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GIEP LAG Mittelrhein.pdf

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Seite 26<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

26<br />

4.3 Siedlung und Verkehr<br />

Siedlung<br />

Während in den Gemeinden bzw. den Gemeindeteilen auf der Höhe eine positive Bevölkerungs-<br />

und Siedlungsentwicklung zu verzeichnen war, werden die Talorte immer stärker<br />

durch Abwanderungstendenzen und Überalterung geprägt. Aufgrund fehlender Modernisierungs-<br />

und Investitionsbereitschaft drohen dort ein weiterer Verlust an Wohnqualität<br />

und der Verfall historischer Bausubstanz. Einhergehend mit dem vorwiegend auf<br />

die Höhen beschränkten Wohnungsneubau reicht die Bebauung inzwischen in einigen<br />

Orten bis an die obere Hangkante heran und beeinträchtigt so das Landschaftsbild.<br />

Im Gegensatz zur Situation auf den angrenzenden Höhen gibt es im Talbereich große<br />

Flächendefizite, wobei neben topographischen Hindernissen vor allem Fragen des Hochwasserschutzes<br />

sowie Landschafts- und Denkmalschutzauflagen eine entscheidende<br />

Rolle spielen.<br />

Innerhalb der Gebietskulisse bestehen erhöhte Anforderungen an die bauliche Gestaltung<br />

und an die städtebaulichen Qualitäten der Siedlungsbereiche. Diese ergeben sich aus<br />

dem außergewöhnlichen universellen Wert dieser Kulturlandschaft. Die bauliche Gestaltung<br />

ist untrennbar mit der gewandelten Funktion und Nutzung von Bauwerken und Kulturgütern<br />

verbunden. Neue Bauelemente sind wegen der kulturhistorischen Bedeutung<br />

der Städte, einzelner Bauwerke und Kulturgüter besonders sensibel zu gestalten. Die<br />

historischen Stadt- und Ortskerne können auf Dauer nur erhalten und damit geschützt<br />

werden, wenn in ihnen ein zeitgemäßes Leben, Wohnen und Arbeiten möglich ist. Ein<br />

weiteres Ausufern der Siedlungsbereiche in die steilen Hangbereiche hinein wäre aufwändig<br />

und würde das Landschaftsbild empfindlich beeinträchtigen. Stattdessen sollten<br />

die baulichen Entwicklungspotenziale innerhalb der Ortschaften genutzt werden.<br />

Baustruktur / Denkmäler<br />

Innerhalb der Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> gibt es denkmalgeschützte und denkmalschutzwürdige<br />

Gebäude und Kulturgüter in großer Anzahl. Insbesondere die große<br />

Anzahl von Burgen und Ruinen sei an dieser Stelle genannt. Der Schutz der zahlreichen<br />

Kulturdenkmäler ist ein zentrales Anliegen, weil sie ein wichtiges Moment der außergewöhnlichen<br />

universellen Bedeutung, der Einzigartigkeit und der Erhabenheit des <strong>Mittelrhein</strong>tals<br />

bilden.<br />

Einige dieser Kulturgüter müssen in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und als<br />

authentische Zeugnisse der historischen Entwicklung geschützt werden. Andere können<br />

langfristig nur dann erhalten und damit geschützt werden, wenn sie in einer angepassten<br />

Form wirtschaftlich genutzt werden. Es ist deshalb sehr wohl im Sinne der „fortbestehenden<br />

Kulturlandschaft", wenn einige ihrer Kulturgüter als Wirtschaftsgüter verfügbar<br />

sind und behutsam genutzt werden.

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