 2000 (Documenta musicologia 1/40)<br />
• Paul Hindemith, Unterweisung im Tonsatz, 3 Bde., Neuaufl., Mainz 1969-<br />
1970<br />
• Johann Philipp Kirnberger, Die Kunst des reinen Satzes in der <strong>Musik</strong>, Reprint<br />
der Ausgabe Berlin und Königsberg 1776-79, Hildesheim 1968<br />
• Johann Mattheson, Grosse Generalbass-Schule, Reprint der Ausgabe<br />
Hamburg 1731, Hildesheim 1968<br />
• Johann Mattheson, Der vollkommene Kapellmeister, Reprint der Ausgabe<br />
Hamburg 1739, Kassel 1954 (Documenta musicologia 1/5)<br />
• Olivier Messiaen, Traité de rythme, de couleur et d’ornithologie (1949-<br />
1992), 7 Bde., Paris 1994-2002<br />
• Michael Praetorius, Syntagma musicum, 3 Bde., Reprint der Ausgabe von<br />
1614/15-1619, Kassel 1958-1959 (Documenta musicologica 1)<br />
• Daniel Gottlob Türk, Anweisung zum Generalbassspiel, Reprint der<br />
Ausgabe Halle/Leipzig 1800, Laaber 2004 (Laaber-Reprint 6)<br />
Lehrbücher zum Instrumentalspiel und Gesang<br />
• Carl Philipp Emanuel Bach, Versuch über die wahre Art das Clavier zu<br />
spielen, Reprint der Ausgaben Berlin 1753 und 1762, Kassel 2003<br />
• Leopold Mozart, Versuch einer gründlichen Violinschule, Reprint der<br />
Ausgabe 1756, 2. Aufl., Kassel 2002<br />
• Johann Joachim Quantz, Versuch einer Anweisung, die Flöte traversière<br />
zu spielen, Reprint der Ausgabe Berlin 1752, Kassel 2000<br />
• Pier Francesco Tosi, Anleitung zur Singkunst. Aus dem Italiänischen [...]<br />
von Johann Friedrich Agricola, Reprint der Ausgabe Berlin 1757,<br />
Wiesbaden 1994<br />
Vorworte zu Notendrucken<br />
• Girolamo Frescobaldi, Orgel- und Klavierwerke, 5 Bde., Reprint der Ausgabe<br />
von 1608-1645, Kassel 1949-<br />
• Giulio Caccini, Le nuove musiche, Reprint der Ausgabe Firenze 1601, Firenze<br />
1983<br />
• Claudio Monteverdi, Il quinto libro de madrigali, Reprint der Ausgabe<br />
Venezia 1606, Wien 1959 (Tutte le opere di Claudio Monteverdi 5)<br />
• Georg Muffat, Ausserlesene mit ernst und lust gemengte Instrumentalmusic<br />
(1701). Sechs concerti grossi I, Reprint der Ausgabe von 1701, Graz<br />
1959 (Denkmäler der Tonkunst in Österreich XI/2, Bd. 23)<br />
<strong>Musik</strong>ikonographie<br />
• Heinrich Besseler und Max Schneider, <strong>Musik</strong>geschichte in Bildern, Leipzig<br />
1961-<br />
1 Méthodes & traités, Courlay 1999-<br />
- 20 -
2.3 HISTORISCHE QUELLEN ZUR MUSIKTHEORIE UND ZUR AUFFÜHRUNGSPRAXIS<br />
<strong>Musik</strong>theoretische und aufführungspraktische Texte aus der Vergangenheit<br />
besitzen den Rang von „Primärquellen“, obwohl es sich genau<br />
genommen um „historische Sekundärquellen“ handelt. Hier lassen sich<br />
Informationen über <strong>Musik</strong>anschauung, Instrumentenbau, Instrumentaltechnik<br />
und -praxis bestimmter historischer und geographischer Räume<br />
finden.<br />
<strong>Musik</strong>theorie<br />
Aufführungspraxis<br />
Neben diesen theoretisch-praktischen Traktaten und Lehrbüchern geben<br />
folgende Quellen weiteren Aufschluss über das Interpretieren in<br />
der Vergangenheit: 1<br />
• die <strong>Musik</strong> selbst und ihre Notationsweise,<br />
• Vorworte zu Notendrucken,<br />
• Bildmaterial mit auf die <strong>Musik</strong> bezogenem Inhalt (<strong>Musik</strong>ikonographie).<br />
Informationen über solche Quellen finden sich in den bereits genannten<br />
einschlägigen Nachschlagewerken wie dem New Grove, der <br />
MGG oder den entsprechenden Handbüchern. Der Artikel „Theory,<br />
theorists“ des New Grove beispielsweise nennt zahlreiche wichtige<br />
Quellenschriften zur Theorie der <strong>Musik</strong>.<br />
Den Einstieg wagen...<br />
Einen anschaulichen Einstieg in die Fragen „historisch informierter Aufführungspraxis“<br />
bietet die systematische Aufstellung ( Buchaufstellung) im Ina Lohr- und August<br />
Wenzinger-Studio: In den Standort-Sachgruppen K, M und O findet sich Literatur zur<br />
<strong>Musik</strong>lehre sowie zur Instrumentenkunde, Ikonographie und Aufführungspraxis:<br />
• K (= <strong>Musik</strong>lehre)<br />
scbK 1-500<br />
scbK 501-900<br />
scbK 900 ff.<br />
scbK a-z<br />
Quellensammlungen<br />
(z. B. zur Vokalpolyphonie, zum Generalbass etc.)<br />
Untersuchungen<br />
(z. B. zur Temperatur in der <strong>Musik</strong>, zum Ziergesang, zur Improvisation, zur Geschichte<br />
der Mehrstimmigkeit etc.)<br />
Terminologie<br />
Schriften einzelner Theoretiker<br />
(z. B. Kirnberger, Mattheson, Quantz etc.)<br />
• M (= Instrumentenkunde)<br />
scbM 1- 400<br />
scbM 401- 800<br />
scbM 801 ff.<br />
Allgemeines<br />
Einzelne Instrumente<br />
Ikonographische Abhandlungen<br />
• O (= Aufführungspraxis)<br />
1 Vgl. Peter Reidemeister, Historische Aufführungspraxis, Darmstadt 1988, S. 17 f.<br />
- 21 -
Sightseeing: Paul Sacher Stiftung
2.4 AUTOGRAPHEN UND HANDSCHRIFTEN<br />
2.4.1 AUTOGRAPHEN<br />
Autographen (griech. = „Selbstgeschriebenes“) sind eigenhändig von<br />
den AutorInnen niedergeschriebene Schriftstücke. Es geht dabei also<br />
um „Originalquellen“ im engsten Sinne des Wortes. Im Bereiche der<br />
<strong>Musik</strong> umfassen sie die verschiedenen Formen musikalischer Aufzeichnung<br />
(siehe untenstehenden Tip), aber auch zugehörige Dokumente<br />
wie Briefe, Postkarten, Tagebuchaufzeichnungen, Stammbucheintragungen,<br />
Quittungen etc.<br />
Autograph<br />
Die Auseinandersetzung mit Autographen kann folgenden Zwecken<br />
dienen:<br />
- Es kann die Echtheit des Textes geprüft werden.<br />
- Es kann die Richtigkeit der Überlieferung, aber auch die Entstehungsgeschichte<br />
eines Stücks oder die Chronologie innerhalb des<br />
Schaffens beurteilt werden.<br />
- Nicht selten kommen in einem geschlossenen Nachlass auch unbekannte<br />
Versionen eines Werks zum Vorschein.<br />
- Manchmal lassen sich gar neue Stücke finden.<br />
2005 brachten beispielsweise Christopher Hogwood und das Kammerorchester<br />
<strong>Basel</strong> aus der Paul Sacher Stiftung die Orchestrierung der Vier Präludien<br />
und Fugen von J. S. Bach (1969) von Igor Strawinsky zur Uraufführung, 2011<br />
dasselbe Orchester unter Jérémie Rhoreren Cuatros piezas breves para orquesta<br />
de cuerdas, ein frühes Werk von Mauricio Kagel, zur Uraufführung.<br />
Wie erscheint <strong>Musik</strong> aufgezeichnet...?<br />
• Skizze: Aufzeichnung von thematisch-motivischen Einfällen, kombinatorischen<br />
Klangverläufen, Ausschnitten oder Plänen des Ablaufs<br />
• Entwurf: vollständiger Formverlauf eines Satzes oder Satzteiles<br />
• Fragment: abgebrochener, ausgearbeiteter Kompositionsverlauf<br />
• Particell: reduzierte Partitur auf zwei oder mehreren Systemen mit den Hauptstimmen<br />
und Instrumentierungshinweisen<br />
• Reinschrift: vollständige Darstellung in Partiturform, gelegentlich auch als Klavierauszug<br />
(für Aufführungen unter beschränkten Möglichkeiten)<br />
- 23 -<br />
(Fortsetzung S. 25)
Info: Autographen in der Paul Sacher Stiftung (PSS)<br />
Kurznotizen zur Präsentation von PSS-<br />
Autographen<br />
Viktor Ullmann (1898-1944)<br />
Der Kaiser von Atlantis, oder: Die<br />
Todverweigerung (1943)<br />
Ullmann wird 1942 als jüdischer Komponist<br />
im Konzentrationslager Theresienstadt<br />
interniert, wo er 1943 im<br />
Rahmen eines sogenannten „Freizeitgestaltungsprogramms“<br />
auf ein<br />
Libretto seines Mithäftlings Peter Kien<br />
die Oper Der Kaiser von Atlantis<br />
komponiert. Die Aufführung wird<br />
nach der Generalprobe verboten.<br />
Bevor er 1944 nach Auschwitz deportiert<br />
wird, gelingt es ihm, Autograph<br />
und Textbuch (mit zahlreichen<br />
Varianten und Strichen) einem Mithäftling<br />
zu übergeben, der das Werk<br />
vor der Vernichtung zu bewahren<br />
vermag. Am 18. Oktober 1944 wird<br />
Ullmann in den Gaskammern von<br />
Auschwitz ermordet.<br />
Edgard Varèse (1883-1965)<br />
Density 21.5 (1936/46)<br />
Das Solostück Density 21.5 von Edgard<br />
Varèse ist ein Klassiker der Flötenliteratur.<br />
Es entstand 1936 auf Anregung<br />
des Flötisten Georges Barrère<br />
für dessen neu entwickelte Platinflöte.<br />
Bisher wurde es stets in der<br />
1946 veröffentlichten Druckfassung<br />
gespielt. Völlig unbekannt blieb hingegen<br />
die wesentlich kürzere Urfassung<br />
von 1936 sowie eine stark überarbeitete<br />
Zwischenfassung. Diese<br />
Dokumente, die nun in der Paul Sacher<br />
Stiftung im Nachlass Varèses<br />
einsehbar sind, werfen ein völlig neues<br />
Licht auf das avantgardistische<br />
Flötenstück.<br />
_______________________<br />
Sammlungen der Paul Sacher Stiftung<br />
Sammlung des Stifters<br />
°Paul Sacher (1906-1999)<br />
Dem Schaffen einzelner Komponisten<br />
gewidmete Sammlungen:<br />
Louis Andriessen (*1936)<br />
Béla Bartók (1881-1945)<br />
°Conrad Beck (1901-1989)<br />
°Erik Bergman (*1911)<br />
°Luciano Berio (1925-2003)<br />
°Jean Binet (1893-1960)<br />
°Harrison Birtwistle (*1934)<br />
°Pierre Boulez (*1925)<br />
Henry Brant (*1913)<br />
Fritz Brun (1878-1959)<br />
Willy Burkhard (1900-1955)<br />
°Adolf Busch (1891-1952)<br />
Elliott Carter (*1908)<br />
Nikolaj Čerepnin (1873-1945)<br />
°Christoph Delz (1950-1993)<br />
Francesco Donatoni (1927-2000)<br />
Antal Doráti (1906-1988)<br />
Henri Dutilleux (*1916)<br />
Morton Feldman (1926-1987)<br />
Brian Ferneyhough (*1943)<br />
°Walther Geiser (1897-1993)<br />
°Alberto Ginastera (1916-1983)<br />
Vinko Globokar (*1934)<br />
Gérard Grisey (1946-1998)<br />
°Sofia Gubaidulina (*1931)<br />
Cristóbal Halffter (*1930)<br />
°Roman Haubenstock-Ramati (1919-<br />
1994)<br />
°Hans Werner Henze (*1926)<br />
Heinz Holliger (*1939)<br />
Arthur Honegger (1892-1955)<br />
Klaus Huber (*1924)<br />
Mauricio Kagel (*1931)<br />
°Rudolf Kelterborn (*1931)<br />
György Kurtág (*1926)<br />
Helmut Lachenmann (*1935)<br />
°René Leibowitz (1913-1972)<br />
Rolf Liebermann (1910-1999)<br />
György Ligeti (*1923)<br />
Arthur Lourié (1892-1966)<br />
Witold Lutosławski (1913-1994)<br />
°Bruno Maderna (1920-1973)<br />
°Frank Martin (1890-1974)<br />
Hermann Meier (1906-2002)<br />
Marcel Mihalovici (1898-1985)<br />
Darius Milhaud (1892-1974)<br />
Norbert Moret (1921-1998)<br />
Roland Moser (*1943)<br />
Conlon Nancarrow (1912-1997)<br />
°Goffredo Petrassi (1904-2003)<br />
Henri Pousseur (*1929)<br />
Steve Reich (*1936)<br />
Aribert Reimann (*1936)<br />
Wolfgang Rihm (*1952)<br />
Rolf Urs Ringger (*1935)<br />
George Rochberg (*1918)<br />
Armin Schibler (1920-1986)<br />
Dieter Schnebel (*1930)<br />
Salvatore Sciarrino (*1947)<br />
Valentin Silvestrov (*1937)<br />
°Kaikhosru Shapurji Sorabji (1892-<br />
1988)<br />
°Igor Strawinsky (1882-1971)<br />
°Robert Suter (*1919)<br />
Alexander Tcherepnin (1899-1977)<br />
°Viktor Ullmann (1898-1944)<br />
Galina Ustvol'skaja (*1919)<br />
Edgard Varèse (1883-1965)<br />
Sándor Veress (1907-1992)<br />
°Anton Webern (1883-1945)<br />
Stefan Wolpe (1902-1972)<br />
°Ivan Wyschnegradsky (1893-1979)<br />
Jürg Wyttenbach (*1935)<br />
Ludwig Zenk (1900-1949)<br />
Sammlungen bedeutender Interpreten,<br />
anderer Persönlichkeiten und<br />
Körperschaften:<br />
Maria Bergmann (1918-2002)<br />
Ernest Bour (1913-2001)<br />
Guy Freedman (*1912)<br />
Clytus Gottwald (*1925)<br />
Rudolf Grumbach (1923-2004)<br />
Edwin Hymovitz und Natasha Lutov<br />
(*1931/*1932)<br />
Heinrich Jalowetz (1882-1946)<br />
LaSalle-Quartett<br />
Ina Lohr (1903-1983)<br />
Massimo Mila (1910-1988)<br />
Siegfried Oehlgiesser (1908-1993)<br />
Edith Picht-Axenfeld (1914-2001)<br />
André Schaeffner (1895-1980)<br />
Leonard Stein (*1916)<br />
°Antoinette Vischer (1909-1973)<br />
Margrit Weber (1924-2001)<br />
Ernst Diez (1878-1961)<br />
Emil Dürr (1883-1934)<br />
Hildegard Jone (1891-1963)<br />
Werner Kaegi (1901-1979)<br />
Basler Kammerorchester<br />
IGNM (Sektion <strong>Basel</strong>)<br />
Swiss Music Library<br />
Sammlungen in Fotokopie:<br />
Paul Aron (1886-1955)<br />
Peter Gradenwitz (1910-2001)<br />
Karlheinz Stockhausen (*1928)<br />
° Sammlungen mit gedruckten Inventaren, vgl. Inventare der Paul Sacher Stiftung, Mainz 1988-<br />
- 24 -
Da es sich bei Autographen um Unikate handelt, muss der Ort, wo das<br />
Dokument lagert, bekannt sein. Eine allfällige Benutzung gestaltet sich<br />
nach Massgabe der Archivierungsstelle:<br />
• Der Lagerungsort eines Autographs lässt sich über RISM, Bibliothekskataloge,<br />
Werkverzeichnisse, die Personenartikel im <br />
New Grove oder über Editionsberichte in Gesamtausgaben<br />
und Denkmälern eruieren.<br />
• Für die Benutzung bieten einige Bibliotheken und Archive einen<br />
Kopierservice an (Mikrofilm, Photokopien etc.). An anderen Stellen<br />
ist die Einsicht nur vor Ort möglich, entweder werden Kopien oder<br />
aber die Originale vorgelegt. Wichtige Werke liegen vereinzelt in<br />
Faksimile-Editionen vor.<br />
Eigentlich selbstverständlich im Umgang mit Autographen...<br />
• Autographen dürfen in der Regel nur unter Angabe des Zwecks eingesehen<br />
werden; oft wird als Nachweis ein Schreiben des Auftraggebers (Hochschule,<br />
Verlag etc.), der die Forschungsarbeit veranlasste, verlangt.<br />
• Meist dürfen Autographen oder entsprechende Kopien nur vor Ort und in den<br />
von der Archivierungsstelle für die Einsichtnahme bestimmten Räumen benutzt<br />
werden. Die für die Erhaltung der Bestände notwendigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
sind zu beachten.<br />
• Die Dokumente unterliegen dem UrheberInnenrecht. Sie dürfen nur mit Zustimmung<br />
des Archivs veröffentlicht werden. Diese muss je nach Rechtsverhältnissen<br />
auch den Schutz von Persönlichkeitsrechten garantieren und deshalb unter Umständen<br />
die Benutzung von Autographen für den geltenden gesetzlichen<br />
Zeitraum ausschliessen.<br />
• Originaldokumente sollten mit äusserster Vorsicht behandelt werden. Insbesondere<br />
das Händewaschen verhindert die stärkste Verschmutzung durch Schweiss<br />
und Fett.<br />
• Alle Dokumente sind in der vorgelegten Ordnung zu belassen, selbst wenn Unrichtigkeiten<br />
bemerkt werden sollten; Hinweise auf Mängel und Fehler in der Zuschreibung<br />
oder Einordnung sollten stattdessen der Archivierungsstelle mitgeteilt<br />
werden. Loseblattsammlungen und Ordnern dürfen keine Blätter, Katalogen keine<br />
Karten entnommen werden. Es dürfen auch keine Veränderungen (Eintragungen,<br />
Unterstreichungen, Berichtigung von Fehlern und dergleichen) an den<br />
Dokumenten vorgenommen werden. Während der Benutzung ist der Gebrauch<br />
von Tinte, Kugelschreibern und Markierstiften nicht gestattet.<br />
- 25 -
Sightseeing: <strong>Musik</strong>wissenschaftliches Seminar
2.4.2 HANDSCHRIFTEN<br />
Ein Grossteil der abendländischen <strong>Musik</strong>geschichte seit dem 9. Jahrhundert<br />
