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Erfahrungen japanischer Entwicklungszusammenarbeit ... - Peter Lang

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8<br />

Einleitung<br />

vor einigen Jahren zu dieser ideellen Ausrichtung hinzu. Welche neue Rolle<br />

übernehmen nun japanische Bürger in der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong>, die in<br />

Asien ihren Schwerpunkt setzt?<br />

Gerade in Nepal wirken nun, nach der vorerst konsolidierten politischen Lage,<br />

die auf den Bürgerkrieg folgte, wieder zahlreiche japanische Akteure der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong>,<br />

unter ihnen mittlerweile auch eine ganze Reihe von<br />

Organisationen, die im Geiste der neuen bürgerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

stehen. Dieser Umstand bot gute Voraussetzungen für die Untersuchung in einer<br />

Fallstudie: Welche Motivationen, Bezugsrahmen und Praxisprobleme liegen<br />

ihrer Arbeit zu Grunde? Adaptieren Akteure Formen der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong><br />

aus dem Bereich westlich inspirierter Organisationen und Theorien<br />

oder bildeten sich bereits im letzten Jahrzehnt spezifisch japanische Formen<br />

und Praktiken heraus? Ist eine internationale Bürgergesellschaft wirklich ein<br />

übernationaler Aktionsraum, der sich über strukturelle, ökonomische und staatliche<br />

Einschränkungen der Moderne hinwegzusetzen vermag?<br />

<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> kann für Ihre Operationalisierung sehr unterschiedliche<br />

Vorstellungen beinhalten. Während technische Projekte oft zweckrational<br />

definierten Zielen und Realisierungsmethoden verpflichtet sind, beruft<br />

sich <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> im sozialen oder transkulturellen Raum unvermeidlich<br />

auf Sinnbildungsprozesse, die nur sehr eingeschränkt objektivierbar<br />

sind. Technische und soziale Aspekte können aber nicht getrennt voneinander<br />

betrachtet werden.<br />

Projekte der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> sind Reformprojekte der Modernisierung,<br />

die in einem transkulturellen Zusammenhang stehen, der zwangsläufig<br />

Identitätskonstruktionen, und vermittelt durch sie, auch Machtpositionen<br />

beinhaltet.<br />

<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> ist grundsätzlich durch ein identifiziertes potentielles<br />

Problem gesellschaftlicher Disfunktion motiviert, für dessen Bearbeitung<br />

keine gängige Lösung in einer Gesellschaft als ausreichend anerkannt wird.<br />

Sie verstrickt Akteure und ihre Motivationen in einen praktisch geteilten Handlungszusammenhang,<br />

der unterschiedliche Interessen beinhaltet. (Vgl. Kokemohr<br />

et al. S. 628f; auch Kap. 6)<br />

STAND DER FORSCHUNG: JAPANISCHE ENTWICKLUNGSZIELE<br />

Für den deutschen Sprachraum hat May 1989 in der Vergangenheit eine fundierte<br />

Studie über japanische staatliche Entwicklungshilfe (ODA) vorgelegt.<br />

Auch Nuscheler 1990 hat sich mit diesem Thema beschäftigt. Die Quellen, die<br />

zur makroökonomischen und problemorientierten Evaluation der japanischen<br />

ODA-Politik herangezogen werden können, sind aber weitaus umfangreicher.<br />

Brooks und Orr (vgl. 1985), Nishigaki und Shimomura 1998, Shrestha 2001,

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