Teilen und Mitteilen auf Facebook - How to... Bachelorarbeit
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1. „<strong>Facebook</strong>-Generation“ 12<br />
ung von Generationen <strong>und</strong> Generationseinheiten nicht selten kritisiert. So spricht<br />
auch Liebau (1997) davon, dass<br />
[w]enn Enttraditionalisierung, Pluralisierung <strong>und</strong> Individualisierung<br />
- selbstverständlich unter Bedingungen struktureller Ungleichheit -<br />
als zentrale Kennzeichen postmoderner Entwicklungen angesehen<br />
werden müssen, […] die Rede von Generationseinheiten, die ja<br />
objektive Lage, vorherrschende Praktiken <strong>und</strong> subjektive, in<br />
umgrenzten Gruppen <strong>auf</strong>einander bezogene Haltungen umfassen,<br />
sehr schwierig [wird] (a.a.O., S. 24).<br />
Gerade aber in Bezug <strong>auf</strong> geteilte Erfahrungen von Enttraditionalisierung <strong>und</strong><br />
gesellschaftlichen Entkopplungsprozessen der letzten Jahrzehnte stellt der Ansatz<br />
Mannheims ein nützliches Analyseinstrument zur Untersuchung von postmodernen<br />
Generationsphänomenen dar. Die beobachteten Individualisierungstendenzen<br />
selbst könnten nach Mannheim als eine kollektive Generationenlagerung<br />
verstanden werden, welche von verschiedenen Generationseinheiten<br />
bearbeitet wird (vgl. Schäffer 2003, S. 73).<br />
Abschließend soll noch <strong>auf</strong> die nach Schäffer (2003) wesentliche Unterscheidung<br />
zwischen Generation, Kohorte <strong>und</strong> Altersgruppe eingegangen werden. Er weist<br />
dar<strong>auf</strong> hin, dass die kohortenorientierte Soziologie die Komplexität des<br />
Generationenansatzes von Mannheim <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der schwierigen Operationalisierung<br />
nicht wirklich <strong>auf</strong>zugreifen vermag (vgl. a.a.O, S. 68). Unter Kohorten<br />
sind vor allem gemeinsame Geburtsjahrgänge zu verstehen, welche nach der<br />
Theorie von Mannheim zwar mitunter eine Generationenlagerung teilen, nicht<br />
aber mit Generationen im Sinne von Erlebnisgemeinschaften gleich gesetzt<br />
werden können (vgl. Liebau 1997, S. 21 f.). Eng verwandt <strong>und</strong> zu einem<br />
punktuellen Untersuchungszeitpunkt leicht mit kohortenbezogenen Untersuchungsinteressen<br />
zu verwechseln, ist jene der Altersgruppen- oder Lebenszyklusorientierung,<br />
welche mitunter ebenfalls mit dem Begriff der „Generation“<br />
betitelt werden. Während die Zurechenbarkeit zu einer Generation <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
gemeinsamer Polarereignisse für jedes Individuum im Wesentlichen einigermaßen<br />
stabil <strong>und</strong> mitunter lebenslänglich gegeben ist (vgl. Mannheim 1928, S. 20-22),<br />
beziehen sich Perspektiven der Altersgruppe <strong>und</strong> des Lebenszyklus <strong>auf</strong> von den