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GIEP LAG Mittelrhein.pdf

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Erstellt durch die Lokale Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong><br />

Betreuung und Koordination:<br />

Dr. Heino Rönneper<br />

Michael Parma<br />

unter Mitwirkung von Akteuren der <strong>LAG</strong><br />

und weiteren engagierten Bürgerinnen und<br />

Bürgern des <strong>Mittelrhein</strong>tals<br />

Fachliche Unterstützung und Bearbeitung<br />

Dipl. Ing. Stadtplaner Friedrich Hachenberg<br />

Dipl. Geogr. Thomas Zellmer<br />

Dipl. Ing. Raumplaner Gerald Pfaff<br />

Büro für Städtebau und Umweltplanung<br />

Rhein-Mosel-Straße 3<br />

56154 Boppard-Buchholz<br />

Telefon: 06742 / 87 80-0<br />

Telefax: 06742 / 87 80-88<br />

zentrale@stadt-land-plus.de<br />

www.stadt-land-plus.de<br />

April 2002


Vorwort<br />

Das <strong>Mittelrhein</strong>tal zählt zu den schönsten<br />

und historisch bedeutsamsten Landschaften<br />

Europas.<br />

Das enge Tal war und ist aber auch eine<br />

der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen<br />

Nord und Süd: auf dem Wasser, den<br />

Schienen und Straßen werden Güter und<br />

Menschen durch das Tal befördert. Die<br />

Region vermittelt seit jeher zwischen den<br />

Kulturen des Kontinents.<br />

Der Ausbau der Verkehrswege im 19. und<br />

20. Jahrhundert hat die Landschaft am<br />

Rhein verändert und geprägt:<br />

Gäste erreichen mit dem Schiff, der Bahn<br />

oder dem PKW gut und schnell die Loreley,<br />

aber sie bleiben nicht lange, da der Verkehr<br />

auch erhebliche Belastungen, vor allem<br />

Lärm, ins enge Tal gebracht hat.<br />

Doch diese Belastungen des <strong>Mittelrhein</strong>tals<br />

werden abnehmen und in der einmaligen<br />

Kulturlandschaft entstehen neue<br />

Abbildung 1: Blick über das Rheintal<br />

Quelle: Willi Knopf<br />

Perspektiven für ihre Gestaltung und Entwicklung. Die Region besinnt sich auf ihre Stärken,<br />

im <strong>Mittelrhein</strong>tal verbreitet sich Aufbruchstimmung.<br />

Man ist sich der Bedeutung und Einmaligkeit der Kulturlandschaft bewusst und erkennt,<br />

dass das gemeinsame Erbe nur mit Einigkeit als Grundlage der künftigen Entwicklung<br />

gestaltet und genutzt werden kann. Die Anerkennung als UNESCO Welterbe wird dies<br />

weltweit bestätigen und die gemeinsamen Anstrengungen finden in den Projekten der<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ihren Ausdruck.<br />

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft aus allen Bereichen der Bevölkerung, der Wirtschaft,<br />

des Handels, der Tourismusorganisationen und den Verbänden des Umwelt- und<br />

Naturschutzes haben innovative Maßnahmen und Projekte entworfen, die eine gemeinschaftliche,<br />

nachhaltige Entwicklung der Region sichern können.<br />

Die sich rheinübergreifend abgrenzende Lokale Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong> versteht sich<br />

daher nicht nur als Bindeglied in einer fortbestehenden Kulturlandschaft des UNESCO-<br />

Welterbes, sondern als kompetenter Handlungspartner auf dem Weg, den das Forum<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal schon seit rund 5 Jahren beschreitet.<br />

Die Kulturlandschaft ist das wichtigste Kapital des Tourismus im <strong>Mittelrhein</strong>tal. Die Projekte<br />

der <strong>LAG</strong> sind darauf gerichtet, dieses Kapital einkommenswirksam für die Bewohner<br />

zu nutzen und zu entwickeln. Das Natur- und Kulturpotenzial der Kulturlandschaft<br />

soll als Wirtschaftsgut erschlossen und in vielfältiger Form den Gästen und Touristen<br />

angeboten werden. Wertzuwächse im Bereich des ländlichen Tourismus, vor allem durch<br />

verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus, werden ebenso


erwartet, wie eine spürbare Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste durch den<br />

gezielten Ausbau des Beherbergungsangebotes. Es wird ergänzt durch ein Bündel von<br />

Projekten für eine kooperative Aktivierung, Gestaltung und Erweiterung des kulturlandschaftlichen<br />

Potenzials als touristisches Angebot und bringt weitere Arbeitsplätze in die<br />

Region.<br />

Der vorgelegte Wettbewerbsbeitrag - das Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungskonzept<br />

mit Pilotcharakter - ist das Ergebnis einer konstruktiven, interkommunalen, rheinund<br />

länderübergreifenden Zusammenarbeit. Basis ist die Vernetzung von engagierten<br />

Bürgern, Vertretern der Verbände und Institutionen, Gebietskörperschaften und von<br />

Wirtschafts- und Sozialpartnern. Sie haben ihre Kreativität und Initiativkraft genutzt, um<br />

aus Ideen umsetzbare Projekte zu machen.<br />

Am Erfolg haben wir in der Region keinen Zweifel.<br />

Thomas Bungert<br />

Vorsitzender der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

1 Gebiet der <strong>LAG</strong> 1<br />

2 Zusammensetzung und Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong> 8<br />

2.1 Geschäftsordnung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 8<br />

2.2 Zusammensetzung und Aufgaben 13<br />

2.3 Organisationsstruktur und Funktionsweise 14<br />

2.4 Kompetenzen der <strong>LAG</strong> 15<br />

3 Methodik zur Erarbeitung der Gebietsbezogenen Integrierten Entwicklungsstrategie<br />

mit Pilotcharakter (<strong>GIEP</strong>) 17<br />

3.1. Lokalen Akteure 17<br />

3.2 Vorgehensweise zur Mobilisierung der lokalen Akteure 18<br />

3.3 Struktur der Entscheidungsfindung 21<br />

4 Ausgangslage / Bestandsaufnahme 23<br />

4.1 Bevölkerung 23<br />

4.2 Flächennutzung 25<br />

4.3 Siedlung und Verkehr 26<br />

4.4 Wirtschaftliche Strukturen 27<br />

4.5 Tourismus 33<br />

4.6 Land- und Forstwirtschaft 35<br />

4.7 Umwelt 38<br />

4.8 Planungsvorgaben übergeordneter Planungen 42<br />

5 Stärken - Schwächen - Analyse 43<br />

6 Entwicklungsziele 47<br />

I Stärkung der regionalen Identität und Abbau von<br />

Kooperationsblockaden 47<br />

II Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraums 48<br />

III Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft 48<br />

7 Entwicklungsstrategie 50<br />

8 Handlungsfelder und Projekte 54<br />

A Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten<br />

Beherbergungsangebots 54<br />

B Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie<br />

und Tourismus 55<br />

C Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft in regionaler<br />

Kooperation der Gemeinden und Städte - Landschaftsgärtnerei 55<br />

D Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials 56<br />

Förderung der <strong>LAG</strong> 57<br />

Projekte in Hessen (außerhalb der Förderung von Leader+) 57<br />

9 Finanzierungsplan 132<br />

10 Begleitsystem 135<br />

11 Literaturverzeichnis 142


Abbildungen<br />

Abbildung 1: Blick über das Rheintal 1<br />

Abbildung 2: Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 2<br />

Abbildung 3: Raumstrukturgliederung 3<br />

Abbildung 4: Entscheidungsabläufe innerhalb der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 22<br />

Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse 23<br />

Abbildung 6: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich 23<br />

Abbildung 7: Bevölkerungsstruktur im Vergleich 24<br />

Abbildung 8: Flächennutzung im Vergleich 25<br />

Abbildung 9: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen 28<br />

Abbildung 10: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Land- u.Forstwirtschaft 28<br />

Abbildung 11: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 29<br />

Abbildung 12: Pendler 1998 30<br />

Abbildung 13: Arbeitslosenquote 2000 30<br />

Abbildung 14: Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich 31<br />

Abbildung 15: Entwicklung der Gästezahlen innerhalb der Gebietskulisse 33<br />

Abbildung 16: Entwicklung der Gästezahlen im Vergleich 33<br />

Abbildung 17: Entwicklung der Übernachtungszahlen innerhalb der Gebietskulisse 34<br />

Abbildung 18: Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich 34<br />

Abbildung 19: Flächennnutzung innerhalb der Gebietskulisse 35<br />

Abbildung 20: Waldflächen nach Eigentumsverhältnissen 35<br />

Abbildung 21: Entwicklung der Weinbaubetriebe 37<br />

Abbildung 22: Entwicklung der Rebflächen 37<br />

Abbildung 23: Wasserschutzgebiete 39<br />

Abbildung 24: FFH- und Vogelschutzgebiete 40<br />

Abbildung 25: Schutzgebiete 41<br />

Abbildung 26: Wirkungskreislauf Tourismus 54<br />

Tabellen<br />

Tabelle 1: Erwerbsbeteiligung 28<br />

Tabelle 2: Verfügbares Einkommen je Einwohner 32<br />

Tabelle 3: Fremdenverkehrsbetriebe / Anzahl der Betten 35<br />

Tabelle 4: Rebflächen 36<br />

Tabelle 5: Schutzgebiete 41<br />

Tabelle 6: Finanzierungsplan der Projekte 133<br />

Anhang<br />

Anhang 1: Übersicht der geplanten Projekte 144<br />

Anhang 2: Presseartikel vom 07.03.2002 zu Projekt 6 - Oelsberg 145<br />

Anhang 3: Presseartikel vom 06.03.2002 146


Seite 1<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

1<br />

1 Gebiet der <strong>LAG</strong><br />

Die Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> umfasst den Kernraum des <strong>Mittelrhein</strong>tals. Ihre<br />

Abgrenzung erfolgte im Wesentlichen entlang bestehender Verbandsgemeinde-, Ortsgemeinde-<br />

oder Ortsbezirksgrenzen unter Berücksichtigung der Naturraumgrenzen. Im Westen<br />

und Osten ist die Grenze der Gebietskulisse weitgehend identisch mit der des beantragten<br />

UNESCO-Welterberaums. Im Norden und Süden bestimmen dagegen strukturelle<br />

Unterschiede bzw. die Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz den Grenzverlauf.<br />

Folgende Kommunen gehören der Gebietskulisse an:<br />

LANDKREIS MAINZ-BINGEN<br />

VG Rhein-Nahe:<br />

Stadt Bacharach sowie die Ortsgemeinden Breitscheid, Manubach, Niederheimbach,<br />

Oberdiebach, Oberheimbach, Trechtingshausen und Weiler<br />

LANDKREIS MAYEN-KOBLENZ<br />

VG Rhens<br />

Ortsgemeinden Brey und Spay<br />

RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS<br />

Stadt Boppard (teilweise):<br />

Ortsbezirke Bad Salzig, Boppard, Hirzenach, Holzfeld, Rheinbay und Weiler<br />

VG St.Goar-Oberwesel:<br />

Städte Oberwesel und Sankt Goar sowie die Ortsgemeinden Damscheid, Laudert,<br />

Niederburg, Perscheid, Urbar und Wiebelsheim<br />

RHEIN-LAHN-KREIS<br />

VG Braubach:<br />

Ortsgemeinden Filsen, Kamp-Bornhofen und Osterspai<br />

VG Loreley:<br />

Städte Sankt Goarshausen und Kaub sowie die Ortsgemeinden Auel, Bornich, Dahlheim,<br />

Dörscheid, Kestert, Lierschied, Lykershausen, Nochern, Patersberg, Prath, Reichenberg,<br />

Reitzenhain, Sauerthal, Weisel und Weyer


Seite 2<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

2<br />

Abbildung 2: Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Zur Gebietskulisse gehören somit 39 Städte bzw. Ortsgemeinden in 6 Verbandsgemeinden<br />

und 4 Kreisen.<br />

Darüber hinaus wurde ein "Kooperierender Raum" festgelegt, zu dem die Kommunen<br />

gehören, die nicht förderfähig sind, die jedoch bei der Erstellung und Umsetzung der<br />

<strong>GIEP</strong> mitgeholfen haben und auch weiterhin mithelfen werden. Hier galt es, bestehende<br />

Kooperationen, die im Rahmen früherer Planungen, wie insbesondere dem "Raumnutzungskonzept<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal" initiiert wurden, fortzuführen. Besonders erfreulich ist es,<br />

dass auch die beiden hessischen Städte Lorch und Rüdesheim a.Rh. mitwirken. Finan-


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

3<br />

ziert durch separate hessische Förderung sollen die ortsungebundenen Projekte auch auf<br />

hessischer Seite zur Umsetzung kommen. Darüber hinaus sind mehrere Projekte allein<br />

auf hessischer Seite geplant (s. Anhang 2).<br />

Dem Kooperierenden Raum gehören an:<br />

KREIS MAYEN-KOBLENZ<br />

VG Rhens<br />

Stadt Rhens<br />

RHEIN-LAHN-KREIS<br />

VG Braubach<br />

Stadt Braubach<br />

RHEINGAU-TAUNUS-KREIS (HESSEN)<br />

Stadt Lorch<br />

Stadt Rüdesheim<br />

Im Norden schließt die Gebietskulisse Teile der Verbandsgemeinden Rhens und Braubach<br />

ein, die nach LEP III als verdichtete Räume eingestuft sind. Die Ausdehnung der Gebietskulisse<br />

auf den verdichteten Raum erfolgte aus Gründen der Kohärenz. Die Naturund<br />

Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal endet nicht an der Stadtgrenze von Boppard oder der<br />

Grenze der Verbandsgemeinde<br />

Loreley, sondern reicht von<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Bingen/Rüdesheim bis Koblenz-<br />

Raumstrukturgliederung<br />

Stolzenfels. Darüber hinaus<br />

haben die 5 Ortsgemeinden im<br />

verdichteter<br />

Raum<br />

verdichteten Raum (Spay,<br />

9%<br />

Brey, Kamp-Bornhofen, Filsen<br />

und Osterspai) durchaus die<br />

gleichen strukturellen Probleme<br />

wie die übrigen Kommunen der<br />

dünn<br />

besiedelter<br />

<strong>LAG</strong>. Und – nicht zuletzt – soll ländlicher Raum<br />

53%<br />

die im Handlungskonzept initiierte<br />

Zusammenarbeit der<br />

Rheinanlieger auch im Rahmen<br />

des Leader+-Prozesses weitergeführt<br />

werden.<br />

Abbildung 3: Raumstrukturgliederung<br />

Mit einem Flächenanteil von<br />

9,0 % der insgesamt 394,2 km²<br />

liegt der Anteil des verdichteten Raumes unter dem Grenzwert von maximal 10%.<br />

ländlicher Raum<br />

mit Verdichtungsan-sätzen<br />

38%


Seite 4<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

4<br />

Die weiteren Flächen teilen sich wie folgt auf:<br />

53,4 % dünn besiedelte ländliche Räume,<br />

37,7 % ländliche Räume mit Verdichtungsansätzen.<br />

Innerhalb der Gebietskulisse leben insgesamt 48.892 Einwohner (Stand 31.12.2000).<br />

Eine ausreichende kritische Masse hinsichtlich Humanressourcen ist damit gegeben. Die<br />

Einwohnerdichte der von der <strong>LAG</strong> favorisierten Abgrenzung der Gebietskulisse liegt über<br />

dem im Einheitlichen Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes Rheinland-Pfalz<br />

genannten Grenzwert. Diese Vorgehensweise wurde bewusst gewählt, um die Ortsgemeinde<br />

Spay (Verbandsgemeinde Rhens) in die Gebietskulisse zu integrieren. Spay ist<br />

aufgrund seiner Lage an der auslaufenden Bopparder Schlinge, seiner markanten, landwirtschaftlich<br />

genutzten Terrasse, seinem historischen Ortskern und nicht zuletzt aufgrund<br />

einiger der besten Winzer des <strong>Mittelrhein</strong>s notwendiger und integraler Bestandteil<br />

des Natur- und Kulturraums.<br />

Sollte die Einbindung Spays in die Gebietskulisse aufgrund der Überschreitung der<br />

Grenzwerte unmöglich sein, würde die <strong>LAG</strong> zur Vermeidung eines „K.O.-Kriteriums“<br />

beim Auswahlverfahren Spay aus der Gebietskulisse herausnehmen. Diesen Schritt würde<br />

die <strong>LAG</strong> sehr bedauern.<br />

Die Einwohnerzahl würde in diesem Fall um 2.032 verringert, die Fläche um 2,67 km²<br />

abnehmen. Die Einwohnerdichte läge dann mit 120 Einw./km² exakt auf dem zugelassenen<br />

obersten Grenzwert.<br />

Die statistischen Aussagen und Karten in den folgenden Kapiteln sind auf die Gebietskulisse<br />

(inkl. Spay) ohne den Kooperierenden Raum bezogen. Die Herausnahme von Spay<br />

aus der Gebietskulisse hätte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ergebnisse der<br />

Bestandsaufnahme bzw. der Stärken-Schwächen-Analyse.<br />

Naturraum<br />

Die gewählte Gebietskulisse schließt das Rheintal mit seinen Nebenbächen sowie die<br />

beiderseitigen Rheinterrassen ein. Sie umfasst somit die Naturräume "Oberes <strong>Mittelrhein</strong>tal",<br />

"Rheinhunsrück und "<strong>Mittelrhein</strong>taunus" (Müller-Miny und Bürgener 1971).<br />

Die Landschaft ist geprägt durch den canyonartigen Taleinschnitt des Rheins und der<br />

Nebenbäche mit ihren steilen Hängen einerseits und die ebenen bis gering geneigten<br />

Terrassenflächen andererseits. Von der Rheinebene kommend trifft der Rhein bei Rüdesheim<br />

a.Rh. / Bingen auf das Rheinische Schiefergebirge. Er konnte sich nur ein sehr enges<br />

Tal mit steilen Hängen schaffen. Ein Talboden ist selten ausgebildet. Mittel- und<br />

Niederterrassenflächen als Zeichen eines ehemals weiteren Talbodens findet man z.B. im<br />

Vergleich zur Mittelmosel selten. Das Tal öffnet sich im Norden kurz vor der Moselmündung<br />

bei Koblenz und geht in die Weitung des <strong>Mittelrhein</strong>ischen Beckens über.<br />

Der Rheindurchbruch bietet einen geologischen Querschnitt durch das devonische Gesteinspaket<br />

aus Quarziten, Grauwacken, Sandsteinen und dem typischen Schiefer. Dem<br />

lebhaften Gesteinswechsel entspricht ein lebhafter Wechsel der Böden und Vegetation.<br />

Die sonnenexponierten steinigen Hänge tragen von Natur aus trockene Eichen-<br />

Hainbuchen oder Eichen-Elsbeerenwälder, teilweise auch andere xerotherme Pflanzengesellschaften,<br />

wie z.B. Trockenrasen. Auf den sonnenabgewandten Hängen und in den


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

5<br />

Talgründen stockt saurer und feuchter Eichen-Hainbuchenwald, die Terrassen werden<br />

beackert oder tragen Eichen- und Buchenwald.<br />

Klimatisch unterscheidet sich der Rhein aufgrund seiner Lage quer zur Hauptwindrichtung<br />

und durch den tiefen Einschnitt des Tales sehr deutlich von den umgebenden Höhen.<br />

Die Vegetationszeit beginnt 2-3 Wochen früher. Im Tal gibt es 45 Tage mehr mit<br />

einer Temperatur von +5°C und eine entsprechend längere Vegetationsdauer. Der Niederschlag<br />

ist ca. 150 mm geringer als auf den Höhen. Das wintermilde und sommerwarme<br />

Klima ist eine der natürlichen Voraussetzungen für die Jahrtausende alte Tradition<br />

des Weinbaus.<br />

Kulturraum<br />

Zum Verständnis des heutigen Erscheinungsbilds der Kulturlandschaft ist ein kurzer historischer<br />

Abriss der Siedlungsgeschichte notwendig.<br />

Erste Belege für eine Besiedlung des <strong>Mittelrhein</strong>tals datieren in das Altpaläolithikum (Altsteinzeit)<br />

(LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 67). Seitdem<br />

war der Raum durchgehend besiedelt. Eine Einflussnahme auf die Landschaft fand bis zu<br />

den Römern nur durch Anlage von Rodungsinseln auf fruchtbarem und ebenem Boden<br />

der Mittel- und Niederterrassen statt. Die Römer siedelten zunächst beiderseits des<br />

Rheins und hoben dessen trennende Wirkung durch Brückenbauten auf. Sie legten nun<br />

auch auf den Hochterrassen Gutshöfe mit Acker- und Weideland an.<br />

Bei Einführung des Weinbaus am <strong>Mittelrhein</strong> im 6. Jahrhundert wurden zunächst die<br />

flachen bis wenig geneigten Flächen in mikroklimatisch günstiger Lage bewirtschaftet.<br />

Bis ins 14. Jahrhundert erfolgte ein schrittweiser Ausbau der Rebfläche. Eine wesentliche<br />

Voraussetzung war die Einführung einer neuen Technik etwa ab dem 12. Jahrhundert.<br />

Um die steilen Hänge nutzen zu können, war es notwendig, diese mit Terrassen<br />

und Weinbergmauern zu erschließen (LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ<br />

2001, Bd. 1, S. 302). Damit wurde erstmals massiv in die Landschaft eingegriffen. Vom<br />

ausgehenden Mittelalter bis zum 16. Jahrhundert erlebte der Weinbau seine größte Verbreitung.<br />

Das 17. Jahrhundert war eine Zeit der Rezession. Ab 1870 setzte eine neue<br />

Krise ein. Ursache war die noch immer andauernde Veränderung der sozialen und wirtschaftlichen<br />

Struktur der weinbautreibenden Bevölkerung durch Industrialisierung und<br />

Verkehrsentwicklung sowie das Aufkommen von Rebschädlingen.<br />

Der Obstbau erlangte erst mit Niedergang des Weinbaus im 19. Jahrhundert nennenswerte<br />

Bedeutung am <strong>Mittelrhein</strong>. Schwerpunkt war der Bereich zwischen Niederlahnstein<br />

und Wellmich auf der rechten bzw. zwischen Brey und Hirzenach auf der linken<br />

Rheinseite. Hier wurde der Obstbau häufig zur Nachfolgekultur des Weinbaus. Im südlichen<br />

Teil des <strong>Mittelrhein</strong>tals und auf den Hochflächen von Hunsrück und Taunus prägten<br />

Streuobstbestände die Landschaft. Typisch waren die sogenannten "Bitzen", Wiesen<br />

und Weiden mit Obstbäumen in Dorfrandlage (Ministerium für Umwelt und Forsten<br />

Rheinland-Pfalz 1995).<br />

Das <strong>Mittelrhein</strong>tal ist bis heute von ehemaligen Niederwäldern geprägt. Durch intensive<br />

bis übermäßige Nutzung durch Holzernte und Waldweide in vergangenen Jahrhunderten<br />

konnten sich die Wälder nicht mehr natürlich regenerieren. Die Eiche, die wegen ihres<br />

Holzes als Nahrungsgrundlage für das Hausvieh oder als Lieferant der gerbsäurehaltigen<br />

Eichenrinde besonders begehrt war, zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, sich durch


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

6<br />

Stockausschlag gut natürlich zu verjüngen. Die Niederwälder wurden im 20 bis 30-<br />

jährigen Turnus "auf den Stock gesetzt", indem die jungen Baumstämme abgeschlagen<br />

wurden. Der im Boden verbliebene Wurzelstock konnte neue Triebe ausbilden. Der letzte<br />

Umtrieb der meisten Niederwälder erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem findet<br />

in den Steilhängen keine regelmäßige Bewirtschaftung mehr statt (LANDESAMT FÜR<br />

DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 296).<br />

Die Burgen als frühmittelalterliche Verstärkung alter Befestigungen wurden ab dem 12.<br />

Jahrhundert zu Zeichen des territorialen Anspruchsgebahrens des jeweiligen Landesherren<br />

ausgebaut und teilweise zu massiven Festungen verstärkt, wie z.B. die Burg Rheinfels<br />

oder die Festung Ehrenbreitstein, was eine Zerstörung durch französische Truppen<br />

im 18. Jahrhundert nicht verhindern konnte. Die Burgen wurden geschleift und zerfielen.<br />

Im 19. Jahrhundert erfolgte eine romantisch verklärte Neu- und Umgestaltung zu Wohnanlagen<br />

und Jagdschlössern.<br />

Das Bild der mittelrheinischen Landschaft wurde über Jahrhunderte von Burgen, südexponierten<br />

terrassierten Steillagen mit Weinbergsmauern, bewaldeten Nordhängen und<br />

Orten mit Streuobstgärten geprägt. Die am Ende des Mittelalters aus den kurz skizzierten<br />

Veränderungen hervorgegangene Kulturlandschaft blieb – abgesehen von der Aufgabe<br />

oder Zerstörung der Burgen – bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen. Dieses<br />

einmalige Landschaftsbild und die romantische Verklärung der rauhen, kargen Wirklichkeit<br />

durch die künstlerischen Beschreibungen begründeten den Ruhm des <strong>Mittelrhein</strong>s.<br />

Die Gebietskulisse ist – zusammen mit dem Kooperierenden Raum - insofern ein einheitlicher<br />

Natur- und Kulturraum, die naturräumliche Kohärenz mithin gegeben.<br />

Nationale und europäische Entwicklungsziele<br />

Für die Gebietskulisse wurden auf verschiedenen administrativen Ebenen Entwicklungsziele<br />

formuliert, die entsprechend den Anforderungen des EPPD bei der Erarbeitung der<br />

<strong>GIEP</strong> Berücksichtigung fanden.<br />

National:<br />

Landesentwicklungsprogramm (LEP III)<br />

Landschaftsrahmenplan<br />

Regionaler Raumordnungsplan, (Entwurf der neuen Fassung vom 12. Sept. 2001)<br />

Managementplan zum Antrag für die Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tales in die Welterbeliste<br />

der UNESCO<br />

Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal (Block A, B und C)<br />

europaweite Planungen<br />

Zukunftsinitiative ländlicher Raum (ZIL)<br />

Die Zukunftsinitiative für den ländlichen Raum (ZIL) dient der Förderung der Entwicklung<br />

des ländlichen Raumes in Rheinland-Pfalz. Grundlage ist die Verordnung<br />

(EG) Nr. 1257/1999 durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für<br />

die Landwirtschaft (EAGFL) im Zeitraum 2000-2006. Das Fördergebiet umfasst gesamt<br />

Rheinland-Pfalz.


Seite 7<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

7<br />

<br />

<br />

Ziel 2-Programm<br />

Der Rhein-Hunsrück-Kreis (außer den Wohngebieten der Stadt Boppard) liegt im Geltungsbereich<br />

der Ziel 2-Förderung. Die Förderung läuft bis zum Jahr 2005 aus.<br />

Ziel 3-Förderung<br />

Die Ziel 3-Förderung ist auf der gesamten Landesfläche von Rheinland-Pfalz wirksam<br />

und betrifft damit auch die Gebietskulisse. Schwerpunktziele des Ziel 3-Programmes<br />

betreffen die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Eingliederung von<br />

Jugendlichen, Frauen und Benachteiligten in den Arbeitsmarkt.<br />

Die Ziele der genannten nationalen und europäischen Förderprogramme sind in Teilen<br />

identisch mit den Zielen von Leader+ bzw. lassen sich an unterschiedlichen Anknüpfungspunkten<br />

sehr gut durch Leader+ ergänzen und erweitern.


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

8<br />

2 Zusammensetzung und Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong><br />

Die “Lokale Aktionsgruppe nach EU-Gemeinschaftsinitiative Leader+ <strong>Mittelrhein</strong>“ (<strong>LAG</strong><br />

<strong>Mittelrhein</strong>) hat sich am 31.01.2002 im Rahmen des Leader+-Wettbewerbs gegründet.<br />

Im Folgenden wird zunächst die Geschäftsordnung und danach die Zusammensetzung<br />

und Aufgaben, die Organisationsstruktur und Funktionsweise der <strong>LAG</strong> beschrieben:<br />

2.1 Geschäftsordnung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Geschäftsordnung<br />

für die<br />

„Lokale Aktionsgruppe<br />

nach der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ <strong>Mittelrhein</strong>"<br />

§ 1<br />

Name, Rechtsgrundlage und Gebietskulisse<br />

Die Gruppe trägt den Namen "Lokale Aktionsgruppe nach der EU-Gemeinschaftsinitiative<br />

Leader+ <strong>Mittelrhein</strong> " (nachfolgend „<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>“ genannt). Die Einrichtung stützt<br />

sich auf das "Einheitliche Programmplanungsdokument (EPPD)" des Landes Rheinland-<br />

Pfalz, dass aufgrund der „Mitteilung der Kommission an die Mitgliedstaaten vom 14.<br />

April 2000 über die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des<br />

ländlichen Raums (Leader+)“ von der EU genehmigt worden ist, sowie auf die Mitteilung<br />

im Staatsanzeiger des Landes Rheinland-Pfalz vom 11. Februar 2002 Nr: 1473. Die<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist für die Dauer des LEADER-Programms bis zum 31.12.2006 gegründet.<br />

Ihre Zuständigkeit bezieht sich auf die - in dem als Anlage beigefügten Gebietsplan<br />

abgegrenzte - Gebietskulisse der Gebietskörperschaften im Sinne des Abschnitts 1 des<br />

"Einheitlichen Programmplanungsdokumentes (EPPD)" des Landes Rheinland-Pfalz:<br />

VG St.Goar-Oberwesel<br />

Stadt Boppard<br />

VG Rhein-Nahe<br />

VG Loreley<br />

VG Braubach<br />

VG Rhens<br />

Rhein-Hunsrück-Kreis<br />

Kreis Mainz-Bingen<br />

Rhein-Lahn-Kreis<br />

Kreis Mayen-Koblenz<br />

Stadt Rüdesheim*<br />

Rheingau-Taunus-Kreis*<br />

Stadt Lorch*<br />

(*= außerhalb der Förderung Rheinland-Pfalz. Es handelt sich um kooptierte Mitglieder,<br />

die über besondere Wirtschaftsförderung des Landes Hessen bedient werden und insofern<br />

bei der Gebietskulisse für Rheinland-Pfalz nicht anrechenbar sind. Sie sind auf dem<br />

als Anlage beigefügten Gebietsplan andersfarbig gekennzeichnet.


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

9<br />

§ 2<br />

Aufgabenstellung<br />

(1) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> gewährleistet auf der Grundlage eines Bottom-up-Ansatzes die<br />

Durchführung der Leader+-Initiative im Rahmen der in § 1 genannten Gebietskulisse.<br />

(2) Es handelt sich um Partnerschaften, die die Begünstigten zur finanziellen Unterstützung<br />

im Rahmen der Initiative Leader+ bilden.<br />

(3) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> gewährleistet, dass die gewählten Strategien und Maßnahmen<br />

von lokalen Akteuren des <strong>Mittelrhein</strong>s erarbeitet wurden.<br />

(4) Sie versteht sich als<br />

Trägerin der Entwicklungsstrategie<br />

Verantwortliche für die Durchführung der Entwicklungsstrategie<br />

Bindeglied zwischen den Projektträgern und den Behörden des Landes.<br />

(5) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sichtet und bewertet die Projektvorschläge, trifft die Auswahl<br />

und Reihenfolge der geeigneten Projekte zur Durchführung des Konzepts im Rahmen<br />

der Zielerreichung der Entwicklungsstrategie und übernimmt die Moderation.<br />

Sie beschließt mit einfacher Mehrheit der anwesenden Stimmen, ob ein eingereichter<br />

Projektvorschlag angenommen werden soll oder nicht.<br />

Die Projektträger werden von der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> betreut. Sie trägt dafür Sorge,<br />

dass die Öffentlichkeit im Sinne Punkt 8.3 und 8.4. des EPPD in geeigneter Weise<br />

über die Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des Leader+-Programms unterrichtet<br />

wird und berichtet mindestens einmal im Jahr über die Aufsichts- und<br />

Dienstleistungsdirektion in Trier an das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />

und Weinbau. Sie übernimmt auch die Weiterleitung von Informationen,<br />

die sie im Rahmen der Vernetzung von anderen ländlichen Räumen und deren Akteuren<br />

erhält, an die hieran interessierten Kreise der Öffentlichkeit.<br />

(6) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> legt in einer Prioritätenliste die Rangfolge der zur Durchführung<br />

beabsichtigten Maßnahmen fest.<br />

§ 3<br />

Zusammensetzung der lokalen Aktionsgruppe (Mitglieder Kerngruppe)<br />

(1) Die lokale Aktionsgruppe setzt sich - auf der Grundlage mindestens 50 % Wirtschafts-<br />

und Sozialpartner sowie Verbände auf der Ebene der Entscheidungsfindung<br />

- aus den folgenden ständigen Mitgliedern (Kerngruppe) zusammen:<br />

Dem / Der jeweiligen Bürgermeister(in) der Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />

(derzeit Thomas Bungert).<br />

Dem / Der jeweiligen Geschäftsführer(in) des Forums <strong>Mittelrhein</strong> (derzeit Dr. Heino<br />

Rönneper).<br />

Der jeweiligen Vorsitzenden des Landfrauenverbandes Rhein-Hunsrück (derzeit Rita<br />

Lanius-Heck).<br />

Der jeweiligen Realschulleitung des Heuss-Adenauer-Schulzentrums Oberwesel (derzeit<br />

Hildegund Lautensack).


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

10<br />

Dem / Der jeweiligen Weinbaupräsident(en)(in) <strong>Mittelrhein</strong> (derzeit Gerhard Lambrich).<br />

Dem / Der jeweiligen Geschäftsführer(in) des Regionalrates Wirtschaft Rhein-<br />

Hunsrück e.V. (derzeit Hagen Suchardt).<br />

Einem Schüler oder einer Schülerin des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums<br />

St.Goarshausen (derzeit Christian Wendorff).<br />

Dem / Der jeweiligen Bürgermeister(in) der Verbandsgemeinde Loreley (derzeit Günter<br />

Kern).<br />

Dem / Der jeweiligen Leiter(in) der Finanzverwaltung, Kreisverwaltung des Rhein-<br />

Hunsrück-Kreises (derzeit Thomas Jakobs).<br />

Eine / zum Bereich >Koordination Soziales< berufene Person (derzeit Gerda Brager,<br />

Fahrbarer Mittagstisch Oberwesel, >Grüne Damen


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

11<br />

§ 6<br />

Beschlussfähigkeit / Beschlussfassung<br />

(1) Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der stimmberechtigten<br />

Mitglieder der Kerngruppe anwesend sind.<br />

(2) Ein Beschluss der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> bedarf der Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten<br />

Mitglieder.<br />

§ 7<br />

Vorsitz und Geschäftsführung<br />

(1) Den Vorsitz der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> übernimmt Thomas Bungert, Bürgermeister der<br />

Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel. Der Geschäftsführer der lokalen Aktionsgruppe<br />

wird vom Vorsitzenden eingesetzt.<br />

§ 8<br />

Finanzielle Abwicklung<br />

(1) Die finanzielle Abwicklung der Projektförderung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> erfolgt über die<br />

Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel.<br />

(2) Die Kosten der Geschäftsführung (förderfähige Personal- und Sachkosten) betragen<br />

höchstens 15 % des förderfähigen Jahresbudgets der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>.<br />

(3) Die Verbandsgemeindeverwaltung St.Goar-Oberwesel ist für die Verwaltung und<br />

für das Finanzmanagement verantwortlich und trägt Sorge für das ordnungsgemäße<br />

Funktionieren der Partnerschaften.<br />

(4) Sie ist auch für den ständigen Kontakt zur programmbegleitenden Stelle in Mainz<br />

verantwortlich.<br />

§ 9<br />

Einberufung von Sitzungen der lokalen Aktionsgruppe<br />

(1) Der Vorsitzende der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> beruft die Mitglieder 14 Tage vor der Sitzung<br />

ein. Bei Eilbedürftigkeit kann die Frist verkürzt werden. Auf die Eilbedürftigkeit ist in<br />

der Einladung hinzuweisen. Die Sitzungen sollten mindestens alle 3 Monate stattfinden,<br />

um eine kontinuierliche und zeitnahe Bearbeitung der Projektanträge gewährleisten<br />

zu können.<br />

(2) Wenn ein Viertel der Stimmen aller Mitglieder sich für einen früheren Termin einsetzen,<br />

so ist der Vorsitzende verpflichtet, diesem Anliegen nachzukommen.


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

12<br />

§ 10<br />

Arbeitsgruppen<br />

(1) Der Vorsitzende hat die Möglichkeit, bei Bedarf Arbeitsgruppen einzusetzen, die sich<br />

themenbezogen mit Aufgabenstellungen der <strong>LAG</strong> befassen.<br />

(2) Der Vorsitzende der <strong>LAG</strong> bestimmt wer den Vorsitz in den jeweiligen Arbeitsgruppen<br />

führt.<br />

(3) Die <strong>LAG</strong> legt Wert darauf, dass Partizipationsmöglichkeiten für organisierte private<br />

und öffentliche Interessen auch im Verlauf der jeweiligen Prozesse ermöglicht werden<br />

um den Bottom-up-Ansatz auf eine möglichst breite Basis zu stellen.<br />

§ 11<br />

Antragstellung von Projekten<br />

(1) Einzelne Projekte, die eine Förderung über das Leader+-Programm erhalten sollen,<br />

müssen den gesetzlichen Vorgaben der Leitlinien der EU (Mitteilung vom 14. April<br />

2000) bzw. dem Einheitlichen Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes<br />

Rheinland-Pfalz in der neusten Fassung, sowie der Realisierung der Zielsetzungen<br />

des Entwicklungskonzeptes der <strong>LAG</strong> entsprechen.<br />

(2) Die Entscheidung über eine finanzielle Förderung trifft die Kerngruppe.<br />

(3) Projektvorschläge sind von den Projektträgern mit dem vorgeschriebenen Vordruck /<br />

Projekte (siehe Anlage) bei der Geschäftsstelle einzureichen. Sie werden zur Entscheidung<br />

auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der <strong>LAG</strong> aufgenommen.<br />

(4) Ein von der Kerngruppe nach § 5 Satz 2 dieser Geschäftsordnung abgelehnter Projektvorschlag<br />

kann frühestens nach Ablauf von 6 Monaten erneut eingereicht werden.<br />

(5) Bei der Entscheidung über Projekte, bzw. Prioritäten von Projekten, dürfen Mitglieder<br />

der Kerngruppe, die das Projekt selbst vorgeschlagen haben, wohl an der Beratung,<br />

aber nicht an der Abstimmung teilnehmen.<br />

Oberwesel, den 04.03.2002<br />

......................................................<br />

Thomas Bungert<br />

<strong>LAG</strong>-Vorsitzender


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

13<br />

2.2 Zusammensetzung und Aufgaben<br />

Die <strong>LAG</strong> stellt eine ausgewogene und repräsentative Gruppierung von Partnern aus unterschiedlichen<br />

Bereichen des Gebietes dar. Die <strong>LAG</strong> besteht aus einer Kerngruppe von<br />

insgesamt fünfzehn Mitgliedern, davon neun Wirtschafts- und Sozialpartner. Die Beteiligung<br />

von insgesamt fünf Frauen wird als ausreichend für die Wahrung frauenspezifischer<br />

Interessen gesehen. Die Mitglieder kommen aus sehr unterschiedlichen Arbeitsund<br />

Lebensbereichen.<br />

Bei der Zusammensetzung wurde auf die Einbeziehung möglichst unterschiedlicher Interessen<br />

Wert gelegt. So gehören der <strong>LAG</strong> unter anderem Vertreter der Weintourismusund<br />

Wirtschaftsförderung, der Landfrauen, des Naturschutzes, der Verwaltung sowie ein<br />

Gymnasialschüler als Vertreter der Jugendlichen an.<br />

Vorsitzender der <strong>LAG</strong> ist der Bürgermeister der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel,<br />

Herr Thomas Bungert. Damit ist die entsprechende Kompetenz für die Verwaltung und<br />

das Finanzmanagement der <strong>LAG</strong> gegeben. Die Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong> ist ansässig im<br />

Rathaus der<br />

Verbandsgemeindeverwaltung St. Goar-Oberwesel,<br />

Rathausstraße 6,<br />

55430 Oberwesel.<br />

Eine eigene Rechtsform wird nicht als notwendig erachtet.<br />

Der Kerngruppe der <strong>LAG</strong> steht ein unterstützender Beirat zur Seite. Ihm gehören weitere<br />

interessierte Personen an, derzeit ca. 15-20 zusätzliche lokale Akteure.<br />

Vorbereitende Arbeiten wurden bisher in zwei Arbeitskreisen (Arbeitskreis Struktur und<br />

Arbeitskreis Projekte) durchgeführt. Die Einrichtung von Arbeitskreisen hat sich insbesondere<br />

im Zusammenhang mit der Erarbeitung der <strong>GIEP</strong> bewährt und soll nach der erhofften<br />

Anerkennung der <strong>LAG</strong> fortgeführt werden. Das Monitoring und Controlling sowie<br />

die Öffentlichkeitsarbeit der Geschäftsstelle sollen durch diese Arbeitskreise unterstützt<br />

werden.<br />

Die <strong>LAG</strong> erarbeitete die vorliegenden Entwicklungsstrategie (<strong>GIEP</strong>), unterstützt durch das<br />

beauftragte Planungsbüro Stadt-Land-plus als externer Berater, und koordiniert ihre Aktivitäten<br />

mit den Zielen und Strategien des Forums <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />

Weitere Aufgaben sind im Einzelnen:<br />

die Durchführung der Entwicklungsstrategie,<br />

die Auswahl der Projekte und Kontrolle der Maßnahmen,<br />

die Betreuung,Information und Moderation der Projektträger,<br />

die Information der Öffentlichkeit über die Durchführung von Maßnahmen und deren<br />

Effizienz,<br />

Interessensausgleich und Konfliktlösung zwischen regionalen Akteuren,


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

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14<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die Weiterleitung von Informationen und Koordination mit dem kooperierenden hessischen<br />

Bereich der Städte Lorch und Rüdesheim sowie dem Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal,<br />

die Vernetzung mit anderen ländlichen Räumen und deren Akteuren,<br />

Initiierung der Öffentlichkeitsarbeit und Unterrichtung der Öffentlichkeit über Leader+,<br />

Entwickeln eines Begleitsystems,<br />

Ausarbeiten von Zwischenberichten und Ex-Post-Evalierung,<br />

Erstattung eines jährlichen Berichts an die ADD Trier,<br />

Informationsaustausch und Abstimmung mit übergeordneten Planungsstellen,<br />

Beauftragung von externen Beratern bei Bedarf.<br />

Durch die Ansiedlung der Geschäftsführung bei der Verbandsgemeindeverwaltung St.<br />

Goar-Oberwesel bzw. deren Bürgermeister, die auch den ständigen Kontakt zur programmbegleitenden<br />

Stelle in Mainz sichert, ist auch formal das ordnungsgemäße Funktionieren<br />

der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sichergestellt.<br />

2.3 Organisationsstruktur und Funktionsweise<br />

Die innere Organisation der <strong>LAG</strong> und die Struktur der Entscheidungsfindung ist in der<br />

Geschäftsordnung (GO) vom 04.03.2002 im Detail definiert (s. Kapitel 2.1). Die Geschäftsordnung<br />

wurde in mehreren <strong>LAG</strong>-Sitzungen beraten und den Bedürnissen einer<br />

basisorientierten, sektoral breit gefächerten und partizipativen regionalen Organisation<br />

angepasst.<br />

Damit ist der Bottom-up-Ansatz und die Einbindung betroffener Gruppen und potenzieller<br />

Akteure sichergestellt (vgl. § 2 der GO). Der enge Kontakt zu den Trägern von Projekten<br />

(Einzelmaßnahmen) ist für die Planungs- und Umsetzungsphase gewährleistet. Die Beteiligung<br />

von Frauen auf der Entscheidungsebene der <strong>LAG</strong> sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner,<br />

auch bei zukünftigen Entscheidungen, ist gewährleistet (vgl. §§ 4 - 8 GO);<br />

ebenso die demokratische Willensbildung innerhalb der <strong>LAG</strong> sowie kompetente finanzielle<br />

und organisatorische Begleitung und Betreuung der Projekte (§§ 4 - 8 GO).<br />

Offenheit für weitere, potenzielle Akteure (§ 10 GO) sowie öffentliche und zielkonforme<br />

Entscheidungsfindung (§ 11 GO) entspricht dem Grundsatz einer funktionsfähigen, partnerschaftlichen<br />

und partizipativen Organisation.<br />

Die bisherige Arbeit der <strong>LAG</strong>, einschließlich ihrer Arbeitskreise, knüpft an die Erfahrungen<br />

und Kompetenzen ihrer Mitglieder an und bindet sich in eine seit 1996 definierte<br />

Strategie zur weiteren Entwicklung des <strong>Mittelrhein</strong>tals (Handlungskonzept von Koblenz<br />

bis Bingen, Block A, B und C) ein. Der Austausch von Informationen und das koordinierte<br />

Vorgehen mit den Strategien und Maßnahmen des Forums <strong>Mittelrhein</strong>tal ist über<br />

eine unmittelbare personelle Verknüpfung gewährleistet. Sowohl methodisch, als auch<br />

inhaltlich, kann vor allem an das Leitbild (Block A) für das gesamte Tal angeknüpft werden<br />

(vgl. Kapitel 6).


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

15<br />

2.4 Kompetenzen der <strong>LAG</strong><br />

Für die Kompetenz und den Erfolg der bisherigen Aktivitäten der <strong>LAG</strong> sowie die zukünftige<br />

Eignung sprechen folgende Erfahrungsfelder der Mitglieder:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kenntnis und Verständnis der Probleme und Bedürfnislagen, insbesondere der sozioökonomischen<br />

Situation der Menschen vor Ort (Bewohner und Besucher des Tals,<br />

Jugendliche und Alte bzw. immobile Bevölkerungsgruppen, Kinder und Frauen),<br />

Erfahrungen im Weinanbau, im Obstbau und in der Landwirtschaft,<br />

Leitung von Unternehmen und regionalen sowie sektoralen Organisationen,<br />

Erfahrungen in Tourismus- und Projektentwicklung,<br />

Kenntnisse des ökologischen und kulurlandschaftlichen Potenzials,<br />

Kenntnis der innerregionalen Wertschöpfungsketten und lokalen Wirtschaftskreisläufe,<br />

weitreichende Kontakte zu Unternehmen/Vereinen, Organisationen und Einzelpersonen<br />

im Wettbewerbsgebiet,<br />

Erfahrungen in der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Erfahrung in der Moderation und Fortbildung,<br />

Erfahrung in der haushaltstechnischen bzw. finanziellen Abwicklung (Verwaltungserfahrung),<br />

Erfahrung in der Organisation von Events, kulturellen und sportlichen Großveranstaltungen,<br />

Erfahrung im Bereich City- und Regionalmarketing.<br />

Für die bisherige und künftige Arbeit der <strong>LAG</strong> ist folgendes festzustellen bzw. zu erwarten:<br />

Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls über Kreis-, Landes- und Flussgrenzen<br />

hinweg,<br />

Einigung auf eine gemeinsame und abgestimmte Vorgehensweise zur Projektentwicklung,<br />

Bündelung von Energien und Kräften, von Aktivitäten und Learning by doing,<br />

die Übertragbarkeit der Ergebnisse und Erfolge auf angrenzende Gebiete mit analogen<br />

Problemlagen,<br />

Verknüpfungen und Vertiefungen von Beziehungen zwischen Menschen, Organisationen,<br />

Vereinen, Kommunen und Generationen,<br />

Motivation zur Entwicklung der ehrenamtlichen Arbeiten und Tätigkeiten (Begeisterung<br />

von Interessierten und Freiwilligen).<br />

Die genannten Effekte der Arbeit der <strong>LAG</strong> sollen durch eine weiter zu intensivierende<br />

Öffentlichkeitsarbeit bei der Umsetzung der <strong>GIEP</strong> verstärkt werden. Hier ist ein multimediales<br />

Beteiligungskonzept erforderlich, das in laufenden Berichten über die Ziele, Strategien,<br />

die vorgesehenen Projekte und den Stand der Maßnahmen, den Bottom-up-Ansatz<br />

verstärkt, verfeinert und differenziert.


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16<br />

Die <strong>LAG</strong> setzt dabei zukünftig auf folgende Bausteine der Partizipation und Öffentlichkeitsarbeit:<br />

kontinuierliche Öffentlichkeits- bzw. Pressearbeit,<br />

<strong>LAG</strong>-Website mit Informationsforen und feed-back-Möglichkeiten<br />

Hompage mit Links zu den beteiligten Gebietskörperschaften, Vereinen, Organisationen,<br />

Mitgliedern der Kerngruppe,<br />

offenes Leader+-Büro als Anlaufstelle für die Menschen der Region,<br />

regelmäßige Zusammenkunft als öffentliche Sitzung der <strong>LAG</strong>,<br />

jährliche Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsinformation,<br />

enge Zusammenarbeit und Abstimmungen mit kommunalen, gemeinnützigen und<br />

privaten Akteuren,<br />

vertikale Koordination mit den Beteiligten staatlichen, sektoralen und überregionalen<br />

Organisationen,<br />

ständiger Kontakt zur programmbegleitenden Stelle in Mainz und<br />

Informationsaustausch mit der deutschen Vernetzungsstelle.<br />

Das zukünftige <strong>LAG</strong>-Managment wird durch eine ständige Fachkraft in der Geschäftsstelle<br />

für Vernetzung, Innen- und Außenmanagment, Arbeitsgruppenbetreuung, Projektund<br />

Finanzabwicklung, Zwischen- und Ex-Post-Evaluation sichergestellt. Unterstützung<br />

wird dabei durch externe Beratung und Moderation der Kerngruppe der <strong>LAG</strong> sowie der<br />

Projektgruppen und weiterer möglicher Arbeitskreise für den Zeitraum von 2002-2006<br />

sichergestellt. Für das <strong>LAG</strong>-Management sind Gesamtkosten in Höhe von 150.000 Euro<br />

vorgesehen (s. Projekt 40: Förderung der <strong>LAG</strong>).<br />

Mit dem Aufbau des institutionell verankerten <strong>LAG</strong>-Managements wird ein Steuerungsinstrument<br />

für die Vernetzung im Gebiet und in der Region geschaffen und ein Schub für<br />

den Entwicklungsprozess als Problemlösungs- und Willensbildungs- und Transformationsprozess<br />

ausgelöst. Die Kompetenz des <strong>LAG</strong>-Managements besteht darin, vorhandenes<br />

Potential zu koordinieren und zu vernetzen und die Funktion des Prozessmotors zu<br />

übernehmen.<br />

Umsetzungsorientiertes Handeln und sektorübergreifende Vernetzung regionaler Akteure<br />

stehen dabei im Vordergrund. Interne und externe Entwicklungsimpulse werden aktiv<br />

aufgegriffen und regional umgesetzt. Durch die schnelle und positive Wechselwirkung<br />

mit übergeordneten Konzepten, Projekten und Aktionen entstehen Synergieeffekte, die<br />

sich bereits jetzt deutlich machen, (vgl. Anhang 2: Pressebericht zu Projekt 6 - Oelsberg).<br />

Mit professioneller Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sind konstruktive<br />

und praktische Ergebnisse vorprogrammiert. Die <strong>LAG</strong> ist damit Träger der praktischen<br />

Kooperation und Zusammenarbeit am konkreten Objekt am <strong>Mittelrhein</strong>tal.


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Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

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17<br />

3 Methodik zur Erarbeitung der Gebietsbezogenen Integrierten<br />

Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter (<strong>GIEP</strong>)<br />

Entwicklungshemmnisse einer Region beruhen in der Regel auf mangelnder Koordination<br />

und Kooperation ihrer Akteure. Mit der Gründung des Forum <strong>Mittelrhein</strong> und der Aufnahme<br />

seiner Aktivitäten, insbesondere im Zusammenhang mit der Welterbe-<br />

Anerkennung durch die UNESCO, sind die genannten Engpass-Faktoren im Rheintal Geschichte<br />

bzw. verlieren zunehmend an Gewicht. Insofern fiel der Anstoß zur Leader+-<br />

Initiative im Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> durch den Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises<br />

mit der Einladung zur konstituierenden Sitzung der <strong>LAG</strong> (31.01.2001) auf mehr als<br />

fruchtbaren Boden.<br />

3.1. Lokalen Akteure<br />

Die wichtigen lokalen Akteure im <strong>Mittelrhein</strong>al kennen sich spätestens seit der Zukunftswerkstatt<br />

von 1996 im Zusammenhang mit der Erstellung des Handlungskonzepts<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein. Das auf dieser Auftaktveranstaltung der regionalen<br />

Akteure und externen Berater aufbauende, von den beiden Planungsgemeinschaften<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahen initiierte Regionale Entwicklungskonzept<br />

war die Basis des neuen Leitbilds für das Engtal des Rheins: "Der <strong>Mittelrhein</strong> -<br />

Ein Stück Weltkultur".<br />

Seitdem fanden alljährlich sogenannte "<strong>Mittelrhein</strong>-Konferenzen" statt, thematisch an<br />

den Entwicklungsproblemen und -chancen des <strong>Mittelrhein</strong>tals orienterte, interdisziplinär<br />

organisierte und mit regionalem und externem Sachverstand unterfütterte Regionalkonferenzen<br />

mit großer Akzeptanz bei den im Tal agierenden Wirtschafts- und Sozialpartnern.<br />

Mit der Gründung des Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal e.V. im Jahr 1988 existiert ein funktionsfähige<br />

Regionale Kooperationsform, die - gestützt auf eine breite Unterstützung aus Wirtschaft<br />

und Politik und ausgestattet mit einem professionellen Managment aktiv in die<br />

Entwicklung und Gestaltung der Kulturlandschaft eingreift. Neben den jüngsten Initiativen<br />

zum Lärmschutz im Tal, zur Pflege des Orts- und Landschaftsbilds, zu Brückenschlägen<br />

über den Fluss ist der Schwerpunkt der Tätigkeit des Regionalvereins, vertreten<br />

durch den Vorsitzenden Dr. Bersch und den Geschäftsführer Dr. Rönneper, die Unterstützung<br />

des Landes Rheinland-Pfalz beim Antragsverfahren zum UNESCO-Welterbe.<br />

Über die bereits im Handlungskonzept (Block C - Maßnahmen) definierten und mittlerweile<br />

teilweise realisierten Schlüsselprojekte hinaus war die Zeit war reif für weitere<br />

methodische und konkrete praktische Schritte zur gezielten Entwicklung des natürlichen,<br />

kulturellen und sozio-ökonomischen Potenzials am <strong>Mittelrhein</strong>. Das Leader+-Programm<br />

bildete mit seinem Bottom-up-Konzept, seinen Kriterien der Nachhaltigkeit und seinem<br />

konzertierten, integrierten und pilothaften Vorgehen ideale Ausgangsbedingungen für<br />

einen Motivations- und Entwicklungsschub in der Kernzone des <strong>Mittelrhein</strong>tals.


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18<br />

Somit war von Beginn der Leader+-Initiative an das breite regional und sektoral gefächerte<br />

Bündnis der lokalen Akteure über Fluss-, Kreis- und Landesgrenzen hinweg sichergestellt.<br />

Das Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal und das Forum <strong>Mittelrhein</strong> e.V. bilden<br />

den konzeptionellen und organisatorischen Hintergrund, vor dem sich die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

- zwar in vieler Hinsicht kohärent, allerdings räumlich enger begrenzt - formierte.<br />

3.2 Vorgehensweise zur Mobilisierung der lokalen Akteure<br />

Die Teilnehmerliste der konstituierenden Sitzung war zwar noch etwas “verwaltungslastig",<br />

verkörperte aber schon das querschnittorientierte, intersektorale Denken und<br />

Handeln der Akteure im Tal. Frauen und Männer der ersten Informations- und Diskussionsrunde<br />

am 31.01.2001 waren Winzer, Gastronomen, Touristikexperten, Regionalmanager<br />

und Marketingfachleute, Verwaltungs- und Haushaltsexperten, Landfrauen und<br />

Pädagogen, Landespfleger und praktische Denkmalpfleger. Diese schufen sich schrittweise<br />

eine eigene Organisationsstruktur, begannen sich regional zu formieren (und<br />

räumlich abzugrenzen) und erarbeiteten sich das Know-How zur Erstellung der <strong>GIEP</strong>. Sie<br />

nahmen ihre Aktivitäten als Multiplikatoren in ihren jeweiligen Arbeits-, Lebens- und Politikfeldern<br />

auf.<br />

In den folgenden Sitzungen der <strong>LAG</strong> wurde der Anteil der Wirtschafts- und Sozialpartner<br />

größer und die zunehmende Verbindung mit den konkreten Trägern von Maßnahmen<br />

zeigte sich auch an der Zusammensetzung der Kerngruppe. Diesem zentralen Entscheidungsgremium<br />

der <strong>LAG</strong> wurde zur fachlichen Beratung ein Beirat zugeordnet, besetzt<br />

mit lokalen Akteuren, die ihren örtlichen Sachverstand und ihre praktischen Kompetenzen<br />

in die <strong>GIEP</strong> einbrachten und damit die Qualität der Beratungen und Entscheidungen<br />

verbesserten.<br />

Von der ersten Beratung an wurden der personelle und organisatorische Bezug zum Forum<br />

<strong>Mittelrhein</strong> e.V. und die inhaltliche Ausrichtung an den Leitbilder des Handlungskonzepts<br />

betont.<br />

Der in der konstituierenden Sitzung zum Vorsitzenden gewählte heutige Bürgermeister<br />

der Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel, Herr Thomas Bungert, nahm seine Arbeit auf<br />

und lud zur 2. Sitzung (27.03.2001) der <strong>LAG</strong>. In dieser Sitzung wurden wesentliche<br />

Strukturen mit einer vorläufigen Gebietsabgrenzung, der Benennung der Mitglieder der<br />

Kerngruppe der <strong>LAG</strong> und der Aufgabendefinition und personellen Besetzung der Arbeitskreise<br />

“Struktur" und “Projekte" geschaffen.<br />

Die beiden Arbeitskreise wirkten und wirken als Informations- und Beratungsorgane innerhalb<br />

der <strong>LAG</strong>. Sie wurden unmittelbar der Kerngruppe der <strong>LAG</strong> zugeordnet - zum Teil<br />

überschneiden sie sich auch personell mit deren Mitgliedern- und arbeiteten dieser und<br />

der Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong> zu.


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19<br />

Die wesentlichen Aufgaben des Arbeitskreises "Struktur" bestehen neben der Auswertung,<br />

Aufbereitung und Zusammenstellung der relevanten Strukturdaten in der Unterstützung<br />

der <strong>LAG</strong>-Geschäftsstelle beim Anwenden des Begleitsystems (Berichterstattung,<br />

Zwischen- und Ex-Post-Evaluation). Er setzt sich im wesentlichen aus Vertretern<br />

der Gebietskörperschaften (Verbandsgemeinden, Städte und Landkreise) zusammen.<br />

Der Arbeitskreis "Projekte", besetzt mit 18 Personen aus allen wichtigen Sektoren und<br />

Verbänden (Weinbau, Weinwerbung, Schulweinbau, Hotels und Gaststätten, Tourismus,<br />

Wanderwege, Landfrauen, Kultur, Landespflege/E+E Projekt, Einzelhandel, Wirtschaftsförderung,<br />

Agenda 21), stellte sich die Aufgaben der strategisch-konzeptionellen Arbeit,<br />

der Beratung der Projektträger und der Zusammenstellung und Bewertung von Projekten.<br />

Parallel zur Mobilisierung der Arbeitskreis-Mitglieder aus unterschiedlichsten Arbeits- und<br />

Erfahrungsfeldern begann die Information der Öffentlichkeit über Presseberichte in regionalen<br />

Tageszeitungen und lokalen Medien (Verbandsgemeinde-Mitteilungsblätter) sowie<br />

Sitzungen der beteiligten Gremien und Organisationen mit dem Ziel der Verbreitung des<br />

Leader+-Gedankens und der Information und Motivation der lokalen Akteure. Der Aufruf<br />

zur praktischen Mitarbeit, insbesondere zur Findung von praktikablen Konzepten und<br />

konkreten Maßnahmen zeigte erste Wirkung. Projekte wurden im AK "Projekte" oder in<br />

der Kerngruppe unmittelbar eingebracht, die Vertreter der Gebietskörperschaften in der<br />

<strong>LAG</strong> berichteten über die Ergebnisse der Abfrage bei den kommunalen Entscheidungsträgern,<br />

bei der Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong> und dem beauftragten Planungsbüro gingen<br />

Anfragen von Vereinen und Organisationen aus der Region zur möglichen Mitarbeit und<br />

erste Projektvorschläge ein, die Umweltorganisationen regten konkrete Maßnahmen an<br />

und vertieften die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren auf der kommunalen und regionalen<br />

Ebene. Schüler und Jugendliche, motiviert und beraten von den in der <strong>LAG</strong> eingebundenen<br />

Lehrern wurden für die Mitarbeit gewonnen und formulierten Projekt-Ideen.<br />

Erste inhaltliche und konzeptionelle Überlegungen, aufbauend auf den Leader+-<br />

Programmvorgaben des Landes (EPPD) wurden angestellt. Die Themenschwerpunkte<br />

Landschaftserhaltung/Weinbau, Verkehr/Wanderwege und Qualitätssicherung Tourismus<br />

wurden thesenartig in der 2. <strong>LAG</strong>-Sitzung formuliert und an die Arbeitskreise als klare<br />

Arbeitsaufträge zur analytischen Unterfütterung (Arbeitskreis "Struktur") und konzeptionellen<br />

Weiterentwicklung und Differenzierung (Arbeitskreis "Projekte") weitergegeben.<br />

Der Beschluss über die Unterstützung durch externe Berater wurde gefasst, um eine<br />

qualitätsorientierte Moderation und Entwicklungskonzeption zu gewährleisten. Es wurde<br />

das in der Region ansässige und seinerzeit mit der Bearbeitung des Handlungskonzepts<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal beauftragte Planungsbüro Stadt-Land-plus für die Mitarbeit gewonnen.


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Im Mai 2001 begannen die Arbeitskreise Struktur und Projekte mit ihren Aktivitäten. Im<br />

weiteren Verlauf des Jahres 2001 wurden in den Sitzungen der Kerngruppe und der Arbeitskreise,<br />

kontinuierlich unterstützt und moderiert durch die Geschäftsstelle der <strong>LAG</strong><br />

und das beauftragte Planungsbüro folgende Arbeitsergebnisse erzielt:<br />

1. Gebietsabgrenzung Mai 2001 bis November 2001<br />

2. Geschäftsordnung November 2001 bis März 2001<br />

3. Definition von Zielen, Handlungsfeldern Mai 2001 bis März 2002<br />

4. Finden, Beschreiben und Absichern von<br />

Projekten Juni 2001 bis März 2002<br />

5. Sichern und Organisieren der Kooperation<br />

mit dem hessischen Gebietsteil ab Juni 2001<br />

6. Informationsaustausch und Kontakt mit<br />

programmbegleitenden Stellen<br />

ständig<br />

7. Kontinuierliche Pressearbeit und Aufrufe<br />

auf lokaler Ebene zur Mitarbeit<br />

ständig<br />

8. Integration von Jugendlichen in die<br />

Arbeit der <strong>LAG</strong> ab Oktober 2001<br />

9. Gestaltung einer Homepage<br />

www.lag-mittelrhein.de Dezember 2001 bis März 2002<br />

10. Medienwirksame Präsentation der <strong>GIEP</strong><br />

der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> einschließlich<br />

Darstellung von LOGO und Homepage März 2002<br />

Die zeitliche Abfolge der mittlerweile 8 Sitzungen der <strong>LAG</strong> und der 6 Sitzungen der Arbeitskreise<br />

ist der folgenden Übersicht zu entnehmen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

31.01.2001 konstituierende Sitzung der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

27.03.2001 2. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />

04.05.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur"<br />

08.05.2001 3. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />

28.05.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Projekte"<br />

01.06.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur"<br />

06.06.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Projekte"<br />

11.06.2001 Sitzung des Arbeitskreisese "Projekte"<br />

25.06.2001 4. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />

13.08.2001 5. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />

19.10.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur"<br />

14.11.2001 6. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />

19.02.2002 7. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />

04.03.2002 8. Sitzung der <strong>LAG</strong><br />

Zwischen den dokumentierten Sitzungen fanden zahlreiche Informations- und Koordinierungsgespräche<br />

zwischen der <strong>LAG</strong>-Geschäftsstelle und Trägern möglicher Projekte statt.<br />

Die Projektträger definierten unter Anleitung der <strong>LAG</strong>, unterstützt mit einer standardisier-


Seite 21<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

21<br />

ten Projektbeschreibung, die Ziele, die Kohärenz, den Umfang und die Finanzierung ihrer<br />

Projekte und präsentierten diese anlässlich der pressewirksamen Sitzung der <strong>LAG</strong> am<br />

04. März 2002 (siehe Anhang 3 “Feuerwerk aus Ideen", Rhein-Zeitung vom<br />

07.03.2002)<br />

Im Rahmen dieser Präsentation wurde auch der Entwurf der Homepage www.lagmittelrhein.de<br />

vorgestellt. Auf deren Funktionen und Ziele wurde hingewiesen:<br />

- ständige Informationsquelle für lokale Akteure und die Öffentlichkeit über die Aktivitäten<br />

und Projekte der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>,<br />

- Vermittlung des Leader+-Gedankens,<br />

- Vernetzung der lokalen Akteure,<br />

- gebietsübergreifende Information und Vernetzung,<br />

- Verknüpfung zu den nationalen Vernetzungsstellen.<br />

Auch das Logo der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> wurde am 04. März 2002 präsentiert. Es dokumentiert<br />

deutlich die Verbundenheit mit dem europäischen Gedanken, ist sichtbarer Ausdruck<br />

der Kohärenz mit dem Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal e.V. und stärkt als " Wertmarke"<br />

die Identität der <strong>LAG</strong> und damit der Region.<br />

Der Zusammenschluss der lokalen Akteure zur <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> wurde im Gebiet allgemein<br />

wohlwollend aufgenommen, insgesamt positiv bewertet und für die weiteren<br />

Schritte als erfolgversprechend beurteilt.<br />

3.3 Struktur der Entscheidungsfindung<br />

Die Vielzahl der thematischen und inhaltlichen Ansätze der Projekte des vorliegenden<br />

<strong>GIEP</strong> spiegelt die breite regionale, sektorale und organisatorische Verankerung im Gebiet<br />

wieder. Sie wird mit der Realisierung der Projekte zu einer weiteren vielversprechenden<br />

Mobilisierung im Gebiet lebender Menschen und regional bedeutsamer Einrichtungen und<br />

Organisationen führen.<br />

Wirtschafts- und Sozialpartner, Verwaltungen und Bürger waren aufgerufen, Projektideen,<br />

die dem Leader+-Gedanken entsprechen, zu entwicklen und einzureichen. Der Arbeitskreis<br />

„Projekte“ betreute und beriet die möglichen Projektträger bei Leader+spezifischen<br />

Fragen und der Projektbeschreibung. Nach einer ersten Vorauswahl und<br />

Zusammenstellung erfolgte dann die Beratung in der Kerngruppe und dem Beirat. Die<br />

Entscheidung über die Aufnahme eines Projekts wurde alleine von der Kerngruppe getroffen.<br />

Bei Beratung und Entscheidung wurden vorher festgelegte Kriterien zur Bewertung<br />

der Projekte herangezogen. Neben den im EPPD genannten Zielen Chancengleichheit<br />

und Nachhaltigkeit zählten dazu auch Aspekte wie realistische Finanzierung, eventuelle<br />

Hemmnisse, die eine Umsetzung gefährden könnten oder Kohärenz mit dem Leader+-Programm.<br />

Aufgrund dieser Kriterien wurden z.B. Projekte, die als reine Infrastrukturmaßnahme<br />

ohne wesentliche touristische Wirkung angelegt oder nicht nachhaltig waren,<br />

nicht in die Projektliste aufgenommen. Die von Schülern eingebrachte Projektidee<br />

eines Freeclimbing-Felsens im Tal wurde dagegen aufgrund fehlender geologischer Voraussetzungen<br />

abgelehnt. Das angedachte Projekt „Sanierung des Katzenturms in<br />

Bachrach“ wurde abgelehnt, da die maximale Gesamtsumme eines förderfähigen Pro-


Seite 22<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

22<br />

jekts von 300.000 EUR bei Weitem überschritten wird. So fanden sechs eingereichte<br />

Projektideen nicht den Weg in die Projektliste der <strong>GIEP</strong>. Dagegen wurden 40 Projekte zu<br />

dem vorliegenden Projektkatalog (s. Übersicht in Anhang 1) zusammengestellt.<br />

Abbildung 4: Entscheidungsabläufe innerhalb der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Der ständige Informationsfluss, die analytische und konzeptionelle Bandbreite, die kohärente<br />

und zielkonforme Entscheidungsfindung unter Sicherung partizipativer, emanzipatorischer<br />

und damit nachhaltiger Kriterien schafft bei extern moderiertem „Work-flow“<br />

ein bisher im Gebiet nicht erreichtes Maß an Innovation und Qualität zur Sicherung und<br />

Entwicklung der regionalen Potenziale.


Seite 23<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

23<br />

4 Ausgangslage / Bestandsaufnahme<br />

4.1 Bevölkerung<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Die Bevölkerung im Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> nahm im Zeitraum von 1980 bis 1985<br />

um 3 % ab und stieg danach wieder um 2,5 % an. Seit 1990 stagniert die Bevölkerungsentwicklung<br />

bzw. ist leicht rückläufig.<br />

51.000<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse<br />

50.000<br />

49.812<br />

49.470<br />

49.000<br />

49.451<br />

48.000<br />

47.000<br />

48.275<br />

48.892<br />

46.000<br />

45.000<br />

1980 1985 1990 1995 2000<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, Daten der Stadt Boppard: Einwohnermeldeamt (ohne Zweitwohnsitze)<br />

Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse<br />

Derzeit leben innerhalb der Gebietskulisse 48.892 Einwohner (Stand 31.12.2000), wobei<br />

die Tendenz nach dem Bevölkerungsanstieg ab 1985 seit 1990 wieder rückläufig ist<br />

und sich dieser Trend seit 1995 weiter verstärkt.<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Bevölkerungsentwicklung im Vergleich<br />

Index in %: 1980 = 0<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> Rheinland-Pfalz<br />

10,8<br />

-1,84<br />

1980 1985 1990 1995 2000<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 6: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich


Seite 24<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

24<br />

Die Bevölkerungsentwicklung von 1980 bis 2000 im Gebiet verlief im Gegensatz zur<br />

Entwicklung des Landes Rheinland-Pfalz negativ. Der Vergleich mit der Bevölkerungsentwicklung<br />

des Landes zeigt deutlich, dass das Gebiet <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> bis heute dem<br />

allgemeinen Trend sozusagen „hinterher läuft“, sich seit 1995 tendenziell davon löst und<br />

die Einwohnerzahl abnimmt.<br />

Im Gegensatz zur Bevölkerungsentwicklung in vielen anderen Regionen in Rheinland-<br />

Pfalz konnte das Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> zu Beginn der 90er Jahre keinen überproportionalen<br />

Anstieg (hervorgerufen durch die globalen Umwälzungsprozesse: Deutsche<br />

Einheit, Öffnung der Grenzen in Europa, Bürgerkriege vor allem in Jugoslawien) verzeichnen.<br />

Diese Entwicklung ist neben den fehlenden Erwerbsmöglichkeiten v.a. durch<br />

die fehlenden baulichen Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere der unmittelbar am<br />

Rhein gelegenen Kommunen, zu begründen.<br />

Der Bevölkerungsrückgang innerhalb der Gebietskulisse und vor Allem der unmittelbar<br />

am Rhein gelegenen Kommunen rekrutiert sich aus einer negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />

(Geburtendefizit) und den Wanderungsverlusten.<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

Der Aufbau der Bevölkerung innerhalb der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> unterscheidet sich nur geringfügig<br />

vom Landesdurchschnitt.<br />

50,00<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Bevölkerungsstruktur im Vergleich<br />

45,00<br />

40,00<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Rheinland-Pfalz<br />

49,4<br />

49,8<br />

35,00<br />

Anteil in %<br />

30,00<br />

25,00<br />

20,00<br />

15,00<br />

10,00<br />

5,00<br />

16,0<br />

16,3<br />

3,1<br />

3,2<br />

12,3<br />

13,3<br />

19,3<br />

17,4<br />

0,00<br />

0 -15 15 - 18 18 -30 30 - 65 65 u. älter<br />

Altersgruppen<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 7: Bevölkerungsstruktur im Vergleich<br />

Geringfügig unterdurchschnittlich stellt sich der Anteil der Bevölkerungsgruppe zwischen<br />

18 und 30 Jahren dar. Es besteht die Gefahr, dass sich daraus mittel- bis langfristig eine<br />

negative Tendenz entwickelt. Diese zukunftsträchtige Bevölkerungsgruppe bedarf einer<br />

langfristigen Unterstützung, um ihren Lebens- und Arbeitsplatz in der Region zu sichern,<br />

auch zur Aufbesserung des gerade für junge Leute negativen Images des <strong>Mittelrhein</strong>tals.<br />

Im Bereich der älteren Bewohner ab 65 Jahren weist die Planungsregion einen etwas<br />

überdurchnittlichen Besatz auf. Dies wird jedoch nicht unmittelbar als Hinweis auf eine


Seite 25<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

25<br />

Überalterung der Bevölkerung interpretiert. Vielmehr wird deutlich, dass die Region auch<br />

für den sogenannten „dritten Lebensabschnitt“ ein attraktiver Raum ist.<br />

4.2 Flächennutzung<br />

Wie generell in den ländlichen Räumen in Rheinland-Pfalz nehmen die land- und forstwirtschaftlichen<br />

Flächen auch im Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> den überwiegenden Anteil<br />

ein (insgesamt 338 km 2 , dies entspricht etwa 86 % der 394 km 2 großen Gesamtfläche).<br />

Auffallend ist der im Vergleich zum Landesdurchschnitt und dem Durchschnitt der ländlichen<br />

Räume mit rd. 57 % dominierende Waldanteil.<br />

Dagegen stellen sich die landwirtschaftlich genutzten Flächen unterdurchschnittlich dar.<br />

Diese Verteilung ist auf den großen Anteil steiler Hanglagen in den Taleinschnitten, wo<br />

eine landwirtschaftliche Nutzung – außer an exponierten Stellen als Rebfläche – unmöglich<br />

ist bzw. das geringe Vorkommen ebener (Terrassen-) Flächen zurückzuführen.<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Flächennutzung im Vergleich<br />

in %<br />

Landwirtschaft Wald Siedlung/Verkehr Sonstige Flächen<br />

60,00<br />

55,00<br />

50,00<br />

45,00<br />

40,00<br />

35,00<br />

30,00<br />

25,00<br />

20,00<br />

15,00<br />

10,00<br />

5,00<br />

0,00<br />

29,2<br />

56,4<br />

9,6<br />

4,7<br />

42,9<br />

43,4<br />

11,1<br />

2,7<br />

43,1<br />

40,7<br />

13,2<br />

3,0<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> 2000 ländlicher Raum (Rh-Pf.) 1999 Rheinland Pfalz 1999<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, EPPD des Landes Rheinland-Pfalz,<br />

Abbildung 8: Flächennutzung im Vergleich<br />

Auch der im Vergleich zum Land, aber auch zu den ländlichen Räumen in Rheinland-Pfalz<br />

unterdurchschnittliche Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen lässt sich durch die naturräumlichen<br />

Gegebenheiten begründen, die räumliche Entwicklungshemmnisse aufgrund<br />

mangelnder Flächenverfügbarkeit im „Engtal“ hervorrufen. Eine ökonomische und<br />

nachhaltige bauliche Entwicklung ist im Rheintal in begrenztem Maße durch neue Nutzung<br />

bereits bebauter Flächen möglich. Neue Bauflächen in nennenswertem Umfang<br />

stehen nur auf den Höhen von Hunsrück und Taunus zur Verfügung. Es kann davon<br />

ausgegangen werden, dass die Disparitäten hinsichtlich baulich geprägter Flächen zwischen<br />

der Gebietskulisse und dem Landesdurchschnitt weiter zunehmen.


Seite 26<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

26<br />

4.3 Siedlung und Verkehr<br />

Siedlung<br />

Während in den Gemeinden bzw. den Gemeindeteilen auf der Höhe eine positive Bevölkerungs-<br />

und Siedlungsentwicklung zu verzeichnen war, werden die Talorte immer stärker<br />

durch Abwanderungstendenzen und Überalterung geprägt. Aufgrund fehlender Modernisierungs-<br />

und Investitionsbereitschaft drohen dort ein weiterer Verlust an Wohnqualität<br />

und der Verfall historischer Bausubstanz. Einhergehend mit dem vorwiegend auf<br />

die Höhen beschränkten Wohnungsneubau reicht die Bebauung inzwischen in einigen<br />

Orten bis an die obere Hangkante heran und beeinträchtigt so das Landschaftsbild.<br />

Im Gegensatz zur Situation auf den angrenzenden Höhen gibt es im Talbereich große<br />

Flächendefizite, wobei neben topographischen Hindernissen vor allem Fragen des Hochwasserschutzes<br />

sowie Landschafts- und Denkmalschutzauflagen eine entscheidende<br />

Rolle spielen.<br />

Innerhalb der Gebietskulisse bestehen erhöhte Anforderungen an die bauliche Gestaltung<br />

und an die städtebaulichen Qualitäten der Siedlungsbereiche. Diese ergeben sich aus<br />

dem außergewöhnlichen universellen Wert dieser Kulturlandschaft. Die bauliche Gestaltung<br />

ist untrennbar mit der gewandelten Funktion und Nutzung von Bauwerken und Kulturgütern<br />

verbunden. Neue Bauelemente sind wegen der kulturhistorischen Bedeutung<br />

der Städte, einzelner Bauwerke und Kulturgüter besonders sensibel zu gestalten. Die<br />

historischen Stadt- und Ortskerne können auf Dauer nur erhalten und damit geschützt<br />

werden, wenn in ihnen ein zeitgemäßes Leben, Wohnen und Arbeiten möglich ist. Ein<br />

weiteres Ausufern der Siedlungsbereiche in die steilen Hangbereiche hinein wäre aufwändig<br />

und würde das Landschaftsbild empfindlich beeinträchtigen. Stattdessen sollten<br />

die baulichen Entwicklungspotenziale innerhalb der Ortschaften genutzt werden.<br />

Baustruktur / Denkmäler<br />

Innerhalb der Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> gibt es denkmalgeschützte und denkmalschutzwürdige<br />

Gebäude und Kulturgüter in großer Anzahl. Insbesondere die große<br />

Anzahl von Burgen und Ruinen sei an dieser Stelle genannt. Der Schutz der zahlreichen<br />

Kulturdenkmäler ist ein zentrales Anliegen, weil sie ein wichtiges Moment der außergewöhnlichen<br />

universellen Bedeutung, der Einzigartigkeit und der Erhabenheit des <strong>Mittelrhein</strong>tals<br />

bilden.<br />

Einige dieser Kulturgüter müssen in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und als<br />

authentische Zeugnisse der historischen Entwicklung geschützt werden. Andere können<br />

langfristig nur dann erhalten und damit geschützt werden, wenn sie in einer angepassten<br />

Form wirtschaftlich genutzt werden. Es ist deshalb sehr wohl im Sinne der „fortbestehenden<br />

Kulturlandschaft", wenn einige ihrer Kulturgüter als Wirtschaftsgüter verfügbar<br />

sind und behutsam genutzt werden.


Seite 27<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

27<br />

Verkehr<br />

Das Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist insgesamt mit den großräumig bedeutsamen Autobahnen<br />

A 61 und A 3, den großräumigen linksrheinischen und rechtsrheinischen Eisenbahnstrecken,<br />

den beiden Bundesstraßen am Rhein B 9 und B 42 sowie dem Rhein als<br />

europäischem Binnenschifffahrtsweg gut in das großräumige Verkehrsnetz eingebunden.<br />

Die Lage der Gebietskulisse zwischen den Ordnungsräumen Koblenz und Wiesbaden und<br />

insgesamt zwischen den Agglomerationsräumen Rhein-Ruhr und Rhein-Main ist ebenfalls<br />

günstig.<br />

Ein besonderes Problem innerhalb der Gebietskulisse, hervorgerufen durch die nah beieinander<br />

liegenden Verkehrsachsen (Straße und Schiene), stellt die Belastung durch den<br />

Verkehrslärm, insbesondere den Schienenverkehrslärm, dar.<br />

Hier sind besonders im Hinblick auf die Sicherung der Wohnqualität sowie der touristischen<br />

Attraktivität Lärmschutzmaßnahmen unbedingt erforderlich. Dieser, das ganze<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal betreffende Problematik, lässt sich jedoch nicht durch Einzelmaßnahmen<br />

wirksam begegnen. Den lokalen Entscheidungsträgern sind keine Projekt- und Einwirkungsmöglichkeiten<br />

zum Thema Lärm gegeben. Das Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal bemühte sich<br />

in den letzten Jahren um eine umfassende Lösung. Entsprechende aktive und passive<br />

Lärmschutzmaßnahmen des Bundes werden derzeit bereits umgesetzt. Die Gratwanderung<br />

zwischen Immissionsschutz und Sicherung des Orts- und Landschaftsbilds bzw. der<br />

Blickbeziehungen ist schwierig. Erste Erfolge sind allerdings in Sicht.<br />

Ein weiteres wichtiges übergeordnetes Planungsfeld stellt die feste Rheinquerung dar.<br />

Der Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September 2001 schlägt für den<br />

Bereich bei St. Goar / St. Goarshausen eine feste Rheinquerung vor. Im Raumnutzungskonzept<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal (Planungsgemeinschaft <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald 1999) wird eine<br />

feste Rheinquerung in Form einer Brücke bei St. Goar/St. Goarshausen angestrebt. Dadurch<br />

soll die Trennwirkung des Rheins erheblich gemindert werden. Die Planungsgemeinschaft<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald hat mit Unterstützung des Landes und der Kommunen<br />

eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die u.a. den besten Standort für eine<br />

Querung herausarbeiten wird. Deren Ergebnisse stehen derzeit noch aus.<br />

4.4 Wirtschaftliche Strukturen<br />

Bruttowertschöpfung<br />

Aufgrund der fehlenden Datenbasis zur Bruttowertschöpfung für das exakte Gebiet der<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> (Ergebnisse liegen nur auf Landkreisebene vor) kann hier kein einheitliches<br />

Bild für die Gebietskulisse erstellt werden. Die Betrachtung der Bruttowertschöpfung<br />

verschiedener, die Gebietskulisse tangierender Landkreise würde ein verzerrtes Bild<br />

abgeben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Bruttowertschöpfung innerhalb<br />

der Gebietskulisse analog den ländlichen Räumen gegenüber den Verdichtungsräumen<br />

erheblich niedriger darstellt. Die Defizite werden hierbei im produzierenden Gewerbe und<br />

im Dienstleistungsgewerbe gesehen. Untermauert wird dies durch den Rückgang der<br />

Beschäftigten gerade in diesen Sektoren (s.u.).


