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Pulvermetallurgie

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Abb. 3: Schritte des Sinterns zweier Teilchen<br />

Der Dampfdruck über einer Flüssigkeitsoberfläche hängt wie oben erklärt von<br />

der Krümmung ab. Diese Eigenschaft kann auch auf die<br />

Leerstellenkonzentration im Festkörper übertragen werden.<br />

Dabei ist die Leerstellenkonzentration in einem konkaven Oberflächenbereich<br />

(Hals) größer und in einem konvexen Bereich (Kugel) kleiner als die<br />

Gleichgewichtskonzentration in einem Bereich ohne Krümmung. Während des<br />

Sintervorgangs schrumpft der Sinterkörper aufgrund der Diffusion von<br />

Leerstellen zu den Korngrenzen. An den Korngrenzen angekommen wandern die<br />

Leerstellen zu den Gefügegrenzen und annihilieren. Durch diesen Prozess<br />

schrumpft der Sinterkörper.<br />

Am Ende des Sinterns ist keine Reduktion der Porosität mehr zu beobachten.<br />

Aufgrund der immer größer werdenden Körner ist die Strecke von der Pore zur<br />

Korngrenze so groß, dass die Leerstellen diese Strecke nicht mehr absolvieren<br />

können. Die Poren lagern sich somit in den Körner an und wachsen. Es entsteht<br />

ein Gefüge mit vielen Poren in den Körnern und wenigen an den Korngrenzen.<br />

Um ungewollte Reaktionen zwischen Pulver und Atmosphäre zu vermeiden wird<br />

der Sinterprozess unter Schutzgas durchgeführt. Welches Schutzgas<br />

Verwendung findet richtet sich nach dem Material des Pulvers. Es gibt<br />

unzählige Möglichkeiten für verschiedene Materialien, welche in Tabellen<br />

nachgeschaut werden können.<br />

2.2 Aluminiumschäume<br />

Eine weitere Anwendung der <strong>Pulvermetallurgie</strong> ist die Herstellung von<br />

Aluminiumschäumen. Schäume zeigen neben einer Gewichtsreduzierung auch<br />

eine Erhöhung der Steifigkeit, allerdings nur bei Plattenbiegung, eine gute<br />

Stoßabsorption und gute thermische Isolierung.<br />

Diese können unter anderem nach dem IFAM Verfahren hergestellt. Hierbei<br />

wird zu einem Aluminiumpulver ein Treibmittel (TiH 2 ) gemischt und verdichtet.<br />

Ein verdichtetes Bauteil kann im Anschluss bei Temperaturen von 700-800°C in<br />

einem Ofen zum Aufschäumen gebracht werden.<br />

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