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GIEP LAG Mittelrhein.pdf

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Seite 6<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

6<br />

Stockausschlag gut natürlich zu verjüngen. Die Niederwälder wurden im 20 bis 30-<br />

jährigen Turnus "auf den Stock gesetzt", indem die jungen Baumstämme abgeschlagen<br />

wurden. Der im Boden verbliebene Wurzelstock konnte neue Triebe ausbilden. Der letzte<br />

Umtrieb der meisten Niederwälder erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem findet<br />

in den Steilhängen keine regelmäßige Bewirtschaftung mehr statt (LANDESAMT FÜR<br />

DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 296).<br />

Die Burgen als frühmittelalterliche Verstärkung alter Befestigungen wurden ab dem 12.<br />

Jahrhundert zu Zeichen des territorialen Anspruchsgebahrens des jeweiligen Landesherren<br />

ausgebaut und teilweise zu massiven Festungen verstärkt, wie z.B. die Burg Rheinfels<br />

oder die Festung Ehrenbreitstein, was eine Zerstörung durch französische Truppen<br />

im 18. Jahrhundert nicht verhindern konnte. Die Burgen wurden geschleift und zerfielen.<br />

Im 19. Jahrhundert erfolgte eine romantisch verklärte Neu- und Umgestaltung zu Wohnanlagen<br />

und Jagdschlössern.<br />

Das Bild der mittelrheinischen Landschaft wurde über Jahrhunderte von Burgen, südexponierten<br />

terrassierten Steillagen mit Weinbergsmauern, bewaldeten Nordhängen und<br />

Orten mit Streuobstgärten geprägt. Die am Ende des Mittelalters aus den kurz skizzierten<br />

Veränderungen hervorgegangene Kulturlandschaft blieb – abgesehen von der Aufgabe<br />

oder Zerstörung der Burgen – bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen. Dieses<br />

einmalige Landschaftsbild und die romantische Verklärung der rauhen, kargen Wirklichkeit<br />

durch die künstlerischen Beschreibungen begründeten den Ruhm des <strong>Mittelrhein</strong>s.<br />

Die Gebietskulisse ist – zusammen mit dem Kooperierenden Raum - insofern ein einheitlicher<br />

Natur- und Kulturraum, die naturräumliche Kohärenz mithin gegeben.<br />

Nationale und europäische Entwicklungsziele<br />

Für die Gebietskulisse wurden auf verschiedenen administrativen Ebenen Entwicklungsziele<br />

formuliert, die entsprechend den Anforderungen des EPPD bei der Erarbeitung der<br />

<strong>GIEP</strong> Berücksichtigung fanden.<br />

National:<br />

Landesentwicklungsprogramm (LEP III)<br />

Landschaftsrahmenplan<br />

Regionaler Raumordnungsplan, (Entwurf der neuen Fassung vom 12. Sept. 2001)<br />

Managementplan zum Antrag für die Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tales in die Welterbeliste<br />

der UNESCO<br />

Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal (Block A, B und C)<br />

europaweite Planungen<br />

Zukunftsinitiative ländlicher Raum (ZIL)<br />

Die Zukunftsinitiative für den ländlichen Raum (ZIL) dient der Förderung der Entwicklung<br />

des ländlichen Raumes in Rheinland-Pfalz. Grundlage ist die Verordnung<br />

(EG) Nr. 1257/1999 durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für<br />

die Landwirtschaft (EAGFL) im Zeitraum 2000-2006. Das Fördergebiet umfasst gesamt<br />

Rheinland-Pfalz.

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