Seite 28<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

28<br />

Erwerbsbeteiligung<br />

Tabelle 1: Erwerbsbeteiligung<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>“<br />

Erwerbsbeteiligung (sozialversicherungspflichtige Beschäftigte)<br />

Beschäftigte Erwerbsfähige Einwohner Beschäftigte/Einwohner (in %)<br />

insges. männl. weibl. insges. männl. weibl. insges. männl. weibl.<br />

1996<br />

Gebietskulisse 15.748 9.158 6.701 34.096 17.411 16.685 46,2 52,6 40,2<br />

Rheinland-Pfalz 1.164.679 663.203 501.476 2.676.353 1.368.435 1.307.918 43,5 48,5 38,3<br />

1998<br />

Gebietskulisse 14.879 8.296 6.090 32.623 16.634 15.989 45,6 49,9 38,1<br />

Rheinland-Pfalz 1.159.331 659.674 499.657 2.688.856 1.373.312 1.315.544 43,1 48,0 38,0<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz,<br />

Die Erwerbsquote innerhalb der Gebietskulisse hat sich von 46,2% in 1996 zu 45,6% in<br />

1998 nur geringfügig verringert und lag sowohl 1996 als auch 1998 höher als die des<br />

Landes. Die Erwerbsquote der Frauen innerhalb der Gebietskulisse war 1996 ebenfalls<br />

höher als im Land, 1998 lag sie auf Landesniveau.<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Im Jahr 2000 gab es in der Gebietskulisse insgesamt 9.494 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 1998 hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten um 290 Beschäftigte (3,1%) abgenommen.<br />

Durch die Umstellung der Statistik (am 30.09.1998) bei der Klassifizierung der Wirtschaftszweige<br />

der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ist ein Vergleich<br />

zwischen Ergebnissen nach neuer und bisheriger Wirtschaftsgliederung nicht oder<br />

nur mit großen Einschränkungen möglich. Aus diesem Grund wurden die Daten von<br />

2000 nicht in die Vergleichsreihe 1990 bis 1998 (siehe nachfolgende Diagramme) integriert.<br />

4.500<br />

4.250<br />

4.000<br />

3.750<br />

3.500<br />

3.250<br />

3.000<br />

2.750<br />

2.500<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

3.876<br />

3.483<br />

774<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der sozialversicherungsprflichtig Beschäftigten nach<br />

Wirtschaftsbereichen<br />

4.257<br />

3.622<br />

produz.Gew. Handel, Gastgewerbe, Verkehr Dienstleist.<br />

715<br />

3.959<br />

3.684<br />

1990 1995 1998<br />

590<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

139<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft<br />

1990 1995 1998<br />

67<br />

53<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 9: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

nach Wirtschaftsbereichen<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 10: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

in der Land- und Forstwirtschaft


Seite 29<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

29<br />

Die Entwicklungskurven der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Zeit von<br />

1990 bis 1998 in der Gebietskulisse lassen sich stichwortartig wie folgt beschreiben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der kontinuierliche Rückgang (rund 24 %) der Beschäftigten im Wirtschaftsbereich<br />

Handel, Gastgewerbe und Verkehr dokumentiert den schleichenden Bedeutungsverlust<br />

im Bereich des Tourismus und den Rückgang des Einzelhandels.<br />

Nach einer relativ starken Zunahme der Beschäftigten innerhalb des Dienstleistungsbereichs<br />

in der Zeit von 1990 bis 1995 (+ 22%) war in der Zeit von 1995 bis 1998<br />

eine rückläufige Entwicklung zu beobachten.<br />

Nach der rückläufigen Entwicklung der Beschäftigten innerhalb des produzierenden<br />

Gewerbes in der Zeit von 1990 bis 1995 stieg seitdem die Kurve wieder leicht an.<br />

In der Zeit von 1990 bis 1998 war eine stark rückläufige Entwicklung der Beschäftigten<br />

im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zu verzeichnen, insbesondere bis<br />

1995. Dies dokumentiert den generellen Strukturwandel in der Landwirtschaft und<br />

vor Allem die strukturellen und wirtschaftlichen Probleme im Weinbau.<br />

in %<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Branchen<br />

45,00<br />

(2000)<br />

40,00<br />

35,00<br />

30,00<br />

25,00<br />

20,00<br />

15,00<br />

10,00<br />

5,00<br />

0,00<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Gebietskulisse<br />

Land-/Forstwirtschaft produz. Gew. Handel/Gastgew./Verkehr Dienstl.<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 11: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Branchen<br />

Der Vergleich der Struktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2000) innerhalb<br />

der Gebietskulisse mit der des Landes Rheinland-Pfalz zeigt, dass innerhalb des<br />

produzierenden Gewerbes die Gebietskulisse aufgrund ihrer naturräumlichen Struktur -<br />

Flächenmangel für gewerbliche Flächen vor allem im Engtal - unterdurchschnittliche Beschäftigtenanteile<br />

aufweist. Die Beschäftigtenanteile im Bereich Handel, Gastgewerbe<br />

und Verkehr und auch im Dienstleistungsbereich liegen höher als im Landesdurchschnitt.<br />

Innerhalb der Gebietskulisse stehen weitere Potenziale für eine gewerbliche Entwicklung<br />

zur Verfügung. Hierbei ist zu bedenken, dass der Schwerpunkt nicht in der Entwicklung<br />

des produzierenden Gewerbes, sondern im Dienstleistungsbereich liegen wird.


Seite 30<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

30<br />

Pendler<br />

<strong>LAG</strong> Mittlerhein<br />

Pendler 1998<br />

Auspendler<br />

12.260<br />

Einpendler<br />

5.538<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 12: Pendler 1998<br />

Der Pendlersaldo der Gebietskulisse ist stark negativ. 5.538 Einpendlern standen 1998<br />

12.260 Auspendler gegenüber. Hier wird deutlich, dass innerhalb der Gebietskulisse<br />

Nachholbedarf besteht bzgl. der Schaffung wohnortnaher Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />

Arbeitslosigkeit<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Arbeitslosenquote 2000<br />

8,90<br />

10,00<br />

7,40<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

Abgrenzungsraum*<br />

Rheinland-Pfalz<br />

* Abgrenzungsraum - Städte und Verbandsgemeinden die ganz oder teilweise innerhalb der Gebietrskulisse liegen<br />

Quelle: Arbeitsamt Bad Kreuznach<br />

Abbildung 13: Arbeitslosenquote 2000<br />

Die Arbeitslosenquote der Kommunen (Verbandsgemeinden und die Stadt Boppard), die<br />

räumlich ganz oder teilweise zur Gebietskulisse gehören, lag im Jahr 2000 mit 7,4 %<br />

unter der Quote des Landes Rheinland-Pfalz mit 8,9%. Es ist jedoch zu berücksichtigen,


Seite 31<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

31<br />

dass gerade das gastronomisch geprägte <strong>Mittelrhein</strong>tal von starken saisonalen Schwankungen<br />

geprägt ist.<br />

Da sich die einzelnen Ortsgemeinden der Gebietskulisse in ihrer Wirtschaftsstruktur und<br />

Wirtschaftskraft sehr unterschiedlich darstellen, gibt die im obigen Diagramm aufgezeigte<br />

Arbeitslosenquote lediglich ein grobes Abbild der wirklichen Situation wider. Die wirtschaftliche<br />

Situation in Deutschland mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt<br />

in der Region hat sich seit 2000 verschlechtert. Daher ist aktuell von einer<br />

negativen Tendenz auszugehen.<br />

Disparitäten im Hinblick auf den Arbeitsmarkt innerhalb der Gebietskulisse finden sich<br />

zwischen den unmittelbar am Rhein gelegenen Kommunen und den Höhenorten. Die<br />

wirtschaftliche Entwicklung findet derzeit überwiegend auf der Höhe (entlang der Autobahnen<br />

A61 und A3) und somit meist ausserhalb bzw. am Rand der Gebietskulisse<br />

statt, während die unmittelbaren Rheinanlieger aufgrund mangelnder Flächenverfügbarkeit<br />

in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung stagnieren.<br />

Schwerbehinderte<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich<br />

Abgrenzungsraum*<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Langzeitarbeitslose<br />

55 Jahre und älter<br />

20 bis unter 25 Jahre<br />

unter 20 Jahre<br />

unter 25 Jahre<br />

Vollzeit<br />

Angestellte<br />

Deutsche<br />

Frauen<br />

Anteil in %<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

* Abgrenzungsraum - Städte und Verbandsgemeinden die ganz oder teilweise innerhalb der Gebietskulisse liegen<br />

Quelle: Arbeitsamt Bad Kreuznach<br />

Abbildung 14: Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich<br />

Die Struktur der Arbeitslosigkeit der Kommunen (Verbandsgemeinden und die Stadt<br />

Boppard) die räumlich ganz oder teilweise zur Gebietskulisse gehören im Jahr 2000 im<br />

Vergleich zum Landesdurchschnitt wird aus dem obigen Diagramm deutlich:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

geringfügig geringere Frauenarbeitslosigkeit im Gebiet<br />

höherer Anteil an deutschen Arbeitslosen im Gebiet<br />

höherer Anteil an arbeitslosen Angestellten im Gebiet<br />

geringfügig höherer Anteil der unter 25-jährigen Arbeitslosen im Gebiet<br />

höherer Anteil an älteren Arbeitslosen (ab 55 Jahre) im Gebiet<br />

geringerer Anteil an Langzeitarbeitslosen im Gebiet


Seite 32<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

32<br />

Für die Arbeitslosigkeit in der Gebietskulisse lässt sich jedoch kein einheitlicher Trend<br />

ableiten, auch nicht im Hinblick auf die besondere Erwerbssituation von Frauen. Die Familienstrukturen<br />

innerhalb der Gebietskulisse sind heute noch vielfach traditionell geprägt.<br />

Es besteht ein genereller Bedarf zur Schaffung erweiterter Erwerbsmöglichkeiten<br />

für Frauen, insbesondere im Teilzeitbereich.<br />

Die Probleme der Arbeitslosigkeit sind innerhalb der Gebietskulisse -wie überall- sehr<br />

vielschichtig.<br />

Verfügbare Haushaltseinkommen<br />

Tabelle 2: Verfügbares Einkommen je Einwohner<br />

Verfügbares Einkommen je Einwohner<br />

Gebiet<br />

in DM<br />

1989 1992 1995<br />

Rheinland-Pfalz 21.440 25.790 27.530<br />

Landkreise, deren Bevölkerung überwiegend im<br />

ländlichen Raum wohnt 25.572<br />

Landkreise, deren Bevölkerung überwiegend im<br />

verdichteten Raum wohnt 29.203<br />

Rhein-Hunsrück-Kreis 20.310 24.270 25.780<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, EPPD des Landes Rheinland-Pfalz<br />

Für den Bereich der Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> liegen keine einheitlichen Daten<br />

zum verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte vor. Diese werden lediglich auf<br />

Landkreisebene erhoben.<br />

Da jedoch die Gebietskulisse im ländlichen Raum liegt, kann hier als Grundlage durchaus<br />

das Einkommen der Bevölkerung, die überwiegend im ländlichen Raum wohnt, auch als<br />

Wert für die Gebietskulisse angenommen werden. Der Vergleich mit dem Rhein-<br />

Hunsrück-Kreis untermauert dies auch.<br />

Es wird deutlich, dass die ländlichen Räume, und somit auch der Bereich der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>,<br />

gegenüber den verdichteten Räumen einen erheblichen Einkommensrückstand<br />

aufweisen.<br />

Versorgung<br />

Die Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben zur Versorgung der Bevölkerung stellt sich in<br />

der Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> wie folgt dar:<br />

<br />

<br />

Insgesamt sind 111 Einzelhandelsbetriebe (Versorgungsbetriebe mit einer Verkaufsfläche<br />

bis zu 700 m 2 ) in der Gebietskulisse vorhanden.<br />

Es gibt 8 sogenannte großflächige Einzelhandelsbetriebe (Versorgungsbetriebe mit<br />

einer Verkaufsfläche von über 700 m 2 ). Diese befinden sich konzentriert in der Stadt<br />

Boppard, in der Ortsgemeinde Brey (VG Rhens) und in St. Goarshausen (VG Loreley).


Seite 33<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

33<br />

<br />

In insgesamt 10 Ortsgemeinden bzw. Ortsbezirken existieren keinerlei Einzelhandelsbetriebe<br />

zur Versorgung der Bevölkerung.<br />

Die Situation der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs stellt sich innerhalb der<br />

Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> analog zur generellen Situation der ländlichen Räume<br />

in Rheinland-Pfalz negativ dar: Mit zunehmender Mobilität erfolgt der Rückgang der<br />

wohnortnahen Einzelhandelsversorgung. Dadurch erfolgt eine weitere infrastrukturelle<br />

Schwächung des Plangebiets, wodurch dieses weiterhin an Attraktivität verliert.<br />

4.5 Tourismus<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der Gästezahlen innerhalb der Gebietskulisse<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der Gästezahlen im Vergleich<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

305.091<br />

313.495<br />

308.765<br />

Index in %: 1985=0<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Gebietskulisse<br />

Rheinland-Pfalz<br />

243.571<br />

-20<br />

200.000<br />

1985 1990 1995 2000<br />

-30<br />

1985 1990 1995 2000<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 15: Entwicklung der Gästezahlen innerhalb<br />

der Gebietskulisse<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 16: Entwicklung der Gästezahlen im<br />

Vergleich<br />

Die Entwicklung der Gästezahlen weist<br />

seit dem drastischen Rückgang in der<br />

Zeit von 1990 bis 1995 wieder eine<br />

positive Tendenz auf. Im Jahr 2000<br />

wurde das Niveau von 1985 wieder erreicht.<br />

Der Vergleich mit der Entwicklung der<br />

Gästezahlen des Landes zeigt nochmals<br />

deutlich die Schwierigkeiten der Region<br />

in der Zeit von 1990 bis 1995. Seit<br />

1995 verläuft der Trend, wie auch im<br />

Land, nach oben.<br />

Der Tourismus am <strong>Mittelrhein</strong> hat seine nationale und internationale Bekanntheit durch<br />

den Rhein-Tourismus erlangt, dessen Grundformen sich bereits vor mehr als 100 Jahren<br />

herausgebildet haben. Ab den 50er Jahren bis zum Ende der 80er Jahre erlebte der <strong>Mittelrhein</strong><br />

einen anhaltenden Tourismusboom.<br />

Das in den 60er und 70er Jahren vorhandene positive Image des <strong>Mittelrhein</strong>tals als Ferien-<br />

und Tourismusregion ist sowohl im Inland als auch im Ausland verblasst. Für diese<br />

Entwicklung ist in erster Linie der allgemein gesunkene Stellenwert Deutschlands als Ziel<br />

inländischer und ausländischer Touristen, zum anderen auch der mit Hochwassersituation,<br />

Lärmbelastung und Modernisierungsversäumnissen einhergehende Attraktivitätsverlust<br />

verantwortlich.<br />

Seit Beginn der 90er Jahre nahm der Tourismus eine verstärkte rückläufige Entwicklung.<br />

Die Formen des Tourismus haben sich verändert. Während mehrtägige Urlaubsaufenthalte<br />

abgenommen haben, dominieren mittlerweile die eintägigen Ausflugsfahrten vor Allem


Seite 34<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

34<br />

per Schiff, Bus und Pkw. Wochenend-(Club-)Tourismus und Durchreisefremdenverkehr<br />

bzw. Tagestourismus haben zu einem Niveau- bzw. Qualitätsverlust bei den touristischen<br />

Angeboten geführt, was eine negative Imagebildung der Fremdenverkehrsregion<br />

<strong>Mittelrhein</strong> zur Folge hat.<br />

Hinzu kommt, dass durch die steigende Mobilität und größere verfügbare finanzielle Mittel<br />

auch für Kurzurlaube der <strong>Mittelrhein</strong> zunehmend mit im Ausland liegenden Urlaubsregionen<br />

(bspw. Mallorca) konkurrieren muss.<br />

1.600.000<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der Übernachtungszahlen innerhalb der Gebietskulisse<br />

1.526.008<br />

817.065<br />

656.651<br />

822.681<br />

400.000<br />

1985 1990 1995 2000<br />

Index in %: 1985=0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich<br />

Gebietskulisse<br />

Rheinland-Pfalz<br />

-70<br />

1985 1990 1995 2000<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 17: Entwicklung der Übernachtungszahlen<br />

innerhalb der Gebietskulisse<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 18: Entwicklung der Übernachtungszahlen<br />

im Vergleich<br />

Die Entwicklungskurve der Übernachtungszahlen<br />

weist seit dem dramatischen<br />

Rückgang in der Zeit von 1985<br />

bis 1995 in jüngster Zeit wieder positive<br />

Tendenzen auf, wobei im Jahr<br />

2000 immer noch nur nahezu die Hälfte<br />

der im Jahr 1985 verzeichneten Übernachtungen<br />

registriert wurden.<br />

Der Vergleich der Entwicklung der<br />

Übernachtungszahlen mit der des Landes<br />

zeigt deutlich die Schwächen des<br />

Gebiets in diesem Sektor.<br />

Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste innerhalb der Gebietskulisse beträgt seit<br />

1985 konstant 2 bis 3 Tage und ist somit geringer als die Verweildauer im rheinlandpfälzischen<br />

Durchschnitt (3 bis 4 Tage). Angesichts des überdurchschnittlich hohen kulturellen<br />

und naturräumlichen Potenzials im Gebiet wird die Aufgabenstellung zur touristischen<br />

Belebung deutlich.<br />

In der Gebietskulisse existierten im Jahr 2000 177 Fremdenverkehrsbetriebe mit insgesamt<br />

7.938 Betten, wobei diese sich auf die Fremdenverkehrszentren Boppard, St.<br />

Goar, Oberwesel, Bacharach und Kamp-Bornhofen konzentrieren. Der Vergleich zu 1995<br />

(187 Fremdenverkehrsbetriebe mit insgesamt 8.256 Betten) zeigt eine rückläufige Tendenz<br />

(ca. 5% weniger Beherbergungsbetriebe) im Übernachtungsangebot.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung seit 1995 in den Fremdenverkehrszentren<br />

innerhalb der Gebietskulisse. Deutlich wird, dass auch diese Zentren, abgesehen<br />

von Oberwesel und Kamp Bornhofen, eine rückläufige Tendenz aufweisen.


Seite 35<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

35<br />

Tabelle 3: Fremdenverkehrsbetriebe / Anzahl der Betten<br />

Anzahl der Fremdenverkehrsbetriebe<br />

Anzahl der Betten<br />

1995 2000 1995 2000<br />

Boppard 52 50 3.195 2.921<br />

St. Goar 24 21 995 948<br />

Oberwesel 20 18 847 942<br />

Bacharach 20 19 841 674<br />

Kamp Bornhofen<br />

18 19 644 800<br />

Summe 134 127 6.522 6.285<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Der Tourismus ist ein entscheidender Faktor der Wirtschaftskraft innerhalb der Gebietskulisse<br />

der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>. Zur Abwendung des negativen Trends bei Gäste- und Übernachtungszahlen,<br />

Bettenzahl u.a. bedarf es insbesondere der Verbesserung der Qualität<br />

und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Herausbildung der Besonderheiten<br />

der Region, vor allem im Hinblick auf das touristische und gastronomische Angebot.<br />

4.6 Land- und Forstwirtschaft<br />

Forstwirtschaft<br />

Wie im Kapitel Flächennutzung erläutert, liegt der Waldanteil innerhalb der Gebietskulisse<br />

mit 57 % weit über dem Landesdurchschnitt.<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Flächennutzung innerhalb der Gebietskulisse in %<br />

9,65<br />

4,71<br />

29,25<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Waldflächen innerhalb der Gebietskulisse nach<br />

Eigenumsverhältnissen in %<br />

15%<br />

22%<br />

56,40<br />

Landwirtschaft Wald Siedlung/Verkehr Sonstige Flächen<br />

63%<br />

Staatswald Gemeindewald Privatwald<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 19: Flächennnutzung innerhalb der Gebietskulisse<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 20: Waldflächen nach Eigentumsverhältnissen<br />

Die Eigentumsverhältnisse stellen sich gemäß obigem Diagramm wie folgt dar:<br />

- Gemeindewald: 11.931 ha<br />

- Privatwald: 4.272 ha<br />

- Staatswald: 2.793 ha


Seite 36<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

36<br />

Der hohe Anteil an Gemeindewald weist auf die Bedeutung des Waldes, auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht, für die Finanzsituation in den Kommunen hin. Für viele Ortsgemeinden<br />

ist der Wald nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle.<br />

Darüber hinaus bietet der Wald ein immenses Potenzial im Hinblick auf den Tourismus<br />

und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Daraus ergeben sich erhöhte Anforderungen<br />

an die Erhaltung und Entwicklung des Waldes im Sinne einer nachhaltigen und<br />

schonenden Bewirtschaftung.<br />

Der Niederwald als ehemals weit verbreitete historische Nutzungsform in der <strong>Mittelrhein</strong>landschaft<br />

spielt hierbei eine besondere Rolle. Aus forstbetriebswirtschaftlicher<br />

Sicht ist diese Nutzungsform nicht tragfähig. Es gibt aktuell kein nachhaltiges Nutzungskonzept<br />

für die Niederwaldbewirtschaftung. Seine Funktionen für das Landschaftsbild,<br />

den spezialisierten Arten- und Biotopschutz sowie den Erosionsschutz sind jedoch unbestritten.<br />

Die Nutzung des Niederwalds als nachwachsende Energieressource verspricht<br />

langfristig die Sicherung dieser traditionellen Kulturform, die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

und die Förderung weiterer ökologischer und sozio-ökonomischer Ziele (Tourismus,<br />

Landschaftsbild und -schutz).<br />

Weinbau<br />

Die Jahrhunderte alte Tradition des Weinbaus am <strong>Mittelrhein</strong> hat ganz wesentlich zur<br />

Gestaltung der Kulturlandschaft beigetragen.<br />

Rebflächen innerhalb der Gebietskulisse 1999<br />

Tabelle 4: Rebflächen<br />

Bestockte Rebfläche<br />

Unbestockte Drieschen<br />

Flächen<br />

Insgesamt darunter<br />

Steillage<br />

Weißweinrebsorten<br />

darunter<br />

Steillage<br />

Rotweinrebsorten<br />

darunter<br />

Steillage 1)<br />

absolut 1.265 799 1.137 741 128 57 183 45<br />

in % 100 63 90 65 10 45<br />

Quelle: Weinbaukartei, Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

63 % der Rebflächen der Gebietskulisse sind als Steillagen zu bezeichnen, dabei handelt<br />

es sich um Rebflächen mit einer Hangneigung von über 30 %. Die Weinsorten verteilen<br />

sich zu 90 % auf Weißweinrebsorten und zu 10 % auf Rotweinrebsorten.<br />

Der Weinbau ist am <strong>Mittelrhein</strong> nach wie vor ein wichtiger Wirtschafts- und Kulturfaktor,<br />

jedoch mit rückläufiger Tendenz. Aufgrund der ökonomisch schwierigen Bewirtschaftung<br />

der Steillagen fallen immer mehr Rebflächen brach. Die nachfolgenden Diagramme verdeutlichen<br />

dies eindrucksvoll:


Seite 37<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

37<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der Weinbaubetriebe<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Entwicklung der Rebflächen in ha<br />

Anzahl der Betriebe<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

573<br />

436<br />

- 55%<br />

256<br />

Rebflächen in ha<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

642<br />

602<br />

- 22%<br />

500<br />

0<br />

1979 1989 1999<br />

0<br />

1979 1989 1999<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 21: Entwicklung der Weinbaubetriebe<br />

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 22: Entwicklung der Rebflächen<br />

In der Zeit von 1979 bis 1999 hat die<br />

Anzahl der Weinbaubetriebe um 55%<br />

abgenommen.<br />

Rückläufig, wenn auch nicht in der gleichen<br />

Dimension, stellt sich die Zahl der<br />

bewirtschafteten Rebflächen dar. 1999<br />

wurden 22% weniger Rebflächen bewirtschaftet<br />

als 1979.<br />

Die Folgen der Nutzungsaufgabe sind vielfältig. Die Verbuschung der brach liegenden<br />

Weinberge hat negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die auf das trockenwarme<br />

Mikroklima spezialisierte Flora und Fauna (s. Kapitel 4.6). Die fehlende Pflege der<br />

Terrassenmauern brach liegender Weinhänge führt zu deren Einbruch, zur Schädigung<br />

von Wirtschafts- und Wanderwegen und schließlich zur Destabilisierung der Hänge. Diese<br />

Entwicklungen können an einzelnen Hängen des <strong>Mittelrhein</strong>tals bereits beobachtet<br />

werden; Erdrutsche mit der Folge der Gefährdung von Verkehrslinien und Siedlungen<br />

häuften sich im Winter 2001/2002 dramatisch.<br />

Landwirtschaftliche Nutzung<br />

Landwirtschaftliche Nutzung jenseits des Weinbaus findet man v.a. auf den höher gelegenen<br />

Terrassen, an den Terrassenrändern und um die Ortschaften. Insgesamt nehmen<br />

diese Flächen - wenn auch mit rückläufiger Tendenz - einen Anteil von rund 30 % der<br />

Gesamtfläche ein.<br />

Neben einer ackerbaulichen oder extensiven Grünlandnutzung sind dorfnahe Flächen v.a.<br />

als Streuobstwiesen genutzt. Auch hier findet ein allmählicher Wandel der Nutzung<br />

statt. Einige wenige Streuobstbestände werden zur Obstplantage intensiviert, während<br />

auf anderen die Nutzung unterbleibt, so dass sie in Folge verbuschen.<br />

Die Streuobstbestände und Obstkulturen auf den weniger steilen Terrassenfluren sind<br />

ein belebendes Landschaftselement, besonders mit ihrer Farbenpracht in der Blütezeit.<br />

Sie ergänzen die wirtschaftlichen Grundlagen im <strong>Mittelrhein</strong>tal und haben hier auf Grund<br />

des sonnenreichen, milden und beinahe mediterranen Klimas besonders günstige Standortvoraussetzungen.<br />

Die ökologische Bedeutung der Streuobstbestände für die Biotpentwicklung<br />

und Biotopvernetzung ist belegt.


Seite 38<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

38<br />

4.7 Umwelt<br />

Die Gebietskulisse stellt sich hinsichtlich der Umwelt als ein Bereich dar, der für sämtliche<br />

Naturpotenziale und das Landschaftsbild wichtige Funktionen wahrnimmt, die teilweise<br />

eine sehr hohe landes- und bundesweite Bedeutung haben, teilweise gefährdet<br />

und teilweise weiter entwickelbar sind.<br />

Klima<br />

Wie in Kapitel 2 beschrieben, bestehen große klimatische Unterschiede zwischen dem<br />

Rheintal und den Höhen der Gebietskulisse. Gemeinsam ist ihnen die überörtliche Bedeutung<br />

für die Kaltluftproduktion und den Kaltluftstrom. Über 75 % der Flächen im Einzugsbereich<br />

sind bedeutende Frischluftproduktionsflächen (Wald oder Freiräume mit besonderer<br />

siedlungsklimatischer Bedeutung), sowohl für die Siedlungen am Rhein als auch<br />

für das Neuwieder Becken. Um die Dynamik und Wirksamkeit der Talabwinde zu erhalten,<br />

sind insbesondere in den Tallagen und im Bereich der unbebauten Hanglagen die<br />

Täler von Baumaßnahmen oder Aufforstungen freizuhalten.<br />

Boden<br />

Aufgrund der hohen Hangneigungen in der Gebietskulisse ist die potenzielle Erosionsgefahr<br />

sehr groß. Die traditionellen Nutzungsformen durch Terrassenweinbau, Niederwald<br />

oder extensives Grünland wirken als nachhaltige Nutzungen der Erosionsgefährdung<br />

entgegen. Bei hohen Hangneigungen ist der wirksamste Schutz vor Erosion der bewirtschaftete<br />

Niederwald. Im Rahmen des Durchwachsens der Niederwälder und der Intensivierung<br />

der Nutzung entstehen vielerorts größere Erosionsgefährdungen und die Gefahr<br />

von Hangrutschen.<br />

Weitere Bodenfunktionen sind die Lebensraumfunktion, die Produktionsfunktion, die Regelungsfunktion<br />

und die Filter- bzw. Rückhaltefunktion von Schadstoffen des Bodens.<br />

Der Boden ist eine der entscheidenden Grundlagen der Naturraumausprägung. Je nach<br />

Bodeneigenschaften (Basen-, Nährstoff- und Feuchtegehalt) bilden sich sehr unterschiedliche<br />

Biotoptypen aus. In der Gebietskulisse kommt eine große Bandbreite verschiedenster<br />

Bodeneigenschaften auf kleinem Raum vor. Weitere generelle Aussagen<br />

sind nicht möglich.<br />

Belastet sind die Böden linienhaft bzw. punktuell durch Schadstoffbelastungen entlang<br />

stark befahrener Straßen, durch Altablagerungen und Abraumhalden sowie durch Nadelwälder<br />

und Ackernutzungen auf basenarmen Standorten. Bei geschwächter Filterfunktion<br />

bzw. niedrigem Basengehalt ist auch eine Gefahr der Belastung des Grundwassers<br />

durch Schadstoffe bzw. durch Freisetzung von bislang im Boden gebundener<br />

Schwermetalle, insbesondere Aluminium, gegeben. Eine Schwächung der Bodenfunktionen,<br />

generell durch die Luftschadstoffe und punktuell durch besondere Belastungen,<br />

führt auch zu einer verminderten Wasserrückhaltefähigkeit (Pufferfähigkeit für Niederschlagswasser)<br />

der Böden, so dass Hochwasserspitzen leichter auftreten können.<br />

Eine dauerhafte Belastung für die Umwelt stellt auch der erhebliche Einsatz von Herbiziden<br />

entlang der Bahnstrecken dar. Auch die offenen Toiletten sind als Belastung anzusehen.


Seite 39<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

39<br />

Wasser<br />

Oberflächenwasser<br />

Wie nahezu überall haben die<br />

Oberflächengewässer vielfältige<br />

Funktionen, die sich zum Teil<br />

gegenseitig ergänzen. Sie stellen<br />

ein wesentliches Gerüst für die<br />

Vernetzung der Lebensräume dar<br />

und sind herausragendes Element<br />

der Erholungsnutzung. Flüsse<br />

dienen der Schifffahrt – sowohl<br />

der gewerblichen als auch der<br />

Freizeitschifffahrt.<br />

Der Rhein weist gerade am <strong>Mittelrhein</strong><br />

nur geringe Retentionsmöglichkeiten<br />

auf. Zum einen<br />

sind durch die canyonartige Talform<br />

natürlicherweise die Retentionsräume<br />

sehr gering, andererseits<br />

wurden die Retentionsräume<br />

durch die Verbauung der Ufer<br />

weiter eingeschnürt. Des Weiteren<br />

hat nur eine äußerst geringe Abbildung 23: Wasserschutzgebiete<br />

Anzahl der dem Rhein zufließenden Bäche eine natürliche Mündung, so dass die meisten<br />

Bäche durch die Verrohrung am Rhein in ihren wesentlichen Vernetzungsfunktionen vom<br />

Rhein abgeschnitten sind. Ansonsten sind die Bäche im Allgemeinen in einem naturnahen<br />

Zustand, mit teilweiser Ausnahme der Quellbäche oberhalb der Rheinterrasse, in den<br />

Bereichen, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden.<br />

Der Rhein weist durchweg eine mäßige Belastung hinsichtlich der Gewässergüte auf. Die<br />

erfassten Nebenbäche weisen überwiegend eine geringe bis unbelastete Gewässergüte<br />

auf. Noch 1972 wies der Rhein eine kritische Belastung und stellenweise eine starke<br />

bzw. sehr starke Verschmutzung auf. Generell ist eine Renaturierung der Ufer des<br />

Rheins – wo es mit verhältnismäßig geringen Mitteln möglich ist – anzustreben, um einerseits<br />

Retentionsraum freizugeben, andererseits naturnahe Lebensräume für eine Vielzahl<br />

von Tier- und Pflanzenarten zu erhalten bzw. wieder zu entwickeln. Dies gilt im<br />

Prinzip auch für die Nebenbäche, deren naturnaher Zustand zu erhalten bzw. weiter zu<br />

entwickeln ist.<br />

Grundwasser<br />

In der Gebietskulisse gibt es eine Vielzahl von bestehenden und geplanten Wasser- und<br />

Heilquellenschutzgebieten mit einer Gesamtfläche von 28,9 km² (7,4 %). Sie müssen


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

40<br />

besonders vor Belastungen und vor Verunreinigungen geschützt werden. Eine überragende<br />

Bedeutung, wie z.B. das Neuwieder Becken, hat der Raum für die Trinkwassergewinnung<br />

jedoch nicht.<br />

Abbildung 24: FFH- und Vogelschutzgebiete<br />

Arten- und Biotopschutz<br />

Der Raum der Gebietskulisse weist eine<br />

hohe Anzahl an bedeutsamen Flächen<br />

gemäß regionalem Biotopverbundsystem<br />

auf, sowohl Flächen zum Schutz wertvoller<br />

Biotope, als auch wichtige Entwicklungsflächen<br />

zur Biotopvernetzung<br />

und wichtige Funktionsräume des Biotopverbunds.<br />

Aufgrund der besonderen<br />

Lage des Raums kommt eine Häufung<br />

von landes- und bundesweit bedeutsamen<br />

Biotoptypen, mit dem entsprechenden<br />

Arteninventar an Flora und Fauna<br />

vor. Folgende Biotoptypen sind in der<br />

Gebietskulisse zu finden:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Trockenwälder und Gesteinshaldenwälder<br />

Trockengebüsche,<br />

Trockenrasen und Halbtrockenrasen,<br />

Felsen und Höhlen,<br />

Auwaldrelikte,<br />

Streuobstwiesen.<br />

Teilweise kommen feuchte und nasse Lebensräume in enger Verzahnung mit Trockenlebensräumen,<br />

insbesondere in den tief eingeschnittenen Seitentälern, vor. Viele europäische<br />

Tier- und Pflanzenarten haben im <strong>Mittelrhein</strong>gebiet ihre nördlichste Verbreitungsgrenze,<br />

wie z.B. die Smaragdeidechse. Es kommen auch endemische Arten vor, wie z.B.<br />

die Bopparder Schleifenblume. Der Raum ist somit ein bundesweit herausragendes Gebiet<br />

für den Arten- und Biotopschutz, mit teilweise erheblichen Gefährdungen. Diese<br />

sind einerseits in den Nutzungsaufgaben in bislang besonders für die Arten wichtigen<br />

extensiven Nutzungsformen, andererseits in weiterer Bebauung und Nutzungsintensivierung<br />

zu sehen. Die Hauptgefahr für den Arten- und Biotopschutz geht durch die Aufgabe<br />

der bisherigen Nutzung aus.


Seite 41<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

41<br />

Schutzgebiete<br />

Die Gebietskulisse des <strong>Mittelrhein</strong>s ist<br />

zum großen Teil (313 von 394 km²) durch<br />

das Landschaftsschutzgebiet "Rheingebiet<br />

von Bingen bis Koblenz" und den Naturpark<br />

Nassau (21 km²) großflächig geschützt.<br />

Darüber hinaus gibt es 6 Naturschutzgebiete,<br />

8 geplante oder im Verfahren<br />

befindliche Naturschutzgebiete mit<br />

einer Fläche von zusammen 30 km² sowie<br />

etliche Naturdenkmale. Auch hinsichtlich<br />

des NATURA2000-Schutzes hat der Raum<br />

eine sehr hohe Bedeutung. Die Hänge und<br />

Nebentäler des Rheins sind weitgehend<br />

als FFH-Gebiete durch die Landesregierung<br />

nach Brüssel gemeldet.<br />

Daneben sind wesentliche Teile der Gebietskulisse<br />

(33 %) vom Landesamt für<br />

Umweltschutz und Gewerbeaufsicht als<br />

Vogelschutzgebiete vorgeschlagen. Diese<br />

Abbildung 25: Schutzgebiete<br />

Schutzgebietsausweisungen bzw. –vorschläge sind Ausdruck der besonderen Bedeutung<br />

des Raums für den Arten- und Biotopschutz, aber auch für das Landschaftsbild.<br />

Tabelle 5: Schutzgebiete<br />

Anzahl Fläche in km² Prozent<br />

Landschaftsschutzgebiet 1 312,7 79,3%<br />

Naturpark 1 20,8 5,3%<br />

gemeldete FFH-Gebiete 3 49,8 12,6%<br />

Vogelschutzgebiet (vom LfUG vorgeschlagen) 1 131,6 33,4%<br />

Naturschutzgebiete 6 11,8 3,0%<br />

geplante Naturschutzgebiete 8 18,2 4,6%<br />

Heilquellenschutzgebiet 1 8,1 2,1%<br />

Wasserschutzgebiete 9 9,5 2,4%<br />

geplante Wasserschutzgebiete / im Verfahren 13 11,3 2,9%<br />

Gebietskulisse 394,2<br />

Quelle: Amtliches topografisch-kartografisches Informationssystem (ATKIS)<br />

Landschaftsbild<br />

Der Planungsraum wird einerseits durch die naturräumliche Situation des canyonartigen<br />

Durchbruchs des Rheins durch das Mittelgebirge mit den daraus resultierenden großartigen<br />

Landschaftsszenarien, andererseits durch die anthropogene Nutzung bestimmt. Der<br />

Antrag zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes unterstreicht die besondere<br />

Bedeutung der Kulturlandschaft des <strong>Mittelrhein</strong>s. Neben den kulturhistorisch bedeutsa-


Seite 42<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

42<br />

men Landnutzungsformen wie Steillagenweinbau, Streuobstnutzung auf den Rheinterrassen<br />

und Niederwaldnutzung in den steilen Hanglagen, prägen insbesondere die Zeugnisse<br />

aus dem Mittelalter, wie Burgen und Orts- und Stadtkerne, das Bild des Rheins.<br />

Das Offenhalten der Rheinhänge zur Erhaltung dieser kulturhistorischen, einmaligen Kulturlandschaft<br />

in Europa ist derzeit vorrangiges Ziel. Die Hauptgefahr zur negativen Veränderung<br />

des Landschaftsbilds geht von Nutzungsaufgaben und Verbuschung der<br />

Rheinhänge aus, erst in zweiter Linie von einer weiteren Bebauung im beengten Rheintal,<br />

insbesondere an den Hangkanten sowie in 2. oder 3. Baureihe über den historischen<br />

Ortskernen. Punktuell gibt es erhebliche Beeinträchtigungen durch nicht maßstabsgemäße<br />

Bebauung, seien es zu voluminöse bzw. gestalterisch überformte Baukörper oder<br />

Neubaugebiete in exponierter Lage.<br />

4.8 Planungsvorgaben übergeordneter Planungen<br />

Landesentwicklungsprogramm (LEPIII)<br />

Die Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> liegt innerhalb eines im Landesentwicklungsprogramm<br />

(LEP III) ausgewiesenen Schwerpunktraums für den Freiraumschutz von landesweiter<br />

Bedeutung.<br />

Dementsprechend ist im Regionalen Raumordnungsplan für den im LEP III ausgewiesen<br />

Schwerpunktraum für den Freiraumschutz ein regionaler Grünzug auszuweisen. Ziel ist<br />

es, die landschaftsräumlich zusammenhängenden Bereiche mit besonderer ökologischer,<br />

dem Ressourcenschutz dienender Funktion oder mit siedlungsgliedernder Funktion außerhalb<br />

der Siedlungs- und Verkehrsflächen als regionale Grünzüge auszuweisen. In diesen<br />

multifunktionalen Grünzügen soll grundsätzlich nicht gesiedelt werden. Es dürfen nur<br />

Vorhaben zugelassen werden, die die Funktionen des Grünzugs nicht beeinträchtigen.<br />

Eine Verbindung der regionalen Grünzüge mit örtlichen bzw. innerörtlichen Grünbereichen<br />

ist insbesondere bei größeren Siedlungsbereichen anzustreben (LEP III, S. 22). Der<br />

Regionale Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald wird<br />

zur Zeit neu aufgestellt. Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September<br />

2001 wird diese Forderung des LEP III umgesetzt, die auch schon Bestandteil des<br />

Raumnutzungskonzepts <strong>Mittelrhein</strong>tal war.<br />

Regionaler Raumordnungsplan (<strong>Mittelrhein</strong> / Westerwald)<br />

Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September 2001 wird der Raum<br />

des <strong>Mittelrhein</strong>tals und somit auch die Gebietskulisse als besonders planungsbedürftiger<br />

Raum klassifiziert. Dabei werden u.a. Aussagen zu den Themenbereichen Erwerbs- und<br />

Wirtschaftsgrundlage, einzigartige Kulturlandschaft, wertvolle historische Bausubstanz,<br />

Stabilisierung der Bevölkerungszahl und des Arbeitsplatzangebots getroffen.<br />

Raumnutzungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal (Block B des Handlungskonzepts)<br />

Im Raumnutzungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal wurden wesentliche Aussagen zu den Themenfeldern<br />

Siedlung und Verkehr, Entwicklung des Freiraums, Weiterentwicklung der Kulturlandschaft<br />

getroffen, die als Grundlage für den neuen Raumordnungsplan dienen.


