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Zur Entwicklung der Einheitsschulidee – Konsequenzen ... - Die Linke

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Bereits in <strong>der</strong> Abschlusserklärung des 1. bildungspolitischen Treffens <strong>der</strong> PDS (März<br />

1991) mit dem Titel „Es geht um breite Bildung für alle“ for<strong>der</strong>ten wir „die schrittweise<br />

Umwandlung <strong>der</strong> Schulen zu demokratischen Gesamtschulen als alleiniger<br />

Regelschule (Klasse 1-10)“.<br />

Und in <strong>der</strong> Erklärung <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>der</strong> 4. Bildungspolitischen Konferenz<br />

(November 1993) heißt es kurz und knapp: „Alle Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen besuchen<br />

mindestens zehn Jahre eine allgemeinbildende Schule.“<br />

Im Programm <strong>der</strong> PDS von 1993 for<strong>der</strong>te die Partei, „zum grundlegenden Schultyp<br />

die integrierte Gesamtschule zu machen und Ganztagsschulen zu för<strong>der</strong>n.“<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage soli<strong>der</strong> wissenschaftlicher Vorarbeiten konnte auf <strong>der</strong> 6.<br />

Bildungspolitischen Konferenz (Oktober 1997) ein neues Schulkonzept beraten und<br />

als Bestandteil eines umfangreichen Dokuments „Positionen, For<strong>der</strong>ungen und<br />

Vorschläge <strong>der</strong> PDS zur Bildungspolitik“ publiziert werden. <strong>Die</strong>ses Konzept ließ sich<br />

von <strong>der</strong> „Gesamtschulidee“ leiten, ohne sich auf eine Schulform festzulegen. In ihm<br />

wird eindeutig formuliert:<br />

„Ein neues Schulkonzept wird an die Stelle <strong>der</strong> frühzeitigen Auslese mit ihren<br />

negativen sozialen und psychischen Wirkungen den Grundsatz <strong>der</strong> bestmöglichen<br />

För<strong>der</strong>ung jedes Einzelnen und die Ausbildung seiner Stärken als wichtige Impulse<br />

für seine Gesamtentwicklung setzen. In ihm wird es die <strong>der</strong>zeit nach einer vier- o<strong>der</strong><br />

sechsjährigen Grundschule erfolgende Aufspaltung <strong>der</strong> Schüler in nach Abschlüssen<br />

ungleichwertige Schulformen nicht mehr geben, und es wird vorsehen, alle Schüler in<br />

einer gemeinsamen, nach Stufen geglie<strong>der</strong>ten Schule zumindest bis zum Ende des<br />

8. Schuljahres <strong>–</strong> für die meisten Schüler aber bis zur 10. Klasse <strong>–</strong> vereinen.“<br />

<strong>Die</strong>ses Konzept war Ausgangspunkt auch für die Beratung <strong>der</strong> 8. Bildungspolitischen<br />

Konferenz (März/April 2001) und beeinflusste maßgeblich den Beschluss <strong>der</strong><br />

Konferenz „Gleiche Bildungs- und <strong>Entwicklung</strong>smöglichkeiten für alle! Gegen<br />

wachsende Ungleichheit im Bildungswesen!“ mit <strong>der</strong> Aussage: „Darum muss in <strong>der</strong><br />

BRD die eine einheitliche Schule für alle als Ganztagsschule mit Wahlangeboten und<br />

Differenzierungsmöglichkeiten ausgebaut werden.“<br />

<strong>Die</strong>se Position fand auch Eingang in das 2003 beschlossene neue Programm <strong>der</strong><br />

PDS: „<strong>Die</strong> PDS tritt für ein integriertes Bildungssystem ein, das vor allem dazu<br />

beiträgt, soziale Ungleichheit abzubauen. Es soll gemeinsame Bildung ... und<br />

zugleich individuelle, differenzierte För<strong>der</strong>ung sowie Nachteilsausgleich<br />

ermöglichen.“<br />

Schließlich wurden auf <strong>der</strong> 9. Bildungspolitischen Konferenz (Juni 2005)<br />

„Bildungspolitische Leitlinien <strong>der</strong> PDS“ beraten, die nach wie vor Grundlage unseres<br />

bildungspolitischen Wirkens sind.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e mit dem Schulkonzept von 1997 und dem Abschnitt 8 <strong>der</strong><br />

Bildungspolitischen Leitlinien von 2005 zur Gemeinschaftsschule wurden auf <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Einheitsschulidee</strong> wissenschaftlich begründete konzeptionelle<br />

Überlegungen für eine zukünftige Schule in Deutschland vorgelegt und konkrete<br />

Vorschläge für mögliche Schritte zu ihrer Verwirklichung unterbreitet.<br />

Einige von <strong>der</strong> <strong>Einheitsschulidee</strong> abgeleitete grundlegende<br />

gesellschaftspolitische, bildungspolitische und pädagogische Positionen für<br />

unsere weitere Arbeit am Konzept <strong>der</strong> Gemeinschaftsschule und für unser<br />

bildungspolitisches Wirken<br />

Doch zuvor ein paar Bemerkungen zum Terminus „Gemeinschaftsschule“:<br />

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