ist ausschliesslich handschriftlich überliefert: Erst um 1500 – ein<br />
halbes Jahrhundert nach der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg<br />
– setzt mit der Entwicklung des Typendrucks durch Ottaviano Petrucci<br />
(Harmonice Musices Odhecaton A, Venedig 1501) die maschinelle<br />
Vervielfältigung musikalischer Werke ein.<br />
Im Unterschied zu den Autographen handelt es sich bei <strong>Musik</strong>handschriften<br />
um von SchreiberInnen ausgeführte Sammlungen, die ihrerseits<br />
wieder auf uns heute oft nicht mehr bekannte Niederschriften zurückgehen.<br />
Die Entstehung eines <strong>Musik</strong>stücks und seine Aufzeichnung<br />
in Handschriften können also erheblich auseinander liegen, der musikalische<br />
Text im Laufe der Zeit verschiedene Ausformungen erleben.<br />
Die romantische Vorstellung, in einer Handschrift das „Werk“ eines<br />
Komponisten oder einer Komponistin zu finden, ist der nüchternen<br />
Sichtweise gewichen, unterschiedliche, nach geschichtlichen und<br />
geographischen Voraussetzungen voneinander abweichende Realisierungen<br />
einer <strong>Musik</strong> vor sich zu haben.<br />
Bei der Frage nach den Quellen der <strong>Musik</strong> bis ins 16. Jahrhundert hinein<br />
stehen also weniger die Werke als vielmehr der Überlieferungsträger,<br />
also die Handschrift im Vordergrund.<br />
Handschrift<br />
Das bedeutet für den Zugang, dass dieser nicht wie gewohnt über<br />
KomponistIn und Werktitel, sondern über den Standort der Handschrift<br />
erfolgt.<br />
Der Standortnachweis setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:<br />
• Land Frankreich F<br />
• Ort Paris Paris<br />
• Name der Bibliothek oder Bibliothèque BN<br />
} Pn<br />
des Archivs<br />
nationale<br />
• Sammlung fonds latin fonds lat.<br />
• Interne Standortnummer 11411 11411<br />
= F-Pn fonds lat. 11411<br />
Entsprechend sind Nachweissysteme ( RISM und MGG, mit der<br />
angelsächsischen Codierung New Grove), Ablage von Reproduktionen<br />
(Mikrofilmarchiv und andere) wie auch Referenzierung (bibliothekarische<br />
Bestellinformationen zu den entsprechenden Quellen) organisiert.<br />
Wie finde ich einen Anonymus…?<br />
Einen nach Repertoires gegliederten Überblick liefert der Artikel „Sources“ im New<br />
Grove.<br />
Die Anordnung erfolgt nach Repertoires („Western plainchant“, „Secular monophony“,<br />
„Organum and discant“ etc.), innerhalb dieser nach historischen oder geographischen<br />
Aspekten.<br />
Zu jeder Quelle werden auch allfällige Editionen, insbesondere in den Denkmäler-<br />
Ausgaben genannt.<br />
Sofern die Autorenschaft bekannt ist, finden sich die entsprechenden Nachweise<br />
auch in den einzelnen Artikel zu den betreffenden KomponistIinnen.<br />
- 27 -
Sightseeing: Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>
3. SEKUNDÄRQUELLEN<br />
Im Gegensatz zur Primärquelle (der Grundlage der Interpretation) ist<br />
mit „Sekundär“-Quelle das gemeint, was als „zweites“ kommt: Informationen<br />
über Primärquellen, also die Fach- und Forschungsliteratur.<br />
3.1 THEMENEVALUATION<br />
Vor jeder wissenschaftlichen Auseinandersetzung stehen die Information<br />
über den aktuellen Stand der Diskussionen zum jeweiligen Thema,<br />
die Orientierung über dessen Umfeld und die Abschätzung des zur<br />
Verfügung stehenden Materials (Quellen, Texte, Sekundärliteratur<br />
etc.).<br />
Damit nicht wahllos Material angehäuft wird, ist es wichtig,<br />
- sich zuerst einen Überblick über das Thema und die verwendete<br />
Terminologie (die sogenannte Begrifflichkeit) zu verschaffen,<br />
- und sich dann eine Suchstrategie zurecht zu legen.<br />
Erste Informationen bieten oft schon einschlägige Artikel in → Lexika,<br />
Wörterbüchern und → Handbüchern. Aufgrund solcher Einführungsliteratur<br />
kann ein Fragenkatalog zusammengestellt werden, der als inhaltliche<br />
Grundlage der Literatursuche dient.<br />
3.2 UNSYSTEMATISCHE RECHERCHE<br />
Zu den unsystematischen Suchmethoden gehört das „Schneeballprinzip“.<br />
Dabei geht man von den neuesten Arbeiten zum Thema aus und<br />
wertet die dort gefundenen Literaturangaben aus. So kann man sich<br />
schrittweise immer tiefer und zeitlich weiter zurück in die Literatur einarbeiten.<br />
Auch Tips und Hinweise von Dozierenden und KollegInnen<br />
lassen sich auf diese Weise auswerten und für eine Literaturrecherche<br />
nutzbar machen.<br />
Zu den unsystematischen Vorgehensweisen gehört auch die Durchsicht<br />
aktueller Fachzeitschriften und Jahrbücher. Viele Forschungsergebnisse<br />
werden zuerst in Fachzeitschriften und Jahrbüchern<br />
vorgestellt, bevor ein ganzes Buch (eine sogenannte Monographie)<br />
zum gleichen Thema erscheint, das dann die Ergebnisse eines<br />
Aufsatzes ausführlicher präsentiert und diskutiert. In den Fachzeitschriften<br />
findet man auch aktuelle Buchrezensionen, die bei der<br />
Durchsicht einen guten Einblick über die zur Zeit gerade aktuellen<br />
Themen und Fragestellungen vermitteln.<br />
- 29 -
Info: Bibliothekskataloge<br />
Am Informationsverbund Deutschschweiz<br />
(IDS) sind zur Zeit gegen<br />
300 Bibliotheken aus der deutschsprachigen<br />
Schweiz angeschlossen,<br />
damit werden gegen 6 Mio. Titel zugänglich<br />
gemacht. Innerhalb des<br />
Verbundes gibt es einzelne regionale<br />
Einheiten: Eine solche Einheit<br />
bildet der Informationsverbund <strong>Basel</strong>/Bern<br />
(IDS BS/BE) mit gegen 2 Millionen<br />
Titeln aus über 160 Hochschulbibliotheken.<br />
Grundlage dieser Kooperation ist<br />
ein gemeinsames Bibliothekssystem,<br />
Aleph 500 der Firma Ex Libris Co.,<br />
was eine einheitliche Katalogoberfläche<br />
in allen regionalen Verbünden<br />
(<strong>Basel</strong>/Bern, Luzern, St. Gallen,<br />
Universität Zürich sowie ETH und<br />
Zentralbibliothek Zürich) bedeutet.<br />
Mit dem deutschschweizer Informationsverbund<br />
ist eine Plattform geschaffen<br />
worden, die ihren BenutzerInnen<br />
mit dem IDS-Ausleihverbund<br />
auch die IDS-weite Ausleihe<br />
ermöglicht ( IDS-Gesamtabfrage).<br />
Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) 4<br />
Diese Website bietet eine parallele Suche über die grossen<br />
deutschen und internationalen Kataloge wissenschaftlicher<br />
Bibliotheken an. Abgefragt werden auch wichtige Nationalbibliotheken<br />
wie die Deutsche Bibliothek (Frankfurt a.M.), die<br />
British Library (London) oder die Library of Congress (Washington).<br />
So kann eine umfassende Übersicht über die weltweit<br />
publizierten Titel gewonnen werden. Allerdings ist Vorsicht geboten,<br />
da nur die Suchsyntax übertragen wird; eine Transformation,<br />
z. B. die automatische Übersetzung der Schlagworte,<br />
findet nicht statt.<br />
Tafel 2: Recherche im Karlsruher Virtuellen Katalog<br />
Deutsches <strong>Musik</strong>archiv (DMA). 1 Das<br />
DMA in Berlin sammelt und verzeichnet<br />
alle seit 1976 in Deutschland<br />
publizierten <strong>Musik</strong>alien sowie<br />
hier produzierte Tonträger. Der<br />
Bestand kann über den Online-<br />
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek<br />
abgefragt werden. 2<br />
Ergänzung hierzu bietet ein Katalog<br />
der nicht im Besitz des Deutschen<br />
<strong>Musik</strong>archivs befindlichen Leihmaterialien:<br />
der Bonner Katalog. Er ist<br />
namentlich für Aufführungsmaterialien<br />
aus dem Bereich der zeitgenössischen<br />
<strong>Musik</strong> wichtig. Verzeichnet<br />
sind rund 60'000 Titel von 6'400 KomponistInnen.<br />
3<br />
In der oberen Maskenhälfte können die bekannten Elemente zum gesuchten<br />
Titel eingegeben werden. In der unteren müssen die geografischen Hauptkategorien<br />
bzw. die einzelnen Bibliothekskataloge angeklickt werden.<br />
Die Ergebnisliste bringt dann die Rechercheresultate nach Bibliothekskatalogen<br />
geordnet. Durch Anklicken eines Treffers können die Details direkt auf der<br />
entsprechenden Katalogdatenbank angesehen werden.<br />
1 Deutsches <strong>Musik</strong>archiv, URL: http://www.d-nb.de/sammlungen/dma/samml_bestaende/index.htm (26. November<br />
2009)<br />
2 Online-Katalog des Deutschen <strong>Musik</strong>archivs, URL: https://portal.d-nb.de/opac.htm?method=showSearchForm&<br />
selectedCategory=dnb.dma (26. November 2009)<br />
3 Bonner Katalog, URL: https://portal.d-nb.de/opac.htm?method=checkCategory&categoryId=dnb.dma.bk (26.<br />
November 2009)<br />
4 Karlsruher Virtueller Katalog, URL: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.htm (26. November 2009)<br />
- 30 -
3.3 SYSTEMATISCHE RECHERCHE<br />
Bibliotheken beschreiben ihr Material nicht nur nach formalen Kriterien<br />
(Autor, Titel, Verlag, Seitenzahl etc.), sondern auch nach inhaltlichen<br />
Gesichtspunkten: Zu welcher Disziplin gehört diese Publikation, welche<br />
Themen werden behandelt etc. In den meisten Katalogen kann auch<br />
nach diesen systematischen Beschreibungen eines Buches gesucht<br />
werden; in der Fachsprache der Bibliotheken nennt sich dieser<br />
Suchbegriff „Schlagwort“. Ein Schlagwort ist ein kurzer, den Inhalt einer<br />
Publikation umschreibender Ausdruck. Ein einzelnes Werk kann durch<br />
mehrere Schlagwörter erschlossen werden, die dann in einer sogenannten<br />
„Schlagwortkette“ miteinander in Beziehung gebracht<br />
werden. Alle Schlagworte sind in einer Normdatei erfasst und werden<br />
nach einem bestimmten Regelwerk vergeben; die Begrifflichkeit ist<br />
also „kontrolliert“. Übrigens: Anders als ein Schlagwort ist ein Stichwort<br />
ein Begriff, der im Titel oder Untertitel einer Publikation vorkommt; ein<br />
Stichwort muss aber nicht unbedingt den Inhalt des Werkes umschreiben.<br />
Schlagwort<br />
Stichwort<br />
Bei der systematischen Suche nutzt man also die fachliche Einordnung<br />
eines Werkes durch die Bibliothek, die die Schlagworte im Katalog vergeben<br />
hat. Bei der Suche im World Wide Web kann man diese Art<br />
systematischer Suche nur zum Teil einsetzen, aber es gibt bereits erste<br />
Angebote, die einen ähnlichen Service bieten (→ Verzeichnisdienst).<br />
Systematisch oder unsystematisch recherchieren…?<br />
In der Praxis wirst Du wohl kaum je nur systematisch oder nur unsystematisch recherchieren.<br />
Wichtig ist, sich nie auf nur eine Strategie zu verlassen; weder die Tips der<br />
KollegInnen noch der Schlagwortkatalog der Bibliothek sind umfassend. Die Kunst<br />
des effizienten Recherchierens besteht darin, die Vor- und Nachteile der beiden<br />
Vorgehensweisen zu kennen und möglichst geschickt zu kombinieren. Den richtigen<br />
Umgang mit den verschiedenen Methoden lässt sich am besten lernen, wenn Du<br />
nach jeder Recherche kurz eine Bilanz ziehst und Dir vergegenwärtigst, wie Du<br />
eigentlich die wirklich hilfreiche Literatur gefunden hat.<br />
- 31 -
Info: Bibliographien und Diskographien<br />
Nebenthema Diskographien. Diskographien<br />
weisen Tonaufzeichnungen<br />
nach. Das Nachweisverfahren<br />
ist insofern speziell, als nicht nur das<br />
Medium, der Tonträger, sondern<br />
auch die darauf eingespielten Titel,<br />
die einzelnen <strong>Musik</strong>stücke, für den<br />
Zugriff eine Rolle spielen.<br />
Für historische Tonträger gibt es zu<br />
den einzelnen Produktionsfirmen<br />
umfassende Diskographien.<br />
Zum aktuellen Angebot sei auf zwei<br />
kommerzielle Verzeichnisse verwiesen:<br />
► Bielefelder Katalog 1<br />
Dieses Spezialverzeichnis der im<br />
deutschen Handel erhältlichen Tonträger<br />
aus Klassik und Jazz erscheint<br />
für die Klassik zwei, für den Jazz ein<br />
Mal jährlich. Die Printversion ermöglicht<br />
den Sucheinstieg über KomponistIn<br />
und Werk sowie über Firma. In<br />
der CD-ROM-Version lässt sich zusätzlich<br />
nach InterpretInnen, Produktionsort<br />
und -zeit recherchieren.<br />
2<br />
► Musicline 3<br />
Musicline ist die zentrale Suchmaschine<br />
der deutschen <strong>Musik</strong>industrie<br />
und bietet einen Überblick über<br />
die im Handel erhältlichen Tonträger.<br />
Verzeichnet sind die Daten<br />
von 120 deutschen Vertriebsfirmen.<br />
Besonders ist die Verlinkung mit<br />
Soundfiles und Homepages von InterpretInnen.<br />
Bibliographien der Sekundärliteratur zur <strong>Musik</strong><br />
• Répertoire International de Littérature Musicale (RILM) 4<br />
RILM verzeichnet seit 1967 musikwissenschaftliche Literatur<br />
in über 140 Sprachen. Die Einträge umfassen ein englischsprachiges<br />
Abstract und die vollständigen bibliographischen<br />
Nachweise. Enthalten sind nebst Monographien<br />
auch Zeitschriftenaufsätze, Dissertationen, Festschriften, Filme<br />
und Videos. RILM liegt als Print-, CD-ROM- und kostenpflichtige<br />
Online-Version vor.<br />
• Bibliographie des <strong>Musik</strong>schrifttums 5<br />
Das Verzeichnis erhob ebenfalls länderübergreifenden<br />
Anspruch. Hier wurden neben den Monographien auch<br />
Zeitschriftenartikel nachgewiesen. Aufgrund des enormen<br />
Berichtverzugs wurde das Erscheinen eingestellt: 2001 erschien<br />
der letzte Band, und zwar zum Jahr 1988. Interessant<br />
ist das Verzeichnis für die Nachweise zwischen 1949<br />
und 1966, welche im RILM noch nicht enthalten sind. Neu<br />
liegen die Nachweise ab 1986 frei zugänglich als<br />
Datenbank vor; die Einarbeitung der älteren Daten ist in<br />
Planung. 6<br />
• Zeitschriftendienst <strong>Musik</strong> 7<br />
Wie der Name besagt, verzeichnete dieser Dienst ausschliesslich<br />
Zeitschriftenartikel. Von 1966 bis 1998 wertete<br />
er 75 überwiegend deutschsprachige Titel aus. Publiziert<br />
wurde er als Printversion, im Internet sind die Daten derzeit<br />
noch recherchierbar im allgemeinen Zeitschriftendienst<br />
des ehemaligen Deutschen Bibliotheksinstituts (EDBI) Berlin.<br />
1 Bielefelder Katalog Klassik. Compact Discs, MusiCasetten, Schallplatten, Stuttgart 1980-<br />
2 Bielefelder Katalog. Klassik, CD-ROM-Ausg., Stuttgart 1998-<br />
3 Musicline, URL: http://www.musicline.de (27. Dezember 2004)<br />
4 Répertoire International de Littérature Musicale (RILM), URL : http://web.ebscohost.com/ (30. November 2009)<br />
5 Bibliographie des <strong>Musik</strong>schrifttums, hrsg. von Staatliches Institut für <strong>Musik</strong>forschung Preussischer Kulturbesitz, Mainz<br />
1949-2001.<br />
6 Bibliographie des <strong>Musik</strong>schrifttums online, URL: http://www.vifamusik.de/index.php?pcontent=startseite (30. November<br />
2009)<br />
7 Zeitschriftendienst <strong>Musik</strong>. Nachweise von Aufsätzen aus 75 deutschen und ausländischen <strong>Musik</strong>zeitschriften, hrsg.<br />
von Andreas Kettel, Berlin 1966-1998<br />
- 32 -
3.4 BIBLIOGRAPHIEN<br />
