GIEP LAG Mittelrhein.pdf
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Erstellt durch die Lokale Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong><br />
Betreuung und Koordination:<br />
Dr. Heino Rönneper<br />
Michael Parma<br />
unter Mitwirkung von Akteuren der <strong>LAG</strong><br />
und weiteren engagierten Bürgerinnen und<br />
Bürgern des <strong>Mittelrhein</strong>tals<br />
Fachliche Unterstützung und Bearbeitung<br />
Dipl. Ing. Stadtplaner Friedrich Hachenberg<br />
Dipl. Geogr. Thomas Zellmer<br />
Dipl. Ing. Raumplaner Gerald Pfaff<br />
Büro für Städtebau und Umweltplanung<br />
Rhein-Mosel-Straße 3<br />
56154 Boppard-Buchholz<br />
Telefon: 06742 / 87 80-0<br />
Telefax: 06742 / 87 80-88<br />
zentrale@stadt-land-plus.de<br />
www.stadt-land-plus.de<br />
April 2002
Vorwort<br />
Das <strong>Mittelrhein</strong>tal zählt zu den schönsten<br />
und historisch bedeutsamsten Landschaften<br />
Europas.<br />
Das enge Tal war und ist aber auch eine<br />
der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen<br />
Nord und Süd: auf dem Wasser, den<br />
Schienen und Straßen werden Güter und<br />
Menschen durch das Tal befördert. Die<br />
Region vermittelt seit jeher zwischen den<br />
Kulturen des Kontinents.<br />
Der Ausbau der Verkehrswege im 19. und<br />
20. Jahrhundert hat die Landschaft am<br />
Rhein verändert und geprägt:<br />
Gäste erreichen mit dem Schiff, der Bahn<br />
oder dem PKW gut und schnell die Loreley,<br />
aber sie bleiben nicht lange, da der Verkehr<br />
auch erhebliche Belastungen, vor allem<br />
Lärm, ins enge Tal gebracht hat.<br />
Doch diese Belastungen des <strong>Mittelrhein</strong>tals<br />
werden abnehmen und in der einmaligen<br />
Kulturlandschaft entstehen neue<br />
Abbildung 1: Blick über das Rheintal<br />
Quelle: Willi Knopf<br />
Perspektiven für ihre Gestaltung und Entwicklung. Die Region besinnt sich auf ihre Stärken,<br />
im <strong>Mittelrhein</strong>tal verbreitet sich Aufbruchstimmung.<br />
Man ist sich der Bedeutung und Einmaligkeit der Kulturlandschaft bewusst und erkennt,<br />
dass das gemeinsame Erbe nur mit Einigkeit als Grundlage der künftigen Entwicklung<br />
gestaltet und genutzt werden kann. Die Anerkennung als UNESCO Welterbe wird dies<br />
weltweit bestätigen und die gemeinsamen Anstrengungen finden in den Projekten der<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ihren Ausdruck.<br />
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft aus allen Bereichen der Bevölkerung, der Wirtschaft,<br />
des Handels, der Tourismusorganisationen und den Verbänden des Umwelt- und<br />
Naturschutzes haben innovative Maßnahmen und Projekte entworfen, die eine gemeinschaftliche,<br />
nachhaltige Entwicklung der Region sichern können.<br />
Die sich rheinübergreifend abgrenzende Lokale Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong> versteht sich<br />
daher nicht nur als Bindeglied in einer fortbestehenden Kulturlandschaft des UNESCO-<br />
Welterbes, sondern als kompetenter Handlungspartner auf dem Weg, den das Forum<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal schon seit rund 5 Jahren beschreitet.<br />
Die Kulturlandschaft ist das wichtigste Kapital des Tourismus im <strong>Mittelrhein</strong>tal. Die Projekte<br />
der <strong>LAG</strong> sind darauf gerichtet, dieses Kapital einkommenswirksam für die Bewohner<br />
zu nutzen und zu entwickeln. Das Natur- und Kulturpotenzial der Kulturlandschaft<br />
soll als Wirtschaftsgut erschlossen und in vielfältiger Form den Gästen und Touristen<br />
angeboten werden. Wertzuwächse im Bereich des ländlichen Tourismus, vor allem durch<br />
verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus, werden ebenso
erwartet, wie eine spürbare Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste durch den<br />
gezielten Ausbau des Beherbergungsangebotes. Es wird ergänzt durch ein Bündel von<br />
Projekten für eine kooperative Aktivierung, Gestaltung und Erweiterung des kulturlandschaftlichen<br />
Potenzials als touristisches Angebot und bringt weitere Arbeitsplätze in die<br />
Region.<br />
Der vorgelegte Wettbewerbsbeitrag - das Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungskonzept<br />
mit Pilotcharakter - ist das Ergebnis einer konstruktiven, interkommunalen, rheinund<br />
länderübergreifenden Zusammenarbeit. Basis ist die Vernetzung von engagierten<br />
Bürgern, Vertretern der Verbände und Institutionen, Gebietskörperschaften und von<br />
Wirtschafts- und Sozialpartnern. Sie haben ihre Kreativität und Initiativkraft genutzt, um<br />
aus Ideen umsetzbare Projekte zu machen.<br />
Am Erfolg haben wir in der Region keinen Zweifel.<br />
Thomas Bungert<br />
Vorsitzender der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
1 Gebiet der <strong>LAG</strong> 1<br />
2 Zusammensetzung und Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong> 8<br />
2.1 Geschäftsordnung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 8<br />
2.2 Zusammensetzung und Aufgaben 13<br />
2.3 Organisationsstruktur und Funktionsweise 14<br />
2.4 Kompetenzen der <strong>LAG</strong> 15<br />
3 Methodik zur Erarbeitung der Gebietsbezogenen Integrierten Entwicklungsstrategie<br />
mit Pilotcharakter (<strong>GIEP</strong>) 17<br />
3.1. Lokalen Akteure 17<br />
3.2 Vorgehensweise zur Mobilisierung der lokalen Akteure 18<br />
3.3 Struktur der Entscheidungsfindung 21<br />
4 Ausgangslage / Bestandsaufnahme 23<br />
4.1 Bevölkerung 23<br />
4.2 Flächennutzung 25<br />
4.3 Siedlung und Verkehr 26<br />
4.4 Wirtschaftliche Strukturen 27<br />
4.5 Tourismus 33<br />
4.6 Land- und Forstwirtschaft 35<br />
4.7 Umwelt 38<br />
4.8 Planungsvorgaben übergeordneter Planungen 42<br />
5 Stärken - Schwächen - Analyse 43<br />
6 Entwicklungsziele 47<br />
I Stärkung der regionalen Identität und Abbau von<br />
Kooperationsblockaden 47<br />
II Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraums 48<br />
III Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft 48<br />
7 Entwicklungsstrategie 50<br />
8 Handlungsfelder und Projekte 54<br />
A Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten<br />
Beherbergungsangebots 54<br />
B Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie<br />
und Tourismus 55<br />
C Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft in regionaler<br />
Kooperation der Gemeinden und Städte - Landschaftsgärtnerei 55<br />
D Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials 56<br />
Förderung der <strong>LAG</strong> 57<br />
Projekte in Hessen (außerhalb der Förderung von Leader+) 57<br />
9 Finanzierungsplan 132<br />
10 Begleitsystem 135<br />
11 Literaturverzeichnis 142
Abbildungen<br />
Abbildung 1: Blick über das Rheintal 1<br />
Abbildung 2: Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 2<br />
Abbildung 3: Raumstrukturgliederung 3<br />
Abbildung 4: Entscheidungsabläufe innerhalb der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 22<br />
Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse 23<br />
Abbildung 6: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich 23<br />
Abbildung 7: Bevölkerungsstruktur im Vergleich 24<br />
Abbildung 8: Flächennutzung im Vergleich 25<br />
Abbildung 9: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen 28<br />
Abbildung 10: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Land- u.Forstwirtschaft 28<br />
Abbildung 11: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 29<br />
Abbildung 12: Pendler 1998 30<br />
Abbildung 13: Arbeitslosenquote 2000 30<br />
Abbildung 14: Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich 31<br />
Abbildung 15: Entwicklung der Gästezahlen innerhalb der Gebietskulisse 33<br />
Abbildung 16: Entwicklung der Gästezahlen im Vergleich 33<br />
Abbildung 17: Entwicklung der Übernachtungszahlen innerhalb der Gebietskulisse 34<br />
Abbildung 18: Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich 34<br />
Abbildung 19: Flächennnutzung innerhalb der Gebietskulisse 35<br />
Abbildung 20: Waldflächen nach Eigentumsverhältnissen 35<br />
Abbildung 21: Entwicklung der Weinbaubetriebe 37<br />
Abbildung 22: Entwicklung der Rebflächen 37<br />
Abbildung 23: Wasserschutzgebiete 39<br />
Abbildung 24: FFH- und Vogelschutzgebiete 40<br />
Abbildung 25: Schutzgebiete 41<br />
Abbildung 26: Wirkungskreislauf Tourismus 54<br />
Tabellen<br />
Tabelle 1: Erwerbsbeteiligung 28<br />
Tabelle 2: Verfügbares Einkommen je Einwohner 32<br />
Tabelle 3: Fremdenverkehrsbetriebe / Anzahl der Betten 35<br />
Tabelle 4: Rebflächen 36<br />
Tabelle 5: Schutzgebiete 41<br />
Tabelle 6: Finanzierungsplan der Projekte 133<br />
Anhang<br />
Anhang 1: Übersicht der geplanten Projekte 144<br />
Anhang 2: Presseartikel vom 07.03.2002 zu Projekt 6 - Oelsberg 145<br />
Anhang 3: Presseartikel vom 06.03.2002 146
Seite 1<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
1<br />
1 Gebiet der <strong>LAG</strong><br />
Die Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> umfasst den Kernraum des <strong>Mittelrhein</strong>tals. Ihre<br />
Abgrenzung erfolgte im Wesentlichen entlang bestehender Verbandsgemeinde-, Ortsgemeinde-<br />
oder Ortsbezirksgrenzen unter Berücksichtigung der Naturraumgrenzen. Im Westen<br />
und Osten ist die Grenze der Gebietskulisse weitgehend identisch mit der des beantragten<br />
UNESCO-Welterberaums. Im Norden und Süden bestimmen dagegen strukturelle<br />
Unterschiede bzw. die Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz den Grenzverlauf.<br />
Folgende Kommunen gehören der Gebietskulisse an:<br />
LANDKREIS MAINZ-BINGEN<br />
VG Rhein-Nahe:<br />
Stadt Bacharach sowie die Ortsgemeinden Breitscheid, Manubach, Niederheimbach,<br />
Oberdiebach, Oberheimbach, Trechtingshausen und Weiler<br />
LANDKREIS MAYEN-KOBLENZ<br />
VG Rhens<br />
Ortsgemeinden Brey und Spay<br />
RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS<br />
Stadt Boppard (teilweise):<br />
Ortsbezirke Bad Salzig, Boppard, Hirzenach, Holzfeld, Rheinbay und Weiler<br />
VG St.Goar-Oberwesel:<br />
Städte Oberwesel und Sankt Goar sowie die Ortsgemeinden Damscheid, Laudert,<br />
Niederburg, Perscheid, Urbar und Wiebelsheim<br />
RHEIN-LAHN-KREIS<br />
VG Braubach:<br />
Ortsgemeinden Filsen, Kamp-Bornhofen und Osterspai<br />
VG Loreley:<br />
Städte Sankt Goarshausen und Kaub sowie die Ortsgemeinden Auel, Bornich, Dahlheim,<br />
Dörscheid, Kestert, Lierschied, Lykershausen, Nochern, Patersberg, Prath, Reichenberg,<br />
Reitzenhain, Sauerthal, Weisel und Weyer
Seite 2<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
2<br />
Abbildung 2: Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Zur Gebietskulisse gehören somit 39 Städte bzw. Ortsgemeinden in 6 Verbandsgemeinden<br />
und 4 Kreisen.<br />
Darüber hinaus wurde ein "Kooperierender Raum" festgelegt, zu dem die Kommunen<br />
gehören, die nicht förderfähig sind, die jedoch bei der Erstellung und Umsetzung der<br />
<strong>GIEP</strong> mitgeholfen haben und auch weiterhin mithelfen werden. Hier galt es, bestehende<br />
Kooperationen, die im Rahmen früherer Planungen, wie insbesondere dem "Raumnutzungskonzept<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal" initiiert wurden, fortzuführen. Besonders erfreulich ist es,<br />
dass auch die beiden hessischen Städte Lorch und Rüdesheim a.Rh. mitwirken. Finan-
Seite 3<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
3<br />
ziert durch separate hessische Förderung sollen die ortsungebundenen Projekte auch auf<br />
hessischer Seite zur Umsetzung kommen. Darüber hinaus sind mehrere Projekte allein<br />
auf hessischer Seite geplant (s. Anhang 2).<br />
Dem Kooperierenden Raum gehören an:<br />
KREIS MAYEN-KOBLENZ<br />
VG Rhens<br />
Stadt Rhens<br />
RHEIN-LAHN-KREIS<br />
VG Braubach<br />
Stadt Braubach<br />
RHEINGAU-TAUNUS-KREIS (HESSEN)<br />
Stadt Lorch<br />
Stadt Rüdesheim<br />
Im Norden schließt die Gebietskulisse Teile der Verbandsgemeinden Rhens und Braubach<br />
ein, die nach LEP III als verdichtete Räume eingestuft sind. Die Ausdehnung der Gebietskulisse<br />
auf den verdichteten Raum erfolgte aus Gründen der Kohärenz. Die Naturund<br />
Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal endet nicht an der Stadtgrenze von Boppard oder der<br />
Grenze der Verbandsgemeinde<br />
Loreley, sondern reicht von<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Bingen/Rüdesheim bis Koblenz-<br />
Raumstrukturgliederung<br />
Stolzenfels. Darüber hinaus<br />
haben die 5 Ortsgemeinden im<br />
verdichteter<br />
Raum<br />
verdichteten Raum (Spay,<br />
9%<br />
Brey, Kamp-Bornhofen, Filsen<br />
und Osterspai) durchaus die<br />
gleichen strukturellen Probleme<br />
wie die übrigen Kommunen der<br />
dünn<br />
besiedelter<br />
<strong>LAG</strong>. Und – nicht zuletzt – soll ländlicher Raum<br />
53%<br />
die im Handlungskonzept initiierte<br />
Zusammenarbeit der<br />
Rheinanlieger auch im Rahmen<br />
des Leader+-Prozesses weitergeführt<br />
werden.<br />
Abbildung 3: Raumstrukturgliederung<br />
Mit einem Flächenanteil von<br />
9,0 % der insgesamt 394,2 km²<br />
liegt der Anteil des verdichteten Raumes unter dem Grenzwert von maximal 10%.<br />
ländlicher Raum<br />
mit Verdichtungsan-sätzen<br />
38%
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
4<br />
Die weiteren Flächen teilen sich wie folgt auf:<br />
53,4 % dünn besiedelte ländliche Räume,<br />
37,7 % ländliche Räume mit Verdichtungsansätzen.<br />
Innerhalb der Gebietskulisse leben insgesamt 48.892 Einwohner (Stand 31.12.2000).<br />
Eine ausreichende kritische Masse hinsichtlich Humanressourcen ist damit gegeben. Die<br />
Einwohnerdichte der von der <strong>LAG</strong> favorisierten Abgrenzung der Gebietskulisse liegt über<br />
dem im Einheitlichen Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes Rheinland-Pfalz<br />
genannten Grenzwert. Diese Vorgehensweise wurde bewusst gewählt, um die Ortsgemeinde<br />
Spay (Verbandsgemeinde Rhens) in die Gebietskulisse zu integrieren. Spay ist<br />
aufgrund seiner Lage an der auslaufenden Bopparder Schlinge, seiner markanten, landwirtschaftlich<br />
genutzten Terrasse, seinem historischen Ortskern und nicht zuletzt aufgrund<br />
einiger der besten Winzer des <strong>Mittelrhein</strong>s notwendiger und integraler Bestandteil<br />
des Natur- und Kulturraums.<br />
Sollte die Einbindung Spays in die Gebietskulisse aufgrund der Überschreitung der<br />
Grenzwerte unmöglich sein, würde die <strong>LAG</strong> zur Vermeidung eines „K.O.-Kriteriums“<br />
beim Auswahlverfahren Spay aus der Gebietskulisse herausnehmen. Diesen Schritt würde<br />
die <strong>LAG</strong> sehr bedauern.<br />
Die Einwohnerzahl würde in diesem Fall um 2.032 verringert, die Fläche um 2,67 km²<br />
abnehmen. Die Einwohnerdichte läge dann mit 120 Einw./km² exakt auf dem zugelassenen<br />
obersten Grenzwert.<br />
Die statistischen Aussagen und Karten in den folgenden Kapiteln sind auf die Gebietskulisse<br />
(inkl. Spay) ohne den Kooperierenden Raum bezogen. Die Herausnahme von Spay<br />
aus der Gebietskulisse hätte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ergebnisse der<br />
Bestandsaufnahme bzw. der Stärken-Schwächen-Analyse.<br />
Naturraum<br />
Die gewählte Gebietskulisse schließt das Rheintal mit seinen Nebenbächen sowie die<br />
beiderseitigen Rheinterrassen ein. Sie umfasst somit die Naturräume "Oberes <strong>Mittelrhein</strong>tal",<br />
"Rheinhunsrück und "<strong>Mittelrhein</strong>taunus" (Müller-Miny und Bürgener 1971).<br />
Die Landschaft ist geprägt durch den canyonartigen Taleinschnitt des Rheins und der<br />
Nebenbäche mit ihren steilen Hängen einerseits und die ebenen bis gering geneigten<br />
Terrassenflächen andererseits. Von der Rheinebene kommend trifft der Rhein bei Rüdesheim<br />
a.Rh. / Bingen auf das Rheinische Schiefergebirge. Er konnte sich nur ein sehr enges<br />
Tal mit steilen Hängen schaffen. Ein Talboden ist selten ausgebildet. Mittel- und<br />
Niederterrassenflächen als Zeichen eines ehemals weiteren Talbodens findet man z.B. im<br />
Vergleich zur Mittelmosel selten. Das Tal öffnet sich im Norden kurz vor der Moselmündung<br />
bei Koblenz und geht in die Weitung des <strong>Mittelrhein</strong>ischen Beckens über.<br />
Der Rheindurchbruch bietet einen geologischen Querschnitt durch das devonische Gesteinspaket<br />
aus Quarziten, Grauwacken, Sandsteinen und dem typischen Schiefer. Dem<br />
lebhaften Gesteinswechsel entspricht ein lebhafter Wechsel der Böden und Vegetation.<br />
Die sonnenexponierten steinigen Hänge tragen von Natur aus trockene Eichen-<br />
Hainbuchen oder Eichen-Elsbeerenwälder, teilweise auch andere xerotherme Pflanzengesellschaften,<br />
wie z.B. Trockenrasen. Auf den sonnenabgewandten Hängen und in den
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
5<br />
Talgründen stockt saurer und feuchter Eichen-Hainbuchenwald, die Terrassen werden<br />
beackert oder tragen Eichen- und Buchenwald.<br />
Klimatisch unterscheidet sich der Rhein aufgrund seiner Lage quer zur Hauptwindrichtung<br />
und durch den tiefen Einschnitt des Tales sehr deutlich von den umgebenden Höhen.<br />
Die Vegetationszeit beginnt 2-3 Wochen früher. Im Tal gibt es 45 Tage mehr mit<br />
einer Temperatur von +5°C und eine entsprechend längere Vegetationsdauer. Der Niederschlag<br />
ist ca. 150 mm geringer als auf den Höhen. Das wintermilde und sommerwarme<br />
Klima ist eine der natürlichen Voraussetzungen für die Jahrtausende alte Tradition<br />
des Weinbaus.<br />
Kulturraum<br />
Zum Verständnis des heutigen Erscheinungsbilds der Kulturlandschaft ist ein kurzer historischer<br />
Abriss der Siedlungsgeschichte notwendig.<br />
Erste Belege für eine Besiedlung des <strong>Mittelrhein</strong>tals datieren in das Altpaläolithikum (Altsteinzeit)<br />
(LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 67). Seitdem<br />
war der Raum durchgehend besiedelt. Eine Einflussnahme auf die Landschaft fand bis zu<br />
den Römern nur durch Anlage von Rodungsinseln auf fruchtbarem und ebenem Boden<br />
der Mittel- und Niederterrassen statt. Die Römer siedelten zunächst beiderseits des<br />
Rheins und hoben dessen trennende Wirkung durch Brückenbauten auf. Sie legten nun<br />
auch auf den Hochterrassen Gutshöfe mit Acker- und Weideland an.<br />
Bei Einführung des Weinbaus am <strong>Mittelrhein</strong> im 6. Jahrhundert wurden zunächst die<br />
flachen bis wenig geneigten Flächen in mikroklimatisch günstiger Lage bewirtschaftet.<br />
Bis ins 14. Jahrhundert erfolgte ein schrittweiser Ausbau der Rebfläche. Eine wesentliche<br />
Voraussetzung war die Einführung einer neuen Technik etwa ab dem 12. Jahrhundert.<br />
Um die steilen Hänge nutzen zu können, war es notwendig, diese mit Terrassen<br />
und Weinbergmauern zu erschließen (LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ<br />
2001, Bd. 1, S. 302). Damit wurde erstmals massiv in die Landschaft eingegriffen. Vom<br />
ausgehenden Mittelalter bis zum 16. Jahrhundert erlebte der Weinbau seine größte Verbreitung.<br />
Das 17. Jahrhundert war eine Zeit der Rezession. Ab 1870 setzte eine neue<br />
Krise ein. Ursache war die noch immer andauernde Veränderung der sozialen und wirtschaftlichen<br />
Struktur der weinbautreibenden Bevölkerung durch Industrialisierung und<br />
Verkehrsentwicklung sowie das Aufkommen von Rebschädlingen.<br />
Der Obstbau erlangte erst mit Niedergang des Weinbaus im 19. Jahrhundert nennenswerte<br />
Bedeutung am <strong>Mittelrhein</strong>. Schwerpunkt war der Bereich zwischen Niederlahnstein<br />
und Wellmich auf der rechten bzw. zwischen Brey und Hirzenach auf der linken<br />
Rheinseite. Hier wurde der Obstbau häufig zur Nachfolgekultur des Weinbaus. Im südlichen<br />
Teil des <strong>Mittelrhein</strong>tals und auf den Hochflächen von Hunsrück und Taunus prägten<br />
Streuobstbestände die Landschaft. Typisch waren die sogenannten "Bitzen", Wiesen<br />
und Weiden mit Obstbäumen in Dorfrandlage (Ministerium für Umwelt und Forsten<br />
Rheinland-Pfalz 1995).<br />
Das <strong>Mittelrhein</strong>tal ist bis heute von ehemaligen Niederwäldern geprägt. Durch intensive<br />
bis übermäßige Nutzung durch Holzernte und Waldweide in vergangenen Jahrhunderten<br />
konnten sich die Wälder nicht mehr natürlich regenerieren. Die Eiche, die wegen ihres<br />
Holzes als Nahrungsgrundlage für das Hausvieh oder als Lieferant der gerbsäurehaltigen<br />
Eichenrinde besonders begehrt war, zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, sich durch
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
6<br />
Stockausschlag gut natürlich zu verjüngen. Die Niederwälder wurden im 20 bis 30-<br />
jährigen Turnus "auf den Stock gesetzt", indem die jungen Baumstämme abgeschlagen<br />
wurden. Der im Boden verbliebene Wurzelstock konnte neue Triebe ausbilden. Der letzte<br />
Umtrieb der meisten Niederwälder erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem findet<br />
in den Steilhängen keine regelmäßige Bewirtschaftung mehr statt (LANDESAMT FÜR<br />
DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 296).<br />
Die Burgen als frühmittelalterliche Verstärkung alter Befestigungen wurden ab dem 12.<br />
Jahrhundert zu Zeichen des territorialen Anspruchsgebahrens des jeweiligen Landesherren<br />
ausgebaut und teilweise zu massiven Festungen verstärkt, wie z.B. die Burg Rheinfels<br />
oder die Festung Ehrenbreitstein, was eine Zerstörung durch französische Truppen<br />
im 18. Jahrhundert nicht verhindern konnte. Die Burgen wurden geschleift und zerfielen.<br />
Im 19. Jahrhundert erfolgte eine romantisch verklärte Neu- und Umgestaltung zu Wohnanlagen<br />
und Jagdschlössern.<br />
Das Bild der mittelrheinischen Landschaft wurde über Jahrhunderte von Burgen, südexponierten<br />
terrassierten Steillagen mit Weinbergsmauern, bewaldeten Nordhängen und<br />
Orten mit Streuobstgärten geprägt. Die am Ende des Mittelalters aus den kurz skizzierten<br />
Veränderungen hervorgegangene Kulturlandschaft blieb – abgesehen von der Aufgabe<br />
oder Zerstörung der Burgen – bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen. Dieses<br />
einmalige Landschaftsbild und die romantische Verklärung der rauhen, kargen Wirklichkeit<br />
durch die künstlerischen Beschreibungen begründeten den Ruhm des <strong>Mittelrhein</strong>s.<br />
Die Gebietskulisse ist – zusammen mit dem Kooperierenden Raum - insofern ein einheitlicher<br />
Natur- und Kulturraum, die naturräumliche Kohärenz mithin gegeben.<br />
Nationale und europäische Entwicklungsziele<br />
Für die Gebietskulisse wurden auf verschiedenen administrativen Ebenen Entwicklungsziele<br />
formuliert, die entsprechend den Anforderungen des EPPD bei der Erarbeitung der<br />
<strong>GIEP</strong> Berücksichtigung fanden.<br />
National:<br />
Landesentwicklungsprogramm (LEP III)<br />
Landschaftsrahmenplan<br />
Regionaler Raumordnungsplan, (Entwurf der neuen Fassung vom 12. Sept. 2001)<br />
Managementplan zum Antrag für die Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tales in die Welterbeliste<br />
der UNESCO<br />
Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal (Block A, B und C)<br />
europaweite Planungen<br />
Zukunftsinitiative ländlicher Raum (ZIL)<br />
Die Zukunftsinitiative für den ländlichen Raum (ZIL) dient der Förderung der Entwicklung<br />
des ländlichen Raumes in Rheinland-Pfalz. Grundlage ist die Verordnung<br />
(EG) Nr. 1257/1999 durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für<br />
die Landwirtschaft (EAGFL) im Zeitraum 2000-2006. Das Fördergebiet umfasst gesamt<br />
Rheinland-Pfalz.
Seite 7<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
7<br />
<br />
<br />
Ziel 2-Programm<br />
Der Rhein-Hunsrück-Kreis (außer den Wohngebieten der Stadt Boppard) liegt im Geltungsbereich<br />
der Ziel 2-Förderung. Die Förderung läuft bis zum Jahr 2005 aus.<br />
Ziel 3-Förderung<br />
Die Ziel 3-Förderung ist auf der gesamten Landesfläche von Rheinland-Pfalz wirksam<br />
und betrifft damit auch die Gebietskulisse. Schwerpunktziele des Ziel 3-Programmes<br />
betreffen die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Eingliederung von<br />
Jugendlichen, Frauen und Benachteiligten in den Arbeitsmarkt.<br />
Die Ziele der genannten nationalen und europäischen Förderprogramme sind in Teilen<br />
identisch mit den Zielen von Leader+ bzw. lassen sich an unterschiedlichen Anknüpfungspunkten<br />
sehr gut durch Leader+ ergänzen und erweitern.
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
8<br />
2 Zusammensetzung und Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong><br />
Die “Lokale Aktionsgruppe nach EU-Gemeinschaftsinitiative Leader+ <strong>Mittelrhein</strong>“ (<strong>LAG</strong><br />
<strong>Mittelrhein</strong>) hat sich am 31.01.2002 im Rahmen des Leader+-Wettbewerbs gegründet.<br />
Im Folgenden wird zunächst die Geschäftsordnung und danach die Zusammensetzung<br />
und Aufgaben, die Organisationsstruktur und Funktionsweise der <strong>LAG</strong> beschrieben:<br />
2.1 Geschäftsordnung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Geschäftsordnung<br />
für die<br />
„Lokale Aktionsgruppe<br />
nach der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ <strong>Mittelrhein</strong>"<br />
§ 1<br />
Name, Rechtsgrundlage und Gebietskulisse<br />
Die Gruppe trägt den Namen "Lokale Aktionsgruppe nach der EU-Gemeinschaftsinitiative<br />
Leader+ <strong>Mittelrhein</strong> " (nachfolgend „<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>“ genannt). Die Einrichtung stützt<br />
sich auf das "Einheitliche Programmplanungsdokument (EPPD)" des Landes Rheinland-<br />
Pfalz, dass aufgrund der „Mitteilung der Kommission an die Mitgliedstaaten vom 14.<br />
April 2000 über die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums (Leader+)“ von der EU genehmigt worden ist, sowie auf die Mitteilung<br />
im Staatsanzeiger des Landes Rheinland-Pfalz vom 11. Februar 2002 Nr: 1473. Die<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist für die Dauer des LEADER-Programms bis zum 31.12.2006 gegründet.<br />
Ihre Zuständigkeit bezieht sich auf die - in dem als Anlage beigefügten Gebietsplan<br />
abgegrenzte - Gebietskulisse der Gebietskörperschaften im Sinne des Abschnitts 1 des<br />
"Einheitlichen Programmplanungsdokumentes (EPPD)" des Landes Rheinland-Pfalz:<br />
VG St.Goar-Oberwesel<br />
Stadt Boppard<br />
VG Rhein-Nahe<br />
VG Loreley<br />
VG Braubach<br />
VG Rhens<br />
Rhein-Hunsrück-Kreis<br />
Kreis Mainz-Bingen<br />
Rhein-Lahn-Kreis<br />
Kreis Mayen-Koblenz<br />
Stadt Rüdesheim*<br />
Rheingau-Taunus-Kreis*<br />
Stadt Lorch*<br />
(*= außerhalb der Förderung Rheinland-Pfalz. Es handelt sich um kooptierte Mitglieder,<br />
die über besondere Wirtschaftsförderung des Landes Hessen bedient werden und insofern<br />
bei der Gebietskulisse für Rheinland-Pfalz nicht anrechenbar sind. Sie sind auf dem<br />
als Anlage beigefügten Gebietsplan andersfarbig gekennzeichnet.
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
9<br />
§ 2<br />
Aufgabenstellung<br />
(1) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> gewährleistet auf der Grundlage eines Bottom-up-Ansatzes die<br />
Durchführung der Leader+-Initiative im Rahmen der in § 1 genannten Gebietskulisse.<br />
(2) Es handelt sich um Partnerschaften, die die Begünstigten zur finanziellen Unterstützung<br />
im Rahmen der Initiative Leader+ bilden.<br />
(3) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> gewährleistet, dass die gewählten Strategien und Maßnahmen<br />
von lokalen Akteuren des <strong>Mittelrhein</strong>s erarbeitet wurden.<br />
(4) Sie versteht sich als<br />
Trägerin der Entwicklungsstrategie<br />
Verantwortliche für die Durchführung der Entwicklungsstrategie<br />
Bindeglied zwischen den Projektträgern und den Behörden des Landes.<br />
(5) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sichtet und bewertet die Projektvorschläge, trifft die Auswahl<br />
und Reihenfolge der geeigneten Projekte zur Durchführung des Konzepts im Rahmen<br />
der Zielerreichung der Entwicklungsstrategie und übernimmt die Moderation.<br />
Sie beschließt mit einfacher Mehrheit der anwesenden Stimmen, ob ein eingereichter<br />
Projektvorschlag angenommen werden soll oder nicht.<br />
Die Projektträger werden von der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> betreut. Sie trägt dafür Sorge,<br />
dass die Öffentlichkeit im Sinne Punkt 8.3 und 8.4. des EPPD in geeigneter Weise<br />
über die Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des Leader+-Programms unterrichtet<br />
wird und berichtet mindestens einmal im Jahr über die Aufsichts- und<br />
Dienstleistungsdirektion in Trier an das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />
und Weinbau. Sie übernimmt auch die Weiterleitung von Informationen,<br />
die sie im Rahmen der Vernetzung von anderen ländlichen Räumen und deren Akteuren<br />
erhält, an die hieran interessierten Kreise der Öffentlichkeit.<br />
(6) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> legt in einer Prioritätenliste die Rangfolge der zur Durchführung<br />
beabsichtigten Maßnahmen fest.<br />
§ 3<br />
Zusammensetzung der lokalen Aktionsgruppe (Mitglieder Kerngruppe)<br />
(1) Die lokale Aktionsgruppe setzt sich - auf der Grundlage mindestens 50 % Wirtschafts-<br />
und Sozialpartner sowie Verbände auf der Ebene der Entscheidungsfindung<br />
- aus den folgenden ständigen Mitgliedern (Kerngruppe) zusammen:<br />
Dem / Der jeweiligen Bürgermeister(in) der Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />
(derzeit Thomas Bungert).<br />
Dem / Der jeweiligen Geschäftsführer(in) des Forums <strong>Mittelrhein</strong> (derzeit Dr. Heino<br />
Rönneper).<br />
Der jeweiligen Vorsitzenden des Landfrauenverbandes Rhein-Hunsrück (derzeit Rita<br />
Lanius-Heck).<br />
Der jeweiligen Realschulleitung des Heuss-Adenauer-Schulzentrums Oberwesel (derzeit<br />
Hildegund Lautensack).
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
10<br />
Dem / Der jeweiligen Weinbaupräsident(en)(in) <strong>Mittelrhein</strong> (derzeit Gerhard Lambrich).<br />
Dem / Der jeweiligen Geschäftsführer(in) des Regionalrates Wirtschaft Rhein-<br />
Hunsrück e.V. (derzeit Hagen Suchardt).<br />
Einem Schüler oder einer Schülerin des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums<br />
St.Goarshausen (derzeit Christian Wendorff).<br />
Dem / Der jeweiligen Bürgermeister(in) der Verbandsgemeinde Loreley (derzeit Günter<br />
Kern).<br />
Dem / Der jeweiligen Leiter(in) der Finanzverwaltung, Kreisverwaltung des Rhein-<br />
Hunsrück-Kreises (derzeit Thomas Jakobs).<br />
Eine / zum Bereich >Koordination Soziales< berufene Person (derzeit Gerda Brager,<br />
Fahrbarer Mittagstisch Oberwesel, >Grüne Damen
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
11<br />
§ 6<br />
Beschlussfähigkeit / Beschlussfassung<br />
(1) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der stimmberechtigten<br />
Mitglieder der Kerngruppe anwesend sind.<br />
(2) Ein Beschluss der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> bedarf der Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten<br />
Mitglieder.<br />
§ 7<br />
Vorsitz und Geschäftsführung<br />
(1) Den Vorsitz der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> übernimmt Thomas Bungert, Bürgermeister der<br />
Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel. Der Geschäftsführer der lokalen Aktionsgruppe<br />
wird vom Vorsitzenden eingesetzt.<br />
§ 8<br />
Finanzielle Abwicklung<br />
(1) Die finanzielle Abwicklung der Projektförderung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> erfolgt über die<br />
Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel.<br />
(2) Die Kosten der Geschäftsführung (förderfähige Personal- und Sachkosten) betragen<br />
höchstens 15 % des förderfähigen Jahresbudgets der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>.<br />
(3) Die Verbandsgemeindeverwaltung St.Goar-Oberwesel ist für die Verwaltung und<br />
für das Finanzmanagement verantwortlich und trägt Sorge für das ordnungsgemäße<br />
Funktionieren der Partnerschaften.<br />
(4) Sie ist auch für den ständigen Kontakt zur programmbegleitenden Stelle in Mainz<br />
verantwortlich.<br />
§ 9<br />
Einberufung von Sitzungen der lokalen Aktionsgruppe<br />
(1) Der Vorsitzende der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> beruft die Mitglieder 14 Tage vor der Sitzung<br />
ein. Bei Eilbedürftigkeit kann die Frist verkürzt werden. Auf die Eilbedürftigkeit ist in<br />
der Einladung hinzuweisen. Die Sitzungen sollten mindestens alle 3 Monate stattfinden,<br />
um eine kontinuierliche und zeitnahe Bearbeitung der Projektanträge gewährleisten<br />
zu können.<br />
(2) Wenn ein Viertel der Stimmen aller Mitglieder sich für einen früheren Termin einsetzen,<br />
so ist der Vorsitzende verpflichtet, diesem Anliegen nachzukommen.
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
12<br />
§ 10<br />
Arbeitsgruppen<br />
(1) Der Vorsitzende hat die Möglichkeit, bei Bedarf Arbeitsgruppen einzusetzen, die sich<br />
themenbezogen mit Aufgabenstellungen der <strong>LAG</strong> befassen.<br />
(2) Der Vorsitzende der <strong>LAG</strong> bestimmt wer den Vorsitz in den jeweiligen Arbeitsgruppen<br />
führt.<br />
(3) Die <strong>LAG</strong> legt Wert darauf, dass Partizipationsmöglichkeiten für organisierte private<br />
und öffentliche Interessen auch im Verlauf der jeweiligen Prozesse ermöglicht werden<br />
um den Bottom-up-Ansatz auf eine möglichst breite Basis zu stellen.<br />
§ 11<br />
Antragstellung von Projekten<br />
(1) Einzelne Projekte, die eine Förderung über das Leader+-Programm erhalten sollen,<br />
müssen den gesetzlichen Vorgaben der Leitlinien der EU (Mitteilung vom 14. April<br />
2000) bzw. dem Einheitlichen Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes<br />
Rheinland-Pfalz in der neusten Fassung, sowie der Realisierung der Zielsetzungen<br />
des Entwicklungskonzeptes der <strong>LAG</strong> entsprechen.<br />
(2) Die Entscheidung über eine finanzielle Förderung trifft die Kerngruppe.<br />
(3) Projektvorschläge sind von den Projektträgern mit dem vorgeschriebenen Vordruck /<br />
Projekte (siehe Anlage) bei der Geschäftsstelle einzureichen. Sie werden zur Entscheidung<br />
auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der <strong>LAG</strong> aufgenommen.<br />
(4) Ein von der Kerngruppe nach § 5 Satz 2 dieser Geschäftsordnung abgelehnter Projektvorschlag<br />
kann frühestens nach Ablauf von 6 Monaten erneut eingereicht werden.<br />
(5) Bei der Entscheidung über Projekte, bzw. Prioritäten von Projekten, dürfen Mitglieder<br />
der Kerngruppe, die das Projekt selbst vorgeschlagen haben, wohl an der Beratung,<br />
aber nicht an der Abstimmung teilnehmen.<br />
Oberwesel, den 04.03.2002<br />
......................................................<br />
Thomas Bungert<br />
<strong>LAG</strong>-Vorsitzender
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Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
13<br />
2.2 Zusammensetzung und Aufgaben<br />
Die <strong>LAG</strong> stellt eine ausgewogene und repräsentative Gruppierung von Partnern aus unterschiedlichen<br />
Bereichen des Gebietes dar. Die <strong>LAG</strong> besteht aus einer Kerngruppe von<br />
insgesamt fünfzehn Mitgliedern, davon neun Wirtschafts- und Sozialpartner. Die Beteiligung<br />
von insgesamt fünf Frauen wird als ausreichend für die Wahrung frauenspezifischer<br />
Interessen gesehen. Die Mitglieder kommen aus sehr unterschiedlichen Arbeitsund<br />
Lebensbereichen.<br />
Bei der Zusammensetzung wurde auf die Einbeziehung möglichst unterschiedlicher Interessen<br />
Wert gelegt. So gehören der <strong>LAG</strong> unter anderem Vertreter der Weintourismusund<br />
Wirtschaftsförderung, der Landfrauen, des Naturschutzes, der Verwaltung sowie ein<br />
Gymnasialschüler als Vertreter der Jugendlichen an.<br />
Vorsitzender der <strong>LAG</strong> ist der Bürgermeister der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel,<br />
Herr Thomas Bungert. Damit ist die entsprechende Kompetenz für die Verwaltung und<br />
das Finanzmanagement der <strong>LAG</strong> gegeben. Die Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong> ist ansässig im<br />
Rathaus der<br />
Verbandsgemeindeverwaltung St. Goar-Oberwesel,<br />
Rathausstraße 6,<br />
55430 Oberwesel.<br />
Eine eigene Rechtsform wird nicht als notwendig erachtet.<br />
Der Kerngruppe der <strong>LAG</strong> steht ein unterstützender Beirat zur Seite. Ihm gehören weitere<br />
interessierte Personen an, derzeit ca. 15-20 zusätzliche lokale Akteure.<br />
Vorbereitende Arbeiten wurden bisher in zwei Arbeitskreisen (Arbeitskreis Struktur und<br />
Arbeitskreis Projekte) durchgeführt. Die Einrichtung von Arbeitskreisen hat sich insbesondere<br />
im Zusammenhang mit der Erarbeitung der <strong>GIEP</strong> bewährt und soll nach der erhofften<br />
Anerkennung der <strong>LAG</strong> fortgeführt werden. Das Monitoring und Controlling sowie<br />
die Öffentlichkeitsarbeit der Geschäftsstelle sollen durch diese Arbeitskreise unterstützt<br />
werden.<br />
Die <strong>LAG</strong> erarbeitete die vorliegenden Entwicklungsstrategie (<strong>GIEP</strong>), unterstützt durch das<br />
beauftragte Planungsbüro Stadt-Land-plus als externer Berater, und koordiniert ihre Aktivitäten<br />
mit den Zielen und Strategien des Forums <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />
Weitere Aufgaben sind im Einzelnen:<br />
die Durchführung der Entwicklungsstrategie,<br />
die Auswahl der Projekte und Kontrolle der Maßnahmen,<br />
die Betreuung,Information und Moderation der Projektträger,<br />
die Information der Öffentlichkeit über die Durchführung von Maßnahmen und deren<br />
Effizienz,<br />
Interessensausgleich und Konfliktlösung zwischen regionalen Akteuren,
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Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
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14<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
die Weiterleitung von Informationen und Koordination mit dem kooperierenden hessischen<br />
Bereich der Städte Lorch und Rüdesheim sowie dem Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal,<br />
die Vernetzung mit anderen ländlichen Räumen und deren Akteuren,<br />
Initiierung der Öffentlichkeitsarbeit und Unterrichtung der Öffentlichkeit über Leader+,<br />
Entwickeln eines Begleitsystems,<br />
Ausarbeiten von Zwischenberichten und Ex-Post-Evalierung,<br />
Erstattung eines jährlichen Berichts an die ADD Trier,<br />
Informationsaustausch und Abstimmung mit übergeordneten Planungsstellen,<br />
Beauftragung von externen Beratern bei Bedarf.<br />
Durch die Ansiedlung der Geschäftsführung bei der Verbandsgemeindeverwaltung St.<br />
Goar-Oberwesel bzw. deren Bürgermeister, die auch den ständigen Kontakt zur programmbegleitenden<br />
Stelle in Mainz sichert, ist auch formal das ordnungsgemäße Funktionieren<br />
der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sichergestellt.<br />
2.3 Organisationsstruktur und Funktionsweise<br />
Die innere Organisation der <strong>LAG</strong> und die Struktur der Entscheidungsfindung ist in der<br />
Geschäftsordnung (GO) vom 04.03.2002 im Detail definiert (s. Kapitel 2.1). Die Geschäftsordnung<br />
wurde in mehreren <strong>LAG</strong>-Sitzungen beraten und den Bedürnissen einer<br />
basisorientierten, sektoral breit gefächerten und partizipativen regionalen Organisation<br />
angepasst.<br />
Damit ist der Bottom-up-Ansatz und die Einbindung betroffener Gruppen und potenzieller<br />
Akteure sichergestellt (vgl. § 2 der GO). Der enge Kontakt zu den Trägern von Projekten<br />
(Einzelmaßnahmen) ist für die Planungs- und Umsetzungsphase gewährleistet. Die Beteiligung<br />
von Frauen auf der Entscheidungsebene der <strong>LAG</strong> sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner,<br />
auch bei zukünftigen Entscheidungen, ist gewährleistet (vgl. §§ 4 - 8 GO);<br />
ebenso die demokratische Willensbildung innerhalb der <strong>LAG</strong> sowie kompetente finanzielle<br />
und organisatorische Begleitung und Betreuung der Projekte (§§ 4 - 8 GO).<br />
Offenheit für weitere, potenzielle Akteure (§ 10 GO) sowie öffentliche und zielkonforme<br />
Entscheidungsfindung (§ 11 GO) entspricht dem Grundsatz einer funktionsfähigen, partnerschaftlichen<br />
und partizipativen Organisation.<br />
Die bisherige Arbeit der <strong>LAG</strong>, einschließlich ihrer Arbeitskreise, knüpft an die Erfahrungen<br />
und Kompetenzen ihrer Mitglieder an und bindet sich in eine seit 1996 definierte<br />
Strategie zur weiteren Entwicklung des <strong>Mittelrhein</strong>tals (Handlungskonzept von Koblenz<br />
bis Bingen, Block A, B und C) ein. Der Austausch von Informationen und das koordinierte<br />
Vorgehen mit den Strategien und Maßnahmen des Forums <strong>Mittelrhein</strong>tal ist über<br />
eine unmittelbare personelle Verknüpfung gewährleistet. Sowohl methodisch, als auch<br />
inhaltlich, kann vor allem an das Leitbild (Block A) für das gesamte Tal angeknüpft werden<br />
(vgl. Kapitel 6).
