03.11.2013 Aufrufe

Skript zur Vorlesung "Codierungstheorie und Kryptographie"

Skript zur Vorlesung "Codierungstheorie und Kryptographie"

Skript zur Vorlesung "Codierungstheorie und Kryptographie"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zu einem Homomorphismus von A + in B + fortsetzt. Auf diese Weise entsteht<br />

stets eine homomorphe Codierung, die jedoch nicht eindeutig decodierbar sein<br />

muß (vgl. Aufgabe 2.17).<br />

b) Bei dem Alphabet B = {b 1 , . . . , b q } kommt es nicht auf die konkreten Symbole<br />

b i an, sondern nur auf die Mächtigkeit q = |B|. Man kann daher nach geeigneter<br />

Umbenennung B = {1, . . . , q − 1, 0} annehmen <strong>und</strong> diese Menge mit der Trägermenge<br />

des Restklassenringes (Z/(q), +, ·) identifizieren. Auf diese Weise hat man<br />

stets die Möglichkeit, die Buchstaben des Alphabets zu addieren <strong>und</strong> zu multiplizieren.<br />

Dies kann man unter Umständen bei der Konstruktion von Codierungen<br />

mit besonderen Eigenschaften ausnutzen (vgl. Beispiel 1.1, Definition 3.13 <strong>und</strong><br />

Folgerung 3.14). Außerdem kann man das Auftreten von Übertragungsfehlern<br />

dann dadurch modellieren, daß zu einem übertragenen Codewort ein geeignetes<br />

Fehlerwort hinzuaddiert wurde. Ist q = p k sogar eine Primzahlpotenz, dann kann<br />

man B auch mit dem endlichen Körper F q identifizieren, wodurch die Multiplikation<br />

mit einem von 0 verschiedenen Buchstaben sogar invertierbar ist.<br />

Beispiel 2.7 a) Es sei B ein Alphabet mit |B| = q. Für b ∈ B sei b = x 1 . . . x n ∈<br />

B n mit x i = b für i = 1, . . . , n die n-fache Wiederholung des Buchstabens b. Der<br />

Blockcode C = {b | b ∈ B} heißt q-närer Wiederholungscode der Länge n.<br />

b) Ist allgemeiner C ⊆ B n ein beliebiger Blockcode der Länge n, so wird für<br />

m ∈ N die m-fache Wiederholung von C als Blockcode {(c, . . . , c) ∈ B mn | c ∈ C}<br />

definiert.<br />

Beispiel 2.8 Es seien n, q ≥ 1 natürliche Zahlen <strong>und</strong> B = {0, 1, . . . , q − 1}. Der<br />

volle q-näre Gray-Code C n der Länge n wird folgendermaßen rekursiv definiert.<br />

Für n = 1 sei C 1 = B. Für n > 1 beginnen die ersten q n−1 Worte von C n mit<br />

dem Zeichen 0 gefolgt von sämtlichen Codeworten von C n−1 in der konstruierten<br />

Reihenfolge. Die nächsten q n−1 Codeworte beginnen mit dem Zeichen 1 gefolgt<br />

von den Codeworten von C n−1 , diese aber in umgekehrter Reihenfolge ihrer Konstruktion.<br />

Die nächsten q n−1 Codeworte beginnen mit dem Zeichen 2, gefolgt von<br />

den Codeworten aus C n−1 , diesmal wieder in ihrer ursprünglichen Reihenfolge,<br />

<strong>und</strong> so abwechselnd bis das erste Zeichen q − 1 ist. Natürlich gilt C n = B n , aber<br />

die Reihenfolge der Codewörter ist hier entscheidend! Jede nichtleere Teilmenge<br />

C aufeinanderfolgender Codeworte aus C n bezeichnet man als q-nären Gray-Code<br />

der Länge n.<br />

Definition 2.9 Es sei (S, ·) eine Halbgruppe. Eine nichtleere Teilmenge U von<br />

S heißt eine Unterhalbgruppe von (S, ·), wenn<br />

(9)<br />

a, b ∈ U =⇒ a · b ∈ U<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!