Bibliographien (im Sinne von selbständig erscheinenden Verzeichnissen<br />
zur Sekundärliteratur) weisen neben den selbständig erscheinenden<br />
auch unselbständige Publikationen wie Artikel, Aufsätze und Beiträge<br />
innerhalb von Zeitschriften, Kongressberichten, Festschriften<br />
oder Gesamtdarstellungen nach, die in Bibliothekskatalogen nur<br />
pragmatisch, d. h. nach Massgabe der Interessen der Katalogisierungsstelle,<br />
auftauchen.<br />
Bibliographie<br />
Zeitlich und inhaltlich sind sie immer eingeschränkt:<br />
• Zeitlich<br />
Sie können einen bestimmten Zeitraum betreffen (abgeschlossene<br />
Bibliographien), oder in gewissen, bei Onlineversionen immer kleiner<br />
werdenden Zeitabständen aktualisiert werden (periodische Bibliographien).<br />
• Inhaltlich<br />
Sie beziehen sich auf einen bestimmten Raum (z.B. Nationalbibliographien)<br />
oder ein bestimmtes Wissensgebiet (Fach- oder wissenschaftliche<br />
Bibliographien), für die <strong>Musik</strong> vgl. Info .<br />
Es lohnt sich in der Praxis jedoch immer, auch die Bibliographien bzw.<br />
Literaturverzeichnisse innerhalb der Lexika, Handbücher und Fachliteratur<br />
zu überprüfen, da jede Bibliographie letztlich eine Auswahl unter<br />
mehr oder weniger kontrollierbaren Gesichtspunkten darstellt.<br />
Wie heisst mein Thema...?<br />
In den seltensten Fällen wird auf das Thema, das mich gerade interessiert, in Bibliographien<br />
direkt zugegriffen werden können, sondern ich muss mich fragen, in welche<br />
Kategorie der jeweiligen Systematik meine Frage allenfalls hineinpasst.<br />
• Suche einen Dir bereits bekannten Titel (AutorIn und Key Words aus dem Titel),<br />
schaue Dir den Treffer an und versuche, mit den Schlagworten/Klassifikationen<br />
weiterzuarbeiten.<br />
• Arbeite bei der Recherche mit Namen, sofern das möglich ist – sie sind vergleichsweise<br />
eindeutig („Das Orchesterlied im 19. Jahrhundert“ „Berlioz“,<br />
„Mahler“ etc.)<br />
• RILM hat ein eigenes „classification system“ und einen „index terms (other than<br />
person and places)“, versuche Dein Thema einem dieser Deskriptoren zuzuordnen<br />
(„Die Bedeutung der Nacht in der <strong>Musik</strong> der Romantik“ „Historical musicology/to<br />
ca. 1910 (Romantic & post-Romantic)“<br />
- 33 -
Info: Internet und Virtuelle Bibliothek<br />
Internet und World Wide Web. Es ist<br />
kaum zwei Jahrzehnte her, da war<br />
das Wort Internet nur wenigen Eingeweihten<br />
ein Begriff. Internet<br />
stand für die Möglichkeit, Computer<br />
über Datenleitungen miteinander<br />
zu verbinden und auf diesem<br />
Weg Informationen auszutauschen.<br />
„Das“ Internet gibt es im Grunde<br />
genommen auch heute nicht. Internet<br />
bezeichnet die Gesamtheit<br />
aller Computer, die miteinander<br />
verbunden sind und bestimmte<br />
technische Regeln einhalten. Diese<br />
Regeln werden mit dem Kürzel<br />
TCP/IP zusammengefasst. Sie bilden<br />
gleichsam das technische Rückgrat<br />
des Netzes, auf das dann einzelne<br />
Dienste wie zum Beispiel das World<br />
Wide Web, E-Mail oder File Transfer<br />
Protocol (FTP) aufsetzen. TCP steht<br />
für Transmission Control Protocol<br />
und regelt die Kommunikation der<br />
Rechner untereinander, und IP<br />
steht für Internet Protocol und ist für<br />
die Adressierung zuständig.<br />
Die Anfänge gehen in die 1960er<br />
Jahre zurück, aber lange Zeit war<br />
Internet ausschliesslich für amerikanische<br />
Forschungs- und Bildungseinrichtungen<br />
zugänglich. Der grosse<br />
Wandel fand in den neunziger Jahren<br />
statt: Im März 1991 lockerte die<br />
dafür zuständige amerikanische<br />
National Science Foundation diejenigen<br />
Bestimmungen, die bisher<br />
eine kommerzielle Nutzung der Internet-Infrastruktur<br />
verhindert hatten.<br />
Fast gleichzeitig trat eine Anwendung<br />
ihren Siegeszug an, welche<br />
die gesamte Nutzung des Netzes<br />
von Grund auf verändern sollte:<br />
das World Wide Web. Das WWW<br />
hatte zum Ziel, Texte mittels Hyperlinks<br />
zu verknüpfen und mit Hilfe der<br />
Telekommunikation ortsungebunden<br />
allen Beteiligten zur Verfügung<br />
zu stellen. Im Unterschied zu seinen<br />
Vorgängern Telnet, Gopher u. a.<br />
war es nicht nur einfach zu bedienen,<br />
sondern zudem in der Lage,<br />
Text, Bild, Ton zu kombinieren und<br />
alles beliebig miteinander zu verknüpfen,<br />
das heisst sogenannte<br />
Links einzubauen. Seinen Anfang<br />
nahm das WWW im europäischen<br />
Kernforschungszentrum CERN in der<br />
Nähe von Genf, als Tim Berners-Lee<br />
Ende 1990 ein entsprechendes Projekt<br />
vorstellte.<br />
Virtuelle <strong>Musik</strong>bibliothek<br />
Tafel 3: Subject Gateways<br />
www.musik-akademie.ch/bibliothek<br />
www.ub.unibas.ch/ub-hauptbibliothek/recherche/fachgebiete/<br />
www.vifamusik.de/<br />
- 34 -
4. ONLINE-QUELLEN IM WORLD WIDE WEB<br />
Das Internet – oder genauer gesagt: das World Wide Web als der<br />
wichtigste Dienst des Internets – bietet eine wachsende Zahl an Informationsquellen<br />
aller Art, auch für den Fachgebiet <strong>Musik</strong>. Neben der<br />
reinen Datenübertragung, wie sie beim Zugriff auf Bibliothekskataloge<br />
stattfindet, gibt es auch eigene Suchmöglichkeiten. Mit ihnen lassen<br />
sich finden:<br />
1. Referenzen, also Verweise auf Bücher, Aufsätze, Artikel, Quellensammlungen<br />
etc.,<br />
2. Verweise auf andere Verweise im Internet wie Linksammlungen,<br />
Kataloge, Datenbanken etc.,<br />
3. Volltexte, also Material, das Druckausgaben in digitaler Form<br />
zugänglich macht oder gar ausschliesslich online vorliegt.<br />
Online-<br />
Quelle<br />
Internet<br />
World Wide<br />
Web<br />
Referenz<br />
Link<br />
Volltext<br />
Die Navigation basiert grundsätzlich auf zwei Suchtechniken:<br />
• Suchmaschinen<br />
Suchmaschinen wie zum Beispiel „Google“ greifen bei der Suche<br />
auf einen automatisch erstellten Index zu, den ein Roboter generiert<br />
hat. In diesem Index sind alle Wörter enthalten, die der Roboter<br />
auf den abgesuchten Seiten gefunden hat. Es gibt keinerlei<br />
menschliches Zutun ausser bei der Programmierung der Suchroutinen<br />
und bei der Definition der Kriterien, die bei der Reihenfolge<br />
der Ergebnisliste berücksichtigt werden sollen („Ranking“).<br />
• Verzeichnisdienste<br />
Verzeichnisdienste bieten nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählte<br />
Adressen im Netz. Dahinter steht eine Redaktion, die für<br />
die inhaltliche Systematik und allenfalls Zusatzinformationen (Beschreibung<br />
der erreichbaren Quellen) zuständig ist.<br />
Suchmaschine<br />
Verzeichnisdienst<br />
Suchmaschinen und Verzeichnisdienste bilden neben der Katalogabfrage<br />
eine immer wichtiger werdende Recherchemöglichkeit. Bestechend<br />
wirkt der Zugang zu Dokumenten ohne „Umwege“ über Bibliotheken,<br />
Archive oder Dokumentationsstellen. Einen grossen Vorteil<br />
scheint auch die Multimedialität darzustellen: Texte, Bild, Ton und bewegtes<br />
Bild sind gleichermassen übertrag- und zur weiteren Bearbeitung<br />
speicherbar.<br />
Aber auch mit diesen Suchdiensten sind Grenzen rasch erreicht:<br />
- Geltungsanspruch: Selten ist klar, welche Datenmenge durch eine<br />
Suchanfrage abgedeckt ist – die gleiche Anfrage bringt je nach<br />
Zeitpunkt und Suchmaschine eine kaum erklärliche Varianz in den<br />
Resultaten. Auch bei Datenbankanfragen ist meist nur mühsam zu<br />
eruieren, auf welchen Bestand zugegriffen wird – wie weit reichen<br />
die Referenzen zurück, welcher Teil davon liegt digitalisiert im Volltext<br />
vor etc.?<br />
- Technologie: Viele Probleme gehen auf Übertragungs-, Serveroder<br />
Rechnerprobleme, veränderte Adressierung, Tücken der verschiedenen<br />
Softwares und deren Versionen etc. zurück.<br />
- 35 -
Info: Suchmaschinen und HTML-Format<br />
HTML-Format. Eine grundlegendes<br />
Element des WWW ist die Standardisierung<br />
der Dokumente in einem<br />
für alle Webbrowser, dem Erkennungsprogramm<br />
auf dem Rechner,<br />
lesbaren Format. Der Name Hypertext<br />
Markup Language (HTML) verweist<br />
auf eine der prägenden Funktionen<br />
des WWW, nämlich mit Hyperlinks<br />
(kurz: Links) auf andere Dokumente,<br />
auf sogenannte „Hypertexts“<br />
zu verweisen.<br />
Für die Recherche im Internet hat<br />
dies Folgen:<br />
► Suchmaschinen sind zunächst<br />
auf HTML-Dokumente ausgerichtet.<br />
Für andere Formate (txt, pdf etc.)<br />
braucht es zum Teil bestehende,<br />
weiterentwickelte Suchroutinen.<br />
► Mit der Hyperlinks-Technik verliert<br />
der Text zunehmend an Begrenzung,<br />
er kann mit immer neuen Hypertexts<br />
erweitert werden. Die<br />
Suchmaschinen müssen aus Kosten-<br />
und Kapazitätsgründen die Indexierung<br />
einschränken – im Extremfall<br />
berücksichtigen sie bloss<br />
die Startseite!<br />
► Neben der lesbaren Information<br />
– dem „Body“ eines HTML-Dokumentes<br />
– gibt es noch verborgene<br />
Informationen im „Head“: Titel und<br />
Metadaten. Diese werden ebenfalls<br />
indexiert und können beim<br />
Ranking, der Reihenfolge der Trefferpräsentation,<br />
eine Rolle spielen.<br />
HTML wurde 1989 zusammen mit<br />
dem HTTP (Hypertext Transfer Protocol)<br />
als Übertragungsprotokoll für<br />
Daten im WWW ebenfalls von Tim<br />
Berners-Lee am CERN in Genf festgelegt<br />
( World Wide Web). Die<br />
Weiterentwicklung erfolgt seit 2000<br />
als XHTML.<br />
Tafel 4: Suchmaschinen und Veränderung der Recherchetiefe<br />
Zum Standard geworden:<br />
der vermeintlich<br />
„narrensichere“<br />
Google-<br />
Einstieg<br />
Möglichkeit, die<br />
Anfrage spezifischer<br />
zu gestalten:<br />
die Feldrecherche<br />
Die Recherchetiefe<br />
im Web verändern:<br />
Deep Web Features<br />
wie Google<br />
Scholar 1<br />
1 Während die Feldrecherche standardmässig auf der Einstiegsseite angeklickt werden kann, befindet sich die Scholar-Version<br />
noch in Entwicklung und muss gesondert aufgerufen werden: Google Scholar (Beta-Version), http://<br />
scholar.google.com/ (22. Februar 2006).<br />
- 36 -
4.1 SUCHMASCHINEN<br />
Suchmaschinen funktionieren streng mechanisch, sie entscheiden<br />
aufgrund von Zeichenketten, nicht von Inhalten. Entsprechend muss<br />
auf den Recherchevorgang „maschinell“ Einfluss genommen werden:<br />
• Wahl der Suchbegriffe<br />
Bei der Wahl der Suchbegriffe ist an die Sprache, an Singular- und Pluralformen, an<br />
die allenfalls vorhandene Fachterminologie zu denken bzw. entsprechend die Anfrage<br />
immer wieder zu modifizieren.<br />
• Zahl der Suchbegriffe<br />
Je mehr Suchbegriffe eingegeben werden, umso spezifischer sind die Resultate.<br />
Sind die Ergebnisse unbefriedigend, müssen möglicherweise andere Suchbegriffe<br />
gewählt werden oder ihre Zahl reduziert werden.<br />
• Anwendung von Boole’schen und Abstandsoperatoren<br />
Die meisten Suchmaschinen verbinden zwei Suchbegriffe mit dem AND-Operator.<br />
Meist gibt es aber auch Möglichkeiten, mit OR- oder NOT-Operatoren zu arbeiten<br />
und mit Klammern Untermengen zu bilden. Gewisse Suchmaschinen kennen auch<br />
Abstandsoperatoren (Bsp. NEAR).<br />
• Einschränkung durch Phrasensuche<br />
Mit Anführungs- und Schlusszeichen lassen sich zusammengehörige Suchbegriffe<br />
verbinden (Bsp. „Jacopo di Bologna“).<br />
• Nähere Bestimmung durch Feldrecherche<br />
Die meisten Suchmaschinen bieten die Möglichkeit der „erweiterten Suche“. Feldrecherche<br />
heisst in diesem Zusammenhang Einbezug bestimmter, im Internet erkennbarer<br />
Daten (Dateityp, Textebene des HTML-Dokumentes, Grösse, Erstellungsdatum<br />
etc.), aber auch Verknüpfungsmöglichkeit mit Operatoren etc.<br />
Suchmaschine<br />
Feldrecherche<br />
• Veränderung der Recherchetiefe<br />
Aus technischen und ökonomischen Gründen verzichten Suchmaschinen innerhalb<br />
eines Domains, aber auch innerhalb einer Site absichtlich auf die Indexierung. Was<br />
dabei an Daten verborgen bleibt, heisst modisch „deep web“. Einen Ansatz der<br />
Deep Web Recherche bietet der auf „Schulisches“ spezialisierte Google Scholar-<br />
Dienst: Allerdings handelt es sich nur in 13% der Fälle um Volltexte, die restlichen<br />
Treffer beziehen sich auf „Citations“ und Links zu kommerziellen Anbietern.<br />
Was im Netz unsichtbar bleibt…<br />
Nur ein kleinerer Teil des Netzes – die Schätzungen liegen bei 30% - wird von den<br />
Suchmaschinen erfasst, der Rest gilt als „invisible web“. Dazu gehören auch Datenbanken<br />
und damit auch Bibliothekskataloge. Dieser Umstand ergibt sich aus einer<br />
technologischen Beschaffenheit von Websites:<br />
• Suchmaschinen erfassen nur sogenannte „statische“ Webdokumente, deren<br />
Daten begrenzt sind und sich speichern lassen.<br />
• Datenbanken, und damit auch Bibliothekskataloge, liefern ihre Resultate erst<br />
aufgrund einer Suchanfrage, insofern sind sie „dynamisch“. Die Milliarden von<br />
möglichen Anfragen lassen sich auch gar nicht speichern. Deshalb dient das Internet<br />
lediglich als Übertragungsmedium, die Recherche auf Datenbanken muss<br />
deshalb immer gesondert geführt werden.<br />
- 37 -
Info: Petrucci-Projekt und Verzeichnisdienste<br />
Petrucci Library (IMSLP = International<br />
Music Score Library Project). Die<br />
Petrucci Library, nach dem ersten<br />
<strong>Musik</strong>verleger, Ottaviano Petrucci,<br />
benannt, ist die grösste elektronische<br />
Sammlung von <strong>Musik</strong>drucken. Sie<br />
enthält im Moment rund 62‘000<br />
Werke von 7‘800 Komponisten<br />
(2012). 1 Die Initiative ging von einem<br />
<strong>Musik</strong>studenten aus, seit 2006 ist die<br />
Library auf dem Netz. Es handelt sich<br />
um PDFs von Ausgaben, die urheberund<br />
verlagsrechtlich nicht mehr<br />
geschützt sind. Das heisst, dass die<br />
Texte unter Umständen nicht dem<br />
aktuellen Forschungsstand entsprechen.<br />
Die Qualität ist sehr unterschiedlich.<br />
Es wurden zum Teil<br />
bestehende Digitalisate übernommen.<br />
Zum Teil beteiligen sich aber<br />
auch wissenschaftliche Institutionen<br />
und Bibliotheken im Rahmen ihrer<br />
eigenen Digitalisierungsprojekte.<br />
Die Verwaltung erfolgt über eine<br />
Wiki-Oberfläche. Dadurch sind die<br />
Suchfunktionen vergleichsweise einfach<br />
und weitgehend mehrsprachig.<br />
Die verschiedenen Nachweis- und<br />
Kommentarmöglichkeiten werden<br />
zumal von wissenschaftlichen Institutionen<br />
genutzt und können durchaus<br />
hilfreich sein. Wo möglich werden<br />
auch entsprechende Audiofiles oder<br />
zumindest die bibliographischen Daten<br />
dazu verknüpft.<br />
Mit mobilen Geräten ist die Abfrage<br />
nur beschränkt möglich (PDF-Format).<br />
Da die Rechtsverhältnisse namentlich<br />