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Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
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15<br />
2.4 Kompetenzen der <strong>LAG</strong><br />
Für die Kompetenz und den Erfolg der bisherigen Aktivitäten der <strong>LAG</strong> sowie die zukünftige<br />
Eignung sprechen folgende Erfahrungsfelder der Mitglieder:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kenntnis und Verständnis der Probleme und Bedürfnislagen, insbesondere der sozioökonomischen<br />
Situation der Menschen vor Ort (Bewohner und Besucher des Tals,<br />
Jugendliche und Alte bzw. immobile Bevölkerungsgruppen, Kinder und Frauen),<br />
Erfahrungen im Weinanbau, im Obstbau und in der Landwirtschaft,<br />
Leitung von Unternehmen und regionalen sowie sektoralen Organisationen,<br />
Erfahrungen in Tourismus- und Projektentwicklung,<br />
Kenntnisse des ökologischen und kulurlandschaftlichen Potenzials,<br />
Kenntnis der innerregionalen Wertschöpfungsketten und lokalen Wirtschaftskreisläufe,<br />
weitreichende Kontakte zu Unternehmen/Vereinen, Organisationen und Einzelpersonen<br />
im Wettbewerbsgebiet,<br />
Erfahrungen in der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Erfahrung in der Moderation und Fortbildung,<br />
Erfahrung in der haushaltstechnischen bzw. finanziellen Abwicklung (Verwaltungserfahrung),<br />
Erfahrung in der Organisation von Events, kulturellen und sportlichen Großveranstaltungen,<br />
Erfahrung im Bereich City- und Regionalmarketing.<br />
Für die bisherige und künftige Arbeit der <strong>LAG</strong> ist folgendes festzustellen bzw. zu erwarten:<br />
Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls über Kreis-, Landes- und Flussgrenzen<br />
hinweg,<br />
Einigung auf eine gemeinsame und abgestimmte Vorgehensweise zur Projektentwicklung,<br />
Bündelung von Energien und Kräften, von Aktivitäten und Learning by doing,<br />
die Übertragbarkeit der Ergebnisse und Erfolge auf angrenzende Gebiete mit analogen<br />
Problemlagen,<br />
Verknüpfungen und Vertiefungen von Beziehungen zwischen Menschen, Organisationen,<br />
Vereinen, Kommunen und Generationen,<br />
Motivation zur Entwicklung der ehrenamtlichen Arbeiten und Tätigkeiten (Begeisterung<br />
von Interessierten und Freiwilligen).<br />
Die genannten Effekte der Arbeit der <strong>LAG</strong> sollen durch eine weiter zu intensivierende<br />
Öffentlichkeitsarbeit bei der Umsetzung der <strong>GIEP</strong> verstärkt werden. Hier ist ein multimediales<br />
Beteiligungskonzept erforderlich, das in laufenden Berichten über die Ziele, Strategien,<br />
die vorgesehenen Projekte und den Stand der Maßnahmen, den Bottom-up-Ansatz<br />
verstärkt, verfeinert und differenziert.
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16<br />
Die <strong>LAG</strong> setzt dabei zukünftig auf folgende Bausteine der Partizipation und Öffentlichkeitsarbeit:<br />
kontinuierliche Öffentlichkeits- bzw. Pressearbeit,<br />
<strong>LAG</strong>-Website mit Informationsforen und feed-back-Möglichkeiten<br />
Hompage mit Links zu den beteiligten Gebietskörperschaften, Vereinen, Organisationen,<br />
Mitgliedern der Kerngruppe,<br />
offenes Leader+-Büro als Anlaufstelle für die Menschen der Region,<br />
regelmäßige Zusammenkunft als öffentliche Sitzung der <strong>LAG</strong>,<br />
jährliche Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsinformation,<br />
enge Zusammenarbeit und Abstimmungen mit kommunalen, gemeinnützigen und<br />
privaten Akteuren,<br />
vertikale Koordination mit den Beteiligten staatlichen, sektoralen und überregionalen<br />
Organisationen,<br />
ständiger Kontakt zur programmbegleitenden Stelle in Mainz und<br />
Informationsaustausch mit der deutschen Vernetzungsstelle.<br />
Das zukünftige <strong>LAG</strong>-Managment wird durch eine ständige Fachkraft in der Geschäftsstelle<br />
für Vernetzung, Innen- und Außenmanagment, Arbeitsgruppenbetreuung, Projektund<br />
Finanzabwicklung, Zwischen- und Ex-Post-Evaluation sichergestellt. Unterstützung<br />
wird dabei durch externe Beratung und Moderation der Kerngruppe der <strong>LAG</strong> sowie der<br />
Projektgruppen und weiterer möglicher Arbeitskreise für den Zeitraum von 2002-2006<br />
sichergestellt. Für das <strong>LAG</strong>-Management sind Gesamtkosten in Höhe von 150.000 Euro<br />
vorgesehen (s. Projekt 40: Förderung der <strong>LAG</strong>).<br />
Mit dem Aufbau des institutionell verankerten <strong>LAG</strong>-Managements wird ein Steuerungsinstrument<br />
für die Vernetzung im Gebiet und in der Region geschaffen und ein Schub für<br />
den Entwicklungsprozess als Problemlösungs- und Willensbildungs- und Transformationsprozess<br />
ausgelöst. Die Kompetenz des <strong>LAG</strong>-Managements besteht darin, vorhandenes<br />
Potential zu koordinieren und zu vernetzen und die Funktion des Prozessmotors zu<br />
übernehmen.<br />
Umsetzungsorientiertes Handeln und sektorübergreifende Vernetzung regionaler Akteure<br />
stehen dabei im Vordergrund. Interne und externe Entwicklungsimpulse werden aktiv<br />
aufgegriffen und regional umgesetzt. Durch die schnelle und positive Wechselwirkung<br />
mit übergeordneten Konzepten, Projekten und Aktionen entstehen Synergieeffekte, die<br />
sich bereits jetzt deutlich machen, (vgl. Anhang 2: Pressebericht zu Projekt 6 - Oelsberg).<br />
Mit professioneller Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sind konstruktive<br />
und praktische Ergebnisse vorprogrammiert. Die <strong>LAG</strong> ist damit Träger der praktischen<br />
Kooperation und Zusammenarbeit am konkreten Objekt am <strong>Mittelrhein</strong>tal.
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17<br />
3 Methodik zur Erarbeitung der Gebietsbezogenen Integrierten<br />
Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter (<strong>GIEP</strong>)<br />
Entwicklungshemmnisse einer Region beruhen in der Regel auf mangelnder Koordination<br />
und Kooperation ihrer Akteure. Mit der Gründung des Forum <strong>Mittelrhein</strong> und der Aufnahme<br />
seiner Aktivitäten, insbesondere im Zusammenhang mit der Welterbe-<br />
Anerkennung durch die UNESCO, sind die genannten Engpass-Faktoren im Rheintal Geschichte<br />
bzw. verlieren zunehmend an Gewicht. Insofern fiel der Anstoß zur Leader+-<br />
Initiative im Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> durch den Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises<br />
mit der Einladung zur konstituierenden Sitzung der <strong>LAG</strong> (31.01.2001) auf mehr als<br />
fruchtbaren Boden.<br />
3.1. Lokalen Akteure<br />
Die wichtigen lokalen Akteure im <strong>Mittelrhein</strong>al kennen sich spätestens seit der Zukunftswerkstatt<br />
von 1996 im Zusammenhang mit der Erstellung des Handlungskonzepts<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein. Das auf dieser Auftaktveranstaltung der regionalen<br />
Akteure und externen Berater aufbauende, von den beiden Planungsgemeinschaften<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahen initiierte Regionale Entwicklungskonzept<br />
war die Basis des neuen Leitbilds für das Engtal des Rheins: "Der <strong>Mittelrhein</strong> -<br />
Ein Stück Weltkultur".<br />
Seitdem fanden alljährlich sogenannte "<strong>Mittelrhein</strong>-Konferenzen" statt, thematisch an<br />
den Entwicklungsproblemen und -chancen des <strong>Mittelrhein</strong>tals orienterte, interdisziplinär<br />
organisierte und mit regionalem und externem Sachverstand unterfütterte Regionalkonferenzen<br />
mit großer Akzeptanz bei den im Tal agierenden Wirtschafts- und Sozialpartnern.<br />
Mit der Gründung des Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal e.V. im Jahr 1988 existiert ein funktionsfähige<br />
Regionale Kooperationsform, die - gestützt auf eine breite Unterstützung aus Wirtschaft<br />
und Politik und ausgestattet mit einem professionellen Managment aktiv in die<br />
Entwicklung und Gestaltung der Kulturlandschaft eingreift. Neben den jüngsten Initiativen<br />
zum Lärmschutz im Tal, zur Pflege des Orts- und Landschaftsbilds, zu Brückenschlägen<br />
über den Fluss ist der Schwerpunkt der Tätigkeit des Regionalvereins, vertreten<br />
durch den Vorsitzenden Dr. Bersch und den Geschäftsführer Dr. Rönneper, die Unterstützung<br />
des Landes Rheinland-Pfalz beim Antragsverfahren zum UNESCO-Welterbe.<br />
Über die bereits im Handlungskonzept (Block C - Maßnahmen) definierten und mittlerweile<br />
teilweise realisierten Schlüsselprojekte hinaus war die Zeit war reif für weitere<br />
methodische und konkrete praktische Schritte zur gezielten Entwicklung des natürlichen,<br />
kulturellen und sozio-ökonomischen Potenzials am <strong>Mittelrhein</strong>. Das Leader+-Programm<br />
bildete mit seinem Bottom-up-Konzept, seinen Kriterien der Nachhaltigkeit und seinem<br />
konzertierten, integrierten und pilothaften Vorgehen ideale Ausgangsbedingungen für<br />
einen Motivations- und Entwicklungsschub in der Kernzone des <strong>Mittelrhein</strong>tals.
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18<br />
Somit war von Beginn der Leader+-Initiative an das breite regional und sektoral gefächerte<br />
Bündnis der lokalen Akteure über Fluss-, Kreis- und Landesgrenzen hinweg sichergestellt.<br />
Das Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal und das Forum <strong>Mittelrhein</strong> e.V. bilden<br />
den konzeptionellen und organisatorischen Hintergrund, vor dem sich die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
- zwar in vieler Hinsicht kohärent, allerdings räumlich enger begrenzt - formierte.<br />
3.2 Vorgehensweise zur Mobilisierung der lokalen Akteure<br />
Die Teilnehmerliste der konstituierenden Sitzung war zwar noch etwas “verwaltungslastig",<br />
verkörperte aber schon das querschnittorientierte, intersektorale Denken und<br />
Handeln der Akteure im Tal. Frauen und Männer der ersten Informations- und Diskussionsrunde<br />
am 31.01.2001 waren Winzer, Gastronomen, Touristikexperten, Regionalmanager<br />
und Marketingfachleute, Verwaltungs- und Haushaltsexperten, Landfrauen und<br />
Pädagogen, Landespfleger und praktische Denkmalpfleger. Diese schufen sich schrittweise<br />
eine eigene Organisationsstruktur, begannen sich regional zu formieren (und<br />
räumlich abzugrenzen) und erarbeiteten sich das Know-How zur Erstellung der <strong>GIEP</strong>. Sie<br />
nahmen ihre Aktivitäten als Multiplikatoren in ihren jeweiligen Arbeits-, Lebens- und Politikfeldern<br />
auf.<br />
In den folgenden Sitzungen der <strong>LAG</strong> wurde der Anteil der Wirtschafts- und Sozialpartner<br />
größer und die zunehmende Verbindung mit den konkreten Trägern von Maßnahmen<br />
zeigte sich auch an der Zusammensetzung der Kerngruppe. Diesem zentralen Entscheidungsgremium<br />
der <strong>LAG</strong> wurde zur fachlichen Beratung ein Beirat zugeordnet, besetzt<br />
mit lokalen Akteuren, die ihren örtlichen Sachverstand und ihre praktischen Kompetenzen<br />
in die <strong>GIEP</strong> einbrachten und damit die Qualität der Beratungen und Entscheidungen<br />
verbesserten.<br />
Von der ersten Beratung an wurden der personelle und organisatorische Bezug zum Forum<br />
<strong>Mittelrhein</strong> e.V. und die inhaltliche Ausrichtung an den Leitbilder des Handlungskonzepts<br />
betont.<br />
Der in der konstituierenden Sitzung zum Vorsitzenden gewählte heutige Bürgermeister<br />
der Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel, Herr Thomas Bungert, nahm seine Arbeit auf<br />
und lud zur 2. Sitzung (27.03.2001) der <strong>LAG</strong>. In dieser Sitzung wurden wesentliche<br />
Strukturen mit einer vorläufigen Gebietsabgrenzung, der Benennung der Mitglieder der<br />
Kerngruppe der <strong>LAG</strong> und der Aufgabendefinition und personellen Besetzung der Arbeitskreise<br />
“Struktur" und “Projekte" geschaffen.<br />
Die beiden Arbeitskreise wirkten und wirken als Informations- und Beratungsorgane innerhalb<br />
der <strong>LAG</strong>. Sie wurden unmittelbar der Kerngruppe der <strong>LAG</strong> zugeordnet - zum Teil<br />
überschneiden sie sich auch personell mit deren Mitgliedern- und arbeiteten dieser und<br />
der Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong> zu.
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Die wesentlichen Aufgaben des Arbeitskreises "Struktur" bestehen neben der Auswertung,<br />
Aufbereitung und Zusammenstellung der relevanten Strukturdaten in der Unterstützung<br />
der <strong>LAG</strong>-Geschäftsstelle beim Anwenden des Begleitsystems (Berichterstattung,<br />
Zwischen- und Ex-Post-Evaluation). Er setzt sich im wesentlichen aus Vertretern<br />
der Gebietskörperschaften (Verbandsgemeinden, Städte und Landkreise) zusammen.<br />
Der Arbeitskreis "Projekte", besetzt mit 18 Personen aus allen wichtigen Sektoren und<br />
Verbänden (Weinbau, Weinwerbung, Schulweinbau, Hotels und Gaststätten, Tourismus,<br />
Wanderwege, Landfrauen, Kultur, Landespflege/E+E Projekt, Einzelhandel, Wirtschaftsförderung,<br />
Agenda 21), stellte sich die Aufgaben der strategisch-konzeptionellen Arbeit,<br />
der Beratung der Projektträger und der Zusammenstellung und Bewertung von Projekten.<br />
Parallel zur Mobilisierung der Arbeitskreis-Mitglieder aus unterschiedlichsten Arbeits- und<br />
Erfahrungsfeldern begann die Information der Öffentlichkeit über Presseberichte in regionalen<br />
Tageszeitungen und lokalen Medien (Verbandsgemeinde-Mitteilungsblätter) sowie<br />
Sitzungen der beteiligten Gremien und Organisationen mit dem Ziel der Verbreitung des<br />
Leader+-Gedankens und der Information und Motivation der lokalen Akteure. Der Aufruf<br />
zur praktischen Mitarbeit, insbesondere zur Findung von praktikablen Konzepten und<br />
konkreten Maßnahmen zeigte erste Wirkung. Projekte wurden im AK "Projekte" oder in<br />
der Kerngruppe unmittelbar eingebracht, die Vertreter der Gebietskörperschaften in der<br />
<strong>LAG</strong> berichteten über die Ergebnisse der Abfrage bei den kommunalen Entscheidungsträgern,<br />
bei der Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong> und dem beauftragten Planungsbüro gingen<br />
Anfragen von Vereinen und Organisationen aus der Region zur möglichen Mitarbeit und<br />
erste Projektvorschläge ein, die Umweltorganisationen regten konkrete Maßnahmen an<br />
und vertieften die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren auf der kommunalen und regionalen<br />
Ebene. Schüler und Jugendliche, motiviert und beraten von den in der <strong>LAG</strong> eingebundenen<br />
Lehrern wurden für die Mitarbeit gewonnen und formulierten Projekt-Ideen.<br />
Erste inhaltliche und konzeptionelle Überlegungen, aufbauend auf den Leader+-<br />
Programmvorgaben des Landes (EPPD) wurden angestellt. Die Themenschwerpunkte<br />
Landschaftserhaltung/Weinbau, Verkehr/Wanderwege und Qualitätssicherung Tourismus<br />
wurden thesenartig in der 2. <strong>LAG</strong>-Sitzung formuliert und an die Arbeitskreise als klare<br />
Arbeitsaufträge zur analytischen Unterfütterung (Arbeitskreis "Struktur") und konzeptionellen<br />
Weiterentwicklung und Differenzierung (Arbeitskreis "Projekte") weitergegeben.<br />
Der Beschluss über die Unterstützung durch externe Berater wurde gefasst, um eine<br />
qualitätsorientierte Moderation und Entwicklungskonzeption zu gewährleisten. Es wurde<br />
das in der Region ansässige und seinerzeit mit der Bearbeitung des Handlungskonzepts<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal beauftragte Planungsbüro Stadt-Land-plus für die Mitarbeit gewonnen.
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Im Mai 2001 begannen die Arbeitskreise Struktur und Projekte mit ihren Aktivitäten. Im<br />
weiteren Verlauf des Jahres 2001 wurden in den Sitzungen der Kerngruppe und der Arbeitskreise,<br />
kontinuierlich unterstützt und moderiert durch die Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong><br />
und das beauftragte Planungsbüro folgende Arbeitsergebnisse erzielt:<br />
1. Gebietsabgrenzung Mai 2001 bis November 2001<br />
2. Geschäftsordnung November 2001 bis März 2001<br />
3. Definition von Zielen, Handlungsfeldern Mai 2001 bis März 2002<br />
4. Finden, Beschreiben und Absichern von<br />
Projekten Juni 2001 bis März 2002<br />
5. Sichern und Organisieren der Kooperation<br />
mit dem hessischen Gebietsteil ab Juni 2001<br />
6. Informationsaustausch und Kontakt mit<br />
programmbegleitenden Stellen<br />
ständig<br />
7. Kontinuierliche Pressearbeit und Aufrufe<br />
auf lokaler Ebene zur Mitarbeit<br />
ständig<br />
8. Integration von Jugendlichen in die<br />
Arbeit der <strong>LAG</strong> ab Oktober 2001<br />
9. Gestaltung einer Homepage<br />
www.lag-mittelrhein.de Dezember 2001 bis März 2002<br />
10. Medienwirksame Präsentation der <strong>GIEP</strong><br />
der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> einschließlich<br />
Darstellung von LOGO und Homepage März 2002<br />
Die zeitliche Abfolge der mittlerweile 8 Sitzungen der <strong>LAG</strong> und der 6 Sitzungen der Arbeitskreise<br />
ist der folgenden Übersicht zu entnehmen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
31.01.2001 konstituierende Sitzung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
27.03.2001 2. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />
04.05.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur"<br />
08.05.2001 3. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />
28.05.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Projekte"<br />
01.06.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur"<br />
06.06.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Projekte"<br />
11.06.2001 Sitzung des Arbeitskreisese "Projekte"<br />
25.06.2001 4. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />
13.08.2001 5. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />
19.10.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur"<br />
14.11.2001 6. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />
19.02.2002 7. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />
04.03.2002 8. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />
Zwischen den dokumentierten Sitzungen fanden zahlreiche Informations- und Koordinierungsgespräche<br />
zwischen der <strong>LAG</strong>-Geschäftsstelle und Trägern möglicher Projekte statt.<br />
Die Projektträger definierten unter Anleitung der <strong>LAG</strong>, unterstützt mit einer standardisier-
Seite 21<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
21<br />
ten Projektbeschreibung, die Ziele, die Kohärenz, den Umfang und die Finanzierung ihrer<br />
Projekte und präsentierten diese anlässlich der pressewirksamen Sitzung der <strong>LAG</strong> am<br />
04. März 2002 (siehe Anhang 3 “Feuerwerk aus Ideen", Rhein-Zeitung vom<br />
07.03.2002)<br />
Im Rahmen dieser Präsentation wurde auch der Entwurf der Homepage www.lagmittelrhein.de<br />
vorgestellt. Auf deren Funktionen und Ziele wurde hingewiesen:<br />
- ständige Informationsquelle für lokale Akteure und die Öffentlichkeit über die Aktivitäten<br />
und Projekte der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>,<br />
- Vermittlung des Leader+-Gedankens,<br />
- Vernetzung der lokalen Akteure,<br />
- gebietsübergreifende Information und Vernetzung,<br />
- Verknüpfung zu den nationalen Vernetzungsstellen.<br />
Auch das Logo der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> wurde am 04. März 2002 präsentiert. Es dokumentiert<br />
deutlich die Verbundenheit mit dem europäischen Gedanken, ist sichtbarer Ausdruck<br />
der Kohärenz mit dem Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal e.V. und stärkt als " Wertmarke"<br />
die Identität der <strong>LAG</strong> und damit der Region.<br />
Der Zusammenschluss der lokalen Akteure zur <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> wurde im Gebiet allgemein<br />
wohlwollend aufgenommen, insgesamt positiv bewertet und für die weiteren<br />
Schritte als erfolgversprechend beurteilt.<br />
3.3 Struktur der Entscheidungsfindung<br />
Die Vielzahl der thematischen und inhaltlichen Ansätze der Projekte des vorliegenden<br />
<strong>GIEP</strong> spiegelt die breite regionale, sektorale und organisatorische Verankerung im Gebiet<br />
wieder. Sie wird mit der Realisierung der Projekte zu einer weiteren vielversprechenden<br />
Mobilisierung im Gebiet lebender Menschen und regional bedeutsamer Einrichtungen und<br />
Organisationen führen.<br />
Wirtschafts- und Sozialpartner, Verwaltungen und Bürger waren aufgerufen, Projektideen,<br />
die dem Leader+-Gedanken entsprechen, zu entwicklen und einzureichen. Der Arbeitskreis<br />
„Projekte“ betreute und beriet die möglichen Projektträger bei Leader+spezifischen<br />
Fragen und der Projektbeschreibung. Nach einer ersten Vorauswahl und<br />
Zusammenstellung erfolgte dann die Beratung in der Kerngruppe und dem Beirat. Die<br />
Entscheidung über die Aufnahme eines Projekts wurde alleine von der Kerngruppe getroffen.<br />
Bei Beratung und Entscheidung wurden vorher festgelegte Kriterien zur Bewertung<br />
der Projekte herangezogen. Neben den im EPPD genannten Zielen Chancengleichheit<br />
und Nachhaltigkeit zählten dazu auch Aspekte wie realistische Finanzierung, eventuelle<br />
Hemmnisse, die eine Umsetzung gefährden könnten oder Kohärenz mit dem Leader+-Programm.<br />
Aufgrund dieser Kriterien wurden z.B. Projekte, die als reine Infrastrukturmaßnahme<br />
ohne wesentliche touristische Wirkung angelegt oder nicht nachhaltig waren,<br />
nicht in die Projektliste aufgenommen. Die von Schülern eingebrachte Projektidee<br />
eines Freeclimbing-Felsens im Tal wurde dagegen aufgrund fehlender geologischer Voraussetzungen<br />
abgelehnt. Das angedachte Projekt „Sanierung des Katzenturms in<br />
Bachrach“ wurde abgelehnt, da die maximale Gesamtsumme eines förderfähigen Pro-
Seite 22<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
22<br />
jekts von 300.000 EUR bei Weitem überschritten wird. So fanden sechs eingereichte<br />
Projektideen nicht den Weg in die Projektliste der <strong>GIEP</strong>. Dagegen wurden 40 Projekte zu<br />
dem vorliegenden Projektkatalog (s. Übersicht in Anhang 1) zusammengestellt.<br />
Abbildung 4: Entscheidungsabläufe innerhalb der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Der ständige Informationsfluss, die analytische und konzeptionelle Bandbreite, die kohärente<br />
und zielkonforme Entscheidungsfindung unter Sicherung partizipativer, emanzipatorischer<br />
und damit nachhaltiger Kriterien schafft bei extern moderiertem „Work-flow“<br />
ein bisher im Gebiet nicht erreichtes Maß an Innovation und Qualität zur Sicherung und<br />
Entwicklung der regionalen Potenziale.
Seite 23<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
23<br />
4 Ausgangslage / Bestandsaufnahme<br />
4.1 Bevölkerung<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Die Bevölkerung im Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> nahm im Zeitraum von 1980 bis 1985<br />
um 3 % ab und stieg danach wieder um 2,5 % an. Seit 1990 stagniert die Bevölkerungsentwicklung<br />
bzw. ist leicht rückläufig.<br />
51.000<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse<br />
50.000<br />
49.812<br />
49.470<br />
49.000<br />
49.451<br />
48.000<br />
47.000<br />
48.275<br />
48.892<br />
46.000<br />
45.000<br />
1980 1985 1990 1995 2000<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, Daten der Stadt Boppard: Einwohnermeldeamt (ohne Zweitwohnsitze)<br />
Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse<br />
Derzeit leben innerhalb der Gebietskulisse 48.892 Einwohner (Stand 31.12.2000), wobei<br />
die Tendenz nach dem Bevölkerungsanstieg ab 1985 seit 1990 wieder rückläufig ist<br />
und sich dieser Trend seit 1995 weiter verstärkt.<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Bevölkerungsentwicklung im Vergleich<br />
Index in %: 1980 = 0<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> Rheinland-Pfalz<br />
10,8<br />
-1,84<br />
1980 1985 1990 1995 2000<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 6: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich
Seite 24<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
24<br />
Die Bevölkerungsentwicklung von 1980 bis 2000 im Gebiet verlief im Gegensatz zur<br />
Entwicklung des Landes Rheinland-Pfalz negativ. Der Vergleich mit der Bevölkerungsentwicklung<br />
des Landes zeigt deutlich, dass das Gebiet <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> bis heute dem<br />
allgemeinen Trend sozusagen „hinterher läuft“, sich seit 1995 tendenziell davon löst und<br />
die Einwohnerzahl abnimmt.<br />
Im Gegensatz zur Bevölkerungsentwicklung in vielen anderen Regionen in Rheinland-<br />
Pfalz konnte das Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> zu Beginn der 90er Jahre keinen überproportionalen<br />
Anstieg (hervorgerufen durch die globalen Umwälzungsprozesse: Deutsche<br />
Einheit, Öffnung der Grenzen in Europa, Bürgerkriege vor allem in Jugoslawien) verzeichnen.<br />
Diese Entwicklung ist neben den fehlenden Erwerbsmöglichkeiten v.a. durch<br />
die fehlenden baulichen Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere der unmittelbar am<br />
Rhein gelegenen Kommunen, zu begründen.<br />
Der Bevölkerungsrückgang innerhalb der Gebietskulisse und vor Allem der unmittelbar<br />
am Rhein gelegenen Kommunen rekrutiert sich aus einer negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />
(Geburtendefizit) und den Wanderungsverlusten.<br />
Bevölkerungsstruktur<br />
Der Aufbau der Bevölkerung innerhalb der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> unterscheidet sich nur geringfügig<br />
vom Landesdurchschnitt.<br />
50,00<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Bevölkerungsstruktur im Vergleich<br />
45,00<br />
40,00<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Rheinland-Pfalz<br />
49,4<br />
49,8<br />
35,00<br />
Anteil in %<br />
30,00<br />
25,00<br />
20,00<br />
15,00<br />
10,00<br />
5,00<br />
16,0<br />
16,3<br />
3,1<br />
3,2<br />
12,3<br />
13,3<br />
19,3<br />
17,4<br />
0,00<br />
0 -15 15 - 18 18 -30 30 - 65 65 u. älter<br />
Altersgruppen<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 7: Bevölkerungsstruktur im Vergleich<br />
Geringfügig unterdurchschnittlich stellt sich der Anteil der Bevölkerungsgruppe zwischen<br />
18 und 30 Jahren dar. Es besteht die Gefahr, dass sich daraus mittel- bis langfristig eine<br />
negative Tendenz entwickelt. Diese zukunftsträchtige Bevölkerungsgruppe bedarf einer<br />
langfristigen Unterstützung, um ihren Lebens- und Arbeitsplatz in der Region zu sichern,<br />
auch zur Aufbesserung des gerade für junge Leute negativen Images des <strong>Mittelrhein</strong>tals.<br />
Im Bereich der älteren Bewohner ab 65 Jahren weist die Planungsregion einen etwas<br />
überdurchnittlichen Besatz auf. Dies wird jedoch nicht unmittelbar als Hinweis auf eine
Seite 25<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
25<br />
Überalterung der Bevölkerung interpretiert. Vielmehr wird deutlich, dass die Region auch<br />
für den sogenannten „dritten Lebensabschnitt“ ein attraktiver Raum ist.<br />
4.2 Flächennutzung<br />
Wie generell in den ländlichen Räumen in Rheinland-Pfalz nehmen die land- und forstwirtschaftlichen<br />
Flächen auch im Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> den überwiegenden Anteil<br />
ein (insgesamt 338 km 2 , dies entspricht etwa 86 % der 394 km 2 großen Gesamtfläche).<br />
Auffallend ist der im Vergleich zum Landesdurchschnitt und dem Durchschnitt der ländlichen<br />
Räume mit rd. 57 % dominierende Waldanteil.<br />
Dagegen stellen sich die landwirtschaftlich genutzten Flächen unterdurchschnittlich dar.<br />
Diese Verteilung ist auf den großen Anteil steiler Hanglagen in den Taleinschnitten, wo<br />
eine landwirtschaftliche Nutzung – außer an exponierten Stellen als Rebfläche – unmöglich<br />
ist bzw. das geringe Vorkommen ebener (Terrassen-) Flächen zurückzuführen.<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Flächennutzung im Vergleich<br />
in %<br />
Landwirtschaft Wald Siedlung/Verkehr Sonstige Flächen<br />
60,00<br />
55,00<br />
50,00<br />
45,00<br />
40,00<br />
35,00<br />
30,00<br />
25,00<br />
20,00<br />
15,00<br />
10,00<br />
5,00<br />
0,00<br />
29,2<br />
56,4<br />
9,6<br />
4,7<br />
42,9<br />
43,4<br />
11,1<br />
2,7<br />
43,1<br />
40,7<br />
13,2<br />
3,0<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 2000 ländlicher Raum (Rh-Pf.) 1999 Rheinland Pfalz 1999<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, EPPD des Landes Rheinland-Pfalz,<br />
Abbildung 8: Flächennutzung im Vergleich<br />
Auch der im Vergleich zum Land, aber auch zu den ländlichen Räumen in Rheinland-Pfalz<br />
unterdurchschnittliche Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen lässt sich durch die naturräumlichen<br />
Gegebenheiten begründen, die räumliche Entwicklungshemmnisse aufgrund<br />
mangelnder Flächenverfügbarkeit im „Engtal“ hervorrufen. Eine ökonomische und<br />
nachhaltige bauliche Entwicklung ist im Rheintal in begrenztem Maße durch neue Nutzung<br />
bereits bebauter Flächen möglich. Neue Bauflächen in nennenswertem Umfang<br />
stehen nur auf den Höhen von Hunsrück und Taunus zur Verfügung. Es kann davon<br />
ausgegangen werden, dass die Disparitäten hinsichtlich baulich geprägter Flächen zwischen<br />
der Gebietskulisse und dem Landesdurchschnitt weiter zunehmen.
Seite 26<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
26<br />
4.3 Siedlung und Verkehr<br />
Siedlung<br />
Während in den Gemeinden bzw. den Gemeindeteilen auf der Höhe eine positive Bevölkerungs-<br />
und Siedlungsentwicklung zu verzeichnen war, werden die Talorte immer stärker<br />
durch Abwanderungstendenzen und Überalterung geprägt. Aufgrund fehlender Modernisierungs-<br />
und Investitionsbereitschaft drohen dort ein weiterer Verlust an Wohnqualität<br />
und der Verfall historischer Bausubstanz. Einhergehend mit dem vorwiegend auf<br />
die Höhen beschränkten Wohnungsneubau reicht die Bebauung inzwischen in einigen<br />
Orten bis an die obere Hangkante heran und beeinträchtigt so das Landschaftsbild.<br />
Im Gegensatz zur Situation auf den angrenzenden Höhen gibt es im Talbereich große<br />
Flächendefizite, wobei neben topographischen Hindernissen vor allem Fragen des Hochwasserschutzes<br />
sowie Landschafts- und Denkmalschutzauflagen eine entscheidende<br />
Rolle spielen.<br />
Innerhalb der Gebietskulisse bestehen erhöhte Anforderungen an die bauliche Gestaltung<br />
und an die städtebaulichen Qualitäten der Siedlungsbereiche. Diese ergeben sich aus<br />
dem außergewöhnlichen universellen Wert dieser Kulturlandschaft. Die bauliche Gestaltung<br />
ist untrennbar mit der gewandelten Funktion und Nutzung von Bauwerken und Kulturgütern<br />
verbunden. Neue Bauelemente sind wegen der kulturhistorischen Bedeutung<br />
der Städte, einzelner Bauwerke und Kulturgüter besonders sensibel zu gestalten. Die<br />
historischen Stadt- und Ortskerne können auf Dauer nur erhalten und damit geschützt<br />
werden, wenn in ihnen ein zeitgemäßes Leben, Wohnen und Arbeiten möglich ist. Ein<br />
weiteres Ausufern der Siedlungsbereiche in die steilen Hangbereiche hinein wäre aufwändig<br />
und würde das Landschaftsbild empfindlich beeinträchtigen. Stattdessen sollten<br />
die baulichen Entwicklungspotenziale innerhalb der Ortschaften genutzt werden.<br />
Baustruktur / Denkmäler<br />
Innerhalb der Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> gibt es denkmalgeschützte und denkmalschutzwürdige<br />
Gebäude und Kulturgüter in großer Anzahl. Insbesondere die große<br />
Anzahl von Burgen und Ruinen sei an dieser Stelle genannt. Der Schutz der zahlreichen<br />
Kulturdenkmäler ist ein zentrales Anliegen, weil sie ein wichtiges Moment der außergewöhnlichen<br />
universellen Bedeutung, der Einzigartigkeit und der Erhabenheit des <strong>Mittelrhein</strong>tals<br />
bilden.<br />
Einige dieser Kulturgüter müssen in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und als<br />
authentische Zeugnisse der historischen Entwicklung geschützt werden. Andere können<br />
langfristig nur dann erhalten und damit geschützt werden, wenn sie in einer angepassten<br />
Form wirtschaftlich genutzt werden. Es ist deshalb sehr wohl im Sinne der „fortbestehenden<br />
Kulturlandschaft", wenn einige ihrer Kulturgüter als Wirtschaftsgüter verfügbar<br />
sind und behutsam genutzt werden.
Seite 27<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
27<br />
Verkehr<br />
Das Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist insgesamt mit den großräumig bedeutsamen Autobahnen<br />
A 61 und A 3, den großräumigen linksrheinischen und rechtsrheinischen Eisenbahnstrecken,<br />
den beiden Bundesstraßen am Rhein B 9 und B 42 sowie dem Rhein als<br />
europäischem Binnenschifffahrtsweg gut in das großräumige Verkehrsnetz eingebunden.<br />
Die Lage der Gebietskulisse zwischen den Ordnungsräumen Koblenz und Wiesbaden und<br />
insgesamt zwischen den Agglomerationsräumen Rhein-Ruhr und Rhein-Main ist ebenfalls<br />
günstig.<br />
Ein besonderes Problem innerhalb der Gebietskulisse, hervorgerufen durch die nah beieinander<br />
liegenden Verkehrsachsen (Straße und Schiene), stellt die Belastung durch den<br />
Verkehrslärm, insbesondere den Schienenverkehrslärm, dar.<br />
Hier sind besonders im Hinblick auf die Sicherung der Wohnqualität sowie der touristischen<br />
Attraktivität Lärmschutzmaßnahmen unbedingt erforderlich. Dieser, das ganze<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal betreffende Problematik, lässt sich jedoch nicht durch Einzelmaßnahmen<br />
wirksam begegnen. Den lokalen Entscheidungsträgern sind keine Projekt- und Einwirkungsmöglichkeiten<br />
zum Thema Lärm gegeben. Das Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal bemühte sich<br />
in den letzten Jahren um eine umfassende Lösung. Entsprechende aktive und passive<br />
Lärmschutzmaßnahmen des Bundes werden derzeit bereits umgesetzt. Die Gratwanderung<br />
zwischen Immissionsschutz und Sicherung des Orts- und Landschaftsbilds bzw. der<br />
Blickbeziehungen ist schwierig. Erste Erfolge sind allerdings in Sicht.<br />
Ein weiteres wichtiges übergeordnetes Planungsfeld stellt die feste Rheinquerung dar.<br />
Der Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September 2001 schlägt für den<br />
Bereich bei St. Goar / St. Goarshausen eine feste Rheinquerung vor. Im Raumnutzungskonzept<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal (Planungsgemeinschaft <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald 1999) wird eine<br />
feste Rheinquerung in Form einer Brücke bei St. Goar/St. Goarshausen angestrebt. Dadurch<br />
soll die Trennwirkung des Rheins erheblich gemindert werden. Die Planungsgemeinschaft<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald hat mit Unterstützung des Landes und der Kommunen<br />
eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die u.a. den besten Standort für eine<br />
Querung herausarbeiten wird. Deren Ergebnisse stehen derzeit noch aus.<br />
4.4 Wirtschaftliche Strukturen<br />
Bruttowertschöpfung<br />
Aufgrund der fehlenden Datenbasis zur Bruttowertschöpfung für das exakte Gebiet der<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> (Ergebnisse liegen nur auf Landkreisebene vor) kann hier kein einheitliches<br />
Bild für die Gebietskulisse erstellt werden. Die Betrachtung der Bruttowertschöpfung<br />
verschiedener, die Gebietskulisse tangierender Landkreise würde ein verzerrtes Bild<br />
abgeben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Bruttowertschöpfung innerhalb<br />
der Gebietskulisse analog den ländlichen Räumen gegenüber den Verdichtungsräumen<br />
erheblich niedriger darstellt. Die Defizite werden hierbei im produzierenden Gewerbe und<br />
im Dienstleistungsgewerbe gesehen. Untermauert wird dies durch den Rückgang der<br />
Beschäftigten gerade in diesen Sektoren (s.u.).
