Abbott Times - ABBOTT Diagnostics
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Praxisreport<br />
Konvertierung AxSYM zu ARCHITECT bei<br />
den infektiologischen Parametern<br />
Ein Erfahrungsbericht aus dem Institut für Transfusionsmedizin<br />
der Kliniken der Stadt Köln gGmbH<br />
21<br />
Das Institut für Transfusionsmedizin (ITM) versorgt<br />
alle Patienten der städtischen Kliniken sowie Problempatienten<br />
aus Krankenhäusern mit anderen Trägerschaften<br />
und Patienten niedergelassener Ärzte mit diagnostischen,<br />
präparativen und therapeutischen Leistungen. Im Blutspendedienst<br />
des ITM werden jährlich zirka 20.000 Blutspenden<br />
entnommen, aus denen die entsprechenden<br />
Blutkomponenten hergestellt werden.<br />
Die Herstellung unterliegt den gesetzlichen Anforderungen,<br />
die den nationalen und europäischen Richtlinien entsprechen.<br />
Neben dem Blutspendedienst verfügt das ITM unter<br />
anderem über ein akkreditiertes HLA-Labor, das gemäß §16<br />
Transplantationsgesetz arbeitet.<br />
In diesem werden transplantationsimmunologische und<br />
infektionsserologische Laboruntersuchungen im Rahmen<br />
der Vorbereitung zu einer Transplantation durchgeführt.<br />
Das HLA-Labor ist eines der zwölf regionalen DSO-Labore<br />
in Deutschland. Pro Jahr werden zirka 130 Organspender<br />
infektionsserologisch untersucht.<br />
Beide Abteilungen des ITM sind im Rahmen der anfallenden<br />
infektionsserologischen Laboruntersuchungen auf ein automatisiertes<br />
und sicheres Analyseverfahren angewiesen. Daher<br />
wurde schon 1996 im ITM eines der ersten infektionsserologischen<br />
Gerätesysteme, das AxSYM der Firma <strong>Abbott</strong>,<br />
eingeführt. AxSYM ist ein Immunoassay-System (MEIA), mit<br />
dem sehr erfolgreich die geforderten infektionsserologischen<br />
Parameter abgearbeitet wurden. Im Rahmen der Weiterentwicklung<br />
stellte uns <strong>Abbott</strong> im Jahre 2007 ein neues Immunoassay-System<br />
(CMIA), den ARCHITECT i2000SR, vor.<br />
Im Januar 2008 wurde der ARCHITECT i2000SR nach<br />
umfangreicher Validation im Routinebetrieb eingesetzt.<br />
Die vereinfachte und besser strukturierte Software erleichterte<br />
uns diesen Wechsel zusätzlich. Ein großer Vorteil<br />
des ARCHITECT i2000SR ist die automatisierte Abarbeitung<br />
der Syphilis TP. Der Nachweis von Antikörpern<br />
gegen T. pallidum wurde zu Zeiten des AxSYM mit einem<br />
manuellen T.-pallidum-Hämagglutinationstest durchgeführt.<br />
Oft kam es zu unspezifisch reaktiven Ergebnissen,<br />
die sich in weiterer Abklärung nicht bestätigten.<br />
Aufgrund der erhöhten Verfügbarkeit von Reagenzplätzen,<br />
Verbrauchsmaterial und Probenplätzen ist es nun möglich,<br />
den ARCHITECT i2000SR unbeaufsichtigt arbeiten zu lassen,<br />
ohne dass dies zur Verzögerung der Ergebnisstellung<br />
führt. Ein weiterer großer Vorteil ist sein klimatisiertes Reagenzien-Karussell,<br />
das die Reagenzien konstant auf zirka<br />
4° C kühlt. Dadurch ist es möglich, die Reagenzien 30<br />
Tage im Gerät verweilen zu lassen und ARCHITECT im<br />
Nachtdienst schneller und effektiver einzusetzen.<br />
Im Rahmen der Organspenderdiagnostik für die DSO ist es<br />
wichtig, so schnell wie möglich die infektionsserologischen<br />
Abb. 1: v.l.n.r.: Alexandra Raab, Monika Lassonczyk,<br />
Luzie Pochaba und Heike Fritsch. Bei Fragen können Sie<br />
uns gerne kontaktieren.<br />
Marker zu bestimmen, daher ist die kürzere Probendurchlaufzeit<br />
ein weiterer Pluspunkt für den ARCHITECT<br />
i2000SR. Der HIV-Ag/Ab-Combo-Test erlaubt nicht nur eine<br />
Aussage über das Vorliegen von Antikörpern gegen HIV,<br />
sondern auch den Nachweis von p24 Antigen und somit<br />
einer frühen Serokonversion beim potenziellen Spender.<br />
Als Back-up-Gerät wurde zunächst einer der beiden<br />
AxSYM genutzt. Schwierig gestaltete sich die Vorratshaltung<br />
an Reagenzien für die zwei unterschiedlichen<br />
Gerätesysteme. Da der AxSYM nur noch sehr selten zum<br />
Einsatz kam, verfielen die Reagenzien oft. Daher wurde ab<br />
Ende November 2009 der ARCHITECT i1000SR im ITM eingesetzt.<br />
Seit der Umstellung von AxSYM auf ARCHITECT<br />
konnte der Arbeitsablauf im Labor deutlich optimiert werden.<br />
So werden auf dem ARCHITECT i2000SR alle Routineparameter<br />
(HIV Ag/Ab Combo, Anti-HCV, HBsAg, Anti-HBcII<br />
und CMV-IgG) der Infektionsserologie abgearbeitet, während<br />
auf dem ARCHITECT i1000SR die Spezialparameter<br />
(Anti-HBe, Anti-HBc-IgM, Anti-HBs, Toxo IgG, Toxo IgM<br />
und CMV-IgM) laufen.<br />
Zusammenfassend haben wir mit den zwei Geräten aus<br />
der ARCHITECT-Familie die richtige Wahl getroffen, da<br />
eine deutliche Abnahme an unspezifisch reaktiv getesteten<br />
Spendern (unter anderem beim HBsAg) zu beobachten<br />
ist und das wiederum zu einer Kostenersparnis für<br />
unser Institut führte.<br />
Autorin: Leitende MTLA Alexandra Raab<br />
Chefärztin Dr. med. Ursula Bauerfeind<br />
Institut für Transfusionsmedizin der Kliniken<br />
der Stadt Köln gGmbH