in den USA und der EU verschieden<br />
sind, wird die Auslösung der<br />
<strong>Downloads</strong> nach IP-Adressen gefiltert,<br />
was heisst, die Zugangsberechtigung<br />
zu den Digitalisaten hängt vom<br />
Aufenthaltsort ab.<br />
Verzeichnisdienste zum Thema <strong>Musik</strong><br />
• American Musicological Society<br />
http://www.ams-net.org/<br />
Die American Musicological Society führt eine sehr ausführliche und<br />
klar strukturierte Link-Liste im Netz. Während die Eintrittseite in erster Linie<br />
Links zu Ausschreibungen, Diskussionslisten etc. verzeichnet, findet sich<br />
unter der Rubrik „WWW Sites of Interest to Musicologists“ eine systematische<br />
Linksammlung zu vielen Bereichen der <strong>Musik</strong>wissenschaft. Die<br />
Links sind allerdings nicht kommentiert, aber die Liste ist übersichtlich<br />
und aktuell gehalten.<br />
• Bayerische Staatsbibliothek<br />
http://www.vifamusik.de/<br />
Das deutsche Bibliothekssystem hat für jeden Fachbereich eine wissenschaftliche<br />
Bibliothek bestimmt, welche Publikationen zum entsprechenden<br />
Thema möglichst umfassend sammeln und dokumentieren<br />
soll. Für das Fach <strong>Musik</strong>wissenschaft ist das die Bayerische Staatsbibliothek<br />
in München. Die Einstiegsseite „Virtuelle Fachbibliothek <strong>Musik</strong>wissenschaft“<br />
(ViFa <strong>Musik</strong>) verweist nicht nur zu den entsprechenden Neuerwerbungen<br />
der Bibliothek, sondern listet auch zahlreiche weiterführende<br />
Ressourcen auf.<br />
• The British Library Sound Archive Catalogue<br />
http://cadensa.bl.uk/uhtbin/cgisirsi/x/x/0/49/<br />
Der Tonträgerkatalog der Britsh Library ist einer der umfassendsten frei<br />
zugänglichen Nachweissysteme seiner Art. Verzeichnet werden rund<br />
2,5 Mio. Tonträger aus den Sammlungen der British Library. Die Seite<br />
„Advanced Search“ ermöglicht sehr differenzierte Suchen in den Beständen.<br />
• Elektronische Zeitschriftenbibliothek<br />
http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/<br />
Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek der Universitätsbibliothek Regensburg<br />
(Deutschland) ist eine der umfassendsten Nachweissysteme<br />
für elektronische Zeitschriften aller Fachgebiete. Für das Fach <strong>Musik</strong>wissenschaft<br />
werden 210 Titel nachgewiesen (Stand: Januar 2005). Bei jedem<br />
Eintrag ist vermerkt, ob die Aufsätze frei, nur teilweise oder gar<br />
nicht öffentlich verfügbar sind.<br />
• International Association of Music Information Centres<br />
(IAMIC)<br />
http://www.iamic.net/<br />
Unter dem Dach der IAMIC hat sich ein weltweit vernetztes System von<br />
<strong>Musik</strong>informationszentren (MIZ) mit heute 42 Mitgliedern in 36 Ländern<br />
aufgebaut, in Deutschland etwa unter der URL http://www.miz.org/, in<br />
der Schweiz unter der URL http://www.miz.ch/ etc.<br />
• Staatliches Institut für <strong>Musik</strong>forschung<br />
http://www.sim.spk-berlin.de/links_319.html<br />
Das Staatliche Institut für <strong>Musik</strong>forschung ist eine Einrichtung der Stiftung<br />
Preussischer Kulturbesitz in Berlin. Die sehr aufwendig gestaltete<br />
Webpräsenz des Instituts bietet eine gut strukturierte Sammlung von<br />
Links zum gesamten Bereich der <strong>Musik</strong> und <strong>Musik</strong>wissenschaft.<br />
1 IMSLP. Petrucci music library, URL: http://imslp.org/wiki/Main_Page (8. November 2012)<br />
- 38 -
4.2 VERZEICHNISDIENSTE<br />
Nur die wenigsten Verzeichnisdienste erfüllen Qualitätskriterien, welche<br />
ein wissenschaftliches Arbeiten zulassen würden. „Yahoo“, der<br />
„Klassiker“ unter ihnen, etwa eignet sich für eine musikwissenschaftliche<br />
Recherche kaum.<br />
Verzeichnisdienste, die wissenschaftlichen Qualitätskriterien zu genügen<br />
vermögen, werden Subject Gateways genannt; manchmal wird<br />
auch der Begriff Fachportal oder virtuelle Bibliothek benutzt. Alle diese<br />
Dienste bieten Nachweise von Online-Quellen zu einem bestimmten<br />
Thema an; zu diesen Ressourcen zählen:<br />
Verzeichnisdienst<br />
Subject<br />
Gateway<br />
• Institutionelle Verzeichnisse, Fachbibliographien, Datenbanken<br />
Die Grundausstattung bilden Adressen, Nachweise zu Publikationen<br />
oder fachspezifische Datenbanken.<br />
• Elektronische Zeitschriften (eJournals) und Quellensammlungen<br />
Im Drucksatz vorliegende, aktuelle Publikationen werden als Textoder<br />
pdf-File ins Netz gestellt (sog. Volltexte). Zunehmend gibt es<br />
Digitalisierungsprojekte von älteren Quellen (sogenannte Retrodigitalisieriung),<br />
d.h. als Druck vorliegende Texte werden eingescannt,<br />
oft auch mit einer Texterkennungssoftware bearbeitet, sodass<br />
eine Volltextrecherche möglich wird.<br />
Volltext<br />
• Diskussionslisten<br />
Möglichst von einer Kommunikationssoftware gestützt besteht im<br />
Idealfall ein Diskussionsforum für Interessierte.<br />
Die wirklich guten Dienste (die es leider im Bereich der <strong>Musik</strong> erst in Ansätzen<br />
gibt) bieten verschiedene Suchmöglichkeiten an, zum Beispiel<br />
eine systematische thematische Einschränkung kombiniert mit der Suche<br />
nach einem bestimmten Quellentyp.<br />
Auch mit Daten will verdient sein…<br />
Der Aufbau von Datenbanken und die Bereitstellung von Quellen in digitaler Form<br />
kosten Geld. Ihre Benutzung ist deshalb meist kostenpflichtig.<br />
Subject Gateways von Hochschulbibliotheken bieten auch kostenpflichtige Dienste<br />
an. Da sie sich mit anderen Bibliotheken zu Konsortien verbunden haben, welche<br />
die Anbieter für die Nutzung auf dem ganzen Campus entschädigen, ist es möglich,<br />
innerhalb des betreffenden Hochschulcampus kostenlos auf diese Informationen zuzugreifen.<br />
Von meinem privaten PC aus funktioniert die Sache dann nur noch unter<br />
persönlicher Einschreibung und entsprechenden Kostenfolgen.<br />
- 39 -
Tafel 5: Zitieren in einem wissenschaftlichen Text<br />
POLITISCHE IMPLIKATIONEN EINER „UNPOLITISCHEN“ ORGANISATION 117<br />
______________________________________________________________<br />
Aber auch der IGNM-Mitbegründer und Schriftsteller des Anbruch, Paul<br />
Stefan, forderte vor der Prager Veranstaltung zu einer unmissverständlichen<br />
Manifestation auf. Die Gesellschaft müsse die<br />
„politischen Tendenzen der von der Reichskulturkammer abhängigen Gegenorganisation<br />
[‚Ständiger Rat’] blosslegen. [...] Sie müsste auch erklären, dass sie Künstler,<br />
die sich nicht scheuen, bei Veranstaltungen einer rassistisch-reaktionären Organisation<br />
mitzutun, bei ihren eigenen <strong>Musik</strong>festen nicht mehr aufführt. Die IGNM wird in Prag<br />
Farbe bekennen müssen.“ 29<br />
Dent und einige Mitstreiter konnten einen solch konkreten Text zwar verhindern,<br />
aber für IGNM-Verhältnisse war auch die (über Nachrichtenagenturen<br />
verbreitete) abgeschwächte Fassung eine kleine Sensation:<br />
„Die Delegiertenversammlung der IGNM fasste in Prag am 5. September 1935 folgende<br />
Resolution: Pflege der zeitgenössischen <strong>Musik</strong> bedeutet für die IGNM die<br />
Pflege, den Schutz des Lebendigen. Unsere Arbeit und unsere Hilfe gilt zunächst dem<br />
Künstler, der, mitten in eine fast naturgemäss feindselige Umwelt gestellt, nun doch<br />
seine ihm auferlegte Arbeit des Schaffens leisten muss. Darum beharren wir auf der<br />
unbedingten Sicherheit des freien Schaffens für den Künstler. An der Schwelle des<br />
vierzehnten Jahres ihres Bestehens legt die IGNM Wert darauf, an die<br />
Grundprinzipien zu erinnern, welche die Gesellschaft seit ihrer Gründung beherrschen.<br />
Sie ist und bleibt offen allen Künstlern ohne Unterschied der Nationalität,<br />
Rasse und Konfession, vorausgesetzt, dass ihre künstlerische Arbeit der Idee der<br />
Gesellschaft entspricht.“ 30<br />
Diese Resolution war also die erste – wenn auch sehr verschleierte –<br />
bewusste politische Stellungsnahme der IGNM; zugleich ein entschiedenes<br />
Bekenntnis zu einer von rassistischen und nationalistischen Tendenzen<br />
freien Internationalität; weiter eine Absage an den Nationalsozialismus,<br />
besser: an die von ihm verfolgte Kulturpolitik; endlich die erfreuliche Abkehr<br />
von einer eskapistischen Haltung, sich nur mit <strong>Musik</strong> beschäftigen zu<br />
wollen (Dent 1923: „mit den Komponisten [...] hat die internationale<br />
Gesellschaft nichts zu tun“ 31 ), und die Bejahung der Aufgabe, die Interessen<br />
der bedrohten <strong>Musik</strong>erinnen und <strong>Musik</strong>er wahrzunehmen. Die IGNM<br />
Anton Haefeli, „Politische Implikationen<br />
einer ‚unpolitischen’ Organisation.<br />
Die Internationale Gesellschaft<br />
für Neue <strong>Musik</strong> zwischen 1933 und<br />
1939“, in: Chris Walton und Antonio<br />
Baldassarre (Hg.), <strong>Musik</strong> im Exil. Die<br />
Schweiz und das Ausland 1918-1945,<br />
Bern 2005, S. 117<br />
29 Paul Stefan, „Zum Internationalen <strong>Musik</strong>fest“, in: Die Stunde 1. September 1935<br />
30 Zitiert nach Anton Haefeli, IGNM. Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart, Zürich<br />
1982, S. 671-672; eine gelegentlich recht freie Übersetzung des auf S. 197 im gleichen<br />
Buch abgedruckten Originals.<br />
31 Edward Dent, „Ziele der IGNM“, in: Auftakt 3 (1923), S. 108<br />
Typographisch möglichst viel Lesekomfort bieten: In einem wissenschaftlichen Text werden Zitate mit Anführungs- und<br />
Schlusszeichen gekennzeichnet, längere Zitate können mit einem eingerückten Textblock abgehoben werden. Um<br />
den Lesefluss nicht allzu sehr zu stören, werden die hochgestellten Ziffern als Verweise auf die Fussnoten wenn immer<br />
möglich nach einer syntaktischen Einheit (Satz- oder Nebensatzende) angebracht.<br />
Die Fussnote selbst steht am Ende der Seite oder am Schluss des Textes: Sie bringt in konsequent schematisierter Form<br />
den Nachweis der zitierten Quelle, kann aber auch weiterführende Ausführungen enthalten, die den Argumentationszusammenhang<br />
im Haupttext stören würden. Meist werden sie durch einen kleineren Schrifttyp vom Haupttext<br />
abgehoben.<br />
- 40 -
5. ZITIERTECHNIK 1<br />
5.1 WAS MUSS NACHGEWIESEN WERDEN?<br />
Grundprinzip des wissenschaftlichen Betriebs ist, dass ein Resultat jederzeit<br />
und an allen Orten nachvollzogen werden kann: Wo auf fremde<br />
Erkenntnis abgestützt wird, sollte es für die LeserInnen also möglich<br />
sein, mithilfe der Quellenangaben dies zu überprüfen.<br />
Gesetzliche Vorschriften zu Urheberrecht und geistigem Eigentum sowie<br />
Prüfungsordnungen der Hochschulen verpflichten deshalb dazu,<br />
in wissenschaftlichen Texten Eigenleistung und Nutzung von Fremdleistungen<br />
klar kenntlich zu machen.<br />
Zitat<br />
• Wird wörtlich aus anderen schriftlichen Texten zitiert, muss das Zitat<br />
durch Anführungs- und Schlusszeichen gekennzeichnet und in<br />
einer Fussnote der Nachweis der Quelle angebracht werden.<br />
• Längere Zitate, z. B. aus einer historischen Quelle, werden vom<br />
Haupttext abgesetzt (Leerzeile und Einrückung); wiederum erfolgt<br />
der Nachweis der Quelle in einer Fussnote.<br />
• Wird eine Quelle zusammenfassend benutzt, wird der Nachweis<br />
der Quelle mit einer entsprechenden Erklärung eingeleitet (vgl.<br />
unten Fussnote 1 ).<br />
• Liegen Informationen mündlich oder auf dem Korrespondenzweg<br />
vor, ist es üblich, auch dies anzugeben (z.B. „Schriftliche Mitteilung<br />
von Heinz Holliger, <strong>Basel</strong>, vom 7. März 2003“).<br />
5.2 WIE SOLL NACHGEWIESEN WERDEN?<br />
Grundsätzlich gilt: Nachweise von Quellen und Sekundärliteratur sollen<br />
nach einem etablierten Schema und darin konsequent erfolgen. Für<br />
die <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong> gilt die US-amerikanische Zitierweise,<br />
wie sie für das Basler Jahrbuch für Historische <strong>Musik</strong>praxis verwendet<br />
wird. 2<br />
Kennzeichnend dafür ist, dass der Nachweis möglichst nahe an der<br />
natürlichen Sprache geführt wird (ohne Inversion, d. h. keine Umkehrung<br />
von Vor- und Nachnamen, einfache Interpunktion mit Komma<br />
als Trennzeichen) und der Titel des Mediums (des „Buches“) immer kursiv<br />
hervorgehoben erscheint:<br />
selbständige<br />
Publikation<br />
, , ,<br />
S. -<br />
Anton Haefeli, Vom musikpädagogischen Eros. Die Kunst, das <strong>Musik</strong>lehren lieben<br />
zu lernen, Aarau 1998, S. 137<br />
(Fortsetzung S. 42)<br />
1 Die nachstehende Darstellung folgt: Thomas Drescher, Diplomarbeit – Diplomprojekt. Ein Leitfaden, <strong>Basel</strong> 2004<br />
(masch. SCB), S. 12-14<br />
2 Basler Jahrbuch für historische <strong>Musik</strong>praxis. Eine Veröffentlichung der Schola Cantorum Basiliensis, Lehr- und Forschungsinstitut<br />
für alte <strong>Musik</strong> an der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong>, Winterthur 1977-<br />
- 41 -
Sammelpublikation<br />
Sammelpublikationen (Kongressbericht, Festschrift, musikhistorische<br />
Gesamtdarstellung o. ä) werden als selbständige Publikation behandelt,<br />
die HerausgeberInnen mit nachstehender Klammerbemerkung<br />
„(Hg.)“ dem Titel vorangestellt:<br />
Ludwig Finscher (Hg.), Die Mannheimer Hofkapelle, Mannheim 1992, S. 34<br />
Reihe<br />
Reihentitel mit Bandnummern werden in Klammern ans Ende der<br />
Angaben gestellt, eventuelle Seitenangaben danach:<br />
Georg von Dadelsen, Editionsrichtlinien musikalischer Denkmäler und Gesamtausgaben,<br />
Kassel 1967 (<strong>Musik</strong>wissenschaftliche Arbeiten 22), S. 23<br />
unselbständige<br />
Publikation<br />
Titel von Beiträgen innerhalb einer Sammelpublikation werden mit<br />
Anführungs- und Schlusszeichen und der Nachweis der Sammelpublikation<br />
mit „in:“ danach angeführt.<br />
, „", in: <br />
(Hg.), ,<br />
, S. -<br />
Matthias Kassel, „Theatrum compositorum. Mauricio Kagels Materialsammlungen”,<br />
in: Michael Kunkel (Hg.), Der Schall. Mauricio Kagels Instrumentarium,<br />
Saarbrücken 2009, S. 38<br />
Zeitschrift<br />
Zeitschriftenartikel werden wie unselbständige Publikationen, der Zeitschriftentitel<br />
mit Jahrgang oder Nummer sowie Erscheinungsjahr nachgewiesen:<br />
, „", in: ,<br />
(), S. -<br />
Barry Cooper, „Beethoven’s appoggiaturas: long or short?“, in: Early Music,<br />
31/2 (2003), S. 171<br />
Lexikon<br />
Lexika-Artikel werden mit dem vorangestellten Wort „Artikel“ wie unselbständige<br />
Publikationen nachgewiesen:<br />
Gustave Reese und Jeremy Noble, Artikel „Josquin Desprez“, in: The New<br />
Grove Dictonnary of Music and Musicians (2nd ed.), London 2001, Bd. 13, S.<br />
713-738<br />
<strong>Musik</strong>druck<br />
Bei <strong>Musik</strong>drucken ist der Nachweis des Verlags wie allenfalls der Platten-<br />