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

43<br />

5 Stärken - Schwächen - Analyse<br />

Die in Kapitel 4 (Ausgangslage, Bestandsaufnahme) dargestellte sozio-ökonomische<br />

Ausgangslage der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> lässt sich in Form einer verbal argumentativen Stärken<br />

- Schwäche - Analyse darlegen und erweitern.<br />

STÄRKEN:<br />

1. Bevölkerung<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Starke Verbundenheit der Bewohner<br />

mit ihrer Region<br />

Starkes Traditionsbewusstsein und<br />

Brauchtumpflege<br />

Abwanderungstendenzen der jungen<br />

Bevölkerung<br />

Stagnierende bzw. rückläufige Bevölkerungsentwicklung,<br />

vor allem im Tal<br />

Engagierte Vereine und Einzelpersonen<br />

STÄRKEN:<br />

2. Siedlung / Verkehr<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Verkehrsachsen unmittelbar am Rhein:<br />

Straßen und Schienen sichern die Erreichbarkeit<br />

Bandartige Siedlungsstruktur im Tal<br />

mit guter ÖPNV-Verbindung<br />

Bereits heute bestehende Radwegeverbindungen<br />

bzw. bestehende Planungen<br />

hierzu<br />

Lärmbelastung durch Schienenverkehr<br />

Unzureichende ÖPNV-Verknüpfung<br />

zwischen Tal- und Höhenlagen und<br />

über den Fluss<br />

Unzureichende Querverbindungen,<br />

Fähren /Brücken und Verbindungen<br />

auf die Höhe und zur BAB 61<br />

Lücken im Radwegenetz<br />

Flächendefizite im Talbereich aufgrund<br />

topographischer Hindernisse<br />

Durch fehlende Modernisierungs- und<br />

Investitionsbereitschaft droht der Verfall<br />

an Wohnqualität und historischer<br />

Bausubstanz


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

44<br />

STÄRKEN:<br />

3. Wirtschaft / Versorgung<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Der Rhein als wichtiges Erlebniselement<br />

(touristische Schifffahrt), aber<br />

auch als wichtige europaverbindende<br />

Wirtschaftsachse<br />

Breite kleinteilige Dienstleistungs- und<br />

Gewerbestruktur mit guter Längsverbindung<br />

im Tal<br />

flexible und mobile Arbeitskräfte<br />

Vielfältige kleinteilige Einzelhandelsstruktur,<br />

jedoch mit rückläufiger Tendenz<br />

Trennwirkung des Rheins / mangelnde<br />

Rheinquerungsmöglichkeiten<br />

Hochwassergefahren<br />

Mangelnde Ausnutzung möglicher<br />

Vernetzung von Gewerbe und Dienstleistung<br />

für neue Zielgruppen und Arbeitnehmer<br />

Mangel an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

insbesondere<br />

auch für Frauen<br />

Mittelzentrale Versorgung nur in Ansätzen<br />

vorhanden<br />

Starke Kaufkraftverluste und mangelnde<br />

Kaufkraftbindung im Rheintal<br />

Kleinteilige Einzelhandelsstruktur / hohe<br />

Abhängigkeit des Einzelhandels<br />

vom Tourismus / teilw. Qualitätsdefizite<br />

4. Weinbau, Land- und Forstwirtschaft<br />

STÄRKEN:<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Weinbau ist nach wie vor eine tragende<br />

Säule für das Image der Region und<br />

ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />

sowie das landschaftsbildprägende<br />

Nutzungselement<br />

Strukturwandel in der Landwirtschaft<br />

(Rückgang des Weinbaus), Verbuschung<br />

der Rebflächen<br />

Die weltweite Einzigartigkeit der über<br />

Jahrhunderte getätigte, intensive und<br />

nachhaltige Nutzung des Niederwalds<br />

Fehlende nachhaltige Nutzungskonzepte<br />

für die Niederwaldbewirtschaftung<br />

Erosionsgefahr mit negativen Folgen<br />

für Siedlung, Verkehr und Tourismus


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

45<br />

STÄRKEN:<br />

5. Fremdenverkehr / Tourismus<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Eine Vielzahl an Fremdenverkehrsbetrieben<br />

mit großem Potenzial zur Qualitäts-<br />

und Angebotsverbesserung<br />

Weltweit bekannte berühmte und bedeutende<br />

Natur- und Kulturgüter können<br />

als Wirtschaftsgüter verfügbar<br />

gemacht werden<br />

Modellhafte Ansätze zur Verknüpfung<br />

des endogenen Potenzials (Landwirtschaft,<br />

Weinbau, Gastronomie und<br />

Beherbergung), z.B.: <strong>Mittelrhein</strong>-<br />

Momente, Feriendorfkonzept in Oberwesel<br />

Fehlende Infrastrukturen für eine allgemeine<br />

Qualitätssteigerung und Diversifizierung<br />

des touristischen Angebots<br />

sowie zur Verlängerung der Aufenthaltsdauer<br />

von Gästen und fehlende<br />

Verknüpfung touristischer Potenziale.<br />

Unzureichende kommunenübergreifende<br />

Kommunikation sowie unzureichende<br />

Marketingaktivitäten im Tourismus<br />

Geringe Kooperation zwischen Kulturadministration<br />

und lokalen Nutzern<br />

(z.B. fehlendes Burgenkonzept)<br />

STÄRKEN:<br />

Reizvolle einzigartige Kulturlandschaft,<br />

Einmaligkeit des <strong>Mittelrhein</strong>s<br />

Starke Potenziale im Bereich Kulturund<br />

Erholungslandschaft mit vor- und<br />

frühgeschichtlichen Siedlungsspuren<br />

bzw. archäologischen Fundstätten<br />

Hoher Bekanntheitsgrad der Region<br />

nach Außen<br />

6. Kulturlandschaft<br />

Teilweise negatives Image beim qualitätsbewussten<br />

Touristen<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Für das vorhanden Potenzial zu geringer<br />

Entwicklungstand der natürlichen und<br />

kulturräumlichen Ressourcen<br />

Gering entwickeltes Qualitätsbewusstsein<br />

im Umgang mit dem Kulturgut<br />

Landschaft / Siedlung<br />

Reizvolle topographische Situation –<br />

canyonartiges Engtal<br />

Geringe Flächenkapazitäten im Tal


Seite 46<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

46<br />

STÄRKEN:<br />

7. Baustruktur / Denkmäler<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Kulturhistorisch interessante Dörfer<br />

und Städte mit ihren mittelalterlichen<br />

Kernen<br />

Historische, sehenswürdige Bausubstanz<br />

mit großem Umnutzungspotenzial<br />

für zeitgemäße Nutzungen in den<br />

Orts- und Stadtkernen<br />

Nur schleppend verlaufende Modernisierungstätigkeit<br />

bei der bestehenden<br />

(Wohn)bausubstanz bzw. bei der Sanierung<br />

der historischen Stadt- bzw.<br />

Ortskerne<br />

Vielzahl wichtiger, teilw. einzigartiger<br />

Denkmäler (Burgen/Schlösser, Ruinen,<br />

Klöster, technische Denkmäler, historische<br />

Merkpunkte / hohe Dichte an<br />

römischen mittelalterlichen und frühzeitlichen<br />

Bauten)<br />

Finanzielle Schwierigkeiten beim Erhalt<br />

der historischen Bausubstanz<br />

Konflikte, da moderne kommerzielle<br />

Nutzungen/Ergänzungen kaum zugelassen<br />

sind<br />

STÄRKEN:<br />

8. Ökologie<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Vielfältige Arten und Lebensgemeinschaften<br />

(hohe ökologische Bandbreite)<br />

Hohe Anzahl schützenswerter Tierund<br />

Pflanzenarten<br />

Kleinräumiges Mosaik unterschiedlicher<br />

Naturräume<br />

großartige Landschaftsszenarien, reizvolle<br />

Kulturlandschaft durch anthropogene<br />

Prägung<br />

Aktuelle Gefährdung durch Nutzungsaufgaben<br />

im Weinberg, Streuobst und<br />

Niederwald<br />

Technischer Ausbau des Rheins aufgrund<br />

seiner Funktion als Bundeswasserstraße<br />

dadurch eingeschränkte<br />

Hochwasserrückhaltung<br />

In den Mündungsbereichen verrohrte<br />

Nebenbäche<br />

STÄRKEN:<br />

9. regionale Kooperation<br />

SCHWÄCHEN:<br />

Funktionierende länder-, gemeinden-,<br />

Flussübergreifende regionale Organisation<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal mit Akteuren<br />

aus allen Sektoren<br />

Regionaler Organisationsbedarf einer<br />

dauerhaften ökonomischen Basis, insbesondere<br />

im Zusammenhang mit Management<br />

der Welterbe-Aufgaben


Seite 47<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

47<br />

6 Entwicklungsziele<br />

Das übergeordnete Ziel der vorliegenden <strong>GIEP</strong> ist die Valorisierung des natürlichen und<br />

kulturellen Potenzials.<br />

Die Entwicklungsziele für die Gebietskulisse der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sind aus dem Handlungskonzept<br />

für das <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein abgeleitet. Diese seinerzeit<br />

im Rahmen von Expertenworkshops, <strong>Mittelrhein</strong>konferenzen und Arbeitskreisen erarbeiteten<br />

Entwicklungsziele bzw. Leitbilder haben nach wie vor oberste Priorität zur Weiterentwicklung<br />

der gesamten Region.<br />

Dies bestätigen auch die Ergebnisse der Gebietsanalyse (vgl. Kap. 4 Ausgangslage, Bestandsaufnahme<br />

und Kap. 5 Stärken-Schwächen-Analyse). Einige wichtige Defizite, die<br />

zur Zielerreichung überwunden werden müssen, seien hier nochmals stichwortartig genannt:<br />

rückläufige Bevölkerungsentwicklung<br />

Rückgang im Tourismusbereich (Übernachtungszahlen und Verweildauer), Verschlechterung<br />

des touristischen Angebots, fehlende Erneuerungen<br />

Rückgang des Weinbaus (Betriebe und Rebflächen)<br />

fehlende oder unzureichende Bewirtschaftungskonzepte für Brachflächen und Niederwald<br />

Mangel an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, insbesondere für Frauen<br />

negatives Image der Urlaubsregion <strong>Mittelrhein</strong><br />

hohe Lärmbelastung<br />

Kooperations- und Koordinierungsdefizite zwischen einzelnen Wirtschaftssektoren<br />

und den Fluss-Anrainern<br />

Daraus ergeben sich die drei wesentlichen Entwicklungsziele der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong>:<br />

I<br />

Stärkung der regionalen Identität und Abbau von Kooperationsblockaden<br />

Die Identifikation der Bevölkerung des <strong>Mittelrhein</strong>tales mit ihrer Region muss - auch<br />

durch ein gezieltes Binnenmarketing - gestärkt werden. Nur über ein ausgeprägtes<br />

regionales Selbstverständnis kann das regionale Image (Außenwirkung) beeinflusst<br />

werden.<br />

Gerade die gemeinsamen Stärken, die bewahrt und weiter ausgebaut werden müssen,<br />

um das Potenzial zu wahren, können nicht in Konkurrenz einzelner Standorte<br />

oder Organisationseinheiten zueinander, sondern nur in Zusammenarbeit miteinander<br />

erarbeitet werden. Nur über die Schaffung einer regionalen Identität ist es möglich,<br />

vorhandene Kooperationshemmnisse zu verringern. Arbeitsplätze und Einkommen<br />

aus der Kulturlandschaft werden als wichtige Voraussetzung einer hohen Identifikation<br />

mit der Region gesehen. Insofern sind Projekte zum Erhalt / zur Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen im Gastgewerbe, dem Weinbau und der sonstigen Land- und Forstwirtschaft<br />

von hoher Bedeutung für das Erreichen mehrerer Ziele. Darüber hinaus<br />

wird den Projekten eine hohe Bedeutung zugemessen, die dazu beitragen, die Koope-


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

48<br />

rationsbereitschaft innerhalb der Region zu unterstützen. Dies spiegelt sich auch in<br />

der hohen Anzahl überkommunaler bzw. nicht räumlich gebundener Projekte wider.<br />

II<br />

Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraums<br />

Das Gebiet der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> erfüllt - wie jede andere Region auch - vielfältige<br />

Raumfunktionen. Sie ist nicht nur in hohem Maße von Weinbau und Tourismus geprägt,<br />

sondern auch Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort. Durch die besondere topographische<br />

Situation entstehen zum Teil deutliche (Flächen-)Engpässe, Nutzungsund<br />

Interessenkonflikte. Genannt seien beispielsweise Flächenansprüche für Wohn-,<br />

und Versorgungszwecke, die mit dem Landschafts-, Denkmal- oder Hochwasserschutz<br />

kollidieren.<br />

Die historische Bausubstanz lässt sich langfristig nur dann erhalten, wenn sie genutzt<br />

wird. Eine neue Nutzung setzt sehr häufig eine bauliche Anpassung an die veränderten<br />

Nutzungsansprüche voraus. Dies scheint umso eher hinnehmbar zu sein, wenn<br />

architektonisch gute Lösungen für eine Verzahnung von Alt- und Neubauten gefunden<br />

werden. In der Tallage und an ausgewählten, landschaftlich interessanten Stellen<br />

kann das Freizeitwohnen eine Alternative zum Dauerwohnen bilden.<br />

III<br />

Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft<br />

Das <strong>Mittelrhein</strong>tal stellt eine einzigartige Kulturlandschaft dar, deren Erscheinungsbild<br />

und Bedeutung vom Zusammenspiel der natürlichen Gegebenheiten (steilhängiges<br />

Engtal des Rheins), der vom Menschen geprägten Landschaft (Weinberge, Burgen<br />

und historisch geprägte Ortsbilder), der ökologischen Einzigartigkeit (hoch schützenswerte<br />

Biotope an Terrassenhängen, die durch den Weinbau entstanden sind)<br />

sowie vom touristischen Image (Rheinromantik im Tal der Loreley) geprägt ist. Auch<br />

aus Naturschutzsicht weist das <strong>Mittelrhein</strong>tal eine einmalige Besonderheit auf: Durch<br />

die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft mit Weinbergen und Terrassenmauern<br />

in Kombination mit den Schiefer- und Steillagen, die die Wärme speichern und<br />

abstrahlen, ist eine schützenswerte Fauna und Flora entstanden, die einmalig in<br />

Westeuropa ist. Lösungen sind infolge der bestehenden engen Abhängigkeiten aber<br />

nur unter Wahrung der o.g. räumlichen Potenziale und in enger Kooperation zwischen<br />

Weinwirtschaft, Naturschutz, Denkmalpflege und Tourismus sowie den politischen<br />

Entscheidern möglich.<br />

Durch inhaltliche Konkretisierung und z.T. räumliche Schwerpunktsetzung ist beabsichtigt,<br />

die im Handlungskonzept genannten Zielbereiche und Ziele im Rahmen von Leader+<br />

für den Bereich der Gebietskulisse neu zu ordnen und zu gewichten. Durch diese<br />

strategische Ausrichtung wird eine effizientere Erreichung der beschriebenen Ziele angestrebt.<br />

Die genannten Entwicklungsziele der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> sind somit mit den Zielen des<br />

rheinland-pfälzischen Leader+-Programms identisch:


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

49<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Förderung einer nachhaltigen Tourismusentwicklung durch Steigerung der touristischen<br />

Attraktivität, der Verbesserung des Radwegenetzes und einer generellen Tourismus-<br />

und Kulturförderung.<br />

Sicherung und Entwicklung des natürlichen Potenzials über eine Verknüpfung von<br />

Landwirtschaft und Natur-/Umweltschutz durch den Erhalt und die Entwicklung von<br />

Naturparks und schutzgebieten sowie die Pflege landschaftsprägender Elemente und<br />

die Wiederherstellung ihrer Funktion.<br />

Steigerung des Einkommens im ländlichen Raum durch eine Verbesserung der Vermarktung<br />

des endogenen Potenzials und durch Schaffung von Zuerwerbsmöglichkeiten<br />

in der Land- und Forstwirtschaft.<br />

Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raums als Arbeitsraum durch Weiterbildung<br />

und Qualifizierung.


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Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

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50<br />

7 Entwicklungsstrategie<br />

Die Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal, Herzstück des romantischen Rheintals zwischen Bingen<br />

und Koblenz, soll in ihrem historisch gewachsenen Charakter erhalten und für die<br />

Zukunft in Europa gestaltet werden.<br />

Die über 2000 Jahre von Menschen in einer einmaligen Natur geschaffene Landschaft<br />

ist das wichtigste Kapital für einen neuen Kulturlandschaftstourismus in einer der ältesten<br />

Tourismusregionen Europas.<br />

Dieses Landschaftskapital besteht allerdings zu großen Teilen aus Elementen, die nicht<br />

direkt und ausschließlich als touristische Attraktionen geschaffen und genutzt wurden,<br />

sondern primär zur Einkommenserzielung der Einwohner dienten: die Weinberge, die<br />

Schiefer- und Erzstollen ebenso wie die Schiffe und Fähren, bis ins 19.Jahrhundert auch<br />

die Wasserkraftnutzung (Mühlen, Rheinmühlen).<br />

Die Fluss- und Verkehrslandschaft des Rheintals verdankt ihren touristischen Ruhm der<br />

literarischen und künstlerischen, der romantischen Verklärung einer rauen, kargen Wirklichkeit.<br />

Die Burgruinen und zerstörten Stadtmauern, die für den Schiffstreidel kahl geschlagenen<br />

Ufer besaßen für die Einwohner des Rheintals ebenso wenig romantischen<br />

Wert wie die steilen Weinberge, die Flöße oder qualmenden Lokomotiven. Die Touristen<br />

jedoch folgten den Beschreibungen der ersten Reiseführer und entdeckten eine Landschaft,<br />

die in unvergleichlicher Weise wilde Natur, nackten Felsen und ungebändigten<br />

Fluss mit den Zeugnissen menschlicher Arbeit und Gestaltung verbindet: die Straßen<br />

und Wege, die Burgen, die Städte mit ihren Befestigungsanlagen und die Weinberge.<br />

Diese Einheit aus natürlicher Schönheit des engen Flusstales und eingepassten Elementen<br />

menschlicher Gestaltung als Grundlage der Erwerbs- und der Existenzsicherung gewann<br />

für die Gäste und Touristen einen selbständigen Wert, der in seiner Wahrnehmung<br />

die beschwerlichen und hässlichen Bestandteile der Kulturlandschaft weitgehend ausblendete.<br />

Die Bilder - damals noch keine Fotografien - der romantischen Rheinlandschaft<br />

prägten zusammen mit den literarischen Werken der Romantik und den nationalen Parolen<br />

die Ikone des romantischen <strong>Mittelrhein</strong>s. Über mehr als 150 Jahre konnte das tatsächliche<br />

Erscheinungsbild der sich langsam verändernden Rheintal-Landschaft diesen<br />

romantischen Idealvorstellungen entsprechen. Wohl gab es hier und da Beeinträchtigungen,<br />

doch das Rheintal blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg eine attraktive Touristik-<br />

Region.<br />

Fremdenverkehrsbetriebe im Rheintal existierten in einem gewachsenen gewerblichen<br />

Umfeld. Die Städte und Gemeinden boten ihren Bürgern neben der Landwirtschaft, dem<br />

Weinbau und der Fischerei eine breite Palette gewerblicher Einkommensquellen. Der<br />

Schieferbergbau gehörte ebenso dazu wie alle Beschäftigungen, die für die Verkehrsträger,<br />

Schifffahrt und Bahn vielfältige Sach- und Dienstleistungen erbringen konnten. Touristikbetriebe<br />

besaßen nur in einzelnen Städten eine vorrangige Bedeutung.<br />

Für das Rheintal hat der Tourismus seine dominante wirtschaftliche Bedeutung in den<br />

vergangenen 50 Jahren weniger durch das Wachstum der Gästezahlen gewonnen, als<br />

vielmehr durch den kontinuierlichen Verlust der übrigen im Tal traditionellen Erwerbsquellen:<br />

Bergbau, Weinbau, Schifffahrt und auch Dienstleistungen. Es hat damit eine<br />

passive Aufwertung stattgefunden. Diesem Bedeutungszuwachs des Tourismus als Erwerbsquelle<br />

standen im gleichen Zeitraum Entwicklungen gegenüber, welche die ur-


Seite 51<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

51<br />

sprünglichen Grundlagen der touristischen Attraktivität minderten. Dazu gehören neben<br />

dem Ausbau der Verkehrswege Bahn und Straße vor allem die Veränderungen des vertrauten<br />

Landschaftsbildes durch den Rückgang des Weinbaus. Das Fremdenverkehrsgewerbe<br />

konnte diese nachteiligen Veränderungen der eigenen Geschäftsgrundlage, des<br />

Landschaftsbildes, nicht beeinflussen. In der Konsequenz stagnierte die Erneuerung und<br />

die Erweiterung des privaten Fremdenverkehrsangebots, so dass heute kaum Standards<br />

einer modernen Touristiknachfrage erfüllt werden können.<br />

Das zentrale Problem der Kulturlandschaftsentwicklung am <strong>Mittelrhein</strong> besteht vor diesem<br />

Hintergrund in der Verknüpfung privater fremdenverkehrswirtschaftlicher Investitionen<br />

mit öffentlichen Initiativen zur Gestaltung des Erscheinungsbildes der Kulturlandschaft.<br />

Die aus der ursprünglichen Erwerbstätigkeit der Einwohner geschaffene Kulturlandschaft<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal soll künftig auch nach den Ansprüchen des Naturschutzes und<br />

des Fremdenverkehrs gestaltet werden.<br />

Ansatzpunkte des EPPD<br />

Die <strong>GIEP</strong> nimmt das Ziel A der Leitlinie von Leader+, die Valorisierung des natürlichen<br />

und kulturellen Potenzials, als übergeordnetes Entwicklungsziel auf. Dazu werden folgende<br />

Ansätze des rheinland-pfälzischen Leader+-Programms aufgegriffen:<br />

Ansatz 1.2: Qualifizierung von Personen im ländlichen Raum<br />

Ansatz 2.1: Methoden zur Verbesserung und Vermarktung endogener Potenziale<br />

Ansatz 2.2: Nutzung von Zuerwerbsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft<br />

Ansatz 3.1: Erhaltung und Entwicklung von Naturparken und Schutzgebieten<br />

Ansatz 3.2: Pflege von landschaftsprägenden Elementen und Wiederherstellung ihrer<br />

Funktionalität<br />

Ansatz 4.1: Möglichkeiten der Steigerung der touristischen Attraktivität<br />

Ansatz 4.3: Tourismus und Kulturförderung<br />

Integration in nationale Planungen<br />

Die im EPPD geforderte Kohärenz mit den Mainstream-Programmen ist durch. Die <strong>GIEP</strong><br />

greift die bestehenden internationalen, nationalen und regionalen Planungen und Aktivitäten<br />

für das Rheintal auf (vgl. Kapitel 1). Zu nennen sind hier v.a.<br />

ZIL (Zukunftsinitiative ländlicher Raum),<br />

Ziel 2-Programm,<br />

Ziel 3-Programm,<br />

das Landesentwicklungsprogramm (LEP III),<br />

der Regionale Raumordnungsplan (Entwurf der neuen Fassung vom September<br />

2001),<br />

das Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal (Block A, B und C),<br />

die vielfältigen Aktivitäten des <strong>Mittelrhein</strong>forums,<br />

das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) zur Nutzung und Pflege<br />

der Weinbergsbrachen.


Seite 52<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

52<br />

Die wichtigste strategische Bedeutung erhält die <strong>GIEP</strong> durch Verbindung mit dem Antrag<br />

zur Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tals in die Welterbeliste der UNESCO. Die <strong>GIEP</strong> greift die<br />

im Managementplan (Planungsgemeinschaft <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald u.a., 2001) und im<br />

"Antrag zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO" (Der Regierungsbeauftragte für<br />

das Anerkennungsverfahren des UNESCO-Welterbe <strong>Mittelrhein</strong>, 2001) genannten Ziele<br />

auf und unterstützt die dort aufgeführten Einzelmaßnahmen durch eigene Projekte. Die<br />

<strong>GIEP</strong> wird zum unverzichtbaren Baustein für die Anerkennung des <strong>Mittelrhein</strong>tals als<br />

Welterbe der UNESCO. Damit kommt der vorliegenden <strong>GIEP</strong> eine landesweit sicherlich<br />

einzigartige strategische Ausrichtung und Bedeutung zu.<br />

Durch Ausrichten der <strong>GIEP</strong> an diesen bestehenden Planungen wird sie in die vielfältigen<br />

Aktivitäten in der Region eingebettet. Die Projekte der vorliegenden <strong>GIEP</strong> ergänzen und<br />

flankieren in idealer Weise die genannten Mainstream-Programme und fügen sich in die<br />

vom Land Rheinland-Pfalz verfolgte Gesamtstrategie zur Entwicklung der ländlichen<br />

Räume ein.<br />

Horizontale Ziele von Leader+<br />

Die horizontalen Ziele Nachhaltigkeit und Chancengleichheit haben durch Integration in<br />

die <strong>GIEP</strong> Berücksichtigung gefunden. Die <strong>GIEP</strong> ist auf den Erhalt und die nachhaltige Gestaltung<br />

der Kulturlandschaft sowie die Sicherung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

aus diesem Kapital ausgerichtet. Es ist davon auszugehen, dass die dadurch geschaffenen<br />

Arbeitsplätze überwiegend für Frauen und junge Arbeitnehmer ausgestaltet werden.<br />

Pilotcharakter<br />

Die Valorisierung des Kapitals "Natur- und Kulturlandschaft" ist nur durch innovative<br />

Formen der Kooperation zwischen privaten Eigentümern der Landschaft, den direkten<br />

und indirekten Nutzern der gestalteten Kulturlandschaft, den privaten Fremdenverkehrsunternehmen<br />

und den öffentlichen Trägern des Naturschutzes und der Landschaftspflege<br />

notwendig. Im Rahmen der gewählten Strategie der Gestaltung und Vermarktung der<br />

Kulturlandschaft werden Instrumente für eine integrative Zusammenarbeit der wichtigsten<br />

Akteure in der Region entwickelt. Sie zielt auf eine neue und verbesserte Nutzung<br />

vorhandener Potenziale, indem bestehende Erwerbsquellen durch Elemente touristischer<br />

Angebote in zentraler, kooperativer Regie ergänzt werden.<br />

Der Pilotcharakter der <strong>GIEP</strong> ist damit zum Einen in der oben skizzierten Schaffung von<br />

Querverbindungen zwischen bisher voneinander getrennten Wirtschaftssektoren zu sehen.<br />

Zum Anderen kommen neuartige Methoden zum Einsatz, mit denen die im Gebiet<br />

vorhandenen Humanressourcen mit den natürlichen Ressourcen kombiniert werden, um<br />

das endogene Potenzial besser zu erschließen.<br />

Bottom-up-Ansatz<br />

Die im "Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein" (Block A) erfolgreich<br />

angewandte Planung von unten bildete auch die Grundlage des bisherigen Leader+-<br />

Prozesses. Der Bottom-up-Ansatz wurde durch die Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong>, durch<br />

Einbindung aller interessierten lokalen Akteure und durch gemeinsame Beratung und<br />

Entscheidung über die <strong>GIEP</strong> realisiert (s. Kapitel 2).


Seite 53<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

53<br />

Übertragbarkeit<br />

Die Übertragbarkeit ist auf der Ebene der Methodik und der Strategie gegeben. Die Ausrichtung<br />

der <strong>GIEP</strong> auf die Integration in nationale und europaweite Entwicklungsaktivitäten,<br />

die regionalen Bedürfnisse, eine Kooperation bei der Erarbeitung der Entwicklungsziele<br />

und Projekte und die Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen - insbesondere<br />

über Landesgrenzen – hinweg kann als Modell verstanden werden, das auch in anderen<br />

Regionen Impulse für eine integrierte und nachhaltige Entwicklung sorgt.<br />

Durch Erfüllung der oben genannten Bedingungen und Voraussetzungen fügt sich die<br />

<strong>GIEP</strong> der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> in die Leader+-Leitlinien und Vorgaben des rheinlandpfälzischen<br />

Leader+-Programmes (EPPD) ein. Die Kohärenz der vorliegenden <strong>GIEP</strong> mit<br />

dem Leader+-Programm ist somit gegeben.<br />

Erwartete Effekte<br />

Die <strong>LAG</strong> erwartet sich von der Umsetzung der <strong>GIEP</strong> eine nachhaltige Entwicklung der<br />

Region in Bezug auf alle drei Aspekte von Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales.<br />

In ökologischer Hinsicht werden durch die <strong>GIEP</strong> zum Einen positive Auswirkungen auf<br />

die Akzeptanz von Schutzgebieten, und hier insbesondere der vielen NATURA 2000-<br />

Gebiete erwartet. Zum Anderen ist durch die vielfältigen Maßnahmen zur Sicherung und<br />

Entwicklung der Landschaft eine weitere Erhöhung der ökologischen Wertigkeit und der<br />

Attraktivität für Besucher und Bewohner auszugehen.<br />

Zu den erwarteten ökonomischen Auswirkungen wird durch die Stärkung des Tourismus,<br />

z.B. mittels verstärkter Werbung im Ausland oder mittels eines neuen Konzepts für<br />

Ferienwohnungen, eine Verbesserung der Arbeitsplatzsituation in diesem Sektor zählen.<br />

Messbar wird diese Wirkung z.B. auch an der erwarteten Verbesserung der Indikatoren<br />

"Verlängerung der Aufenthaltsdauer" und "Anzahl der Gäste". Die Gäste sollen als Kunden<br />

regionaler Produkte geworben und langfristig gebunden werden. In Folge ist somit<br />

auch mit einer Erhöhung der regionalen Wertschöpfung und einer Stabilisierung der Arbeitsplatzsituation<br />

in der Landwirtschaft zu rechnen.<br />

Zu sozio-kulturellen Wirkungen werden zum Einen die Stärkung der regionalen Identität<br />

durch die gemeinsame Erarbeitung und Umsetzung der <strong>GIEP</strong> und die länder- und<br />

flussübergreifende Zusammenarbeit. Zum anderen ist durch die ökonomischen und ökologischen<br />

Wirkungen eine Erhöhung der Attraktivität der Region für die Bewohner zu<br />

erwarten. Die Umsetzung der <strong>GIEP</strong> trägt somit zu einer Konsolidierung bzw. Erhöhung<br />

der aufgezeigten negativen Bevölkerungsentwicklung (s. Kapitel 4.1) bei.


Seite 54<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

54<br />

8 Handlungsfelder und Projekte<br />

Während die genannten Ziele die Entwicklungsrichtung auf allgemeiner Ebene vorgeben,<br />

findet in den Handlungsfeldern und Projekten deren räumliche und inhaltliche Konkretisierung<br />

statt. Es wurden 4 ineinandergreifende Handlungsfelder gewählt, von denen dem<br />

Handlungsfeld A "Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots"<br />

die größte Bedeutung zugemessen wird.<br />

Den nun folgenden Ausführungen der Handlungsfelder und zugeordneten Projekte<br />

schließt sich eine differenzierte Beschreibung jedes einzelnen Projektes in Form eines ca.<br />

2-seitigen Projektbogens an.<br />

A<br />

Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots<br />

Die in Kap. 4 – Bestandsaufnahme<br />

herausgestellte geringe Verweildauer<br />

der Gäste wird als zentraler<br />

Indikator einer negativen touristischen<br />

Entwicklung gesehen. Die<br />

Bedingungen für einen längeren<br />

Aufenthalt der Gäste am <strong>Mittelrhein</strong><br />

sind unbedingt zu verbessern.<br />

Neue Offerten für einen umweltverträglichen<br />

Aufenthalt in der<br />

Kulturlandschaft sollen geschaffen<br />

werden. Insbesondere Familien mit<br />

Kindern müssen attraktive Beherbergungsmöglichkeiten<br />

angetragen<br />

werden. Es soll eine Kooperation<br />

der vorhandenen und neuen Anbieter<br />

dieser Urlaubsform gefunden<br />

werden, um ein differenziertes und<br />

Abbildung 26: Wirkungskreislauf Tourismus<br />

marktfähiges Angebot für die<br />

Gästegruppen zu erarbeiten und zu pflegen. Die erwarteten Wirkungen und<br />

Synergieeffekte sind sehr vielfältig: Neben den geschaffenen bzw. erhaltenen Arbeitsplätzen<br />

im Bereich Tourismus und Gastronomie dürften eine stärkere Auslastung des<br />

kulturellen Angebots und eine bessere Vermarktung der regionalen Produkte die spürbarsten<br />

Auswirkungen sein (s. Abb 26). Es werden aber auch positive Auswirkungen auf<br />

die Wertschätzung der Natur- und Kulturlandschaft angestrebt.


Seite 55<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

55<br />

Folgende Projekte sind diesem Handlungsfeld zugeordnet:<br />

P1 Kooperative / Zweckverband "Freizeitwohnen in der Kulturlandschaft"<br />

P2 Initialprojekt Freizeitwohnen in St. Goar<br />

P3 Initialprojekt Freizeitwohnen in Bacharach<br />

P4 Initialprojekt Freizeitwohnen in Kaub<br />

P5 Initialprojekt Freizeitwohnen in Niederburg<br />

B<br />

Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus<br />

Der erste Kontakt der Gäste mit dem <strong>Mittelrhein</strong> findet meist in den Hotels und Gaststätten<br />

statt. Fachliche Kompetenz und Auftreten des Servicepersonals, aber auch der<br />

sonstigen Multiplikatoren sind entscheidend für den bleibenden Eindruck als Touristenregion.<br />

Daher wird dem Bereich Schulung und Qualifizierung eine hohe Bedeutung zugemessen.<br />

Positive Beispielprojekte einer Kooperation sollen als Vorlage für die verstärkte Verknüpfung<br />

der Weinkultur mit der Gastronomie und dem Tourismus dienen. Bestehende Kooperationen,<br />

wie die sehr erfolgreichen „<strong>Mittelrhein</strong>-Momente“, werden aufgegriffen und<br />

intensiviert. Neue Projekte wie z.B. "Kulinarische Sommernacht" werden initiiert und<br />

sollen später als "Selbstläufer" der Umsetzung der Ziele dienen.<br />

Auch dem Marketing und der Außendarstellung sollen verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet<br />

werden. Im Ausbau des Flughafens Hahn wird die Erschließung eines neuen europäischen<br />

Gästepotenzials auch für das <strong>Mittelrhein</strong>tal gesehen.<br />

Entsprechend der wirtschaftlichen Bedeutung dieses Handlungsfelds sind hier 9 Projekte/<br />

Maßnahmen geplant:<br />

P6 Monorackbahn Ölsberg: Verbesserung der Bewirtschaftungs- und Vermarktungsbedingungen<br />

P7 Kulinarische Sommernacht<br />

P8 <strong>Mittelrhein</strong>-Momente<br />

P9 à la region<br />

P10 Vino Rhein-Nahe: Weinproben in der Landschaft<br />

P11 Qualifizierung des Servicepersonals<br />

P12 Aufbau von Vinotheken<br />

P13 RegionalRegal - Vermarktung regionaler Produkte des <strong>Mittelrhein</strong>s<br />

P14 Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen<br />

P15 Wanderführer Rhein-Burgen-Wanderweg<br />

C<br />

Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft in regionaler Kooperation der<br />

Gemeinden und Städte - Landschaftsgärtnerei<br />

Um den Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft zu sichern, müssen künftig verstärkte<br />

Anstrengungen von Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und Naturschutz unternommen<br />

werden. Die "aktiven Gestalter" der Landschaft, Land- und Forstwirtschaft und des<br />

Weinbaus, sind auch künftig für die Gestaltung des Landschaftsbilds unverzichtbar.<br />

Doch müssen neue Formen der Landschaftspflege auf den Flächen gefunden werden, die<br />

keiner Nutzung mehr unterliegen. Im Rahmen des E+E-Projekts finden diesbezüglich


Seite 56<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

56<br />

umfangreiche Studien statt. Darüber hinausgehende und daran anknüpfende Aktivitäten<br />

sollen durch Aufbau eines Landschaftspflegeverbands weiter gefördert und gebündelt<br />

werden. Hierzu ist eine Kooperation der Städte und Gemeinden zu gründen.<br />

Der besonders hohen Dichte schützenswerter Flächen wie z.B. Naturschutzgebiete oder<br />

Flächen des NATURA2000-Netzes soll durch ein eigenes Projekt (P18) Rechnung getragen<br />

werden. Dem Rhein als bedeutendem raumprägenden Gewässer soll durch fünf<br />

Projekte (P19 bis P23) besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese Projekte<br />

dienen zum Einen der Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft, zum Anderen auch<br />

dem Ausbau des touristischen Angebots.<br />

Dem Handlungsfeld "Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft" sind folgende Projekte<br />

zugeordnet:<br />

P16 Gründung eines Landschaftspflegeverbands<br />

P17 Niederwaldbewirtschaftung<br />

P18 NATURA2000: Kultur- und Naturlandschaften erleben<br />

P19 Gestaltung der Rheinuferpromenade in St. Goar<br />

P20 Renaturierung des Rheinufers in Kestert<br />

P21 Entfernen des Pappelwäldchens am Fuß der Loreley<br />

P22 Erschließung und gestalterische Aufwertung des Rheinufers in Filsen<br />

P23 Freilegen des Retentionsraums Haus Peterspay in Boppard<br />

D<br />

Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials<br />

Das unbestritten hohe Potenzial des <strong>Mittelrhein</strong>tals als Ferienregion soll durch Ausbau<br />

des kulturellen und touristischen Angebots weiter ausgeschöpft werden. Die Kulturlandschaft<br />

bietet viele Ansatzpunkte für aktuelle Formen der Freizeitnutzung: Aktives Erleben<br />

und Erfahren der Landschaft wie auch stille Erholung, Wahrnehmung mit allen Sinnen,<br />

Ausstellungen usw.. Das Spektrum der geplanten Projekte reicht von der Erschließung<br />

der Landschaft durch bauliche Maßnahmen über den Erhalt und die Nutzung kulturhistorisch<br />

bedeutender Bauten bis hin zum Bau eines Jugendzeltplatzes mit Walderlebniszentrum.<br />

Zum Handlungsfeld "Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials"<br />

gehören folgende Projekte:<br />

P24 Kulturlandschafts-Themenpfade (Rheinfels, Stahleck, Schönburg, Loreley)<br />

P25 Walderlebniszentrum mit Jugendzeltplatz<br />

P26 Initiierung eines Rheintal-Marathons<br />

P27 Wettbewerb Rheinmühlen<br />

P28 multimediale Ausstellung zum Thema Wald in der "Alten Burg" Boppard<br />

P29 Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof Bacharach<br />

P30 Erhalt und neue Nutzung des ehemaligen Forstamts in Kaub<br />

P31 Bau einer Mountain-Bike Strecke im Stadtwald Boppard<br />

P32 Naturlehrpfad in Spay<br />

P33 Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel<br />

P34 Bau eines Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai<br />

P35 Erhalt und neue Nutzung des alten Krans in St.Goarshausen<br />

P36 Erschließung und Freilegung der römischen Wasserleitung in Brey


Seite 57<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

57<br />

P37 Bau eines Aussichtsturms auf der "Fleckertshöhe" in Boppard<br />

P38 Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein" in St. Goar<br />

P39 Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz in Boppard-Buchenau<br />

Förderung der <strong>LAG</strong><br />

Für das Managment der <strong>LAG</strong> und die Begleitung des weiteren Leader+-Prozesses (s.<br />

Kapitel 3) sind Gesamtkosten für Personal und Material in Höhe von 150.000 EUR vorgesehen.<br />

Hierzu wurde ein eigenes Projekt geschaffen:<br />

P40 Förderung der <strong>LAG</strong><br />

Projekte in Hessen (außerhalb der Förderung von Leader+)<br />

Über die genannten Projekte hinaus finden auf hessischer Seite weitere Maßnahmen<br />

statt, die sich optimal in die <strong>GIEP</strong> einfügen.<br />

Rheingauer Schlemmerwochen<br />

Rheingau-Musik-Festival<br />

Vinothek Brömserburg in Rüdesheim a.Rh.<br />

Offenhaltung von Weinbergsterrassen<br />

Errichtung eines historischen Wasserrads an der Wisper<br />

Sie ergänzen die auf rheinland-pfälzischer Seite zu realisierenden Projekte zu einem integrierten,<br />

rheintalweiten Maßnahmenkatalog.