Seite 28<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
28<br />
Erwerbsbeteiligung<br />
Tabelle 1: Erwerbsbeteiligung<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>“<br />
Erwerbsbeteiligung (sozialversicherungspflichtige Beschäftigte)<br />
Beschäftigte Erwerbsfähige Einwohner Beschäftigte/Einwohner (in %)<br />
insges. männl. weibl. insges. männl. weibl. insges. männl. weibl.<br />
1996<br />
Gebietskulisse 15.748 9.158 6.701 34.096 17.411 16.685 46,2 52,6 40,2<br />
Rheinland-Pfalz 1.164.679 663.203 501.476 2.676.353 1.368.435 1.307.918 43,5 48,5 38,3<br />
1998<br />
Gebietskulisse 14.879 8.296 6.090 32.623 16.634 15.989 45,6 49,9 38,1<br />
Rheinland-Pfalz 1.159.331 659.674 499.657 2.688.856 1.373.312 1.315.544 43,1 48,0 38,0<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz,<br />
Die Erwerbsquote innerhalb der Gebietskulisse hat sich von 46,2% in 1996 zu 45,6% in<br />
1998 nur geringfügig verringert und lag sowohl 1996 als auch 1998 höher als die des<br />
Landes. Die Erwerbsquote der Frauen innerhalb der Gebietskulisse war 1996 ebenfalls<br />
höher als im Land, 1998 lag sie auf Landesniveau.<br />
Erwerbstätigkeit<br />
Im Jahr 2000 gab es in der Gebietskulisse insgesamt 9.494 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 1998 hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten um 290 Beschäftigte (3,1%) abgenommen.<br />
Durch die Umstellung der Statistik (am 30.09.1998) bei der Klassifizierung der Wirtschaftszweige<br />
der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ist ein Vergleich<br />
zwischen Ergebnissen nach neuer und bisheriger Wirtschaftsgliederung nicht oder<br />
nur mit großen Einschränkungen möglich. Aus diesem Grund wurden die Daten von<br />
2000 nicht in die Vergleichsreihe 1990 bis 1998 (siehe nachfolgende Diagramme) integriert.<br />
4.500<br />
4.250<br />
4.000<br />
3.750<br />
3.500<br />
3.250<br />
3.000<br />
2.750<br />
2.500<br />
2.250<br />
2.000<br />
1.750<br />
1.500<br />
1.250<br />
1.000<br />
750<br />
500<br />
3.876<br />
3.483<br />
774<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der sozialversicherungsprflichtig Beschäftigten nach<br />
Wirtschaftsbereichen<br />
4.257<br />
3.622<br />
produz.Gew. Handel, Gastgewerbe, Verkehr Dienstleist.<br />
715<br />
3.959<br />
3.684<br />
1990 1995 1998<br />
590<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
139<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft<br />
1990 1995 1998<br />
67<br />
53<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 9: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
nach Wirtschaftsbereichen<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 10: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
in der Land- und Forstwirtschaft
Seite 29<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
29<br />
Die Entwicklungskurven der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Zeit von<br />
1990 bis 1998 in der Gebietskulisse lassen sich stichwortartig wie folgt beschreiben:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der kontinuierliche Rückgang (rund 24 %) der Beschäftigten im Wirtschaftsbereich<br />
Handel, Gastgewerbe und Verkehr dokumentiert den schleichenden Bedeutungsverlust<br />
im Bereich des Tourismus und den Rückgang des Einzelhandels.<br />
Nach einer relativ starken Zunahme der Beschäftigten innerhalb des Dienstleistungsbereichs<br />
in der Zeit von 1990 bis 1995 (+ 22%) war in der Zeit von 1995 bis 1998<br />
eine rückläufige Entwicklung zu beobachten.<br />
Nach der rückläufigen Entwicklung der Beschäftigten innerhalb des produzierenden<br />
Gewerbes in der Zeit von 1990 bis 1995 stieg seitdem die Kurve wieder leicht an.<br />
In der Zeit von 1990 bis 1998 war eine stark rückläufige Entwicklung der Beschäftigten<br />
im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zu verzeichnen, insbesondere bis<br />
1995. Dies dokumentiert den generellen Strukturwandel in der Landwirtschaft und<br />
vor Allem die strukturellen und wirtschaftlichen Probleme im Weinbau.<br />
in %<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Branchen<br />
45,00<br />
(2000)<br />
40,00<br />
35,00<br />
30,00<br />
25,00<br />
20,00<br />
15,00<br />
10,00<br />
5,00<br />
0,00<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Gebietskulisse<br />
Land-/Forstwirtschaft produz. Gew. Handel/Gastgew./Verkehr Dienstl.<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 11: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Branchen<br />
Der Vergleich der Struktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2000) innerhalb<br />
der Gebietskulisse mit der des Landes Rheinland-Pfalz zeigt, dass innerhalb des<br />
produzierenden Gewerbes die Gebietskulisse aufgrund ihrer naturräumlichen Struktur -<br />
Flächenmangel für gewerbliche Flächen vor allem im Engtal - unterdurchschnittliche Beschäftigtenanteile<br />
aufweist. Die Beschäftigtenanteile im Bereich Handel, Gastgewerbe<br />
und Verkehr und auch im Dienstleistungsbereich liegen höher als im Landesdurchschnitt.<br />
Innerhalb der Gebietskulisse stehen weitere Potenziale für eine gewerbliche Entwicklung<br />
zur Verfügung. Hierbei ist zu bedenken, dass der Schwerpunkt nicht in der Entwicklung<br />
des produzierenden Gewerbes, sondern im Dienstleistungsbereich liegen wird.
Seite 30<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
30<br />
Pendler<br />
<strong>LAG</strong> Mittlerhein<br />
Pendler 1998<br />
Auspendler<br />
12.260<br />
Einpendler<br />
5.538<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 12: Pendler 1998<br />
Der Pendlersaldo der Gebietskulisse ist stark negativ. 5.538 Einpendlern standen 1998<br />
12.260 Auspendler gegenüber. Hier wird deutlich, dass innerhalb der Gebietskulisse<br />
Nachholbedarf besteht bzgl. der Schaffung wohnortnaher Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />
Arbeitslosigkeit<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Arbeitslosenquote 2000<br />
8,90<br />
10,00<br />
7,40<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
Abgrenzungsraum*<br />
Rheinland-Pfalz<br />
* Abgrenzungsraum - Städte und Verbandsgemeinden die ganz oder teilweise innerhalb der Gebietrskulisse liegen<br />
Quelle: Arbeitsamt Bad Kreuznach<br />
Abbildung 13: Arbeitslosenquote 2000<br />
Die Arbeitslosenquote der Kommunen (Verbandsgemeinden und die Stadt Boppard), die<br />
räumlich ganz oder teilweise zur Gebietskulisse gehören, lag im Jahr 2000 mit 7,4 %<br />
unter der Quote des Landes Rheinland-Pfalz mit 8,9%. Es ist jedoch zu berücksichtigen,
Seite 31<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
31<br />
dass gerade das gastronomisch geprägte <strong>Mittelrhein</strong>tal von starken saisonalen Schwankungen<br />
geprägt ist.<br />
Da sich die einzelnen Ortsgemeinden der Gebietskulisse in ihrer Wirtschaftsstruktur und<br />
Wirtschaftskraft sehr unterschiedlich darstellen, gibt die im obigen Diagramm aufgezeigte<br />
Arbeitslosenquote lediglich ein grobes Abbild der wirklichen Situation wider. Die wirtschaftliche<br />
Situation in Deutschland mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt<br />
in der Region hat sich seit 2000 verschlechtert. Daher ist aktuell von einer<br />
negativen Tendenz auszugehen.<br />
Disparitäten im Hinblick auf den Arbeitsmarkt innerhalb der Gebietskulisse finden sich<br />
zwischen den unmittelbar am Rhein gelegenen Kommunen und den Höhenorten. Die<br />
wirtschaftliche Entwicklung findet derzeit überwiegend auf der Höhe (entlang der Autobahnen<br />
A61 und A3) und somit meist ausserhalb bzw. am Rand der Gebietskulisse<br />
statt, während die unmittelbaren Rheinanlieger aufgrund mangelnder Flächenverfügbarkeit<br />
in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung stagnieren.<br />
Schwerbehinderte<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich<br />
Abgrenzungsraum*<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Langzeitarbeitslose<br />
55 Jahre und älter<br />
20 bis unter 25 Jahre<br />
unter 20 Jahre<br />
unter 25 Jahre<br />
Vollzeit<br />
Angestellte<br />
Deutsche<br />
Frauen<br />
Anteil in %<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
* Abgrenzungsraum - Städte und Verbandsgemeinden die ganz oder teilweise innerhalb der Gebietskulisse liegen<br />
Quelle: Arbeitsamt Bad Kreuznach<br />
Abbildung 14: Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich<br />
Die Struktur der Arbeitslosigkeit der Kommunen (Verbandsgemeinden und die Stadt<br />
Boppard) die räumlich ganz oder teilweise zur Gebietskulisse gehören im Jahr 2000 im<br />
Vergleich zum Landesdurchschnitt wird aus dem obigen Diagramm deutlich:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
geringfügig geringere Frauenarbeitslosigkeit im Gebiet<br />
höherer Anteil an deutschen Arbeitslosen im Gebiet<br />
höherer Anteil an arbeitslosen Angestellten im Gebiet<br />
geringfügig höherer Anteil der unter 25-jährigen Arbeitslosen im Gebiet<br />
höherer Anteil an älteren Arbeitslosen (ab 55 Jahre) im Gebiet<br />
geringerer Anteil an Langzeitarbeitslosen im Gebiet
Seite 32<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
32<br />
Für die Arbeitslosigkeit in der Gebietskulisse lässt sich jedoch kein einheitlicher Trend<br />
ableiten, auch nicht im Hinblick auf die besondere Erwerbssituation von Frauen. Die Familienstrukturen<br />
innerhalb der Gebietskulisse sind heute noch vielfach traditionell geprägt.<br />
Es besteht ein genereller Bedarf zur Schaffung erweiterter Erwerbsmöglichkeiten<br />
für Frauen, insbesondere im Teilzeitbereich.<br />
Die Probleme der Arbeitslosigkeit sind innerhalb der Gebietskulisse -wie überall- sehr<br />
vielschichtig.<br />
Verfügbare Haushaltseinkommen<br />
Tabelle 2: Verfügbares Einkommen je Einwohner<br />
Verfügbares Einkommen je Einwohner<br />
Gebiet<br />
in DM<br />
1989 1992 1995<br />
Rheinland-Pfalz 21.440 25.790 27.530<br />
Landkreise, deren Bevölkerung überwiegend im<br />
ländlichen Raum wohnt 25.572<br />
Landkreise, deren Bevölkerung überwiegend im<br />
verdichteten Raum wohnt 29.203<br />
Rhein-Hunsrück-Kreis 20.310 24.270 25.780<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, EPPD des Landes Rheinland-Pfalz<br />
Für den Bereich der Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> liegen keine einheitlichen Daten<br />
zum verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte vor. Diese werden lediglich auf<br />
Landkreisebene erhoben.<br />
Da jedoch die Gebietskulisse im ländlichen Raum liegt, kann hier als Grundlage durchaus<br />
das Einkommen der Bevölkerung, die überwiegend im ländlichen Raum wohnt, auch als<br />
Wert für die Gebietskulisse angenommen werden. Der Vergleich mit dem Rhein-<br />
Hunsrück-Kreis untermauert dies auch.<br />
Es wird deutlich, dass die ländlichen Räume, und somit auch der Bereich der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>,<br />
gegenüber den verdichteten Räumen einen erheblichen Einkommensrückstand<br />
aufweisen.<br />
Versorgung<br />
Die Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben zur Versorgung der Bevölkerung stellt sich in<br />
der Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> wie folgt dar:<br />
<br />
<br />
Insgesamt sind 111 Einzelhandelsbetriebe (Versorgungsbetriebe mit einer Verkaufsfläche<br />
bis zu 700 m 2 ) in der Gebietskulisse vorhanden.<br />
Es gibt 8 sogenannte großflächige Einzelhandelsbetriebe (Versorgungsbetriebe mit<br />
einer Verkaufsfläche von über 700 m 2 ). Diese befinden sich konzentriert in der Stadt<br />
Boppard, in der Ortsgemeinde Brey (VG Rhens) und in St. Goarshausen (VG Loreley).
Seite 33<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
33<br />
<br />
In insgesamt 10 Ortsgemeinden bzw. Ortsbezirken existieren keinerlei Einzelhandelsbetriebe<br />
zur Versorgung der Bevölkerung.<br />
Die Situation der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs stellt sich innerhalb der<br />
Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> analog zur generellen Situation der ländlichen Räume<br />
in Rheinland-Pfalz negativ dar: Mit zunehmender Mobilität erfolgt der Rückgang der<br />
wohnortnahen Einzelhandelsversorgung. Dadurch erfolgt eine weitere infrastrukturelle<br />
Schwächung des Plangebiets, wodurch dieses weiterhin an Attraktivität verliert.<br />
4.5 Tourismus<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der Gästezahlen innerhalb der Gebietskulisse<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der Gästezahlen im Vergleich<br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
305.091<br />
313.495<br />
308.765<br />
Index in %: 1985=0<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
Gebietskulisse<br />
Rheinland-Pfalz<br />
243.571<br />
-20<br />
200.000<br />
1985 1990 1995 2000<br />
-30<br />
1985 1990 1995 2000<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 15: Entwicklung der Gästezahlen innerhalb<br />
der Gebietskulisse<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 16: Entwicklung der Gästezahlen im<br />
Vergleich<br />
Die Entwicklung der Gästezahlen weist<br />
seit dem drastischen Rückgang in der<br />
Zeit von 1990 bis 1995 wieder eine<br />
positive Tendenz auf. Im Jahr 2000<br />
wurde das Niveau von 1985 wieder erreicht.<br />
Der Vergleich mit der Entwicklung der<br />
Gästezahlen des Landes zeigt nochmals<br />
deutlich die Schwierigkeiten der Region<br />
in der Zeit von 1990 bis 1995. Seit<br />
1995 verläuft der Trend, wie auch im<br />
Land, nach oben.<br />
Der Tourismus am <strong>Mittelrhein</strong> hat seine nationale und internationale Bekanntheit durch<br />
den Rhein-Tourismus erlangt, dessen Grundformen sich bereits vor mehr als 100 Jahren<br />
herausgebildet haben. Ab den 50er Jahren bis zum Ende der 80er Jahre erlebte der <strong>Mittelrhein</strong><br />
einen anhaltenden Tourismusboom.<br />
Das in den 60er und 70er Jahren vorhandene positive Image des <strong>Mittelrhein</strong>tals als Ferien-<br />
und Tourismusregion ist sowohl im Inland als auch im Ausland verblasst. Für diese<br />
Entwicklung ist in erster Linie der allgemein gesunkene Stellenwert Deutschlands als Ziel<br />
inländischer und ausländischer Touristen, zum anderen auch der mit Hochwassersituation,<br />
Lärmbelastung und Modernisierungsversäumnissen einhergehende Attraktivitätsverlust<br />
verantwortlich.<br />
Seit Beginn der 90er Jahre nahm der Tourismus eine verstärkte rückläufige Entwicklung.<br />
Die Formen des Tourismus haben sich verändert. Während mehrtägige Urlaubsaufenthalte<br />
abgenommen haben, dominieren mittlerweile die eintägigen Ausflugsfahrten vor Allem
Seite 34<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
34<br />
per Schiff, Bus und Pkw. Wochenend-(Club-)Tourismus und Durchreisefremdenverkehr<br />
bzw. Tagestourismus haben zu einem Niveau- bzw. Qualitätsverlust bei den touristischen<br />
Angeboten geführt, was eine negative Imagebildung der Fremdenverkehrsregion<br />
<strong>Mittelrhein</strong> zur Folge hat.<br />
Hinzu kommt, dass durch die steigende Mobilität und größere verfügbare finanzielle Mittel<br />
auch für Kurzurlaube der <strong>Mittelrhein</strong> zunehmend mit im Ausland liegenden Urlaubsregionen<br />
(bspw. Mallorca) konkurrieren muss.<br />
1.600.000<br />
1.400.000<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der Übernachtungszahlen innerhalb der Gebietskulisse<br />
1.526.008<br />
817.065<br />
656.651<br />
822.681<br />
400.000<br />
1985 1990 1995 2000<br />
Index in %: 1985=0<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich<br />
Gebietskulisse<br />
Rheinland-Pfalz<br />
-70<br />
1985 1990 1995 2000<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 17: Entwicklung der Übernachtungszahlen<br />
innerhalb der Gebietskulisse<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 18: Entwicklung der Übernachtungszahlen<br />
im Vergleich<br />
Die Entwicklungskurve der Übernachtungszahlen<br />
weist seit dem dramatischen<br />
Rückgang in der Zeit von 1985<br />
bis 1995 in jüngster Zeit wieder positive<br />
Tendenzen auf, wobei im Jahr<br />
2000 immer noch nur nahezu die Hälfte<br />
der im Jahr 1985 verzeichneten Übernachtungen<br />
registriert wurden.<br />
Der Vergleich der Entwicklung der<br />
Übernachtungszahlen mit der des Landes<br />
zeigt deutlich die Schwächen des<br />
Gebiets in diesem Sektor.<br />
Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste innerhalb der Gebietskulisse beträgt seit<br />
1985 konstant 2 bis 3 Tage und ist somit geringer als die Verweildauer im rheinlandpfälzischen<br />
Durchschnitt (3 bis 4 Tage). Angesichts des überdurchschnittlich hohen kulturellen<br />
und naturräumlichen Potenzials im Gebiet wird die Aufgabenstellung zur touristischen<br />
Belebung deutlich.<br />
In der Gebietskulisse existierten im Jahr 2000 177 Fremdenverkehrsbetriebe mit insgesamt<br />
7.938 Betten, wobei diese sich auf die Fremdenverkehrszentren Boppard, St.<br />
Goar, Oberwesel, Bacharach und Kamp-Bornhofen konzentrieren. Der Vergleich zu 1995<br />
(187 Fremdenverkehrsbetriebe mit insgesamt 8.256 Betten) zeigt eine rückläufige Tendenz<br />
(ca. 5% weniger Beherbergungsbetriebe) im Übernachtungsangebot.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung seit 1995 in den Fremdenverkehrszentren<br />
innerhalb der Gebietskulisse. Deutlich wird, dass auch diese Zentren, abgesehen<br />
von Oberwesel und Kamp Bornhofen, eine rückläufige Tendenz aufweisen.
Seite 35<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
35<br />
Tabelle 3: Fremdenverkehrsbetriebe / Anzahl der Betten<br />
Anzahl der Fremdenverkehrsbetriebe<br />
Anzahl der Betten<br />
1995 2000 1995 2000<br />
Boppard 52 50 3.195 2.921<br />
St. Goar 24 21 995 948<br />
Oberwesel 20 18 847 942<br />
Bacharach 20 19 841 674<br />
Kamp Bornhofen<br />
18 19 644 800<br />
Summe 134 127 6.522 6.285<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Der Tourismus ist ein entscheidender Faktor der Wirtschaftskraft innerhalb der Gebietskulisse<br />
der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>. Zur Abwendung des negativen Trends bei Gäste- und Übernachtungszahlen,<br />
Bettenzahl u.a. bedarf es insbesondere der Verbesserung der Qualität<br />
und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Herausbildung der Besonderheiten<br />
der Region, vor allem im Hinblick auf das touristische und gastronomische Angebot.<br />
4.6 Land- und Forstwirtschaft<br />
Forstwirtschaft<br />
Wie im Kapitel Flächennutzung erläutert, liegt der Waldanteil innerhalb der Gebietskulisse<br />
mit 57 % weit über dem Landesdurchschnitt.<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Flächennutzung innerhalb der Gebietskulisse in %<br />
9,65<br />
4,71<br />
29,25<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Waldflächen innerhalb der Gebietskulisse nach<br />
Eigenumsverhältnissen in %<br />
15%<br />
22%<br />
56,40<br />
Landwirtschaft Wald Siedlung/Verkehr Sonstige Flächen<br />
63%<br />
Staatswald Gemeindewald Privatwald<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 19: Flächennnutzung innerhalb der Gebietskulisse<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 20: Waldflächen nach Eigentumsverhältnissen<br />
Die Eigentumsverhältnisse stellen sich gemäß obigem Diagramm wie folgt dar:<br />
- Gemeindewald: 11.931 ha<br />
- Privatwald: 4.272 ha<br />
- Staatswald: 2.793 ha
Seite 36<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
36<br />
Der hohe Anteil an Gemeindewald weist auf die Bedeutung des Waldes, auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht, für die Finanzsituation in den Kommunen hin. Für viele Ortsgemeinden<br />
ist der Wald nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle.<br />
Darüber hinaus bietet der Wald ein immenses Potenzial im Hinblick auf den Tourismus<br />
und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Daraus ergeben sich erhöhte Anforderungen<br />
an die Erhaltung und Entwicklung des Waldes im Sinne einer nachhaltigen und<br />
schonenden Bewirtschaftung.<br />
Der Niederwald als ehemals weit verbreitete historische Nutzungsform in der <strong>Mittelrhein</strong>landschaft<br />
spielt hierbei eine besondere Rolle. Aus forstbetriebswirtschaftlicher<br />
Sicht ist diese Nutzungsform nicht tragfähig. Es gibt aktuell kein nachhaltiges Nutzungskonzept<br />
für die Niederwaldbewirtschaftung. Seine Funktionen für das Landschaftsbild,<br />
den spezialisierten Arten- und Biotopschutz sowie den Erosionsschutz sind jedoch unbestritten.<br />
Die Nutzung des Niederwalds als nachwachsende Energieressource verspricht<br />
langfristig die Sicherung dieser traditionellen Kulturform, die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
und die Förderung weiterer ökologischer und sozio-ökonomischer Ziele (Tourismus,<br />
Landschaftsbild und -schutz).<br />
Weinbau<br />
Die Jahrhunderte alte Tradition des Weinbaus am <strong>Mittelrhein</strong> hat ganz wesentlich zur<br />
Gestaltung der Kulturlandschaft beigetragen.<br />
Rebflächen innerhalb der Gebietskulisse 1999<br />
Tabelle 4: Rebflächen<br />
Bestockte Rebfläche<br />
Unbestockte Drieschen<br />
Flächen<br />
Insgesamt darunter<br />
Steillage<br />
Weißweinrebsorten<br />
darunter<br />
Steillage<br />
Rotweinrebsorten<br />
darunter<br />
Steillage 1)<br />
absolut 1.265 799 1.137 741 128 57 183 45<br />
in % 100 63 90 65 10 45<br />
Quelle: Weinbaukartei, Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
63 % der Rebflächen der Gebietskulisse sind als Steillagen zu bezeichnen, dabei handelt<br />
es sich um Rebflächen mit einer Hangneigung von über 30 %. Die Weinsorten verteilen<br />
sich zu 90 % auf Weißweinrebsorten und zu 10 % auf Rotweinrebsorten.<br />
Der Weinbau ist am <strong>Mittelrhein</strong> nach wie vor ein wichtiger Wirtschafts- und Kulturfaktor,<br />
jedoch mit rückläufiger Tendenz. Aufgrund der ökonomisch schwierigen Bewirtschaftung<br />
der Steillagen fallen immer mehr Rebflächen brach. Die nachfolgenden Diagramme verdeutlichen<br />
dies eindrucksvoll:
Seite 37<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
37<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der Weinbaubetriebe<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Entwicklung der Rebflächen in ha<br />
Anzahl der Betriebe<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
573<br />
436<br />
- 55%<br />
256<br />
Rebflächen in ha<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
642<br />
602<br />
- 22%<br />
500<br />
0<br />
1979 1989 1999<br />
0<br />
1979 1989 1999<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 21: Entwicklung der Weinbaubetriebe<br />
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />
Abbildung 22: Entwicklung der Rebflächen<br />
In der Zeit von 1979 bis 1999 hat die<br />
Anzahl der Weinbaubetriebe um 55%<br />
abgenommen.<br />
Rückläufig, wenn auch nicht in der gleichen<br />
Dimension, stellt sich die Zahl der<br />
bewirtschafteten Rebflächen dar. 1999<br />
wurden 22% weniger Rebflächen bewirtschaftet<br />
als 1979.<br />
Die Folgen der Nutzungsaufgabe sind vielfältig. Die Verbuschung der brach liegenden<br />
Weinberge hat negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die auf das trockenwarme<br />
Mikroklima spezialisierte Flora und Fauna (s. Kapitel 4.6). Die fehlende Pflege der<br />
Terrassenmauern brach liegender Weinhänge führt zu deren Einbruch, zur Schädigung<br />
von Wirtschafts- und Wanderwegen und schließlich zur Destabilisierung der Hänge. Diese<br />
Entwicklungen können an einzelnen Hängen des <strong>Mittelrhein</strong>tals bereits beobachtet<br />
werden; Erdrutsche mit der Folge der Gefährdung von Verkehrslinien und Siedlungen<br />
häuften sich im Winter 2001/2002 dramatisch.<br />
Landwirtschaftliche Nutzung<br />
Landwirtschaftliche Nutzung jenseits des Weinbaus findet man v.a. auf den höher gelegenen<br />
Terrassen, an den Terrassenrändern und um die Ortschaften. Insgesamt nehmen<br />
diese Flächen - wenn auch mit rückläufiger Tendenz - einen Anteil von rund 30 % der<br />
Gesamtfläche ein.<br />
Neben einer ackerbaulichen oder extensiven Grünlandnutzung sind dorfnahe Flächen v.a.<br />
als Streuobstwiesen genutzt. Auch hier findet ein allmählicher Wandel der Nutzung<br />
statt. Einige wenige Streuobstbestände werden zur Obstplantage intensiviert, während<br />
auf anderen die Nutzung unterbleibt, so dass sie in Folge verbuschen.<br />
Die Streuobstbestände und Obstkulturen auf den weniger steilen Terrassenfluren sind<br />
ein belebendes Landschaftselement, besonders mit ihrer Farbenpracht in der Blütezeit.<br />
Sie ergänzen die wirtschaftlichen Grundlagen im <strong>Mittelrhein</strong>tal und haben hier auf Grund<br />
des sonnenreichen, milden und beinahe mediterranen Klimas besonders günstige Standortvoraussetzungen.<br />
Die ökologische Bedeutung der Streuobstbestände für die Biotpentwicklung<br />
und Biotopvernetzung ist belegt.
Seite 38<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
38<br />
4.7 Umwelt<br />
Die Gebietskulisse stellt sich hinsichtlich der Umwelt als ein Bereich dar, der für sämtliche<br />
Naturpotenziale und das Landschaftsbild wichtige Funktionen wahrnimmt, die teilweise<br />
eine sehr hohe landes- und bundesweite Bedeutung haben, teilweise gefährdet<br />
und teilweise weiter entwickelbar sind.<br />
Klima<br />
Wie in Kapitel 2 beschrieben, bestehen große klimatische Unterschiede zwischen dem<br />
Rheintal und den Höhen der Gebietskulisse. Gemeinsam ist ihnen die überörtliche Bedeutung<br />
für die Kaltluftproduktion und den Kaltluftstrom. Über 75 % der Flächen im Einzugsbereich<br />
sind bedeutende Frischluftproduktionsflächen (Wald oder Freiräume mit besonderer<br />
siedlungsklimatischer Bedeutung), sowohl für die Siedlungen am Rhein als auch<br />
für das Neuwieder Becken. Um die Dynamik und Wirksamkeit der Talabwinde zu erhalten,<br />
sind insbesondere in den Tallagen und im Bereich der unbebauten Hanglagen die<br />
Täler von Baumaßnahmen oder Aufforstungen freizuhalten.<br />
Boden<br />
Aufgrund der hohen Hangneigungen in der Gebietskulisse ist die potenzielle Erosionsgefahr<br />
sehr groß. Die traditionellen Nutzungsformen durch Terrassenweinbau, Niederwald<br />
oder extensives Grünland wirken als nachhaltige Nutzungen der Erosionsgefährdung<br />
entgegen. Bei hohen Hangneigungen ist der wirksamste Schutz vor Erosion der bewirtschaftete<br />
Niederwald. Im Rahmen des Durchwachsens der Niederwälder und der Intensivierung<br />
der Nutzung entstehen vielerorts größere Erosionsgefährdungen und die Gefahr<br />
von Hangrutschen.<br />
Weitere Bodenfunktionen sind die Lebensraumfunktion, die Produktionsfunktion, die Regelungsfunktion<br />
und die Filter- bzw. Rückhaltefunktion von Schadstoffen des Bodens.<br />
Der Boden ist eine der entscheidenden Grundlagen der Naturraumausprägung. Je nach<br />
Bodeneigenschaften (Basen-, Nährstoff- und Feuchtegehalt) bilden sich sehr unterschiedliche<br />
Biotoptypen aus. In der Gebietskulisse kommt eine große Bandbreite verschiedenster<br />
Bodeneigenschaften auf kleinem Raum vor. Weitere generelle Aussagen<br />
sind nicht möglich.<br />
Belastet sind die Böden linienhaft bzw. punktuell durch Schadstoffbelastungen entlang<br />
stark befahrener Straßen, durch Altablagerungen und Abraumhalden sowie durch Nadelwälder<br />
und Ackernutzungen auf basenarmen Standorten. Bei geschwächter Filterfunktion<br />
bzw. niedrigem Basengehalt ist auch eine Gefahr der Belastung des Grundwassers<br />
durch Schadstoffe bzw. durch Freisetzung von bislang im Boden gebundener<br />
Schwermetalle, insbesondere Aluminium, gegeben. Eine Schwächung der Bodenfunktionen,<br />
generell durch die Luftschadstoffe und punktuell durch besondere Belastungen,<br />
führt auch zu einer verminderten Wasserrückhaltefähigkeit (Pufferfähigkeit für Niederschlagswasser)<br />
der Böden, so dass Hochwasserspitzen leichter auftreten können.<br />
Eine dauerhafte Belastung für die Umwelt stellt auch der erhebliche Einsatz von Herbiziden<br />
entlang der Bahnstrecken dar. Auch die offenen Toiletten sind als Belastung anzusehen.
Seite 39<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
39<br />
Wasser<br />
Oberflächenwasser<br />
Wie nahezu überall haben die<br />
Oberflächengewässer vielfältige<br />
Funktionen, die sich zum Teil<br />
gegenseitig ergänzen. Sie stellen<br />
ein wesentliches Gerüst für die<br />
Vernetzung der Lebensräume dar<br />
und sind herausragendes Element<br />
der Erholungsnutzung. Flüsse<br />
dienen der Schifffahrt – sowohl<br />
der gewerblichen als auch der<br />
Freizeitschifffahrt.<br />
Der Rhein weist gerade am <strong>Mittelrhein</strong><br />
nur geringe Retentionsmöglichkeiten<br />
auf. Zum einen<br />
sind durch die canyonartige Talform<br />
natürlicherweise die Retentionsräume<br />
sehr gering, andererseits<br />
wurden die Retentionsräume<br />
durch die Verbauung der Ufer<br />
weiter eingeschnürt. Des Weiteren<br />
hat nur eine äußerst geringe Abbildung 23: Wasserschutzgebiete<br />
Anzahl der dem Rhein zufließenden Bäche eine natürliche Mündung, so dass die meisten<br />
Bäche durch die Verrohrung am Rhein in ihren wesentlichen Vernetzungsfunktionen vom<br />
Rhein abgeschnitten sind. Ansonsten sind die Bäche im Allgemeinen in einem naturnahen<br />
Zustand, mit teilweiser Ausnahme der Quellbäche oberhalb der Rheinterrasse, in den<br />
Bereichen, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden.<br />
Der Rhein weist durchweg eine mäßige Belastung hinsichtlich der Gewässergüte auf. Die<br />
erfassten Nebenbäche weisen überwiegend eine geringe bis unbelastete Gewässergüte<br />
auf. Noch 1972 wies der Rhein eine kritische Belastung und stellenweise eine starke<br />
bzw. sehr starke Verschmutzung auf. Generell ist eine Renaturierung der Ufer des<br />
Rheins – wo es mit verhältnismäßig geringen Mitteln möglich ist – anzustreben, um einerseits<br />
Retentionsraum freizugeben, andererseits naturnahe Lebensräume für eine Vielzahl<br />
von Tier- und Pflanzenarten zu erhalten bzw. wieder zu entwickeln. Dies gilt im<br />
Prinzip auch für die Nebenbäche, deren naturnaher Zustand zu erhalten bzw. weiter zu<br />
entwickeln ist.<br />
Grundwasser<br />
In der Gebietskulisse gibt es eine Vielzahl von bestehenden und geplanten Wasser- und<br />
Heilquellenschutzgebieten mit einer Gesamtfläche von 28,9 km² (7,4 %). Sie müssen
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
40<br />
besonders vor Belastungen und vor Verunreinigungen geschützt werden. Eine überragende<br />
Bedeutung, wie z.B. das Neuwieder Becken, hat der Raum für die Trinkwassergewinnung<br />
jedoch nicht.<br />
Abbildung 24: FFH- und Vogelschutzgebiete<br />
Arten- und Biotopschutz<br />
Der Raum der Gebietskulisse weist eine<br />
hohe Anzahl an bedeutsamen Flächen<br />
gemäß regionalem Biotopverbundsystem<br />
auf, sowohl Flächen zum Schutz wertvoller<br />
Biotope, als auch wichtige Entwicklungsflächen<br />
zur Biotopvernetzung<br />
und wichtige Funktionsräume des Biotopverbunds.<br />
Aufgrund der besonderen<br />
Lage des Raums kommt eine Häufung<br />
von landes- und bundesweit bedeutsamen<br />
Biotoptypen, mit dem entsprechenden<br />
Arteninventar an Flora und Fauna<br />
vor. Folgende Biotoptypen sind in der<br />
Gebietskulisse zu finden:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Trockenwälder und Gesteinshaldenwälder<br />
Trockengebüsche,<br />
Trockenrasen und Halbtrockenrasen,<br />
Felsen und Höhlen,<br />
Auwaldrelikte,<br />
Streuobstwiesen.<br />
Teilweise kommen feuchte und nasse Lebensräume in enger Verzahnung mit Trockenlebensräumen,<br />
insbesondere in den tief eingeschnittenen Seitentälern, vor. Viele europäische<br />
Tier- und Pflanzenarten haben im <strong>Mittelrhein</strong>gebiet ihre nördlichste Verbreitungsgrenze,<br />
wie z.B. die Smaragdeidechse. Es kommen auch endemische Arten vor, wie z.B.<br />
die Bopparder Schleifenblume. Der Raum ist somit ein bundesweit herausragendes Gebiet<br />
für den Arten- und Biotopschutz, mit teilweise erheblichen Gefährdungen. Diese<br />
sind einerseits in den Nutzungsaufgaben in bislang besonders für die Arten wichtigen<br />
extensiven Nutzungsformen, andererseits in weiterer Bebauung und Nutzungsintensivierung<br />
zu sehen. Die Hauptgefahr für den Arten- und Biotopschutz geht durch die Aufgabe<br />
der bisherigen Nutzung aus.
Seite 41<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
41<br />
Schutzgebiete<br />
Die Gebietskulisse des <strong>Mittelrhein</strong>s ist<br />
zum großen Teil (313 von 394 km²) durch<br />
das Landschaftsschutzgebiet "Rheingebiet<br />
von Bingen bis Koblenz" und den Naturpark<br />
Nassau (21 km²) großflächig geschützt.<br />
Darüber hinaus gibt es 6 Naturschutzgebiete,<br />
8 geplante oder im Verfahren<br />
befindliche Naturschutzgebiete mit<br />
einer Fläche von zusammen 30 km² sowie<br />
etliche Naturdenkmale. Auch hinsichtlich<br />
des NATURA2000-Schutzes hat der Raum<br />
eine sehr hohe Bedeutung. Die Hänge und<br />
Nebentäler des Rheins sind weitgehend<br />
als FFH-Gebiete durch die Landesregierung<br />
nach Brüssel gemeldet.<br />
Daneben sind wesentliche Teile der Gebietskulisse<br />
(33 %) vom Landesamt für<br />
Umweltschutz und Gewerbeaufsicht als<br />
Vogelschutzgebiete vorgeschlagen. Diese<br />
Abbildung 25: Schutzgebiete<br />
Schutzgebietsausweisungen bzw. –vorschläge sind Ausdruck der besonderen Bedeutung<br />
des Raums für den Arten- und Biotopschutz, aber auch für das Landschaftsbild.<br />
Tabelle 5: Schutzgebiete<br />
Anzahl Fläche in km² Prozent<br />
Landschaftsschutzgebiet 1 312,7 79,3%<br />
Naturpark 1 20,8 5,3%<br />
gemeldete FFH-Gebiete 3 49,8 12,6%<br />
Vogelschutzgebiet (vom LfUG vorgeschlagen) 1 131,6 33,4%<br />
Naturschutzgebiete 6 11,8 3,0%<br />
geplante Naturschutzgebiete 8 18,2 4,6%<br />
Heilquellenschutzgebiet 1 8,1 2,1%<br />
Wasserschutzgebiete 9 9,5 2,4%<br />
geplante Wasserschutzgebiete / im Verfahren 13 11,3 2,9%<br />
Gebietskulisse 394,2<br />
Quelle: Amtliches topografisch-kartografisches Informationssystem (ATKIS)<br />
Landschaftsbild<br />
Der Planungsraum wird einerseits durch die naturräumliche Situation des canyonartigen<br />
Durchbruchs des Rheins durch das Mittelgebirge mit den daraus resultierenden großartigen<br />
Landschaftsszenarien, andererseits durch die anthropogene Nutzung bestimmt. Der<br />
Antrag zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes unterstreicht die besondere<br />
Bedeutung der Kulturlandschaft des <strong>Mittelrhein</strong>s. Neben den kulturhistorisch bedeutsa-
Seite 42<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
42<br />
men Landnutzungsformen wie Steillagenweinbau, Streuobstnutzung auf den Rheinterrassen<br />
und Niederwaldnutzung in den steilen Hanglagen, prägen insbesondere die Zeugnisse<br />
aus dem Mittelalter, wie Burgen und Orts- und Stadtkerne, das Bild des Rheins.<br />
Das Offenhalten der Rheinhänge zur Erhaltung dieser kulturhistorischen, einmaligen Kulturlandschaft<br />
in Europa ist derzeit vorrangiges Ziel. Die Hauptgefahr zur negativen Veränderung<br />
des Landschaftsbilds geht von Nutzungsaufgaben und Verbuschung der<br />
Rheinhänge aus, erst in zweiter Linie von einer weiteren Bebauung im beengten Rheintal,<br />
insbesondere an den Hangkanten sowie in 2. oder 3. Baureihe über den historischen<br />
Ortskernen. Punktuell gibt es erhebliche Beeinträchtigungen durch nicht maßstabsgemäße<br />
Bebauung, seien es zu voluminöse bzw. gestalterisch überformte Baukörper oder<br />
Neubaugebiete in exponierter Lage.<br />
4.8 Planungsvorgaben übergeordneter Planungen<br />
Landesentwicklungsprogramm (LEPIII)<br />
Die Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> liegt innerhalb eines im Landesentwicklungsprogramm<br />
(LEP III) ausgewiesenen Schwerpunktraums für den Freiraumschutz von landesweiter<br />
Bedeutung.<br />
Dementsprechend ist im Regionalen Raumordnungsplan für den im LEP III ausgewiesen<br />
Schwerpunktraum für den Freiraumschutz ein regionaler Grünzug auszuweisen. Ziel ist<br />
es, die landschaftsräumlich zusammenhängenden Bereiche mit besonderer ökologischer,<br />
dem Ressourcenschutz dienender Funktion oder mit siedlungsgliedernder Funktion außerhalb<br />
der Siedlungs- und Verkehrsflächen als regionale Grünzüge auszuweisen. In diesen<br />
multifunktionalen Grünzügen soll grundsätzlich nicht gesiedelt werden. Es dürfen nur<br />
Vorhaben zugelassen werden, die die Funktionen des Grünzugs nicht beeinträchtigen.<br />
Eine Verbindung der regionalen Grünzüge mit örtlichen bzw. innerörtlichen Grünbereichen<br />
ist insbesondere bei größeren Siedlungsbereichen anzustreben (LEP III, S. 22). Der<br />
Regionale Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald wird<br />
zur Zeit neu aufgestellt. Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September<br />
2001 wird diese Forderung des LEP III umgesetzt, die auch schon Bestandteil des<br />
Raumnutzungskonzepts <strong>Mittelrhein</strong>tal war.<br />
Regionaler Raumordnungsplan (<strong>Mittelrhein</strong> / Westerwald)<br />
Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September 2001 wird der Raum<br />
des <strong>Mittelrhein</strong>tals und somit auch die Gebietskulisse als besonders planungsbedürftiger<br />
Raum klassifiziert. Dabei werden u.a. Aussagen zu den Themenbereichen Erwerbs- und<br />
Wirtschaftsgrundlage, einzigartige Kulturlandschaft, wertvolle historische Bausubstanz,<br />
Stabilisierung der Bevölkerungszahl und des Arbeitsplatzangebots getroffen.<br />
Raumnutzungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal (Block B des Handlungskonzepts)<br />
Im Raumnutzungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal wurden wesentliche Aussagen zu den Themenfeldern<br />
Siedlung und Verkehr, Entwicklung des Freiraums, Weiterentwicklung der Kulturlandschaft<br />
getroffen, die als Grundlage für den neuen Raumordnungsplan dienen.