bzw. Verlagsnummer dienlich, vor allem wenn ein Werk in mehreren<br />
Ausgabeformaten (Partitur, Klavierauszug, Einzelstimmen) vorliegt.<br />
Othmar Schoeck, Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />
Partitur, Leipzig 1924 (Breitkopf und Härtel Nr. 2843), S. 7 (Ziff. 3)<br />
Othmar Schoeck, Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />
Klavierauszug, Wiesbaden 1953 (Breitkopf und Härtel EB 5264), S. 3 (Ziff. 3)<br />
Online-<br />
Quelle<br />
Online-Quellen werden mit der URL (Uniform Resource Locater) und –<br />
da sie oft instabil sind – dem Zugriffsdatum nachgewiesen. Für gewisse<br />
Hochschularbeiten wird die Printversion der Website im Anhang verlangt.<br />
Esther Silbernagel, Wie finde ich Informationen über <strong>Musik</strong>, URL: http://themen.<br />
miz.org/medieninformation/silbernagel.php (21. Dezember 2004)<br />
- 42 -
5.3 WO STEHEN DIE NACHWEISE?<br />
Beim Arbeiten mit einem modernen Textverarbeitungsprogramm werden<br />
die Anmerkungen am „Fuss“ jeder Seite angebracht (deshalb:<br />
„Fussnoten“). Bei Schreibmaschinenmanuskripten können die Fussnoten<br />
auch insgesamt am Ende des Textteils stehen („Endnoten“).<br />
Die Zählung der Fussnoten kann für die ganze Arbeit durchgehend sein,<br />
oder seiten- oder abschnittsweise angelegt werden.<br />
Der Verweis auf die Fussnote im Text wird nach derjenigen syntaktischen<br />
Einheit platziert, worauf sie sich bezieht – meist ist dies ein Satz- oder Nebensatzende.<br />
Die hochgestellte Fussnotenziffer soll ohne Abstand nach<br />
dem Schlusspunkt des Satzes stehen. Bei Schreibmaschinenmanuskripten<br />
können die Fussnotenziffern in Klammern gesetzt werden.<br />
Fussnote<br />
Bei umfangreicheren Arbeiten mit immer wiederkehrenden Nachweisen<br />
kann die zitierte Literatur in den Fussnoten auch abgekürzt angegeben<br />
werden, aber durchgehend nach dem gleichen Muster<br />
A. Haefeli, Eros, S. 137<br />
oder:<br />
Haefeli (1998), S. 137<br />
Abkürzungen für Zeitschriften werden entweder nach MGG oder <br />
New Grove vorgenommen. Wenn die Zeitschriften dort nicht aufgelistet<br />
sind, dann muss der ganze Titel ausgeschrieben werden.<br />
Eine Literaturliste bringt am Ende der Arbeit alle zitierten Titel mit vollen<br />
bibliographischen Angaben und kann eventuell zusätzliche Sekundärliteratur<br />
enthalten, die aus bestimmten Gründen wichtig ist, auch wenn<br />
sie nicht direkt für die Arbeit verwendet wurde. Die Quellen werden dabei<br />
alphabetisch nach AutorInnen, innerhalb eines Namens chronologisch<br />
geordnet. Um die alphabetische Ordnung zu verdeutlichen, werden<br />
Vor- und Nachname getrennt durch Komma umgekehrt (Inversion)<br />
und mit Doppelpunkt vom Titel getrennt:<br />
Bibliographie<br />
, : , <br />
Dadelsen, Georg von: Editionsrichtlinien musikalischer Denkmäler und Gesamtausgaben,<br />
Kassel 1967 (<strong>Musik</strong>wissenschaftliche Arbeiten 22)<br />
Haefeli, Anton: Vom musikpädagogischen Eros. Die Kunst, das <strong>Musik</strong>lehren lieben<br />
zu lernen, Aarau 1998<br />
Kassel, Matthias: „Theatrum compositorum. Mauricio Kagels Materialsammlungen”,<br />
in: Michael Kunkel (Hg.), Der Schall. Mauricio Kagels Instrumentarium,<br />
Saarbrücken 2009, S. 29-39<br />
Reese, Gustave / Noble, Jeremy: Artikel „Josquin Desprez“, in: The New Grove<br />
Dictionnary of Music and Muscicians (2nd ed.), London 2001, Bd. 13, S. 713-738<br />
Schoeck, Othmar: Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />
Partitur, Leipzig 1924 (Breitkopf und Härtel Nr. 2843)<br />
Schoeck, Othmar: Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller,<br />
Klavierauszug, Wiesbaden 1953 (Breitkopf und Härtel EB 5264)<br />
Silbernagel, Esther: Wie finde ich Informationen über <strong>Musik</strong>, URL: http://themen.<br />
miz.org/medieninformation/silbernagel.php (21. Dezember 2004)<br />
Wenn zahlreiche Primärquellen verwendet wurden, empfiehlt es sich,<br />
ein separates, zusammenfassendes Quellenverzeichnis zu erstellen, in<br />
welchem diese Quellen nach einheitlichem Muster aufgelistet werden. 1<br />
1 Für Beispiele von Listen dieser Art siehe: Crawford Young und Martin Kirnbauer (Hg.), Frühe Lautenquellen im Faksimile,<br />
Winterthur 2004 (Pratica Musicale, Bd. 6)<br />
- 43 -
Tafel 6: Programmangaben<br />
Serenade I und II<br />
Löwendenkmal<br />
Sonntag, 23. August 1992<br />
Montag, 24. August 1992<br />
20.45 Uhr<br />
______________________________________________________________________<br />
Collegium Musicum Zürich<br />
Leitung Paul Sacher<br />
Solisten Anne Sophie Mutter Violine<br />
Yuri Bashmet Viola<br />
Arthur Honegger (1892–1955)<br />
Larghetto aus Sinfonie Nr. 4 „Deliciae Basilienses“<br />
(1946)<br />
Wolfgang Rihm (*1952)<br />
Gesungene Zeit. <strong>Musik</strong> für Violine und Orchester<br />
(1991/92)<br />
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)<br />
Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester<br />
Es-Dur KV 364/320d (1779)<br />
I Allegro maestoso<br />
II Andante<br />
III Presto<br />
Keine Pause<br />
Bei ungünstiger Witterung finden die Serenaden im Kunsthaus Luzern statt.<br />
Telefon Luzern Nr. 041-180 gibt ab 17.00 Uhr des Konzertages Auskunft.<br />
Nach Konzertschluss: Extrabus Löwenplatz – Bahnhof Luzern<br />
Internationalen <strong>Musik</strong>festwochen<br />
Luzern. Programmheft<br />
15.8. – 9.9.1992, Luzern 1992, S. 43<br />
Programmangaben dienen dem Publikum zur eindeutigen Identifikation dessen, was gespielt wird. Sie dürfen auch<br />
eine Ahnung davon vermitteln, was zu erwarten ist – im vorliegenden Fall „Neoklassizistisches“ bei Honegger, Zeitgenössisches<br />
bei Rihm, dreiteiliger Zyklus bei Mozart etc. Sprachliche Grundlage bleiben die entsprechende Landessprache<br />
und deren orthographischen und grammatikalischen Regeln.<br />
- 44 -
6. GESTALTUNG VON PROGRAMMHEFTEN 1<br />
Konzertprogramme dienen der Information des Publikums und der Dokumentation.<br />
Sie sollen nicht nur optisch ansprechend, sondern auch<br />
inhaltlich korrekt und aussagekräftig sowie formal konsequent verfasst<br />
sein. Auf der ersten Seite werden Anlass, Datum und Ort des Konzerts<br />
sowie die Werke und Mitwirkenden genannt. Die folgenden Seiten<br />
liefern Einführungen zum Programmkonzept und zu den Werken.<br />
6.1 PROGRAMMANGABEN<br />
Angaben zu den KomponistInnen bestehen aus Vor- und Familiennamen<br />
sowie Lebensdaten.<br />
Programmangabe<br />
- Alle Namen werden mit den üblichen Vor- und Familiennamen<br />
angegeben – die entsprechenden Lexika geben Auskunft über<br />
die diesbezüglichen gebräuchlichen Formen.<br />
Joseph Haydn<br />
(nicht: Franz Joseph Haydn)<br />
- Bei Umschriften aus nichtlateinisch geschriebenen Sprachen wird<br />
transliteriert.<br />
deutsch: Petr Ilʹič Čajkovskij<br />
(englisch: Peter Ilyich Tchaikovsky, oder: Peter Ilyich Chaikovsky)<br />
- Zusätzlich werden die Lebensdaten angegeben.<br />
Johann Sebastian Bach (1685-1750)<br />
Rudolf Kelterborn (* 1931)<br />
Anonymus (1. H. 16. Jh.)<br />
Angaben zu den Werken setzen sich aus Titel, allfälligen weiteren<br />
Merkmalen zur genaueren Identifikation, Entstehungszeit und Satzoder<br />
Tempobezeichnungen zusammen.<br />
- Gattungsnamen werden in der Regel normiert geschrieben.<br />
Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (1884/85), oder: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />
(1884/85)<br />
Streichquartett G-Dur D 887 (1826)<br />
- Individualtitel werden kursiv geschrieben.<br />
Symphonie fantastique. Episode de la vie d’un artiste op. 48 (1830)<br />
(Fortsetzung S. 47)<br />
1 Die nachstehende Darstellung folgt: Anton Haefeli, Leitfaden für das Gestalten und Verfassen von Programmen für<br />
das BA-Konzert (-Projekt), <strong>Basel</strong> 2009 (masch.)<br />
- 45 -
Info: Schwierigkeiten der deutschen Sprache<br />
Kompositabildung im Deutschen. Die<br />
deutsche Sprache kennt einen auffälligen<br />
Hang zur Bildung neuer Wörter<br />
durch Zusammensetzung, zu sogenannten<br />
Komposita.<br />
Dabei handelt es sich um Spachkonventionen,<br />
eine inhaltliche Logik besteht<br />
nicht: So ist ein „Brechmittel“ ein<br />
Mittel, um erbrechen zu können. Hingegen<br />
führt ein „Hustenmittel“ nicht<br />
zu Hustenanfällen, sondern sollte diese<br />
verhindern…<br />
Dadurch können gerade in Fachsprachen<br />
neue Begriffe kreiert werden<br />
(„Kombinationsharmonik“,<br />
„Sprechgesang“). Es entsteht auch in<br />
der Alltagssprache eine gewisse<br />
Eleganz, weil umständliche Umschreibungen<br />
vermieden werden können<br />
(„therapieerfahren“, „programmgesteuert“<br />
etc.). Umgekehrt funktionieren<br />
Komposita intuitiv, es ist nicht<br />
immer klar, was die Wortkombination<br />
bedeutet, für Fremdsprachige gestalten<br />
sich sowohl die Bildung wie<br />
das Verständnis von Komposita wohl<br />
eher undurchschaubar.<br />
Gattungs- und Besetzungsangaben im Deutschen<br />
• Titel wie „Symphonie“ bzw. „Sinfonie“ oder „Streichquartett“<br />
umfassen Gattungsnamen wie Besetzung: Sie bezeichnen<br />
einen in der Regel viersätzigen Sonatensatz-<br />
Zyklus in einem Fall für Orchester, im andern für zwei Violinen,<br />
Viola und Violoncello.<br />
• Für gängige Besetzungen haben sich seit dem Ende des<br />
18. Jahrhunderts Kompositabildungen eingebürgert: etwa<br />
wird „Konzert für Klavier und Orchester“ auf „Klavierkonzert“<br />
(engl. „Piano concerto“) verkürzt. Analog sind<br />
gebräuchlich:<br />
- Violin-, Cello-, Flöten-, Oboen-, Klarinetten-, Fagott-,<br />
Horn-, Trompeten- oder Harfenkonzert,<br />
- für Sonaten für Soloinstrument und Klavier die<br />
Komposita Violin-, Bratschen-, Cello-, Flötensonate,<br />
- für die Besetzung Klavier, Violine und Violoncello<br />
das Kompositum Klaviertrio, in Analogie dazu Klarinetten-<br />
und Horntrio,<br />
- für die Besetzung Klavier, Violine, Viola und Violoncello<br />
das Kompositum Klavierquartett, analog<br />
dazu das Klavierquintett, das Klarinettenquintett.<br />
• Bereits die Bezeichnung „Streichquintett“ ist mehrdeutig:<br />
Je nach Tradition bezeichnet es die Besetzung von zwei<br />
Violinen, zwei Bratschen und einem Violoncello oder<br />
zwei Violinen, einer Bratsche und zwei Violoncelli.<br />
• „Flötenquartett“ ist doppeldeutig: Es kann die Besetzung<br />
Flöte und Violine, Viola sowie Violoncello meinen, aber<br />
auch vier Flöten.<br />
• „Gitarrenquartett“ hingegen bezeichnet eindeutig die<br />
Besetzung mit vier Gitarren.<br />
• Im Zweifelsfalle ist es besser, auf solche Komposita zu verzichten<br />
und Gattungsname samt ausgeschriebener Besetzung<br />
zu verwenden.<br />
- 46 -
- Zusätzlich zum Werktitel werden wo nötig Besetzung, offizielle<br />
Nummerierung, Tonart, Opus oder Werkverzeichnisnummer angegeben.<br />
Hierzu bieten Werkverzeichnisse wie auch Werklisten der<br />
Lexika verlässliche Anhaltspunkte.<br />
Sinfonie Nr. 76 Es-Dur Hob. I:76 (1782)<br />
Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo Nr. 2 E-Dur BWV 1042 (um<br />
1720)<br />
Suite für Klavier Nr. 2 F-Dur HWV 427 (um 1710/17)<br />
- Allfällige Zusatz- oder Populärtitel werden in Anführungs- und<br />
Schlusszeichen hinzugefügt.<br />
Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzog-Trio“ (1811)<br />
- Am Schluss des Werktitels wird das Entstehungsjahr des Werks angegeben.<br />
Klavierquintett Es-Dur op. 44 (1842)<br />
- Satz-, Tempo- oder Titel- bzw. Textangaben werden in der Regel in<br />
der Originalsprache gemacht; bei weniger gängigen Sprachen<br />
kann eine Übersetzung hilfreich sein.<br />
- Werden nur einzelne Teile eines Werkes musiziert, so wird dies angegeben:<br />
„Le spectre de la rose“ aus Les nuits d’été op. 7 (1840/41)<br />
6.2 PROGRAMM-EINFÜHRUNGSTEXTE<br />
Beim Verfassen von Programmeinführungen sollten folgende Punkte<br />
bedacht werden:<br />
• Die Texte richten sich an ein bestimmtes Publikum bzw. an dessen<br />
Hörsituation: Wem soll was gesagt werden? Wie kann die „Anmutung“<br />
dessen, was gespielt wird, vermittelt werden (Stil, Dauer,<br />
„Ohrenfälliges“ etc.)?<br />
• Wörtliche Zitate müssen als solche gekennzeichnet werden ( Zitiertechnik).<br />
Programmeinführungstext<br />
• Alle Informationen sind sorgfältig recherchiert und beziehen sich<br />
auf möglichst aktuelle Quellen.<br />
• Quellen, auch zu Illustrationen, müssen im Text oder am Schluss in<br />
einer Bibliographie angegeben werden ( Zitiertechnik).<br />
• Der „Personal Touch“ ist durchaus erwünscht. Allerdings empfiehlt<br />
es sich dabei, wirklich von persönlichen Erfahrungen auszugehen,<br />
Gemeinplätze und Klischees hingegen tunlichst zu vermeiden.<br />
- 47 -
Info: Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten (Beginn)<br />
Germanistik<br />
Kindlers neues Literatur Lexikon, hrsg. von<br />
Walter Jens, 23 Bde., München 1988-1998<br />
Clemens Köttelwesch, Bibliographisches<br />
Handbuch der deutschen Literaturwissenschaft<br />
1945-1969/72, 3 Bde., Frankfurt a. M.<br />
1973-1979<br />
Werkenzyklopädie der Weltliteratur von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />
Es werden rund 20’000 Veröffentlichungen von 10’000 AutorInnen<br />
aus 130 Ländern besprochen.<br />
Verzeichnet die weltweit erschienene Literatur zur deutschen Sprachund<br />
Literaturwissenschaft und zur Allgemeinen Germanistik. Jeder<br />
Band enthält im Durchschnitt über 15’000 Titeleinträge aus Monographien,<br />
Zeitschriften und Zeitungen. Rezensionen zur Primärliteratur werden<br />
ebenfalls verzeichnet.<br />
Anglistik<br />
The Oxford Companion to English Literature,<br />
hrsg. von Margaret Drabble, Oxford<br />
2006<br />
The Cambridge Guide to Literature in English,<br />
hrsg. von Dominic Head, Cambridge<br />
2006<br />
Enthält Zusammenfassungen von literarischen Werken, Beschreibungen<br />
historischer und literarischer Personen, Biographien von Schriftstellern,<br />
Mythen und Legenden.<br />
Angaben zu Schriftstellern, Werken, literarischen Gruppierungen und<br />
Schulen, literarischen Bewegungen, Kritiker-Schulen, Gattungen und<br />
Untergattungen der Literatur, poetischen Formen und literarischen<br />
Fachausdrücken. Berücksichtigt das englischsprachige Schaffen aus<br />
UK, Irland, USA, Kanada, Karibik, Afrika, Indien, Australien und<br />
Neuseeland.<br />
Romanistik<br />
Hauptwerke der französischen Literatur.<br />
Einzeldarstellungen und Interpretationen, 2<br />
Bde., München 1996<br />
Hauptwerke der spanischen und portugiesischen<br />
Literatur. Einzeldarstellungen und<br />
Interpretationen, München 1995<br />
The Oxford companion to Italian Literature,<br />
Oxford 2002<br />
Auszug aus Kindlers neues Literatur Lexikon.<br />