Seite 58<br />

Projekt 1<br />

Aufbau einer Kooperation / eines Zweckverbands<br />

"Ferienwohnen in der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>"<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Ansprechpartner Dr. Rönneper<br />

Adresse<br />

Karmeliter Str. 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal – Betriebe und Unternehmen aus Landwirtschaft und<br />

Gastronomie<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Projektbeschreibung<br />

Zur Ausweitung des Angebotes Ferien in der Kulturlandschaft soll eine Kooperation<br />

für die vorhandenen und neuen Anbieter dieser Urlaubsform aufgebaut<br />

werden um ein differenziertes und markfähiges Angebot für die Gästegruppen<br />

zu erarbeiten und zu pflegen. Es soll eine spezifische Marketing<br />

Strategie FreizeitWohnen in der Kulturlandschaft entwickelt werden.<br />

<br />

<br />

Winzer und Landwirte<br />

Unternehmen des Fremdenverkehrsgewerbes<br />

geplante Maßnahmen Bewertung und räumliche Bestimmung der Nachfrage in Europa<br />

Einheitliche Darstellung des Angebots für die Hauptzielgruppen<br />

Vertriebs- und Buchungsverbund<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

In der Region<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bündelung der Aktivitäten<br />

Gemeinsamer Einsatz der Neuen Technologien für Vertrieb und Buchungen<br />

Gesteigerte Auslastung der bestehenden touristischen Angebote im<br />

öffentlichen und privaten Sektor in der Region<br />

Erschließung neuer internationaler Kundenpotentiale<br />

Zeitplanung<br />

ca. 5 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf 210.000,- €<br />

geplante Finanzierung<br />

Agrarförderung, Tourismusgewerbeförderung


Seite 59<br />

Projekt 2<br />

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />

in Bacharach-Henschhausen<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Bacharach<br />

Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Kochkämper<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Träger: Private Investoren<br />

Partner: Stadt Bacharch<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser am Aussiedlerhof<br />

Henschhausen soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in<br />

der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />

Landwirte<br />

geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 4 Häusern in Verbindung zum<br />

landwirtschaftlichen Betrieb<br />

<br />

Zentrale Vermarktung und Management<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Bacharach Henschhausen<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

<br />

<br />

<br />

Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen<br />

Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />

Schaffung von Zusatzeinkommen in der Landwirtschaft / Weinbau<br />

Bereitstellung von vorwiegend Frauenarbeitsplätzen<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />

ca. 2 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf 300.000,- €<br />

geplante Finanzierung<br />

80 % Anteil Eigenanteil des Investors<br />

20 % Zuschuss z. B. „Urlaub auf Bauerhöfen“


Seite 60<br />

Projekt 3<br />

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />

in Kaub<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Kaub<br />

Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Werr<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Träger: privater Investor<br />

Partner: Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Kaub<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Projektbeschreibung<br />

Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser auf der Kauber<br />

Platte soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kulturlandschaft<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />

Landwirte<br />

geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 4 Häusern in Verbindung zum<br />

landwirtschaftlichen Betrieb<br />

Zentrale Vermarktung und Management<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Kaub<br />

<br />

<br />

<br />

Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen<br />

Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />

Schaffung von Zusatzeinkommen in der Landwirtschaft / Weinbau<br />

Bereitstellung von vorwiegend Frauenarbeitspläten<br />

gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />

ca. 2 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf 300.000,- €<br />

geplante Finanzierung 80 % Eigenanteil des Investors<br />

20 % Zuschuss z. B. „Urlaub auf Bauernhöfen“ / Leader+


Seite 61<br />

Projekt 4<br />

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />

in Oberwesel-Dellhofen<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt Oberwesel<br />

Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Bungert<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Träger: privater Investor<br />

Partner: Forum <strong>Mittelrhein</strong> und Gemeinde Dellhofen<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Projektbeschreibung<br />

Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser auf der Dellhofener<br />

Platte soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kulturlandschaft<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />

Landwirte und deren Familien<br />

geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlagen mit 4 Häusern in Verbindung zum<br />

landwirtschaftlichen Betrieb<br />

Zentrale Vermarktung und Management.<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Oberwesel-Dellhofen<br />

<br />

<br />

Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen<br />

Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />

Schaffung von Zusatzeinkommen und vorwiegend Frauenarbeitsplätzen<br />

gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />

ca 2 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf ca. 300.000,- €<br />

geplante Finanzierung 80 % Träger / Investor<br />

20 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus


Seite 62<br />

Projekt 5<br />

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots<br />

in St.Goar-Werlau<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Stadt St. Goar<br />

Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Mallmann<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de, www.mittelrheinforum.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Träger: privater Investor<br />

Partner: Forum <strong>Mittelrhein</strong>, Stadt St. Goar<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Projektbeschreibung<br />

Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser am<br />

Schwimmbad Werlau soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der<br />

Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal gesteigert werden.<br />

<br />

<br />

Einzelinvestor<br />

Gesellschaft ansässiger Fremdenverkehrsbetriebe<br />

geplante Maßnahmen Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 15 Häusern in Verbindung zum<br />

Freibad<br />

Zentrale Vermarktung und Management<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

St.Goar - Werlau<br />

<br />

<br />

Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen schweren lokalen<br />

Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen<br />

Schaffung von Zusatzeinkommen und vorwiegend Frauenarbeitsplätzen<br />

gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale<br />

ca 4 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf Gesamt 1,5 Mio. €, davon<br />

ca. 300.000,- € Maßnahmen im Sinne des LEADER plus Gedankens<br />

geplante Finanzierung 80 % Träger / Investor<br />

20 % Zuschüsse aus Landesmittel / LEADER plus<br />

In diesem Rahmen sollen Zuschüsse für eine förderfähige Gesamtsumme<br />

von max. 300.000,- € beantragt werden.


Seite 63<br />

Projekt 6<br />

Reaktivierung einer Weinbergslage von hoher kulturhistorischer<br />

und landespflegerischer Bedeutung (Oelsberg)<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Arbeitsgruppe „Landliche Entwicklung <strong>Mittelrhein</strong>tal“<br />

Ansprechpartner Thomas Burg, Kulturamt Simmern<br />

Adresse<br />

Schlossplatz 10, 55469 Simmern<br />

Telefon 06761 / 940227<br />

e-mail; homepage Thomas.burg@landentwicklung-simmern.rlp.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Teilnehmergemeinschaft des Bodenordnungsverfahrens Oberwesel Oelsberg<br />

und Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />

Projektbeschreibung<br />

Reaktivierung einer Weinbergslage von hoher kulturhistorischer und landespflegerischer<br />

Bedeutung.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />

Be- und Anwohner<br />

Winzer<br />

Regionale Wirtschaftsunternehmen<br />

geplante Maßnahmen Entbuschung und Freilegung von Teilbereichen<br />

Zukunftssichere Sanierung des Trockenmauersystems<br />

Landschaftsverträgliches Einbringen notwendiger Infrastruktur:<br />

Bau einer Monorackbahn<br />

Wander- und Wirtschaftswegeverbindungen<br />

Sondermaßnahmen: Aussichts-, Veranstaltungs- und Weinprobierstand,<br />

Schulweinberg<br />

Ort der geplanten Ehemalige Weinbergslage „Oberweseler Oelsberg“<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Wertschöpfende Verknüpfung von einzigartiger Kultur- und Naturlandschaft<br />

mit dem Marketing von Region und Wein. Es entsteht für Touristen und Bevölkerung<br />

ein imageprägendes Erlebnis des Zusammenhangs zwischen<br />

Landschaftsästhetik und menschlichem Wirtschaften. Es ist die vielversprechende<br />

Möglichkeit, Rheinromantik in moderner und wohlverstandener Form<br />

zu erleben.<br />

<br />

<br />

Imageförderung durch beispielhafte Wiederherstellung des Steillagenweinbaus<br />

Attraktivitätssteigerung Rheintaltourismus


Seite 64<br />

Zeitplanung Juni 2002 Planungskonzepterstellung<br />

November 2002 Entbuschungsmaßnahmen<br />

Frühjahr 2003 Sanierung des Trockenmauersystems<br />

April 2003 Ausbau Wander- und Wirtschaftswege und Anlegung des<br />

Schulweinberges<br />

Mai 2003 Bau der Monorackbahn und des Veranstaltungs- und<br />

Weinprobierstandes<br />

August 2003 Entwicklung des Marketingkonzeptes „Oelsberg-Cuvee“<br />

geplanter Finanzbedarf Gesamtprojekt ca. 510.000,- € / davon ausgewählt für die Leader+-<br />

Förderung: Bau einer Monorackbahn und Marketing für den Oelsberg mit<br />

insgesamt 175.000,- €<br />

geplante Finanzierung Teilnehmergemeinschaft der Bodenordnung Oberwesel Oelsberg<br />

Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />

90 % Flurbereinigung<br />

10 % Teilnehmergemeinschaft der Bodenordnung Oberwesel Oelsberg


Seite 65<br />

Projekt 7<br />

Kulinarische Sommernacht<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.<br />

Ansprechpartner Hiltrud Specht<br />

Adresse<br />

Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />

Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr 06741 / 7712<br />

e-mail; homepage www.mittelrhein-wein.com<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

„<strong>Mittelrhein</strong> – Wein e.V.“ in Zusammenarbeit mit den Winzern, Gastronomen,<br />

Verkehrsämtern vor Ort<br />

Projektbeschreibung<br />

Touristisches Highlight als Angebot für die Besucher und Touristen.<br />

Werbung für heimischen Wein und heimische Speisen; dadurch Sicherheit<br />

des Weinabsatzes und Erhalt des Steillagenweinbaues am <strong>Mittelrhein</strong>.<br />

Einheitlicher hochwertiger Auftritt der Winzer und Gastronomen.<br />

Es wird eine Anschubfinanzierung für die ersten Jahre benötigt. Anschließend<br />

sollte die Veranstaltungsreihe in Eigenregie fortgesetzt werden.<br />

Weinfreunde aus dem In- u. Ausland.<br />

Attraktives Angebot für die Urlauber vor Ort<br />

Winzer und Gastronomen, Stärkung der örtlichen Infrastruktur<br />

geplante Maßnahmen 4 Kulinarische Sommernächte in den Rheinanlagen von Bacharach, St.<br />

Goar, Boppard, Oberwesel (Anbaugebiet MR)<br />

1 Kulinarische Sommernacht in Lorch (Rheingau) mit jeweils Winzern<br />

und Gastronomen als Partner<br />

Diese Veranstaltungsreihe soll jeweils in den Sommermonaten Juli / August<br />

an unterschiedlichen Wochenenden stattfinden.<br />

Auftritte von Künstlern, Musikprogramm, Feuerwerk<br />

Bewerbung durch Anzeigen, Internet und Flyer<br />

Mailings an Reiseveranstalter<br />

Plakate<br />

Gemeinsame Speise- und Weinkarte mit Infos über Veranstaltungsort,<br />

Übernachtungsmöglichkeiten, Einkehr beim Winzer, Sonstiges<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Städte mit attraktiven Rheinanlagen, die touristisch stark frequentiert sind<br />

wie z. B. Bacharach, St. Goar, Oberwesel, Boppard, Lorch<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Bei Besuchern Interesse für regionale Produkte (Wein u. Speisen) stärken;<br />

in Bezug mit der Landschaft Aufmerksamkeit erwecken<br />

Aufbau von neuen Zielgruppen für den Urlaub am <strong>Mittelrhein</strong> und den<br />

Weinabsatz<br />

Wir – Gefühl zwischen Winzer / Gastronom stärken, dadurch besserer<br />

Absatz von Wein in der Gastronomie<br />

Veranstaltung jedes Jahr am gleichen Wochenende.


Seite 66<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Anreiz für weiteren evtl. längeren Aufenthalt am <strong>Mittelrhein</strong><br />

Durch die Neukundengewinnung und besseren Weinabsatz Erhaltung<br />

des Steillagenweinbaues<br />

Kooperation von Winzern, Gastronomen, Touristikern vor Ort<br />

Kooperation mit dem Nachbarweinanbaugebiet Rheingau<br />

Bekanntheitsgrad der Region, der Winzer, Gastronomen steigern<br />

Zeitplanung<br />

April / Mai 2002 Ausarbeitung des Konzeptes mit den Beteiligten<br />

An 5 Wochenenden jeweils an anderem Standort Durchführung der Veranstaltung<br />

Wiederholung jedes Jahr an gleichen Wochenenden<br />

Bacharach fester Termin 24./25.August 2002<br />

geplanter Finanzbedarf ca. 30.000,- € pro Veranstaltung, bei 5 Veranstaltungen 150.000 €<br />

geplante Finanzierung 65 % Zuschuss über Tourismusförderung<br />

35 % Eigenanteil aus Teilnahmegebühr und anteilige Kosten für jeden<br />

Winzer und Gastronom


Seite 67<br />

Projekt 8<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Momente<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name <strong>Mittelrhein</strong>-Wein e. V.<br />

Ansprechpartner Hiltrud Specht<br />

Adresse<br />

Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />

Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr Tel. 06741 / 7712<br />

e-mail; homepage www.mittelrhein-momente.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

„<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft<br />

„<strong>Mittelrhein</strong>-Momente“ sowie den <strong>Mittelrhein</strong>-Musik-Momenten<br />

Projektbeschreibung<br />

Bestehende Veranstaltungsreihe stärken und über das Gebiet hinaus bekannt<br />

machen. Plattform für gemeinsame Zusammenarbeit auch für neue<br />

Betriebe schaffen. Noch mehr die Produkte der Region in den Vordergrund<br />

stellen. Neue Veranstaltungsorte im Gebiet durch attraktive Präsentation<br />

hervorheben. Bessere Vernetzung mit den <strong>Mittelrhein</strong>-Musik-Momenten.<br />

Ausdehnung auf die hessischen Teile des <strong>Mittelrhein</strong>tals.<br />

Besucher aus dem In- und Ausland, allen Teilen Deutschlands und den<br />

Ballungsräumen Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart<br />

Begünstigte: die gesamte Region, Winzer, Gastronomen, örtliche Gewerbetreibende<br />

geplante Maßnahmen Veranstaltungen von März bis Dezember an unterschiedlichen Standorten<br />

Internetauftritt verbessern<br />

Anzeigen schalten<br />

Journalistenreise am Beginn der Veranstaltungsreihe,<br />

Eine gemeinsame Großveranstaltung pro Jahr<br />

Versand von Produktkörben<br />

Partner der <strong>Mittelrhein</strong>-Musik-Momente<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Im Tal der Loreley an interessanten Orten z.B. auf der Loreley, in Burgen u.<br />

Schlössern, Sehenswürdigkeiten, Aussichtsplätzen, Betrieben.<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Beispielhaft und anregend zum „Mitmachen“ für weniger bekannte Betriebe<br />

Aufbau von Neuen Kundenstämmen<br />

Veranstaltungswiederholung für Wirtschaftsunternehmen<br />

Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Winzer und Gastronom<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Bessere Zusammenarbeit mit den heimischen Touristikern, Winzern und<br />

Gastronomen<br />

Attraktives Veranstaltungsangebot für Besucher aus dem In- u. Ausland<br />

Bewusstsein für heimische Produkte und Sehenswürdigkeiten bei den Gästen,<br />

sowie auch bei der Bevölkerung wecken d.h. die privaten Gäste mit<br />

den heimischen Produkten und der Region bekannt machen


Seite 68<br />

Zeitplanung Juli 2002 Ausschreibung an Winzer / Gastronomen<br />

Nov. 2002 Druck der Veranstaltungsbroschüre<br />

April 2003 Pressefahrt<br />

März, April, August, September 2003 begleitende Anzeigen in regionaler<br />

Presse<br />

März – Nov. 2003 Anzeigen in überregionaler Presse<br />

Mai 2003 gemeinsame Großveranstaltung auf einer Burg, oder einem<br />

Schiff<br />

Juli / August 2003 Partner der MMM<br />

geplanter Finanzbedarf Broschüre 20.000,- €<br />

4 Anzeigen regional 10.000,- €<br />

Anzeigen überregional 10.000,- €<br />

Pressereise 10.000,- €<br />

Gemeinsame Großveranstaltung 25.000,- €<br />

Gesamtsumme: ca. 75.000,- €<br />

geplante Finanzierung 35 % Teilnahmegebühr und anteilige Teilnahmegebühr und anteilige<br />

Kosten für jeden Winzer und Gastronom<br />

65 % Zuschuss, z.B. Tourismusförderung, Leader+


Seite 69<br />

Projekt 9<br />

à la region<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.<br />

Ansprechpartner Hiltrud Specht<br />

Adresse<br />

Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />

Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr 06741 / 7712<br />

e-mail; homepage www.<strong>Mittelrhein</strong>-wein.com<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

„<strong>Mittelrhein</strong> – Wein e.V „ in Zusammenarbeit mit Winzern, Gastronomen und<br />

Banken vor Ort<br />

Projektbeschreibung<br />

Stärkung des Bewusstseins für Wein vom <strong>Mittelrhein</strong> im Naherholungsbereich<br />

Neue Standorte und neue Gastronomiepartner für Weinabsatz<br />

Zusammenarbeit mit Wirtschaftunternehmen<br />

Gemeinsame Veranstaltungsreihe von Winzern vom <strong>Mittelrhein</strong> und<br />

auswärtigen Gastronomen. Vorgestellt werden Speisen der Region und<br />

Weinprodukte vom <strong>Mittelrhein</strong><br />

Besucher aus allen Teilen Deutschlands und benachbartes Ausland<br />

Wirtschaftsunternehmen als Kunden der <strong>Mittelrhein</strong>winzer<br />

Begünstigte: gesamte Region, Winzer, Gastronomen, Gewerbe<br />

geplante Maßnahmen Gemeinsame Präsentation von heimischen Speisen und Wein vom <strong>Mittelrhein</strong><br />

Begleitende Broschüre mit Vorstellung des Gebietes, Betrieben, Produkten,<br />

Rezepten, Sonstiges<br />

Pressearbeit<br />

Sonderetikett<br />

Attraktives Musikprogramm, Künstlerauftritte<br />

Ort der geplanten Jedes Jahr neuer Standort in Rheintalnähe<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Stärkeres Bewusstsein der Gastronomen von „außerhalb“ für den Wein<br />

vom <strong>Mittelrhein</strong><br />

Wirtschaftsunternehmen als Kunden der Winzer und Nachfolgegeschäfte<br />

z.B. durch Präsentversand<br />

Neukundengewinnung<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zusammenarbeit und Kooperation von Wirtschaftsunternehmen, Winzern<br />

vom <strong>Mittelrhein</strong> und Gastronomen von außerhalb<br />

Durch die Interessenweckung für Wein vom <strong>Mittelrhein</strong> -<br />

Landschaftserhaltung


Seite 70<br />

Zeitplanung Jedes Jahr neue Standortsuche im März<br />

März 2002 neue gastronomische Partnersuche für Zusammenarbeit mit<br />

<strong>Mittelrhein</strong>winzer<br />

Juni 2002–Mai 2003 Ausarbeitung des bestehenden und bewährten<br />

Konzeptes von „a`la Region“ für den neuen Standort<br />

Juni 2003 Veranstaltung „a`la Region“<br />

geplanter Finanzbedarf 40.000,- €<br />

geplante Finanzierung 65 % Finanzierung dz.B. durch Programme zur Förderung des Tourismus<br />

/ Werbung<br />

35 % durch Banken / Sparkassen / Wirtschaftspartner


Seite 71<br />

Projekt 10<br />

Vino Rhein-Nahe<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Rhein-Nahe Touristik e.V.<br />

Ansprechpartner Christian Kuhn<br />

Adresse<br />

Oberstraße 45, 55422 Bacharach<br />

Telefon 06743 / 919303<br />

e-mail; homepage Info@rhein-nahe-touristik.de ; www.rhein-nahe-touristik.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Rhein-Nahe Touristik e.V.<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Projektbeschreibung<br />

Förderung des Weinabsatzes und des Tourismus, Entwicklung eines Events<br />

zur Verlängerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste,<br />

Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühl im <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />

Zielgruppe: Der genussorientierte Gast bzw. Besucher mit mittlerem und<br />

gehobenem Konsumniveau.<br />

Ausgangssituation: Mangelnde Präsentationsmöglichkeit der direktvermarktenden<br />

Winzer (im Rahmen des örtlichen Bauern- und Winzervereins) im<br />

Herkunftsgebiet.<br />

Durchführung einer jährlich unter den Ortsgemeinden wechselnden, qualitativ<br />

gehobenen und anspruchsvollen Open-Air-Veranstaltung.<br />

Attraktive Freiflächen (1-2 ha) im <strong>Mittelrhein</strong>tal bzw. in den Nahegemeinden<br />

des <strong>LAG</strong> Gebietes.<br />

Verknüpfung der den Tourismus begründenden Elemente Landschaft, Burgen,<br />

histor. Städte, Kultur mit Weinbau und Gastronomie.<br />

Einbindung der örtlichen Gastronomie, lokale Kulturschaffende<br />

Synergieeffekte (Werbung, etc.)<br />

Komplettierung des Veranstaltungsangebotes<br />

Integration der örtlichen Musikvereine und Kulturträger in das<br />

Musikprogramm<br />

Bereicherung des Musikangebotes, Erhöhung der Besuchernachfrage<br />

Termin: 2. Juliwochenende<br />

geplanter Finanzbedarf einmalig 15.000,- € zur Anschubfinanzierung<br />

geplante Finanzierung ca. ein Drittel Eigenanteil<br />

ca. zwei Drittel Förderung durch Landesmittel / Leader plus


Seite 72<br />

Projekt 11<br />

Qualifizierung der Multiplikatoren<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

<strong>Mittelrhein</strong> Wein e. V. und GMN mbH<br />

Ansprechpartner Hiltrud Specht (<strong>Mittelrhein</strong> Wein e. V.) und Andreas Bitz (GMN mbH)<br />

Adresse<br />

Am Hafen 2, 56329 St. Goar Posthof, 55422 Bacharach<br />

Telefon 06741 / 7723, 06743/599663<br />

e-mail; homepage www.mittelrhein-wein.com / posthof@gmn-mbh.de<br />

www.mittelrheintal.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Partner: Hotel - und Gaststättenverband, Staatliche Lehr und Versuchsan-<br />

Träger: <strong>Mittelrhein</strong> Wein e.V. und GMN mbH<br />

stalt für Landwirtschaft und Weinbau, Winzer, Gastronomie, Landesamt für<br />

Denkmalpflege und sonstige Multiplikatoren.<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Projektbeschreibung<br />

Das Projekt zielt auf die Qualifikation des Servicepersonals im Hotel –und<br />

Gaststättengewerbe sowie vor dem Hintergrund der Anerkennung als<br />

UNESCO-Welterbe auf die Weiterbildung aller Multiplikatoren.<br />

Der Service und die Gästebetreuung ist in den meisten Betrieben des Hotelund<br />

Gaststättengewerbes verbesserungsbedürftig. Im Rahmen des Gesamtkonzeptes<br />

zur intensiven Kooperation zwischen Winzern und Gastronomen<br />

soll ein gemeinsames Schulungs- und Beratungsprogramm für eine wechselseitige<br />

Stärkung der wirtschaftlichen Grundlagen durchgeführt werden.<br />

Das Bild, das Touristen als Gäste des Tals wie auch Bewohner von dem<br />

UNESCO-Projekt und dem <strong>Mittelrhein</strong>tal haben und vermittelt bekommen, ist<br />

durchaus verbesserungsbedürftig.<br />

Bei einer Vielzahl von Veranstaltungen – von Weinproben bis Schiffstouren,<br />

von Partnerschaftsbesuchen bis zum Zufallsbesuch – wird immer wieder ein<br />

Informationsdefizit auch bei den als Multiplikatoren auftretenden Repräsentanten<br />

des Tales erkennbar.<br />

Durch eine gezielte Schulung von Personen, die als Multiplikatoren fungieren,<br />

sollen die Besonderheiten des <strong>Mittelrhein</strong>tales vermittelt und die Idee<br />

der Erhaltung und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft als Erbe der<br />

Menschheit verbreitet werden.


Seite 73<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Winzer und Gastronomiebetriebe<br />

alle denkbaren Multiplikatoren (z.B. Gästeführer, Tourist-Informationen)<br />

indirekt durch gute Information: Gäste und Besucher<br />

geplante Maßnahmen Schulungen, Seminare, Informationsangebote<br />

Einzelbetriebliche Beratungen<br />

Wettbewerbe ( Bester Schoppen )<br />

Die Fachinhalte der Multiplikatorenschulung bauen auf den Zusammenstellungen<br />

der Dokumentation Kulturlandschaft Oberes <strong>Mittelrhein</strong>tal (Landesamt<br />

für Denkmalpflege (Hrsg.) (2001): Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim<br />

bis Koblenz. Eine europäische Kulturlandschaft) auf. Der überwiegende<br />

Teil ist kurzfristig verfügbar.<br />

Ort der geplanten Dezentral in verschiedenen Orten der Gebietskulisse<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit, Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raumes als Arbeitsraum<br />

Innovation<br />

Branchenübergreifendes kooperatives Schulungs- und Beratungsangebot<br />

Steigerung der Einkommen durch Qualifikation v. a. für Frauen<br />

Sicherung von Arbeitsplätzen.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Sicherung des Weinbaus<br />

Förderung eines hochwertigen Tourismus<br />

Qualitätsverbesserung des touristischen Dienstleistungsangebots<br />

Zufriedenheit der Gäste<br />

Verbesserung der Identifikation der Bewohner des Tals mit ihrer Heimat<br />

Zeitplanung<br />

4 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf Qualifizierung des Service-Personals:<br />

Kosten für Schulungen, Seminare, Informationsmaterial Einzelbetriebliche<br />

Beratungen und den Wettbewerb ( Bester Schoppen ) ca. 88.000 €<br />

Multiplikatoren-Schulung:<br />

Didaktische Aufarbeitung für 5 Zielgruppen<br />

(Winzer, Partner, Schulen, Tourismus, Gastronomie) 8.000 €<br />

Vervielfältigung Materialien 12.000 €<br />

Präsentationsmaterial 10.000 €<br />

Durchführung Veranstaltungen (3 Jahre,<br />

je 6 Abende, je 2 Wochenenden; zudem 4<br />

Einführungs- und 8 Vertiefungsabende) =<br />

30 Abende + 12 Wochenendtage 42.000 €<br />

Summe Multiplikatoren-Schulung ca. 72.000 €<br />

Gesamt ca. 160.000 €<br />

geplante Finanzierung ca. 50 % Förderung durch Programme zur Qualifizierung<br />

ca. 50%% Eigenanteil:<br />

Eigenanteil Multiplikatorenfortbildung:<br />

Teilnehmerbeiträge 4.000 €<br />

beteiligte Gruppierungen 6.000 €<br />

Landesamt für Denkmalpflege 10.000 €<br />

GMN 16.000 €<br />

Eigenanteil Qualifikation des Servicepersonals durch Teilnehmerbeiträge<br />

und Vereinskapital.


Seite 74<br />

Projekt 12<br />

Vermarktung regionale Produkte:<br />

Aufbau von Vinotheken<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V. und GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH<br />

Ansprechpartner Frau H. Specht sowie Dipl.-Biol. Andreas Bitz<br />

Adresse<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.: Am Hafen 2, 56329 St. Goar<br />

GMN mbH, Posthof, 55422 Bacharach<br />

Telefon <strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V.: Mo – Mi – Do 8-12 Uhr Tel. 06741 / 7712<br />

GMN mbH: 06743 / 599663<br />

e-mail; homepage www.mittelrhein-momente.de<br />

posthof@gmn-mbh.de, www.mittelrheintal.de<br />

Träger und<br />

Träger: <strong>Mittelrhein</strong>-<strong>Mittelrhein</strong>-Wein e.V. und GMN mbH<br />

Projektpartner Projektpartner: Winzer aus dem <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Projektbeschreibung<br />

Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Absatzbedingungen für das typische<br />

Regionalprodukt „Wein“ durch Vermarktung. Es setzt sich aus zwei<br />

Teilprojekten zusammen, die in unterschiedlicher Trägerschaft durchgeführt<br />

werden sollen:<br />

Teil A: Förderung des Aufbaus mehrerer Vinotheken am gesamten <strong>Mittelrhein</strong><br />

Teil B: <strong>Mittelrhein</strong>-Vinothek im Posthof Bacharach als erste Maßnahme<br />

In unserer touristischen Region ist es bisher nicht möglich, an einem neutralen<br />

Ort Informationen über Wein und Winzer aus dem gesamten Anbaugebiet<br />

zu erhalten. Ebenso fehlt eine neutrale Weinverkaufsstätte, in der<br />

Weine / Sekte / Brände aus allen Weinbauregionen und Städten vertreten<br />

sind. Weinproben für den einzelnen Weinkunden sowie auch für Gruppen<br />

sollten dort möglich sein. Typische Speisen der Region passend zum Wein<br />

sowie kleine Geschenkartikel sollen das Angebot abrunden.<br />

Gäste und Bewohner des <strong>Mittelrhein</strong>tales.<br />

Anreize schaffen für die möglichen Betreiber von Vinotheken durch Unterstützung<br />

bei Aufbau und Marketing.<br />

Eine umsetzungsreife Konzeption für eine Vinothek liegt vor für das <strong>Mittelrhein</strong>-Besucherzentrum<br />

Posthof Bacharach mit zugehörigem Apostelhof-<br />

Gewölbekeller, Winandhof und Posthof-Weinberg. Darüber hinaus soll auch<br />

an anderen, von Touristen frequentierten Orten der Aufbau von Vinotheken<br />

gefördert werden.


Seite 75<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Die Fortführung des Weinbaus in der global bedeutsamen Kulturlandschaft<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal (s. Bemühungen um Anerkennung als UNESCO-Welterbe) ist<br />

zentraler Bestandteil der nachhaltigen Nutzung der einzigartigen Landschaft.<br />

Die Vinotheken sollen einen Beitrag zur Imageförderung und der Verbesserung<br />

der Absatzbedingungen schaffen.<br />

Im Posthof Bacharach bestehen besondere Chancen durch die personelle<br />

und organisatorische Anbindung der Vinothek an andere touristisch und<br />

kulturell bedeutsame Angebote in der Gastronomie (Speisen, Ausstellung,<br />

Tagungsmöglichkeiten etc.) sowie die Einbindung der Außenanlagen in den<br />

klassischen Weinbaulagen an der Wernerkapelle.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Über eine Förderung des Weinbaus (Imageförderung, Absatzmöglichkeiten)<br />

Stützung des Steillagen-Weinbaus als traditionelle und landschaftsprägende<br />

Landnutzungsform<br />

Herstellung direkter Kontakte zwischen Erzeugern und Konsumenten<br />

Zeitplanung<br />

Über den gesamten Zeitraum von 5 Jahren, Zuschüsse für die vor der Realisierung<br />

stehenden Vinothek im Posthof Bacharach in den kommenden 2<br />

Jahren.<br />

geplanter Finanzbedarf Gesamtsumme für mehrere Vinotheken ca. 150.000 €<br />

Gesamtbedarf der Maßnahme Posthof Bacharach 134.000 €<br />

Bereits investiert für Ausstattung, Konzept, Infrastruktur etc. 24.000 €<br />

Noch zu investieren in Keller 36.500 €<br />

Behindertengerechter Abgang/Lift, Weinkühltheke, Beleuchtung, Lagermöglichkeiten,<br />

Probenmöblierung, Info-Tafeln, Materialien, Werbeunterlagen<br />

Außenanlagen 73.500 €<br />

Beschattung/Regenschutz für Winandhof, Ausschilderung, Beleuchtung<br />

Reil, Regenschutz, Ausstattung große Terrasse, Aufgang in Modellweinberg<br />

/ Wernerkapelle, Ausstattung Modellweinberg (Tafeln, Geräte,<br />

Licht)<br />

Die Aufteilung der Mittel auf die anderen Projekte ist noch nicht entschieden<br />

geplante Finanzierung ca. 70 % Eigenkapital bzw. Eigenleistung<br />

ca. 30 % über Landesprogramme zur Tourismusförderung / Leader+


Seite 76<br />

Projekt 13<br />

Regionalregale als Komponente des Produktmarketings<br />

zur Stärkung der regionalen Identität<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH<br />

Ansprechpartner Dipl.-Biol. Andreas Bitz / Dipl.-Biol. Thomas Merz<br />

Adresse<br />

Posthof, 55422 Bacharach<br />

Telefon 06743 / 599663<br />

e-mail; homepage posthof@gmn-mbh.de, www.mittelrheintal.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Träger: GMN mbH<br />

Projektpartner: Aktionsbündnis ‚Tag der Regionen‘, Landwirschaftsverbände<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Projektbeschreibung<br />

Einführung von Regionalregalen zur Förderung der Regionalvermarktung,<br />

der örtlichen wirtschaftlichen Initiativen und zur Stärkung der regionalen<br />

Identität, u.a. durch Vernetzung der örtlichen Anbieter. Ziel ist der Aufbau<br />

selbsttragender und wirtschaftlich arbeitender Strukturen.<br />

Im Zuge der Auszeichnung der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal als UNESCO-<br />

Welterbestätte werden Initiativen erforderlich, um über die kommunalen<br />

Grenzen und Interessensgruppen sowie den Rhein hinweg das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

(regionale Identität) zu stärken. Auch der Gast und Verbraucher<br />

legt mehr und mehr Wert auf eine erkennbare Herkunft und Qualität<br />

der Produkte. Diese müssen dezentral erwerbbar sein.<br />

Hier bestehen aktuell nach wie vor erhebliche Defizite. Sowohl die Bewohner<br />

des <strong>Mittelrhein</strong>tals (Orientierung aus dem Tal heraus in die angrenzenden<br />

Ballungsräume) als auch die Gäste identifizieren sich bisher unzureichend<br />

mit der Region. Dies hat zahlreiche, u. a. historische Ursachen (Zersplitterung,<br />

Verwaltungsgliederung), welche aktuell zu überwinden sind. Über die<br />

einseitige Ausrichtung auf den (abnehmenden) Tourismus hinaus ist das<br />

regionale Wirtschaften zu stärken, insbesondere auch die verbliebene Infrastruktur<br />

in den Ortskernen.<br />

Ein Weg hierzu - dies zeigen vergleichbare Problemregionen wie z.B. die<br />

drei Bundesländern angehörende Region Rhön - kann über ein regionales<br />

Marketing führen. Bereits in den vergangenen Jahren wurde eine Erhebung<br />

und Publikation zu den Anbietern von Regionalprodukten durchgeführt.<br />

Gäste des <strong>Mittelrhein</strong>tals: Touristen<br />

Bewohner<br />

Interessensgruppen der Erzeuger: Winzer, Landwirtschaft, Forst,<br />

Kunst/Handwerk, Dienstleistungen (Gastronomie, Hotellerie etc.)


Seite 77<br />

geplante Maßnahmen<br />

Vorgehensweise:<br />

Ergänzende Ermittlung des Bestands, der aktuellen Entwicklung und<br />

einer Status quo-Prognose sowie von Infrastruktur, Angeboten, und<br />

Vermarktungswegen<br />

Umfrage in Gastronomie, Weinbauverband, Anbietern (auch Nebenerwerb)<br />

Aufarbeitung der Defizite (Stärke/Schwächenanalyse)<br />

Vergleich mit anderen, erfolgreichen sowie angrenzenden Regionen<br />

Ermittlung des möglichen Bedarfs und der Wirtschaftlichkeit<br />

Logo und Label für <strong>Mittelrhein</strong>tal, verknüpft mit Qualitätskriterien spezifisch<br />

für Produkte<br />

Regionalprodukte definieren/kreieren: z.B. Steilstlagenwein, Ökoprodukte,<br />

in verschiedensten Sparten (Fisch, Wild, Beweidungstiere, Feuerwein,<br />

Brände, Säfte, Backwaren, Holzprodukte aus Niederwald, Kohlenmeiler,<br />

Kräuter etc.)<br />

Neue Vermarktungswege: Regionalregale in Gastronomie, Hotellerie,<br />

Einzelhandelgeschäften, bei Winzern, zentral beliefert aus Zentrallager;<br />

Märkte, auf Schiffen<br />

Verstärkter Einsatz der Produkte in der Gastronomie<br />

Information und Bewerbung der Verbraucher/Konsumenten (Verknüpfung<br />

mit Kultur, Ereignissen, Regionalführer)<br />

Vorstellung der Ergebnisse (Fachtagung, Publikation)<br />

Umsetzung in die Praxis<br />

Einrichtung von Regionalregalen:<br />

Einrichtung und Etablierung von Regionalregalen. Diese dienen dazu,<br />

die Regionalprodukte dem Verbraucher dezentral zu präsentieren und<br />

zu verkaufen<br />

Das Regionalregal soll unverwechselbar mit einheitlicher Ausstattung<br />

und Kennzeichnung ausgestattet sein. Einheitliches Label z.B. „Gutes<br />

vom <strong>Mittelrhein</strong> – Rhine Valley products“. Als Stecksystem ist es den jeweiligen<br />

örtlichen Gegebenheiten anzupassen und zu erweitern sowie<br />

auf die Produkte einzustellen<br />

Auch die Produkte werden durch Anhänger und/oder Aufkleber entsprechend<br />

gekennzeichnet und beworben<br />

Auswahl der Produkte<br />

Immer der nächstgelegene Produzent wird gewählt, überregional bedeutsame<br />

Produkte (inkl. spez. Literatur)<br />

Alle Sparten sind vertreten, allerdings keine verderbliche Frischware:<br />

Wein, Sekt, Essig, Brände, Likör, Säfte, Marmeladen/Gelee, Honig, Met,<br />

Schinken, haltbare Wurstwaren, Käse, Forellen, Wild, Getreide, Schiefer,<br />

Publikationen<br />

Zentrale Zusammenführung, Lagerhaltung, Preisauszeichnung, Kennzeichnung<br />

Wöchentliche Auslieferung in links- und rechtsrheinischer Tour und<br />

gleichzeitige Aufnahme ausgegangener Produkte beim Produzenten


Seite 78<br />

geplante Maßnahmen Preisgestaltung<br />

Aufpreismodell. Die hochwertigen Produkte werden gegenüber dem<br />

Standard-Abgabepreis des Produzenten mit einem Aufschlag versehen,<br />

um einen Anreiz zum Direktkauf beim Produzenten zu schaffen<br />

Die Standorte erhalten für Standplatz und Kassieren etc. einen umsatzgestaffelten<br />

Anteil<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

dezentral in verschiedenen Orten des <strong>Mittelrhein</strong>tals an ca. 110 verschiedenen<br />

Punkten<br />

Auswahl der ca. 110 Standorte von Regionalregalen<br />

Hotels / Gastronomiebetriebe 50<br />

Ca. 7 Burgen, 3 Jugendherbergen 10<br />

Bio- und Regionalläden (ca. 5) 5<br />

Tourist-Informationen, Zentren etc. 8<br />

Ketten, Einzelhandel 20<br />

Tankstellen, Rastplätze 10<br />

Sonstige 7<br />

Das Lager in Bacharach und die Koordination vom <strong>Mittelrhein</strong>-<br />

Besucherzentrum aus gewährleistet eine erfolgreiche und dauerhafte Abwicklung.<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Die einzigartige Kulturlandschaft des Oberen <strong>Mittelrhein</strong>tals ist das Ergebnis<br />

der jahrhundertelangen landschaftsgerechten Nutzung durch den<br />

Menschen. In unserer globalisierten Warenwirtschaft haben es die landund<br />

forstwirtschaftlichen Erzeuger wie auch die Handwerker aus dem<br />

klein- und reichstrukturierten <strong>Mittelrhein</strong>tal sehr schwer, im Wettbewerb<br />

mit Konkurrenten zu bestehen, die in anderen Regionen unter wesentlich<br />

günstigeren Bedingungen produzieren können.<br />

Im Gegensatz dazu ist zur Erhaltung und verantwortungsvollen Weiterentwicklung<br />

der Kulturlandschaft gerade die Fortführung der traditionellen<br />

Wirtschaftsformen unerlässlich.<br />

Nur durch eine verbesserte Regionalvermarktung lassen sich Wettbewerbsnachteile<br />

vermindern und eine regionale Wertschöpfung fördern.<br />

Regionale Vermarktung vermeidet zugleich Transportwege und dient<br />

auch in diesem Zusammenhang der Nachhaltigkeit.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Verbesserung der Identifikation der Bewohner des Tals mit ihrer Heimat<br />

Stärkung der regionalen Wirtschaftspartner und Wirtschaftskreisläufe<br />

Zeitplanung Bis Oktober 2002 Durchführung der vorbereitenden Arbeiten<br />

6. Oktober 2002 Teilnahme am bundesweiten ‚Tag der Regionen‘ mit<br />

Vorstellung des Regionalregals<br />

ab Herbst 2002 Einrichtung der Regionalregale vor Ort


Seite 79<br />

geplanter Finanzbedarf Finanzielle Erfordernisse<br />

Gesamt 282.000 €<br />

Bereits investiert 4.000 €<br />

Konzeptionen, Erhebungen 2.000 €<br />

Führer, Faltblatt etc. 2.000 €<br />

geplante Finanzierung<br />

Noch zu investieren 278.000 €<br />

Recherchen, Erhebungen 100 Ah à 42 EURO 4.200 €<br />

Fahrkosten, Büro, Nebenkosten 6.800 €<br />

Ausstattung, Ausbau Lager, Infrastruktur 20.000 €<br />

EDV, Rechnungswesen, Verwaltungsaufbau 15.000 €<br />

Transportfahrzeug, Auslieferung 25.000 €<br />

110 Regionalregale à 1.700 € 187.000 €<br />

Werbeunterlagen, Logo, Aufkleber, Anhänger,<br />

Messe, Märkte 20.000 €<br />

Gedeckt werden sollen die Kosten der Start- und Anlaufphase von ca. 2<br />

Jahren. In dieser Zeit werden die sonstigen Personalkosten i.W. bereits<br />

durch Erträge erwirtschaftet.<br />

ca. 80 % Eigenmittel, Anteil am Verkaufserlös,<br />

ca. 20 % Fördermittel zur Produktvermarktung / Leader+


Seite 80<br />

Projekt 14<br />

Plattform für Werbung im Ausland vornehmlich in<br />

Frankreich, England, Irland, Norwegen und Italien<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Touristikgemeinschaft im Tal der Loreley<br />

Ansprechpartner Claudia Schwarz<br />

Adresse<br />

Heerstraße 86, 56329 St. Goar<br />

Telefon 06741 / 383<br />

e-mail; homepage Talderloreley@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Touristikgemeinschaft im Tal der Loreley<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektbeschreibung<br />

In Zusammenarbeit mit den Regionen rund um den Flughafen Hahn (Tal<br />

der Loreley, Hunsrück, Nahe, Mosel und Eifel) soll eine intensive Bearbeitung<br />

ausgewählter Quellmärkte erfolgen<br />

Erhöhung der Besucherquoten im Rheintal<br />

Hier werden England, Frankreich, Irland, Norwegen und Italien als<br />

Märkte favorisiert<br />

Französische, irländische, norwegische, italienische Reisewillige; Individualisten<br />

und Gruppen<br />

Fluggäste von RyanAir<br />

Begünstigte: touristische Leistungsträger; Region<br />

geplante Maßnahmen Promotion der Region (Imageanzeigen)<br />

Positionierung des Angebotes (Produktanzeigen)<br />

Verkaufsfördung/Messebesuch in den Quellmärkten und<br />

Mailings an Reiseveranstalter<br />

Internetpräsentation in der jeweiligen Landessprache<br />

Herausgabe von Prospekten und Werbematerial in den jeweiligen Heimatsprachen<br />

Ausarbeitung von Pauschalangeboten für den Aufenthalt am <strong>Mittelrhein</strong><br />

und in der näheren Umgebung<br />

Werbewirksame Auftritte im Ausland<br />

Schaffen von Präsentationsmöglichkeiten (zum Beispiel im Flughafen<br />

Hahn)<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Tourismusbüro St.Goar (Zentrale / Koordinierungsstelle). Ausländische<br />

Zielgebiete (England, Frankreich, Irland, Norwegen, Italien)<br />

Flughafen Hahn<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Aufbau von neuen Märkten und Intensivierung der bisherigen Aktivitäten;<br />

zukunftsweisende Aktionen<br />

Zusammenarbeit mit anderen Regionen<br />

Nutzung der englischen Internetpräsentation für alle englischsprachigen<br />

Märkte<br />

Imagepflege, bessere Auslastung des touristischen Angebots


Seite 81<br />

Zeitplanung Juli 2002 Fertigstellung Werbe-Konzepte<br />

August 2002 Druck von Werbeprospekten und Ausarbeitung von Pauschalangeboten<br />

für ausländische Gruppen<br />

September bis Oktober 2002 1. Werbeaktionen im Ausland. Dabei Kontaktaufnahmen<br />

mit Reiseveranstaltern und Presse-Multiplikatoren und<br />

Schalten von Werbeanzeigen<br />

Frühjahr 2003 Werbeaktionen Teil 2 Teilnahme an traditionellen Messen<br />

im Ausland<br />

geplanter Finanzbedarf<br />

Eigenanteil Träger<br />

275.000,- €, davon<br />

96.250,- € Touristikgemeinschaft Im Tal der Loreley<br />

geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil des Trägers (96.250 €)<br />

65 % Zuschüsse aus Programmen der Tourismusförderung


Seite 82<br />

Projekt 15<br />

Wanderführer<br />

Rhein-Burgen-Wanderführer<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal. e.V.<br />

Ansprechpartner Dr. Rönneper<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Träger: Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Partner: Touristikgemeinschaft „Im Tal der Loreley“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektbeschreibung<br />

Ein moderner Wanderführer für den neuen Rhein Burgen Wanderweg<br />

Karten<br />

Mehrsprachig<br />

Mit ausführlicher Routenbeschreibung, Darstellung der natürlichen und<br />

kulturellen Monumente der Region.<br />

Touristen<br />

Unternehmen des Fremdenverkehrsgewerbes<br />

geplante Maßnahmen Texterstellung mit Routenbeschreibung,<br />

Kartendarstellung<br />

Verlag und Vertrieb<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit, Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung 2004<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

geplanter Finanzbedarf 30.000,- €<br />

Eventuell verknüpft mit neuem online UMTS Handy Lotsensystem<br />

Erhöhtes Gästeaufkommen<br />

geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil durch Anzeigen und Sponsoren<br />

65 % Zuschuss aus Tourismusförderung


Seite 83<br />

Projekt 16<br />

Kulturlandschaftsgärtnerei<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal - GNOR<br />

Ansprechpartner Peter Sound, Dr. Rönneper<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Städte und Gemeinden, Kreisverwaltungen<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Pflege und Gestaltung der fortbestehenden Kulturlandschaft wird aus<br />

Gründen des Naturschutzes und der landschaftsästhetischen Bedeutung für<br />

den Fremdenverkehr nicht allein aus den wirtschaftlichen Nutzungen des<br />

Weinbaus oder der Landwirtschaft gesichert werden können. Wesentliche<br />

Elemente der Kulturlandschaft: offene Hänge, markante Felsformationen<br />

und historische Weinbergmauern können in einer angemessenen Weise nur<br />

erhalten werden, wenn regelmäßige Pflege und Gestaltungsmaßnahmen<br />

realisiert werden.<br />

Dafür soll in der Region eine einheitliche Landschaftsgärtnerei (auch als<br />

Zweckverband möglich) aufgebaut werden, die nach den Vorgaben des<br />

Naturschutzes und landschaftsästhetischen Kriterien das Bild der Kulturlandschaft<br />

sichert und gestaltet.<br />

Die Landschaftsgärtnerei nimmt Aufgaben war, die bereits heute von den<br />

Gemeinden und den Biotopbetreuern der Kreise ausgeführt werden. Diese<br />

Aufgaben werden ergänzt durch die Ergebnisse aus dem E+E Vorhaben und<br />

sichern somit die Fortführung der begonnenen Arbeiten.<br />

Landwirtschaftsbetriebe und Winzer, die die Offenhaltung durchführen. Zusätzliche<br />

Beschäftigungsprojekte für die Erhaltung spezieller Bereiche wie<br />

Trockenmauern, Felsformationen oder naturnaher Uferbereiche in einer<br />

Landschaftsgärtnerei.<br />

Gründung einer Gesellschaft oder eines Zweckverbandes der Städte und<br />

Gemeinden im <strong>Mittelrhein</strong>tal mit den o.a. Aufgaben. Sicherung und Sanierung<br />

der Weinbergsmauern im Umfeld historischer Ensembles als Einstiegsprojekt.<br />

Ganze Region<br />

Sicherung der Biotope, Gestaltung des Landschaftsbildes<br />

Einheitliche Realisierung landschaftspflegerische Maßnahmen in einem<br />

übergemeindlichen Zweckverband<br />

Steigerung der touristischen Attraktivität, Verbesserung der Lebensqualität<br />

auch für die Einwohner. Sicherung des Naturschutzes.


