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Zur Entwicklung der Einheitsschulidee – Konsequenzen ... - Die Linke

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Gesellschaft und des Staates für die Schaffung <strong>der</strong> dafür erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Bedingungen sind für linke Politik unabdingbar!<br />

3. <strong>Die</strong> Überzeugung, dass je<strong>der</strong> Mensch begabt ist, dass Begabung nicht etwas<br />

durch Geburt Vorherbestimmtes ist. Je<strong>der</strong> Heranwachsende entwickelt im<br />

Verlauf seines Lebens unter dem Einfluss von Familie, Schule, Medien,<br />

Freunden u.a. unterschiedliche Interessen, Fähigkeiten und Talente! Damit<br />

entwickeln sich Begabungen für sehr unterschiedliche Lern-, Bildungs- und<br />

Betätigungsfel<strong>der</strong>! Daraus leitet sich ab: Jede Kind ist begabt, unterschiedlich,<br />

wofür! Für „Alles“ Begabte, das ist eher die Ausnahme!<br />

4. <strong>Die</strong> Überzeugung, dass das Kind, <strong>der</strong> Jugendliche seine Individualität, seine<br />

Persönlichkeit in <strong>der</strong> Gemeinschaft mit an<strong>der</strong>en, als Teil dieser Gemeinschaft,<br />

ausprägt. Sie regt mit ihren Zielen, ihrer Kommunikation und Kooperation den<br />

Einzelnen an. Dabei wirken Unterschiede als produktive Kraft, findet <strong>der</strong><br />

Einzelne Hilfe, Anregung, Bestätigung, Anerkennung.<br />

5. Wenn alle Menschen das Recht auf Bildung und <strong>Entwicklung</strong> ihrer<br />

Persönlichkeit haben, dann haben Staat und Gesellschaft nicht das Recht,<br />

einzelne Menschen o<strong>der</strong> Menschengruppen von Bildung auszuschließen bzw.<br />

ihre Bildungsmöglichkeiten einzuschränken. Im Gegenteil: Integration und<br />

Inklusion aller sind unabdingbar und müssen praktiziert werden!<br />

In <strong>der</strong> Arbeiterbewegung wurde die <strong>Einheitsschulidee</strong> immer als Bestandteil des<br />

Kampfes um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen verstanden. Vorstellungen,<br />

allein über das Bildungswesen gesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen erreichen zu<br />

können, haben sich als unrealistisch erwiesen. Gleichzeitig ist aber allgemein<br />

anerkannt, dass grundlegende gesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen einer Neugestaltung<br />

des Bildungswesens im Sinne <strong>der</strong> Verwirklichung gleicher Bildungsmöglichkeiten für<br />

alle bedürfen.<br />

Aus diesen Erfahrungen und Erkenntnissen gilt es, für unser heutiges Ringen um das<br />

längere gemeinsame Lernen in <strong>der</strong> Gemeinschaftsschule Schlussfolgerungen zu<br />

ziehen: Der Kampf für die Gemeinschaftsschule muss mit dem Kampf um solche<br />

gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verbunden werden, die diese<br />

Gemeinschaftsschule überhaupt erst in ihrer vollen Ausgestaltung möglich machen,<br />

die Voraussetzungen dafür sind, den Wi<strong>der</strong>stand konservativer Kräfte gegen die<br />

Gemeinschaftsschule, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong>er, die um ihre Privilegien fürchten, zu<br />

überwinden. Und es muss heute und hier um gesellschaftliche und gute<br />

bildungsökonomische Rahmenbedingungen gerungen werden, die für qualifizierte<br />

pädagogische Arbeit erfor<strong>der</strong>lich sind<br />

Nicht zuletzt geht es um gesellschaftliche Rahmenbedingungen für ein kin<strong>der</strong>- und<br />

jugendfreundliches Klima im Land. <strong>Die</strong> jungen Menschen sollen in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

Voraussetzungen vorfinden, die ihnen die Möglichkeit bieten, sich zu betätigen, sich<br />

zu beweisen und an <strong>der</strong> Gestaltung und Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse aktiv teilzunehmen.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Bildungspolitik darf in unserer Partei DIE LINKE nicht nur Sache von uns<br />

„Spezialisten“ sein. Allerdings dürfen wir nie vergessen, dass wir dafür eine<br />

beson<strong>der</strong>e Verantwortung tragen.<br />

Bildungspolitik ist Bestandteil <strong>der</strong> Gesamtpolitik und deshalb ist <strong>der</strong> Kampf für das<br />

längere gemeinsame Lernen in <strong>der</strong> Gemeinschaftsschule Sache und Aufgabe <strong>der</strong><br />

Gesamtpartei! Und wir „Spezialisten“ dürfen unseren Blick nicht verengen und nur<br />

auf das Bildungswesen schauen <strong>–</strong> unser Blick muss auf die gesellschaftliche<br />

Wirklichkeit und <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ung gerichtet sein!<br />

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