Auszug aus Kindlers neues Literatur Lexikon.<br />
Umfasst italienische Literatur vom 13. Jh. bis zur Gegenwart, inklusive<br />
Literatur in italienischem Dialekt und italienische Autoren, die in lateinischer<br />
Sprache geschrieben haben.<br />
Altphilologie<br />
Tusculum-Lexikon griechischer und lateinischer<br />
Autoren des Altertums und des Mittelalters,<br />
München und Zürich 1982<br />
Metzler Lexikon antiker Autoren, hrsg. von<br />
Oliver Schütze, Stuttgart 1997<br />
Pauly’s Realencyclopädie der classischen<br />
Altertumswissenschaft, Neue Bearb., hrsg.<br />
von Georg Wissowa, München 1988-1990<br />
Ausführliche Übersicht griechischer und lateinischer Autoren des Altertums<br />
und des Mittelalters mit bibliographischen Angaben zu Textausgaben<br />
und Übersetzungen.<br />
Behandelt ca. 450 Autoren vom 8. Jh. v. Chr. bis zum beginnenden<br />
Mittelalter. Neben den klassischen literarischen Autoren sind Fachschriftsteller<br />
aus allen Bereichen vertreten, ausserdem die grossen<br />
Gestalten und Texte der alten Kirchengeschichte.<br />
Der „Pauly“ umfasst die gesamten klassischen Altertumswissenschaften,<br />
mit umfangreichen Artikeln über Personen, geographische Namen<br />
und Sachbegriffe sowie ergiebigen Quellennachweisen.<br />
Psychologie, Pädagogik<br />
Der Brockhaus Psychologie. Fühlen, Denken<br />
und Verhalten verstehen, Mannheim<br />
2001<br />
Enthält über 3’500 Stichwörtern aus den Bereichen Psychotherapie,<br />
Psychoanalyse, Erziehung, Kommunikation, Sexualität, Partnerschaft<br />
und Arbeitsleben.<br />
(Fortsetzung S. 50)<br />
- 48 -
7. ALLGEMEINE QUELLEN ZUM INTERDISZIPLINÄREN ARBEITEN<br />
<strong>Musik</strong> und Interpretation stehen in einem kulturgeschichtlichen, aber<br />
auch in einem naturwissenschaftlichen, technischen sowie medizinischen<br />
und psychologischen Zusammenhang. Im heutigen „vernetzten“<br />
Denken kann deshalb Fragen, die „ausserhalb“ des „Faches“ liegen,<br />
kaum mehr ausgewichen werden; das gilt für den Wissenschaftsbetrieb<br />
wie auch für den publizistischen Auftritt im <strong>Musik</strong>leben. Es bleibt deshalb<br />
gleichsam eine – im übrigen durchaus reizvolle – Lebensaufgabe, sich<br />
allmählich darüber kundig zu machen.<br />
7.1 PRINT-HILFSMITTEL<br />
Sehr schnell führen Fragen zur <strong>Musik</strong> in andere Fachgebiete und machen<br />
interdisziplinäres Arbeiten notwendig. Solche Fragen sind beispielsweise:<br />
• vertonte Texte, ihre VerfasserInnen: Germanistik, Anglistik, Romanistik,<br />
Altphilologie etc.,<br />
• historisches Umfeld der Werkentstehung: Geschichte,<br />
• aussermusikalische Sujets aus Mythologie, Literatur, Philosophie<br />
oder bildender Kunst: Altphilologie, Kunstgeschichte, Philosophie<br />
etc.,<br />
• funktionaler Hintergrund bei geistlicher, ethnischer, höfischer <strong>Musik</strong><br />
etc.: Theologie, Ethnologie, Sozialgeschichte etc.,<br />
• akustische Bedingungen des Musizierens, Voraussetzung der Tonsysteme:<br />
Physik etc.,<br />
• psychologische Probleme beim Musizieren: Psychologie, Medizin,<br />
• pädagogische und methodische Fragen beim <strong>Musik</strong>unterricht:<br />
Pädagogik, Psychologie etc.<br />
Enzyklopädien (also Nachschlagewerke zum allgemeinen Wissen) sowie<br />
Lexika und Handbücher der betreffenden Fachgebiete bieten hier<br />
einen praktikablen Einstieg, um sich zu einem Thema zu orientieren und<br />
erste weiterführende Literatur zu finden.<br />
Enzyklopädie<br />
Ein Rundgang durch die Wissenschaften...<br />
• Wenn ich zu einem Thema gar nichts weiss, suche ich einen ersten Einstieg bei<br />
einer Enzyklopädie, etwa dem Brockhaus.<br />
• Nicht selten lassen sich auch in einem <strong>Musik</strong>lexikon solche Informationen unter<br />
dem betreffenden Stichwort oder innerhalb eines entsprechenden KomponistInnen-Artikels<br />
finden.<br />
• Schliesslich kann es sehr vergnüglich sein, in den Lesesälen grösserer Bibliotheken<br />
zu schmökern: Hier finden sich oft nach Fachgebieten geordnet die einschlägigen<br />
Lexika und Handbücher versammelt. In der Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong><br />
hängt im Eingangsbereich ein Plan aus, wie die Fachgebiete im Raum verteilt<br />
sind.<br />
- 49 -
Info: Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten (Fortsetzung)<br />
Peter Köck und Hanns Ott, Wörterbuch für<br />
Erziehung und Unterricht. 3100 Begriffe aus<br />
den Bereichen Pädagogik, Didaktik, Psychologie,<br />
Soziologie, Sozialwesen, Donauwörth<br />
2002<br />
Enthält Definitionen und Erklärungen aus Pädagogik, Psychologie und<br />
Philosophie. Ausserdem sind Kurzbiographien von bedeutenden<br />
Persönlichkeiten aus den genannten Bereichen zu finden. Die<br />
Bezugswissenschaften sind Pädagogik, Didaktik, Psychologie und Soziologie<br />
sowie deren Nachbarwissenschaften.<br />
Geschichte<br />
Der neue Kulturfahrplan. Die wichtigsten<br />
Daten der Weltgeschichte, hrsg. von Werner<br />
Stein, München 2004<br />
Der grosse Ploetz. Die Daten-Enzyklopädie<br />
der Weltgeschichte. Daten, Fakten, Zusammenhänge,<br />
34. Aufl., Köln 2005<br />
Fischer-Weltgeschichte, 36 Bde., Frankfurt<br />
a. M. 1965 ff.<br />
Geschichte der Schweiz und der Schweizer,<br />
<strong>Basel</strong> 2006<br />
Hermann Kinder und Werner Hilgemann,<br />
dtv-Atlas Weltgeschichte, München 2005<br />
Immanuel Geiss, Geschichte griffbereit, 6<br />
Bde. , Gütersloh 2002<br />
Das Fischer Lexikon Geschichte, hrsg. von<br />
Richard van Dülmen, Frankfurt a. M. 2003<br />
Lexikon des Mittelalters, 9 Bde., Stuttgart<br />
2002<br />
Überblick über die gesamte Weltgeschichte. Wichtige politische Ereignisse<br />
werden neben Entwicklungen der Natur-, Kunst- und Literatur-,<br />
der Religions- und Wissenschaftsgeschichte ebenso aufgeführt wie<br />
einzelne Fakten der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Ein ausführliches<br />
Schlagwortregister ermöglicht, einzelne Personennamen, bestimmte<br />
Ereignisse, Gegenstände oder Epochenbezeichnungen nachzuschlagen.<br />
Umfassendes Nachschlagewerk mit sehr vielen, sehr knappen Angaben<br />
zu Namen und Daten der Geschichte. Existiert in zahlreichen Auflagen<br />
und (grösseren und kleineren) Ausgaben.<br />
Nicht mehr ganz aktuell, aber sehr umfassend und fundiert geschriebenes<br />
Werk über die Weltgeschichte in 36 Bänden; enthält auch gute<br />
Übersichtsdarstellungen zur aussereuropäischen Geschichte.<br />
Standardwerk zur Geschichte der Schweiz, sehr gut strukturiert und verständlich<br />
geschrieben, gibt es in verschiedenen Ausgaben, auch in<br />
französischer Sprache.<br />
Enthält sehr gute visuelle Darstellungen zur Weltgeschichte (Karten,<br />
Graphiken, Diagramme) , kompakt, aber sehr ergiebig.<br />
Geordnet nach Daten, Personen, Schauplätzen, Begriffen, Staaten<br />
und Epochen erschliesst dieses Werk historische Themen in ganz unterschiedlichen<br />
Dimensionen.<br />
Handliches Lexikon mit modernen Texten zu historischen Themen wie<br />
Revolution, Familie, Bürger, Adel etc.<br />
Über 36’000 Artikel umfassendes Standard-Nachschlagewerk zu allen<br />
Bereichen der Mittelalterforschung (Philosophie, Alltagskultur, Literaturund<br />
Kunstgeschichte etc.).<br />
Kunstgeschichte<br />
Wörterbuch der Kunst, hrsg. von Johannes<br />
Jahn und Wolfgang Haubenreisser, Stuttgart<br />
1995<br />
Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen,<br />
Methoden,Begriffe, hrsg. von Ulrich<br />
Pfisterer, Darmstadt 2003<br />
Lexikon der Kunst. Architektur, bildende<br />
Kunst, angewandte Kunst, Industrieformgestaltung,<br />
Kunsttheorie, Red. Harald Olbrich,<br />
Leipzig 1987-1994<br />
In diesem Wörterbuch wird über die Kunstgeschichte der einzelnen<br />
Länder, Stilepochen, Künstler, berühmte Kunststätten, Kunstwerke und<br />
Kunsttechniken, Fragen der Ikonographie und der Restaurierung umfassend<br />
informiert. Fachausdrücke werden durch Abbildungen erläutert.<br />
Begriffe und Methoden der Kunstgeschichte in historischem Zusammenhang.<br />
Das Lexikon erläutert die zentralen Leitideen, Methoden<br />
und Hilfsmittel der Kunstgeschichte bis hin zu jüngsten Forschungsansätzen.<br />
Ausgehend von der Leitfrage nach dem „Anteil der Künste und ihrer<br />
Produzenten am gesellschaftlichen Geschehen, nach ihrer Funktion im<br />
Leben der Menschen", behandelt das Lexikon alle wesentlichen Bereiche<br />
der Theorie und Praxis, Geschichte und Gegenwart der bildenden<br />
und angewandten Kunst, der Architektur und des Kunsthandwerks, der<br />
Fotografie sowie der modernen Industrieformgestaltung.<br />
- 50 -
Info: Allgemeine Quellen zum interdisziplinären Arbeiten (Schluss)<br />
Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden<br />
Künstler aller Zeiten und Völker, hrsg.<br />
von Günter Meissner et al., Leipzig1983-<br />
Lexikon der christlichen Ikonographie,<br />
hrsg. von von Engelbert Kirschbaum et al.,<br />
Rom 1994<br />
Noch nicht komplett. Die alte Ausgabe ist ca. 100-jährig.<br />
Wichtigstes ikonographisches Lexikon. Dieses Nachschlagewerk bietet<br />
Zugriff und dementsprechende Verweise auf Symbole und Personen<br />
im christlich-kulturellen Kontext.<br />
Philosophie<br />
Der Brockhaus Philosophie. Ideen, Denker<br />
und Begriffe, hrsg. von Lexikonred. des<br />
Verlags F. A. Brockhaus, Mannheim 2004<br />
Joachim Ritter und Karlfried Gründer, Historisches<br />
Wörterbuch der Philosophie,<br />
Darmstadt 1971- 2007<br />
Wilhelm Totok, Handbuch der Geschichte<br />
der Philosophie, Frankfurt 1964-1997<br />
Routledge Encyclopedia of Philosophy,<br />
hrsg. von Edward Craig, London 1998<br />
Der „Brockhaus Philosophie“ erläutert philosophische Begriffe, Schulen<br />
und Ideen und stellt die bedeutendsten Philosophen und ihre Werke<br />
vor. Vom Yi-jing über die Werke der Antike, die Kritik der reinen Vernunft<br />
von Immanuel Kant bis zur Theorie des kommunikativen Handelns<br />
von Jürgen Habermas gibt der Band zudem eine Übersicht über<br />
die Hauptwerke der Philosophie von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />
Das umfassendste philosophische Begriffslexikon mit Zitaten aus den<br />
entsprechenden Primärquellen und Literaturhinweisen, die auch über<br />
das engere Fachgebiet hinausführen.<br />
Der „Totok" gilt seit Jahrzehnten als Standardwerk für Philosophen,<br />
Theologen, Historiker, Geistes- und Literaturwissenschaftler. Aufbau:<br />
Nach einer Charakterisierung der Epochen und Philosophen folgt eine<br />
umfangreiche Bibliographie, die zuverlässige Auskunft über Textausgaben<br />
sowie über das internationale Schrifttum zur Geschichte der<br />
Philosophie (Monographien und Zeitschriftenaufsätze) gibt.<br />
Über 2’000 ausführliche Artikel und Literaturreferenzen zu allen Aspekten<br />
der Philosophie (sowohl thematische als auch biographische Einträge).<br />
Theologie<br />
Religion in Geschichte und Gegenwart.<br />
Handwörterbuch für Theologie und<br />
Religionswissenschaft, Tübingen 1998-<br />
2007<br />
Hiltgart Leu Keller, Reclams Lexikon der<br />
Heiligen und der biblischen Gestalten.<br />
Legende und Darstellung in der bildenden<br />
Kunst, Stuttgart 2001<br />
Lexikon für Theologie und Kirche, hrsg. von<br />
Michael Buchberger, Freiburg 1993-2001<br />
Theologische Realenzyklopädie, hrsg. von<br />
von Gerhard Krause et al., Berlin 1976-<br />
2007<br />
Die „RGG“ erschliesst die Themen aus evangelisch-reformierter Sicht in<br />
Form von biographischen Artikeln, Länder-, Orts-, Begriffs- und Ereignisartikeln<br />
sowie Artikeln über Gruppierungen und Institutionen.<br />
Das Lexikon hat seinen Schwerpunkt in der christlichen Ikonographie<br />
und Symbolik. Es erschliesst so das Verständnis der christlichen Kunst<br />
und ist ein übersichtliches Nachschlagewerk für die christlichen Heiligenlegenden.<br />
Das „LTK“ bildet das Pendant zur Religion in Geschichte und Gegenwart<br />
von katholischer Seite.<br />
In ca. 2’000 Artikeln wird eine Vielzahl historischer und theologischer<br />
Einzelheiten in ihrem Kontext von Glaube und Denken, von Theologie<br />
und Religion dargestellt. Die TRE wird durch Register (Bibelstellen, Orte,<br />
Namen, Sachen) erschlossen.<br />
- 51 -
Info: Online-Hilfsmittel zum interdisziplinären Arbeiten<br />
Wikipedia – der Traum vom „freien“<br />
Wissen. Das Projekt einer freien Internet-Enzyklopädie<br />
ist überaus typisch<br />
für die „demokratische“ Idee<br />
des Webs, es geht ins Jahr 2001 zurück.<br />
Zunächst war es englischsprachig<br />
geplant, mittlerweile liegt es in<br />
mehr als 80 Sprachen vor. Der Name<br />
ergibt sich aus die Kombination<br />
der Hawaiianischen Ausdrucks „wiki<br />
wiki“ für „schnell“ und des Wortstamms<br />
„-pädie“ (griech. = „Lehre“,<br />
„Bildung“) der herkömmlichen Enzyklopädie.<br />
Wikis sind Kommunikationssoftwares,<br />
welche die Bearbeitung von<br />
HTML-Dokumenten durch mehrere<br />
BenutzerInnen zulassen. Die inhaltliche<br />
Kontrolle der einzelnen Artikel<br />
erfolgt im Sinne eines „work in progress“<br />
in Form von Kommentaren<br />
und Nachbearbeitungen, die für<br />
alle einsehbar protokolliert erscheinen.<br />
Das Konzept ist gewissermassen<br />
„anarchistisch“: Alle haben die<br />
Freiheit der Nutzung, der Veränderung<br />
und der Weiterverbreitung.<br />
Bedingung ist lediglich der „Neutrale<br />
Standpunkt“: kontroverse Themen<br />
müssen entsprechend dargestellt<br />
werden.<br />
Wikipedia besitzt inzwischen Kultstatus<br />
– und ruft entsprechend schnell<br />
Kritiker auf den Plan, wenn es um<br />
den Nachweis von Fehlern oder<br />
tendenziöser Darstellungen geht.<br />
Wikipedia enthält – wie die meisten<br />
Enzyklopädien auch – viele Fehler,<br />
die Qualität erweist sich in den Tests<br />
insgesamt aber immer als erstaunlich<br />
gut und im Unterschied zu den<br />
Druckerzeugnissen, die lange Vorläufe<br />
brauchen, deutlich aktueller.<br />
Bezüglich Quantität übertrifft Wikipedia<br />
schon heute herkömmliche<br />
Enzyklopädien, ist also umfassender.<br />
Tafeln 7 und 8: Subject Gateways zum interdisziplinären Arbeiten<br />
Einen raschen Zugriff auf die aktuelle Diskussion innerhalb des Wissenschaftsbetriebs<br />
bietet die Online-Datenbanken der Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>.<br />
Der Einstieg erfolgt über Elektronische Medien und dem Filter Fachgebiete.<br />
Subject-Gateway der Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>: Innerhalb der einzelnen<br />
Fachgebiete findet sich eine Übersicht der Online-Quellen: Über E-Journals<br />
können die fachspezifischen Zeitschriftentitel in elektronischer Form aufgerufen<br />
werden, über Datenbanken die entsprechenden Fachdatenbanken.<br />
- 52 -
7.2 ONLINE-HILFSMITTEL<br />