Seite 84<br />

Zeitplanung<br />

Einrichtung Zweckverband ca 3 Jahre, dann dauerhaft<br />

geplanter Finanzbedarf 300.000,- €<br />

Personalkosten für den Aufbau des Zweckverbands<br />

Sachkosten für Material / Räumlichkeiten<br />

Kosten für beispielhafte Sicherung und Sanierung der Weinbergsmauern<br />

im Umfeld historischer Ensembles<br />

geplante Finanzierung 35 % aus Mitteln derStädte, Gemeinden, Kreise<br />

65 % Zuschüsse aus Mitteln der Landespflege


Seite 85<br />

Projekt 17<br />

Innovative und wertschöpfungssteigernde Niederwaldnutzung<br />

zur Holzkohlegewinnung<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Selva - Büro für Waldwirtschaft und ökologische Planung<br />

Ansprechpartner Martin Redmann<br />

Adresse<br />

Mittelstraße 3a, 56154 Boppard - Oppenhausen<br />

Telefon 06742 / 804884<br />

e-mail; homepage selva-redmann@t-online.de;<br />

Träger und Projektpartner<br />

Verein zur Förderung des Haselhuhns e.V. (neu zu gründen)<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Projektbeschreibung<br />

Ziele:<br />

Erhalt des Niederwalds durch zeitgemäße Nutzung<br />

Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einem dicht besiedelten Raum<br />

Schutz und Förderung von Rote-Liste-Arten (insbesondere Haselhuhn)<br />

Gewährleistung von Bodenschutz, Bewahrung des Landschaftsbildes<br />

Planungsziele der Regionalplanung:<br />

"Der Niederwald soll als eine die <strong>Mittelrhein</strong>landschaft mitprägende, älteste<br />

systematisch und nachhaltig betriebene, weltweit einzigartige Kulturform der<br />

Waldbewirtschaftung erhalten bleiben. Es bedarf zu seiner Erhaltung und<br />

Revitalisierung nach fünfzig Jahres fehlender Behandlung einer umfassenden<br />

Pflege"(Raumanalyse <strong>Mittelrhein</strong>tal – Managementplan zum Antrag für<br />

die Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tales in die Welterbeliste der UNESCO, 2001,<br />

S. 45)<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Beschäftigungswirkung:<br />

In dem von Arbeitsrückgang geprägten Arbeitsfeld „Forstwirtschaft“<br />

durch Wiedereinführung regelmäßiger Bewirtschaftung jahrzehntelang<br />

ungenutzter, ehemaliger Niederwälder und durch Wiedereinführung der<br />

traditionell verbreiteten Holzkohleherstellung mit moderneren Verfahren<br />

Zusätzlich durch Optimierung eines modernen Holzernteverfahrens für<br />

die Steillagen (Entwicklungsarbeit)<br />

Durch Führungen für Interessierte ist eine geringfügige Beschäftigungswirkung<br />

im Tourismusbereich möglich<br />

<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />

Be- und Anwohner<br />

Je nach Lage zu Wegen, Straßen und Bahnstrecken profitieren die Verantwortlichen<br />

von verbesserter Verkehrssicherheit.<br />

Waldarbeiter


Seite 86<br />

geplante Maßnahmen Entwicklung eines effizienten Holzerntesystems durch Adaption vorhandener<br />

technischer Instrumente<br />

Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes „Reaktivierung der Niederwaldnutzung<br />

durch Einsatz moderner Holzerntetechnologie und Steigerung<br />

der Wertschöpfung"<br />

Entwicklung eines Marketingkonzeptes für Holzkohle und Lohrinde (zum<br />

Gerben von Leder)<br />

Flächenauswahl im gesamten <strong>Mittelrhein</strong>tal in Kooperation mit der<br />

Forstwirtschaft und der Landespflege, Festlegung eines Einsatzplanes<br />

Durchführung von Niederwaldhieben, Gewinnung von Lohrinde, Verkohlung<br />

des Holzes, parallel touristische Führungen<br />

Vermarktung von Holzkohle und Lohrinde<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

gesamtes <strong>Mittelrhein</strong>tal mit Schwerpunkt auf den Bereichen mit Haselhuhnvorkommen,<br />

daneben auch für das Landschaftsbild wichtige und besonders<br />

von Erosion bedrohte Flächen<br />

Meiler sowie Erntegeräte sind mobil<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Seit Jahrzehnten wird der Niederwald großflächig nicht mehr als solcher<br />

genutzt. Konsequenzen sind der Verlust wertvoller Lebensräume die Veränderung<br />

des Landschaftsbildes die Nichtnutzung nachwachsender Rohstoffe<br />

undder Verlust einer historischen Waldnutzungsform.<br />

Zusätzlich kann die Nichtnutzung oder Überführung in Hochwald auf bestimmten<br />

Standorten zu Bodenschutzproblemen führen. Die Nachhaltigkeit<br />

der Waldfunktionen ist NICHT gewährleistet.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Sicherung von seltenen Lebensräumen für Flora und Fauna, Umsetzung<br />

und Ergänzung bestehender Naturschutzziele<br />

Erhalt des Landschaftsbilds<br />

Schutz vor Bodenerosion<br />

Waldnutzung und Waldpflege<br />

Nutzung des endogenen Potenzials (Rohstoff Holz)<br />

Zeitplanung Mai 2002 Verein gründen<br />

Juni 2002 Wirtschaftsplan erstellen, Auswahl der ersten Flächen<br />

ab Juli 2002 Entwicklung eines effizienten Holzerntesystems und Umsetzungskonzepts<br />

Aug. 2002 Beauftragung des Marketingkonzepts<br />

Sept. 2002 Beginn des ersten Hiebs


Seite 87<br />

geplanter Finanzbedarf Kosten für<br />

Projektleitung und Verwaltung 9.120,- € p.a.<br />

Gerätekosten und Lager 27.800,- €<br />

Vermarktungskonzept und –material einmalig 8.500,- €<br />

sowie 3.500 Euro p.a.<br />

Zuschuss zu laufenden Personal- und Sachkosten<br />

je nach Steilheit und Erschließung<br />

750,- bis 1.500,- €/ ha<br />

Evaluation, ornithologische Begleitstudie 7.500 €<br />

Den Kosten stehen Einnahmen in Höhe von durchschnittlich ca. 2.500 € aus<br />

dem Verkauf der Holzkohle und der Lohe gegenüber.<br />

Nach erhöhten Anlaufkosten für die Optimierung der Holzerntegeräte und<br />

das Marketingkonzept sind Zuschüsse in Höhe bis ca. 1500 € pro ha nötig.<br />

Nach Erfahrungen bei ähnlichen Projekten an der Mosel sind Erschließung<br />

für die Holzgewinnung und die Steilheit die entscheidenden Kostenfaktoren.<br />

Gelingt es, die Holzerntekosten durch geeignete Erntesysteme deutlich zu<br />

verringern, können die Zuschüsse pro entsprechend ha gesenkt werden. Ein<br />

"Selbstläufer" im Sinne einer kostendeckenden Bewirtschaftung wäre aus<br />

ökonomischer Sicht wünschenswert, ist jedoch vermutlich nicht erreichbar,<br />

da Steil- und Steilstlagen mit sehr unterschiedlicher Erschließung bewirtschaftet<br />

werden sollen.<br />

Bei einem Gesamtvolumen von 174.900,- € können ca. 80 ha Niederwald in<br />

5 Jahren bewirtschaftet werden.<br />

geplante Finanzierung Eigenkapital durch Vereinsmitglieder bzw. Spenden, Einbringen vorhandener<br />

Geräte und Materialien sowie Eigenleistungen


Seite 88<br />

Projekt 18<br />

NATURA 2000 - ein Netz von Kultur- und Naturlandschaften<br />

entdecken und erleben<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

FÖA Landschaftsplanung / Stadt-Land-plus<br />

Ansprechpartner Dr. Jochen Lüttmann / Dipl.-Ing. Martin Schorr/ Thomas Zellmer<br />

Adresse Auf der Redoute 12, Trier Rhein-Mosel-Str.3, Boppard<br />

Telefon 0651 / 91048-0 06742 / 8780-0<br />

e-mail; homepage Foeatrier@aol.com thomas.zellmer@stadt-land-plus.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Trägerverein (mögl. "Im Tal der Loreley"),<br />

Projektpartner: <strong>Mittelrhein</strong>-Tourismus, Naturschutzverbände u. a.<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Projektbeschreibung<br />

Ziele:<br />

Nachhaltige Nutzung der NATURA 2000 - Gebiete am <strong>Mittelrhein</strong> durch<br />

Absicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus<br />

Stärkung der positiven Identifikation bzw. emotionalen Bindung mit den<br />

NATURA 2000 - Gebieten am <strong>Mittelrhein</strong> mit Erlebnisangeboten, die<br />

Naturerleben mit Kunst/Kultur und Genuss verbinden<br />

Auch in den FFH-Gebieten soll eine nachhaltige Entwicklung durch unmittelbare<br />

Einbindung interessierter Kreise aus der Bevölkerung und der örtlichen<br />

Wirtschaft realisiert werden. Zahlreiche win-win-Situationen sind denkbar,<br />

die sich mit den fachlichen Anforderungen an das Gebietsmanagement nach<br />

Art. 6 der FFH-Richtlinie in Übereinstimmung bringen lassen.<br />

Ein Ziel des Gebietsmanagements - neben naturschutzfachlichen und wirtschaftlichen<br />

- sollte die Herstellung einer emotionalen Bindung breiter Bevölkerungskreise<br />

an die NATURA 2000-Gebiete sein. Dies lässt sich am leichtesten<br />

erreichen, wenn die Gebiete unmittelbar mit allen Sinnen erlebt werden.<br />

Umsetzungselemente sollen sein:<br />

1. In NATURA - Schutzgebieten Unterwegs - Erleben und genießen<br />

(Geführte) Erlebnis- Wander- und Radtouren für verschiedene Zielgruppen<br />

(Einheimische, Kinder/Jugendliche, Rad- und Wandertouristen, Senioren,<br />

Behinderte) in die Gebiete.<br />

In Betracht kommen auch spezielle Jugendfreizeiten bzw. Jugendaustauschprogramme<br />

mit solchen Gebieten, die im Netz NATURA 2000 europaweit<br />

vernetzt sind.<br />

Eine besondere Qualität können diese Touren dadurch bekommen, dass<br />

neben der Vernetzung mit bestehenden Touren- und Hotellerie-<br />

/Gastronomieangeboten v.a. Einheimische als Gästeführer gewonnen werden,<br />

die aufgrund ihres Berufes oder ihres persönlichen Interesses eine<br />

besondere Bindung an die jeweilige (Kultur-) Landschaft haben. Durch entsprechende<br />

Schulungen können vorhandene Kenntnisse thematisch vertieft


Seite 89<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

werden. Durch eine solche Ausbildung bzw. Teilzeitbeschäftigung können<br />

insbesondere die Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen vor Ort erweitert<br />

werden.<br />

In Kooperation u.a. mit den örtlichen Jugendherbergen könnte ein spezielles<br />

Programm für den internationalen Jugendaustausch entwickelt werden.<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

2. NATURA-Gebiete mit dem Blick des Malers erleben<br />

Gängigerweise werden zur Bewerbung von touristischen Destinationen Fotos<br />

verwendet. Nicht selten hat man als Betrachter im Falle von Fotos jedoch<br />

den Eindruck, alles schon einmal gesehen zu haben. Anders ist es, wenn<br />

man die Charakteristika einer Landschaft in einem gemalten Bild oder einer<br />

Strichzeichnung selbst festgehalten hat oder auch durch Betrachtung sich<br />

mit dieser auseinandersetzt. Stimmungen sind in gemalten Bildern oftmals<br />

viel erlebbarer und Bindungen zum abgebildeten Objekt entstehen in weit<br />

stärkerem Maß.<br />

Mit speziell ausgerichteten Kursen/ Seminaren wird künstlerisch interessierten<br />

Menschen die Möglichkeit geboten, sich kreativ mit der Landschaft und<br />

einzelnen Naturelemente auseinanderzusetzen und sich selbst und über die<br />

Ausstellung ihrer Arbeit auch anderen neue Perspektiven und andere Naturerlebnisse<br />

zu vermitteln. Das so entstandene Material kann bei Verwendung<br />

in Bildmaterialien der Tourismuswerbung eigene Akzente setzen (z.B.<br />

eigene Jahreskalender mit entsprechenden Motiven etc.) und den Künstlern<br />

entsprechende Anerkennung verschaffen.<br />

Entsprechende Kurse fördern auch einen Qualitätstourismus am Mittlerhrein.<br />

Weiterhin wäre die Vergabe an Jahresstipendien an ausgewählte Künstler<br />

denkbar, mit der Verpflichtung sich in ihrem künstlerischen Schaffen auch<br />

mit dem Natura 2000 - Gebiet auseinanderzusetzen und die Ergebnisse den<br />

Förderern zur Verfügung zu stellen.<br />

Vorhandene Pauschalangebote beziehen sich ausschließlich auf das Malen<br />

bekannter Motive (Burgen, Stadtbilder):"Auf den Spuren der Rheinromantiker",<br />

"Mit Turner durch das Loreleytal".<br />

Beschäftigungswirkung:<br />

Neuerschließung von zusätzlichen Zielgruppen des <strong>Mittelrhein</strong>-Tourismus,<br />

Ergänzung der Angebotspalette der Destination <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />

Frauenförderung: als Durchführende und selbständige Veranstalter kommen<br />

wegen des Projektcharakters und der Möglichkeit der Arbeit vor Ort und der<br />

freien Zeitgestaltung insbesondere auch Frauen in Betracht.<br />

Festigung/Ergänzung der Beschäftigung/Einkommen in Gastronomie, Führungen<br />

/ Seminar- Angebote<br />

<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher, i.e. Naturreisende und Kunstinteressierte<br />

Be- und Anwohner (insbes. Kunst- und naturinteressierte Frauen)<br />

Tourismus (Gastronomie, Hotellerie, Gästeführer)<br />

örtliche Künstler


Seite 90<br />

geplante Maßnahmen Entwurf eines Organisations- und Geschäftsplanes<br />

Werbung von Kooperationspartnern (Gastronomie, Führer (Biologen,<br />

Geographen, Heimatforscher, örtliche Kulturschaffende ...)<br />

Entwicklung qualifizierter (touristischer) Angebote für die angestrebten<br />

Zielgruppen (Einheimische, Touristen): Erarbeitung von Touren, Vernetzung<br />

mit sonstigen Angeboten (Gastronomie, regionales Gewerbe,<br />

ÖPNV, Kultur), Prüfung auf Verträglichkeit mit den Natura 2000-<br />

Schutzgebietszielen, Nachhaltigkeitsprüfung<br />

Bewerbung (Flyer, Internet, Pressearbeit/-infos), Organisation und<br />

Durchführung ausgewählter erster Angebote über 2 - 3 Jahre<br />

Evaluierung.<br />

Ort der geplanten gesamtes <strong>Mittelrhein</strong>tal mit Schwerpunkt auf FFH-Gebieten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Lebendige Präsentation des Schutzgebietsystems NATURA 2000. Die Mitarbeit<br />

und Aufmerksamkeit von vielen Menschen und die Wahrnehmung von<br />

Beschäftigungseffekten steigert direkt den Selbstwert der "Schutzgebietsregion<br />

<strong>Mittelrhein</strong>" und ihrer Bewohner und trägt zur Identifikation mit den NA-<br />

TURA 2000 - Gebieten bei.<br />

Fokussierung der Wahrnehmung der NATURA - Gebiete auf Potenziale<br />

nachhaltiger Nutzung, Akzeptanzsicherung für das NATURA 2000 - Netz.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Akzeptanzsicherung in Großschutzgebieten<br />

Darstellung des touristischen Potenzials und der Arbeitsmarkteffekte der<br />

Gebiete des NATURA 2000 - Netzes als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Zeitplanung Juni/Juli/Aug. 2002 Konzeptentwicklung / Organisation; Partner gewinnen<br />

Bis Ende 2002 Entwicklung der Angebote / Bewerbung<br />

Oster(ferien) 2003 erstmalige Durchführung ausgewählter Programme<br />

Bis Ende 2004 Durchführung, Angebotsergänzung und Evaluierung<br />

geplanter Finanzbedarf Kosten über 3 Jahre ca. 172.000,- € i.e.<br />

Kosten für Organisation und Durchführung ausgewählter erster Angebote<br />

über 2 - 3 Jahre (Zuschuss)<br />

Koordinations-, Entwicklungs- und Geschäftsführungsaufwand (Personal-<br />

und Sachkosten):<br />

Entwicklung qualifizierter (touristischer) Angebote für die angestrebten<br />

Zielgruppen (Einheimische, Touristen): Erarbeitung von Touren, Vernetzung<br />

mit sonstigen Angeboten (Gastronomie, regionales Gewerbe,<br />

ÖPNV), Prüfung auf Verträglichkeit mit den Natura 2000-<br />

Schutzgebietszielen, Nachhaltigkeitsprüfung<br />

Vermarktung (Entwicklung und Druck Flyer, Darstellung des Angebotes<br />

im Internet, Pressearbeit/-infos)<br />

Mitarbeiterhonorare (Gästeführer, Schulung der Gästeführer, Künstlerstipendium)<br />

Evaluierung


Seite 91<br />

geplante Finanzierung Projektförderung EAGFL / EREF (Tourismusförderung im ländlichen<br />

Raum, Pläne und Maßnahmen für das Management in NATURA 2000<br />

Gebieten)<br />

Kulturförderung<br />

internationale Jugendförderung<br />

Im Projekt erwirtschaftetes Eigenkapital (Gewinn)<br />

80 % Zuschuss aus Mitteln des Minister für Umwelt und Forsten RLP<br />

20 % Eigenanteil der Träger


Seite 92<br />

Projekt 19<br />

Rheinuferbefestigung St.Goar<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Stadt St.Goar<br />

evtl. Ansprechpartner Stadtbürgermeister Walter Mallmann<br />

Telefon 06741 / 1643<br />

e-mail; homepage walter.mallmann@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Stadt St.Goar<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Steigerung der Attraktivität des vielbesuchten Rheinterrains gegenüber<br />

der Loreley und vor dem traditionellen Aal- und Salmfischfanggebiet im<br />

Rhein<br />

Schaffen von Ruhebänken / Ruhenischen entlang der Rheinuferpromenade<br />

mit Blick auf den Loreleyfelsen und der Rheinschifffahrt<br />

evtl. Zielgruppe / Begünstigte<br />

Rheintaltouristen<br />

Be- und Anwohner<br />

Campingplatzbesucher<br />

geplante Maßnahmen Wege- u. Banknischenfläche / Verbundpflaster<br />

Einbau von Ruhenischen mit Sitzgelegenheiten<br />

Anpflanzung von landschaftstypischen Bäumen<br />

Idyllische Beleuchtung entlang der Wegtrasse einschl. Verkabelung<br />

Anmerkung:<br />

Alle Maßnahmen benötigen besonderen Planungsbedarf hinsichtlich der<br />

jährlichen Hochwassersituation.<br />

Ort der geplanten Linkes Rheinufer / Stadtteil St.Goar-Loreley / Rheinkilometer 554,3 bis 555,5<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit, Verbesserter Uferrandschutz<br />

Innovation<br />

Schutz vor Ausspülungen bei Hochwassern<br />

Verringerung der Kostensituation Hochwasserschäden<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Steigerung der Aufenthaltsdauer der Touristen<br />

Zeitplanung August 2003 Planung / Genehmigungsverfahren<br />

Baumaßnahmen in den Wintermonaten nach Schließung des Campingplatzes<br />

Bepflanzung Frühjahr 2004<br />

Durch Hochwasser könnte es zu Zeitverzögerungen kommen<br />

geplanter Finanzbedarf 169.000,- €<br />

geplante Finanzierung EU-Anteil 32,50 % = 54.925,00 €<br />

Anteil Land 32,50 % = 54.925,00 €<br />

Eigenanteil des Träger 35 %


Seite 93<br />

Projekt 20<br />

Gestaltung des Rheinufers in Kestert<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Ortsgemeinde Kestert<br />

Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Loreley, E. Gabel<br />

Adresse<br />

Postfach 11 20, 56342 St. Goarshausen<br />

Telefon 06771 / 919-118<br />

e-mail; homepage vg.loreley@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Ortsgemeinde Kestert<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Projektbeschreibung<br />

Aufwertung des Erscheinungsbilds des Rheinufers,<br />

Schaffung von Retentionsraum<br />

Anlegen einer multifunktional nutzbaren Freifläche und Liegewiese, die<br />

zum Verweilen und aktiven Betätigen einlädt<br />

Einwohner und Besucher<br />

Anlieger des Rheins<br />

2 Teilabschnitte:<br />

Teil 1: Schaffung von Retentionsraum durch Abtragen der vorhandenen<br />

Erdmassen und Anlage einer ebenen, multifunktional nutzbaren Freifläche<br />

Teil 2:. Schaffung einer Grünfläche mit Liegewiese mit der Möglichkeit<br />

verschiedener Ballspiele, Ufergestaltung (Bepflanzung und Möblierung)<br />

Die neu geschaffene Fläche soll durch Anlage der fußläufigen Verbindung<br />

an den Ort angebunden werden.<br />

Rheinufer bei Kestert vom südlichen Ortseingang bis zum Schiffsanleger<br />

Die noch in den Anfängen befindlichen Ideen und Vorstellungen sollen in<br />

einem eigens dafür geschaffenen "Ausschuss", bestehend aus Mitgliedern<br />

unterschiedlicher Bevölkerungs- und Altersgruppen, entwickelt werden. Diese<br />

Form der Einbindung der Bevölkerung in Planung und Umsetzung wird<br />

als geeignete Form angesehen, die nötige Akzeptanz zu schaffen und Verbesserung<br />

der Hochwassersituation<br />

positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild,<br />

Wiederherstellung der Anbindung des Ortes an den Rhein,<br />

Schaffung eines Wir-Gefühls durch gemeinsame Planung und Umsetzung<br />

Umsetzung in 2003 und 2004 geplant


Seite 94<br />

geplanter Finanzbedarf Herrichten der Grünflächen ca. 45.000 €<br />

Anlage der fußläufigen Verbindung einschl. der Zugänge ca. 60.000 €<br />

Möblierung ca. 35.000 €<br />

Bepflanzung ca. 10.000 €<br />

Summe ca. 150.000 €<br />

geplante Finanzierung 60 % über Programme des Ministerium für Umwelt und Forsten und /<br />

oder Dorferneuerung bzw. EU<br />

40 % Eigenanteil der Ortsgemeinde, in weiten Teilen durch Eigenleistung<br />

der Bevölkerung


Seite 95<br />

Projekt 21<br />

Beseitigung und Verwertung der Hybridpappeln<br />

an der Loreley<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, VG Loreley<br />

Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Kern<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal – Verbandsgemeinde Loreley, Ortsgemeinde Kaub<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Die dominante Baumgruppe der standortfremden Hybridpappeln zwischen<br />

B 42 und Fluss am Fuß der Loreley soll beseitigt und durch<br />

standortgerechten Bewuchs ersetzt werden<br />

Aus den gefällten Bäumen kann ein Floss gezimmert werden, welches<br />

für begrenzte Zeit als Gierfähre zwischen der Stadt Kaub und dem<br />

Pfalzgrafenstein verkehren kann<br />

Demonstration alter Schifffahrtstechniken<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Touristen<br />

geplante Maßnahmen Fällen der Pappeln<br />

Neupflanzung<br />

Bau eines Floßes, Verankerung im Kauber Wasser<br />

Nutzung als Fähre für die Besucher des Pfalzgrafenstein<br />

Ort der geplanten St. Goarshausen – Kaub<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit, Gestaltung der Landschaft mit standortgerechten Bewuchs,<br />

Innovation<br />

Einsatz der Gierfähre als umweltfreundliches Transportmittel, da die<br />

Strömung genutzt wird, keine zusätzliche Energie erforderlich ist<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

ca. 2 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf Beseitigung des Bewuchses<br />

und Ausrichtung der Stämme<br />

Neupflanzung<br />

Einrichtung Floßbaustelle<br />

Bau des Floßes<br />

Aufbauten für Sicherung<br />

Personentransport<br />

Transport nach Kaub, Signalanlagen<br />

Verankerung im alten Wasser<br />

Gesamtkosten ca. 130.000,- €


Seite 96<br />

geplante Finanzierung Landschaftspflege<br />

Tourismusförderung<br />

Schifffahrt


Seite 97<br />

Projekt 22<br />

Funktionale Wiederherstellung der eingedeichten Retentionsfläche<br />

Haus Peterspay<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Stadt Boppard<br />

Ansprechpartner Stadt Boppard / GNOR – P. Sound<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 806 436<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de,<br />

Träger und Projektpartner<br />

GNOR / Stadt Boppard<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe und Begünstigte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektbeschreibung<br />

Aufwertung der <strong>Mittelrhein</strong>ischen Flusslandschaft. Wiederherstellung<br />

der nördlich des Campingplatzes Sonneneck beginnenden und an der<br />

Kreisgrenze endenden Retentionsraums<br />

Rückbau und Renaturierung kleiner Bereiche des Rheindeichs sowie<br />

Teile der Fläche zur Ermöglichung des freien Zu- und Abflusses bei<br />

Hochwasser Situationen<br />

Wiederherstellung eines Retentionsraums<br />

Aufstellen einiger Informationstafeln<br />

Aufwertung des Campingplatzes<br />

Beseitigung periodischer Mückenplagen durch stehendes Wasser<br />

sowie Fischbrut<br />

Kultur- und naturinteressierte Touristen (Rad- , Wander-, Camping<br />

und Schiffstouristen)<br />

Anwohner / Campingplatz / Stadt Boppard<br />

Geplante Maßnahmen Teilweise Rückbau des Rheindeichs<br />

Informationstafeln zur Kultur- und Naturlandschaft sowie der Stadt<br />

Boppard<br />

Entfernung von Dreck und Unrat<br />

Anlage einer Gewässerverbindung (Bucht bzw. Altarm)<br />

Standort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Innovation<br />

Kreis Rhein-Hunsrück / Stadt Boppard<br />

Gemarkung 1 / Flurstück Nr. 1-462-24<br />

Im Besitz der Bundesrepublik Deutschland<br />

Seit Jahrzehnten wird der <strong>Mittelrhein</strong> durch Bebauung seines Retentionsraums<br />

eingeengt.<br />

Konsequenzen sind<br />

Der Verlust fast aller Retentionsräume<br />

Der Verlust des ursprünglichen Landschaftsbildes<br />

Beseitigung von Reproduktionsstätten vieler Tierarten


Seite 98<br />

Erwartete Synergieeffekte<br />

Wiederherstellung eines Retentionsraums<br />

Sicherung eines bedrohten Lebensraums für Flora und Fauna<br />

Schaffung einer Reproduktionsmöglichkeit für Fische sowie anderer<br />

wassergebundener Tierarten<br />

Verbesserung und Präsentation eines der wenigen Standorte dieses<br />

historischen Landschaftsbildes am <strong>Mittelrhein</strong><br />

Verminderung von Mückenplagen<br />

Verbesserung eines durch illegale Müll-, Erd-, Schutt- sowie sonstige<br />

Ablagerungen als unschön empfundenen Landschaftsbestandteil<br />

Zeitplanung Juni 2002 Grundlagenermittlung<br />

Mai/Juni 2002 Bestandsaufnahme der noch vorhandenen Schutzgüter<br />

/ Beantragung der wasserrechtlichen Genehmigung beim Wasser<br />

und Schifffahrtsamt<br />

Juni/Juli 2002 Erstellung des Entwicklungs- und Gestaltungskonzeptes<br />

August 2002 Bauabschnitt 1: Entfernung der illegalen Müllablagerungen<br />

September 2002 Bauabschnitt 2: Auskoffern der Buchten und des<br />

Altarms<br />

Oktober 2002 Bauabschnitt 3: Öffnung und Anschluss an den Rhein<br />

April 2003 Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher Einweihung<br />

Geplanter Finanzbedarf Grundlagenermittlung/Bestandsaufnahme 5.500 €<br />

Planung und Bauüberwachung 12.500 €<br />

Entfernung, Abfuhr und Deponierung des Mülls<br />

und Erdreichs 20.000 €<br />

Materialkosten / Steinschüttungen 17.500 €<br />

Maschinenkosten und Arbeitslohn 17.500 €<br />

Gestaltung und Herstellung der Informationstafeln 2.500 €<br />

Pflanz und Rekultivierungsmaßnahmen 5.000 €<br />

Sonstiges/ unvorhergesehenes (Altlasten) 5.000 €<br />

Gesamt 85.500 €<br />

Geplante Finanzierung Stadt Boppard, evtl. regionaler Angelsportverein<br />

40 % Eigenanteil durch Eigenleistung der Träger und Projetkpartner<br />

60 % aus Mitteln der Wasserwirtschaft bzw. des Ministerium für Umwelt<br />

und Forsten RLP


Seite 99<br />

Projekt 23<br />

Erschließung und gestalterische Aufwertung des<br />

Rheinufers in Filsen<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Ortsgemeinde Filsen<br />

Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Braubach, Herr Kohl<br />

Adresse<br />

Friedrichstr. 12, 56338 Braubach<br />

Telefon 02627 / 9605-60<br />

e-mail; homepage Raimund.Kohl@vgbraubach.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Ortsgemeinde Filsen<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Projektbeschreibung<br />

Schaffung eines örtlichen „Naherholungsraums“ zur Steigerung der Attraktivität<br />

des Fremdenverkehrs;<br />

Optimierung der Gewässer- und Uferpflege des Rheins<br />

Rheintalbesucher und Anwohner<br />

geplante Maßnahmen Entbuschung des Rheinufers (ausgenommen Weiden)<br />

verbleibendes übersichtliches Kies- und Muschelufer lässt regelmäßige<br />

Säuberungen zu und ist begehbar<br />

Höhe Einfahrt „Unter den Brücken“ Richtung Osterspai wird ein Freizeitgelände<br />

in Form von Liegewiesen, Sandstrand und „Planschbecken“<br />

angelegt; letzteres ist ein mit Mauern(Molen) abgegrenzter Bereich im<br />

Ufervorgelände<br />

Liegewiesen und Sandstrand werden in Begrenzungsmauern gefasst<br />

Filsens vorteilhafte Lage in der größten Rheinschleife schließt eine Behinderung<br />

der Schifffahrt aus Umsetzung ist (auch durch Unterstützung der Bewohner<br />

vor Ort durch unentgeltliche Arbeitsleistungen) kostengünstig zu<br />

erreichen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Rheinufer entlang des gesamten Ortes<br />

(Schwerpunkt Höhe Einfahrt „Unter den Brücken“ Richtung Osterspai)<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Steigerung der Attraktivität einer exponierten Lage am <strong>Mittelrhein</strong> an der<br />

größten Rheinschleife<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Belebung des Fremdenverkehrs<br />

Zeitplanung Umsetzung im Laufe des Jahres 2003<br />

geplanter Finanzbedarf geschätzte Gesamtkosten 169.600,- €<br />

geplante Finanzierung 60 % Land Rheinland-Pfalz / EU<br />

40 % Eigenanteil Ortsgemeinde Filsen, überwiegend durch Arbeitsleistungen<br />

der Filsener Bürger


Seite 100<br />

Projekt 24<br />

Kulturlandschafts-Themenpfade<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH<br />

Ansprechpartner Dipl.-Biol. Andreas Bitz / Dipl.-Biol. Thomas Merz<br />

Addresse<br />

Posthof, 55422 Bacharach<br />

Telefon 06743 / 599663<br />

e-mail; homepage posthof@gmn-mbh.de, www.mittelrheintal.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Projektpartner: generell: Landesamt für Denkmalpflege<br />

Träger: GMN mbH<br />

Teil I: Jugendherberge St. Goar<br />

Teil II: Verschönerungsverein Bacharach<br />

Teil III: Bauverein Historische Stadt Oberwesel<br />

Teil IV: FINK e.V. (FörderInitiative Natur- und Kulturlandschaftsschutz e.V.)<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Projektbeschreibung<br />

Attraktive und informative Verbindungspfade zwischen dem Rheintal und<br />

den Höhen unter Einbeziehung der Höhenburgen.<br />

Kulturlandschaftspfade dienen<br />

dem Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft<br />

durch Information über deren Aspekte, Bedeutung, Gefährdung, Perspektiven<br />

der Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraumes<br />

durch die Anreicherung des <strong>Mittelrhein</strong>tals - ursprünglich die Keimzelle<br />

des modernen Tourismus in Mitteleuropa - um attraktive und erlebniswirksame<br />

Elemente zur Förderung eines qualitätsorientierten Besucherpublikums<br />

der Stärkung der regionalen Identität<br />

durch Vermittlung der Besonderheiten der Region zur Förderung der<br />

Identifikation mit und der Wertschätzung für die einzigartige Kulturlandschaft<br />

Die Kulturlandschaftspfade verbinden die Anlaufstellen der Touristen -<br />

Bahnhöfe, Schiffsanleger, Parkplätze - mit den Attraktionspunkten, insbesondere<br />

den Burgen - und vermitteln dem Besucher Einblicke in die Faszination<br />

der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal.


