GIEP LAG Mittelrhein.pdf
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Seite 36<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
36<br />
Der hohe Anteil an Gemeindewald weist auf die Bedeutung des Waldes, auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht, für die Finanzsituation in den Kommunen hin. Für viele Ortsgemeinden<br />
ist der Wald nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle.<br />
Darüber hinaus bietet der Wald ein immenses Potenzial im Hinblick auf den Tourismus<br />
und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Daraus ergeben sich erhöhte Anforderungen<br />
an die Erhaltung und Entwicklung des Waldes im Sinne einer nachhaltigen und<br />
schonenden Bewirtschaftung.<br />
Der Niederwald als ehemals weit verbreitete historische Nutzungsform in der <strong>Mittelrhein</strong>landschaft<br />
spielt hierbei eine besondere Rolle. Aus forstbetriebswirtschaftlicher<br />
Sicht ist diese Nutzungsform nicht tragfähig. Es gibt aktuell kein nachhaltiges Nutzungskonzept<br />
für die Niederwaldbewirtschaftung. Seine Funktionen für das Landschaftsbild,<br />
den spezialisierten Arten- und Biotopschutz sowie den Erosionsschutz sind jedoch unbestritten.<br />
Die Nutzung des Niederwalds als nachwachsende Energieressource verspricht<br />
langfristig die Sicherung dieser traditionellen Kulturform, die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
und die Förderung weiterer ökologischer und sozio-ökonomischer Ziele (Tourismus,<br />
Landschaftsbild und -schutz).<br />
Weinbau<br />
Die Jahrhunderte alte Tradition des Weinbaus am <strong>Mittelrhein</strong> hat ganz wesentlich zur<br />
Gestaltung der Kulturlandschaft beigetragen.<br />
Rebflächen innerhalb der Gebietskulisse 1999<br />
Tabelle 4: Rebflächen<br />
Bestockte Rebfläche<br />
Unbestockte Drieschen<br />
Flächen<br />
Insgesamt darunter<br />
Steillage<br />
Weißweinrebsorten<br />
darunter<br />
Steillage<br />
Rotweinrebsorten<br />
darunter<br />
Steillage 1)<br />
absolut 1.265 799 1.137 741 128 57 183 45<br />
in % 100 63 90 65 10 45<br />
Quelle: Weinbaukartei, Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
63 % der Rebflächen der Gebietskulisse sind als Steillagen zu bezeichnen, dabei handelt<br />
es sich um Rebflächen mit einer Hangneigung von über 30 %. Die Weinsorten verteilen<br />
sich zu 90 % auf Weißweinrebsorten und zu 10 % auf Rotweinrebsorten.<br />
Der Weinbau ist am <strong>Mittelrhein</strong> nach wie vor ein wichtiger Wirtschafts- und Kulturfaktor,<br />
jedoch mit rückläufiger Tendenz. Aufgrund der ökonomisch schwierigen Bewirtschaftung<br />
der Steillagen fallen immer mehr Rebflächen brach. Die nachfolgenden Diagramme verdeutlichen<br />
dies eindrucksvoll: