Erfahrungen japanischer Entwicklungszusammenarbeit ... - Peter Lang
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Einleitung 17<br />
lung gerichtet, die unterschiedliche Absichten enthalten kann und die auch bei<br />
der Einführung einer relativierenden Begrifflichkeit, wie etwa der „Nord-Süd-<br />
Problematik“ erhalten bleibt.<br />
Eine ganze Reihe von Drittsektororganisationen thematisiert ganz grob gesagt<br />
das, welches gemeinhin als Problembereich der Globalisierung erfasst wird.<br />
Entwicklung ist aber immer auch Mission und teil dieser Globalisierungstendenzen.<br />
Zudem bleibt zu fragen, ob gesetzte Ziele auch durch gegenwärtige<br />
Wege erreicht werden können. Hingegen bieten Drittsektororganisationen der<br />
<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> ihrerseits wesentliche Chancen für Motive wie<br />
finanzielle oder ideelle Hilfeleistung.<br />
Auch nach der postmodernen Wende in den Geisteswissenschaften bleibt eine<br />
funktional-praktische Perspektive sinnvoll, solange die mit ihr verbundenen Absichten<br />
erkennbar in der ethnographischen Darstellung bleiben.<br />
Der anthropologische Ansatz bereichert schon seit langer Zeit das Gesamtbild<br />
der Japanforschung. Aktuell auch durch ihren Zugang zu abgeschlossenen sozialen<br />
Netzwerken, durch ihre Expertise des Alltäglichen und ihre gelebte Erfahrung<br />
mit dem Forschungsgegenstand.<br />
Erreicht werden kann dies durch ihre Werkzeuge: Teilnehmende Beobachtung,<br />
Interviewtechniken und die Integration diverser Hintergrunddaten. Kontakte<br />
zu Experten des neuen Dritten Sektors in Japan förderten den Einstieg ins<br />
Feld der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> und den Materialzugang in Japan und in<br />
Übersee.<br />
Ein zentrales Instrument der Datengenerierung waren qualitative sozialwissenschaftliche<br />
Erhebungen in Form von teilnehmender Beobachtung und Befragungstechniken,<br />
die in Japan aber auch in Übersee eine Auseinandersetzung<br />
mit Informanten und ihren <strong>Erfahrungen</strong> vor Ort erforderten.<br />
Kontakte nach Kathmandu und anderen Initiativen in Nepal waren die<br />
Grundlage für Experteninterviews der nepalischen Partnerorganisationen. Insgesamt<br />
wurden in den Feldphasen der Forschung in den Jahren 2008, 2009,<br />
2010 und 2011 eine große Menge an Feldnotizen produziert und diese später für<br />
die Analyse herangezogen.<br />
Ich führte und dokumentierte insgesamt 104 semi- und informale Interviews<br />
mit Teilnehmern, Experten, Lobbyisten und Offiziellen der staatlichen und halbstaatlichen<br />
Organisationen in Japan und Nepal.<br />
Medienanalyse, die Durchsicht von rund 2500 Seiten Material und eine laufende<br />
Literatur- und Internetrecherche sicherte die neusten Informationen. Kurse,<br />
Arbeitsgruppen, Seminare und Treffen von Spezialisten und Aktiven waren<br />
eine Fundgrube für Werkstoff.