Seite 43<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
43<br />
5 Stärken - Schwächen - Analyse<br />
Die in Kapitel 4 (Ausgangslage, Bestandsaufnahme) dargestellte sozio-ökonomische<br />
Ausgangslage der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> lässt sich in Form einer verbal argumentativen Stärken<br />
- Schwäche - Analyse darlegen und erweitern.<br />
STÄRKEN:<br />
1. Bevölkerung<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Starke Verbundenheit der Bewohner<br />
mit ihrer Region<br />
Starkes Traditionsbewusstsein und<br />
Brauchtumpflege<br />
Abwanderungstendenzen der jungen<br />
Bevölkerung<br />
Stagnierende bzw. rückläufige Bevölkerungsentwicklung,<br />
vor allem im Tal<br />
Engagierte Vereine und Einzelpersonen<br />
STÄRKEN:<br />
2. Siedlung / Verkehr<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Verkehrsachsen unmittelbar am Rhein:<br />
Straßen und Schienen sichern die Erreichbarkeit<br />
Bandartige Siedlungsstruktur im Tal<br />
mit guter ÖPNV-Verbindung<br />
Bereits heute bestehende Radwegeverbindungen<br />
bzw. bestehende Planungen<br />
hierzu<br />
Lärmbelastung durch Schienenverkehr<br />
Unzureichende ÖPNV-Verknüpfung<br />
zwischen Tal- und Höhenlagen und<br />
über den Fluss<br />
Unzureichende Querverbindungen,<br />
Fähren /Brücken und Verbindungen<br />
auf die Höhe und zur BAB 61<br />
Lücken im Radwegenetz<br />
Flächendefizite im Talbereich aufgrund<br />
topographischer Hindernisse<br />
Durch fehlende Modernisierungs- und<br />
Investitionsbereitschaft droht der Verfall<br />
an Wohnqualität und historischer<br />
Bausubstanz
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
44<br />
STÄRKEN:<br />
3. Wirtschaft / Versorgung<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Der Rhein als wichtiges Erlebniselement<br />
(touristische Schifffahrt), aber<br />
auch als wichtige europaverbindende<br />
Wirtschaftsachse<br />
Breite kleinteilige Dienstleistungs- und<br />
Gewerbestruktur mit guter Längsverbindung<br />
im Tal<br />
flexible und mobile Arbeitskräfte<br />
Vielfältige kleinteilige Einzelhandelsstruktur,<br />
jedoch mit rückläufiger Tendenz<br />
Trennwirkung des Rheins / mangelnde<br />
Rheinquerungsmöglichkeiten<br />
Hochwassergefahren<br />
Mangelnde Ausnutzung möglicher<br />
Vernetzung von Gewerbe und Dienstleistung<br />
für neue Zielgruppen und Arbeitnehmer<br />
Mangel an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />
insbesondere<br />
auch für Frauen<br />
Mittelzentrale Versorgung nur in Ansätzen<br />
vorhanden<br />
Starke Kaufkraftverluste und mangelnde<br />
Kaufkraftbindung im Rheintal<br />
Kleinteilige Einzelhandelsstruktur / hohe<br />
Abhängigkeit des Einzelhandels<br />
vom Tourismus / teilw. Qualitätsdefizite<br />
4. Weinbau, Land- und Forstwirtschaft<br />
STÄRKEN:<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Weinbau ist nach wie vor eine tragende<br />
Säule für das Image der Region und<br />
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />
sowie das landschaftsbildprägende<br />
Nutzungselement<br />
Strukturwandel in der Landwirtschaft<br />
(Rückgang des Weinbaus), Verbuschung<br />
der Rebflächen<br />
Die weltweite Einzigartigkeit der über<br />
Jahrhunderte getätigte, intensive und<br />
nachhaltige Nutzung des Niederwalds<br />
Fehlende nachhaltige Nutzungskonzepte<br />
für die Niederwaldbewirtschaftung<br />
Erosionsgefahr mit negativen Folgen<br />
für Siedlung, Verkehr und Tourismus
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
45<br />
STÄRKEN:<br />
5. Fremdenverkehr / Tourismus<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Eine Vielzahl an Fremdenverkehrsbetrieben<br />
mit großem Potenzial zur Qualitäts-<br />
und Angebotsverbesserung<br />
Weltweit bekannte berühmte und bedeutende<br />
Natur- und Kulturgüter können<br />
als Wirtschaftsgüter verfügbar<br />
gemacht werden<br />
Modellhafte Ansätze zur Verknüpfung<br />
des endogenen Potenzials (Landwirtschaft,<br />
Weinbau, Gastronomie und<br />
Beherbergung), z.B.: <strong>Mittelrhein</strong>-<br />
Momente, Feriendorfkonzept in Oberwesel<br />
Fehlende Infrastrukturen für eine allgemeine<br />
Qualitätssteigerung und Diversifizierung<br />
des touristischen Angebots<br />
sowie zur Verlängerung der Aufenthaltsdauer<br />
von Gästen und fehlende<br />
Verknüpfung touristischer Potenziale.<br />
Unzureichende kommunenübergreifende<br />
Kommunikation sowie unzureichende<br />
Marketingaktivitäten im Tourismus<br />
Geringe Kooperation zwischen Kulturadministration<br />
und lokalen Nutzern<br />
(z.B. fehlendes Burgenkonzept)<br />
STÄRKEN:<br />
Reizvolle einzigartige Kulturlandschaft,<br />
Einmaligkeit des <strong>Mittelrhein</strong>s<br />
Starke Potenziale im Bereich Kulturund<br />
Erholungslandschaft mit vor- und<br />
frühgeschichtlichen Siedlungsspuren<br />
bzw. archäologischen Fundstätten<br />
Hoher Bekanntheitsgrad der Region<br />
nach Außen<br />
6. Kulturlandschaft<br />
Teilweise negatives Image beim qualitätsbewussten<br />
Touristen<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Für das vorhanden Potenzial zu geringer<br />
Entwicklungstand der natürlichen und<br />
kulturräumlichen Ressourcen<br />
Gering entwickeltes Qualitätsbewusstsein<br />
im Umgang mit dem Kulturgut<br />
Landschaft / Siedlung<br />
Reizvolle topographische Situation –<br />
canyonartiges Engtal<br />
Geringe Flächenkapazitäten im Tal
Seite 46<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
46<br />
STÄRKEN:<br />
7. Baustruktur / Denkmäler<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Kulturhistorisch interessante Dörfer<br />
und Städte mit ihren mittelalterlichen<br />
Kernen<br />
Historische, sehenswürdige Bausubstanz<br />
mit großem Umnutzungspotenzial<br />
für zeitgemäße Nutzungen in den<br />
Orts- und Stadtkernen<br />
Nur schleppend verlaufende Modernisierungstätigkeit<br />
bei der bestehenden<br />
(Wohn)bausubstanz bzw. bei der Sanierung<br />
der historischen Stadt- bzw.<br />
Ortskerne<br />
Vielzahl wichtiger, teilw. einzigartiger<br />
Denkmäler (Burgen/Schlösser, Ruinen,<br />
Klöster, technische Denkmäler, historische<br />
Merkpunkte / hohe Dichte an<br />
römischen mittelalterlichen und frühzeitlichen<br />
Bauten)<br />
Finanzielle Schwierigkeiten beim Erhalt<br />
der historischen Bausubstanz<br />
Konflikte, da moderne kommerzielle<br />
Nutzungen/Ergänzungen kaum zugelassen<br />
sind<br />
STÄRKEN:<br />
8. Ökologie<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Vielfältige Arten und Lebensgemeinschaften<br />
(hohe ökologische Bandbreite)<br />
Hohe Anzahl schützenswerter Tierund<br />
Pflanzenarten<br />
Kleinräumiges Mosaik unterschiedlicher<br />
Naturräume<br />
großartige Landschaftsszenarien, reizvolle<br />
Kulturlandschaft durch anthropogene<br />
Prägung<br />
Aktuelle Gefährdung durch Nutzungsaufgaben<br />
im Weinberg, Streuobst und<br />
Niederwald<br />
Technischer Ausbau des Rheins aufgrund<br />
seiner Funktion als Bundeswasserstraße<br />
dadurch eingeschränkte<br />
Hochwasserrückhaltung<br />
In den Mündungsbereichen verrohrte<br />
Nebenbäche<br />
STÄRKEN:<br />
9. regionale Kooperation<br />
SCHWÄCHEN:<br />
Funktionierende länder-, gemeinden-,<br />
Flussübergreifende regionale Organisation<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal mit Akteuren<br />
aus allen Sektoren<br />
Regionaler Organisationsbedarf einer<br />
dauerhaften ökonomischen Basis, insbesondere<br />
im Zusammenhang mit Management<br />
der Welterbe-Aufgaben
Seite 47<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
47<br />
6 Entwicklungsziele<br />
Das übergeordnete Ziel der vorliegenden <strong>GIEP</strong> ist die Valorisierung des natürlichen und<br />
kulturellen Potenzials.<br />
Die Entwicklungsziele für die Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sind aus dem Handlungskonzept<br />
für das <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein abgeleitet. Diese seinerzeit<br />
im Rahmen von Expertenworkshops, <strong>Mittelrhein</strong>konferenzen und Arbeitskreisen erarbeiteten<br />
Entwicklungsziele bzw. Leitbilder haben nach wie vor oberste Priorität zur Weiterentwicklung<br />
der gesamten Region.<br />
Dies bestätigen auch die Ergebnisse der Gebietsanalyse (vgl. Kap. 4 Ausgangslage, Bestandsaufnahme<br />
und Kap. 5 Stärken-Schwächen-Analyse). Einige wichtige Defizite, die<br />
zur Zielerreichung überwunden werden müssen, seien hier nochmals stichwortartig genannt:<br />
rückläufige Bevölkerungsentwicklung<br />
Rückgang im Tourismusbereich (Übernachtungszahlen und Verweildauer), Verschlechterung<br />
des touristischen Angebots, fehlende Erneuerungen<br />
Rückgang des Weinbaus (Betriebe und Rebflächen)<br />
fehlende oder unzureichende Bewirtschaftungskonzepte für Brachflächen und Niederwald<br />
Mangel an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, insbesondere für Frauen<br />
negatives Image der Urlaubsregion <strong>Mittelrhein</strong><br />
hohe Lärmbelastung<br />
Kooperations- und Koordinierungsdefizite zwischen einzelnen Wirtschaftssektoren<br />
und den Fluss-Anrainern<br />
Daraus ergeben sich die drei wesentlichen Entwicklungsziele der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>:<br />
I<br />
Stärkung der regionalen Identität und Abbau von Kooperationsblockaden<br />
Die Identifikation der Bevölkerung des <strong>Mittelrhein</strong>tales mit ihrer Region muss - auch<br />
durch ein gezieltes Binnenmarketing - gestärkt werden. Nur über ein ausgeprägtes<br />
regionales Selbstverständnis kann das regionale Image (Außenwirkung) beeinflusst<br />
werden.<br />
Gerade die gemeinsamen Stärken, die bewahrt und weiter ausgebaut werden müssen,<br />
um das Potenzial zu wahren, können nicht in Konkurrenz einzelner Standorte<br />
oder Organisationseinheiten zueinander, sondern nur in Zusammenarbeit miteinander<br />
erarbeitet werden. Nur über die Schaffung einer regionalen Identität ist es möglich,<br />
vorhandene Kooperationshemmnisse zu verringern. Arbeitsplätze und Einkommen<br />
aus der Kulturlandschaft werden als wichtige Voraussetzung einer hohen Identifikation<br />
mit der Region gesehen. Insofern sind Projekte zum Erhalt / zur Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen im Gastgewerbe, dem Weinbau und der sonstigen Land- und Forstwirtschaft<br />
von hoher Bedeutung für das Erreichen mehrerer Ziele. Darüber hinaus<br />
wird den Projekten eine hohe Bedeutung zugemessen, die dazu beitragen, die Koope-
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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
48<br />
rationsbereitschaft innerhalb der Region zu unterstützen. Dies spiegelt sich auch in<br />
der hohen Anzahl überkommunaler bzw. nicht räumlich gebundener Projekte wider.<br />
II<br />
Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraums<br />
Das Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> erfüllt - wie jede andere Region auch - vielfältige<br />
Raumfunktionen. Sie ist nicht nur in hohem Maße von Weinbau und Tourismus geprägt,<br />
sondern auch Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort. Durch die besondere topographische<br />
Situation entstehen zum Teil deutliche (Flächen-)Engpässe, Nutzungsund<br />
Interessenkonflikte. Genannt seien beispielsweise Flächenansprüche für Wohn-,<br />
und Versorgungszwecke, die mit dem Landschafts-, Denkmal- oder Hochwasserschutz<br />
kollidieren.<br />
Die historische Bausubstanz lässt sich langfristig nur dann erhalten, wenn sie genutzt<br />
wird. Eine neue Nutzung setzt sehr häufig eine bauliche Anpassung an die veränderten<br />
Nutzungsansprüche voraus. Dies scheint umso eher hinnehmbar zu sein, wenn<br />
architektonisch gute Lösungen für eine Verzahnung von Alt- und Neubauten gefunden<br />
werden. In der Tallage und an ausgewählten, landschaftlich interessanten Stellen<br />
kann das Freizeitwohnen eine Alternative zum Dauerwohnen bilden.<br />
III<br />
Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft<br />
Das <strong>Mittelrhein</strong>tal stellt eine einzigartige Kulturlandschaft dar, deren Erscheinungsbild<br />
und Bedeutung vom Zusammenspiel der natürlichen Gegebenheiten (steilhängiges<br />
Engtal des Rheins), der vom Menschen geprägten Landschaft (Weinberge, Burgen<br />
und historisch geprägte Ortsbilder), der ökologischen Einzigartigkeit (hoch schützenswerte<br />
Biotope an Terrassenhängen, die durch den Weinbau entstanden sind)<br />
sowie vom touristischen Image (Rheinromantik im Tal der Loreley) geprägt ist. Auch<br />
aus Naturschutzsicht weist das <strong>Mittelrhein</strong>tal eine einmalige Besonderheit auf: Durch<br />
die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft mit Weinbergen und Terrassenmauern<br />
in Kombination mit den Schiefer- und Steillagen, die die Wärme speichern und<br />
abstrahlen, ist eine schützenswerte Fauna und Flora entstanden, die einmalig in<br />
Westeuropa ist. Lösungen sind infolge der bestehenden engen Abhängigkeiten aber<br />
nur unter Wahrung der o.g. räumlichen Potenziale und in enger Kooperation zwischen<br />
Weinwirtschaft, Naturschutz, Denkmalpflege und Tourismus sowie den politischen<br />
Entscheidern möglich.<br />
Durch inhaltliche Konkretisierung und z.T. räumliche Schwerpunktsetzung ist beabsichtigt,<br />
die im Handlungskonzept genannten Zielbereiche und Ziele im Rahmen von Leader+<br />
für den Bereich der Gebietskulisse neu zu ordnen und zu gewichten. Durch diese<br />
strategische Ausrichtung wird eine effizientere Erreichung der beschriebenen Ziele angestrebt.<br />
Die genannten Entwicklungsziele der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sind somit mit den Zielen des<br />
rheinland-pfälzischen Leader+-Programms identisch:
Seite 49<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
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Rheinland Pfalz<br />
49<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Förderung einer nachhaltigen Tourismusentwicklung durch Steigerung der touristischen<br />
Attraktivität, der Verbesserung des Radwegenetzes und einer generellen Tourismus-<br />
und Kulturförderung.<br />
Sicherung und Entwicklung des natürlichen Potenzials über eine Verknüpfung von<br />
Landwirtschaft und Natur-/Umweltschutz durch den Erhalt und die Entwicklung von<br />
Naturparks und schutzgebieten sowie die Pflege landschaftsprägender Elemente und<br />
die Wiederherstellung ihrer Funktion.<br />
Steigerung des Einkommens im ländlichen Raum durch eine Verbesserung der Vermarktung<br />
des endogenen Potenzials und durch Schaffung von Zuerwerbsmöglichkeiten<br />
in der Land- und Forstwirtschaft.<br />
Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raums als Arbeitsraum durch Weiterbildung<br />
und Qualifizierung.
Seite 50<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
50<br />
7 Entwicklungsstrategie<br />
Die Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal, Herzstück des romantischen Rheintals zwischen Bingen<br />
und Koblenz, soll in ihrem historisch gewachsenen Charakter erhalten und für die<br />
Zukunft in Europa gestaltet werden.<br />
Die über 2000 Jahre von Menschen in einer einmaligen Natur geschaffene Landschaft<br />
ist das wichtigste Kapital für einen neuen Kulturlandschaftstourismus in einer der ältesten<br />
Tourismusregionen Europas.<br />
Dieses Landschaftskapital besteht allerdings zu großen Teilen aus Elementen, die nicht<br />
direkt und ausschließlich als touristische Attraktionen geschaffen und genutzt wurden,<br />
sondern primär zur Einkommenserzielung der Einwohner dienten: die Weinberge, die<br />
Schiefer- und Erzstollen ebenso wie die Schiffe und Fähren, bis ins 19.Jahrhundert auch<br />
die Wasserkraftnutzung (Mühlen, Rheinmühlen).<br />
Die Fluss- und Verkehrslandschaft des Rheintals verdankt ihren touristischen Ruhm der<br />
literarischen und künstlerischen, der romantischen Verklärung einer rauen, kargen Wirklichkeit.<br />
Die Burgruinen und zerstörten Stadtmauern, die für den Schiffstreidel kahl geschlagenen<br />
Ufer besaßen für die Einwohner des Rheintals ebenso wenig romantischen<br />
Wert wie die steilen Weinberge, die Flöße oder qualmenden Lokomotiven. Die Touristen<br />
jedoch folgten den Beschreibungen der ersten Reiseführer und entdeckten eine Landschaft,<br />
die in unvergleichlicher Weise wilde Natur, nackten Felsen und ungebändigten<br />
Fluss mit den Zeugnissen menschlicher Arbeit und Gestaltung verbindet: die Straßen<br />
und Wege, die Burgen, die Städte mit ihren Befestigungsanlagen und die Weinberge.<br />
Diese Einheit aus natürlicher Schönheit des engen Flusstales und eingepassten Elementen<br />
menschlicher Gestaltung als Grundlage der Erwerbs- und der Existenzsicherung gewann<br />
für die Gäste und Touristen einen selbständigen Wert, der in seiner Wahrnehmung<br />
die beschwerlichen und hässlichen Bestandteile der Kulturlandschaft weitgehend ausblendete.<br />
Die Bilder - damals noch keine Fotografien - der romantischen Rheinlandschaft<br />
prägten zusammen mit den literarischen Werken der Romantik und den nationalen Parolen<br />
die Ikone des romantischen <strong>Mittelrhein</strong>s. Über mehr als 150 Jahre konnte das tatsächliche<br />
Erscheinungsbild der sich langsam verändernden Rheintal-Landschaft diesen<br />
romantischen Idealvorstellungen entsprechen. Wohl gab es hier und da Beeinträchtigungen,<br />
doch das Rheintal blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg eine attraktive Touristik-<br />
Region.<br />
Fremdenverkehrsbetriebe im Rheintal existierten in einem gewachsenen gewerblichen<br />
Umfeld. Die Städte und Gemeinden boten ihren Bürgern neben der Landwirtschaft, dem<br />
Weinbau und der Fischerei eine breite Palette gewerblicher Einkommensquellen. Der<br />
Schieferbergbau gehörte ebenso dazu wie alle Beschäftigungen, die für die Verkehrsträger,<br />
Schifffahrt und Bahn vielfältige Sach- und Dienstleistungen erbringen konnten. Touristikbetriebe<br />
besaßen nur in einzelnen Städten eine vorrangige Bedeutung.<br />
Für das Rheintal hat der Tourismus seine dominante wirtschaftliche Bedeutung in den<br />
vergangenen 50 Jahren weniger durch das Wachstum der Gästezahlen gewonnen, als<br />
vielmehr durch den kontinuierlichen Verlust der übrigen im Tal traditionellen Erwerbsquellen:<br />
Bergbau, Weinbau, Schifffahrt und auch Dienstleistungen. Es hat damit eine<br />
passive Aufwertung stattgefunden. Diesem Bedeutungszuwachs des Tourismus als Erwerbsquelle<br />
standen im gleichen Zeitraum Entwicklungen gegenüber, welche die ur-
Seite 51<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
51<br />
sprünglichen Grundlagen der touristischen Attraktivität minderten. Dazu gehören neben<br />
dem Ausbau der Verkehrswege Bahn und Straße vor allem die Veränderungen des vertrauten<br />
Landschaftsbildes durch den Rückgang des Weinbaus. Das Fremdenverkehrsgewerbe<br />
konnte diese nachteiligen Veränderungen der eigenen Geschäftsgrundlage, des<br />
Landschaftsbildes, nicht beeinflussen. In der Konsequenz stagnierte die Erneuerung und<br />
die Erweiterung des privaten Fremdenverkehrsangebots, so dass heute kaum Standards<br />
einer modernen Touristiknachfrage erfüllt werden können.<br />
Das zentrale Problem der Kulturlandschaftsentwicklung am <strong>Mittelrhein</strong> besteht vor diesem<br />
Hintergrund in der Verknüpfung privater fremdenverkehrswirtschaftlicher Investitionen<br />
mit öffentlichen Initiativen zur Gestaltung des Erscheinungsbildes der Kulturlandschaft.<br />
Die aus der ursprünglichen Erwerbstätigkeit der Einwohner geschaffene Kulturlandschaft<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal soll künftig auch nach den Ansprüchen des Naturschutzes und<br />
des Fremdenverkehrs gestaltet werden.<br />
Ansatzpunkte des EPPD<br />
Die <strong>GIEP</strong> nimmt das Ziel A der Leitlinie von Leader+, die Valorisierung des natürlichen<br />
und kulturellen Potenzials, als übergeordnetes Entwicklungsziel auf. Dazu werden folgende<br />
Ansätze des rheinland-pfälzischen Leader+-Programms aufgegriffen:<br />
Ansatz 1.2: Qualifizierung von Personen im ländlichen Raum<br />
Ansatz 2.1: Methoden zur Verbesserung und Vermarktung endogener Potenziale<br />
Ansatz 2.2: Nutzung von Zuerwerbsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft<br />
Ansatz 3.1: Erhaltung und Entwicklung von Naturparken und Schutzgebieten<br />
Ansatz 3.2: Pflege von landschaftsprägenden Elementen und Wiederherstellung ihrer<br />
Funktionalität<br />
Ansatz 4.1: Möglichkeiten der Steigerung der touristischen Attraktivität<br />
Ansatz 4.3: Tourismus und Kulturförderung<br />
Integration in nationale Planungen<br />
Die im EPPD geforderte Kohärenz mit den Mainstream-Programmen ist durch. Die <strong>GIEP</strong><br />
greift die bestehenden internationalen, nationalen und regionalen Planungen und Aktivitäten<br />
für das Rheintal auf (vgl. Kapitel 1). Zu nennen sind hier v.a.<br />
ZIL (Zukunftsinitiative ländlicher Raum),<br />
Ziel 2-Programm,<br />
Ziel 3-Programm,<br />
das Landesentwicklungsprogramm (LEP III),<br />
der Regionale Raumordnungsplan (Entwurf der neuen Fassung vom September<br />
2001),<br />
das Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal (Block A, B und C),<br />
die vielfältigen Aktivitäten des <strong>Mittelrhein</strong>forums,<br />
das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) zur Nutzung und Pflege<br />
der Weinbergsbrachen.
Seite 52<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
52<br />
Die wichtigste strategische Bedeutung erhält die <strong>GIEP</strong> durch Verbindung mit dem Antrag<br />
zur Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tals in die Welterbeliste der UNESCO. Die <strong>GIEP</strong> greift die<br />
im Managementplan (Planungsgemeinschaft <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald u.a., 2001) und im<br />
"Antrag zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO" (Der Regierungsbeauftragte für<br />
das Anerkennungsverfahren des UNESCO-Welterbe <strong>Mittelrhein</strong>, 2001) genannten Ziele<br />
auf und unterstützt die dort aufgeführten Einzelmaßnahmen durch eigene Projekte. Die<br />
<strong>GIEP</strong> wird zum unverzichtbaren Baustein für die Anerkennung des <strong>Mittelrhein</strong>tals als<br />
Welterbe der UNESCO. Damit kommt der vorliegenden <strong>GIEP</strong> eine landesweit sicherlich<br />
einzigartige strategische Ausrichtung und Bedeutung zu.<br />
Durch Ausrichten der <strong>GIEP</strong> an diesen bestehenden Planungen wird sie in die vielfältigen<br />
Aktivitäten in der Region eingebettet. Die Projekte der vorliegenden <strong>GIEP</strong> ergänzen und<br />
flankieren in idealer Weise die genannten Mainstream-Programme und fügen sich in die<br />
vom Land Rheinland-Pfalz verfolgte Gesamtstrategie zur Entwicklung der ländlichen<br />
Räume ein.<br />
Horizontale Ziele von Leader+<br />
Die horizontalen Ziele Nachhaltigkeit und Chancengleichheit haben durch Integration in<br />
die <strong>GIEP</strong> Berücksichtigung gefunden. Die <strong>GIEP</strong> ist auf den Erhalt und die nachhaltige Gestaltung<br />
der Kulturlandschaft sowie die Sicherung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
aus diesem Kapital ausgerichtet. Es ist davon auszugehen, dass die dadurch geschaffenen<br />
Arbeitsplätze überwiegend für Frauen und junge Arbeitnehmer ausgestaltet werden.<br />
Pilotcharakter<br />
Die Valorisierung des Kapitals "Natur- und Kulturlandschaft" ist nur durch innovative<br />
Formen der Kooperation zwischen privaten Eigentümern der Landschaft, den direkten<br />
und indirekten Nutzern der gestalteten Kulturlandschaft, den privaten Fremdenverkehrsunternehmen<br />
und den öffentlichen Trägern des Naturschutzes und der Landschaftspflege<br />
notwendig. Im Rahmen der gewählten Strategie der Gestaltung und Vermarktung der<br />
Kulturlandschaft werden Instrumente für eine integrative Zusammenarbeit der wichtigsten<br />
Akteure in der Region entwickelt. Sie zielt auf eine neue und verbesserte Nutzung<br />
vorhandener Potenziale, indem bestehende Erwerbsquellen durch Elemente touristischer<br />
Angebote in zentraler, kooperativer Regie ergänzt werden.<br />
Der Pilotcharakter der <strong>GIEP</strong> ist damit zum Einen in der oben skizzierten Schaffung von<br />
Querverbindungen zwischen bisher voneinander getrennten Wirtschaftssektoren zu sehen.<br />
Zum Anderen kommen neuartige Methoden zum Einsatz, mit denen die im Gebiet<br />
vorhandenen Humanressourcen mit den natürlichen Ressourcen kombiniert werden, um<br />
das endogene Potenzial besser zu erschließen.<br />
Bottom-up-Ansatz<br />
Die im "Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein" (Block A) erfolgreich<br />
angewandte Planung von unten bildete auch die Grundlage des bisherigen Leader+-<br />
Prozesses. Der Bottom-up-Ansatz wurde durch die Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong>, durch<br />
Einbindung aller interessierten lokalen Akteure und durch gemeinsame Beratung und<br />
Entscheidung über die <strong>GIEP</strong> realisiert (s. Kapitel 2).
Seite 53<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
53<br />
Übertragbarkeit<br />
Die Übertragbarkeit ist auf der Ebene der Methodik und der Strategie gegeben. Die Ausrichtung<br />
der <strong>GIEP</strong> auf die Integration in nationale und europaweite Entwicklungsaktivitäten,<br />
die regionalen Bedürfnisse, eine Kooperation bei der Erarbeitung der Entwicklungsziele<br />
und Projekte und die Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen - insbesondere<br />
über Landesgrenzen – hinweg kann als Modell verstanden werden, das auch in anderen<br />
Regionen Impulse für eine integrierte und nachhaltige Entwicklung sorgt.<br />
Durch Erfüllung der oben genannten Bedingungen und Voraussetzungen fügt sich die<br />
<strong>GIEP</strong> der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> in die Leader+-Leitlinien und Vorgaben des rheinlandpfälzischen<br />
Leader+-Programmes (EPPD) ein. Die Kohärenz der vorliegenden <strong>GIEP</strong> mit<br />
dem Leader+-Programm ist somit gegeben.<br />
Erwartete Effekte<br />
Die <strong>LAG</strong> erwartet sich von der Umsetzung der <strong>GIEP</strong> eine nachhaltige Entwicklung der<br />
Region in Bezug auf alle drei Aspekte von Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales.<br />
In ökologischer Hinsicht werden durch die <strong>GIEP</strong> zum Einen positive Auswirkungen auf<br />
die Akzeptanz von Schutzgebieten, und hier insbesondere der vielen NATURA 2000-<br />
Gebiete erwartet. Zum Anderen ist durch die vielfältigen Maßnahmen zur Sicherung und<br />
Entwicklung der Landschaft eine weitere Erhöhung der ökologischen Wertigkeit und der<br />
Attraktivität für Besucher und Bewohner auszugehen.<br />
Zu den erwarteten ökonomischen Auswirkungen wird durch die Stärkung des Tourismus,<br />
z.B. mittels verstärkter Werbung im Ausland oder mittels eines neuen Konzepts für<br />
Ferienwohnungen, eine Verbesserung der Arbeitsplatzsituation in diesem Sektor zählen.<br />
Messbar wird diese Wirkung z.B. auch an der erwarteten Verbesserung der Indikatoren<br />
"Verlängerung der Aufenthaltsdauer" und "Anzahl der Gäste". Die Gäste sollen als Kunden<br />
regionaler Produkte geworben und langfristig gebunden werden. In Folge ist somit<br />
auch mit einer Erhöhung der regionalen Wertschöpfung und einer Stabilisierung der Arbeitsplatzsituation<br />
in der Landwirtschaft zu rechnen.<br />
Zu sozio-kulturellen Wirkungen werden zum Einen die Stärkung der regionalen Identität<br />
durch die gemeinsame Erarbeitung und Umsetzung der <strong>GIEP</strong> und die länder- und<br />
flussübergreifende Zusammenarbeit. Zum anderen ist durch die ökonomischen und ökologischen<br />
Wirkungen eine Erhöhung der Attraktivität der Region für die Bewohner zu<br />
erwarten. Die Umsetzung der <strong>GIEP</strong> trägt somit zu einer Konsolidierung bzw. Erhöhung<br />
der aufgezeigten negativen Bevölkerungsentwicklung (s. Kapitel 4.1) bei.
Seite 54<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
54<br />
8 Handlungsfelder und Projekte<br />
Während die genannten Ziele die Entwicklungsrichtung auf allgemeiner Ebene vorgeben,<br />
findet in den Handlungsfeldern und Projekten deren räumliche und inhaltliche Konkretisierung<br />
statt. Es wurden 4 ineinandergreifende Handlungsfelder gewählt, von denen dem<br />
Handlungsfeld A "Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots"<br />
die größte Bedeutung zugemessen wird.<br />
Den nun folgenden Ausführungen der Handlungsfelder und zugeordneten Projekte<br />
schließt sich eine differenzierte Beschreibung jedes einzelnen Projektes in Form eines ca.<br />
2-seitigen Projektbogens an.<br />
A<br />
Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots<br />
Die in Kap. 4 – Bestandsaufnahme<br />
herausgestellte geringe Verweildauer<br />
der Gäste wird als zentraler<br />
Indikator einer negativen touristischen<br />
Entwicklung gesehen. Die<br />
Bedingungen für einen längeren<br />
Aufenthalt der Gäste am <strong>Mittelrhein</strong><br />
sind unbedingt zu verbessern.<br />
Neue Offerten für einen umweltverträglichen<br />
Aufenthalt in der<br />
Kulturlandschaft sollen geschaffen<br />
werden. Insbesondere Familien mit<br />
Kindern müssen attraktive Beherbergungsmöglichkeiten<br />
angetragen<br />
werden. Es soll eine Kooperation<br />
der vorhandenen und neuen Anbieter<br />
dieser Urlaubsform gefunden<br />
werden, um ein differenziertes und<br />
Abbildung 26: Wirkungskreislauf Tourismus<br />
marktfähiges Angebot für die<br />
Gästegruppen zu erarbeiten und zu pflegen. Die erwarteten Wirkungen und<br />
Synergieeffekte sind sehr vielfältig: Neben den geschaffenen bzw. erhaltenen Arbeitsplätzen<br />
im Bereich Tourismus und Gastronomie dürften eine stärkere Auslastung des<br />
kulturellen Angebots und eine bessere Vermarktung der regionalen Produkte die spürbarsten<br />
Auswirkungen sein (s. Abb 26). Es werden aber auch positive Auswirkungen auf<br />
die Wertschätzung der Natur- und Kulturlandschaft angestrebt.
Seite 55<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
55<br />
Folgende Projekte sind diesem Handlungsfeld zugeordnet:<br />
P1 Kooperative / Zweckverband "Freizeitwohnen in der Kulturlandschaft"<br />
P2 Initialprojekt Freizeitwohnen in St. Goar<br />
P3 Initialprojekt Freizeitwohnen in Bacharach<br />
P4 Initialprojekt Freizeitwohnen in Kaub<br />
P5 Initialprojekt Freizeitwohnen in Niederburg<br />
B<br />
Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus<br />
Der erste Kontakt der Gäste mit dem <strong>Mittelrhein</strong> findet meist in den Hotels und Gaststätten<br />
statt. Fachliche Kompetenz und Auftreten des Servicepersonals, aber auch der<br />
sonstigen Multiplikatoren sind entscheidend für den bleibenden Eindruck als Touristenregion.<br />
Daher wird dem Bereich Schulung und Qualifizierung eine hohe Bedeutung zugemessen.<br />
Positive Beispielprojekte einer Kooperation sollen als Vorlage für die verstärkte Verknüpfung<br />
der Weinkultur mit der Gastronomie und dem Tourismus dienen. Bestehende Kooperationen,<br />
wie die sehr erfolgreichen „<strong>Mittelrhein</strong>-Momente“, werden aufgegriffen und<br />
intensiviert. Neue Projekte wie z.B. "Kulinarische Sommernacht" werden initiiert und<br />
sollen später als "Selbstläufer" der Umsetzung der Ziele dienen.<br />
Auch dem Marketing und der Außendarstellung sollen verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet<br />
werden. Im Ausbau des Flughafens Hahn wird die Erschließung eines neuen europäischen<br />
Gästepotenzials auch für das <strong>Mittelrhein</strong>tal gesehen.<br />
Entsprechend der wirtschaftlichen Bedeutung dieses Handlungsfelds sind hier 9 Projekte/<br />
Maßnahmen geplant:<br />
P6 Monorackbahn Ölsberg: Verbesserung der Bewirtschaftungs- und Vermarktungsbedingungen<br />
P7 Kulinarische Sommernacht<br />
P8 <strong>Mittelrhein</strong>-Momente<br />
P9 à la region<br />
P10 Vino Rhein-Nahe: Weinproben in der Landschaft<br />
P11 Qualifizierung des Servicepersonals<br />
P12 Aufbau von Vinotheken<br />
P13 RegionalRegal - Vermarktung regionaler Produkte des <strong>Mittelrhein</strong>s<br />
P14 Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen<br />
P15 Wanderführer Rhein-Burgen-Wanderweg<br />
C<br />
Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft in regionaler Kooperation der<br />
Gemeinden und Städte - Landschaftsgärtnerei<br />
Um den Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft zu sichern, müssen künftig verstärkte<br />
Anstrengungen von Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und Naturschutz unternommen<br />
werden. Die "aktiven Gestalter" der Landschaft, Land- und Forstwirtschaft und des<br />
Weinbaus, sind auch künftig für die Gestaltung des Landschaftsbilds unverzichtbar.<br />
Doch müssen neue Formen der Landschaftspflege auf den Flächen gefunden werden, die<br />
keiner Nutzung mehr unterliegen. Im Rahmen des E+E-Projekts finden diesbezüglich
Seite 56<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
56<br />
umfangreiche Studien statt. Darüber hinausgehende und daran anknüpfende Aktivitäten<br />
sollen durch Aufbau eines Landschaftspflegeverbands weiter gefördert und gebündelt<br />
werden. Hierzu ist eine Kooperation der Städte und Gemeinden zu gründen.<br />
Der besonders hohen Dichte schützenswerter Flächen wie z.B. Naturschutzgebiete oder<br />
Flächen des NATURA2000-Netzes soll durch ein eigenes Projekt (P18) Rechnung getragen<br />
werden. Dem Rhein als bedeutendem raumprägenden Gewässer soll durch fünf<br />
Projekte (P19 bis P23) besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese Projekte<br />
dienen zum Einen der Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft, zum Anderen auch<br />
dem Ausbau des touristischen Angebots.<br />
Dem Handlungsfeld "Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft" sind folgende Projekte<br />
zugeordnet:<br />
P16 Gründung eines Landschaftspflegeverbands<br />
P17 Niederwaldbewirtschaftung<br />
P18 NATURA2000: Kultur- und Naturlandschaften erleben<br />
P19 Gestaltung der Rheinuferpromenade in St. Goar<br />
P20 Renaturierung des Rheinufers in Kestert<br />
P21 Entfernen des Pappelwäldchens am Fuß der Loreley<br />
P22 Erschließung und gestalterische Aufwertung des Rheinufers in Filsen<br />
P23 Freilegen des Retentionsraums Haus Peterspay in Boppard<br />
D<br />
Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials<br />
Das unbestritten hohe Potenzial des <strong>Mittelrhein</strong>tals als Ferienregion soll durch Ausbau<br />
des kulturellen und touristischen Angebots weiter ausgeschöpft werden. Die Kulturlandschaft<br />
bietet viele Ansatzpunkte für aktuelle Formen der Freizeitnutzung: Aktives Erleben<br />
und Erfahren der Landschaft wie auch stille Erholung, Wahrnehmung mit allen Sinnen,<br />
Ausstellungen usw.. Das Spektrum der geplanten Projekte reicht von der Erschließung<br />
der Landschaft durch bauliche Maßnahmen über den Erhalt und die Nutzung kulturhistorisch<br />
bedeutender Bauten bis hin zum Bau eines Jugendzeltplatzes mit Walderlebniszentrum.<br />
Zum Handlungsfeld "Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials"<br />
gehören folgende Projekte:<br />
P24 Kulturlandschafts-Themenpfade (Rheinfels, Stahleck, Schönburg, Loreley)<br />
P25 Walderlebniszentrum mit Jugendzeltplatz<br />
P26 Initiierung eines Rheintal-Marathons<br />
P27 Wettbewerb Rheinmühlen<br />
P28 multimediale Ausstellung zum Thema Wald in der "Alten Burg" Boppard<br />
P29 Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof Bacharach<br />
P30 Erhalt und neue Nutzung des ehemaligen Forstamts in Kaub<br />
P31 Bau einer Mountain-Bike Strecke im Stadtwald Boppard<br />
P32 Naturlehrpfad in Spay<br />
P33 Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel<br />
P34 Bau eines Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai<br />
P35 Erhalt und neue Nutzung des alten Krans in St.Goarshausen<br />
P36 Erschließung und Freilegung der römischen Wasserleitung in Brey
Seite 57<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
57<br />
P37 Bau eines Aussichtsturms auf der "Fleckertshöhe" in Boppard<br />
P38 Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein" in St. Goar<br />
P39 Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz in Boppard-Buchenau<br />
Förderung der <strong>LAG</strong><br />
Für das Managment der <strong>LAG</strong> und die Begleitung des weiteren Leader+-Prozesses (s.<br />
Kapitel 3) sind Gesamtkosten für Personal und Material in Höhe von 150.000 EUR vorgesehen.<br />
Hierzu wurde ein eigenes Projekt geschaffen:<br />
P40 Förderung der <strong>LAG</strong><br />
Projekte in Hessen (außerhalb der Förderung von Leader+)<br />
Über die genannten Projekte hinaus finden auf hessischer Seite weitere Maßnahmen<br />
statt, die sich optimal in die <strong>GIEP</strong> einfügen.<br />
Rheingauer Schlemmerwochen<br />
Rheingau-Musik-Festival<br />
Vinothek Brömserburg in Rüdesheim a.Rh.<br />
Offenhaltung von Weinbergsterrassen<br />
Errichtung eines historischen Wasserrads an der Wisper<br />
Sie ergänzen die auf rheinland-pfälzischer Seite zu realisierenden Projekte zu einem integrierten,<br />
rheintalweiten Maßnahmenkatalog.
Seite 58<br />
Projekt 1<br />
Aufbau einer Kooperation / eines Zweckverbands<br />
"Ferienwohnen in der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>"<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Ansprechpartner Dr. Rönneper<br />
Adresse<br />
Karmeliter Str. 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal – Betriebe und Unternehmen aus Landwirtschaft und<br />
Gastronomie<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Projektbeschreibung<br />
Zur Ausweitung des Angebotes Ferien in der Kulturlandschaft soll eine Kooperation<br />
für die vorhandenen und neuen Anbieter dieser Urlaubsform aufgebaut<br />
werden um ein differenziertes und markfähiges Angebot für die Gästegruppen<br />
zu erarbeiten und zu pflegen. Es soll eine spezifische Marketing<br />
Strategie FreizeitWohnen in der Kulturlandschaft entwickelt werden.<br />
<br />
<br />
Winzer und Landwirte<br />
Unternehmen des Fremdenverkehrsgewerbes<br />
geplante Maßnahmen Bewertung und räumliche Bestimmung der Nachfrage in Europa<br />
Einheitliche Darstellung des Angebots für die Hauptzielgruppen<br />
Vertriebs- und Buchungsverbund<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
In der Region<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bündelung der Aktivitäten<br />
Gemeinsamer Einsatz der Neuen Technologien für Vertrieb und Buchungen<br />
Gesteigerte Auslastung der bestehenden touristischen Angebote im<br />
öffentlichen und privaten Sektor in der Region<br />
Erschließung neuer internationaler Kundenpotentiale<br />
Zeitplanung<br />
ca. 5 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf 210.000,- €<br />
geplante Finanzierung<br />
Agrarförderung, Tourismusgewerbeförderung
Seite 59<br />
Projekt 2<br />
Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />
in Bacharach-Henschhausen<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Bacharach<br />
Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Kochkämper<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Träger: Private Investoren<br />
Partner: Stadt Bacharch<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser am Aussiedlerhof<br />
Henschhausen soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in<br />
der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />
Landwirte<br />
geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 4 Häusern in Verbindung zum<br />
landwirtschaftlichen Betrieb<br />
<br />
Zentrale Vermarktung und Management<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Bacharach Henschhausen<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
<br />
<br />
<br />
Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen<br />
Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />
Schaffung von Zusatzeinkommen in der Landwirtschaft / Weinbau<br />
Bereitstellung von vorwiegend Frauenarbeitsplätzen<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />
ca. 2 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf 300.000,- €<br />
geplante Finanzierung<br />
80 % Anteil Eigenanteil des Investors<br />
20 % Zuschuss z. B. „Urlaub auf Bauerhöfen“
Seite 60<br />
Projekt 3<br />
Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />
in Kaub<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Kaub<br />
Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Werr<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Träger: privater Investor<br />
Partner: Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Kaub<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Projektbeschreibung<br />
Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser auf der Kauber<br />
Platte soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kulturlandschaft<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />
Landwirte<br />
geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 4 Häusern in Verbindung zum<br />
landwirtschaftlichen Betrieb<br />
Zentrale Vermarktung und Management<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Kaub<br />
<br />
<br />
<br />
Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen<br />
Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />
Schaffung von Zusatzeinkommen in der Landwirtschaft / Weinbau<br />
Bereitstellung von vorwiegend Frauenarbeitspläten<br />
gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />
ca. 2 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf 300.000,- €<br />
geplante Finanzierung 80 % Eigenanteil des Investors<br />
20 % Zuschuss z. B. „Urlaub auf Bauernhöfen“ / Leader+
Seite 61<br />
Projekt 4<br />
Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />
in Oberwesel-Dellhofen<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Oberwesel<br />
Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Bungert<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Träger: privater Investor<br />
Partner: Forum <strong>Mittelrhein</strong> und Gemeinde Dellhofen<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Projektbeschreibung<br />
Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser auf der Dellhofener<br />
Platte soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kulturlandschaft<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />
Landwirte und deren Familien<br />
geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlagen mit 4 Häusern in Verbindung zum<br />
landwirtschaftlichen Betrieb<br />
Zentrale Vermarktung und Management.<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Oberwesel-Dellhofen<br />
<br />
<br />
Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen<br />
Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />
Schaffung von Zusatzeinkommen und vorwiegend Frauenarbeitsplätzen<br />
gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />
ca 2 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf ca. 300.000,- €<br />
geplante Finanzierung 80 % Träger / Investor<br />
20 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus
Seite 62<br />
Projekt 5<br />
Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />
in St.Goar-Werlau<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt St. Goar<br />
Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Mallmann<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Träger: privater Investor<br />
Partner: Forum <strong>Mittelrhein</strong>, Stadt St. Goar<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Projektbeschreibung<br />
Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser am<br />
Schwimmbad Werlau soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der<br />
Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />
<br />
<br />
Einzelinvestor<br />
Gesellschaft ansässiger Fremdenverkehrsbetriebe<br />
geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 15 Häusern in Verbindung zum<br />
Freibad<br />
Zentrale Vermarktung und Management<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
St.Goar - Werlau<br />
<br />
<br />
Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen schweren lokalen<br />
Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />
Schaffung von Zusatzeinkommen und vorwiegend Frauenarbeitsplätzen<br />
gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />
ca 4 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf Gesamt 1,5 Mio. €, davon<br />
ca. 300.000,- € Maßnahmen im Sinne des LEADER plus Gedankens<br />
geplante Finanzierung 80 % Träger / Investor<br />
20 % Zuschüsse aus Landesmittel / LEADER plus<br />
In diesem Rahmen sollen Zuschüsse für eine förderfähige Gesamtsumme<br />
von max. 300.000,- € beantragt werden.