Eine Annäherung an Fragen ausserhalb des eigenen Faches lässt sich<br />
auch online machen. Mittel dazu können sein:<br />
Online-<br />
Quelle<br />
• Findmittel des eigenen Fachgebiets<br />
Sehr oft helfen Findmittel des eigenen Fachgebiets (Online-Versionen<br />
des New Grove und des RILM) weiter, da gewisse interdisziplinäre<br />
Fragen ohnehin zum Bestandteil der Fachdiskussion gehören.<br />
• Suchmaschinen<br />
Suchmaschinen bilden eine Möglichkeit des Einstiegs in andere<br />
Fachgebiete. Einerseits können Zufallstreffer weiterhelfen. Andrerseits<br />
gibt es etliche kostenlose Services, die zur Begriffsklärungen<br />
beitragen können, wie etwa die Online- Enzyklopädie „Wikipedia“<br />
(vgl. Info ) 1 oder die „Ask Jeeves“-Site. 2<br />
• Bibliothekskataloge<br />
Eine bewährte Art, sich mit der Terminologie eines fremden Fachgebiets<br />
vertraut zu machen, stellt die Klassifizierung durch <br />
Schlagworte in Bibliothekskatalogen dar. Meist ist das Klassifizierungssystem<br />
in sogenannten „Normeinträgen“ dokumentiert. Auf<br />
diese kann in der Regel über die Indexrecherche zugegriffen<br />
werden. Aus ihnen sollte sich ersehen lassen, für welche andere<br />
Begriffe ein Schlagwort verwendet wird, was möglicherweise einschränkende<br />
Unterbegriffe sein könnten, oder wie die Recherche<br />
mit einem Oberbegriff erweitert werden kann. Mit der Auswahl<br />
eines Schlagwortes kann auf die entsprechenden Nachweise zugegriffen<br />
werden.<br />
• Subject Gateways<br />
Subject Gateways enthalten auch Adressen von online verfügbaren<br />
Lexika aus dem betreffenden Fachgebiet (in Bibliotheken<br />
auch allfällige Ausgaben auf CD-ROM). Für weiterführende Recherche<br />
lassen sich Bibliographien zum Fachbereich und <br />
Volltexte aus elektronischen Zeitschriften nutzen (vgl. Info ).<br />
1<br />
Wikipedia. Die freie Enzyklopädie, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite (16. Februar 2006)<br />
2<br />
Ask Jeeves, URL: http://www.ask.com (16. Februar 2006)<br />
- 53 -
- 54 -
8. QUELLENKRITIK UND QUALITÄTSKONTROLLE<br />
Um einen Text oder andere Informationsträger interpretieren zu können,<br />
gilt es, das Material einer grundlegenden Prüfung zu unterziehen. Der<br />
Fachausdruck für diesen Vorgang lautet Quellenkritik. Quellenkritische<br />
Verfahren werden in allen kulturwissenschaftlichen Disziplinen verwendet,<br />
wobei es je nach Fach unterschiedliche Akzente oder Verfahren<br />
gibt. Hier soll nicht auf diese Unterschiede, sondern nur auf die grundlegenden<br />
Verfahren der Quellenkritik eingegangen werden. Dabei<br />
können zwei wesentliche Schritte unterschieden werden:<br />
• Zum einen sollte der mediale Überlieferungsrahmen von Quellen bestimmt<br />
werden. Dazu wird nach dem Entstehungsort, der Entstehungszeit,<br />
dem Verfasser und der Version gefragt.<br />
• In einem zweiten Schritt sollen die inhaltlichen Überlieferungsbedingungen<br />
geklärt werden, wobei nach Informationen über Absicht<br />
und Authentizität der Quelle gefragt wird, die der Quelle selber zu<br />
entnehmen sind. In der Praxis sind diese beiden Schritte oftmals eng<br />
aufeinander bezogen und nicht immer zu trennen.<br />
Auf jeden Fall sollte man einen Text, dessen Entstehungszusammenhang<br />
nicht bekannt ist, mit folgenden Fragen lesen:<br />
- Ist die Quelle echt? Wie ist sie überliefert?<br />
- Um welche Textsorte handelt es sich?<br />
- Wer schrieb die Quelle? Was können wir über die Person(en) erfahren?<br />
- Wann, wo und unter welchen Bedingungen wurde die Quelle vermutlich<br />
produziert?<br />
- Welche Bedeutung hat das historische Umfeld?<br />
- Welches sind die Zielsetzungen und Absichten des Textes?<br />
- An wen richtet sich der Text? Was ist über dieses Publikum zu erfahren?<br />
- Welche Einstellung hat der Autor oder die Autorin? Woran zeigt sich<br />
die Tendenz?<br />
- Was wollen die Herausgeber oder die AutorInnen mit dem Text bewirken?<br />
- Gibt es offensichtlich falsche Fakten? Kann man die richtigen herausfinden?<br />
- Wird das Thema kontrovers behandelt? Wie werden andere Meinungen<br />
eingeführt? Wird das Thema zeitlich und geographisch eingebettet?<br />
- Ist der Text logisch und widerspruchsfrei aufgebaut?<br />
- Sind Quellen und AutorInnen im Text angegeben? Können die angegebenen<br />
Quellen gefunden werden?<br />
Ähnlich wie bei gedruckten Materialien ist es auch bei Online-Quellen<br />
wichtig, das Material kritisch zu prüfen. Im Unterschied zu den „klassischen“<br />
Quellen gibt es bei Material aus dem Internet noch keine allge-<br />
Quellenkritik<br />
Online-<br />
Quelle<br />
(Fortsetzung S. 56)<br />
- 55 -
mein anerkannten Kriterien zur Qualitätsbeurteilung. 1 Die folgenden<br />
Punkte verstehen sich insofern eher als eine offene Check-Liste, als ein<br />
richtiger Kriterienkatalog:<br />
- Wer veröffentlicht die Site? Ist diese Homepage privat, gehört sie<br />
einer öffentlichen Institution oder einer Firma? Wer unterhält den<br />
Server? Ist es ein Provider oder der Herausgeber der Site? In welchem<br />
Umfeld wurde die Website publiziert? Manchmal gehen diese<br />
Angaben aus dem Impressum oder aus dem Namen der Site hervor,<br />
allerdings ist es im Internet relativ einfach, diese Angaben zu fälschen.<br />
Im Zweifelsfall müssten aufwendige technische Kontrollen<br />
durchgeführt werden, aber in der Praxis ist dies nur selten zu realisieren.<br />
Oftmals hilft es bei einer Seite, die mit einer Suchmaschine gefunden<br />
wurde, die Adresse schrittweise zu verkürzen, bis man auf die<br />
Hauptseite der Website gelangt.<br />
- Einen Hinweis können auch die Anzahl und die Standorte der Links<br />
geben, die zu dieser Website führen. Die meisten Suchmaschine bieten<br />
die Option, gezielt nach diesen Links zu suchen. Bei Google zum<br />
Beispiel lautet die Suchsyntax: link:www.gesuchteadresse.xy. Ebenfalls<br />
interessant sind die weiterführenden Links, die auf der zu untersuchenden<br />
Seite angegeben werden.<br />
- Gibt es Referenzen und Belege, die aufgeführt werden?<br />
- Wie oft wird das Angebot aktualisiert?<br />
- Ist das gesamte Angebot der Website übersichtlich und die Navigation<br />
logisch und nachvollziehbar gegliedert?<br />
Gerade bei Online-Quellen ist es sehr wichtig, sich nicht vom visuellen<br />
Eindruck täuschen zu lassen, da es mittlerweile sehr einfach ist, ein professionelles<br />
Layout zu entwerfen. Ein professionelles Erscheinungsbild<br />
garantiert aber noch keine professionellen Inhalte.<br />
1 Weiterführende Literatur bieten:<br />
Michael Koschorreck und Frank Suppanz, Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer, Stuttgart 2003:<br />
Kleines, preisgünstiges Büchlein aus der Reclam Universal-Bibliothek mit zahlreichen Tipps und Hinweisen zum Umgang<br />
mit dem Computer, zur Informationsrecherche online und zum Verfassen eigener Arbeiten.<br />
Geschichte Online, http://geschichte-online.at (Hauptseite), und: http://gonline.univie.ac.at/index_m2.php?lid<br />
=1&sid=245 (Modul 2) (3. Februar 2005): Geschichte Online führt Geschichtsstudierende deutschsprachiger Universitäten<br />
im Modul 2 in zentrale Arbeitstechniken der Literatur- und Informationsrecherche ein und eignet sich auch<br />
für die <strong>Musik</strong>wissenschaften sehr gut als Vertiefung zu den hier zusammengestellten Informationen. Die Lerneinheiten<br />
sind kostenlos zugänglich und zu jedem Teil gibt es eine Zusammenfassung in Form einer PDF-Datei.<br />
- 56 -
RECHERCHE IDS-KATALOG 1<br />
1 Katalog unter URL: http://aleph.unibas.ch/ (27. Februar 2007) . Empfehlenswert ist auch: Einführung in den Bibliothekskatalog<br />
IDS <strong>Basel</strong>/ Bern, URL: http://www.ub.unibas.ch/ibb/benutzungsfuehrer/startseite.htm (27. Februar<br />
2007)<br />
- 57 -
Stichwortsuche aus allen Feldern (Freitextrecherche)<br />
Wie die meisten elektronischen Kataloge und Suchmaschinen bietet auch der IDS-Katalog die<br />
Möglichkeit einer feldübergreifenden, d. h. Freitextrecherche: Datensätze werden insgesamt auf<br />
die eingegebenen Suchbegriffe abgefragt.<br />
Die Treffer werden in einer summarischen Ergebnisliste<br />
präsentiert. Bei Anklicken der unterstrichenen<br />
Nummern in der Spalte ganz links können direkt<br />
die Details aufgerufen werden.<br />
Durch Anklicken der Boxes in der zweiten Spalte<br />
links können auch eine Auswahl getroffen werden<br />
und mit Auswahl anzeigen in der Menuleiste die<br />
Details dazu aufgerufen werden.<br />
Freitextrecherche:<br />
Mit möglichst eindeutigen „Key-<br />
Words“ arbeiten!<br />
z. B.: mozart kv 551 noten mab<br />
Aus der Titelvollanzeige sollten alle nötigen Details,<br />
insbesondere der Standort in den Bibliotheken,<br />
ersichtlich sein.<br />
In der „Stichwortsuche aus allen Feldern“ kann mit<br />
beliebig vielen Wörtern in freier Kombination gearbeitet<br />
werden. Wichtig ist, mit möglichst eindeutigen<br />
oder zumindest charakteristischen Begriffen,<br />
sog. „Key Words“, zu arbeiten. Bei der Suche nach<br />
Noten etwa sind das:<br />
• (Nach-)Name des Komponisten bzw. der Komponistin.<br />
Achtung: slawische Namen werden in<br />
deutscher Transliteration nachgewiesen! 1<br />
• Individualtitel ohne Füllwörter (Artikel etc.) und<br />
Satzzeichen (z. B. Traviata), für Instrumentalmusik:<br />
Opuszahl oder Werkverzeichnisnummer<br />
(z.B. BWV 1001, beethoven 69).<br />
• Ausgabeformat (allgemein: Noten, spezifischer:<br />
Partitur, Klavierauszug, für CDs: Ton etc.)<br />
• Einschränkung auf den Bestand der <strong>Musik</strong>-<br />
<strong>Akademie</strong> <strong>Basel</strong> mit dem Kürzel MAB.<br />
Für die Suche nach Sekundärliteratur kann entsprechend<br />
verfahren werden: Nachname des Autors<br />
oder der Autorin und „Key Words“ aus dem Titel<br />
(z.B. Dahlhaus Beethoven Zeit) sollten zum Nachweis<br />
führen.<br />
Um zu sehen, ob Noten oder Bücher ausgeliehen<br />
sind, kann die Standortnummer angeklickt werden:<br />
Es werden die Details zum Exemplar angezeigt.<br />
Wenn in der Spalte ausgeliehen bis ein Datum<br />
steht, ist das Medium ausgeliehen.<br />
Um von der Titelvollanzeige zur Ergebnisliste zurückzukehren,<br />
muss oben in der Menuleiste auf<br />
Ergebnisliste geklickt werden, für eine neue<br />
Recherche auf Suche.<br />
1 Hier die häufigsten Namen: Balakirev, Chačaturjan, Cui, Dargomzskij, Musorgskij, Prokofev, Rachmaninov, Rimskij<br />
(-Korsakov), Šostakovič, Strawinsky, Čajkovskij, Tcherepnin (Alexander), Čerepin (Nikolai) etc.<br />
- 58 -
Suchergebnis modifizieren und filtern<br />
Rechercheresultate (Ergebnislisten) können mit zusätzlichen Kriterien eingeschränkt werden.<br />
Hierzu dienen die Menupunkte Modifizieren und Filtern.<br />
Soll die Trefferzahl einer Ergebnisliste reduziert<br />
werden, wird der Menupunkt Suche modifizieren<br />
angeklickt.<br />
• Schritt 1: Festlegung, ob der Suchbegriff zusätzlich<br />
(Boole’sche Operatoren AND und<br />
OR) oder ausschliessend verstanden werden<br />
soll (NOT).<br />
• Schritt 2: Möglichkeit, innerhalb einer Scrollbox<br />
die Auswahl zu einer Feldrecherche zu<br />
tätigen, und Eingabe des zusätzlichen Suchbegriffs.<br />
Die Trefferzahl einer Ergebnisliste kann auch<br />
durch das Anklicken des Menupunktes Filtern reduziert<br />
werden.<br />
Es stehen Kriterien zur Verfügung, die so in der<br />
Detailanzeige nicht aufscheinen wie<br />
• Zeiträume,<br />
• Bibliotheksname,<br />
• Publikationstyp<br />
• oder Sprache.<br />
Stichwortsuche aus einzelnen Feldern (Feldrecherche)<br />
Elektronische Kataloge greifen in der Regel auf strukturierte Datensätze zu, d. h. auf in „Feldern“<br />
rubrizierte Informationen. In diesen Zusammenhang gehört auch die Möglichkeit der<br />
„erweiterten Suche“, der gezielten Kombination von mehreren Feldern.<br />
Feldrecherche: Für<br />
gezielte Abfragen mit dem<br />
Vorteil der automatischen Umwandlung<br />
von Suchbegriffen in<br />
normierte Terms<br />
z. B. schostakowitsch<br />
Die Feldrecherche hat folgende Vorteile:<br />
• Die Trefferzahl wird durch präziseres Abfragen<br />
kleiner als bei der Volltextrecherche.<br />
• Das System kann Schreibweisen, die von den<br />
Normierungen abweichen, automatisch umwandeln<br />
(z. B. Schostakowitsch in Šostakovič).<br />
• Die Boole’schen Operatoren (AND, bzw.<br />
Leerschlag, OR sowie NOT) lassen sich gezielt<br />
einsetzen.<br />
Der Menupunkt Erweiterte Suche stellt ein Feldrecherche-Formular<br />
dar. Hier stehen zum einen<br />
eine längere Feldauswahlliste zur Verfügung. Zum<br />
andern ist es hier möglich,<br />
• in drei verschiedenen Feldern zu recherchieren,<br />
• in Scrollboxes die Feldnamen frei zu wählen<br />
• und zusätzliche Filterfunktionen zu bestimmen.<br />
- 59 -
Info: Syntax, Navigation und Funktionalitäten im IDS-Katalog<br />
Syntax<br />
► Boole’sche Operatoren<br />
(nach der Mengenlehre von George Boole)<br />
and , + , & und im Sinne der Verknüpfung zweier<br />
Suchbegriffe<br />
or , | oder im Sinne des Vorhandenseins<br />
wenigstens eines der beiden Suchbegriffe<br />
not , ~ nicht im Sinne des Ausschlusses<br />
eines der beiden Suchbegriffe<br />
► Trunkierungen<br />
* , ? Auslassung von Anfangs-, Binnenoder<br />
Schlussbuchstaben<br />
# Varianz mehrerer Buchstaben (z. B.<br />
Schif#ahrt)<br />
! Varianz eines einzigen Buchstabens<br />
(z. B. Hydrox!d)<br />
► Abstandsoperatoren<br />
%2 Abstand zwischen den Suchbegriffen<br />
maximal 2 Wörter<br />
!3 Abstand zwischen den Suchbegriffen<br />
und in dieser Reihenfolge maximal<br />
3 Wörter<br />
Navigation<br />
Die in der Detailanzeige unterstrichen angezeigten<br />
Informationen bilden Links, über die Indexdaten<br />
oder weiterführende Angaben angesteuert<br />
werden können.<br />
► AutorInnen<br />
Zugriff entweder auf Autoritätsdatei (Normeintrag)<br />
mit Namensvarianten etc. oder auf Datensätze<br />
mit dem gleichen AutorInneneintrag.<br />
► Titel<br />
Zugriff auf Datensätze mit dem gleichen Titeleintrag<br />
(für literarische Werke, in der <strong>Musik</strong> für – im<br />
Moment nur partiell vergebene – Einheitssachtitel).<br />
► Schlagwort<br />
Zugriff entweder auf Autoritätsdatei oder auf Datensätze<br />
mit dem gleichen Schlagworteintrag<br />
(thematisch verwandte Treffer).<br />
Funktionalitäten<br />
► Korb<br />
Bei Ergebnislisten mithilfe der Markierung der Auswahlbox<br />
oder bei der Detailanzeige direkt lassen<br />
sich mit dem Menupunkt In den Korb Rechercheresultate<br />
speichern. Mit dem Menupunkt Korb<br />
können die gespeicherten Resultate als Ergebnisliste<br />
aufgerufen werden.<br />
► Versenden<br />
In den Korb abgelegte Auswahlen, Ergebnislisten<br />
oder Detailanzeigen können an die eigene Mailadresse<br />
versendet werden; es stehen drei Formate<br />
(Datendarstellungen) zur Verfügung.<br />
► Suchverlauf<br />
Mit dem Menupunkt Suchverlauf können die Ergebnissets<br />
der vorangegangenen Suchen aufgerufen<br />
und zur Anzeige oder weiteren Recherche<br />
(Verknüpfung mehrerer Sets) verwendet werden.<br />
► Benutzungskonto<br />
Mit dem Strichcode (AMAB00142117) und dem<br />
Passwort (defaultmässig BASEL) kann auf das Benutzungskonto<br />
zugegriffen und eine Ansicht zu<br />
Ausleihen, Reservationen, Bestellungen, Kopieraufträgen<br />
oder Gebühren aufgerufen werden.<br />
Hier können Verlängerungen vorgenommen,<br />
aber auch persönlichen Daten (inkl. Passwort)<br />
aktualisiert werden.<br />
► Bestellung<br />
Nicht alle im IDS-Katalog verzeichneten Bibliotheken<br />
kennen eine Ausleihe, nur in den grossen, öffentlichen<br />
Instituten kann direkt online bestellt<br />
werden. Erscheint im Link Bestand das Navigationselement<br />
Ausleihe, besteht diese Möglichkeit<br />
(Magazinbestellung, Reservation, interbibliothekarische<br />
Bestellung); dabei muss der Abholort bestimmt<br />
werden.<br />
►Verlängerung<br />
Innerhalb des Benutzungskontos kann mittels des<br />
Buttons verlängern die Ausleihfrist verlängert werden.<br />
► Reihe/Bandübersicht<br />
Zugriff auf übergeordnete Reihe oder von der<br />
Reihe aus auf die bisher erschienen Einzelbände.<br />
► Bibliotheksinformation<br />
Anklicken des -Buttons bringt Benutzungsordnung<br />
inkl. Öffnungszeiten, Schliesstage etc.<br />
- 60 -
Blättern in einer Liste (Indexrecherche)<br />
Hinter elektronischen Katalogen stehen Listen – oder technisch gesprochen: Indexe. Manchmal<br />
lohnt es sich, in diese Listen hineinzuschauen, in ihnen zu blättern.<br />
Einträge, die aus mehreren Worten bestehen,<br />
werden, wo sie von Bedeutung sind, in speziellen<br />
Listen hinterlegt: typisch hierfür sind etwa AutorInnen,<br />
Titel, Schlagworte, Zeitschriftennamen etc.<br />
Für eine thematische Suche (Sekundärliteratur)<br />
kann in der Scrollbox Blättern in einer Liste die<br />
Auswahl Schlagwort beginnt mit angeklickt und<br />
ein entsprechender Suchbegriff eingeben (z. B.<br />
strauss richard oder Ballett) werden.<br />
Das System präsentiert eine Begriffsliste. Wird auf<br />
Normeintrag geklickt, werden die Listen der Verweise<br />
und damit auch die Architektur der Beschlagwortung<br />
einsehbar. Werden die Schlagworte<br />
selber angeklickt, gelangt man über die<br />
beiden Anzeigeformate Ergebnisliste und Titelvollanzeige<br />
zu den entsprechenden Einträgen. Die<br />
Ergebnislisten können wiederum über die Menupunkte<br />
Suche modifizieren oder Filtern das Resultat<br />
reduziert werden.<br />
Achtung: Dieses Beschlagwortungssystem wird<br />
nicht von allen Bibliotheken und oft nur für Teilbestände<br />
angewendet, es ergibt also keine vollständigen<br />
Resultate.<br />
Indexrecherche:<br />
Mit Blättern kann auf andere Listen<br />
zugegriffen werden. Im Feld Wählen Sie eine<br />
Liste wird solange nach unten gescrollte, bis<br />
<strong>Musik</strong>:Besetzung erscheint. In das Feld Suchbegriffe<br />
kann die gewünschte Besetzung<br />
eingeschrieben werden:<br />
z.B. singstimme klarinette klavier<br />
Für Recherchen nach Besetzungen kann über<br />
den Menupunkt Blättern auf die Liste <strong>Musik</strong>:<br />
Besetzung zugegriffen werden. Wichtig dabei ist,<br />
die Instrumente in der Einzahl („zwei Violinen“ =<br />
violine 2) und in Partitur-Reihenfolge einzugeben<br />
(z. B. flöte violine 2 viola violoncello).<br />
In der Indexliste können die interessierenden Einträge<br />
angeklickt werden, um auf die entsprechenden<br />
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BIBLIOGRAPHIE<br />
Ballmer, Christoph: „<strong>Musik</strong>stadt <strong>Basel</strong> - Basler <strong>Musik</strong>bibliothek? Versuch einer Standortbestimmung“,<br />
in: Für alle(s) offen. Bibliotheken auf neuen Wegen. Festschrift für Dr. Fredy Gröbli,<br />
<strong>Basel</strong> 1995, S. 19-25<br />
Basler Jahrbuch für historische <strong>Musik</strong>praxis. Eine Veröffentlichung der Schola Cantorum Basiliensis,<br />
Lehr- und Forschungsinstitut für alte <strong>Musik</strong> an der <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong>,<br />
Winterthur 1977-<br />
Berke, Dietrich: Artikel „Denkmäler und Gesamtausgaben“, in: <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart,<br />
2. neubearb. Ausg., Sachteil Bd. 2, Sp. 1116-1156<br />
Bielefelder Katalog Klassik. Compact Discs, MusiCasetten, Schallplatten, Stuttgart 1980-<br />
Bielefelder Katalog. Klassik, CD-ROM-Ausg., Stuttgart 1998-<br />
Bonner Katalog. Verzeichnis reversgebundener musikalischer Aufführungsmateriale, hrsg. von<br />
vom Deutschen <strong>Musik</strong>archiv der Deutschen Bibliothek, CD-ROM-Ausg., München 1998-<br />
Dahlhaus, Carl/Danuser, Hermann (Hg.): Neues Handbuch der <strong>Musik</strong>wissenschaft, 13 Bde.,<br />
Laaber 1980-1995<br />
Deutsche Nationalbibliographie <strong>Musik</strong>, CD-ROM-Ausg., Berlin 1993-<br />
Drescher, Thomas: Diplomarbeit – Diplomprojekt. Ein Leitfaden, <strong>Basel</strong> 2004 (masch. SCB)<br />
Eitner, Robert: Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der <strong>Musik</strong>er und <strong>Musik</strong>gelehrten<br />
der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, 10 Bde., Leipzig 1898-<br />
1904<br />
Erni, Markus: „<strong>Musik</strong>alische Informationskompetenz . Über das neue Fach ‚Recherche <strong>Musik</strong>’<br />
und andere Hirngespinste“, in: Michael Kunkel (Hg.), Ordnung und Chaos, Saarbrücken<br />
2005, S. 132-135<br />
Geschichte Online, http://geschichte-online.at (Hauptseite), und: http://gonline.univie.ac.at/<br />
index_m2.php?lid =1&sid=245 (Modul 2) (3. Februar 2005)<br />
Grove Music Online, URL: http://www.grovemusic.com (17. Februar 2006)<br />
Haber, Peter/Keller, Christophe/Ritter, Gerold (Hg.): Geschichte und Internet. Raumlose Orte –<br />
geschichtslose Zeit, Zürich 2002 (Geschichte und Informatik 12)<br />
Haefeli, Anton: Leitfaden für das Gestalten und Verfassen von Programmen für das BA-<br />
Konzert (-Projekt), <strong>Basel</strong> 2009 (masch. HSM)<br />
Häussler, Stefan: Methodikarbeit. Schriftliche Hausarbeit im Fache Methodik. Projektkommentar.<br />
Schriftliche Dokumentation eines pädagogischen Projekts. Ein Leitfaden. Tipps, Anregungen<br />
und Hilfestellungen, <strong>Basel</strong> 2004 (masch. HSM)<br />
IMSLP. Petrucci music library, URL: http://imslp.org/wiki/Main_Page (8. November 2012)<br />
Inventare der Paul Sacher Stiftung, Mainz 1988-<br />
Jele, Harald: Wissenschaftliches Arbeiten in Bibliotheken. Einführung für Studierende, 2. Aufl.,<br />
München 2003<br />
Karlsruher Virtueller Katalog, URL: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html/ (6. Januar 2005)<br />
Koschorreck, Michael/Suppanz, Frank: Geisteswissenschaften studieren mit dem Computer,<br />
Stuttgart 2003<br />
Lanzke, Heinz: Wo finde ich Informationen über <strong>Musik</strong>, Noten, Tonträger, <strong>Musik</strong>literatur, Berlin<br />
1990 (Orientierungshilfen 22)<br />
Mauser, Siegfried (Hg.), Handbuch der musikalischen Gattungen, Laaber 1993-2009<br />
Méthodes & traités, Courlay 1999-<br />
Musicline, URL: http://www.musicline.de (27. Dezember 2004)<br />
Die <strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Ludwig Finscher, 2. neubearbeitete<br />
Ausgabe, Kassel 1994-2007<br />
The New Grove Dictionary of American Music, hrsg. von H. Wiley Hitchcock und Stanley<br />
Sadie, London 1986<br />
The New Grove Dictionary of Jazz , hrsg. von Barry Kernfield, London 1988<br />
The New Grove Dictionary of Music and Musicians, hrsg. von Stanley Sadie, 2 nd edition,<br />
London 2001<br />
The New Grove Dictionary of Musical Instruments, hrsg. von Stanley Sadie, London 1984<br />
The New Grove Dictionary of Opera, hrsg. von Stanley Sadie, London 1992<br />
The New Grove Dictionary of Women Composers, hrsg. von Julie Anne Sadie und Rhian Samuel,<br />
London 1995<br />
- 63 -
Online-Katalog des Deutschen <strong>Musik</strong>archivs Berlin, URL: http://dma-opac.ddb.de (6. Januar<br />
2005)<br />
Rautenberg, Ursula (Hg.): Reclams Sachlexikon des Buches, Stuttgart 2003<br />
Rehm, Margarete: Lexikon, Buch, Bibliothek, Neue Medien, München 1991<br />
Reidemeister, Peter: Historische Aufführungspraxis, Darmstadt 1988<br />
Répertoire International de Littérature Musicale (RILM), URL : http://www.rilm.org (27. Dezember<br />
2004)<br />
Répertoire International des Sources Musicales (RISM), hrsg. von Société internationale de<br />
musicologie et l'Association internationale des bibliothèques musicales, <strong>Basel</strong> und München<br />
1960-<br />
Riemann <strong>Musik</strong>lexikon, hrsg. von Willibald Gurlitt und Hans Heinrich Eggebrecht, Mainz 1959-<br />
1975<br />
RISM. International Inventory of Musical Sources after 1600, URL: http://opac.rism.info/ (19.<br />
September 2010)<br />
Schwindt-Gross, Nicole: <strong>Musik</strong>wissenschaftliches Arbeiten. Hilfsmittel, Techniken, Aufgaben,<br />
Kassel 1992<br />
Silbernagel, Esther: Wo finde ich Information über <strong>Musik</strong>?, URL: http://themen.miz.org/<br />
medieninformation/silbernagel (21. Dezember 2004)<br />
Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>: Virtuelle Bibliothek, URL: www.ub.unibas.ch/vlib/ (3. Januar 2005)<br />
Wikipedia. Die freie Enzyklopädie, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite (16. Februar<br />
2006)<br />
Zaminer, Frieder/Ertelt, Thomas (Hg.): Geschichte der <strong>Musik</strong>theorie, Darmstadt 1984-<br />
Zimmermann, Heidy: „’Die <strong>Musik</strong>wissenschaft ist eine Dame’. Der Ausschluss von Frauen aus<br />
dem akademischen Betrieb. Argumentationsmuster und institutionelle Ursachen“, in: Frauen<br />
in der <strong>Musik</strong>wissenschaft, Wien 1999, S. 77-97<br />
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REGISTER 1<br />
A<br />
Abstandsoperator: 37, 60<br />
Aufführungspraxis: 10, 20 f.<br />
Ausgabeformat: 17, 19, 23, 42, 58<br />
Autograph: 15, 23 f., 27<br />
B<br />
Bibliographie: 8f., 11, 32 f., 43, 53<br />
Bibliotheksinformation: 60<br />
Bibliothekskatalog: 25, 28, 30<br />
Boole’scher Operator: 37, 59, 60<br />
Buchaufstellung: 6, 21<br />
C<br />
CD-ROM: 30, 32, 53<br />
D<br />
Denkmal: 6, 9, 18 f., 25<br />
Diskographie: 32, 36<br />
E<br />
eJouernals: siehe Volltext<br />
Enzyklopädie: 45, 53<br />
Erstdruck: 13, 15<br />
F<br />
Fachportal: siehe Subject Gateway<br />
Feldrecherche: 37, 59<br />
Freitextrecherche: 58<br />
Fussnote: 43<br />
G<br />
Gesamtausgabe: 9, 13, 16 f., 25<br />
Grove Music: siehe New Grove<br />
Dictionary of Music and Musicians<br />
H<br />
Handbuch: 10 f., 21, 29, 48 ff.<br />
Handschrift: 15, 19, 27<br />
HTML: 36, 52<br />
HTTP: 36<br />
Hyperlink: siehe Link<br />
I<br />
IDS-Katalog <strong>Basel</strong>/Bern: siehe Bibliothekskatalog,<br />
Recherche<br />
IDS-Katalog<br />
IMSLP Ptrucci-Projekt<br />
Incipit: 13, 15<br />
Indexrecherche: 49, 61<br />
Internet: 34 f.<br />
Internetguide: siehe Verzeichnisdienst<br />
K<br />
Key Word: 9, 13, 58<br />
siehe auch Schlagwort<br />
Klassifikation: siehe Schlagwort<br />
L<br />
Lexikon: 7 ff., 29, 42, 45 f., 48<br />
Link: 35, 36<br />
M<br />
MAB: siehe <strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der<br />
Stadt <strong>Basel</strong><br />
Magazinaufstellung: siehe Buchaufstellung<br />
Manuskript: siehe Autograph und<br />
Handschrift<br />
MGG: siehe <strong>Musik</strong> in Geschichte<br />
und Gegenwart<br />
<strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong>: 3,<br />
4, 6, 16, 18, 21<br />
<strong>Musik</strong> in Geschichte und Gegenwart:<br />
6 f., 21, 27, 43<br />
<strong>Musik</strong>druck: 13, 15, 17, 19, 42<br />
<strong>Musik</strong>wissenschaftliches Seminar der<br />
Universität <strong>Basel</strong>: 3, 6, 13, 26<br />
<strong>Musik</strong>theorie: 20 f.<br />
MWS: siehe <strong>Musik</strong>wissenschaftliches<br />
Seminar der Universität<br />
<strong>Basel</strong><br />
N<br />
Nachschlagewerk: siehe <br />
Enzyklopädie, Lexikon und<br />
Handbuch<br />
New Grove Dictionary of Music and<br />
Musicians: 8 f., 13, 17, 19, 21, 25,<br />
27, 43, 53<br />
O<br />
Online-Quelle: 35 ff., 42, 53, 55<br />
Operator: siehe Boole’scher<br />
Operator und Abstandsoperator<br />
Opuszahl: 12 f., 54<br />
P<br />
Paul Sacher Stiftung: 3, 22<br />
Petrucci-Projekt: 38<br />
Portal Site: siehe Subject Gate-<br />
Way und Verzeichnisdienst<br />
Programmangabe: 45<br />
Programmeinführungstext: 47<br />
PSS: siehe Paul Sacher Stiftung<br />
Q<br />
Quelle: siehe Autograph und <br />
Handschrift<br />
Quellenkritik: 55 f.<br />
R<br />
Ranking: 35, 36<br />
Recherche IDS-Katalog: 6, 19, 22, 26,<br />
28, 30, 58 ff.<br />
Referenz: 35<br />
Reihe : 42<br />
Répertoire International de Littérature<br />
Musicale: 32, 53<br />
Répertoire International des Sources<br />
Musicales: 14 f., 25, 27<br />
Riemann-<strong>Musik</strong>lexikon: 6 ff.<br />
RILM: siehe Répertoire International<br />
de Littérature Musicale<br />
RISM: siehe Répertoire International<br />
des Sources Musicales<br />
S<br />
Sacher-Stiftung: siehe Paul Sacher<br />
Stiftung<br />
Sammelpublikation: 42<br />
SCB: siehe Schola Cantorum<br />
Basiliensis<br />
Schlagwort: 31, 49, 61<br />
Schola Cantorum Basiliensis: 6, 18, 21<br />
selbständige Publikation: 33, 41<br />
Stichwort: 31, 58 f.<br />
Subject Gateway: 34, 39, 52 f.<br />
Suchmaschine: 35, 37, 53<br />
Suchoperator: siehe Boole’scher<br />
Operator und Abstandsoperator<br />
systematische Aufstellung: siehe <br />
Buchaufstellung<br />
T<br />
TCP/IP: 34<br />
Trunkierung: 60<br />
U<br />
UB: siehe Universitätsbibliothek<br />
<strong>Basel</strong><br />
Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong>: 3, 28, 34,<br />
36, 45, 49<br />
unselbständige Publikation: 33, 42<br />
URL: 42<br />
V<br />
Verzeichnisdienst: 8, 15, 35, 38, 53<br />
virtuelle Bibliothek: 34, 36, 53<br />
siehe auch Verzeichnisdienst<br />
Volltext: 38, 39, 53, 56<br />
Volltextrecherche: siehe Freitextrecherche<br />
W<br />
Werkverzeichnis: 9, 12 f., 25, 47<br />
Werkverzeichnis-Nr.: 12 f., 58<br />
Wikipedia: 52<br />
World Wide Web: 34 ff.<br />
WWW: siehe World Wide Web<br />
Z<br />
Zeitschrift: 42<br />
Zitat: 41 ff., 47<br />
1 Dieses Register, genauer: Sachregister, kann auch als Checkliste dazu dienen, was ich zum Thema „Recherche <strong>Musik</strong>“<br />
weiss oder nicht weiss: Fällt mir zu einem Stichwort nichts ein, sollte ich vermutlich die entsprechenden Seiten im<br />
Skript nachlesen.<br />
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