Seite 101<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Gäste und Bewohner des <strong>Mittelrhein</strong>tales, Zielgruppen der sog. Stillen<br />

Erholungsnutzung<br />

Internationale Besucher<br />

Jugendliche, welche nach positiven Erfahrungen als Erwachsene wiederkommen<br />

(daher besondere Einbindung der Jugendherbergen)<br />

Gäste aus der weiteren Region, welche mehrere Tage in dem Gebiet<br />

verweilen<br />

Besucher, die Wert auf die kulturellen, geschichtlichen und landschaftlichen<br />

Besonderheiten des <strong>Mittelrhein</strong>es legen<br />

Reisenden, die besonderen Wert auf herausragende Kulturlandschaften<br />

bzw. die Themen Kulturgeschichte und landschaftliche Vielfalt legen<br />

Erholungssuchende aus den angrenzenden Ballungsgebieten Rhein-<br />

Main und Rhein-Ruhr<br />

Bewohnern des <strong>Mittelrhein</strong>tals und der benachbarten Mittelgebirgsregionen<br />

als Ziel für Tagesaktivitäten<br />

Errichtung von Kulturlandschaftspfaden, die erlebnisreich gestaltet sind<br />

dem Besucher die Besonderheiten der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

nahebringen<br />

die vielfältigen Aspekte dieser herausragenden Kulturlandschaft beleuchten<br />

Verständnis für spezielle örtliche Themen entwickeln<br />

Die enge Verbindung zwischen landschaftsgerechter Nutzung und Erhalt<br />

der Landschaft aufzeigen<br />

Möglichkeiten der Vermarktung von Regionalprodukten aufzeigen<br />

Verbindung von den Talorten zur Höhe herstellen<br />

Besucher zu den Burgen und Jugendherbergen lenken von dort weiterführen<br />

zu kultur- und landschaftsgeschichtlich besonders attraktiven<br />

Punkten den Gästen eine mehrtägige Wanderung zu den attraktivsten<br />

Punkten des <strong>Mittelrhein</strong>tales mit der problemlosen Bereitstellung von<br />

Unterkunft, Service und Information ermöglichen<br />

zumindest zweisprachig sind<br />

klar ausgeschildert und markiert sind und die Orientierung bei talwärtiger<br />

und höhenwärtiger Begehung ermöglichen<br />

dezentral an verschiedenen Stellen im <strong>Mittelrhein</strong>tal beiderseits des Flusses<br />

linksrheinisch<br />

Rochusbergpfad (Bingen)<br />

Binger Wald-Pfad (Bingen)<br />

Stahleckpfad (Bacharach)<br />

Schönburgpfad (Oberwesel)<br />

Rheinfelspfad (St. Goar)<br />

Gedeonspfad (Boppard)<br />

rechtsrheinisch<br />

Ehrenfelspfad (Rüdesheim)<br />

Flaschenhalspfad (Kaub)<br />

Burgenpfad (Kaub)<br />

Rosssteinpfad (Kaub)<br />

Loreleypfad (St. Goarshausen)


Seite 102<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Kamper Hang-Pfad (Kamp-Bornhofen)<br />

Lahneckpfad (Lahnstein)<br />

Prioritär sind<br />

I: Rheinfelspfad<br />

die Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in St. Goar über die Jugendherberge<br />

zur Burg Rheinfels;<br />

ein bestehender Weg ist oberhalb der Jugendherberge nicht mehr begehbar<br />

und bedarf einer Sanierung,<br />

großes Interesse seitens der Jugendherberge,<br />

Einbindung der Burg Rheinfels unter dem Aspekt ‚Lebensraum Burg‘<br />

Beispiel für naturschonende Sanierung historischer Gebäude<br />

Erweiterung auf bestehenden Wegen ins Gründelbachtal mit Aspekten<br />

Mühlen und Erz-Bergbau<br />

II: Stahleckpfad<br />

die Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in Bacharach zur Burg<br />

Stahleck (zugleich Jugendherberge)<br />

die Konzeption steht weitgehend, der Weg besteht und befindet sich in<br />

gutem Zustand<br />

zusätzliche Wegführung entlang der Stadtmauer<br />

die Stadtmauer wurde im Januar/Februar 2002 wieder von Gehölzbewuchs<br />

freigestellt und soll begehbar und erlebbar gemacht werden,<br />

vermittelt<br />

faszinierende Ausblicke auf das Rheintal, die Wegeführung ist abzusichern<br />

Erweiterungsmöglichkeit auf bestehenden Wegen durch die Weinberge<br />

über die Mönchsrinne zur Ruine Stahlberg (Aspekte Weinbau und<br />

Schiefernutzung)<br />

III: Schönburgpfa<br />

Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in Oberwesel über Elfenley<br />

zum Jugendgästehaus und der Schönburg<br />

bestehender Weg in verbesserungsbedürftigem Zustand<br />

Erweiterungsmöglichkeit auf bestehenden Wegen von der Stadt über<br />

Oelsberg - 7 Jungfrauen - Kammereck - Urbar (Mariaruh)<br />

IV: Loreleypfad<br />

die Verbindung vom Bahnhof und Hafen in St. Goarshausen über das<br />

Jugendhaus zur Loreley<br />

der Weg besteht und ist sehr attraktiv, bietet derzeit aber keinerlei Informationen<br />

Fortführung Richtung Spitznack und Fußweg von Siedlung Leiselfeld zu<br />

Haus Loreley mit überwältigenden Eindrücken vom <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

besondere Berücksichtigung der Aspekte Mythos Rheintal, Geologie und<br />

Landschaftsformen, Tier- und Pflanzenwelt


Seite 103<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Das bedeutendste Potenzial des <strong>Mittelrhein</strong>tals ist die einzigartige Kulturlandschaft<br />

mit ihrem geschichtlichen, mythologischen und landschaftlichen<br />

Reichtum.<br />

Die sanfte und ressourcenverträgliche Erschließung dieses Potenzials<br />

ist nur über sachgerechte zugleich attraktive Information möglich.<br />

Die Wertschätzung der Kulturlandschaft ist die Voraussetzung für ihre<br />

langfristige Sicherung und landschaftsgerechte Weiterentwicklung.<br />

Die Kulturlandschaftspfade verbinden die verschiedenen Aspekte des<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Erlebens (Geschichte, Kultur, Mythos, Natur, Landschaft) im<br />

Rahmen von erlebnisreichen Touren auf vorhandenen Pfaden, die keine<br />

neuerlichen Erschließungsmaßnahmen in der Landschaft erforderlich<br />

machen.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Förderung eines hochwertigen Wander-Tourismus<br />

Förderung von jugendlichen Touristen durch Einbindung der Jugendher-<br />

berge<br />

Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten für Regionalprodukte<br />

durch Information und Vermittlung von Kontakten zu Erzeugern<br />

Zeitplanung<br />

Durchführung von vier modellhaften Projekten:<br />

I: Rheinfelspfad<br />

II: Stahleckpfad<br />

III: Schönburgpfad<br />

IV: Loreleypfad<br />

für jedes Projekt wird maximal ein Jahr benötigt, mehrere Pfade können<br />

gleichzeitig errichtet werden<br />

geplanter Finanzbedarf für vier prioritäre Kulturlandschafts-Themenpfade 300.000 €<br />

Rheinfelspfad 140.000 €<br />

Stahleckpfad 70.000 €<br />

Schönburgpfad 50.000 €<br />

Loreleypfad 40.000 €<br />

Die Mittel werden (mit unterschiedlichen Anteilen der Pfade)<br />

für folgende Leistungen aufgebracht:<br />

Wegeausbau, -sicherung, Fremdvergaben 98.000,00<br />

Ausstattung, Abwicklung 6 Workcamps à 14.000 84.000,00<br />

Bauleitung, Baubetreuung (6 Camps, sonstige) 42.000,00<br />

Ausschilderung, Bewerbung 12.000,00<br />

Informationen (Tafeln, Flyer, Internet) 64.000,00<br />

geplante Finanzierung 65 % über Landesprogramme zur Tourismusförderung und zur Denkmalpflege<br />

35 % durch Eigenleistungen und Eigenkapital des Trägers und der Projektpartner<br />

(Workcamps mit intern. Gruppen)


Seite 104<br />

Projekt 25<br />

Jugendzeltplatz mit Walderlebniszentrum<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Stadt Boppard<br />

Ansprechpartner Dr.Gerd Loskant<br />

Adresse<br />

Pielstraße, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 5982<br />

e-mail; homepage gerd.loskant@wald-rlp.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Stadt Boppard<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektbeschreibung<br />

Einrichtung eines Jugendzeltplatzes mit Bau einer "Waldscheune" und<br />

angeschlossenem Walderlebnispfad<br />

In Zusammenarbeit mit dem Pfadfinderstamm Vasqua Boppard wird ein<br />

Jugendzeltplatz als internationale, umweltorientierte Jugendbegegnungsstätte<br />

angelegt<br />

Der Zeltplatz befindet sich im Natura 2000- und Landschaftsschutzgebiet<br />

<strong>Mittelrhein</strong> von Bingen bis Koblenz<br />

Zentrum des Platzes wird die "Waldscheune" sein, ein aus heimischem<br />

zertifiziertem Holz errichtetes Gebäude, das als ökologisches Informationszentrum<br />

und Ausgangspunkt für Exkursionen, Walderlebnistage und<br />

als zentraler Treffpunkt für Pfadfinder- und Wandergruppen fungiert,<br />

und etwa 50 Personen Platz bieten wird<br />

Ausgehend vom Jugendzeltplatz wird ein interaktiver Walderlebnispfad<br />

angelegt<br />

Der Pfad soll auf emotionaler Basis, durch Ansprechen aller Sinne, Jugendlichen<br />

und anderen Besuchern eine ungewöhnliche und intensive<br />

Begegnung mit der Natur ermöglichen<br />

Pfadfinderstamm Vasqua<br />

Internationale Pfadfindergruppen<br />

(Wander-) Touristen<br />

Schulklassen, insb. Ganztagsschulen<br />

Kindergärten<br />

Jugendgruppem der ortsansässigen Vereine und sonstige Jugendgruppen


Seite 105<br />

geplante Maßnahmen 1) Anlage des Jugendzeltplatzes<br />

Erschließung (Stromanschluss, Wasseranschluss, Abwasser)<br />

Bau von sanitären Einrichtungen (behindertengerecht)<br />

2) Bau der "Waldscheune"<br />

In Blockbauweise, ökologisch und nachhaltig erbaut mit Holz aus dem<br />

Naturland zertifiziertem Stadtwald Boppard. Einstöckig, ca. 150m²<br />

Grundfläche mit Satteldach.<br />

Erdarbeiten und Absplitten rund um die Scheune<br />

Bepflanzung mit heimischen und standortgerechten Straucharten<br />

Erstellen von Info-Tafeln<br />

3) Anlage eines interaktiven Walderlebnispfades<br />

Themen: Wald und Boden, Wald und Wasser, Wald und Luft, Fauna<br />

und Flora und Wald und Gesundheit<br />

Barfußpfad<br />

Musikinstrumente aus Waldmaterialien<br />

Anlage oder Nutzung vorhandener Wasserbiotope<br />

Bodenlabor<br />

Meditationsbereich<br />

Spiel- und Sportstationen<br />

Duftinsel<br />

Ort der geplanten Auf dem Kreuzberg, Randlage Stadt Boppard<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit, Innovation<br />

Stärkung des ökologischen Wissens und der emotionalen Bindung an die<br />

Natur insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Schaffung eines Arbeitsplatzes (geringfügig beschäftigt) / Hausmeistertätigkeiten<br />

Stärkung des europäischen und internationalen Gedankens bei Jugendlichen<br />

Erschließung neuer Tourismusfelder<br />

Zeitplanung Juli 2002: Erarbeitung des Gesamtkonzeptes<br />

August 2002: Planung Waldscheune<br />

Oktober 2002: Erschließungsarbeiten<br />

März 2003: Bauarbeiten Waldscheune<br />

Oktober 2003: Anlage des Walderlebnispfades<br />

geplanter Finanzbedarf Erschließung des Zeltplatzes 10.000,00 €<br />

Sanitäranlagen 40.000,00 €<br />

Inventar:<br />

50 Stühle<br />

10 Klapptische<br />

Holzregale (4 Stück)<br />

Info-Tafeln (8 Stück)<br />

Wandertafel (1 Stück)<br />

Matrazen für Kleingruppen (20 Stück)<br />

Spülelement<br />

Kühlschrank 7.000,00 €<br />

Erdarbeiten rund um die Waldscheune 3.000,00 €


Seite 106<br />

geplanter Finanzbedarf Pflanzarbeiten 2.500,00 €<br />

Walderlebnispfad<br />

Barfusspfad 1000,00 €<br />

Musikinstrumente aus Waldmaterialien 5000,00 €<br />

Anlage von Wasserbiotopen 6000,00 €<br />

Bodenlabor 3000,00 €<br />

Meditationsbereich 3000,00 €<br />

Spiel- und Sportstationen 15000,00 €<br />

Duftinsel 2000,00 €<br />

Gesamtbedarf: 97.500,00 €<br />

Der Bau der geplanten Waldscheune für ca. 130.000,00 € ist nicht Bestandteil<br />

des LEADER plus – Projekts.<br />

geplante Finanzierung Stadt Boppard,<br />

Eigenleistung Pfadfinderstamm Vasqua:<br />

Erstellungsphase:<br />

Entbuschung des Zeltplatzgeländes (280 Arbeitsstunden)<br />

Einzäunung/Lagertor (200 Arbeitsstunden)<br />

Errichtung Grillplatz (180 Arbeitsstunden)<br />

Versammlungsplatz (120 Arbeitsstunden)<br />

Inneneinrichtung Waldscheune (200 Arbeitsstunden)<br />

Durchführung der Pflanzarbeiten (130 Arbeitsstunden)<br />

Mithilfe bei Anlage des Walderlebnispfades (150Arbeitsstunden)<br />

Insgesamt 1260 Arbeitsstunden.<br />

laufende Leistungen:<br />

Vermarktung (Internet, intenationales Pfadfindernetzwerk, "Where to<br />

stay in Europe")<br />

Erhaltungsarbeiten<br />

Pflegearbeiten (Mähen von Rasen etc.)<br />

Eigenleistung Förderverein VFVCP e.V.<br />

Erstellungsphase:<br />

Sammeln von Geld- und Sachspenden<br />

Planung der Arbeitseinsätze<br />

laufende Leistungen:<br />

Verwaltung Zeltplatz (Vermietung/Abnahme/Sonderveranstaltungen)<br />

Ko-Finanzierung der Erhaltungskosten


Seite 107<br />

Projekt 26<br />

Initierung eines Rheintal-Marathons<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Leichtathletikverband Rheinland (LVR)<br />

Ansprechpartner Achim Bersch<br />

Adresse<br />

Postfach 201354, 56013 Koblenz<br />

Telefon 0261 / 135123<br />

e-mail; homepage Info@LVRheinland.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Leichtathletikverband Rheinland (LVR) im Sportbund Rheinland<br />

in Verbindung mit den im Rheintal ansässigen Sportvereinen<br />

Projektbeschreibung<br />

Tourismusbelebung durch Großveranstaltung Rheintal-Marathon<br />

<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />

Internationale Sportler aus aller Welt<br />

Be- und Anwohner<br />

Sponsoren<br />

geplante Maßnahmen Gründung einer/eines Marathon GmbH / Vereins<br />

Erstellung eines sportlichen Konzeptes<br />

Konzept Terminplanung / Streckenführung / Verkehrskonzept ähnlich<br />

Taltotal<br />

Abschluss von Sponsoring-Verträgen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Rheintal, links- oder rechtsrheinisch<br />

(z.B. Start in Oberwesel / St.Goar, Ziel: Koblenz Stadion Oberwerth)<br />

Nachhaltigkeit, Innovation<br />

Wertschöpfende Verknüpfung der Kultur- und Naturlandschaft mit dem<br />

Sportlichen Marketing. Es entsteht für Touristen und Sportler ein imageprägendes<br />

Erlebnis in der historisch gewachsenen Kulturlandschaft. Gute Möglichkeit<br />

die Rheinromantik auch medienintensiv zu bewerben.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Imageförderung<br />

Attraktivitätssteigerung<br />

Zeitplanung Juni 2002 Sportliches Konzept<br />

September 2002 Gründung Verein / GmbH<br />

Bis Frühjahr 2003 Abschluss der Sponsoringverträge und Abstimmung<br />

mit den sporttreibenden Vereinen im Rheintal / Streckenfestlegung<br />

Durchführung des ersten Rheintal-Marathons in Abstimmung mit den<br />

Terminen anderer intern. Marathonläufe / spätestens Sommer 2005<br />

eine Koppelung mit Tal total ist angedacht<br />

geplanter Finanzbedarf insgesamt ca. 60.000,00 €<br />

geplante Finanzierung 50 % Landes / EU – Zuschüsse<br />

50 % Leichtathletikverband Rheinland, örtliche Sportvereine und Sponsoren


Seite 108<br />

Projekt 27<br />

Rheinmühlen<br />

Wettbewerb<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Ansprechpartner<br />

Adresse<br />

Dirk Melzer<br />

Dirk Melzer<br />

Marktplatz 15, 56349 Kaub<br />

Telefon 06774 / 8239<br />

e-mail; homepage<br />

Träger und Projektpartner<br />

dirk.melzer@t-online.de, mittelrheinforum@t-online.de<br />

Dirk Melzer, Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal,<br />

Rheinkolleg<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Projektbeschreibung<br />

Erinnerung an die Bedeutung des Flusses für die Region durch die künstlerisch<br />

orientierte Wiederbelebung und Präsentation alter Tradition. Es sollen<br />

Kunst-Objekte geschaffen werden, die auf spektakuläre Weise die Energie<br />

des Stroms spielerisch sichtbar und erlebbar machen. Das Projekt soll als<br />

Künstlerwettbewerb ausgeschrieben werden.<br />

Touristen<br />

Fremdenverkehrsgewerbe<br />

Auslobung eines Künstlerwettbewerbs in einem zweiten Schritt Realisierung<br />

der prämierten Entwürfe mit Hilfe von Sponsoren<br />

Geeignete Plätze im Strom ( ca. 4 )<br />

In den schwimmenden Kunst-Objekten sollen von den Wettbewerbsteilnehmern<br />

alle heute verfügbaren Technologien der Energiegewinnung, -<br />

Speicherung und -Umwandlung genutzt und kombiniert werden können.<br />

Steigerung der Attraktivität<br />

grundsätzliche Bereitschaft, in der Region der fortbestehenden Kulturlandschaft,<br />

neue Technologien anzuwenden und neue Gestaltungsformen<br />

zu entwickeln<br />

2 Jahre<br />

geplanter Finanzbedarf 1. Stufe Wettbewerb: 40.000,- €<br />

geplante Finanzierung Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal, Gemeinden<br />

Förderung Land/ Stiftung<br />

Sponsoren


Seite 109<br />

Projekt 28<br />

Interaktive Waldaustellung in der „Alten Burg“<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Stadt Boppard<br />

Ansprechpartner Dr.Loskant<br />

Adresse<br />

Pielstraße, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 5982<br />

e-mail; homepage gerd.loskant@wald-rlp.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Stadt Boppard<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Einrichtung eines erlebnisorientierten, interaktiven Waldmuseums in den<br />

bereits jetzt als Waldausstellung genutzten Räumen der "Alten Burg" in<br />

Boppard.<br />

Neukonzeption des vorhandenen Museums auf umweltpädagogischer<br />

Grundlage, mit dem Ziel, insbesondere Kinder und Jugendliche mit Spiel und<br />

Spaß an den Lernort Natur und die besondere Waldlandschaft im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

heranzuführen.<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Schulklassen<br />

Kindergärten<br />

sonstige Jugendgruppen<br />

Kurz- und Langzeittouristen im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Anwohner von Boppard<br />

geplante Maßnahmen Erarbeitung eins umweltpädagogischen Konzeptes<br />

Fertigung von interaktiven Lehrmaterialien wie<br />

überdimensionales Holzxylophon<br />

großes Holzmemory<br />

Tierstimmenwand<br />

Fühlkästen<br />

verschiedene Themenwände mit Klapp- und Schiebemechanismen<br />

Einbeziehung neuer Medien z.B. interaktive Computerpräsentation in<br />

Verbindung mit einem Wissensspiel<br />

Meditations-/Ruheecke<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Anbindung des Thonet-Museums (Holz-Bug-Möbel) im unteren Teil der<br />

Burg, als Beispiel für die Möglichkeiten der Holznutzung.<br />

Stadt Boppard, Alte Burg<br />

Stärkung des ökologischen Wissens insbesondere von Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

Ausstellung als Erlebniswelt


Seite 110<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Steigerung des Umweltschutzgedankens bei Kindern und Jugendlichen<br />

Erhaltung der Attraktivität von Museen / Ausstellungen zur Wissensver-<br />

mittlung<br />

Mehrung des Erlebnisangebotes für Touristen im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Zeitplanung<br />

Die Realisierung des Projekts ist an die Restaurierung der Alten Burg gekoppelt.<br />

Ein genauer Termin für den Beginn der handwerklichen Arbeiten<br />

kann im Moment noch nicht genannt werden.<br />

Die Erarbeitung eines umweltpädagogischen, interaktiven und erlebnisorientierten<br />

Museumskonzeptes, Grundrissgestaltung und Zusammenführung<br />

mit den bereits geplanten Restaurierungsarbeiten in der Alten<br />

Burg kann innerhalb von ca. 3 Monaten erfolgen.<br />

August bis September 2002: Entwurfgestaltung der verschiedenen pädagogischen<br />

Materialien und Erarbeitung einer Computerpräsentation<br />

incl. Layoutgestaltung dauer ca. 2 Monate<br />

geplanter Finanzbedarf Erstellung der Gesamtkonzeption 6.000,00 €<br />

überdimensionales Holzxylophon 3.000,00 €<br />

großes Holzmemory 4.000,00 €<br />

Tierstimmenwand 5.000,00 €<br />

Fühlkästen<br />

verschiedene Themenwände mit Klapp- und<br />

Schiebemechanismen (3x) 6.000,00 €<br />

Einbeziehung neuer Medien z.B. interaktive Computer-<br />

präsentation in Verbindung mit einem Wissensspiel 3000,00 €<br />

Meditations-/Ruheecke 2.000,00 €<br />

Gesamtbedarf: 29.500,00 €<br />

geplante Finanzierung 35 % Stadt Boppard<br />

65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus


Seite 111<br />

Projekt 29<br />

Kulturlandschaftsausstellung „Faszination – <strong>Mittelrhein</strong>“<br />

Einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Gesellschaft Mensch und Natur (GMN) mbH<br />

Ansprechpartner Andreas Bitz, Thomas Merz<br />

Adresse<br />

Posthof, 55422 Bacharach<br />

Telefon 06743 599663<br />

e-mail; homepage posthof@gmn-mbh.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Träger: Gesellschaft Mensch und Natur (GMN) mbH<br />

Projektpartner: VG Rhein-Nahe, Rhein-Nahe Touristik e.V., Stadt Bacharach<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Projektbeschreibung<br />

Bacharach bietet aufgrund seiner einmaligen mittelalterlichen Bausubstanz<br />

und seiner langen Tradition als Wein- und Fremdenverkehrsort ideale Voraussetzungen<br />

zur Errichtung eines dezentralen Informationszentrums in<br />

Ergänzung zum Loreley-Besucherzentrum in St. Goarshausen und dem<br />

<strong>Mittelrhein</strong>museum in Koblenz. Eine umsetzungsreife Konzeption zum Aufbau<br />

des Museums (‚Faszination <strong>Mittelrhein</strong> ') liegt vor.<br />

Der Bacharacher Posthof ermöglicht durch seine Ensemblewirkung in zentraler<br />

Lage, im historischen Ortskern, sehr günstige Voraussetzungen zur<br />

adäquaten Präsentation eines modernen Kulturlandschaftsmuseums. Hierin<br />

können moderne Konzepte der Besucherlenkung und –aktivierung (<strong>Mittelrhein</strong>vinothek,<br />

Bibliothek und Tagungsräume) in einem traditionsreichen<br />

Gebäude realisiert werden. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt durch die<br />

GMN, die Bewerbung und Nutzung durch die Träger Rhein-Nahe Touristik<br />

und Gesellschaft Mensch und Natur.<br />

Zielgruppen sind Gäste und Bewohner des Tals. Die Ausstellung wird zweisprachig<br />

sein und demnach auch für internationale Gäste interessant.<br />

Im Zusammenhang mit der Vinothek und weiteren Angeboten werden überregionale<br />

positive Effekte auch für die gesamte Region von dem Projekt<br />

ausgehen.<br />

Auf- und Ausbau der Informations-Ausstellung und der Bibliothek mit Leseraum.<br />

Für die weitere touristische Entwicklung Bacharachs und der Rheintalgemeinden<br />

ist ein witterungsunabhängiges touristisches Angebot ein wertvoller<br />

Beitrag zur Attraktivitätssteigerung und Verlängerung der durchschnittlichen<br />

Aufenthaltsdauer der Gäste im Tal.<br />

Posthof Bacharach


Seite 112<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Der Standort Bacharach ermöglicht durch Kooperationen mit zahlreichen<br />

örtlichen und überörtlichen Vereinen und Gruppierungen die Option zur aktiven<br />

Integration breiter Bevölkerungskreise im Sinne des Weltkulturerbes.<br />

Gleichzeitig wird ein weiterer Beitrag zur Sicherung des historischen Ensembles<br />

geleistet.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zusammenführung der unterschiedlichen kulturellen Aspekte des <strong>Mittelrhein</strong>tales<br />

(Weinbau, Schifffahrt, Tourismus, Bergbau) und Entwicklung<br />

eines besucherorientierten Museumskonzepts. Zusammenwirken der lokalen<br />

touristischen Institution Rhein-Nahe Touristik e.V. mit der Gesellschaft<br />

Mensch und Natur mbH in Absprache mit dem <strong>Mittelrhein</strong>forum e.V.<br />

Zeitplanung Realisierung Sommer/ Herbst 2002<br />

geplanter Finanzbedarf Insgesamt 109.000,00 €<br />

Personalkosten für 2 Jahre Halbtagskraft 40.000,00 €<br />

Fertigstellung (Ausdrucke, Rahmen, Trägersystem) 22.000,00 €<br />

Vitrinen, Regale 4.000,00 €<br />

Regalsystem Bibliothek, Fertigstellung 8.500,00 €<br />

Bibliothek Arbeitsplatz multimedial, Literaturerfassung 4.000,00 €<br />

Infoboard, Touchscreen 5.500,00 €<br />

Kommunikationsausstattung (Medienraum) 10.000,00 €<br />

Mobilsystem für Wechselausstellungen 8.000,00 €<br />

Werbemittel (Flyer, Plakat, Internet, Beschilderung) 7.000,00 €<br />

geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil des Trägers<br />

65 % Zuschüsse aus Landesmitteln zur Förderung des Tourismus / EU-<br />

Geldern<br />

nachweisbarer Eigenanteil GMN mbH 42.000,00 €<br />

Ausstattung der Räumlichkeiten<br />

(Vitrinen, Licht, Böden) 14.000,00 €<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Modell etc.<br />

(Ant. GMN, bisher ohne Förderung) 8.300,00 €<br />

bereits erworbene und<br />

zusammengetragene Exponate 15.500,00 €<br />

Personalkosten für Erarbeitung der Konzeption 4.200,00 €


Seite 113<br />

Projekt 30<br />

Vereinsarchiv mit Präsentation Lotsen- Schifffahrt,<br />

Schieferbergbau im Ehemaligen Forstamt Kaub<br />

Name<br />

Heimatverein Kaub<br />

Ansprechpartner Herr Becker<br />

Adresse<br />

Telefon 06774 / 305<br />

e-mail; homepage<br />

Träger und Projektpartner<br />

Heimatverein Kaub<br />

einreichende Person / Institution<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Das ehemalige Forstamt Kaub gehört zu den bedeutensten Barockbauten<br />

am <strong>Mittelrhein</strong>. Im dominanten Gebäude im Zentrum der Stadt Kaub wird<br />

der Heimatverein ein zentrales Archiv mit besonderem Schwerpunkt für die<br />

ursprünglich bedeutenden Erwerbszweige der Stadt, die Lotsen und den<br />

Bergbau einrichten. Zusätzlich sollen aus den Dokumenten regelmäßig Ausstellungen<br />

und Präsentationen in Verbindung mit Veranstaltungen des Heimatvereins<br />

und weitere „Interessierter“ vom <strong>Mittelrhein</strong> durchgeführt werden.<br />

Für das Gebäude wird eine vielfältige Nutzung für örtliche und überörtliche<br />

Veranstaltungen und Projekte angestrebt, die auch mit kommerziellen touristischen<br />

Angeboten verknüpft sein sollen.<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Einheimische Vereine, ansässige Winzer und Touristikbetriebe, Veranstalter<br />

kultureller Angebote, Konzerte Ausstellungen, Feste<br />

geplante Maßnahmen Ausstattung Archiv , Mobiliar, EDV<br />

Bearbeitung Erstausstattung<br />

Ausstellungs- und Präsentationsausstattung<br />

Ankauf von Sammlungen<br />

Herrichtung und Gestaltung der erforderlichen Räume<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Kaub<br />

Nachhaltigkeit, Innovation<br />

Multifunktionale Nutzung mit Präsentation der Elemente der Kulturlandschaft.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zentrales Angebot für die Stadt Kaub, attraktive historische Räumlichkeiten<br />

mit besonderer Eignung für authentische Präsentationen und Ereignisse<br />

Zeitplanung<br />

Sofort<br />

geplanter Finanzbedarf ca. 200.000 €<br />

geplante Finanzierung Eigenleistung Heimatverein<br />

Stadt Kaub Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal Kulturstiftung


Seite 114<br />

Projekt 31<br />

Mountain-bike-Strecke<br />

Stadtwald Boppard<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Stadt Boppard<br />

Ansprechpartner Herr Dr.Gerd Loskant<br />

Adresse<br />

Pielstraße, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 5982<br />

e-mail; homepage gerd.loskant@wald-rlp.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Stadt Boppard<br />

Projektbeschreibung<br />

Einrichtung einer professionellen Downhill-Hindernis-Strecke für Mountainbiker<br />

im Stadtwald Boppard unter Einbindung der Hunsrückbahn zum Hinbzw.<br />

Rücktransport.<br />

Mountain-biker, Jugendliche der Region und Touristen<br />

geplante Maßnahmen Bau einer ca. 2,5 bis 3 km langen Downhill-Hindernissstrecke im<br />

Stadtwald Boppard<br />

Einbau von Hindernissen, die entweder bereits durch das Gelände vorgegeben,<br />

oder durch künstliche Maßnahmen geschaffen werden.<br />

Ort der geplanten Stadtwald Boppard, FR Boppard I<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Direkte Ansprache jugendlicher Sportler, die über den Sport Kontakt zur<br />

Natur bekommen<br />

<br />

<br />

Erweiterung des Angebotes für Familientourismus/Langzeittourismus im<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Vermehrte Auslastung der Bahnlinie und der Sesselbahn<br />

Zeitplanung bis Juli 2002: Ausarbeitung des Gesamtkonzeptes, Vergabe der Planungsarbeiten<br />

August bis Oktober 2002: Bau der Anlage<br />

geplanter Finanzbedarf Bau von 10 Hindernissen: ca. 25.000,- €<br />

geplante Finanzierung 65 % Förderung durch Landes / LEADER plus – Zuschüsse<br />

35 % Eigenkapital Stadt Boppard bzw. Eigenleistung der Sportgruppe


Seite 115<br />

Projekt 32<br />

Neubau eines Naturlehrpfads<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Ortsgemeinde Spay<br />

Ansprechpartner Ortsbürgermeister Karbach<br />

Adresse<br />

56322 Spay am Rhein<br />

Telefon 02628 / 8778<br />

e-mail; homepage<br />

Träger und Projektpartner<br />

Ortsgemeinde Spay<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Anlage eines Naturlehrpfades durch reizvolle submediterrane Lebensräume<br />

Schaffung einer Wegeverbindung zur Vorstellung der außergewöhnlichen<br />

xerothermen Tier- und Pflanzenarten<br />

Erstellung einer Verbindungsspange zwischen dem Ellingsweg und<br />

dem Neuen Weg<br />

Aufstellen von Informationstafeln<br />

Wiederbelebung einer historischen Wegeverbindung<br />

evtl. Zielgruppe / Begünstigte<br />

Naturinteressierte Touristen, Wanderfreunde, Naherholungssuchende sowie<br />

Kinder und Jugendliche<br />

geplante Maßnahmen Verträglichkeitsstudie<br />

Entbuschung / Freilegung eines bestehenden Wegabschnitts<br />

Schaffung einer Wegeverbindung mit dem Ellingsweg<br />

Aufstellen der Informationstafeln<br />

In der Streckenplanung sollten die Aussagen der Planung vernetzter<br />

Biotopsystemen berücksichtigt werden.<br />

Im Bezug auf den Bestand wurden folgende Aussagen getroffen: Halbtrockenrasen<br />

und Weinbergsbrachen / Trockenwälder und Wälder mittlerer<br />

Standorte zum Teil in Form von Niederwaldbewirtschaftung<br />

Im Bezug auf die Entwicklung werden folgende Lebensräume als Zielentwicklungen<br />

formuliert: Erhalt der bestenhenden Biotoptypen Halbtrockenrasen,<br />

Trockenwälder sowie der Ruderal- und Buschvegetation<br />

Ort der geplanten Ortsgemeinde Spay<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit, Innovation<br />

Schaffung einer Verbindungsspange zur Ermöglichung eines Naturlehrpfads<br />

bzw. Rundwanderweges innerhalb des nördl. Bopparder Hamms, der ausschließlich<br />

durch Wanderer bzw. Fußgänger genutzt werden kann.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Erlebbarmachung eines bisher schwer zugänglichen Gebietes.<br />

Mögliche Wiederaufnahme der Mahd- und Streuobstnutzung


Seite 116<br />

Zeitplanung April-Juni 2002 Bestandsaufnahme und Bewertung der vorhandenen<br />

Tier- und Pflanzenarten<br />

Juni/Juli 2002 Erstellung einer Verträglichkeitsstudie<br />

August 2002 Auswertung der Studie und Gestaltung der Informationstafeln<br />

September 2002 - Oktober 2002 Beginn der Brückenbau-, Wegebauerstellungs-<br />

sowie Sanierungsarbeiten<br />

November 2002Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher Einweihung<br />

geplanter Finanzbedarf Ca. 40.000,- €– 50.000,- € für: Verträglichkeitsstudie, Planung und Durchführung<br />

der Bauarbeiten sowie Gestaltung, Herstellung und Aufstellung der<br />

Informationstafeln<br />

geplante Finanzierung 35 % Ortsgemeinde Spay mit interessierten Bürgern<br />

65 % Zuschüsse aus Landesmitteln zur Förderung des Tourismus /<br />

LEADER plus


Seite 117<br />

Projekt 33<br />

Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel<br />

Ansprechpartner Michael Parma<br />

Adresse<br />

Rathausstraße 6, 55430 Oberwesel<br />

Telefon 06744 / 91113<br />

e-mail; homepage Parma@st.goar-oberwesel.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Träger: Kulturstiftung Hütte Oberwesel<br />

Projektpartner: Realschule Oberwesel<br />

Projektbeschreibung<br />

Ziele:<br />

Erhöhung der Besucherzahlen im Rheintal durch Schaffen einer touristischen<br />

Attraktion im Museum des Kulturhauses Oberwesel<br />

Kontaktpflege / Kommunikation (Sprachliche Qualifizierungsmöglichkeiten)<br />

der Schüler mit Touristen im Rahmen des Projekts „Lernort<br />

Museum“<br />

Schüler lernen Europäisches Bewusstsein im Europäischen Wirtschaftsund<br />

Arbeitsmarkt<br />

Qualifizierung Jugendlicher für zukunftsweisende Tätigkeiten im informationstechnischen<br />

Bereich (Beruf / Freizeit)<br />

Visualisierung beruflichen und familiären Alltagsgeschehens<br />

Beschäftigungswirkung:<br />

Personalbedarf im Museum und Kulturhaus sicherstellen<br />

<strong>Mittelrhein</strong>talbesucher<br />

Klassenfahrtzielsuchende<br />

Be- und Anwohner<br />

Europäische Rhein-Schiffer / Rheinschifffahrtsunternehmen<br />

Amateurfunker in aller Welt<br />

geplante Maßnahmen Festlegung eines Einsatzplanes zur Bewältigung der rechtlichen Probleme<br />

/ Funklizenzen<br />

Entwicklung eines museumsdidaktischen Teil-Konzepts „Funkkontakte<br />

Rheinschifffahrt“<br />

Entwicklung einer multimedialen effizienten Museumsattraktion: Einrichtung<br />

einer Funkstation<br />

Aufbau und Pflege der Kamerastationen am Rhein<br />

Aufbau einer Internetpräsentation mit Web-cam<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal (Kamerastandorte Rheinufer / Funkstation im „Museums-<br />

Funklabor“ Kulturhaus Oberwesel)


Seite 118<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Dem Schulzentrum ist gemäß Stiftungssatzung eine Mitwirkung im Museumskonzept<br />

verbrieft.<br />

Die in der Realschule eingerichtete Funk-Station unter Leitung eines Fachlehrers<br />

mit Funk-Lizenz gewährleistet die Aufrechterhaltung der Museumsattraktion.<br />

Durch die regelmäßig stattfindende Funk-AG in der Realschule<br />

können auch nachmittags auf Dauer Führungen sichergestellt werden.<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Nutzung / Umgang Jugendlicher und Besucher mit neuester multimedialer<br />

bzw. digitaler Technik<br />

Sicherung von attraktiven und notwendigen Museums- bzw. Touristenattraktionen<br />

Steigerung des europäischen Gedankens in der Schülerschaft<br />

Verständnis für die Bedeutung und Probleme der Binnenschifffahrt<br />

Steigerung der Wirtschaftskraft der Stadt Oberwesel durch angekurbelte<br />

Tourismusnachfrage<br />

Zeitplanung Juni 2002 Museumsdidaktisches Konzept<br />

Juni 2002 Einsatzplan rechtliche Absicherung<br />

September 2002 Bau des Funklabors im Rahmen der Errichtung des<br />

Kulturhauses (mit integriertem Museum) Oberwesel<br />

Februar 2003 Einrichtung der Kameras am Rhein, Einrichtung Funkraum/<br />

Museum, Testphase Funk<br />

März 2003 Betrieb mit Eröffnung des Kulturhauses<br />

geplanter Finanzbedarf Kosten für<br />

Museumsdidaktisches Konzept 2.500,- €<br />

Anschaffung von digitalem Gerät (AV-Medien)<br />

Material, Kameras, PC, Software-Programme,<br />

Einrichtung Funklabor etc. 23.000,- €<br />

Vermarktungskonzept Internet und Einbindung in<br />

Tourismusangebote 3.500,- €<br />

Lagerräume, Beschilderung, Möbel 4.000,- €<br />

Personalkosten für die Einrichtung und<br />

Betreuung der Station 22.000,- €<br />

Gesamtkosten 55.000,- €<br />

Ziel: mittelfristig Selbstläufer durch Kulturstiftung Hütte Oberwesel<br />

geplante Finanzierung 50 % Kulturstiftung Hütte und Eigenleistung des Projektpartners<br />

50 % Zuschuss aus Landesmitteln / LEADER plus


Seite 119<br />

Projekt 34<br />

Mountain-Bike Parkplatz in Osterspai<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Ortsgemeinde Osterspai<br />

Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Braubach, Raimund Kohl<br />

Adresse<br />

Friedrichstraße 12, 56338 Braubach<br />

Telefon 02627 / 9605-60<br />

e-mail; homepage Raimund.Kohl@vgbraubach.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Ortsgemeinde Osterspai<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Ausbau des Fahrradtourismus<br />

Anlage eines Parkplatzes für, PKW und Fahrräder etc. Ausgangs- und<br />

Endpunkt für Radwanderungen entlang des Rheins (B 42) und von<br />

Osterspai über den Kamper Wald (Rheinhöhe) nach Braubach<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Rheintalbesucher<br />

Radwanderer<br />

Anwohner<br />

geplante Maßnahmen Grunderwerb für Parkflächen<br />

Errichtung befestigter Parkflächen für PKW, Fahrräder etc. insbesondere<br />

für Nutzer der Radwanderwege entlang des Rheins (B 42) und von<br />

Osterspai über den Kamper Wald (Rheinhöhe) nach Braubach. Die<br />

Parkplatzfläche muss in Asphalt ausgeführt werden, da das Vorhaben<br />

im Überschwemmungsgebiet des Rheins liegt. Die Plätze für PKW erhalten<br />

versickerungsfähiges Pflaster. Die Fläche einschl. Grünanlage<br />

beträgt 1.800 qm<br />

Eine Infotafel „Radwanderungen“ und Ruhebänke für die Radwanderer<br />

werden am Parkplatz aufgestellt<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Ortseingang Osterspai Richtung Braubach zwischen dem letzten bebauten<br />

Anwesen und der neuen Verbindungsstraße (Ellig Querspange)<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Steigerung der Attraktivität von Radwanderungen (Wegstrecken sind im<br />

Radwegeführer „Rhein-Lahn-Taunus“ vorgestellt)<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Belebung des Fremdenverkehrs<br />

Zeitplanung Planung und Genehmigungsverfahren 1. Halbjahr 2005<br />

Baumaßnahme 2. Halbjahr 2005<br />

geplanter Finanzbedarf Grunderwerbskosten 23.000,- €<br />

Errichtung Parkplatz 45.000,- €<br />

Infotafel „Radwandern“, Ruhebänke 5.000,- €<br />

Gesammtsumme 73.000,- €<br />

geplante Finanzierung 40 % Eigenanteil Träger<br />

60 % Zuschüsse aus Landesmitteln / Investitionsstock / LEADER plus


Seite 120<br />

Projekt 35<br />

Alter Kran St. Goarshausen - Aktivierung eines Industriedenkmals<br />

mittels neuer Kommunikationstechnologie<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Förderverein Häuser Kran e. V., Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Ansprechpartner Jochen Dohm, Dr. Rönneper<br />

Adresse<br />

Karmeliter Straße 2. 56154 Boppard<br />

Telefon 06774 / 8316<br />

e-mail; homepage mittelrheinforum@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Förderverein Häuser Kran e. V., Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Projektbeschreibung<br />

Erhalt, Instandsetzung und Nutzung des alten Hafenkrans in St. Goarshausen<br />

als anerkanntes, seltenes Industriedenkmal in der Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal.<br />

Der Hafenkran St. Goarshausen repräsentiert eine Epoche der<br />

wirtschaftlich – technischen Entwicklung am Fluss im Umfeld der Schifffahrt.<br />

Er steht in einer historischen Entwicklungslinie mit den bereits denkmalgeschützten<br />

Kränen in Bingen und Koblenz, Oestrich und Andernach.<br />

Einbindung des Industriedenkmals in die Gestaltungsplanung des Uferbereichs<br />

St. Goarshausen.<br />

Besucher, Kinder, Anwohner<br />

Der Förderverein strebt die Betreuung des Kran und seine touristische Nutzung<br />

an.<br />

Nach einer umfassenden Sanierung soll der Kran durch den Einsatz neuster<br />

Technologie über Handy für die Gäste und Besucher des Rheintals in seinen<br />

Funktionen demonstriert und auch als Geschicklichkeitsspiel verknüpft werden.<br />

Das Entgelt dieses Spiels mit dem Kran wird über die Handynutzung<br />

eingezogen, so dass für die Betreuung des Kran keine regelmäßige Personalbesetzung<br />

erforderlich ist.<br />

St. Goarshausen, alter Hafen<br />

Das Industriedenkmal kann in seinen Funktionen den Besuchern und Gästen<br />

ohne Personaleinsatz vorgestellt werden. Mit dem Einbau und der Gestaltung<br />

eines über Handy Fernsteuerung geregelten Spielbetriebs können<br />

die Leistungen des Kran den Gästen vorzugsweise der Kindern und Jugendlichen<br />

direkt aktiv präsentiert werden - gegen Entgelt.<br />

Belebung des neu gestalteten Uferbereichs in St. Goarshausen. Neubewertung<br />

der technischen Denkmale im Rheintal<br />

Beispielhafte innovative Denkmalnutzung mit IT<br />

Ausführung kann sofort begonnen werden<br />

geplanter Finanzbedarf Kosten für Instandsetzung und Spielbetrieb ca.200 000,- €


Seite 121<br />

geplante Finanzierung Sponsorengelder des Fördervereins (Rhenus)<br />

Förderung Denkmalpflege<br />

Innovationsförderung für Handysteuerung


Seite 122<br />

Projekt 36<br />

Freilegung des römisches Aquädukt in Brey<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Ortsgemeinde Brey<br />

Ansprechpartner Bürgermeister Rudolf Knep<br />

Adresse<br />

Hinter der Kirche 2, 65321 Brey<br />

Telefon 02628 / 3891<br />

e-mail; homepage<br />

Träger und Projektpartner<br />

Ortsgemeinde Brey<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Präsentation des kulturhistorisch wertvollen Aquädukts. Instandsetzung<br />

des Sicherungsbauwerks<br />

Verbesserung der Beschilderung<br />

Wegeausbau<br />

Zur besseren touristischen Präsentation sollen folgende Maßnahmen für<br />

das römische Aquädukts stattfinden<br />

Ausgrabung weiterer Teile des Aquädukts<br />

Aufstellen einiger Hinweisschilder und Informationstafeln<br />

Aufwertung des Aquädukts durch behutsame Restaurierung<br />

Renovierung des Sicherungsbauwerks<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Kultur- und geschichtsinteressierte Touristen, Schulklassen<br />

Anwohner / Gastronomie / Ortsgemeinde Brey<br />

geplante Maßnahmen Aufstellung der Hinweis- und Informationstafeln (Infopoint)<br />

Neugestaltung der Anlage mit Beleuchtung und Sichtglasabdeckung<br />

(Verbesserte Erlebbarkeit der unterirdischen Anlage)<br />

Restaurierung der Einstiegsschächte<br />

Anlage einer gepflasterten Fläche<br />

Suche nach weiteren Fragmenten der römischen Wasserleitung<br />

Ort der geplanten Kreis Mayen-Koblenz / Ortsgemeinde Brey<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Das <strong>Mittelrhein</strong>tal ist reich an kulturhistorisch wertvollen Bauwerken. Die<br />