Seite 63<br />
Projekt 6<br />
Reaktivierung einer Weinbergslage von hoher kulturhistorischer<br />
und landespflegerischer Bedeutung (Oelsberg)<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Arbeitsgruppe „Landliche Entwicklung <strong>Mittelrhein</strong>tal“<br />
Ansprechpartner Thomas Burg, Kulturamt Simmern<br />
Adresse<br />
Schlossplatz 10, 55469 Simmern<br />
Telefon 06761 / 940227<br />
e-mail; homepage Thomas.burg@landentwicklung-simmern.rlp.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Teilnehmergemeinschaft des Bodenordnungsverfahrens Oberwesel Oelsberg<br />
und Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />
Projektbeschreibung<br />
Reaktivierung einer Weinbergslage von hoher kulturhistorischer und landespflegerischer<br />
Bedeutung.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />
Be- und Anwohner<br />
Winzer<br />
Regionale Wirtschaftsunternehmen<br />
geplante Maßnahmen Entbuschung und Freilegung von Teilbereichen<br />
Zukunftssichere Sanierung des Trockenmauersystems<br />
Landschaftsverträgliches Einbringen notwendiger Infrastruktur:<br />
Bau einer Monorackbahn<br />
Wander- und Wirtschaftswegeverbindungen<br />
Sondermaßnahmen: Aussichts-, Veranstaltungs- und Weinprobierstand,<br />
Schulweinberg<br />
Ort der geplanten Ehemalige Weinbergslage „Oberweseler Oelsberg“<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Wertschöpfende Verknüpfung von einzigartiger Kultur- und Naturlandschaft<br />
mit dem Marketing von Region und Wein. Es entsteht für Touristen und Bevölkerung<br />
ein imageprägendes Erlebnis des Zusammenhangs zwischen<br />
Landschaftsästhetik und menschlichem Wirtschaften. Es ist die vielversprechende<br />
Möglichkeit, Rheinromantik in moderner und wohlverstandener Form<br />
zu erleben.<br />
<br />
<br />
Imageförderung durch beispielhafte Wiederherstellung des Steillagenweinbaus<br />
Attraktivitätssteigerung Rheintaltourismus
Seite 64<br />
Zeitplanung Juni 2002 Planungskonzepterstellung<br />
November 2002 Entbuschungsmaßnahmen<br />
Frühjahr 2003 Sanierung des Trockenmauersystems<br />
April 2003 Ausbau Wander- und Wirtschaftswege und Anlegung des<br />
Schulweinberges<br />
Mai 2003 Bau der Monorackbahn und des Veranstaltungs- und<br />
Weinprobierstandes<br />
August 2003 Entwicklung des Marketingkonzeptes „Oelsberg-Cuvee“<br />
geplanter Finanzbedarf Gesamtprojekt ca. 510.000,- € / davon ausgewählt für die Leader+-<br />
Förderung: Bau einer Monorackbahn und Marketing für den Oelsberg mit<br />
insgesamt 175.000,- €<br />
geplante Finanzierung Teilnehmergemeinschaft der Bodenordnung Oberwesel Oelsberg<br />
Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />
90 % Flurbereinigung<br />
10 % Teilnehmergemeinschaft der Bodenordnung Oberwesel Oelsberg
Seite 65<br />
Projekt 7<br />
Kulinarische Sommernacht<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.<br />
Ansprechpartner Hiltrud Specht<br />
Adresse<br />
Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />
Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr 06741 / 7712<br />
e-mail; homepage www.mittelrhein-wein.com<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
„<strong>Mittelrhein</strong> – Wein e.V.“ in Zusammenarbeit mit den Winzern, Gastronomen,<br />
Verkehrsämtern vor Ort<br />
Projektbeschreibung<br />
Touristisches Highlight als Angebot für die Besucher und Touristen.<br />
Werbung für heimischen Wein und heimische Speisen; dadurch Sicherheit<br />
des Weinabsatzes und Erhalt des Steillagenweinbaues am <strong>Mittelrhein</strong>.<br />
Einheitlicher hochwertiger Auftritt der Winzer und Gastronomen.<br />
Es wird eine Anschubfinanzierung für die ersten Jahre benötigt. Anschließend<br />
sollte die Veranstaltungsreihe in Eigenregie fortgesetzt werden.<br />
Weinfreunde aus dem In- u. Ausland.<br />
Attraktives Angebot für die Urlauber vor Ort<br />
Winzer und Gastronomen, Stärkung der örtlichen Infrastruktur<br />
geplante Maßnahmen 4 Kulinarische Sommernächte in den Rheinanlagen von Bacharach, St.<br />
Goar, Boppard, Oberwesel (Anbaugebiet MR)<br />
1 Kulinarische Sommernacht in Lorch (Rheingau) mit jeweils Winzern<br />
und Gastronomen als Partner<br />
Diese Veranstaltungsreihe soll jeweils in den Sommermonaten Juli / August<br />
an unterschiedlichen Wochenenden stattfinden.<br />
Auftritte von Künstlern, Musikprogramm, Feuerwerk<br />
Bewerbung durch Anzeigen, Internet und Flyer<br />
Mailings an Reiseveranstalter<br />
Plakate<br />
Gemeinsame Speise- und Weinkarte mit Infos über Veranstaltungsort,<br />
Übernachtungsmöglichkeiten, Einkehr beim Winzer, Sonstiges<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Städte mit attraktiven Rheinanlagen, die touristisch stark frequentiert sind<br />
wie z. B. Bacharach, St. Goar, Oberwesel, Boppard, Lorch<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Bei Besuchern Interesse für regionale Produkte (Wein u. Speisen) stärken;<br />
in Bezug mit der Landschaft Aufmerksamkeit erwecken<br />
Aufbau von neuen Zielgruppen für den Urlaub am <strong>Mittelrhein</strong> und den<br />
Weinabsatz<br />
Wir – Gefühl zwischen Winzer / Gastronom stärken, dadurch besserer<br />
Absatz von Wein in der Gastronomie<br />
Veranstaltung jedes Jahr am gleichen Wochenende.
Seite 66<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Anreiz für weiteren evtl. längeren Aufenthalt am <strong>Mittelrhein</strong><br />
Durch die Neukundengewinnung und besseren Weinabsatz Erhaltung<br />
des Steillagenweinbaues<br />
Kooperation von Winzern, Gastronomen, Touristikern vor Ort<br />
Kooperation mit dem Nachbarweinanbaugebiet Rheingau<br />
Bekanntheitsgrad der Region, der Winzer, Gastronomen steigern<br />
Zeitplanung<br />
April / Mai 2002 Ausarbeitung des Konzeptes mit den Beteiligten<br />
An 5 Wochenenden jeweils an anderem Standort Durchführung der Veranstaltung<br />
Wiederholung jedes Jahr an gleichen Wochenenden<br />
Bacharach fester Termin 24./25.August 2002<br />
geplanter Finanzbedarf ca. 30.000,- € pro Veranstaltung, bei 5 Veranstaltungen 150.000 €<br />
geplante Finanzierung 65 % Zuschuss über Tourismusförderung<br />
35 % Eigenanteil aus Teilnahmegebühr und anteilige Kosten für jeden<br />
Winzer und Gastronom
Seite 67<br />
Projekt 8<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Momente<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name <strong>Mittelrhein</strong>-Wein e. V.<br />
Ansprechpartner Hiltrud Specht<br />
Adresse<br />
Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />
Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr Tel. 06741 / 7712<br />
e-mail; homepage www.mittelrhein-momente.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
„<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft<br />
„<strong>Mittelrhein</strong>-Momente“ sowie den <strong>Mittelrhein</strong>-Musik-Momenten<br />
Projektbeschreibung<br />
Bestehende Veranstaltungsreihe stärken und über das Gebiet hinaus bekannt<br />
machen. Plattform für gemeinsame Zusammenarbeit auch für neue<br />
Betriebe schaffen. Noch mehr die Produkte der Region in den Vordergrund<br />
stellen. Neue Veranstaltungsorte im Gebiet durch attraktive Präsentation<br />
hervorheben. Bessere Vernetzung mit den <strong>Mittelrhein</strong>-Musik-Momenten.<br />
Ausdehnung auf die hessischen Teile des <strong>Mittelrhein</strong>tals.<br />
Besucher aus dem In- und Ausland, allen Teilen Deutschlands und den<br />
Ballungsräumen Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart<br />
Begünstigte: die gesamte Region, Winzer, Gastronomen, örtliche Gewerbetreibende<br />
geplante Maßnahmen Veranstaltungen von März bis Dezember an unterschiedlichen Standorten<br />
Internetauftritt verbessern<br />
Anzeigen schalten<br />
Journalistenreise am Beginn der Veranstaltungsreihe,<br />
Eine gemeinsame Großveranstaltung pro Jahr<br />
Versand von Produktkörben<br />
Partner der <strong>Mittelrhein</strong>-Musik-Momente<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Im Tal der Loreley an interessanten Orten z.B. auf der Loreley, in Burgen u.<br />
Schlössern, Sehenswürdigkeiten, Aussichtsplätzen, Betrieben.<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Beispielhaft und anregend zum „Mitmachen“ für weniger bekannte Betriebe<br />
Aufbau von Neuen Kundenstämmen<br />
Veranstaltungswiederholung für Wirtschaftsunternehmen<br />
Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Winzer und Gastronom<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Bessere Zusammenarbeit mit den heimischen Touristikern, Winzern und<br />
Gastronomen<br />
Attraktives Veranstaltungsangebot für Besucher aus dem In- u. Ausland<br />
Bewusstsein für heimische Produkte und Sehenswürdigkeiten bei den Gästen,<br />
sowie auch bei der Bevölkerung wecken d.h. die privaten Gäste mit<br />
den heimischen Produkten und der Region bekannt machen
Seite 68<br />
Zeitplanung Juli 2002 Ausschreibung an Winzer / Gastronomen<br />
Nov. 2002 Druck der Veranstaltungsbroschüre<br />
April 2003 Pressefahrt<br />
März, April, August, September 2003 begleitende Anzeigen in regionaler<br />
Presse<br />
März – Nov. 2003 Anzeigen in überregionaler Presse<br />
Mai 2003 gemeinsame Großveranstaltung auf einer Burg, oder einem<br />
Schiff<br />
Juli / August 2003 Partner der MMM<br />
geplanter Finanzbedarf Broschüre 20.000,- €<br />
4 Anzeigen regional 10.000,- €<br />
Anzeigen überregional 10.000,- €<br />
Pressereise 10.000,- €<br />
Gemeinsame Großveranstaltung 25.000,- €<br />
Gesamtsumme: ca. 75.000,- €<br />
geplante Finanzierung 35 % Teilnahmegebühr und anteilige Teilnahmegebühr und anteilige<br />
Kosten für jeden Winzer und Gastronom<br />
65 % Zuschuss, z.B. Tourismusförderung, Leader+
Seite 69<br />
Projekt 9<br />
à la region<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.<br />
Ansprechpartner Hiltrud Specht<br />
Adresse<br />
Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />
Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr 06741 / 7712<br />
e-mail; homepage www.<strong>Mittelrhein</strong>-wein.com<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
„<strong>Mittelrhein</strong> – Wein e.V „ in Zusammenarbeit mit Winzern, Gastronomen und<br />
Banken vor Ort<br />
Projektbeschreibung<br />
Stärkung des Bewusstseins für Wein vom <strong>Mittelrhein</strong> im Naherholungsbereich<br />
Neue Standorte und neue Gastronomiepartner für Weinabsatz<br />
Zusammenarbeit mit Wirtschaftunternehmen<br />
Gemeinsame Veranstaltungsreihe von Winzern vom <strong>Mittelrhein</strong> und<br />
auswärtigen Gastronomen. Vorgestellt werden Speisen der Region und<br />
Weinprodukte vom <strong>Mittelrhein</strong><br />
Besucher aus allen Teilen Deutschlands und benachbartes Ausland<br />
Wirtschaftsunternehmen als Kunden der <strong>Mittelrhein</strong>winzer<br />
Begünstigte: gesamte Region, Winzer, Gastronomen, Gewerbe<br />
geplante Maßnahmen Gemeinsame Präsentation von heimischen Speisen und Wein vom <strong>Mittelrhein</strong><br />
Begleitende Broschüre mit Vorstellung des Gebietes, Betrieben, Produkten,<br />
Rezepten, Sonstiges<br />
Pressearbeit<br />
Sonderetikett<br />
Attraktives Musikprogramm, Künstlerauftritte<br />
Ort der geplanten Jedes Jahr neuer Standort in Rheintalnähe<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Stärkeres Bewusstsein der Gastronomen von „außerhalb“ für den Wein<br />
vom <strong>Mittelrhein</strong><br />
Wirtschaftsunternehmen als Kunden der Winzer und Nachfolgegeschäfte<br />
z.B. durch Präsentversand<br />
Neukundengewinnung<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zusammenarbeit und Kooperation von Wirtschaftsunternehmen, Winzern<br />
vom <strong>Mittelrhein</strong> und Gastronomen von außerhalb<br />
Durch die Interessenweckung für Wein vom <strong>Mittelrhein</strong> -<br />
Landschaftserhaltung
Seite 70<br />
Zeitplanung Jedes Jahr neue Standortsuche im März<br />
März 2002 neue gastronomische Partnersuche für Zusammenarbeit mit<br />
<strong>Mittelrhein</strong>winzer<br />
Juni 2002–Mai 2003 Ausarbeitung des bestehenden und bewährten<br />
Konzeptes von „a`la Region“ für den neuen Standort<br />
Juni 2003 Veranstaltung „a`la Region“<br />
geplanter Finanzbedarf 40.000,- €<br />
geplante Finanzierung 65 % Finanzierung dz.B. durch Programme zur Förderung des Tourismus<br />
/ Werbung<br />
35 % durch Banken / Sparkassen / Wirtschaftspartner
Seite 71<br />
Projekt 10<br />
Vino Rhein-Nahe<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Rhein-Nahe Touristik e.V.<br />
Ansprechpartner Christian Kuhn<br />
Adresse<br />
Oberstraße 45, 55422 Bacharach<br />
Telefon 06743 / 919303<br />
e-mail; homepage Info@rhein-nahe-touristik.de ; www.rhein-nahe-touristik.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Rhein-Nahe Touristik e.V.<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Projektbeschreibung<br />
Förderung des Weinabsatzes und des Tourismus, Entwicklung eines Events<br />
zur Verlängerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste,<br />
Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühl im <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />
Zielgruppe: Der genussorientierte Gast bzw. Besucher mit mittlerem und<br />
gehobenem Konsumniveau.<br />
Ausgangssituation: Mangelnde Präsentationsmöglichkeit der direktvermarktenden<br />
Winzer (im Rahmen des örtlichen Bauern- und Winzervereins) im<br />
Herkunftsgebiet.<br />
Durchführung einer jährlich unter den Ortsgemeinden wechselnden, qualitativ<br />
gehobenen und anspruchsvollen Open-Air-Veranstaltung.<br />
Attraktive Freiflächen (1-2 ha) im <strong>Mittelrhein</strong>tal bzw. in den Nahegemeinden<br />
des <strong>LAG</strong> Gebietes.<br />
Verknüpfung der den Tourismus begründenden Elemente Landschaft, Burgen,<br />
histor. Städte, Kultur mit Weinbau und Gastronomie.<br />
Einbindung der örtlichen Gastronomie, lokale Kulturschaffende<br />
Synergieeffekte (Werbung, etc.)<br />
Komplettierung des Veranstaltungsangebotes<br />
Integration der örtlichen Musikvereine und Kulturträger in das<br />
Musikprogramm<br />
Bereicherung des Musikangebotes, Erhöhung der Besuchernachfrage<br />
Termin: 2. Juliwochenende<br />
geplanter Finanzbedarf einmalig 15.000,- € zur Anschubfinanzierung<br />
geplante Finanzierung ca. ein Drittel Eigenanteil<br />
ca. zwei Drittel Förderung durch Landesmittel / Leader plus
Seite 72<br />
Projekt 11<br />
Qualifizierung der Multiplikatoren<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
<strong>Mittelrhein</strong> Wein e. V. und GMN mbH<br />
Ansprechpartner Hiltrud Specht (<strong>Mittelrhein</strong> Wein e. V.) und Andreas Bitz (GMN mbH)<br />
Adresse<br />
Am Hafen 2, 56329 St. Goar Posthof, 55422 Bacharach<br />
Telefon 06741 / 7723, 06743/599663<br />
e-mail; homepage www.mittelrhein-wein.com / posthof@gmn-mbh.de<br />
www.mittelrheintal.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Partner: Hotel - und Gaststättenverband, Staatliche Lehr und Versuchsan-<br />
Träger: <strong>Mittelrhein</strong> Wein e.V. und GMN mbH<br />
stalt für Landwirtschaft und Weinbau, Winzer, Gastronomie, Landesamt für<br />
Denkmalpflege und sonstige Multiplikatoren.<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Projektbeschreibung<br />
Das Projekt zielt auf die Qualifikation des Servicepersonals im Hotel –und<br />
Gaststättengewerbe sowie vor dem Hintergrund der Anerkennung als<br />
UNESCO-Welterbe auf die Weiterbildung aller Multiplikatoren.<br />
Der Service und die Gästebetreuung ist in den meisten Betrieben des Hotelund<br />
Gaststättengewerbes verbesserungsbedürftig. Im Rahmen des Gesamtkonzeptes<br />
zur intensiven Kooperation zwischen Winzern und Gastronomen<br />
soll ein gemeinsames Schulungs- und Beratungsprogramm für eine wechselseitige<br />
Stärkung der wirtschaftlichen Grundlagen durchgeführt werden.<br />
Das Bild, das Touristen als Gäste des Tals wie auch Bewohner von dem<br />
UNESCO-Projekt und dem <strong>Mittelrhein</strong>tal haben und vermittelt bekommen, ist<br />
durchaus verbesserungsbedürftig.<br />
Bei einer Vielzahl von Veranstaltungen – von Weinproben bis Schiffstouren,<br />
von Partnerschaftsbesuchen bis zum Zufallsbesuch – wird immer wieder ein<br />
Informationsdefizit auch bei den als Multiplikatoren auftretenden Repräsentanten<br />
des Tales erkennbar.<br />
Durch eine gezielte Schulung von Personen, die als Multiplikatoren fungieren,<br />
sollen die Besonderheiten des <strong>Mittelrhein</strong>tales vermittelt und die Idee<br />
der Erhaltung und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft als Erbe der<br />
Menschheit verbreitet werden.
Seite 73<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Winzer und Gastronomiebetriebe<br />
alle denkbaren Multiplikatoren (z.B. Gästeführer, Tourist-Informationen)<br />
indirekt durch gute Information: Gäste und Besucher<br />
geplante Maßnahmen Schulungen, Seminare, Informationsangebote<br />
Einzelbetriebliche Beratungen<br />
Wettbewerbe ( Bester Schoppen )<br />
Die Fachinhalte der Multiplikatorenschulung bauen auf den Zusammenstellungen<br />
der Dokumentation Kulturlandschaft Oberes <strong>Mittelrhein</strong>tal (Landesamt<br />
für Denkmalpflege (Hrsg.) (2001): Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim<br />
bis Koblenz. Eine europäische Kulturlandschaft) auf. Der überwiegende<br />
Teil ist kurzfristig verfügbar.<br />
Ort der geplanten Dezentral in verschiedenen Orten der Gebietskulisse<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit, Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raumes als Arbeitsraum<br />
Innovation<br />
Branchenübergreifendes kooperatives Schulungs- und Beratungsangebot<br />
Steigerung der Einkommen durch Qualifikation v. a. für Frauen<br />
Sicherung von Arbeitsplätzen.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Sicherung des Weinbaus<br />
Förderung eines hochwertigen Tourismus<br />
Qualitätsverbesserung des touristischen Dienstleistungsangebots<br />
Zufriedenheit der Gäste<br />
Verbesserung der Identifikation der Bewohner des Tals mit ihrer Heimat<br />
Zeitplanung<br />
4 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf Qualifizierung des Service-Personals:<br />
Kosten für Schulungen, Seminare, Informationsmaterial Einzelbetriebliche<br />
Beratungen und den Wettbewerb ( Bester Schoppen ) ca. 88.000 €<br />
Multiplikatoren-Schulung:<br />
Didaktische Aufarbeitung für 5 Zielgruppen<br />
(Winzer, Partner, Schulen, Tourismus, Gastronomie) 8.000 €<br />
Vervielfältigung Materialien 12.000 €<br />
Präsentationsmaterial 10.000 €<br />
Durchführung Veranstaltungen (3 Jahre,<br />
je 6 Abende, je 2 Wochenenden; zudem 4<br />
Einführungs- und 8 Vertiefungsabende) =<br />
30 Abende + 12 Wochenendtage 42.000 €<br />
Summe Multiplikatoren-Schulung ca. 72.000 €<br />
Gesamt ca. 160.000 €<br />
geplante Finanzierung ca. 50 % Förderung durch Programme zur Qualifizierung<br />
ca. 50%% Eigenanteil:<br />
Eigenanteil Multiplikatorenfortbildung:<br />
Teilnehmerbeiträge 4.000 €<br />
beteiligte Gruppierungen 6.000 €<br />
Landesamt für Denkmalpflege 10.000 €<br />
GMN 16.000 €<br />
Eigenanteil Qualifikation des Servicepersonals durch Teilnehmerbeiträge<br />
und Vereinskapital.
Seite 74<br />
Projekt 12<br />
Vermarktung regionale Produkte:<br />
Aufbau von Vinotheken<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V. und GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH<br />
Ansprechpartner Frau H. Specht sowie Dipl.-Biol. Andreas Bitz<br />
Adresse<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.: Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />
GMN mbH, Posthof, 55422 Bacharach<br />
Telefon <strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.: Mo – Mi – Do 8-12 Uhr Tel. 06741 / 7712<br />
GMN mbH: 06743 / 599663<br />
e-mail; homepage www.mittelrhein-momente.de<br />
posthof@gmn-mbh.de, www.mittelrheintal.de<br />
Träger und<br />
Träger: <strong>Mittelrhein</strong>-<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V. und GMN mbH<br />
Projektpartner Projektpartner: Winzer aus dem <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Projektbeschreibung<br />
Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Absatzbedingungen für das typische<br />
Regionalprodukt „Wein“ durch Vermarktung. Es setzt sich aus zwei<br />
Teilprojekten zusammen, die in unterschiedlicher Trägerschaft durchgeführt<br />
werden sollen:<br />
Teil A: Förderung des Aufbaus mehrerer Vinotheken am gesamten <strong>Mittelrhein</strong><br />
Teil B: <strong>Mittelrhein</strong>-Vinothek im Posthof Bacharach als erste Maßnahme<br />
In unserer touristischen Region ist es bisher nicht möglich, an einem neutralen<br />
Ort Informationen über Wein und Winzer aus dem gesamten Anbaugebiet<br />
zu erhalten. Ebenso fehlt eine neutrale Weinverkaufsstätte, in der<br />
Weine / Sekte / Brände aus allen Weinbauregionen und Städten vertreten<br />
sind. Weinproben für den einzelnen Weinkunden sowie auch für Gruppen<br />
sollten dort möglich sein. Typische Speisen der Region passend zum Wein<br />
sowie kleine Geschenkartikel sollen das Angebot abrunden.<br />
Gäste und Bewohner des <strong>Mittelrhein</strong>tales.<br />
Anreize schaffen für die möglichen Betreiber von Vinotheken durch Unterstützung<br />
bei Aufbau und Marketing.<br />
Eine umsetzungsreife Konzeption für eine Vinothek liegt vor für das <strong>Mittelrhein</strong>-Besucherzentrum<br />
Posthof Bacharach mit zugehörigem Apostelhof-<br />
Gewölbekeller, Winandhof und Posthof-Weinberg. Darüber hinaus soll auch<br />
an anderen, von Touristen frequentierten Orten der Aufbau von Vinotheken<br />
gefördert werden.
Seite 75<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Die Fortführung des Weinbaus in der global bedeutsamen Kulturlandschaft<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal (s. Bemühungen um Anerkennung als UNESCO-Welterbe) ist<br />
zentraler Bestandteil der nachhaltigen Nutzung der einzigartigen Landschaft.<br />
Die Vinotheken sollen einen Beitrag zur Imageförderung und der Verbesserung<br />
der Absatzbedingungen schaffen.<br />
Im Posthof Bacharach bestehen besondere Chancen durch die personelle<br />
und organisatorische Anbindung der Vinothek an andere touristisch und<br />
kulturell bedeutsame Angebote in der Gastronomie (Speisen, Ausstellung,<br />
Tagungsmöglichkeiten etc.) sowie die Einbindung der Außenanlagen in den<br />
klassischen Weinbaulagen an der Wernerkapelle.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Über eine Förderung des Weinbaus (Imageförderung, Absatzmöglichkeiten)<br />
Stützung des Steillagen-Weinbaus als traditionelle und landschaftsprägende<br />
Landnutzungsform<br />
Herstellung direkter Kontakte zwischen Erzeugern und Konsumenten<br />
Zeitplanung<br />
Über den gesamten Zeitraum von 5 Jahren, Zuschüsse für die vor der Realisierung<br />
stehenden Vinothek im Posthof Bacharach in den kommenden 2<br />
Jahren.<br />
geplanter Finanzbedarf Gesamtsumme für mehrere Vinotheken ca. 150.000 €<br />
Gesamtbedarf der Maßnahme Posthof Bacharach 134.000 €<br />
Bereits investiert für Ausstattung, Konzept, Infrastruktur etc. 24.000 €<br />
Noch zu investieren in Keller 36.500 €<br />
Behindertengerechter Abgang/Lift, Weinkühltheke, Beleuchtung, Lagermöglichkeiten,<br />
Probenmöblierung, Info-Tafeln, Materialien, Werbeunterlagen<br />
Außenanlagen 73.500 €<br />
Beschattung/Regenschutz für Winandhof, Ausschilderung, Beleuchtung<br />
Reil, Regenschutz, Ausstattung große Terrasse, Aufgang in Modellweinberg<br />
/ Wernerkapelle, Ausstattung Modellweinberg (Tafeln, Geräte,<br />
Licht)<br />
Die Aufteilung der Mittel auf die anderen Projekte ist noch nicht entschieden<br />
geplante Finanzierung ca. 70 % Eigenkapital bzw. Eigenleistung<br />
ca. 30 % über Landesprogramme zur Tourismusförderung / Leader+
Seite 76<br />
Projekt 13<br />
Regionalregale als Komponente des Produktmarketings<br />
zur Stärkung der regionalen Identität<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH<br />
Ansprechpartner Dipl.-Biol. Andreas Bitz / Dipl.-Biol. Thomas Merz<br />
Adresse<br />
Posthof, 55422 Bacharach<br />
Telefon 06743 / 599663<br />
e-mail; homepage posthof@gmn-mbh.de, www.mittelrheintal.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Träger: GMN mbH<br />
Projektpartner: Aktionsbündnis ‚Tag der Regionen‘, Landwirschaftsverbände<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Projektbeschreibung<br />
Einführung von Regionalregalen zur Förderung der Regionalvermarktung,<br />
der örtlichen wirtschaftlichen Initiativen und zur Stärkung der regionalen<br />
Identität, u.a. durch Vernetzung der örtlichen Anbieter. Ziel ist der Aufbau<br />
selbsttragender und wirtschaftlich arbeitender Strukturen.<br />
Im Zuge der Auszeichnung der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal als UNESCO-<br />
Welterbestätte werden Initiativen erforderlich, um über die kommunalen<br />
Grenzen und Interessensgruppen sowie den Rhein hinweg das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
(regionale Identität) zu stärken. Auch der Gast und Verbraucher<br />
legt mehr und mehr Wert auf eine erkennbare Herkunft und Qualität<br />
der Produkte. Diese müssen dezentral erwerbbar sein.<br />
Hier bestehen aktuell nach wie vor erhebliche Defizite. Sowohl die Bewohner<br />
des <strong>Mittelrhein</strong>tals (Orientierung aus dem Tal heraus in die angrenzenden<br />
Ballungsräume) als auch die Gäste identifizieren sich bisher unzureichend<br />
mit der Region. Dies hat zahlreiche, u. a. historische Ursachen (Zersplitterung,<br />
Verwaltungsgliederung), welche aktuell zu überwinden sind. Über die<br />
einseitige Ausrichtung auf den (abnehmenden) Tourismus hinaus ist das<br />
regionale Wirtschaften zu stärken, insbesondere auch die verbliebene Infrastruktur<br />
in den Ortskernen.<br />
Ein Weg hierzu - dies zeigen vergleichbare Problemregionen wie z.B. die<br />
drei Bundesländern angehörende Region Rhön - kann über ein regionales<br />
Marketing führen. Bereits in den vergangenen Jahren wurde eine Erhebung<br />
und Publikation zu den Anbietern von Regionalprodukten durchgeführt.<br />
Gäste des <strong>Mittelrhein</strong>tals: Touristen<br />
Bewohner<br />
Interessensgruppen der Erzeuger: Winzer, Landwirtschaft, Forst,<br />
Kunst/Handwerk, Dienstleistungen (Gastronomie, Hotellerie etc.)
Seite 77<br />
geplante Maßnahmen<br />
Vorgehensweise:<br />
Ergänzende Ermittlung des Bestands, der aktuellen Entwicklung und<br />
einer Status quo-Prognose sowie von Infrastruktur, Angeboten, und<br />
Vermarktungswegen<br />
Umfrage in Gastronomie, Weinbauverband, Anbietern (auch Nebenerwerb)<br />
Aufarbeitung der Defizite (Stärke/Schwächenanalyse)<br />
Vergleich mit anderen, erfolgreichen sowie angrenzenden Regionen<br />
Ermittlung des möglichen Bedarfs und der Wirtschaftlichkeit<br />
Logo und Label für <strong>Mittelrhein</strong>tal, verknüpft mit Qualitätskriterien spezifisch<br />
für Produkte<br />
Regionalprodukte definieren/kreieren: z.B. Steilstlagenwein, Ökoprodukte,<br />
in verschiedensten Sparten (Fisch, Wild, Beweidungstiere, Feuerwein,<br />
Brände, Säfte, Backwaren, Holzprodukte aus Niederwald, Kohlenmeiler,<br />
Kräuter etc.)<br />
Neue Vermarktungswege: Regionalregale in Gastronomie, Hotellerie,<br />
Einzelhandelgeschäften, bei Winzern, zentral beliefert aus Zentrallager;<br />
Märkte, auf Schiffen<br />
Verstärkter Einsatz der Produkte in der Gastronomie<br />
Information und Bewerbung der Verbraucher/Konsumenten (Verknüpfung<br />
mit Kultur, Ereignissen, Regionalführer)<br />
Vorstellung der Ergebnisse (Fachtagung, Publikation)<br />
Umsetzung in die Praxis<br />
Einrichtung von Regionalregalen:<br />
Einrichtung und Etablierung von Regionalregalen. Diese dienen dazu,<br />
die Regionalprodukte dem Verbraucher dezentral zu präsentieren und<br />
zu verkaufen<br />
Das Regionalregal soll unverwechselbar mit einheitlicher Ausstattung<br />
und Kennzeichnung ausgestattet sein. Einheitliches Label z.B. „Gutes<br />
vom <strong>Mittelrhein</strong> – Rhine Valley products“. Als Stecksystem ist es den jeweiligen<br />
örtlichen Gegebenheiten anzupassen und zu erweitern sowie<br />
auf die Produkte einzustellen<br />
Auch die Produkte werden durch Anhänger und/oder Aufkleber entsprechend<br />
gekennzeichnet und beworben<br />
Auswahl der Produkte<br />
Immer der nächstgelegene Produzent wird gewählt, überregional bedeutsame<br />
Produkte (inkl. spez. Literatur)<br />
Alle Sparten sind vertreten, allerdings keine verderbliche Frischware:<br />
Wein, Sekt, Essig, Brände, Likör, Säfte, Marmeladen/Gelee, Honig, Met,<br />
Schinken, haltbare Wurstwaren, Käse, Forellen, Wild, Getreide, Schiefer,<br />
Publikationen<br />
Zentrale Zusammenführung, Lagerhaltung, Preisauszeichnung, Kennzeichnung<br />
Wöchentliche Auslieferung in links- und rechtsrheinischer Tour und<br />
gleichzeitige Aufnahme ausgegangener Produkte beim Produzenten
Seite 78<br />
geplante Maßnahmen Preisgestaltung<br />
Aufpreismodell. Die hochwertigen Produkte werden gegenüber dem<br />
Standard-Abgabepreis des Produzenten mit einem Aufschlag versehen,<br />
um einen Anreiz zum Direktkauf beim Produzenten zu schaffen<br />
Die Standorte erhalten für Standplatz und Kassieren etc. einen umsatzgestaffelten<br />
Anteil<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
dezentral in verschiedenen Orten des <strong>Mittelrhein</strong>tals an ca. 110 verschiedenen<br />
Punkten<br />
Auswahl der ca. 110 Standorte von Regionalregalen<br />
Hotels / Gastronomiebetriebe 50<br />
Ca. 7 Burgen, 3 Jugendherbergen 10<br />
Bio- und Regionalläden (ca. 5) 5<br />
Tourist-Informationen, Zentren etc. 8<br />
Ketten, Einzelhandel 20<br />
Tankstellen, Rastplätze 10<br />
Sonstige 7<br />
Das Lager in Bacharach und die Koordination vom <strong>Mittelrhein</strong>-<br />
Besucherzentrum aus gewährleistet eine erfolgreiche und dauerhafte Abwicklung.<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Die einzigartige Kulturlandschaft des Oberen <strong>Mittelrhein</strong>tals ist das Ergebnis<br />
der jahrhundertelangen landschaftsgerechten Nutzung durch den<br />
Menschen. In unserer globalisierten Warenwirtschaft haben es die landund<br />
forstwirtschaftlichen Erzeuger wie auch die Handwerker aus dem<br />
klein- und reichstrukturierten <strong>Mittelrhein</strong>tal sehr schwer, im Wettbewerb<br />
mit Konkurrenten zu bestehen, die in anderen Regionen unter wesentlich<br />
günstigeren Bedingungen produzieren können.<br />
Im Gegensatz dazu ist zur Erhaltung und verantwortungsvollen Weiterentwicklung<br />
der Kulturlandschaft gerade die Fortführung der traditionellen<br />
Wirtschaftsformen unerlässlich.<br />
Nur durch eine verbesserte Regionalvermarktung lassen sich Wettbewerbsnachteile<br />
vermindern und eine regionale Wertschöpfung fördern.<br />
Regionale Vermarktung vermeidet zugleich Transportwege und dient<br />
auch in diesem Zusammenhang der Nachhaltigkeit.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Verbesserung der Identifikation der Bewohner des Tals mit ihrer Heimat<br />
Stärkung der regionalen Wirtschaftspartner und Wirtschaftskreisläufe<br />
Zeitplanung Bis Oktober 2002 Durchführung der vorbereitenden Arbeiten<br />
6. Oktober 2002 Teilnahme am bundesweiten ‚Tag der Regionen‘ mit<br />
Vorstellung des Regionalregals<br />
ab Herbst 2002 Einrichtung der Regionalregale vor Ort
Seite 79<br />
geplanter Finanzbedarf Finanzielle Erfordernisse<br />
Gesamt 282.000 €<br />
Bereits investiert 4.000 €<br />
Konzeptionen, Erhebungen 2.000 €<br />
Führer, Faltblatt etc. 2.000 €<br />
geplante Finanzierung<br />
Noch zu investieren 278.000 €<br />
Recherchen, Erhebungen 100 Ah à 42 EURO 4.200 €<br />
Fahrkosten, Büro, Nebenkosten 6.800 €<br />
Ausstattung, Ausbau Lager, Infrastruktur 20.000 €<br />
EDV, Rechnungswesen, Verwaltungsaufbau 15.000 €<br />
Transportfahrzeug, Auslieferung 25.000 €<br />
110 Regionalregale à 1.700 € 187.000 €<br />
Werbeunterlagen, Logo, Aufkleber, Anhänger,<br />
Messe, Märkte 20.000 €<br />
Gedeckt werden sollen die Kosten der Start- und Anlaufphase von ca. 2<br />
Jahren. In dieser Zeit werden die sonstigen Personalkosten i.W. bereits<br />
durch Erträge erwirtschaftet.<br />
ca. 80 % Eigenmittel, Anteil am Verkaufserlös,<br />
ca. 20 % Fördermittel zur Produktvermarktung / Leader+
Seite 80<br />
Projekt 14<br />
Plattform für Werbung im Ausland vornehmlich in<br />
Frankreich, England, Irland, Norwegen und Italien<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Touristikgemeinschaft im Tal der Loreley<br />
Ansprechpartner Claudia Schwarz<br />
Adresse<br />
Heerstraße 86, 56329 St. Goar<br />
Telefon 06741 / 383<br />
e-mail; homepage Talderloreley@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Touristikgemeinschaft im Tal der Loreley<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Projektbeschreibung<br />
In Zusammenarbeit mit den Regionen rund um den Flughafen Hahn (Tal<br />
der Loreley, Hunsrück, Nahe, Mosel und Eifel) soll eine intensive Bearbeitung<br />
ausgewählter Quellmärkte erfolgen<br />
Erhöhung der Besucherquoten im Rheintal<br />
Hier werden England, Frankreich, Irland, Norwegen und Italien als<br />
Märkte favorisiert<br />
Französische, irländische, norwegische, italienische Reisewillige; Individualisten<br />
und Gruppen<br />
Fluggäste von RyanAir<br />
Begünstigte: touristische Leistungsträger; Region<br />
geplante Maßnahmen Promotion der Region (Imageanzeigen)<br />
Positionierung des Angebotes (Produktanzeigen)<br />
Verkaufsfördung/Messebesuch in den Quellmärkten und<br />
Mailings an Reiseveranstalter<br />
Internetpräsentation in der jeweiligen Landessprache<br />
Herausgabe von Prospekten und Werbematerial in den jeweiligen Heimatsprachen<br />
Ausarbeitung von Pauschalangeboten für den Aufenthalt am <strong>Mittelrhein</strong><br />
und in der näheren Umgebung<br />
Werbewirksame Auftritte im Ausland<br />
Schaffen von Präsentationsmöglichkeiten (zum Beispiel im Flughafen<br />
Hahn)<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Tourismusbüro St.Goar (Zentrale / Koordinierungsstelle). Ausländische<br />
Zielgebiete (England, Frankreich, Irland, Norwegen, Italien)<br />
Flughafen Hahn<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Aufbau von neuen Märkten und Intensivierung der bisherigen Aktivitäten;<br />
zukunftsweisende Aktionen<br />
Zusammenarbeit mit anderen Regionen<br />
Nutzung der englischen Internetpräsentation für alle englischsprachigen<br />
Märkte<br />
Imagepflege, bessere Auslastung des touristischen Angebots
Seite 81<br />
Zeitplanung Juli 2002 Fertigstellung Werbe-Konzepte<br />
August 2002 Druck von Werbeprospekten und Ausarbeitung von Pauschalangeboten<br />
für ausländische Gruppen<br />
September bis Oktober 2002 1. Werbeaktionen im Ausland. Dabei Kontaktaufnahmen<br />
mit Reiseveranstaltern und Presse-Multiplikatoren und<br />
Schalten von Werbeanzeigen<br />
Frühjahr 2003 Werbeaktionen Teil 2 Teilnahme an traditionellen Messen<br />
im Ausland<br />
geplanter Finanzbedarf<br />
Eigenanteil Träger<br />
275.000,- €, davon<br />
96.250,- € Touristikgemeinschaft Im Tal der Loreley<br />
geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil des Trägers (96.250 €)<br />
65 % Zuschüsse aus Programmen der Tourismusförderung
Seite 82<br />
Projekt 15<br />
Wanderführer<br />
Rhein-Burgen-Wanderführer<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal. e.V.<br />
Ansprechpartner Dr. Rönneper<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Träger: Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Partner: Touristikgemeinschaft „Im Tal der Loreley“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Projektbeschreibung<br />
Ein moderner Wanderführer für den neuen Rhein Burgen Wanderweg<br />
Karten<br />
Mehrsprachig<br />
Mit ausführlicher Routenbeschreibung, Darstellung der natürlichen und<br />
kulturellen Monumente der Region.<br />
Touristen<br />
Unternehmen des Fremdenverkehrsgewerbes<br />
geplante Maßnahmen Texterstellung mit Routenbeschreibung,<br />
Kartendarstellung<br />
Verlag und Vertrieb<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit, Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung 2004<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
geplanter Finanzbedarf 30.000,- €<br />
Eventuell verknüpft mit neuem online UMTS Handy Lotsensystem<br />
Erhöhtes Gästeaufkommen<br />
geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil durch Anzeigen und Sponsoren<br />
65 % Zuschuss aus Tourismusförderung
Seite 83<br />
Projekt 16<br />
Kulturlandschaftsgärtnerei<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal - GNOR<br />
Ansprechpartner Peter Sound, Dr. Rönneper<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Städte und Gemeinden, Kreisverwaltungen<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Projektbeschreibung<br />
Die Pflege und Gestaltung der fortbestehenden Kulturlandschaft wird aus<br />
Gründen des Naturschutzes und der landschaftsästhetischen Bedeutung für<br />
den Fremdenverkehr nicht allein aus den wirtschaftlichen Nutzungen des<br />
Weinbaus oder der Landwirtschaft gesichert werden können. Wesentliche<br />
Elemente der Kulturlandschaft: offene Hänge, markante Felsformationen<br />
und historische Weinbergmauern können in einer angemessenen Weise nur<br />
erhalten werden, wenn regelmäßige Pflege und Gestaltungsmaßnahmen<br />
realisiert werden.<br />
Dafür soll in der Region eine einheitliche Landschaftsgärtnerei (auch als<br />
Zweckverband möglich) aufgebaut werden, die nach den Vorgaben des<br />
Naturschutzes und landschaftsästhetischen Kriterien das Bild der Kulturlandschaft<br />
sichert und gestaltet.<br />
Die Landschaftsgärtnerei nimmt Aufgaben war, die bereits heute von den<br />
Gemeinden und den Biotopbetreuern der Kreise ausgeführt werden. Diese<br />
Aufgaben werden ergänzt durch die Ergebnisse aus dem E+E Vorhaben und<br />
sichern somit die Fortführung der begonnenen Arbeiten.<br />
Landwirtschaftsbetriebe und Winzer, die die Offenhaltung durchführen. Zusätzliche<br />
Beschäftigungsprojekte für die Erhaltung spezieller Bereiche wie<br />
Trockenmauern, Felsformationen oder naturnaher Uferbereiche in einer<br />
Landschaftsgärtnerei.<br />
Gründung einer Gesellschaft oder eines Zweckverbandes der Städte und<br />
Gemeinden im <strong>Mittelrhein</strong>tal mit den o.a. Aufgaben. Sicherung und Sanierung<br />
der Weinbergsmauern im Umfeld historischer Ensembles als Einstiegsprojekt.<br />
Ganze Region<br />
Sicherung der Biotope, Gestaltung des Landschaftsbildes<br />
Einheitliche Realisierung landschaftspflegerische Maßnahmen in einem<br />
übergemeindlichen Zweckverband<br />
Steigerung der touristischen Attraktivität, Verbesserung der Lebensqualität<br />
auch für die Einwohner. Sicherung des Naturschutzes.
Seite 84<br />
Zeitplanung<br />
Einrichtung Zweckverband ca 3 Jahre, dann dauerhaft<br />
geplanter Finanzbedarf 300.000,- €<br />
Personalkosten für den Aufbau des Zweckverbands<br />
Sachkosten für Material / Räumlichkeiten<br />
Kosten für beispielhafte Sicherung und Sanierung der Weinbergsmauern<br />
im Umfeld historischer Ensembles<br />
geplante Finanzierung 35 % aus Mitteln derStädte, Gemeinden, Kreise<br />
65 % Zuschüsse aus Mitteln der Landespflege
Seite 85<br />
Projekt 17<br />
Innovative und wertschöpfungssteigernde Niederwaldnutzung<br />
zur Holzkohlegewinnung<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Selva - Büro für Waldwirtschaft und ökologische Planung<br />
Ansprechpartner Martin Redmann<br />
Adresse<br />
Mittelstraße 3a, 56154 Boppard - Oppenhausen<br />
Telefon 06742 / 804884<br />
e-mail; homepage selva-redmann@t-online.de;<br />
Träger und Projektpartner<br />
Verein zur Förderung des Haselhuhns e.V. (neu zu gründen)<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Projektbeschreibung<br />
Ziele:<br />
Erhalt des Niederwalds durch zeitgemäße Nutzung<br />
Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einem dicht besiedelten Raum<br />
Schutz und Förderung von Rote-Liste-Arten (insbesondere Haselhuhn)<br />
Gewährleistung von Bodenschutz, Bewahrung des Landschaftsbildes<br />
Planungsziele der Regionalplanung:<br />
"Der Niederwald soll als eine die <strong>Mittelrhein</strong>landschaft mitprägende, älteste<br />
systematisch und nachhaltig betriebene, weltweit einzigartige Kulturform der<br />
Waldbewirtschaftung erhalten bleiben. Es bedarf zu seiner Erhaltung und<br />
Revitalisierung nach fünfzig Jahres fehlender Behandlung einer umfassenden<br />
Pflege"(Raumanalyse <strong>Mittelrhein</strong>tal – Managementplan zum Antrag für<br />
die Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tales in die Welterbeliste der UNESCO, 2001,<br />
S. 45)<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Beschäftigungswirkung:<br />
In dem von Arbeitsrückgang geprägten Arbeitsfeld „Forstwirtschaft“<br />
durch Wiedereinführung regelmäßiger Bewirtschaftung jahrzehntelang<br />
ungenutzter, ehemaliger Niederwälder und durch Wiedereinführung der<br />
traditionell verbreiteten Holzkohleherstellung mit moderneren Verfahren<br />
Zusätzlich durch Optimierung eines modernen Holzernteverfahrens für<br />
die Steillagen (Entwicklungsarbeit)<br />
Durch Führungen für Interessierte ist eine geringfügige Beschäftigungswirkung<br />
im Tourismusbereich möglich<br />
<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />
Be- und Anwohner<br />
Je nach Lage zu Wegen, Straßen und Bahnstrecken profitieren die Verantwortlichen<br />
von verbesserter Verkehrssicherheit.<br />
Waldarbeiter
Seite 86<br />
geplante Maßnahmen Entwicklung eines effizienten Holzerntesystems durch Adaption vorhandener<br />
technischer Instrumente<br />
Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes „Reaktivierung der Niederwaldnutzung<br />
durch Einsatz moderner Holzerntetechnologie und Steigerung<br />
der Wertschöpfung"<br />
Entwicklung eines Marketingkonzeptes für Holzkohle und Lohrinde (zum<br />
Gerben von Leder)<br />
Flächenauswahl im gesamten <strong>Mittelrhein</strong>tal in Kooperation mit der<br />
Forstwirtschaft und der Landespflege, Festlegung eines Einsatzplanes<br />
Durchführung von Niederwaldhieben, Gewinnung von Lohrinde, Verkohlung<br />
des Holzes, parallel touristische Führungen<br />
Vermarktung von Holzkohle und Lohrinde<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
gesamtes <strong>Mittelrhein</strong>tal mit Schwerpunkt auf den Bereichen mit Haselhuhnvorkommen,<br />
daneben auch für das Landschaftsbild wichtige und besonders<br />
von Erosion bedrohte Flächen<br />
Meiler sowie Erntegeräte sind mobil<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Seit Jahrzehnten wird der Niederwald großflächig nicht mehr als solcher<br />
genutzt. Konsequenzen sind der Verlust wertvoller Lebensräume die Veränderung<br />
des Landschaftsbildes die Nichtnutzung nachwachsender Rohstoffe<br />
undder Verlust einer historischen Waldnutzungsform.<br />
Zusätzlich kann die Nichtnutzung oder Überführung in Hochwald auf bestimmten<br />
Standorten zu Bodenschutzproblemen führen. Die Nachhaltigkeit<br />
der Waldfunktionen ist NICHT gewährleistet.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Sicherung von seltenen Lebensräumen für Flora und Fauna, Umsetzung<br />
und Ergänzung bestehender Naturschutzziele<br />
Erhalt des Landschaftsbilds<br />
Schutz vor Bodenerosion<br />
Waldnutzung und Waldpflege<br />
Nutzung des endogenen Potenzials (Rohstoff Holz)<br />
Zeitplanung Mai 2002 Verein gründen<br />
Juni 2002 Wirtschaftsplan erstellen, Auswahl der ersten Flächen<br />
ab Juli 2002 Entwicklung eines effizienten Holzerntesystems und Umsetzungskonzepts<br />
Aug. 2002 Beauftragung des Marketingkonzepts<br />
Sept. 2002 Beginn des ersten Hiebs
Seite 87<br />
geplanter Finanzbedarf Kosten für<br />
Projektleitung und Verwaltung 9.120,- € p.a.<br />
Gerätekosten und Lager 27.800,- €<br />
Vermarktungskonzept und –material einmalig 8.500,- €<br />
sowie 3.500 Euro p.a.<br />
Zuschuss zu laufenden Personal- und Sachkosten<br />
je nach Steilheit und Erschließung<br />
750,- bis 1.500,- €/ ha<br />
Evaluation, ornithologische Begleitstudie 7.500 €<br />
Den Kosten stehen Einnahmen in Höhe von durchschnittlich ca. 2.500 € aus<br />
dem Verkauf der Holzkohle und der Lohe gegenüber.<br />
Nach erhöhten Anlaufkosten für die Optimierung der Holzerntegeräte und<br />
das Marketingkonzept sind Zuschüsse in Höhe bis ca. 1500 € pro ha nötig.<br />
Nach Erfahrungen bei ähnlichen Projekten an der Mosel sind Erschließung<br />
für die Holzgewinnung und die Steilheit die entscheidenden Kostenfaktoren.<br />
Gelingt es, die Holzerntekosten durch geeignete Erntesysteme deutlich zu<br />
verringern, können die Zuschüsse pro entsprechend ha gesenkt werden. Ein<br />
"Selbstläufer" im Sinne einer kostendeckenden Bewirtschaftung wäre aus<br />
ökonomischer Sicht wünschenswert, ist jedoch vermutlich nicht erreichbar,<br />
da Steil- und Steilstlagen mit sehr unterschiedlicher Erschließung bewirtschaftet<br />
werden sollen.<br />
Bei einem Gesamtvolumen von 174.900,- € können ca. 80 ha Niederwald in<br />
5 Jahren bewirtschaftet werden.<br />
geplante Finanzierung Eigenkapital durch Vereinsmitglieder bzw. Spenden, Einbringen vorhandener<br />
Geräte und Materialien sowie Eigenleistungen
Seite 88<br />
Projekt 18<br />
NATURA 2000 - ein Netz von Kultur- und Naturlandschaften<br />
entdecken und erleben<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
FÖA Landschaftsplanung / Stadt-Land-plus<br />
Ansprechpartner Dr. Jochen Lüttmann / Dipl.-Ing. Martin Schorr/ Thomas Zellmer<br />
Adresse Auf der Redoute 12, Trier Rhein-Mosel-Str.3, Boppard<br />
Telefon 0651 / 91048-0 06742 / 8780-0<br />
e-mail; homepage Foeatrier@aol.com thomas.zellmer@stadt-land-plus.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Trägerverein (mögl. "Im Tal der Loreley"),<br />
Projektpartner: <strong>Mittelrhein</strong>-Tourismus, Naturschutzverbände u. a.<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Projektbeschreibung<br />
Ziele:<br />
Nachhaltige Nutzung der NATURA 2000 - Gebiete am <strong>Mittelrhein</strong> durch<br />
Absicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus<br />
Stärkung der positiven Identifikation bzw. emotionalen Bindung mit den<br />
NATURA 2000 - Gebieten am <strong>Mittelrhein</strong> mit Erlebnisangeboten, die<br />
Naturerleben mit Kunst/Kultur und Genuss verbinden<br />
Auch in den FFH-Gebieten soll eine nachhaltige Entwicklung durch unmittelbare<br />
Einbindung interessierter Kreise aus der Bevölkerung und der örtlichen<br />
Wirtschaft realisiert werden. Zahlreiche win-win-Situationen sind denkbar,<br />
die sich mit den fachlichen Anforderungen an das Gebietsmanagement nach<br />
Art. 6 der FFH-Richtlinie in Übereinstimmung bringen lassen.<br />
Ein Ziel des Gebietsmanagements - neben naturschutzfachlichen und wirtschaftlichen<br />
- sollte die Herstellung einer emotionalen Bindung breiter Bevölkerungskreise<br />
an die NATURA 2000-Gebiete sein. Dies lässt sich am leichtesten<br />
erreichen, wenn die Gebiete unmittelbar mit allen Sinnen erlebt werden.<br />
Umsetzungselemente sollen sein:<br />
1. In NATURA - Schutzgebieten Unterwegs - Erleben und genießen<br />
(Geführte) Erlebnis- Wander- und Radtouren für verschiedene Zielgruppen<br />
(Einheimische, Kinder/Jugendliche, Rad- und Wandertouristen, Senioren,<br />
Behinderte) in die Gebiete.<br />
In Betracht kommen auch spezielle Jugendfreizeiten bzw. Jugendaustauschprogramme<br />
mit solchen Gebieten, die im Netz NATURA 2000 europaweit<br />
vernetzt sind.<br />
Eine besondere Qualität können diese Touren dadurch bekommen, dass<br />
neben der Vernetzung mit bestehenden Touren- und Hotellerie-<br />
/Gastronomieangeboten v.a. Einheimische als Gästeführer gewonnen werden,<br />
die aufgrund ihres Berufes oder ihres persönlichen Interesses eine<br />
besondere Bindung an die jeweilige (Kultur-) Landschaft haben. Durch entsprechende<br />
Schulungen können vorhandene Kenntnisse thematisch vertieft
Seite 89<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
werden. Durch eine solche Ausbildung bzw. Teilzeitbeschäftigung können<br />
insbesondere die Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen vor Ort erweitert<br />
werden.<br />
In Kooperation u.a. mit den örtlichen Jugendherbergen könnte ein spezielles<br />
Programm für den internationalen Jugendaustausch entwickelt werden.<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
2. NATURA-Gebiete mit dem Blick des Malers erleben<br />
Gängigerweise werden zur Bewerbung von touristischen Destinationen Fotos<br />
verwendet. Nicht selten hat man als Betrachter im Falle von Fotos jedoch<br />
den Eindruck, alles schon einmal gesehen zu haben. Anders ist es, wenn<br />
man die Charakteristika einer Landschaft in einem gemalten Bild oder einer<br />
Strichzeichnung selbst festgehalten hat oder auch durch Betrachtung sich<br />
mit dieser auseinandersetzt. Stimmungen sind in gemalten Bildern oftmals<br />
viel erlebbarer und Bindungen zum abgebildeten Objekt entstehen in weit<br />
stärkerem Maß.<br />
Mit speziell ausgerichteten Kursen/ Seminaren wird künstlerisch interessierten<br />
Menschen die Möglichkeit geboten, sich kreativ mit der Landschaft und<br />
einzelnen Naturelemente auseinanderzusetzen und sich selbst und über die<br />
Ausstellung ihrer Arbeit auch anderen neue Perspektiven und andere Naturerlebnisse<br />
zu vermitteln. Das so entstandene Material kann bei Verwendung<br />
in Bildmaterialien der Tourismuswerbung eigene Akzente setzen (z.B.<br />
eigene Jahreskalender mit entsprechenden Motiven etc.) und den Künstlern<br />
entsprechende Anerkennung verschaffen.<br />
Entsprechende Kurse fördern auch einen Qualitätstourismus am Mittlerhrein.<br />
Weiterhin wäre die Vergabe an Jahresstipendien an ausgewählte Künstler<br />
denkbar, mit der Verpflichtung sich in ihrem künstlerischen Schaffen auch<br />
mit dem Natura 2000 - Gebiet auseinanderzusetzen und die Ergebnisse den<br />
Förderern zur Verfügung zu stellen.<br />
Vorhandene Pauschalangebote beziehen sich ausschließlich auf das Malen<br />
bekannter Motive (Burgen, Stadtbilder):"Auf den Spuren der Rheinromantiker",<br />
"Mit Turner durch das Loreleytal".<br />
Beschäftigungswirkung:<br />
Neuerschließung von zusätzlichen Zielgruppen des <strong>Mittelrhein</strong>-Tourismus,<br />
Ergänzung der Angebotspalette der Destination <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />
Frauenförderung: als Durchführende und selbständige Veranstalter kommen<br />
wegen des Projektcharakters und der Möglichkeit der Arbeit vor Ort und der<br />
freien Zeitgestaltung insbesondere auch Frauen in Betracht.<br />
Festigung/Ergänzung der Beschäftigung/Einkommen in Gastronomie, Führungen<br />
/ Seminar- Angebote<br />
<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher, i.e. Naturreisende und Kunstinteressierte<br />
Be- und Anwohner (insbes. Kunst- und naturinteressierte Frauen)<br />
Tourismus (Gastronomie, Hotellerie, Gästeführer)<br />
örtliche Künstler
Seite 90<br />
geplante Maßnahmen Entwurf eines Organisations- und Geschäftsplanes<br />
Werbung von Kooperationspartnern (Gastronomie, Führer (Biologen,<br />
Geographen, Heimatforscher, örtliche Kulturschaffende ...)<br />
Entwicklung qualifizierter (touristischer) Angebote für die angestrebten<br />
Zielgruppen (Einheimische, Touristen): Erarbeitung von Touren, Vernetzung<br />
mit sonstigen Angeboten (Gastronomie, regionales Gewerbe,<br />
ÖPNV, Kultur), Prüfung auf Verträglichkeit mit den Natura 2000-<br />
Schutzgebietszielen, Nachhaltigkeitsprüfung<br />
Bewerbung (Flyer, Internet, Pressearbeit/-infos), Organisation und<br />
Durchführung ausgewählter erster Angebote über 2 - 3 Jahre<br />
Evaluierung.<br />
Ort der geplanten gesamtes <strong>Mittelrhein</strong>tal mit Schwerpunkt auf FFH-Gebieten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Lebendige Präsentation des Schutzgebietsystems NATURA 2000. Die Mitarbeit<br />
und Aufmerksamkeit von vielen Menschen und die Wahrnehmung von<br />
Beschäftigungseffekten steigert direkt den Selbstwert der "Schutzgebietsregion<br />
<strong>Mittelrhein</strong>" und ihrer Bewohner und trägt zur Identifikation mit den NA-<br />
TURA 2000 - Gebieten bei.<br />
Fokussierung der Wahrnehmung der NATURA - Gebiete auf Potenziale<br />
nachhaltiger Nutzung, Akzeptanzsicherung für das NATURA 2000 - Netz.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Akzeptanzsicherung in Großschutzgebieten<br />
Darstellung des touristischen Potenzials und der Arbeitsmarkteffekte der<br />
Gebiete des NATURA 2000 - Netzes als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Zeitplanung Juni/Juli/Aug. 2002 Konzeptentwicklung / Organisation; Partner gewinnen<br />
Bis Ende 2002 Entwicklung der Angebote / Bewerbung<br />
Oster(ferien) 2003 erstmalige Durchführung ausgewählter Programme<br />
Bis Ende 2004 Durchführung, Angebotsergänzung und Evaluierung<br />
geplanter Finanzbedarf Kosten über 3 Jahre ca. 172.000,- € i.e.<br />
Kosten für Organisation und Durchführung ausgewählter erster Angebote<br />
über 2 - 3 Jahre (Zuschuss)<br />
Koordinations-, Entwicklungs- und Geschäftsführungsaufwand (Personal-<br />
und Sachkosten):<br />
Entwicklung qualifizierter (touristischer) Angebote für die angestrebten<br />
Zielgruppen (Einheimische, Touristen): Erarbeitung von Touren, Vernetzung<br />
mit sonstigen Angeboten (Gastronomie, regionales Gewerbe,<br />
ÖPNV), Prüfung auf Verträglichkeit mit den Natura 2000-<br />
Schutzgebietszielen, Nachhaltigkeitsprüfung<br />
Vermarktung (Entwicklung und Druck Flyer, Darstellung des Angebotes<br />
im Internet, Pressearbeit/-infos)<br />
Mitarbeiterhonorare (Gästeführer, Schulung der Gästeführer, Künstlerstipendium)<br />
Evaluierung
Seite 91<br />
geplante Finanzierung Projektförderung EAGFL / EREF (Tourismusförderung im ländlichen<br />
Raum, Pläne und Maßnahmen für das Management in NATURA 2000<br />
Gebieten)<br />
Kulturförderung<br />
internationale Jugendförderung<br />
Im Projekt erwirtschaftetes Eigenkapital (Gewinn)<br />
80 % Zuschuss aus Mitteln des Minister für Umwelt und Forsten RLP<br />
20 % Eigenanteil der Träger
Seite 92<br />
Projekt 19<br />
Rheinuferbefestigung St.Goar<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Stadt St.Goar<br />
evtl. Ansprechpartner Stadtbürgermeister Walter Mallmann<br />
Telefon 06741 / 1643<br />
e-mail; homepage walter.mallmann@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Stadt St.Goar<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Steigerung der Attraktivität des vielbesuchten Rheinterrains gegenüber<br />
der Loreley und vor dem traditionellen Aal- und Salmfischfanggebiet im<br />
Rhein<br />
Schaffen von Ruhebänken / Ruhenischen entlang der Rheinuferpromenade<br />
mit Blick auf den Loreleyfelsen und der Rheinschifffahrt<br />
evtl. Zielgruppe / Begünstigte<br />
Rheintaltouristen<br />
Be- und Anwohner<br />
Campingplatzbesucher<br />
geplante Maßnahmen Wege- u. Banknischenfläche / Verbundpflaster<br />
Einbau von Ruhenischen mit Sitzgelegenheiten<br />
Anpflanzung von landschaftstypischen Bäumen<br />
Idyllische Beleuchtung entlang der Wegtrasse einschl. Verkabelung<br />
Anmerkung:<br />
Alle Maßnahmen benötigen besonderen Planungsbedarf hinsichtlich der<br />
jährlichen Hochwassersituation.<br />
Ort der geplanten Linkes Rheinufer / Stadtteil St.Goar-Loreley / Rheinkilometer 554,3 bis 555,5<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit, Verbesserter Uferrandschutz<br />
Innovation<br />
Schutz vor Ausspülungen bei Hochwassern<br />
Verringerung der Kostensituation Hochwasserschäden<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Steigerung der Aufenthaltsdauer der Touristen<br />
Zeitplanung August 2003 Planung / Genehmigungsverfahren<br />
Baumaßnahmen in den Wintermonaten nach Schließung des Campingplatzes<br />
Bepflanzung Frühjahr 2004<br />
Durch Hochwasser könnte es zu Zeitverzögerungen kommen<br />
geplanter Finanzbedarf 169.000,- €<br />
geplante Finanzierung EU-Anteil 32,50 % = 54.925,00 €<br />
Anteil Land 32,50 % = 54.925,00 €<br />
Eigenanteil des Träger 35 %
Seite 93<br />
Projekt 20<br />
Gestaltung des Rheinufers in Kestert<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Ortsgemeinde Kestert<br />
Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Loreley, E. Gabel<br />
Adresse<br />
Postfach 11 20, 56342 St. Goarshausen<br />
Telefon 06771 / 919-118<br />
e-mail; homepage vg.loreley@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Ortsgemeinde Kestert<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Projektbeschreibung<br />
Aufwertung des Erscheinungsbilds des Rheinufers,<br />
Schaffung von Retentionsraum<br />
Anlegen einer multifunktional nutzbaren Freifläche und Liegewiese, die<br />
zum Verweilen und aktiven Betätigen einlädt<br />
Einwohner und Besucher<br />
Anlieger des Rheins<br />
2 Teilabschnitte:<br />
Teil 1: Schaffung von Retentionsraum durch Abtragen der vorhandenen<br />
Erdmassen und Anlage einer ebenen, multifunktional nutzbaren Freifläche<br />
Teil 2:. Schaffung einer Grünfläche mit Liegewiese mit der Möglichkeit<br />
verschiedener Ballspiele, Ufergestaltung (Bepflanzung und Möblierung)<br />
Die neu geschaffene Fläche soll durch Anlage der fußläufigen Verbindung<br />
an den Ort angebunden werden.<br />
Rheinufer bei Kestert vom südlichen Ortseingang bis zum Schiffsanleger<br />
Die noch in den Anfängen befindlichen Ideen und Vorstellungen sollen in<br />
einem eigens dafür geschaffenen "Ausschuss", bestehend aus Mitgliedern<br />
unterschiedlicher Bevölkerungs- und Altersgruppen, entwickelt werden. Diese<br />
Form der Einbindung der Bevölkerung in Planung und Umsetzung wird<br />
als geeignete Form angesehen, die nötige Akzeptanz zu schaffen und Verbesserung<br />
der Hochwassersituation<br />
positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild,<br />
Wiederherstellung der Anbindung des Ortes an den Rhein,<br />
Schaffung eines Wir-Gefühls durch gemeinsame Planung und Umsetzung<br />
Umsetzung in 2003 und 2004 geplant
Seite 94<br />
geplanter Finanzbedarf Herrichten der Grünflächen ca. 45.000 €<br />
Anlage der fußläufigen Verbindung einschl. der Zugänge ca. 60.000 €<br />
Möblierung ca. 35.000 €<br />
Bepflanzung ca. 10.000 €<br />
Summe ca. 150.000 €<br />
geplante Finanzierung 60 % über Programme des Ministerium für Umwelt und Forsten und /<br />
oder Dorferneuerung bzw. EU<br />
40 % Eigenanteil der Ortsgemeinde, in weiten Teilen durch Eigenleistung<br />
der Bevölkerung
Seite 95<br />
Projekt 21<br />
Beseitigung und Verwertung der Hybridpappeln<br />
an der Loreley<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, VG Loreley<br />
Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Kern<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal – Verbandsgemeinde Loreley, Ortsgemeinde Kaub<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Die dominante Baumgruppe der standortfremden Hybridpappeln zwischen<br />
B 42 und Fluss am Fuß der Loreley soll beseitigt und durch<br />
standortgerechten Bewuchs ersetzt werden<br />
Aus den gefällten Bäumen kann ein Floss gezimmert werden, welches<br />
für begrenzte Zeit als Gierfähre zwischen der Stadt Kaub und dem<br />
Pfalzgrafenstein verkehren kann<br />
Demonstration alter Schifffahrtstechniken<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Touristen<br />
geplante Maßnahmen Fällen der Pappeln<br />
Neupflanzung<br />
Bau eines Floßes, Verankerung im Kauber Wasser<br />
Nutzung als Fähre für die Besucher des Pfalzgrafenstein<br />
Ort der geplanten St. Goarshausen – Kaub<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit, Gestaltung der Landschaft mit standortgerechten Bewuchs,<br />
Innovation<br />
Einsatz der Gierfähre als umweltfreundliches Transportmittel, da die<br />
Strömung genutzt wird, keine zusätzliche Energie erforderlich ist<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
ca. 2 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf Beseitigung des Bewuchses<br />
und Ausrichtung der Stämme<br />
Neupflanzung<br />
Einrichtung Floßbaustelle<br />
Bau des Floßes<br />
Aufbauten für Sicherung<br />
Personentransport<br />
Transport nach Kaub, Signalanlagen<br />
Verankerung im alten Wasser<br />
Gesamtkosten ca. 130.000,- €
Seite 96<br />
geplante Finanzierung Landschaftspflege<br />
Tourismusförderung<br />
Schifffahrt
Seite 97<br />
Projekt 22<br />
Funktionale Wiederherstellung der eingedeichten Retentionsfläche<br />
Haus Peterspay<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Stadt Boppard<br />
Ansprechpartner Stadt Boppard / GNOR – P. Sound<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 806 436<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de,<br />
Träger und Projektpartner<br />
GNOR / Stadt Boppard<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe und Begünstigte<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Projektbeschreibung<br />
Aufwertung der <strong>Mittelrhein</strong>ischen Flusslandschaft. Wiederherstellung<br />
der nördlich des Campingplatzes Sonneneck beginnenden und an der<br />
Kreisgrenze endenden Retentionsraums<br />
Rückbau und Renaturierung kleiner Bereiche des Rheindeichs sowie<br />
Teile der Fläche zur Ermöglichung des freien Zu- und Abflusses bei<br />
Hochwasser Situationen<br />
Wiederherstellung eines Retentionsraums<br />
Aufstellen einiger Informationstafeln<br />
Aufwertung des Campingplatzes<br />
Beseitigung periodischer Mückenplagen durch stehendes Wasser<br />
sowie Fischbrut<br />
Kultur- und naturinteressierte Touristen (Rad- , Wander-, Camping<br />
und Schiffstouristen)<br />
Anwohner / Campingplatz / Stadt Boppard<br />
Geplante Maßnahmen Teilweise Rückbau des Rheindeichs<br />
Informationstafeln zur Kultur- und Naturlandschaft sowie der Stadt<br />
Boppard<br />
Entfernung von Dreck und Unrat<br />
Anlage einer Gewässerverbindung (Bucht bzw. Altarm)<br />
Standort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Innovation<br />
Kreis Rhein-Hunsrück / Stadt Boppard<br />
Gemarkung 1 / Flurstück Nr. 1-462-24<br />
Im Besitz der Bundesrepublik Deutschland<br />
Seit Jahrzehnten wird der <strong>Mittelrhein</strong> durch Bebauung seines Retentionsraums<br />
eingeengt.<br />
Konsequenzen sind<br />
Der Verlust fast aller Retentionsräume<br />
Der Verlust des ursprünglichen Landschaftsbildes<br />
Beseitigung von Reproduktionsstätten vieler Tierarten
Seite 98<br />
Erwartete Synergieeffekte<br />
Wiederherstellung eines Retentionsraums<br />
Sicherung eines bedrohten Lebensraums für Flora und Fauna<br />
Schaffung einer Reproduktionsmöglichkeit für Fische sowie anderer<br />
wassergebundener Tierarten<br />
Verbesserung und Präsentation eines der wenigen Standorte dieses<br />
historischen Landschaftsbildes am <strong>Mittelrhein</strong><br />
Verminderung von Mückenplagen<br />
Verbesserung eines durch illegale Müll-, Erd-, Schutt- sowie sonstige<br />
Ablagerungen als unschön empfundenen Landschaftsbestandteil<br />
Zeitplanung Juni 2002 Grundlagenermittlung<br />
Mai/Juni 2002 Bestandsaufnahme der noch vorhandenen Schutzgüter<br />
/ Beantragung der wasserrechtlichen Genehmigung beim Wasser<br />
und Schifffahrtsamt<br />
Juni/Juli 2002 Erstellung des Entwicklungs- und Gestaltungskonzeptes<br />
August 2002 Bauabschnitt 1: Entfernung der illegalen Müllablagerungen<br />
September 2002 Bauabschnitt 2: Auskoffern der Buchten und des<br />
Altarms<br />
Oktober 2002 Bauabschnitt 3: Öffnung und Anschluss an den Rhein<br />
April 2003 Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher Einweihung<br />
Geplanter Finanzbedarf Grundlagenermittlung/Bestandsaufnahme 5.500 €<br />
Planung und Bauüberwachung 12.500 €<br />
Entfernung, Abfuhr und Deponierung des Mülls<br />
und Erdreichs 20.000 €<br />
Materialkosten / Steinschüttungen 17.500 €<br />
Maschinenkosten und Arbeitslohn 17.500 €<br />
Gestaltung und Herstellung der Informationstafeln 2.500 €<br />
Pflanz und Rekultivierungsmaßnahmen 5.000 €<br />
Sonstiges/ unvorhergesehenes (Altlasten) 5.000 €<br />
Gesamt 85.500 €<br />
Geplante Finanzierung Stadt Boppard, evtl. regionaler Angelsportverein<br />
40 % Eigenanteil durch Eigenleistung der Träger und Projetkpartner<br />
60 % aus Mitteln der Wasserwirtschaft bzw. des Ministerium für Umwelt<br />
und Forsten RLP
Seite 99<br />
Projekt 23<br />
Erschließung und gestalterische Aufwertung des<br />
Rheinufers in Filsen<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Ortsgemeinde Filsen<br />
Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Braubach, Herr Kohl<br />
Adresse<br />
Friedrichstr. 12, 56338 Braubach<br />
Telefon 02627 / 9605-60<br />
e-mail; homepage Raimund.Kohl@vgbraubach.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Ortsgemeinde Filsen<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Projektbeschreibung<br />
Schaffung eines örtlichen „Naherholungsraums“ zur Steigerung der Attraktivität<br />
des Fremdenverkehrs;<br />
Optimierung der Gewässer- und Uferpflege des Rheins<br />
Rheintalbesucher und Anwohner<br />
geplante Maßnahmen Entbuschung des Rheinufers (ausgenommen Weiden)<br />
verbleibendes übersichtliches Kies- und Muschelufer lässt regelmäßige<br />
Säuberungen zu und ist begehbar<br />
Höhe Einfahrt „Unter den Brücken“ Richtung Osterspai wird ein Freizeitgelände<br />
in Form von Liegewiesen, Sandstrand und „Planschbecken“<br />
angelegt; letzteres ist ein mit Mauern(Molen) abgegrenzter Bereich im<br />
Ufervorgelände<br />
Liegewiesen und Sandstrand werden in Begrenzungsmauern gefasst<br />
Filsens vorteilhafte Lage in der größten Rheinschleife schließt eine Behinderung<br />
der Schifffahrt aus Umsetzung ist (auch durch Unterstützung der Bewohner<br />
vor Ort durch unentgeltliche Arbeitsleistungen) kostengünstig zu<br />
erreichen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Rheinufer entlang des gesamten Ortes<br />
(Schwerpunkt Höhe Einfahrt „Unter den Brücken“ Richtung Osterspai)<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Steigerung der Attraktivität einer exponierten Lage am <strong>Mittelrhein</strong> an der<br />
größten Rheinschleife<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Belebung des Fremdenverkehrs<br />
Zeitplanung Umsetzung im Laufe des Jahres 2003<br />
geplanter Finanzbedarf geschätzte Gesamtkosten 169.600,- €<br />
geplante Finanzierung 60 % Land Rheinland-Pfalz / EU<br />
40 % Eigenanteil Ortsgemeinde Filsen, überwiegend durch Arbeitsleistungen<br />
der Filsener Bürger
Seite 100<br />
Projekt 24<br />
Kulturlandschafts-Themenpfade<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH<br />
Ansprechpartner Dipl.-Biol. Andreas Bitz / Dipl.-Biol. Thomas Merz<br />
Addresse<br />
Posthof, 55422 Bacharach<br />
Telefon 06743 / 599663<br />
e-mail; homepage posthof@gmn-mbh.de, www.mittelrheintal.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Projektpartner: generell: Landesamt für Denkmalpflege<br />
Träger: GMN mbH<br />
Teil I: Jugendherberge St. Goar<br />
Teil II: Verschönerungsverein Bacharach<br />
Teil III: Bauverein Historische Stadt Oberwesel<br />
Teil IV: FINK e.V. (FörderInitiative Natur- und Kulturlandschaftsschutz e.V.)<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Projektbeschreibung<br />
Attraktive und informative Verbindungspfade zwischen dem Rheintal und<br />
den Höhen unter Einbeziehung der Höhenburgen.<br />
Kulturlandschaftspfade dienen<br />
dem Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft<br />
durch Information über deren Aspekte, Bedeutung, Gefährdung, Perspektiven<br />
der Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraumes<br />
durch die Anreicherung des <strong>Mittelrhein</strong>tals - ursprünglich die Keimzelle<br />
des modernen Tourismus in Mitteleuropa - um attraktive und erlebniswirksame<br />
Elemente zur Förderung eines qualitätsorientierten Besucherpublikums<br />
der Stärkung der regionalen Identität<br />
durch Vermittlung der Besonderheiten der Region zur Förderung der<br />
Identifikation mit und der Wertschätzung für die einzigartige Kulturlandschaft<br />
Die Kulturlandschaftspfade verbinden die Anlaufstellen der Touristen -<br />
Bahnhöfe, Schiffsanleger, Parkplätze - mit den Attraktionspunkten, insbesondere<br />
den Burgen - und vermitteln dem Besucher Einblicke in die Faszination<br />
der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal.
Seite 101<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Gäste und Bewohner des <strong>Mittelrhein</strong>tales, Zielgruppen der sog. Stillen<br />
Erholungsnutzung<br />
Internationale Besucher<br />
Jugendliche, welche nach positiven Erfahrungen als Erwachsene wiederkommen<br />
(daher besondere Einbindung der Jugendherbergen)<br />
Gäste aus der weiteren Region, welche mehrere Tage in dem Gebiet<br />
verweilen<br />
Besucher, die Wert auf die kulturellen, geschichtlichen und landschaftlichen<br />
Besonderheiten des <strong>Mittelrhein</strong>es legen<br />
Reisenden, die besonderen Wert auf herausragende Kulturlandschaften<br />
bzw. die Themen Kulturgeschichte und landschaftliche Vielfalt legen<br />
Erholungssuchende aus den angrenzenden Ballungsgebieten Rhein-<br />
Main und Rhein-Ruhr<br />
Bewohnern des <strong>Mittelrhein</strong>tals und der benachbarten Mittelgebirgsregionen<br />
als Ziel für Tagesaktivitäten<br />
Errichtung von Kulturlandschaftspfaden, die erlebnisreich gestaltet sind<br />
dem Besucher die Besonderheiten der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
nahebringen<br />
die vielfältigen Aspekte dieser herausragenden Kulturlandschaft beleuchten<br />
Verständnis für spezielle örtliche Themen entwickeln<br />
Die enge Verbindung zwischen landschaftsgerechter Nutzung und Erhalt<br />
der Landschaft aufzeigen<br />
Möglichkeiten der Vermarktung von Regionalprodukten aufzeigen<br />
Verbindung von den Talorten zur Höhe herstellen<br />
Besucher zu den Burgen und Jugendherbergen lenken von dort weiterführen<br />
zu kultur- und landschaftsgeschichtlich besonders attraktiven<br />
Punkten den Gästen eine mehrtägige Wanderung zu den attraktivsten<br />
Punkten des <strong>Mittelrhein</strong>tales mit der problemlosen Bereitstellung von<br />
Unterkunft, Service und Information ermöglichen<br />
zumindest zweisprachig sind<br />
klar ausgeschildert und markiert sind und die Orientierung bei talwärtiger<br />
und höhenwärtiger Begehung ermöglichen<br />
dezentral an verschiedenen Stellen im <strong>Mittelrhein</strong>tal beiderseits des Flusses<br />
linksrheinisch<br />
Rochusbergpfad (Bingen)<br />
Binger Wald-Pfad (Bingen)<br />
Stahleckpfad (Bacharach)<br />
Schönburgpfad (Oberwesel)<br />
Rheinfelspfad (St. Goar)<br />
Gedeonspfad (Boppard)<br />
rechtsrheinisch<br />
Ehrenfelspfad (Rüdesheim)<br />
Flaschenhalspfad (Kaub)<br />
Burgenpfad (Kaub)<br />
Rosssteinpfad (Kaub)<br />
Loreleypfad (St. Goarshausen)
Seite 102<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Kamper Hang-Pfad (Kamp-Bornhofen)<br />
Lahneckpfad (Lahnstein)<br />
Prioritär sind<br />
I: Rheinfelspfad<br />
die Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in St. Goar über die Jugendherberge<br />
zur Burg Rheinfels;<br />
ein bestehender Weg ist oberhalb der Jugendherberge nicht mehr begehbar<br />
und bedarf einer Sanierung,<br />
großes Interesse seitens der Jugendherberge,<br />
Einbindung der Burg Rheinfels unter dem Aspekt ‚Lebensraum Burg‘<br />
Beispiel für naturschonende Sanierung historischer Gebäude<br />
Erweiterung auf bestehenden Wegen ins Gründelbachtal mit Aspekten<br />
Mühlen und Erz-Bergbau<br />
II: Stahleckpfad<br />
die Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in Bacharach zur Burg<br />
Stahleck (zugleich Jugendherberge)<br />
die Konzeption steht weitgehend, der Weg besteht und befindet sich in<br />
gutem Zustand<br />
zusätzliche Wegführung entlang der Stadtmauer<br />
die Stadtmauer wurde im Januar/Februar 2002 wieder von Gehölzbewuchs<br />
freigestellt und soll begehbar und erlebbar gemacht werden,<br />
vermittelt<br />
faszinierende Ausblicke auf das Rheintal, die Wegeführung ist abzusichern<br />
Erweiterungsmöglichkeit auf bestehenden Wegen durch die Weinberge<br />
über die Mönchsrinne zur Ruine Stahlberg (Aspekte Weinbau und<br />
Schiefernutzung)<br />
III: Schönburgpfa<br />
Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in Oberwesel über Elfenley<br />
zum Jugendgästehaus und der Schönburg<br />
bestehender Weg in verbesserungsbedürftigem Zustand<br />
Erweiterungsmöglichkeit auf bestehenden Wegen von der Stadt über<br />
Oelsberg - 7 Jungfrauen - Kammereck - Urbar (Mariaruh)<br />
IV: Loreleypfad<br />
die Verbindung vom Bahnhof und Hafen in St. Goarshausen über das<br />
Jugendhaus zur Loreley<br />
der Weg besteht und ist sehr attraktiv, bietet derzeit aber keinerlei Informationen<br />
Fortführung Richtung Spitznack und Fußweg von Siedlung Leiselfeld zu<br />
Haus Loreley mit überwältigenden Eindrücken vom <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
besondere Berücksichtigung der Aspekte Mythos Rheintal, Geologie und<br />
Landschaftsformen, Tier- und Pflanzenwelt
Seite 103<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Das bedeutendste Potenzial des <strong>Mittelrhein</strong>tals ist die einzigartige Kulturlandschaft<br />
mit ihrem geschichtlichen, mythologischen und landschaftlichen<br />
Reichtum.<br />
Die sanfte und ressourcenverträgliche Erschließung dieses Potenzials<br />
ist nur über sachgerechte zugleich attraktive Information möglich.<br />
Die Wertschätzung der Kulturlandschaft ist die Voraussetzung für ihre<br />
langfristige Sicherung und landschaftsgerechte Weiterentwicklung.<br />
Die Kulturlandschaftspfade verbinden die verschiedenen Aspekte des<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Erlebens (Geschichte, Kultur, Mythos, Natur, Landschaft) im<br />
Rahmen von erlebnisreichen Touren auf vorhandenen Pfaden, die keine<br />
neuerlichen Erschließungsmaßnahmen in der Landschaft erforderlich<br />
machen.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Förderung eines hochwertigen Wander-Tourismus<br />
Förderung von jugendlichen Touristen durch Einbindung der Jugendher-<br />
berge<br />
Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten für Regionalprodukte<br />
durch Information und Vermittlung von Kontakten zu Erzeugern<br />
Zeitplanung<br />
Durchführung von vier modellhaften Projekten:<br />
I: Rheinfelspfad<br />
II: Stahleckpfad<br />
III: Schönburgpfad<br />
IV: Loreleypfad<br />
für jedes Projekt wird maximal ein Jahr benötigt, mehrere Pfade können<br />
gleichzeitig errichtet werden<br />
geplanter Finanzbedarf für vier prioritäre Kulturlandschafts-Themenpfade 300.000 €<br />
Rheinfelspfad 140.000 €<br />
Stahleckpfad 70.000 €<br />
Schönburgpfad 50.000 €<br />
Loreleypfad 40.000 €<br />
Die Mittel werden (mit unterschiedlichen Anteilen der Pfade)<br />
für folgende Leistungen aufgebracht:<br />
Wegeausbau, -sicherung, Fremdvergaben 98.000,00<br />
Ausstattung, Abwicklung 6 Workcamps à 14.000 84.000,00<br />
Bauleitung, Baubetreuung (6 Camps, sonstige) 42.000,00<br />
Ausschilderung, Bewerbung 12.000,00<br />
Informationen (Tafeln, Flyer, Internet) 64.000,00<br />
geplante Finanzierung 65 % über Landesprogramme zur Tourismusförderung und zur Denkmalpflege<br />
35 % durch Eigenleistungen und Eigenkapital des Trägers und der Projektpartner<br />
(Workcamps mit intern. Gruppen)
Seite 104<br />
Projekt 25<br />
Jugendzeltplatz mit Walderlebniszentrum<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Stadt Boppard<br />
Ansprechpartner Dr.Gerd Loskant<br />
Adresse<br />
Pielstraße, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 5982<br />
e-mail; homepage gerd.loskant@wald-rlp.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Stadt Boppard<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Projektbeschreibung<br />
Einrichtung eines Jugendzeltplatzes mit Bau einer "Waldscheune" und<br />
angeschlossenem Walderlebnispfad<br />
In Zusammenarbeit mit dem Pfadfinderstamm Vasqua Boppard wird ein<br />
Jugendzeltplatz als internationale, umweltorientierte Jugendbegegnungsstätte<br />
angelegt<br />
Der Zeltplatz befindet sich im Natura 2000- und Landschaftsschutzgebiet<br />
<strong>Mittelrhein</strong> von Bingen bis Koblenz<br />
Zentrum des Platzes wird die "Waldscheune" sein, ein aus heimischem<br />
zertifiziertem Holz errichtetes Gebäude, das als ökologisches Informationszentrum<br />
und Ausgangspunkt für Exkursionen, Walderlebnistage und<br />
als zentraler Treffpunkt für Pfadfinder- und Wandergruppen fungiert,<br />
und etwa 50 Personen Platz bieten wird<br />
Ausgehend vom Jugendzeltplatz wird ein interaktiver Walderlebnispfad<br />
angelegt<br />
Der Pfad soll auf emotionaler Basis, durch Ansprechen aller Sinne, Jugendlichen<br />
und anderen Besuchern eine ungewöhnliche und intensive<br />
Begegnung mit der Natur ermöglichen<br />
Pfadfinderstamm Vasqua<br />
Internationale Pfadfindergruppen<br />
(Wander-) Touristen<br />
Schulklassen, insb. Ganztagsschulen<br />
Kindergärten<br />
Jugendgruppem der ortsansässigen Vereine und sonstige Jugendgruppen
Seite 105<br />
geplante Maßnahmen 1) Anlage des Jugendzeltplatzes<br />
Erschließung (Stromanschluss, Wasseranschluss, Abwasser)<br />
Bau von sanitären Einrichtungen (behindertengerecht)<br />
2) Bau der "Waldscheune"<br />
In Blockbauweise, ökologisch und nachhaltig erbaut mit Holz aus dem<br />
Naturland zertifiziertem Stadtwald Boppard. Einstöckig, ca. 150m²<br />
Grundfläche mit Satteldach.<br />
Erdarbeiten und Absplitten rund um die Scheune<br />
Bepflanzung mit heimischen und standortgerechten Straucharten<br />
Erstellen von Info-Tafeln<br />
3) Anlage eines interaktiven Walderlebnispfades<br />
Themen: Wald und Boden, Wald und Wasser, Wald und Luft, Fauna<br />
und Flora und Wald und Gesundheit<br />
Barfußpfad<br />
Musikinstrumente aus Waldmaterialien<br />
Anlage oder Nutzung vorhandener Wasserbiotope<br />
Bodenlabor<br />
Meditationsbereich<br />
Spiel- und Sportstationen<br />
Duftinsel<br />
Ort der geplanten Auf dem Kreuzberg, Randlage Stadt Boppard<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit, Innovation<br />
Stärkung des ökologischen Wissens und der emotionalen Bindung an die<br />
Natur insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Schaffung eines Arbeitsplatzes (geringfügig beschäftigt) / Hausmeistertätigkeiten<br />
Stärkung des europäischen und internationalen Gedankens bei Jugendlichen<br />
Erschließung neuer Tourismusfelder<br />
Zeitplanung Juli 2002: Erarbeitung des Gesamtkonzeptes<br />
August 2002: Planung Waldscheune<br />
Oktober 2002: Erschließungsarbeiten<br />
März 2003: Bauarbeiten Waldscheune<br />
Oktober 2003: Anlage des Walderlebnispfades<br />
geplanter Finanzbedarf Erschließung des Zeltplatzes 10.000,00 €<br />
Sanitäranlagen 40.000,00 €<br />
Inventar:<br />
50 Stühle<br />
10 Klapptische<br />
Holzregale (4 Stück)<br />
Info-Tafeln (8 Stück)<br />
Wandertafel (1 Stück)<br />
Matrazen für Kleingruppen (20 Stück)<br />
Spülelement<br />
Kühlschrank 7.000,00 €<br />
Erdarbeiten rund um die Waldscheune 3.000,00 €
Seite 106<br />
geplanter Finanzbedarf Pflanzarbeiten 2.500,00 €<br />
Walderlebnispfad<br />
Barfusspfad 1000,00 €<br />
Musikinstrumente aus Waldmaterialien 5000,00 €<br />
Anlage von Wasserbiotopen 6000,00 €<br />
Bodenlabor 3000,00 €<br />
Meditationsbereich 3000,00 €<br />
Spiel- und Sportstationen 15000,00 €<br />
Duftinsel 2000,00 €<br />
Gesamtbedarf: 97.500,00 €<br />
Der Bau der geplanten Waldscheune für ca. 130.000,00 € ist nicht Bestandteil<br />
des LEADER plus – Projekts.<br />
geplante Finanzierung Stadt Boppard,<br />
Eigenleistung Pfadfinderstamm Vasqua:<br />
Erstellungsphase:<br />
Entbuschung des Zeltplatzgeländes (280 Arbeitsstunden)<br />
Einzäunung/Lagertor (200 Arbeitsstunden)<br />
Errichtung Grillplatz (180 Arbeitsstunden)<br />
Versammlungsplatz (120 Arbeitsstunden)<br />
Inneneinrichtung Waldscheune (200 Arbeitsstunden)<br />
Durchführung der Pflanzarbeiten (130 Arbeitsstunden)<br />
Mithilfe bei Anlage des Walderlebnispfades (150Arbeitsstunden)<br />
Insgesamt 1260 Arbeitsstunden.<br />
laufende Leistungen:<br />
Vermarktung (Internet, intenationales Pfadfindernetzwerk, "Where to<br />
stay in Europe")<br />
Erhaltungsarbeiten<br />
Pflegearbeiten (Mähen von Rasen etc.)<br />
Eigenleistung Förderverein VFVCP e.V.<br />
Erstellungsphase:<br />
Sammeln von Geld- und Sachspenden<br />
Planung der Arbeitseinsätze<br />
laufende Leistungen:<br />
Verwaltung Zeltplatz (Vermietung/Abnahme/Sonderveranstaltungen)<br />
Ko-Finanzierung der Erhaltungskosten
Seite 107<br />
Projekt 26<br />
Initierung eines Rheintal-Marathons<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Leichtathletikverband Rheinland (LVR)<br />
Ansprechpartner Achim Bersch<br />
Adresse<br />
Postfach 201354, 56013 Koblenz<br />
Telefon 0261 / 135123<br />
e-mail; homepage Info@LVRheinland.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Leichtathletikverband Rheinland (LVR) im Sportbund Rheinland<br />
in Verbindung mit den im Rheintal ansässigen Sportvereinen<br />
Projektbeschreibung<br />
Tourismusbelebung durch Großveranstaltung Rheintal-Marathon<br />
<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />
Internationale Sportler aus aller Welt<br />
Be- und Anwohner<br />
Sponsoren<br />
geplante Maßnahmen Gründung einer/eines Marathon GmbH / Vereins<br />
Erstellung eines sportlichen Konzeptes<br />
Konzept Terminplanung / Streckenführung / Verkehrskonzept ähnlich<br />
Taltotal<br />
Abschluss von Sponsoring-Verträgen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Rheintal, links- oder rechtsrheinisch<br />
(z.B. Start in Oberwesel / St.Goar, Ziel: Koblenz Stadion Oberwerth)<br />
Nachhaltigkeit, Innovation<br />
Wertschöpfende Verknüpfung der Kultur- und Naturlandschaft mit dem<br />
Sportlichen Marketing. Es entsteht für Touristen und Sportler ein imageprägendes<br />
Erlebnis in der historisch gewachsenen Kulturlandschaft. Gute Möglichkeit<br />
die Rheinromantik auch medienintensiv zu bewerben.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Imageförderung<br />
Attraktivitätssteigerung<br />
Zeitplanung Juni 2002 Sportliches Konzept<br />
September 2002 Gründung Verein / GmbH<br />
Bis Frühjahr 2003 Abschluss der Sponsoringverträge und Abstimmung<br />
mit den sporttreibenden Vereinen im Rheintal / Streckenfestlegung<br />
Durchführung des ersten Rheintal-Marathons in Abstimmung mit den<br />
Terminen anderer intern. Marathonläufe / spätestens Sommer 2005<br />
eine Koppelung mit Tal total ist angedacht<br />
geplanter Finanzbedarf insgesamt ca. 60.000,00 €<br />
geplante Finanzierung 50 % Landes / EU – Zuschüsse<br />
50 % Leichtathletikverband Rheinland, örtliche Sportvereine und Sponsoren
Seite 108<br />
Projekt 27<br />
Rheinmühlen<br />
Wettbewerb<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Ansprechpartner<br />
Adresse<br />
Dirk Melzer<br />
Dirk Melzer<br />
Marktplatz 15, 56349 Kaub<br />
Telefon 06774 / 8239<br />
e-mail; homepage<br />
Träger und Projektpartner<br />
dirk.melzer@t-online.de, mittelrheinforum@t-online.de<br />
Dirk Melzer, Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal,<br />
Rheinkolleg<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Projektbeschreibung<br />
Erinnerung an die Bedeutung des Flusses für die Region durch die künstlerisch<br />
orientierte Wiederbelebung und Präsentation alter Tradition. Es sollen<br />
Kunst-Objekte geschaffen werden, die auf spektakuläre Weise die Energie<br />
des Stroms spielerisch sichtbar und erlebbar machen. Das Projekt soll als<br />
Künstlerwettbewerb ausgeschrieben werden.<br />
Touristen<br />
Fremdenverkehrsgewerbe<br />
Auslobung eines Künstlerwettbewerbs in einem zweiten Schritt Realisierung<br />
der prämierten Entwürfe mit Hilfe von Sponsoren<br />
Geeignete Plätze im Strom ( ca. 4 )<br />
In den schwimmenden Kunst-Objekten sollen von den Wettbewerbsteilnehmern<br />
alle heute verfügbaren Technologien der Energiegewinnung, -<br />
Speicherung und -Umwandlung genutzt und kombiniert werden können.<br />
Steigerung der Attraktivität<br />
grundsätzliche Bereitschaft, in der Region der fortbestehenden Kulturlandschaft,<br />
neue Technologien anzuwenden und neue Gestaltungsformen<br />
zu entwickeln<br />
2 Jahre<br />
geplanter Finanzbedarf 1. Stufe Wettbewerb: 40.000,- €<br />
geplante Finanzierung Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Gemeinden<br />
Förderung Land/ Stiftung<br />
Sponsoren
Seite 109<br />
Projekt 28<br />
Interaktive Waldaustellung in der „Alten Burg“<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Stadt Boppard<br />
Ansprechpartner Dr.Loskant<br />
Adresse<br />
Pielstraße, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 5982<br />
e-mail; homepage gerd.loskant@wald-rlp.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Stadt Boppard<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Einrichtung eines erlebnisorientierten, interaktiven Waldmuseums in den<br />
bereits jetzt als Waldausstellung genutzten Räumen der "Alten Burg" in<br />
Boppard.<br />
Neukonzeption des vorhandenen Museums auf umweltpädagogischer<br />
Grundlage, mit dem Ziel, insbesondere Kinder und Jugendliche mit Spiel und<br />
Spaß an den Lernort Natur und die besondere Waldlandschaft im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
heranzuführen.<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Schulklassen<br />
Kindergärten<br />
sonstige Jugendgruppen<br />
Kurz- und Langzeittouristen im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Anwohner von Boppard<br />
geplante Maßnahmen Erarbeitung eins umweltpädagogischen Konzeptes<br />
Fertigung von interaktiven Lehrmaterialien wie<br />
überdimensionales Holzxylophon<br />
großes Holzmemory<br />
Tierstimmenwand<br />
Fühlkästen<br />
verschiedene Themenwände mit Klapp- und Schiebemechanismen<br />
Einbeziehung neuer Medien z.B. interaktive Computerpräsentation in<br />
Verbindung mit einem Wissensspiel<br />
Meditations-/Ruheecke<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Anbindung des Thonet-Museums (Holz-Bug-Möbel) im unteren Teil der<br />
Burg, als Beispiel für die Möglichkeiten der Holznutzung.<br />
Stadt Boppard, Alte Burg<br />
Stärkung des ökologischen Wissens insbesondere von Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
Ausstellung als Erlebniswelt
Seite 110<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Steigerung des Umweltschutzgedankens bei Kindern und Jugendlichen<br />
Erhaltung der Attraktivität von Museen / Ausstellungen zur Wissensver-<br />
mittlung<br />
Mehrung des Erlebnisangebotes für Touristen im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Zeitplanung<br />
Die Realisierung des Projekts ist an die Restaurierung der Alten Burg gekoppelt.<br />
Ein genauer Termin für den Beginn der handwerklichen Arbeiten<br />
kann im Moment noch nicht genannt werden.<br />
Die Erarbeitung eines umweltpädagogischen, interaktiven und erlebnisorientierten<br />
Museumskonzeptes, Grundrissgestaltung und Zusammenführung<br />
mit den bereits geplanten Restaurierungsarbeiten in der Alten<br />
Burg kann innerhalb von ca. 3 Monaten erfolgen.<br />
August bis September 2002: Entwurfgestaltung der verschiedenen pädagogischen<br />
Materialien und Erarbeitung einer Computerpräsentation<br />
incl. Layoutgestaltung dauer ca. 2 Monate<br />
geplanter Finanzbedarf Erstellung der Gesamtkonzeption 6.000,00 €<br />
überdimensionales Holzxylophon 3.000,00 €<br />
großes Holzmemory 4.000,00 €<br />
Tierstimmenwand 5.000,00 €<br />
Fühlkästen<br />
verschiedene Themenwände mit Klapp- und<br />
Schiebemechanismen (3x) 6.000,00 €<br />
Einbeziehung neuer Medien z.B. interaktive Computer-<br />
präsentation in Verbindung mit einem Wissensspiel 3000,00 €<br />
Meditations-/Ruheecke 2.000,00 €<br />
Gesamtbedarf: 29.500,00 €<br />
geplante Finanzierung 35 % Stadt Boppard<br />
65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus
Seite 111<br />
Projekt 29<br />
Kulturlandschaftsausstellung „Faszination – <strong>Mittelrhein</strong>“<br />
Einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Gesellschaft Mensch und Natur (GMN) mbH<br />
Ansprechpartner Andreas Bitz, Thomas Merz<br />
Adresse<br />
Posthof, 55422 Bacharach<br />
Telefon 06743 599663<br />
e-mail; homepage posthof@gmn-mbh.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Träger: Gesellschaft Mensch und Natur (GMN) mbH<br />
Projektpartner: VG Rhein-Nahe, Rhein-Nahe Touristik e.V., Stadt Bacharach<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Projektbeschreibung<br />
Bacharach bietet aufgrund seiner einmaligen mittelalterlichen Bausubstanz<br />
und seiner langen Tradition als Wein- und Fremdenverkehrsort ideale Voraussetzungen<br />
zur Errichtung eines dezentralen Informationszentrums in<br />
Ergänzung zum Loreley-Besucherzentrum in St. Goarshausen und dem<br />
<strong>Mittelrhein</strong>museum in Koblenz. Eine umsetzungsreife Konzeption zum Aufbau<br />
des Museums (‚Faszination <strong>Mittelrhein</strong> ') liegt vor.<br />
Der Bacharacher Posthof ermöglicht durch seine Ensemblewirkung in zentraler<br />
Lage, im historischen Ortskern, sehr günstige Voraussetzungen zur<br />
adäquaten Präsentation eines modernen Kulturlandschaftsmuseums. Hierin<br />
können moderne Konzepte der Besucherlenkung und –aktivierung (<strong>Mittelrhein</strong>vinothek,<br />
Bibliothek und Tagungsräume) in einem traditionsreichen<br />
Gebäude realisiert werden. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt durch die<br />
GMN, die Bewerbung und Nutzung durch die Träger Rhein-Nahe Touristik<br />
und Gesellschaft Mensch und Natur.<br />
Zielgruppen sind Gäste und Bewohner des Tals. Die Ausstellung wird zweisprachig<br />
sein und demnach auch für internationale Gäste interessant.<br />
Im Zusammenhang mit der Vinothek und weiteren Angeboten werden überregionale<br />
positive Effekte auch für die gesamte Region von dem Projekt<br />
ausgehen.<br />
Auf- und Ausbau der Informations-Ausstellung und der Bibliothek mit Leseraum.<br />
Für die weitere touristische Entwicklung Bacharachs und der Rheintalgemeinden<br />
ist ein witterungsunabhängiges touristisches Angebot ein wertvoller<br />
Beitrag zur Attraktivitätssteigerung und Verlängerung der durchschnittlichen<br />
Aufenthaltsdauer der Gäste im Tal.<br />
Posthof Bacharach
Seite 112<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Der Standort Bacharach ermöglicht durch Kooperationen mit zahlreichen<br />
örtlichen und überörtlichen Vereinen und Gruppierungen die Option zur aktiven<br />
Integration breiter Bevölkerungskreise im Sinne des Weltkulturerbes.<br />
Gleichzeitig wird ein weiterer Beitrag zur Sicherung des historischen Ensembles<br />
geleistet.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zusammenführung der unterschiedlichen kulturellen Aspekte des <strong>Mittelrhein</strong>tales<br />
(Weinbau, Schifffahrt, Tourismus, Bergbau) und Entwicklung<br />
eines besucherorientierten Museumskonzepts. Zusammenwirken der lokalen<br />
touristischen Institution Rhein-Nahe Touristik e.V. mit der Gesellschaft<br />
Mensch und Natur mbH in Absprache mit dem <strong>Mittelrhein</strong>forum e.V.<br />
Zeitplanung Realisierung Sommer/ Herbst 2002<br />
geplanter Finanzbedarf Insgesamt 109.000,00 €<br />
Personalkosten für 2 Jahre Halbtagskraft 40.000,00 €<br />
Fertigstellung (Ausdrucke, Rahmen, Trägersystem) 22.000,00 €<br />
Vitrinen, Regale 4.000,00 €<br />
Regalsystem Bibliothek, Fertigstellung 8.500,00 €<br />
Bibliothek Arbeitsplatz multimedial, Literaturerfassung 4.000,00 €<br />
Infoboard, Touchscreen 5.500,00 €<br />
Kommunikationsausstattung (Medienraum) 10.000,00 €<br />
Mobilsystem für Wechselausstellungen 8.000,00 €<br />
Werbemittel (Flyer, Plakat, Internet, Beschilderung) 7.000,00 €<br />
geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil des Trägers<br />
65 % Zuschüsse aus Landesmitteln zur Förderung des Tourismus / EU-<br />
Geldern<br />
nachweisbarer Eigenanteil GMN mbH 42.000,00 €<br />
Ausstattung der Räumlichkeiten<br />
(Vitrinen, Licht, Böden) 14.000,00 €<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Modell etc.<br />
(Ant. GMN, bisher ohne Förderung) 8.300,00 €<br />
bereits erworbene und<br />
zusammengetragene Exponate 15.500,00 €<br />
Personalkosten für Erarbeitung der Konzeption 4.200,00 €
Seite 113<br />
Projekt 30<br />
Vereinsarchiv mit Präsentation Lotsen- Schifffahrt,<br />
Schieferbergbau im Ehemaligen Forstamt Kaub<br />
Name<br />
Heimatverein Kaub<br />
Ansprechpartner Herr Becker<br />
Adresse<br />
Telefon 06774 / 305<br />
e-mail; homepage<br />
Träger und Projektpartner<br />
Heimatverein Kaub<br />
einreichende Person / Institution<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Das ehemalige Forstamt Kaub gehört zu den bedeutensten Barockbauten<br />
am <strong>Mittelrhein</strong>. Im dominanten Gebäude im Zentrum der Stadt Kaub wird<br />
der Heimatverein ein zentrales Archiv mit besonderem Schwerpunkt für die<br />
ursprünglich bedeutenden Erwerbszweige der Stadt, die Lotsen und den<br />
Bergbau einrichten. Zusätzlich sollen aus den Dokumenten regelmäßig Ausstellungen<br />
und Präsentationen in Verbindung mit Veranstaltungen des Heimatvereins<br />
und weitere „Interessierter“ vom <strong>Mittelrhein</strong> durchgeführt werden.<br />
Für das Gebäude wird eine vielfältige Nutzung für örtliche und überörtliche<br />
Veranstaltungen und Projekte angestrebt, die auch mit kommerziellen touristischen<br />
Angeboten verknüpft sein sollen.<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Einheimische Vereine, ansässige Winzer und Touristikbetriebe, Veranstalter<br />
kultureller Angebote, Konzerte Ausstellungen, Feste<br />
geplante Maßnahmen Ausstattung Archiv , Mobiliar, EDV<br />
Bearbeitung Erstausstattung<br />
Ausstellungs- und Präsentationsausstattung<br />
Ankauf von Sammlungen<br />
Herrichtung und Gestaltung der erforderlichen Räume<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Kaub<br />
Nachhaltigkeit, Innovation<br />
Multifunktionale Nutzung mit Präsentation der Elemente der Kulturlandschaft.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zentrales Angebot für die Stadt Kaub, attraktive historische Räumlichkeiten<br />
mit besonderer Eignung für authentische Präsentationen und Ereignisse<br />
Zeitplanung<br />
Sofort<br />
geplanter Finanzbedarf ca. 200.000 €<br />
geplante Finanzierung Eigenleistung Heimatverein<br />
Stadt Kaub Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal Kulturstiftung
Seite 114<br />
Projekt 31<br />
Mountain-bike-Strecke<br />
Stadtwald Boppard<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Stadt Boppard<br />
Ansprechpartner Herr Dr.Gerd Loskant<br />
Adresse<br />
Pielstraße, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 5982<br />
e-mail; homepage gerd.loskant@wald-rlp.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Stadt Boppard<br />
Projektbeschreibung<br />
Einrichtung einer professionellen Downhill-Hindernis-Strecke für Mountainbiker<br />
im Stadtwald Boppard unter Einbindung der Hunsrückbahn zum Hinbzw.<br />
Rücktransport.<br />
Mountain-biker, Jugendliche der Region und Touristen<br />
geplante Maßnahmen Bau einer ca. 2,5 bis 3 km langen Downhill-Hindernissstrecke im<br />
Stadtwald Boppard<br />
Einbau von Hindernissen, die entweder bereits durch das Gelände vorgegeben,<br />
oder durch künstliche Maßnahmen geschaffen werden.<br />
Ort der geplanten Stadtwald Boppard, FR Boppard I<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Direkte Ansprache jugendlicher Sportler, die über den Sport Kontakt zur<br />
Natur bekommen<br />
<br />
<br />
Erweiterung des Angebotes für Familientourismus/Langzeittourismus im<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Vermehrte Auslastung der Bahnlinie und der Sesselbahn<br />
Zeitplanung bis Juli 2002: Ausarbeitung des Gesamtkonzeptes, Vergabe der Planungsarbeiten<br />
August bis Oktober 2002: Bau der Anlage<br />
geplanter Finanzbedarf Bau von 10 Hindernissen: ca. 25.000,- €<br />
geplante Finanzierung 65 % Förderung durch Landes / LEADER plus – Zuschüsse<br />
35 % Eigenkapital Stadt Boppard bzw. Eigenleistung der Sportgruppe
Seite 115<br />
Projekt 32<br />
Neubau eines Naturlehrpfads<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Ortsgemeinde Spay<br />
Ansprechpartner Ortsbürgermeister Karbach<br />
Adresse<br />
56322 Spay am Rhein<br />
Telefon 02628 / 8778<br />
e-mail; homepage<br />
Träger und Projektpartner<br />
Ortsgemeinde Spay<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Anlage eines Naturlehrpfades durch reizvolle submediterrane Lebensräume<br />
Schaffung einer Wegeverbindung zur Vorstellung der außergewöhnlichen<br />
xerothermen Tier- und Pflanzenarten<br />
Erstellung einer Verbindungsspange zwischen dem Ellingsweg und<br />
dem Neuen Weg<br />
Aufstellen von Informationstafeln<br />
Wiederbelebung einer historischen Wegeverbindung<br />
evtl. Zielgruppe / Begünstigte<br />
Naturinteressierte Touristen, Wanderfreunde, Naherholungssuchende sowie<br />
Kinder und Jugendliche<br />
geplante Maßnahmen Verträglichkeitsstudie<br />
Entbuschung / Freilegung eines bestehenden Wegabschnitts<br />
Schaffung einer Wegeverbindung mit dem Ellingsweg<br />
Aufstellen der Informationstafeln<br />
In der Streckenplanung sollten die Aussagen der Planung vernetzter<br />
Biotopsystemen berücksichtigt werden.<br />
Im Bezug auf den Bestand wurden folgende Aussagen getroffen: Halbtrockenrasen<br />
und Weinbergsbrachen / Trockenwälder und Wälder mittlerer<br />
Standorte zum Teil in Form von Niederwaldbewirtschaftung<br />
Im Bezug auf die Entwicklung werden folgende Lebensräume als Zielentwicklungen<br />
formuliert: Erhalt der bestenhenden Biotoptypen Halbtrockenrasen,<br />
Trockenwälder sowie der Ruderal- und Buschvegetation<br />
Ort der geplanten Ortsgemeinde Spay<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit, Innovation<br />
Schaffung einer Verbindungsspange zur Ermöglichung eines Naturlehrpfads<br />
bzw. Rundwanderweges innerhalb des nördl. Bopparder Hamms, der ausschließlich<br />
durch Wanderer bzw. Fußgänger genutzt werden kann.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Erlebbarmachung eines bisher schwer zugänglichen Gebietes.<br />
Mögliche Wiederaufnahme der Mahd- und Streuobstnutzung
Seite 116<br />
Zeitplanung April-Juni 2002 Bestandsaufnahme und Bewertung der vorhandenen<br />
Tier- und Pflanzenarten<br />
Juni/Juli 2002 Erstellung einer Verträglichkeitsstudie<br />
August 2002 Auswertung der Studie und Gestaltung der Informationstafeln<br />
September 2002 - Oktober 2002 Beginn der Brückenbau-, Wegebauerstellungs-<br />
sowie Sanierungsarbeiten<br />
November 2002Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher Einweihung<br />
geplanter Finanzbedarf Ca. 40.000,- €– 50.000,- € für: Verträglichkeitsstudie, Planung und Durchführung<br />
der Bauarbeiten sowie Gestaltung, Herstellung und Aufstellung der<br />
Informationstafeln<br />
geplante Finanzierung 35 % Ortsgemeinde Spay mit interessierten Bürgern<br />
65 % Zuschüsse aus Landesmitteln zur Förderung des Tourismus /<br />
LEADER plus
Seite 117<br />
Projekt 33<br />
Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />
Ansprechpartner Michael Parma<br />
Adresse<br />
Rathausstraße 6, 55430 Oberwesel<br />
Telefon 06744 / 91113<br />
e-mail; homepage Parma@st.goar-oberwesel.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Träger: Kulturstiftung Hütte Oberwesel<br />
Projektpartner: Realschule Oberwesel<br />
Projektbeschreibung<br />
Ziele:<br />
Erhöhung der Besucherzahlen im Rheintal durch Schaffen einer touristischen<br />
Attraktion im Museum des Kulturhauses Oberwesel<br />
Kontaktpflege / Kommunikation (Sprachliche Qualifizierungsmöglichkeiten)<br />
der Schüler mit Touristen im Rahmen des Projekts „Lernort<br />
Museum“<br />
Schüler lernen Europäisches Bewusstsein im Europäischen Wirtschaftsund<br />
Arbeitsmarkt<br />
Qualifizierung Jugendlicher für zukunftsweisende Tätigkeiten im informationstechnischen<br />
Bereich (Beruf / Freizeit)<br />
Visualisierung beruflichen und familiären Alltagsgeschehens<br />
Beschäftigungswirkung:<br />
Personalbedarf im Museum und Kulturhaus sicherstellen<br />
<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />
Klassenfahrtzielsuchende<br />
Be- und Anwohner<br />
Europäische Rhein-Schiffer / Rheinschifffahrtsunternehmen<br />
Amateurfunker in aller Welt<br />
geplante Maßnahmen Festlegung eines Einsatzplanes zur Bewältigung der rechtlichen Probleme<br />
/ Funklizenzen<br />
Entwicklung eines museumsdidaktischen Teil-Konzepts „Funkkontakte<br />
Rheinschifffahrt“<br />
Entwicklung einer multimedialen effizienten Museumsattraktion: Einrichtung<br />
einer Funkstation<br />
Aufbau und Pflege der Kamerastationen am Rhein<br />
Aufbau einer Internetpräsentation mit Web-cam<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal (Kamerastandorte Rheinufer / Funkstation im „Museums-<br />
Funklabor“ Kulturhaus Oberwesel)
Seite 118<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Dem Schulzentrum ist gemäß Stiftungssatzung eine Mitwirkung im Museumskonzept<br />
verbrieft.<br />
Die in der Realschule eingerichtete Funk-Station unter Leitung eines Fachlehrers<br />
mit Funk-Lizenz gewährleistet die Aufrechterhaltung der Museumsattraktion.<br />
Durch die regelmäßig stattfindende Funk-AG in der Realschule<br />
können auch nachmittags auf Dauer Führungen sichergestellt werden.<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Nutzung / Umgang Jugendlicher und Besucher mit neuester multimedialer<br />
bzw. digitaler Technik<br />
Sicherung von attraktiven und notwendigen Museums- bzw. Touristenattraktionen<br />
Steigerung des europäischen Gedankens in der Schülerschaft<br />
Verständnis für die Bedeutung und Probleme der Binnenschifffahrt<br />
Steigerung der Wirtschaftskraft der Stadt Oberwesel durch angekurbelte<br />
Tourismusnachfrage<br />
Zeitplanung Juni 2002 Museumsdidaktisches Konzept<br />
Juni 2002 Einsatzplan rechtliche Absicherung<br />
September 2002 Bau des Funklabors im Rahmen der Errichtung des<br />
Kulturhauses (mit integriertem Museum) Oberwesel<br />
Februar 2003 Einrichtung der Kameras am Rhein, Einrichtung Funkraum/<br />
Museum, Testphase Funk<br />
März 2003 Betrieb mit Eröffnung des Kulturhauses<br />
geplanter Finanzbedarf Kosten für<br />
Museumsdidaktisches Konzept 2.500,- €<br />
Anschaffung von digitalem Gerät (AV-Medien)<br />
Material, Kameras, PC, Software-Programme,<br />
Einrichtung Funklabor etc. 23.000,- €<br />
Vermarktungskonzept Internet und Einbindung in<br />
Tourismusangebote 3.500,- €<br />
Lagerräume, Beschilderung, Möbel 4.000,- €<br />
Personalkosten für die Einrichtung und<br />
Betreuung der Station 22.000,- €<br />
Gesamtkosten 55.000,- €<br />
Ziel: mittelfristig Selbstläufer durch Kulturstiftung Hütte Oberwesel<br />
geplante Finanzierung 50 % Kulturstiftung Hütte und Eigenleistung des Projektpartners<br />
50 % Zuschuss aus Landesmitteln / LEADER plus
Seite 119<br />
Projekt 34<br />
Mountain-Bike Parkplatz in Osterspai<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Ortsgemeinde Osterspai<br />
Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Braubach, Raimund Kohl<br />
Adresse<br />
Friedrichstraße 12, 56338 Braubach<br />
Telefon 02627 / 9605-60<br />
e-mail; homepage Raimund.Kohl@vgbraubach.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Ortsgemeinde Osterspai<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Ausbau des Fahrradtourismus<br />
Anlage eines Parkplatzes für, PKW und Fahrräder etc. Ausgangs- und<br />
Endpunkt für Radwanderungen entlang des Rheins (B 42) und von<br />
Osterspai über den Kamper Wald (Rheinhöhe) nach Braubach<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Rheintalbesucher<br />
Radwanderer<br />
Anwohner<br />
geplante Maßnahmen Grunderwerb für Parkflächen<br />
Errichtung befestigter Parkflächen für PKW, Fahrräder etc. insbesondere<br />
für Nutzer der Radwanderwege entlang des Rheins (B 42) und von<br />
Osterspai über den Kamper Wald (Rheinhöhe) nach Braubach. Die<br />
Parkplatzfläche muss in Asphalt ausgeführt werden, da das Vorhaben<br />
im Überschwemmungsgebiet des Rheins liegt. Die Plätze für PKW erhalten<br />
versickerungsfähiges Pflaster. Die Fläche einschl. Grünanlage<br />
beträgt 1.800 qm<br />
Eine Infotafel „Radwanderungen“ und Ruhebänke für die Radwanderer<br />
werden am Parkplatz aufgestellt<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Ortseingang Osterspai Richtung Braubach zwischen dem letzten bebauten<br />
Anwesen und der neuen Verbindungsstraße (Ellig Querspange)<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Steigerung der Attraktivität von Radwanderungen (Wegstrecken sind im<br />
Radwegeführer „Rhein-Lahn-Taunus“ vorgestellt)<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Belebung des Fremdenverkehrs<br />
Zeitplanung Planung und Genehmigungsverfahren 1. Halbjahr 2005<br />
Baumaßnahme 2. Halbjahr 2005<br />
geplanter Finanzbedarf Grunderwerbskosten 23.000,- €<br />
Errichtung Parkplatz 45.000,- €<br />
Infotafel „Radwandern“, Ruhebänke 5.000,- €<br />
Gesammtsumme 73.000,- €<br />
geplante Finanzierung 40 % Eigenanteil Träger<br />
60 % Zuschüsse aus Landesmitteln / Investitionsstock / LEADER plus
Seite 120<br />
Projekt 35<br />
Alter Kran St. Goarshausen - Aktivierung eines Industriedenkmals<br />
mittels neuer Kommunikationstechnologie<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Förderverein Häuser Kran e. V., Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Ansprechpartner Jochen Dohm, Dr. Rönneper<br />
Adresse<br />
Karmeliter Straße 2. 56154 Boppard<br />
Telefon 06774 / 8316<br />
e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Förderverein Häuser Kran e. V., Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Projektbeschreibung<br />
Erhalt, Instandsetzung und Nutzung des alten Hafenkrans in St. Goarshausen<br />
als anerkanntes, seltenes Industriedenkmal in der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />
Der Hafenkran St. Goarshausen repräsentiert eine Epoche der<br />
wirtschaftlich – technischen Entwicklung am Fluss im Umfeld der Schifffahrt.<br />
Er steht in einer historischen Entwicklungslinie mit den bereits denkmalgeschützten<br />
Kränen in Bingen und Koblenz, Oestrich und Andernach.<br />
Einbindung des Industriedenkmals in die Gestaltungsplanung des Uferbereichs<br />
St. Goarshausen.<br />
Besucher, Kinder, Anwohner<br />
Der Förderverein strebt die Betreuung des Kran und seine touristische Nutzung<br />
an.<br />
Nach einer umfassenden Sanierung soll der Kran durch den Einsatz neuster<br />
Technologie über Handy für die Gäste und Besucher des Rheintals in seinen<br />
Funktionen demonstriert und auch als Geschicklichkeitsspiel verknüpft werden.<br />
Das Entgelt dieses Spiels mit dem Kran wird über die Handynutzung<br />
eingezogen, so dass für die Betreuung des Kran keine regelmäßige Personalbesetzung<br />
erforderlich ist.<br />
St. Goarshausen, alter Hafen<br />
Das Industriedenkmal kann in seinen Funktionen den Besuchern und Gästen<br />
ohne Personaleinsatz vorgestellt werden. Mit dem Einbau und der Gestaltung<br />
eines über Handy Fernsteuerung geregelten Spielbetriebs können<br />
die Leistungen des Kran den Gästen vorzugsweise der Kindern und Jugendlichen<br />
direkt aktiv präsentiert werden - gegen Entgelt.<br />
Belebung des neu gestalteten Uferbereichs in St. Goarshausen. Neubewertung<br />
der technischen Denkmale im Rheintal<br />
Beispielhafte innovative Denkmalnutzung mit IT<br />
Ausführung kann sofort begonnen werden<br />
geplanter Finanzbedarf Kosten für Instandsetzung und Spielbetrieb ca.200 000,- €
Seite 121<br />
geplante Finanzierung Sponsorengelder des Fördervereins (Rhenus)<br />
Förderung Denkmalpflege<br />
Innovationsförderung für Handysteuerung
Seite 122<br />
Projekt 36<br />
Freilegung des römisches Aquädukt in Brey<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Ortsgemeinde Brey<br />
Ansprechpartner Bürgermeister Rudolf Knep<br />
Adresse<br />
Hinter der Kirche 2, 65321 Brey<br />
Telefon 02628 / 3891<br />
e-mail; homepage<br />
Träger und Projektpartner<br />
Ortsgemeinde Brey<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Präsentation des kulturhistorisch wertvollen Aquädukts. Instandsetzung<br />
des Sicherungsbauwerks<br />
Verbesserung der Beschilderung<br />
Wegeausbau<br />
Zur besseren touristischen Präsentation sollen folgende Maßnahmen für<br />
das römische Aquädukts stattfinden<br />
Ausgrabung weiterer Teile des Aquädukts<br />
Aufstellen einiger Hinweisschilder und Informationstafeln<br />
Aufwertung des Aquädukts durch behutsame Restaurierung<br />
Renovierung des Sicherungsbauwerks<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Kultur- und geschichtsinteressierte Touristen, Schulklassen<br />
Anwohner / Gastronomie / Ortsgemeinde Brey<br />
geplante Maßnahmen Aufstellung der Hinweis- und Informationstafeln (Infopoint)<br />
Neugestaltung der Anlage mit Beleuchtung und Sichtglasabdeckung<br />
(Verbesserte Erlebbarkeit der unterirdischen Anlage)<br />
Restaurierung der Einstiegsschächte<br />
Anlage einer gepflasterten Fläche<br />
Suche nach weiteren Fragmenten der römischen Wasserleitung<br />
Ort der geplanten Kreis Mayen-Koblenz / Ortsgemeinde Brey<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Das <strong>Mittelrhein</strong>tal ist reich an kulturhistorisch wertvollen Bauwerken. Die<br />
Präsentation und die Hinweise auf dieses einzigartige Bauwerk sind leider in<br />
keinem guten Zustand.<br />
Die vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen haben folgende Konsequenzen:<br />
Verbesserung der augenblicklich mangelnden Erlebbarkeit dieses interessanten<br />
historischen Versorgungsbauwerks<br />
Beseitigung der ungenügenden Beschilderung<br />
Verbesserung der Zugänglichkeit durch Wegebaumaßnahmen<br />
Bau eines Platzes für die mündliche Besucheransprache sowie der Plazierung<br />
der Informationstafeln
Seite 123<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Darstellung einer Sehenswürdigkeit<br />
Sicherung eines historischen Bauwerks<br />
Herstellung einer Präsentationsfläche zur Führung kleinerer Touristengruppen<br />
Verbesserung und Präsentation eines der wenigen Standorte dieses<br />
historischen Baudenkmals<br />
Ästhetische Aufwertung eines durch Verwitterung als ungepflegt empfundenen<br />
Sehenswürdigkeit<br />
Zeitplanung Mai-Juni 2002 Untersuchung des Bauwerks auf evtl. Schäden bzw. Restaurierungsbedarf<br />
Juni/Juli 2002 Erstellung des Entwicklungs- und Gestaltungskonzeptes<br />
August 2003 Bauabschnitt 1 Freilegen weiterer Teile des Aquädukts<br />
September 2002 Bauabschnitt 2 Auskoffern und Pflastern eines Präsentations-<br />
und Informationsplatzes<br />
Oktober 2003 Bauabschnitt 3 Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher<br />
Einweihung<br />
geplanter Finanzbedarf Grundlagenermittlung/Vorabstimmung 5.000,- €<br />
Planung und Bauüberwachung 10.000,- €<br />
Freilegung weiterer Teile der Anlage 25.000.- €<br />
Materialkosten 12.000,- €<br />
Gestaltung und Herstellung der Informationstafeln 2.500,- €<br />
Ausführungsarbeiten 7.000,- €<br />
Sonstiges/ Unvorhergesehenes 2.500,- €<br />
insgesamt benötigter Kapitalbedarf 64.000,- €<br />
geplante Finanzierung Eigenanteil von 40 % der Gesamtsumme durch die Ortsgemeinde Brey<br />
und durch die örtliche Tourismusförderung<br />
60 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus
Seite 124<br />
Projekt 37<br />
Errichtung eines Aussichtsturmes Fleckertshöhe<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Stadtverwaltung Boppard<br />
Ansprechpartner Bruno Schön<br />
Adresse<br />
Karmeliterstraße 2, 56154 Boppard<br />
Telefon 06742 / 103-53<br />
e-mail; homepage schoenb@boppard.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Stadt Boppard<br />
Projektbeschreibung<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Exploration, Erforschung und Erleben der umliegenden Landschaft<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Naturinteressierte Wanderer<br />
<strong>Mittelrhein</strong>gäste<br />
geplante Maßnahmen Rodung einer kleinen Fichtenfläche und Errichtung eines ca. 10 Meter hohen<br />
Aussichtsturmes in Holz- oder Stahlkonstruktion<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Gemarkung Weiler, Außenbereich, Fleckertshöhe (höchster Geländepunkt<br />
der Stadt Boppard 540 m/NN) mit einzigartigem Blick über das Rheintal<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Erweiterung und Ergänzung der Freizeit- und Fremdenverkehrseinrichtungen<br />
in der Stadt Boppard<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Ergänzung und Abrundung des Freizeitangebots für Wanderer, Gäste und<br />
Naturfreunde<br />
Zeitplanung 2004/2005<br />
geplanter Finanzbedarf ca. 80.000.- € für Holzkonstruktion, Herrichtung des Geländes, Infotafeln,<br />
Beschilderung<br />
geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil und Eigenleistung des Trägers, Darlehen<br />
65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus
Seite 125<br />
Projekt 38<br />
Bau eines Aussichtsturmes auf dem Spitzestein<br />
in St. Goar<br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Stadt St.Goar<br />
Ansprechpartner Walter Mallmann<br />
Adresse<br />
Heerstraße 130, 65329 St. Goar<br />
Telefon 06741 / 1643<br />
e-mail; homepage Walter.mallmann@t-online.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
Verbandsgemeinde St. Goar - Oberwesel<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Projektbeschreibung<br />
Steigerung der Attraktivität des Wanderwegenetzes im Rheintal und<br />
damit Steigerung des Wandertourismus<br />
Schaffen einer Aussichtsplattform, von der das gesamte <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
einsehbar ist<br />
Zielgruppe Wanderer / Mountainbiker<br />
Be- und Anwohner<br />
Rheintaltouristen<br />
geplante Maßnahmen Bau eines Aussichtsturmes als Holzkonstruktion (10 Meter hoch)<br />
Anbringung von zwei Fernrohren<br />
Niederwaldbewirtschaftung um den Aussichtsturm herum<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
geplanter Finanzbedarf<br />
Eigenanteil Träger<br />
Geplante<br />
Finanzierung<br />
Gemarkung Stadt St.Goar in unmittelbarer Nähe des Höhenpunktes „Spitzenstein“<br />
<br />
<br />
Wiederherstellung eines der schönsten Aussichtspunkte im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
Einbindung in andere geplante Projekte<br />
Nutzung des Aussichtsturmes auch für den Schulunterricht zur Veranschaulichung<br />
der geologischen Erdgeschichte (Terrassenformationen etc.), die<br />
von dieser Stelle aus bestens eingesehen werden kann<br />
ab Juni 2002 Planungskonstruktion Holzturm<br />
ca. 100.000,- € für Errichtung des Holzturmes und Gestaltung (Bänke Infotafeln,<br />
Fernrohre)<br />
<br />
<br />
35 % Eigenanteil des Trägers<br />
65 % Zuschüsse aus Landesmitteln (Tourismusförderung bzw. LEADER<br />
plus)
Seite 126<br />
Projekt 39<br />
Errichtung einer Freilichtbühne „Thonetshöhe“ auf dem<br />
Eisenbolz<br />
Name<br />
Ansprechpartner<br />
Adresse<br />
einreichende Person / Institution<br />
Stadtverwaltung Boppard<br />
Bruno Schön<br />
Telefon 06742 / 103-53<br />
e-mail; homepage<br />
Träger und Projektpartner<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
geplante Maßnahmen<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />
schoenb@boppard.de<br />
Stadt Boppard<br />
Projektbeschreibung<br />
Durchführung von kulturellen Veranstaltungen durch Aufstellung einer Freilichtbühne<br />
mit Sitzgelegenheiten.<br />
Kulturinteressierte Menschen des <strong>Mittelrhein</strong>tales und Touristen<br />
Schaffung einer Plattform zur Aufstellung einer mobilen Bühne und Terrassierung<br />
des Hanggeländes zur Herrichtung von Sitzplätzen für Zuschauer<br />
und Zuhörer.<br />
Gemarkung Boppard; Außenbereich, Eisenbolz (Thonetshöhe)<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
Sinnvolle Ergänzung des kulturellen Winterangebotes in den Sommermonaten<br />
als Freiluftveranstaltung<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Erweiterung des kulturellen und musischen Angebotes für Urlaubsgäste,<br />
Besucher und Einheimische<br />
Zeitplanung 2006<br />
geplanter Finanzbedarf 40.000,- € für Terrassierung, Anlegen von Sitzgelegenheiten und Gestaltung<br />
des Umfeldes<br />
geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil des Trägers, Darlehen<br />
65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus
Seite 127<br />
Projekt 40<br />
Förderung der Sach- und Personalkosten der<br />
Lokalen Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong><br />
einreichende Person / Institution<br />
Name<br />
Lokale Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong><br />
Ansprechpartner Michael Parma<br />
Adresse<br />
Rathausstraße 6, 55430 Oberwesel<br />
Telefon 06744 / 91113<br />
e-mail; homepage info@lag-mittelrhein.de<br />
Träger und Projektpartner<br />
<strong>LAG</strong> Geschäftsstelle bei VGV St.Goar-Oberwesel<br />
Zielsetzung und Erläuterung<br />
Zielgruppe / Begünstigte<br />
Projektbeschreibung<br />
Deckung der Sach- und Personalkosten der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
Im Rahmen der Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong> fallen neben<br />
Personalkosten auch Sachkosten z.B. die Erstellung von Planungsaufträgen<br />
durch Ingenieurbüros etc. an, die es zu decken gilt.<br />
<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />
geplante Maßnahmen Beantragung des Zuschusses als Projektförderung<br />
Erstattung anteiliger Personalkosten für Geschäftsführung<br />
Sachkostenerstattungen Büromaterial etc.<br />
Personalkosten für Berichterstattung an die ADD<br />
Ort der geplanten<br />
Maßnahme<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Innovation<br />
erwartete Synergieeffekte<br />
Zeitplanung<br />
Verbandsgemeindeverwaltung St.Goar-Oberwesel in Oberwesel<br />
<br />
<br />
geplanter Finanzbedarf 150.000,- €<br />
Gewährleistung einer stetigen Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe<br />
Professionelle Bearbeitung der Projekte / Verwaltung<br />
Einsparungen von Neueinstellungen<br />
Über den gesamten Zeitraum des LEADER plus - Programms<br />
geplante Finanzierung 50 % Eigenanteil d. <strong>LAG</strong> durch Beiträge der Kommunen und eingebrachte<br />
Personalkosten<br />
50 % Zuschüsse LEADER plus
Seite 128<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
Betrachtet man das Spektrum der geplanten Maßnahmen, so ist zu erkennen, dass<br />
es viele kommunenübergreifende Projekte gibt, die gemeinsame Schwierigkeiten anpacken,<br />
wie z.B. Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen (P13) oder die<br />
Qualifizierung des Servicepersonals (P11).<br />
einige Projekte eine enge Kooperationen der Kommunen erfordern, wie bspw. die<br />
Projekte "Kooperative/Zweckverband Ferienwohnen" (P1) und Gründung eines Landschaftspflegeverbands<br />
(P15) - eine Voraussetzung, die auch am <strong>Mittelrhein</strong> durchaus<br />
nicht selbstverständlich ist, aber mit dem Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal eine funktionierende<br />
Ausgangsbasis hat.<br />
länderübergreifende Zusammenarbeit durch gemeinsame Projekte mit Hessen nötig<br />
und möglich ist. Die bestehende Kooperation und konstruktive Zusammenarbeit werden<br />
im Sinne des Leader+-Gedankens fortgeführt.<br />
ein Teil der an einem Punkt umzusetzenden Projekte Bedeutung für das ganze Rheintal<br />
hat, z.B. durch touristische oder ökologische Ausrichtung (Aufbau von Vinotheken,<br />
Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof Bacharach, Rheinufer-Projekte, Themenpfade<br />
u.a.).<br />
Projekte teilweise an Vorarbeiten gebunden sind. Es wurde entschieden, die baulichen<br />
Maßnahmen (z.B. "Waldscheune" am Jugendzeltplatz (Ergänzung zu P24) oder<br />
Instandsetzung der "Alten Burg" Boppard (Voraussetzung zu P27)) im Wesentlichen<br />
aus der Leader+-Finanzierung herauszulassen und nur die Suche nach und Einbindung<br />
von neuen Nutzungen zu fördern. Die Realisierung einiger weniger Projekte ist<br />
dadurch aber abhängig vom Fortschritt der jeweiligen baulichen Maßnahme. Dadurch<br />
wird in diesen "Vorarbeiten" eine neue Dynamik entstehen, was ein erfreulicher Nebeneffekt<br />
ist.<br />
Projektvorschläge von Seiten der Schüler des Gymnasiums in St. Goarshausen und<br />
der Realschule in Oberwesel aufgenommen wurden (z.B. Funkstation Kulturhaus Hütte<br />
(P32) oder Mountain-Bike-Strecke in Boppard (P30) sowie die Projekte zur Nutzung<br />
des Rheinufers als Freizeit- und Badeplatz (P18 und P22). Die Jugendlichen<br />
werden hier in die Umsetzung eingebunden.<br />
Projekte zur gezielten Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen für Frauen aufgenommen<br />
wurden. So dürften von der Qualifizierung des Servicepersonals (P11) v.a.<br />
Frauen profitieren. Auch durch den Bereich Ferienwohnen (P1 bis P5) dürften durch<br />
Nebenerwerb v.a. Frauenarbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert werden.<br />
es ein breites Spektrum von Projektträgern gibt. Neben den Kommunen sind Zweckverbände<br />
und andere kommunale Kooperationsformen, aber auch Vereine, privatrechtliche<br />
Gesellschaften und Einzelpersonen Träger der verschiedenen Projekte.<br />
die Projekte einen sehr unterschiedlichen Planungsstand aufweisen. Von durchdachten<br />
Ideen wie z.B. der Gierfähre an der Loreley (P 20) bis zu fertigen Konzepten mit<br />
vorliegenden Angeboten wie z.B. der Monorackbahn Ölsberg (P6).<br />
gänzlich neue Ansätze gewählt, aber auch ältere Projekte aufgegriffen wurden. D.h.<br />
es liegt eine gute Mischung aus Innovation und Umsetzung von Bewährtem vor. Gerade<br />
die innovativen Projekte am <strong>Mittelrhein</strong> sind häufig wenig konkret. So kann z.B.
Seite 129<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
das als bedeutendstes Vorhaben eingeschätzte Projekt "Freizeitwohnen" (P1) nicht<br />
an bestehende Strukturen anknüpfen und wählt einen ganz neuen Ansatz. Jedoch<br />
gibt es in Oberwesel das modellhafte Einzelprojekt der Familie Lanius-Heck, auf das<br />
aufgebaut werden kann.<br />
Die skizzierten Ziele und Projekte zeichnen sich v.a. dadurch aus, dass sie<br />
gemeinsam erarbeitet und ausgewählt wurden,<br />
ausgewogen die unterschiedlichen Interessen berücksichtigen,<br />
nachhaltig und landschaftsangepasst sind,<br />
den regionalen Bedürfnissen gerecht werden und<br />
die Bemühungen auf die drängendsten Fragen konzentrieren.<br />
Sie erfüllen somit in idealer Weise die Kriterien bottom-up, Interaktion der lokalen Akteure,<br />
Integration, Konzentration und Nachhaltigkeit. Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist davon überzeugt,<br />
mit dem vorgestellten breiten Spektrum unterschiedlichster Ideen dem übergeordneten<br />
Ziel "Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials" in besonderem Maße<br />
gerecht zu werden.<br />
Übersicht der hessischen Projekte<br />
Rheingauer Schlemmerwochen<br />
Rheingauer Schlemmerwoche vom 26.04. – 05.05.2002 (Rüdesheim, Lorch); Spezialitäten<br />
der Region; veranstaltet von der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH in<br />
Verbindung mit verschiedenen Weingütern, gastronomischen Betrieben und Straußwirtschaften.<br />
Rheingau Musik Festival vom 28. Juni bis 1. September 2002<br />
Im Rahmen des Projektes <strong>Mittelrhein</strong>-Momente soll ab dem Jahr 2003 auch eine Veranstaltung<br />
in der Stadt Lorch oder der Stadt Rüdesheim durchgeführt werden.<br />
Bestehende Vinothek im Weinmuseum Brömserburg in Rüdesheim a/Rh.<br />
Darüber hinaus soll für den gesamten Rheingau eine Vinothek an einer zentralen Stelle<br />
eingerichtet werden. Initiator ist der Weinbauverband. Das Projekt ist zur Zeit in Planung.<br />
Brömserburg in Rüdesheim a/Rh.<br />
Erarbeitung eines Sanierungs- und Nutzungskonzeptes Brömserburg auf der Grundlage<br />
einer digitalen Bestandsaufnahme, Sanierung der Fenster, der Mauerkronen und der Außenterrasse.<br />
Es sollen in diesem Jahr ca. 50.000 Euro investiert werden. Kooperationspartner<br />
sind die Stadt Rüdesheim a/Rh., der Museumsverein und das Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
e.V.
Seite 130<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
Auslandsmarketing für das Rheintal<br />
Die Stadt Rüdesheim ist mit dem Fremdenverkehrsverein an 13 Auslandsmessen für<br />
Tourismus und Fremdenverkehr vertreten.<br />
Erhalt der Terrassenmauern / Offenhalten von Brachflächen<br />
Seitens des Landschaftspflegeverbands Rheingau-Taunus e.V. (LPV) werden in der Gemarkung<br />
Lorch einige Projekte zum Erhalt von Weinbergsmauern und Weinbergsterrassen<br />
durchgeführt (s. Anlage).<br />
Freistellen von Weinbergsmauern in Rüdesheim a/Rh. im Rahmen eines Schutzprogrammes<br />
für Mauereidechsen durch die Societas Europaea Herpetologica (SEH) unter der<br />
Trägerschaft des Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten. Die<br />
Maßnahmen erfolgen auf der Grundlage eines Schutz- und Maßnahmenkonzeptes für die<br />
Mauereidechse in der Gemarkung Rüdesheim (West); Carolin Bender und Malte Fuhrmann,<br />
2001.<br />
Es besteht eine Projektidee zur Offenhaltung von Weinbergsterrassen im Rahmen des<br />
Freizeitweinbaues mit der Erhaltung und Entwicklung von historischen Weinbergsunterständen<br />
bzw. -häusern. Das Projekt ist allerdings noch nicht näher definiert. (mögliche<br />
Kooperationspartner: Magistrat der Stadt Lorch, Regionalentwicklung bei der Kreisverwaltung<br />
Rheingau-Taunus-Kreis, Winzer, Naturschutzverbände, interessierte Bürger).<br />
Projektidee zur Anpflanzung von Weinbergs – Pfirsichen durch Winzer mit dem Ziel der<br />
Nutzung und Pflege von Weinbergsterrassen; das Projekt ist noch nicht im einzelnen<br />
definiert (mögliche Kooperationspartner wie vor).<br />
Wiederanpflanzung eines Weinberges in der Lage „Lorchhauser Rosenberg“ (unterhalb<br />
des Naturschutzgebietes) mit der Einrichtung eines Aussichtspunktes auf die Ortslage<br />
Bacharach. Es handelt sich hierbei um eine Projektidee, die noch näher entwickelt und<br />
für die noch ein Träger gefunden werden muss (mögliche Kooperationspartner: Magistrat<br />
der Stadt Lorch und örtlicher Weinbauverein).<br />
Historisches Wasserrad (Ortslage der Stadt Lorch)<br />
Errichtung eines historischen Wasserrades in der Wisper im Bereich des Walzenmühler<br />
Wehres im Zusammenhang mit der dort errichteten Fischtreppe (Kooperationspartner:<br />
Stadt Lorch und SÜWAG Energie AG).<br />
Landschaftspflegeverband<br />
Im Rheingau-Taunus-Kreis besteht seit 10 Jahren der Landschaftspflegeverband<br />
Rheingau-Taunus e.V; Geschäftsführer ist Jürgen Windgasse (Tel. 06124 510 301). Die<br />
Stadt Lorch ist Mitglied im Landschaftspflegeverband. Der Landschaftspflegeverband hat<br />
zahlreiche Projekte zur Offenhaltung der Landschaft und zur Erhaltung von Weinbergsmauern<br />
in der Gemarkung der Stadt Lorch geplant, organisiert und deren Durchführung<br />
betreut. Eine Kooperation mit dem auf rheinland-pfälzischer Seite geplante Landschaftspflegeverband<br />
ist erwünscht.
Seite 132<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
9 Finanzierungsplan<br />
Die Finanzierung der Projekte und Aktivitäten der <strong>LAG</strong> sind in folgendem Finanzierungsplan<br />
übersichtlich dargestellt. Dabei werden nach Handlungsfeldern geordnet die einzelne<br />
Maßnahmen, der jeweilige Projektträger, die Kosten des Projekts, der Eigenanteil sowie<br />
die Ko-Finanzierung aus dem entsprechenden Landesprogramm dargestellt. Der Finanzierungsplan<br />
zeigt auch die zeitliche Komponente mit dem jahresweise auf das jeweilige<br />
Projekt und die <strong>LAG</strong> insgesamt zu verteilenden Finanzvolumina.<br />
Die maximal förderfähigen Gesamtkosten der Infrastrukturmaßnahmen bzw. produktiven<br />
Investitionen von 300.000 EUR werden nicht überschritten. Das jährlich auf die <strong>LAG</strong><br />
entfallende, zu verteilende Finanzvolumen von 300.000 EUR wird erreicht.<br />
Die Verwaltung der Gelder erfolgt durch die im Umgang mit Haushaltsbudgets erfahrene<br />
Geschäftsstelle bzw. den Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Bungert. Die Ko-<br />
Finanzierung durch mögliche Landesprogramme ist dasrgestellt und entspricht den Inhalten<br />
des EPPD.
Seite 133<br />
Tabelle 6: Finanzierungsplan der Projekte<br />
Nr Projekt Gesamt-<br />
Eigen-<br />
Landes-<br />
EU- Anteil<br />
EU- Sum-<br />
Jahr<br />
summe (€)<br />
anteil<br />
Anteil<br />
me (€)<br />
2002 2003 2004 2005 2006<br />
A - Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots<br />
1 Kooperative / Zweckverband "Ferienwohnen in der Kulturlandschaft" 210.000 50% 25,0% 25,0% 52.500 0 25.000 9.167 9.167 9.167<br />
2 Initialprojekt Ferienwohnen in Bacharach-Henschhausen 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />
3 Initialprojekt Ferienwohnen in Kaub 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />
4 Initialprojekt Ferienwohnen in Oberwesel-Dellhofen 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />
5 Initialprojekt Ferienwohnen in St. Goar-Werlau 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />
B - Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus<br />
6 Monorackbahn Ölsberg 215.000 15% 42,5% 42,5% 91.375 18.275 65.000 8.100 0 0<br />
7 Kulinarische Sommernacht 150.000 35% 32,5% 32,5% 48.750 9.750 9.750 9.750 9.750 9.750<br />
8 <strong>Mittelrhein</strong>-Momente 75.000 35% 32,5% 32,5% 24.375 4.875 4.875 4.875 4.875 4.875<br />
9 à la region 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 2.600 2.600 2.600 2.600 2.600<br />
10 Vino Rhein-Nahe 15.000 35% 32,5% 32,5% 4.875 2.000 2.875 0 0 0<br />
11 Qualifizierung des Servicepersonals und der Multiplikatoren 160.000 55% 22,5% 22,5% 36.000 0 8.000 9.333 9.333 9.333<br />
12 Aufbau von Vinotheken 150.000 70% 15,0% 15,0% 22.500 5.000 10.000 2.500 2.500 2.500<br />
13 Regionalregale als Komponente zur Stärkung der regionalen Identität 282.000 80% 10,0% 10,0% 28.200 15.000 13.200 0 0 0<br />
14 Auslandsmarketing - Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen 275.000 35% 32,5% 32,5% 89.375 17.875 17.875 17.875 17.875 17.875<br />
15 Wanderführer Rhein-Burgen-Wanderweg 30.000 35% 32,5% 32,5% 9.750 0 0 9.750 0 0<br />
C - Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft - Landschaftsgärtnerei<br />
16 Gründung eines Landschaftspflegeverbands 300.000 35% 32,5% 32,5% 97.500 5.000 50.000 14.167 14.167 14.167<br />
17 Niederwaldbewirtschaftung 174.900 20% 40,0% 40,0% 69.960 35.000 15.000 6.653 6.653 6.653<br />
18 NATURA 2000 - Kultur- und Naturlandschaft entdecken und erleben 172.000 20% 40,0% 40,0% 68.800 0 0 10.000 29.400 29.400<br />
19 Gestaltung der Rheinuferpromenade in St. Goar 169.000 35% 32,5% 32,5% 54.925 0 25.000 29.925 0 0
Seite 134<br />
20 Renaturierung des Rheinufers in Kestert 150.000 40% 30,0% 30,0% 45.000 0 0 20.000 25.000 0<br />
21 Entfernen des Pappelwäldchen am Fuß des Loreleyfelsens 130.000 40% 30,0% 30,0% 39.000 0 0 39.000 0 0<br />
22 Funktionale Wiederherstellung der Retentionsfläche Haus Peterspay 85.000 40% 30,0% 30,0% 25.500 0 0 2.000 11.750 11.750<br />
23 Erschließung und gestalterische Aufwertung des Rheinufers in Filsen 169.600 40% 30,0% 30,0% 50.880 16.000 32.000 2.880 0 0<br />
D - Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials<br />
24 Themenpfade (Rheinfels, Stahleck, Schönburg, Loreley) 300.000 35% 32,5% 32,5% 97.500 37.000 15.125 15.125 15.125 15.125<br />
25 Walderlebniszentrum und Jugendzeltplatz 97.500 35% 32,5% 32,5% 31.688 12.000 19.688 0 0 0<br />
26 Initiierung eines Rheintal-Marathons 60.000 50% 25,0% 25,0% 15.000 0 0 2.000 13.000 0<br />
27 Wettbewerb Rheinmühlen 40.000 50% 25,0% 25,0% 10.000 0 0 10.000 0 0<br />
28 Multimediale Ausstellung zum Thema Wald in der "Alten Burg" Boppard 29.500 35% 32,5% 32,5% 9.588 0 0 0 0 9.588<br />
29 Kulturlandschaftsausstellung im Posthof Bacharach 109.000 35% 32,5% 32,5% 35.425 0 0 0 17.713 17.713<br />
30 Erhalt und neue Nutzung im Forsthaus Kaub 200.000 50% 25,0% 25,0% 50.000 0 10.000 10.000 15.000 15.000<br />
31 Bau einer Mountain-Bike Strecke im Stadtwald Boppard 25.000 35% 32,5% 32,5% 8.125 2.000 6.125 0 0 0<br />
32 Naturlehrpfad in Spay 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 3.000 10.000 0 0 0<br />
33 Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel 55.000 50% 25,0% 25,0% 13.750 5.000 8.750 0 0 0<br />
34 Bau eines Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai 73.000 40% 30,0% 30,0% 21.900 0 0 0 21.900 0<br />
35 Erhalt und neue Nutzung des alten Krans St.Goarshausen 200.000 50% 25,0% 25,0% 50.000 5.000 2.000 14.333 14.333 14.333<br />
36 Freilegung des römischen Aquädukts in Brey 64.000 35% 32,5% 32,5% 20.800 0 0 0 6.000 14.800<br />
37 Bau eines Aussichtsturms auf der "Fleckertshöhe" 80.000 35% 32,5% 32,5% 26.000 0 0 2.000 12.000 12.000<br />
38 Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein" 100.000 35% 32,5% 32,5% 32.500 10.000 17.500 5.000 0 0<br />
39 Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz in Boppard-Buchenau 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 0 0 0 0 13.000<br />
Förderung der <strong>LAG</strong><br />
40 Förderung der <strong>LAG</strong> 150.000 50% 0% 50,0% 75.000 15.000 15.000 15.000 15.000 15.000<br />
Gesamtsumme 5.815.500 1.515.540 220.375 385.363 312.033 313.141 284.628
Seite 135<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
10 Begleitsystem<br />
Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> begleitet die Entwicklungsstrategie mit folgenden im EPPD (Abschnitt<br />
10.6.1) definierten Zielen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
zu kontrollieren, ob die Maßnahmen wie geplant durchgeführt werden,<br />
zu überprüfen, ob die in die Wege geleiteten Maßnahmen dem vom Leader+- Programm<br />
angestrebten Zweck entsprechen,<br />
frühzeitig auf Probleme und veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können und<br />
die Erfahrungen zu dokumentieren und Dritten zugänglich zu machen.<br />
Die <strong>LAG</strong> schafft sich damit ein eigenständiges Kontroll- und Steuerungsinstrument, das<br />
sowohl am konkreten Projekt ansetzt (Ergebnis-Indikatoren), als auch die mittelbaren<br />
bzw. Sekundär-Effekte der Entwicklungsstrategie (Wirkungs-Indikatoren) erfasst. Dabei<br />
wird ein angemessenes Verhältnis des mit der Erfassung der Ergebnisse und Wirkungen<br />
verbundenen Aufbereitungsaufwands zu den gegebenen Kapazitäten, Finanzmitteln und<br />
Zeitbudgets der <strong>LAG</strong> angestrebt.<br />
Die jährliche Berichterstattung setzt im Sinne der Partizipation und Motivation bereits auf<br />
Ebene der Projektträger an. Die spezifischen Indikatoren werden auf Projektebene erfasst,<br />
regelmäßig an die <strong>LAG</strong>-Lenkungsgruppe weitergeleitet und von dieser auf Zielkonformität<br />
hin überprüft bzw. ergänzt. Damit wird schrittweise ein Begleit- und Bewertungssystem<br />
entwickelt, das als lernendes und rückkoppelndes System die relevanten<br />
Indikatoren beschreibt und projektbegleitend anpasst. Unterstützt bei der Erfassung und<br />
Auswertung der Daten wird die <strong>LAG</strong>-Geschäftsstelle dabei vom bestehenden Arbeitskreis<br />
„Struktur“ der <strong>LAG</strong>.<br />
Im Sinne einer „Harmonisierung“ der Indikatoren wird ein zentraler, standardisierter Kontroll-<br />
und Bewertungsbogen von der <strong>LAG</strong> vorgegeben. Dieser methodische Bewertungsrahmen<br />
setzt bei den Zielen der <strong>GIEP</strong> an und definiert die gewünschten Ergebnisse und<br />
möglichen Wirkungen der Aktivitäten und Interventionen der <strong>LAG</strong>. Zu unterscheiden ist<br />
dabei nach finanziellen und materiellen Indikatorebenen. Ein Soll-/Ist-Vergleich wird dabei<br />
sowohl quantitativ bei den Strukturdaten der Bestandsaufnahme (Kapitel 4) als auch<br />
qualitativ bei den Ergebnissen der Stärken-Schwächen-Analyse (Kapitel 5) ansetzen.<br />
Übereinstimmungen, aber auch Divergenzen zwischen den geplanten Ergebnissen bzw.<br />
angestrebten Wirkungen und den tatsächlich erreichten Erfolgen sind durch die Geschäftsstelle<br />
der <strong>LAG</strong> jährlich zu beschreiben und in der Lenkungsgruppe zur Diskussion<br />
zu stellen. Daraus abzuleitende Konsequenzen für konkretes Handeln sind gemeinsam zu<br />
entscheiden und mit dem Projektträger umzusetzen. Die Berichte der Projektträger werden<br />
von der Geschäftsstelle zum jeweiligen Jahresende zusammengetragen, nach Zielebenen<br />
ausgewertet und zusammenfassend dargestellt.
Seite 136<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
Dabei umfasst der Bewertungsrahmen zunächst folgende allgemeinen Angaben:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Projektart/-Nr.<br />
Projektträger<br />
Projektbetreuer<br />
Zielebene/Handlungsfeld<br />
Zeitrahmen (Beginn und Dauer)<br />
Finanzieller Rahmen<br />
<br />
<br />
<br />
Budget geplant (Jahreswert)<br />
Budget verausgabt (Jahreswert)<br />
- Indikatordifferenz (+), (-)<br />
Induktion externer Finanzmittel, Sponsoring, Spenden, Eigenleistung<br />
Materieller Rahmen<br />
<br />
<br />
<br />
Anzahl mit dem Projekt verbundener Veranstaltungen<br />
- Bürgerversammlungen, Informationen<br />
- Schulung, Fortbildung, Seminare<br />
- Workshops, Arbeitskreise<br />
Teilnehmer an Info- und Fortbildungsveranstaltungen<br />
- Anzahl gesamt<br />
- davon Kinder und Jugendliche<br />
- davon Mädchen/Frauen<br />
- neue Interessenten und Kooperationspartner<br />
- Internet-Kontakte<br />
Teilnehmer an konkreten Aktionen/Umsetzung bzw. Eigenleistung<br />
- Anzahl gesamt<br />
- davon Kinder und Jugendliche<br />
- davon Mädchen/Frauen<br />
- neue Interessenten und externe Partner
Seite 137<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
Auf den allgemeinen Angaben aufbauend wird der Bewertungsrahmen für jedes Handlungsfeld<br />
(Interventionsbereich) ausdifferenziert nach:<br />
Ergebnisindikator<br />
Wirkungsindikator<br />
Unmittelbarem Erfolgsindikator/direkten Effekten.<br />
Die Indikatoren werden für die einzelnen Handlungsfelder und Projekte zusammengestellt.<br />
Die Projekt-Nummern sind exemplarisch ausgewählt.<br />
A<br />
Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots<br />
Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />
P1 bis P3<br />
Regionale Wertschöpfung geschaffene Arbeitsplätze<br />
Investitionsvolumen ... EUR ..... % des Investitionsvolumens<br />
- Anzahl<br />
Anzahl der Ferienwohnungen<br />
- Qualifikation<br />
Anzahl Besucher<br />
Anzahl vernetzter Partner<br />
Vernetzung mit Weinbauern<br />
Übernachtungen<br />
Anzahl geschaffene Ar-<br />
Umsatz .... EUR<br />
beitsplätze - davon<br />
Vernetzung mit Landwirten<br />
Frauen/Jugendliche<br />
Vernetzung mit Handwerkern<br />
Umsatz .... EUR<br />
Anzahl Existenzgründun-<br />
Umsatz .... EUR<br />
gen<br />
Vernetzung mit Dienstleistern<br />
Umsatz .... EUR<br />
davon davon Frauen/<br />
Jugendliche<br />
Vernetzung mit Gastronomen<br />
Umsatz .... EUR
Seite 138<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
B<br />
Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus<br />
Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />
P6 Investitionsvolumen .... Regionale Wertschöpfung geschaffene Arbeitsplätze<br />
EUR<br />
.... % des Investitionsvolumens<br />
- davon Frauen/Jugendliche<br />
Anzahl der Veranstaltungen<br />
Vermarkteter Wein, Um-<br />
Anzahl Besucher<br />
satz .... EUR<br />
Anzahl Teilnehmer<br />
Auslastung .... %<br />
Vernetzung mit Dienstleistern<br />
Umsatz .... EUR<br />
P11 Anzahl Schulungen Anzahl Teilnehmer<br />
- davon Frauen/Jugendliche<br />
<br />
<br />
Existenzgründungen<br />
Wiedereingliederung in den<br />
1. Arbeitsmarkt<br />
<br />
P12 Investitionsvolumen<br />
<br />
Anzahl Vernetzungen<br />
<br />
Existenzgründungen<br />
... EUR<br />
<br />
Anzahl Vinotheken<br />
<br />
Anzahl Besucher<br />
Anzahl geschaffene Arbeitsplätze<br />
- davon Frauen/Jugendliche<br />
P13 Regionalregal Umsatz .... EUR<br />
Anzahl Verkaufsstellen<br />
Existenzgründungen<br />
Anzahl geschaffene Arbeitsplätze<br />
- davon Frauen/Jugendliche<br />
P14 Messeveranstaltun-<br />
<br />
Ausländische Besucher<br />
<br />
Umsatz .... EUR<br />
gen, Anzahl und Umfang<br />
Anzahl geschaffene Ar-<br />
<br />
Vernetzung mit Dienstlei-<br />
<br />
Umsatz .... EUR<br />
beitsplätze<br />
stern<br />
- davon Frauen/Jugendliche<br />
P15 Anzahl Exemplare Anzahl Besucher<br />
Regionale Wertschöpfung,<br />
Umsatz .... EUR<br />
<br />
Vernetzungen vorhandener<br />
Einzelobjekte, Anzahl
Seite 139<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
C<br />
Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft - Landschaftsgärtnerei<br />
Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />
P16 Größe des Verbandsgebiets<br />
Reduktion, Verbuschung ... Existenzgründungen<br />
in ha,<br />
ha<br />
Arbeitsplätze m/w<br />
Erhalt.... m² Trockenmauern<br />
Wiedereingliederung in den<br />
1. Arbeitsmarkt<br />
Reaktivierung von .... ha<br />
Weinbergsflächen<br />
Qualifizierung .... Personen<br />
P17 Bewirtschaftete Flä-<br />
<br />
Holzkohlevermarktung Um-<br />
<br />
Existenzgründungen<br />
chen Niederwald .... ha<br />
satz ... EUR<br />
<br />
Arbeitsplätze m/w<br />
<br />
<br />
P18 Natura-Projekte,<br />
Umfang der Kooperationen<br />
mit Weinbau, Land- u.<br />
Forstwirschaft<br />
Besucher Arbeitsplätze<br />
P19 bis P23<br />
<br />
.... ha naturnahes Ufer<br />
<br />
Anzahl Partner und Vernet-<br />
<br />
Arbeitsplätze<br />
<br />
.... ha Retentionsraum<br />
zungen<br />
<br />
Gründung sozialer Organi-<br />
<br />
Umfang der Kooperationen<br />
Regionale Wertschöpfung,<br />
sationen (Vereine)<br />
mit Gastronomie und DL-<br />
Umsatz .... EUR<br />
Betrieben
Seite 140<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
D<br />
Aktivierung des kulturlandschaftlichen Potenzials<br />
Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />
Größe, Umfang der neuen<br />
Infrastruktur, ...ha, km, m²<br />
Freifläche<br />
Besucheranzahl, Auslastung<br />
<br />
.... %<br />
<br />
Umsatz .... EUR<br />
<br />
Regionale Wertschöpfung,<br />
.... % des Umsatzes<br />
geschaffene Arbeitsplätze<br />
gesicherte Arbeitsplätze<br />
Existenzgründungen<br />
P38 Bühnengröße .... m²<br />
Besucherkapazität<br />
Vernetzung mit anderen<br />
Sektoren/Projekten<br />
Anzahl Veranstaltungen,<br />
Umsatz.... EUR<br />
Qualifizierung<br />
Eingliederung 1. Arbeitsmarkt<br />
P26 Marathon Veranstaltungsteilnehmer Umsatz .... EUR, Gastronomie,<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
P28 Ausstellung Besucherzahl Umsatz .... EUR, Gastronomie,<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
Auch die Qualität der Arbeit der <strong>LAG</strong> soll über ein Bewertungssystem erfasst, bewertet<br />
und weiterentwickelt werden. Wesentliche Indikatoren sind dabei:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Anzahl der <strong>LAG</strong>-Sitzungen<br />
Anzahl der <strong>LAG</strong> Veröffentlichungen<br />
Anzahl der von der <strong>LAG</strong> durchgeführten öffentlichen Veranstaltungen<br />
Internetkontakte / Homepage<br />
Anzahl der eingerichteten Arbeitskreise (Thema/Zusammensetzung m/w)<br />
Anzahl der Arbeitskreis-Sitzungen<br />
Anzahl der geförderten Projekte<br />
Anzahl der Beteiligten an Planung, Umsetzung und Weiterentwicklung der <strong>GIEP</strong><br />
Anzahl der Kooperationspartner der <strong>LAG</strong><br />
Anzahl neuer Organisationen im <strong>LAG</strong>-Gebiet<br />
Anzahl nicht angenommener Projekte<br />
Anzahl gebietsübergreifender/transnationaler Kooperationen
Seite 141<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
Schließlich bedarf das gesamte Projekt der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> (<strong>GIEP</strong>) einer umfassenden<br />
Bewertung seiner unmittelbaren und mittelbaren Erfolge. Dabei sind die Ergebnisse der<br />
Aktivitäten auf der Ebene der Handlungsfelder und Projekte zusammenzutragen und die<br />
Entwicklung jährlich anhand des folgenden Indikatorenbündels zu bewerten:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze, insbesondere von Frauen und Jugendlichen<br />
Anzahl der gesicherten Arbeitsplätze, insbesondere von Frauen und Jugendlichen<br />
Wiedereingliederung von Beschäftigten (m/w) in den 1. Arbeitsmarkt<br />
Umsatzsteigerung lokaler/regionaler Waren und Dienstleistungen<br />
Anbauflächen Weinbaubetriebe<br />
Anzahl gesicherter Weinbaubetriebe<br />
Kooperationen Weinbau/Gastronomie<br />
Anzahl der Gäste<br />
Anzahl neu geschaffener Betten<br />
Übernachtungszahlen<br />
Aufenthaltsdauer der Touristen<br />
Hier sind vor Allem zur „Halbzeit“ der Umsetzung der <strong>GIEP</strong> die Referenzwerte der Bestandsaufnahme<br />
heranzuziehen und unter Berücksichtigung genereller Trends im Tal<br />
bzw. im Land Rheinland-Pfalz quantitativ zu analysieren, ggf. einer Neu-Orientierung<br />
bzw. neuen Schwerpunktsetzung zu unterziehen. Soweit sich die Wirkungen und Effekte<br />
der <strong>GIEP</strong> nicht in Zahlen ausdrücken lassen, sind qualitative Bewertungen der Interventionen<br />
vorzunehmen.<br />
Auch am Ende des Programmzeitraums erfolgt nochmals eine intensive Aus- und Bewertung<br />
der o.g. bzw. weiter modifizierten Indikatoren. Es gilt, die Bilanz der Aktivitäten zu<br />
ziehen und eine Rückschau auf die Effizienz der gewählten Strategie und Projekte zu<br />
halten. Daraus sind kritische Reflexionen des eigenen Handelns und Schlüsse für zukünftige<br />
Maßnahmen und Projekte zu ziehen; insbesondere sind dabei Kriterien der Übertragbarkeit<br />
auf andere Maßnahmenebenen bzw. Handlungsfelder im Tal und kooperierende<br />
Räume zu berücksichtigen.<br />
Selbstverständlich werden die jährlich zur Halbzeit und ex-post zu erstellenden Berichte<br />
und Analysen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben der bereits bestehenden<br />
Homepage erfolgt die Berichterstattung entsprechend den Vorgaben des EPPD und der<br />
Publizitätsvorschriften an den Begleitausschuss, die nationale Vernetzungsstelle und die<br />
Europäische Beobachtungsstelle. Damit wird der Austausch inner- und interregionaler<br />
Erfahrungen und die Weitergabe von Informationen an Dritte sichergestellt.
Seite 142<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
11 Literaturverzeichnis<br />
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000): Das Europäische Raumentwicklungskonzept<br />
und die Raumordnung in Deutschland, Heft 3/4.2000, Bonn<br />
Der Regierungsbeauftragte für das Anerkennungsverfahren des UNESCO-Welterbe <strong>Mittelrhein</strong><br />
(Hrsg.)(2001): Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Koblenz (oberes<br />
<strong>Mittelrhein</strong>tal) – Antrag zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO.- Mainz.<br />
Europäische Kommission (2000): Mitteilung der Kommission an die Mitgliedstaaten vom<br />
14. April 2000 über die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums (Leader+) (2000/C 139/05), Brüssel.<br />
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.)(2001): Das Rheintal von Bingen<br />
und Rüdesheim bis Koblenz – Eine europäische Kulturlandschaft. Bd. 1 und 2, Mainz.<br />
Lindloff Karsten / Schneider Lothar (2001): Handbuch, nachhaltige regionale Entwicklung<br />
- Kooperations- und Vernetzungsprozesse in Region, Landkreis, Stadt und Gemeinde,<br />
Dortmund.<br />
Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz (1995): Planung Vernetzter Biotopsysteme,<br />
Bereich Landkreis Rhein-Hunsrück, Oppenheim.<br />
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz: Einheitliches<br />
Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes Rheinland-Pfalz zur Umsetzung<br />
der Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des ländlichen Raumes (Leader+)<br />
im Zeitraum 2000 bis 2006, endgültige Fassung, Mainz<br />
Müller-Miny, H. u. M. Bürgener (1971): Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 138 Koblenz.-<br />
Naturräumliche Gliederung Deutschlands, Hrsg. vom Institut für Landeskunde,<br />
Bonn.<br />
Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe (Hrsg.) (1997):<br />
Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein – Leitbilder für das <strong>Mittelrhein</strong>tal,<br />
Block A des Handlungskonzepts.<br />
Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe (Hrsg.) (1998):<br />
Maßnahmenvorschläge im Rahmen des Handlungskonzepts <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis<br />
Lahnstein, Block C des Handlungskonzepts.<br />
Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe, Rheingau-<br />
Taunus-Kreis und Magistrate der Städte Lorch und Rüdesheim a.Rh. (Hrsg.)(1999):<br />
Raumnutzungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal, Block B des Handlungskonzepts.
Seite 143<br />
Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />
Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />
Rheinland Pfalz<br />
Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe, Rheingau-<br />
Taunus-Kreis und Städte Lorch und Rüdesheim a.Rh. (Hrsg.)(2001): Raumanalyse <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />
– Managementplan zum Antrag für die Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tales in die<br />
Welterbeliste der UNESCO.<br />
Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald (2001): Regionaler Raumordnungsplan<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Weserterwald, Entwurf 09/2001, Koblenz.<br />
Staatskanzlei Rheinland-Pfalz (1995): Landesentwicklungsprogramm III, Mainz.
Anhang 1<br />
Tabelle 7: Ziele und Projekte<br />
Sicherung eines multifunktionalen<br />
Lebens- und Erholungsraums<br />
Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials<br />
Erhalt und Entwicklung der<br />
raumprägenden Kulturlandschaft<br />
Stärkung der regionalen Identität und<br />
Abbau von Kooperationsblockaden<br />
Ausbau eines dezentralen,<br />
landschaftsorientierten<br />
Beherbergungsangebots<br />
Verstärkte Kooperation<br />
zwischen Weinbau, Gastronomie<br />
und Tourismus<br />
Pflege und Gestaltung<br />
der Kulturlandschaft<br />
Aktivierung und Ausbau des<br />
kulturlandschaftlichen Potenzials<br />
Zweckverband "Ferienwohnen<br />
in der Kulturlandschaft"<br />
Initialprojekt Ferienwohnen in St.<br />
Goar<br />
Initialprojekt Ferienwohnen in<br />
Bacharach<br />
Initialprojekt Ferienwohnen in<br />
Kaub<br />
Initialprojekt Ferienwohnen in<br />
Oberwesel - Dellhofen<br />
Monorackbahn Ölsberg: Verbesserung<br />
der Bewirtschaftungs- und<br />
Vermarktungsbedingungen<br />
Kulinarische Sommernacht<br />
<strong>Mittelrhein</strong>-Momente<br />
a la region<br />
Vino Rhein-Nahe:<br />
Qualifizierung des Servicepersonals<br />
und der Multiplikatoren<br />
Aufbau von Vinotheken<br />
Regionalregal<br />
Auslandsmarketing – Werbemaßnahmen<br />
für ausländische Zielgruppen<br />
Wanderführer Rhein-Burgen-<br />
Wanderweg<br />
Gründung eines Landschaftspflegeverbands<br />
Niederwaldbewirtschaftung<br />
NATURA 2000: Kultur- und<br />
Naturlandschaften erleben<br />
Gestaltung der Rheinuferpromenade<br />
in St. Goar<br />
Renaturierung des Rheinufers<br />
in Kestert<br />
Entfernen des Pappelwäldchens<br />
am Fuß der Loreley<br />
Erschließung und gestalterische<br />
Aufwertung des Rheinufers<br />
in Filsen<br />
Funktionale Wiederherstellung<br />
der eingedeichten Retentionsfläche<br />
Haus Peterspay in Boppard<br />
Kulturlandschafts-Themenpfade (Rheinfels,<br />
Stahleck, Schönburg, Loreley)<br />
Walderlebniszentrum mit Jugendzeltplatz<br />
Initiierung eines Rheintal-Marathons<br />
Wettbewerb Rheinmühlen<br />
multimediale Ausstellung zum Thema Wald<br />
in der "Alten Burg" Boppard<br />
Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof<br />
Bacharach<br />
Erhalt und neue Nutzung des ehemaligen<br />
Forstamts in Kaub<br />
Bau einer Mountain-Bike Strecke im<br />
Stadtwald Boppard<br />
Naturlehrpfad in Spay<br />
Funkstation im Kulturhaus Hütte Bau eines<br />
Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai<br />
Erhalt und neue Nutzung des alten Krans in<br />
St.Goarshausen<br />
Erschließung und Freilegung der römischen<br />
Wasserleitung in Brey<br />
Bau eines Aussichtsturms auf der "Flekkertshöhe"<br />
Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein"<br />
Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz
Anhang 2: Presseartikel vom 07.03.2002 zu Projekt 6 - Oelsberg
Anhang 3: Presseartikel vom 06.03.2002