Präsentation und die Hinweise auf dieses einzigartige Bauwerk sind leider in<br />

keinem guten Zustand.<br />

Die vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen haben folgende Konsequenzen:<br />

Verbesserung der augenblicklich mangelnden Erlebbarkeit dieses interessanten<br />

historischen Versorgungsbauwerks<br />

Beseitigung der ungenügenden Beschilderung<br />

Verbesserung der Zugänglichkeit durch Wegebaumaßnahmen<br />

Bau eines Platzes für die mündliche Besucheransprache sowie der Plazierung<br />

der Informationstafeln


Seite 123<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Darstellung einer Sehenswürdigkeit<br />

Sicherung eines historischen Bauwerks<br />

Herstellung einer Präsentationsfläche zur Führung kleinerer Touristengruppen<br />

Verbesserung und Präsentation eines der wenigen Standorte dieses<br />

historischen Baudenkmals<br />

Ästhetische Aufwertung eines durch Verwitterung als ungepflegt empfundenen<br />

Sehenswürdigkeit<br />

Zeitplanung Mai-Juni 2002 Untersuchung des Bauwerks auf evtl. Schäden bzw. Restaurierungsbedarf<br />

Juni/Juli 2002 Erstellung des Entwicklungs- und Gestaltungskonzeptes<br />

August 2003 Bauabschnitt 1 Freilegen weiterer Teile des Aquädukts<br />

September 2002 Bauabschnitt 2 Auskoffern und Pflastern eines Präsentations-<br />

und Informationsplatzes<br />

Oktober 2003 Bauabschnitt 3 Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher<br />

Einweihung<br />

geplanter Finanzbedarf Grundlagenermittlung/Vorabstimmung 5.000,- €<br />

Planung und Bauüberwachung 10.000,- €<br />

Freilegung weiterer Teile der Anlage 25.000.- €<br />

Materialkosten 12.000,- €<br />

Gestaltung und Herstellung der Informationstafeln 2.500,- €<br />

Ausführungsarbeiten 7.000,- €<br />

Sonstiges/ Unvorhergesehenes 2.500,- €<br />

insgesamt benötigter Kapitalbedarf 64.000,- €<br />

geplante Finanzierung Eigenanteil von 40 % der Gesamtsumme durch die Ortsgemeinde Brey<br />

und durch die örtliche Tourismusförderung<br />

60 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus


Seite 124<br />

Projekt 37<br />

Errichtung eines Aussichtsturmes Fleckertshöhe<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Stadtverwaltung Boppard<br />

Ansprechpartner Bruno Schön<br />

Adresse<br />

Karmeliterstraße 2, 56154 Boppard<br />

Telefon 06742 / 103-53<br />

e-mail; homepage schoenb@boppard.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Stadt Boppard<br />

Projektbeschreibung<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Exploration, Erforschung und Erleben der umliegenden Landschaft<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Naturinteressierte Wanderer<br />

<strong>Mittelrhein</strong>gäste<br />

geplante Maßnahmen Rodung einer kleinen Fichtenfläche und Errichtung eines ca. 10 Meter hohen<br />

Aussichtsturmes in Holz- oder Stahlkonstruktion<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Gemarkung Weiler, Außenbereich, Fleckertshöhe (höchster Geländepunkt<br />

der Stadt Boppard 540 m/NN) mit einzigartigem Blick über das Rheintal<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Erweiterung und Ergänzung der Freizeit- und Fremdenverkehrseinrichtungen<br />

in der Stadt Boppard<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Ergänzung und Abrundung des Freizeitangebots für Wanderer, Gäste und<br />

Naturfreunde<br />

Zeitplanung 2004/2005<br />

geplanter Finanzbedarf ca. 80.000.- € für Holzkonstruktion, Herrichtung des Geländes, Infotafeln,<br />

Beschilderung<br />

geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil und Eigenleistung des Trägers, Darlehen<br />

65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus


Seite 125<br />

Projekt 38<br />

Bau eines Aussichtsturmes auf dem Spitzestein<br />

in St. Goar<br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Stadt St.Goar<br />

Ansprechpartner Walter Mallmann<br />

Adresse<br />

Heerstraße 130, 65329 St. Goar<br />

Telefon 06741 / 1643<br />

e-mail; homepage Walter.mallmann@t-online.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

Verbandsgemeinde St. Goar - Oberwesel<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektbeschreibung<br />

Steigerung der Attraktivität des Wanderwegenetzes im Rheintal und<br />

damit Steigerung des Wandertourismus<br />

Schaffen einer Aussichtsplattform, von der das gesamte <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

einsehbar ist<br />

Zielgruppe Wanderer / Mountainbiker<br />

Be- und Anwohner<br />

Rheintaltouristen<br />

geplante Maßnahmen Bau eines Aussichtsturmes als Holzkonstruktion (10 Meter hoch)<br />

Anbringung von zwei Fernrohren<br />

Niederwaldbewirtschaftung um den Aussichtsturm herum<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

geplanter Finanzbedarf<br />

Eigenanteil Träger<br />

Geplante<br />

Finanzierung<br />

Gemarkung Stadt St.Goar in unmittelbarer Nähe des Höhenpunktes „Spitzenstein“<br />

<br />

<br />

Wiederherstellung eines der schönsten Aussichtspunkte im <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

Einbindung in andere geplante Projekte<br />

Nutzung des Aussichtsturmes auch für den Schulunterricht zur Veranschaulichung<br />

der geologischen Erdgeschichte (Terrassenformationen etc.), die<br />

von dieser Stelle aus bestens eingesehen werden kann<br />

ab Juni 2002 Planungskonstruktion Holzturm<br />

ca. 100.000,- € für Errichtung des Holzturmes und Gestaltung (Bänke Infotafeln,<br />

Fernrohre)<br />

<br />

<br />

35 % Eigenanteil des Trägers<br />

65 % Zuschüsse aus Landesmitteln (Tourismusförderung bzw. LEADER<br />

plus)


Seite 126<br />

Projekt 39<br />

Errichtung einer Freilichtbühne „Thonetshöhe“ auf dem<br />

Eisenbolz<br />

Name<br />

Ansprechpartner<br />

Adresse<br />

einreichende Person / Institution<br />

Stadtverwaltung Boppard<br />

Bruno Schön<br />

Telefon 06742 / 103-53<br />

e-mail; homepage<br />

Träger und Projektpartner<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

geplante Maßnahmen<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard<br />

schoenb@boppard.de<br />

Stadt Boppard<br />

Projektbeschreibung<br />

Durchführung von kulturellen Veranstaltungen durch Aufstellung einer Freilichtbühne<br />

mit Sitzgelegenheiten.<br />

Kulturinteressierte Menschen des <strong>Mittelrhein</strong>tales und Touristen<br />

Schaffung einer Plattform zur Aufstellung einer mobilen Bühne und Terrassierung<br />

des Hanggeländes zur Herrichtung von Sitzplätzen für Zuschauer<br />

und Zuhörer.<br />

Gemarkung Boppard; Außenbereich, Eisenbolz (Thonetshöhe)<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

Sinnvolle Ergänzung des kulturellen Winterangebotes in den Sommermonaten<br />

als Freiluftveranstaltung<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Erweiterung des kulturellen und musischen Angebotes für Urlaubsgäste,<br />

Besucher und Einheimische<br />

Zeitplanung 2006<br />

geplanter Finanzbedarf 40.000,- € für Terrassierung, Anlegen von Sitzgelegenheiten und Gestaltung<br />

des Umfeldes<br />

geplante Finanzierung 35 % Eigenanteil des Trägers, Darlehen<br />

65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus


Seite 127<br />

Projekt 40<br />

Förderung der Sach- und Personalkosten der<br />

Lokalen Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong><br />

einreichende Person / Institution<br />

Name<br />

Lokale Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong><br />

Ansprechpartner Michael Parma<br />

Adresse<br />

Rathausstraße 6, 55430 Oberwesel<br />

Telefon 06744 / 91113<br />

e-mail; homepage info@lag-mittelrhein.de<br />

Träger und Projektpartner<br />

<strong>LAG</strong> Geschäftsstelle bei VGV St.Goar-Oberwesel<br />

Zielsetzung und Erläuterung<br />

Zielgruppe / Begünstigte<br />

Projektbeschreibung<br />

Deckung der Sach- und Personalkosten der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

Im Rahmen der Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe <strong>Mittelrhein</strong> fallen neben<br />

Personalkosten auch Sachkosten z.B. die Erstellung von Planungsaufträgen<br />

durch Ingenieurbüros etc. an, die es zu decken gilt.<br />

<strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong><br />

geplante Maßnahmen Beantragung des Zuschusses als Projektförderung<br />

Erstattung anteiliger Personalkosten für Geschäftsführung<br />

Sachkostenerstattungen Büromaterial etc.<br />

Personalkosten für Berichterstattung an die ADD<br />

Ort der geplanten<br />

Maßnahme<br />

Nachhaltigkeit,<br />

Innovation<br />

erwartete Synergieeffekte<br />

Zeitplanung<br />

Verbandsgemeindeverwaltung St.Goar-Oberwesel in Oberwesel<br />

<br />

<br />

geplanter Finanzbedarf 150.000,- €<br />

Gewährleistung einer stetigen Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe<br />

Professionelle Bearbeitung der Projekte / Verwaltung<br />

Einsparungen von Neueinstellungen<br />

Über den gesamten Zeitraum des LEADER plus - Programms<br />

geplante Finanzierung 50 % Eigenanteil d. <strong>LAG</strong> durch Beiträge der Kommunen und eingebrachte<br />

Personalkosten<br />

50 % Zuschüsse LEADER plus


Seite 128<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

Betrachtet man das Spektrum der geplanten Maßnahmen, so ist zu erkennen, dass<br />

es viele kommunenübergreifende Projekte gibt, die gemeinsame Schwierigkeiten anpacken,<br />

wie z.B. Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen (P13) oder die<br />

Qualifizierung des Servicepersonals (P11).<br />

einige Projekte eine enge Kooperationen der Kommunen erfordern, wie bspw. die<br />

Projekte "Kooperative/Zweckverband Ferienwohnen" (P1) und Gründung eines Landschaftspflegeverbands<br />

(P15) - eine Voraussetzung, die auch am <strong>Mittelrhein</strong> durchaus<br />

nicht selbstverständlich ist, aber mit dem Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal eine funktionierende<br />

Ausgangsbasis hat.<br />

länderübergreifende Zusammenarbeit durch gemeinsame Projekte mit Hessen nötig<br />

und möglich ist. Die bestehende Kooperation und konstruktive Zusammenarbeit werden<br />

im Sinne des Leader+-Gedankens fortgeführt.<br />

ein Teil der an einem Punkt umzusetzenden Projekte Bedeutung für das ganze Rheintal<br />

hat, z.B. durch touristische oder ökologische Ausrichtung (Aufbau von Vinotheken,<br />

Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof Bacharach, Rheinufer-Projekte, Themenpfade<br />

u.a.).<br />

Projekte teilweise an Vorarbeiten gebunden sind. Es wurde entschieden, die baulichen<br />

Maßnahmen (z.B. "Waldscheune" am Jugendzeltplatz (Ergänzung zu P24) oder<br />

Instandsetzung der "Alten Burg" Boppard (Voraussetzung zu P27)) im Wesentlichen<br />

aus der Leader+-Finanzierung herauszulassen und nur die Suche nach und Einbindung<br />

von neuen Nutzungen zu fördern. Die Realisierung einiger weniger Projekte ist<br />

dadurch aber abhängig vom Fortschritt der jeweiligen baulichen Maßnahme. Dadurch<br />

wird in diesen "Vorarbeiten" eine neue Dynamik entstehen, was ein erfreulicher Nebeneffekt<br />

ist.<br />

Projektvorschläge von Seiten der Schüler des Gymnasiums in St. Goarshausen und<br />

der Realschule in Oberwesel aufgenommen wurden (z.B. Funkstation Kulturhaus Hütte<br />

(P32) oder Mountain-Bike-Strecke in Boppard (P30) sowie die Projekte zur Nutzung<br />

des Rheinufers als Freizeit- und Badeplatz (P18 und P22). Die Jugendlichen<br />

werden hier in die Umsetzung eingebunden.<br />

Projekte zur gezielten Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen für Frauen aufgenommen<br />

wurden. So dürften von der Qualifizierung des Servicepersonals (P11) v.a.<br />

Frauen profitieren. Auch durch den Bereich Ferienwohnen (P1 bis P5) dürften durch<br />

Nebenerwerb v.a. Frauenarbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert werden.<br />

es ein breites Spektrum von Projektträgern gibt. Neben den Kommunen sind Zweckverbände<br />

und andere kommunale Kooperationsformen, aber auch Vereine, privatrechtliche<br />

Gesellschaften und Einzelpersonen Träger der verschiedenen Projekte.<br />

die Projekte einen sehr unterschiedlichen Planungsstand aufweisen. Von durchdachten<br />

Ideen wie z.B. der Gierfähre an der Loreley (P 20) bis zu fertigen Konzepten mit<br />

vorliegenden Angeboten wie z.B. der Monorackbahn Ölsberg (P6).<br />

gänzlich neue Ansätze gewählt, aber auch ältere Projekte aufgegriffen wurden. D.h.<br />

es liegt eine gute Mischung aus Innovation und Umsetzung von Bewährtem vor. Gerade<br />

die innovativen Projekte am <strong>Mittelrhein</strong> sind häufig wenig konkret. So kann z.B.


Seite 129<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

das als bedeutendstes Vorhaben eingeschätzte Projekt "Freizeitwohnen" (P1) nicht<br />

an bestehende Strukturen anknüpfen und wählt einen ganz neuen Ansatz. Jedoch<br />

gibt es in Oberwesel das modellhafte Einzelprojekt der Familie Lanius-Heck, auf das<br />

aufgebaut werden kann.<br />

Die skizzierten Ziele und Projekte zeichnen sich v.a. dadurch aus, dass sie<br />

gemeinsam erarbeitet und ausgewählt wurden,<br />

ausgewogen die unterschiedlichen Interessen berücksichtigen,<br />

nachhaltig und landschaftsangepasst sind,<br />

den regionalen Bedürfnissen gerecht werden und<br />

die Bemühungen auf die drängendsten Fragen konzentrieren.<br />

Sie erfüllen somit in idealer Weise die Kriterien bottom-up, Interaktion der lokalen Akteure,<br />

Integration, Konzentration und Nachhaltigkeit. Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> ist davon überzeugt,<br />

mit dem vorgestellten breiten Spektrum unterschiedlichster Ideen dem übergeordneten<br />

Ziel "Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials" in besonderem Maße<br />

gerecht zu werden.<br />

Übersicht der hessischen Projekte<br />

Rheingauer Schlemmerwochen<br />

Rheingauer Schlemmerwoche vom 26.04. – 05.05.2002 (Rüdesheim, Lorch); Spezialitäten<br />

der Region; veranstaltet von der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH in<br />

Verbindung mit verschiedenen Weingütern, gastronomischen Betrieben und Straußwirtschaften.<br />

Rheingau Musik Festival vom 28. Juni bis 1. September 2002<br />

Im Rahmen des Projektes <strong>Mittelrhein</strong>-Momente soll ab dem Jahr 2003 auch eine Veranstaltung<br />

in der Stadt Lorch oder der Stadt Rüdesheim durchgeführt werden.<br />

Bestehende Vinothek im Weinmuseum Brömserburg in Rüdesheim a/Rh.<br />

Darüber hinaus soll für den gesamten Rheingau eine Vinothek an einer zentralen Stelle<br />

eingerichtet werden. Initiator ist der Weinbauverband. Das Projekt ist zur Zeit in Planung.<br />

Brömserburg in Rüdesheim a/Rh.<br />

Erarbeitung eines Sanierungs- und Nutzungskonzeptes Brömserburg auf der Grundlage<br />

einer digitalen Bestandsaufnahme, Sanierung der Fenster, der Mauerkronen und der Außenterrasse.<br />

Es sollen in diesem Jahr ca. 50.000 Euro investiert werden. Kooperationspartner<br />

sind die Stadt Rüdesheim a/Rh., der Museumsverein und das Forum <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

e.V.


Seite 130<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

Auslandsmarketing für das Rheintal<br />

Die Stadt Rüdesheim ist mit dem Fremdenverkehrsverein an 13 Auslandsmessen für<br />

Tourismus und Fremdenverkehr vertreten.<br />

Erhalt der Terrassenmauern / Offenhalten von Brachflächen<br />

Seitens des Landschaftspflegeverbands Rheingau-Taunus e.V. (LPV) werden in der Gemarkung<br />

Lorch einige Projekte zum Erhalt von Weinbergsmauern und Weinbergsterrassen<br />

durchgeführt (s. Anlage).<br />

Freistellen von Weinbergsmauern in Rüdesheim a/Rh. im Rahmen eines Schutzprogrammes<br />

für Mauereidechsen durch die Societas Europaea Herpetologica (SEH) unter der<br />

Trägerschaft des Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten. Die<br />

Maßnahmen erfolgen auf der Grundlage eines Schutz- und Maßnahmenkonzeptes für die<br />

Mauereidechse in der Gemarkung Rüdesheim (West); Carolin Bender und Malte Fuhrmann,<br />

2001.<br />

Es besteht eine Projektidee zur Offenhaltung von Weinbergsterrassen im Rahmen des<br />

Freizeitweinbaues mit der Erhaltung und Entwicklung von historischen Weinbergsunterständen<br />

bzw. -häusern. Das Projekt ist allerdings noch nicht näher definiert. (mögliche<br />

Kooperationspartner: Magistrat der Stadt Lorch, Regionalentwicklung bei der Kreisverwaltung<br />

Rheingau-Taunus-Kreis, Winzer, Naturschutzverbände, interessierte Bürger).<br />

Projektidee zur Anpflanzung von Weinbergs – Pfirsichen durch Winzer mit dem Ziel der<br />

Nutzung und Pflege von Weinbergsterrassen; das Projekt ist noch nicht im einzelnen<br />

definiert (mögliche Kooperationspartner wie vor).<br />

Wiederanpflanzung eines Weinberges in der Lage „Lorchhauser Rosenberg“ (unterhalb<br />

des Naturschutzgebietes) mit der Einrichtung eines Aussichtspunktes auf die Ortslage<br />

Bacharach. Es handelt sich hierbei um eine Projektidee, die noch näher entwickelt und<br />

für die noch ein Träger gefunden werden muss (mögliche Kooperationspartner: Magistrat<br />

der Stadt Lorch und örtlicher Weinbauverein).<br />

Historisches Wasserrad (Ortslage der Stadt Lorch)<br />

Errichtung eines historischen Wasserrades in der Wisper im Bereich des Walzenmühler<br />

Wehres im Zusammenhang mit der dort errichteten Fischtreppe (Kooperationspartner:<br />

Stadt Lorch und SÜWAG Energie AG).<br />

Landschaftspflegeverband<br />

Im Rheingau-Taunus-Kreis besteht seit 10 Jahren der Landschaftspflegeverband<br />

Rheingau-Taunus e.V; Geschäftsführer ist Jürgen Windgasse (Tel. 06124 510 301). Die<br />

Stadt Lorch ist Mitglied im Landschaftspflegeverband. Der Landschaftspflegeverband hat<br />

zahlreiche Projekte zur Offenhaltung der Landschaft und zur Erhaltung von Weinbergsmauern<br />

in der Gemarkung der Stadt Lorch geplant, organisiert und deren Durchführung<br />

betreut. Eine Kooperation mit dem auf rheinland-pfälzischer Seite geplante Landschaftspflegeverband<br />

ist erwünscht.


Seite 132<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

9 Finanzierungsplan<br />

Die Finanzierung der Projekte und Aktivitäten der <strong>LAG</strong> sind in folgendem Finanzierungsplan<br />

übersichtlich dargestellt. Dabei werden nach Handlungsfeldern geordnet die einzelne<br />

Maßnahmen, der jeweilige Projektträger, die Kosten des Projekts, der Eigenanteil sowie<br />

die Ko-Finanzierung aus dem entsprechenden Landesprogramm dargestellt. Der Finanzierungsplan<br />

zeigt auch die zeitliche Komponente mit dem jahresweise auf das jeweilige<br />

Projekt und die <strong>LAG</strong> insgesamt zu verteilenden Finanzvolumina.<br />

Die maximal förderfähigen Gesamtkosten der Infrastrukturmaßnahmen bzw. produktiven<br />

Investitionen von 300.000 EUR werden nicht überschritten. Das jährlich auf die <strong>LAG</strong><br />

entfallende, zu verteilende Finanzvolumen von 300.000 EUR wird erreicht.<br />

Die Verwaltung der Gelder erfolgt durch die im Umgang mit Haushaltsbudgets erfahrene<br />

Geschäftsstelle bzw. den Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Bungert. Die Ko-<br />

Finanzierung durch mögliche Landesprogramme ist dasrgestellt und entspricht den Inhalten<br />

des EPPD.


Seite 133<br />

Tabelle 6: Finanzierungsplan der Projekte<br />

Nr Projekt Gesamt-<br />

Eigen-<br />

Landes-<br />

EU- Anteil<br />

EU- Sum-<br />

Jahr<br />

summe (€)<br />

anteil<br />

Anteil<br />

me (€)<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

A - Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots<br />

1 Kooperative / Zweckverband "Ferienwohnen in der Kulturlandschaft" 210.000 50% 25,0% 25,0% 52.500 0 25.000 9.167 9.167 9.167<br />

2 Initialprojekt Ferienwohnen in Bacharach-Henschhausen 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />

3 Initialprojekt Ferienwohnen in Kaub 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />

4 Initialprojekt Ferienwohnen in Oberwesel-Dellhofen 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />

5 Initialprojekt Ferienwohnen in St. Goar-Werlau 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000<br />

B - Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus<br />

6 Monorackbahn Ölsberg 215.000 15% 42,5% 42,5% 91.375 18.275 65.000 8.100 0 0<br />

7 Kulinarische Sommernacht 150.000 35% 32,5% 32,5% 48.750 9.750 9.750 9.750 9.750 9.750<br />

8 <strong>Mittelrhein</strong>-Momente 75.000 35% 32,5% 32,5% 24.375 4.875 4.875 4.875 4.875 4.875<br />

9 à la region 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 2.600 2.600 2.600 2.600 2.600<br />

10 Vino Rhein-Nahe 15.000 35% 32,5% 32,5% 4.875 2.000 2.875 0 0 0<br />

11 Qualifizierung des Servicepersonals und der Multiplikatoren 160.000 55% 22,5% 22,5% 36.000 0 8.000 9.333 9.333 9.333<br />

12 Aufbau von Vinotheken 150.000 70% 15,0% 15,0% 22.500 5.000 10.000 2.500 2.500 2.500<br />

13 Regionalregale als Komponente zur Stärkung der regionalen Identität 282.000 80% 10,0% 10,0% 28.200 15.000 13.200 0 0 0<br />

14 Auslandsmarketing - Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen 275.000 35% 32,5% 32,5% 89.375 17.875 17.875 17.875 17.875 17.875<br />

15 Wanderführer Rhein-Burgen-Wanderweg 30.000 35% 32,5% 32,5% 9.750 0 0 9.750 0 0<br />

C - Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft - Landschaftsgärtnerei<br />

16 Gründung eines Landschaftspflegeverbands 300.000 35% 32,5% 32,5% 97.500 5.000 50.000 14.167 14.167 14.167<br />

17 Niederwaldbewirtschaftung 174.900 20% 40,0% 40,0% 69.960 35.000 15.000 6.653 6.653 6.653<br />

18 NATURA 2000 - Kultur- und Naturlandschaft entdecken und erleben 172.000 20% 40,0% 40,0% 68.800 0 0 10.000 29.400 29.400<br />

19 Gestaltung der Rheinuferpromenade in St. Goar 169.000 35% 32,5% 32,5% 54.925 0 25.000 29.925 0 0


Seite 134<br />

20 Renaturierung des Rheinufers in Kestert 150.000 40% 30,0% 30,0% 45.000 0 0 20.000 25.000 0<br />

21 Entfernen des Pappelwäldchen am Fuß des Loreleyfelsens 130.000 40% 30,0% 30,0% 39.000 0 0 39.000 0 0<br />

22 Funktionale Wiederherstellung der Retentionsfläche Haus Peterspay 85.000 40% 30,0% 30,0% 25.500 0 0 2.000 11.750 11.750<br />

23 Erschließung und gestalterische Aufwertung des Rheinufers in Filsen 169.600 40% 30,0% 30,0% 50.880 16.000 32.000 2.880 0 0<br />

D - Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials<br />

24 Themenpfade (Rheinfels, Stahleck, Schönburg, Loreley) 300.000 35% 32,5% 32,5% 97.500 37.000 15.125 15.125 15.125 15.125<br />

25 Walderlebniszentrum und Jugendzeltplatz 97.500 35% 32,5% 32,5% 31.688 12.000 19.688 0 0 0<br />

26 Initiierung eines Rheintal-Marathons 60.000 50% 25,0% 25,0% 15.000 0 0 2.000 13.000 0<br />

27 Wettbewerb Rheinmühlen 40.000 50% 25,0% 25,0% 10.000 0 0 10.000 0 0<br />

28 Multimediale Ausstellung zum Thema Wald in der "Alten Burg" Boppard 29.500 35% 32,5% 32,5% 9.588 0 0 0 0 9.588<br />

29 Kulturlandschaftsausstellung im Posthof Bacharach 109.000 35% 32,5% 32,5% 35.425 0 0 0 17.713 17.713<br />

30 Erhalt und neue Nutzung im Forsthaus Kaub 200.000 50% 25,0% 25,0% 50.000 0 10.000 10.000 15.000 15.000<br />

31 Bau einer Mountain-Bike Strecke im Stadtwald Boppard 25.000 35% 32,5% 32,5% 8.125 2.000 6.125 0 0 0<br />

32 Naturlehrpfad in Spay 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 3.000 10.000 0 0 0<br />

33 Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel 55.000 50% 25,0% 25,0% 13.750 5.000 8.750 0 0 0<br />

34 Bau eines Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai 73.000 40% 30,0% 30,0% 21.900 0 0 0 21.900 0<br />

35 Erhalt und neue Nutzung des alten Krans St.Goarshausen 200.000 50% 25,0% 25,0% 50.000 5.000 2.000 14.333 14.333 14.333<br />

36 Freilegung des römischen Aquädukts in Brey 64.000 35% 32,5% 32,5% 20.800 0 0 0 6.000 14.800<br />

37 Bau eines Aussichtsturms auf der "Fleckertshöhe" 80.000 35% 32,5% 32,5% 26.000 0 0 2.000 12.000 12.000<br />

38 Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein" 100.000 35% 32,5% 32,5% 32.500 10.000 17.500 5.000 0 0<br />

39 Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz in Boppard-Buchenau 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 0 0 0 0 13.000<br />

Förderung der <strong>LAG</strong><br />

40 Förderung der <strong>LAG</strong> 150.000 50% 0% 50,0% 75.000 15.000 15.000 15.000 15.000 15.000<br />

Gesamtsumme 5.815.500 1.515.540 220.375 385.363 312.033 313.141 284.628


Seite 135<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

10 Begleitsystem<br />

Die <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> begleitet die Entwicklungsstrategie mit folgenden im EPPD (Abschnitt<br />

10.6.1) definierten Zielen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

zu kontrollieren, ob die Maßnahmen wie geplant durchgeführt werden,<br />

zu überprüfen, ob die in die Wege geleiteten Maßnahmen dem vom Leader+- Programm<br />

angestrebten Zweck entsprechen,<br />

frühzeitig auf Probleme und veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können und<br />

die Erfahrungen zu dokumentieren und Dritten zugänglich zu machen.<br />

Die <strong>LAG</strong> schafft sich damit ein eigenständiges Kontroll- und Steuerungsinstrument, das<br />

sowohl am konkreten Projekt ansetzt (Ergebnis-Indikatoren), als auch die mittelbaren<br />

bzw. Sekundär-Effekte der Entwicklungsstrategie (Wirkungs-Indikatoren) erfasst. Dabei<br />

wird ein angemessenes Verhältnis des mit der Erfassung der Ergebnisse und Wirkungen<br />

verbundenen Aufbereitungsaufwands zu den gegebenen Kapazitäten, Finanzmitteln und<br />

Zeitbudgets der <strong>LAG</strong> angestrebt.<br />

Die jährliche Berichterstattung setzt im Sinne der Partizipation und Motivation bereits auf<br />

Ebene der Projektträger an. Die spezifischen Indikatoren werden auf Projektebene erfasst,<br />

regelmäßig an die <strong>LAG</strong>-Lenkungsgruppe weitergeleitet und von dieser auf Zielkonformität<br />

hin überprüft bzw. ergänzt. Damit wird schrittweise ein Begleit- und Bewertungssystem<br />

entwickelt, das als lernendes und rückkoppelndes System die relevanten<br />

Indikatoren beschreibt und projektbegleitend anpasst. Unterstützt bei der Erfassung und<br />

Auswertung der Daten wird die <strong>LAG</strong>-Geschäftsstelle dabei vom bestehenden Arbeitskreis<br />

„Struktur“ der <strong>LAG</strong>.<br />

Im Sinne einer „Harmonisierung“ der Indikatoren wird ein zentraler, standardisierter Kontroll-<br />

und Bewertungsbogen von der <strong>LAG</strong> vorgegeben. Dieser methodische Bewertungsrahmen<br />

setzt bei den Zielen der <strong>GIEP</strong> an und definiert die gewünschten Ergebnisse und<br />

möglichen Wirkungen der Aktivitäten und Interventionen der <strong>LAG</strong>. Zu unterscheiden ist<br />

dabei nach finanziellen und materiellen Indikatorebenen. Ein Soll-/Ist-Vergleich wird dabei<br />

sowohl quantitativ bei den Strukturdaten der Bestandsaufnahme (Kapitel 4) als auch<br />

qualitativ bei den Ergebnissen der Stärken-Schwächen-Analyse (Kapitel 5) ansetzen.<br />

Übereinstimmungen, aber auch Divergenzen zwischen den geplanten Ergebnissen bzw.<br />

angestrebten Wirkungen und den tatsächlich erreichten Erfolgen sind durch die Geschäftsstelle<br />

der <strong>LAG</strong> jährlich zu beschreiben und in der Lenkungsgruppe zur Diskussion<br />

zu stellen. Daraus abzuleitende Konsequenzen für konkretes Handeln sind gemeinsam zu<br />

entscheiden und mit dem Projektträger umzusetzen. Die Berichte der Projektträger werden<br />

von der Geschäftsstelle zum jeweiligen Jahresende zusammengetragen, nach Zielebenen<br />

ausgewertet und zusammenfassend dargestellt.


Seite 136<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

Dabei umfasst der Bewertungsrahmen zunächst folgende allgemeinen Angaben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektart/-Nr.<br />

Projektträger<br />

Projektbetreuer<br />

Zielebene/Handlungsfeld<br />

Zeitrahmen (Beginn und Dauer)<br />

Finanzieller Rahmen<br />

<br />

<br />

<br />

Budget geplant (Jahreswert)<br />

Budget verausgabt (Jahreswert)<br />

- Indikatordifferenz (+), (-)<br />

Induktion externer Finanzmittel, Sponsoring, Spenden, Eigenleistung<br />

Materieller Rahmen<br />

<br />

<br />

<br />

Anzahl mit dem Projekt verbundener Veranstaltungen<br />

- Bürgerversammlungen, Informationen<br />

- Schulung, Fortbildung, Seminare<br />

- Workshops, Arbeitskreise<br />

Teilnehmer an Info- und Fortbildungsveranstaltungen<br />

- Anzahl gesamt<br />

- davon Kinder und Jugendliche<br />

- davon Mädchen/Frauen<br />

- neue Interessenten und Kooperationspartner<br />

- Internet-Kontakte<br />

Teilnehmer an konkreten Aktionen/Umsetzung bzw. Eigenleistung<br />

- Anzahl gesamt<br />

- davon Kinder und Jugendliche<br />

- davon Mädchen/Frauen<br />

- neue Interessenten und externe Partner


Seite 137<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

Auf den allgemeinen Angaben aufbauend wird der Bewertungsrahmen für jedes Handlungsfeld<br />

(Interventionsbereich) ausdifferenziert nach:<br />

Ergebnisindikator<br />

Wirkungsindikator<br />

Unmittelbarem Erfolgsindikator/direkten Effekten.<br />

Die Indikatoren werden für die einzelnen Handlungsfelder und Projekte zusammengestellt.<br />

Die Projekt-Nummern sind exemplarisch ausgewählt.<br />

A<br />

Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots<br />

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />

P1 bis P3<br />

Regionale Wertschöpfung geschaffene Arbeitsplätze<br />

Investitionsvolumen ... EUR ..... % des Investitionsvolumens<br />

- Anzahl<br />

Anzahl der Ferienwohnungen<br />

- Qualifikation<br />

Anzahl Besucher<br />

Anzahl vernetzter Partner<br />

Vernetzung mit Weinbauern<br />

Übernachtungen<br />

Anzahl geschaffene Ar-<br />

Umsatz .... EUR<br />

beitsplätze - davon<br />

Vernetzung mit Landwirten<br />

Frauen/Jugendliche<br />

Vernetzung mit Handwerkern<br />

Umsatz .... EUR<br />

Anzahl Existenzgründun-<br />

Umsatz .... EUR<br />

gen<br />

Vernetzung mit Dienstleistern<br />

Umsatz .... EUR<br />

davon davon Frauen/<br />

Jugendliche<br />

Vernetzung mit Gastronomen<br />

Umsatz .... EUR


Seite 138<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

B<br />

Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus<br />

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />

P6 Investitionsvolumen .... Regionale Wertschöpfung geschaffene Arbeitsplätze<br />

EUR<br />

.... % des Investitionsvolumens<br />

- davon Frauen/Jugendliche<br />

Anzahl der Veranstaltungen<br />

Vermarkteter Wein, Um-<br />

Anzahl Besucher<br />

satz .... EUR<br />

Anzahl Teilnehmer<br />

Auslastung .... %<br />

Vernetzung mit Dienstleistern<br />

Umsatz .... EUR<br />

P11 Anzahl Schulungen Anzahl Teilnehmer<br />

- davon Frauen/Jugendliche<br />

<br />

<br />

Existenzgründungen<br />

Wiedereingliederung in den<br />

1. Arbeitsmarkt<br />

<br />

P12 Investitionsvolumen<br />

<br />

Anzahl Vernetzungen<br />

<br />

Existenzgründungen<br />

... EUR<br />

<br />

Anzahl Vinotheken<br />

<br />

Anzahl Besucher<br />

Anzahl geschaffene Arbeitsplätze<br />

- davon Frauen/Jugendliche<br />

P13 Regionalregal Umsatz .... EUR<br />

Anzahl Verkaufsstellen<br />

Existenzgründungen<br />

Anzahl geschaffene Arbeitsplätze<br />

- davon Frauen/Jugendliche<br />

P14 Messeveranstaltun-<br />

<br />

Ausländische Besucher<br />

<br />

Umsatz .... EUR<br />

gen, Anzahl und Umfang<br />

Anzahl geschaffene Ar-<br />

<br />

Vernetzung mit Dienstlei-<br />

<br />

Umsatz .... EUR<br />

beitsplätze<br />

stern<br />

- davon Frauen/Jugendliche<br />

P15 Anzahl Exemplare Anzahl Besucher<br />

Regionale Wertschöpfung,<br />

Umsatz .... EUR<br />

<br />

Vernetzungen vorhandener<br />

Einzelobjekte, Anzahl


Seite 139<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

C<br />

Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft - Landschaftsgärtnerei<br />

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />

P16 Größe des Verbandsgebiets<br />

Reduktion, Verbuschung ... Existenzgründungen<br />

in ha,<br />

ha<br />

Arbeitsplätze m/w<br />

Erhalt.... m² Trockenmauern<br />

Wiedereingliederung in den<br />

1. Arbeitsmarkt<br />

Reaktivierung von .... ha<br />

Weinbergsflächen<br />

Qualifizierung .... Personen<br />

P17 Bewirtschaftete Flä-<br />

<br />

Holzkohlevermarktung Um-<br />

<br />

Existenzgründungen<br />

chen Niederwald .... ha<br />

satz ... EUR<br />

<br />

Arbeitsplätze m/w<br />

<br />

<br />

P18 Natura-Projekte,<br />

Umfang der Kooperationen<br />

mit Weinbau, Land- u.<br />

Forstwirschaft<br />

Besucher Arbeitsplätze<br />

P19 bis P23<br />

<br />

.... ha naturnahes Ufer<br />

<br />

Anzahl Partner und Vernet-<br />

<br />

Arbeitsplätze<br />

<br />

.... ha Retentionsraum<br />

zungen<br />

<br />

Gründung sozialer Organi-<br />

<br />

Umfang der Kooperationen<br />

Regionale Wertschöpfung,<br />

sationen (Vereine)<br />

mit Gastronomie und DL-<br />

Umsatz .... EUR<br />

Betrieben


Seite 140<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

D<br />

Aktivierung des kulturlandschaftlichen Potenzials<br />

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte<br />

Größe, Umfang der neuen<br />

Infrastruktur, ...ha, km, m²<br />

Freifläche<br />

Besucheranzahl, Auslastung<br />

<br />

.... %<br />

<br />

Umsatz .... EUR<br />

<br />

Regionale Wertschöpfung,<br />

.... % des Umsatzes<br />

geschaffene Arbeitsplätze<br />

gesicherte Arbeitsplätze<br />

Existenzgründungen<br />

P38 Bühnengröße .... m²<br />

Besucherkapazität<br />

Vernetzung mit anderen<br />

Sektoren/Projekten<br />

Anzahl Veranstaltungen,<br />

Umsatz.... EUR<br />

Qualifizierung<br />

Eingliederung 1. Arbeitsmarkt<br />

P26 Marathon Veranstaltungsteilnehmer Umsatz .... EUR, Gastronomie,<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

P28 Ausstellung Besucherzahl Umsatz .... EUR, Gastronomie,<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

Auch die Qualität der Arbeit der <strong>LAG</strong> soll über ein Bewertungssystem erfasst, bewertet<br />

und weiterentwickelt werden. Wesentliche Indikatoren sind dabei:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Anzahl der <strong>LAG</strong>-Sitzungen<br />

Anzahl der <strong>LAG</strong> Veröffentlichungen<br />

Anzahl der von der <strong>LAG</strong> durchgeführten öffentlichen Veranstaltungen<br />

Internetkontakte / Homepage<br />

Anzahl der eingerichteten Arbeitskreise (Thema/Zusammensetzung m/w)<br />

Anzahl der Arbeitskreis-Sitzungen<br />

Anzahl der geförderten Projekte<br />

Anzahl der Beteiligten an Planung, Umsetzung und Weiterentwicklung der <strong>GIEP</strong><br />

Anzahl der Kooperationspartner der <strong>LAG</strong><br />

Anzahl neuer Organisationen im <strong>LAG</strong>-Gebiet<br />

Anzahl nicht angenommener Projekte<br />

Anzahl gebietsübergreifender/transnationaler Kooperationen


Seite 141<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

Schließlich bedarf das gesamte Projekt der <strong>LAG</strong> <strong>Mittelrhein</strong> (<strong>GIEP</strong>) einer umfassenden<br />

Bewertung seiner unmittelbaren und mittelbaren Erfolge. Dabei sind die Ergebnisse der<br />

Aktivitäten auf der Ebene der Handlungsfelder und Projekte zusammenzutragen und die<br />

Entwicklung jährlich anhand des folgenden Indikatorenbündels zu bewerten:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze, insbesondere von Frauen und Jugendlichen<br />

Anzahl der gesicherten Arbeitsplätze, insbesondere von Frauen und Jugendlichen<br />

Wiedereingliederung von Beschäftigten (m/w) in den 1. Arbeitsmarkt<br />

Umsatzsteigerung lokaler/regionaler Waren und Dienstleistungen<br />

Anbauflächen Weinbaubetriebe<br />

Anzahl gesicherter Weinbaubetriebe<br />

Kooperationen Weinbau/Gastronomie<br />

Anzahl der Gäste<br />

Anzahl neu geschaffener Betten<br />

Übernachtungszahlen<br />

Aufenthaltsdauer der Touristen<br />

Hier sind vor Allem zur „Halbzeit“ der Umsetzung der <strong>GIEP</strong> die Referenzwerte der Bestandsaufnahme<br />

heranzuziehen und unter Berücksichtigung genereller Trends im Tal<br />

bzw. im Land Rheinland-Pfalz quantitativ zu analysieren, ggf. einer Neu-Orientierung<br />

bzw. neuen Schwerpunktsetzung zu unterziehen. Soweit sich die Wirkungen und Effekte<br />

der <strong>GIEP</strong> nicht in Zahlen ausdrücken lassen, sind qualitative Bewertungen der Interventionen<br />

vorzunehmen.<br />

Auch am Ende des Programmzeitraums erfolgt nochmals eine intensive Aus- und Bewertung<br />

der o.g. bzw. weiter modifizierten Indikatoren. Es gilt, die Bilanz der Aktivitäten zu<br />

ziehen und eine Rückschau auf die Effizienz der gewählten Strategie und Projekte zu<br />

halten. Daraus sind kritische Reflexionen des eigenen Handelns und Schlüsse für zukünftige<br />

Maßnahmen und Projekte zu ziehen; insbesondere sind dabei Kriterien der Übertragbarkeit<br />

auf andere Maßnahmenebenen bzw. Handlungsfelder im Tal und kooperierende<br />

Räume zu berücksichtigen.<br />

Selbstverständlich werden die jährlich zur Halbzeit und ex-post zu erstellenden Berichte<br />

und Analysen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben der bereits bestehenden<br />

Homepage erfolgt die Berichterstattung entsprechend den Vorgaben des EPPD und der<br />

Publizitätsvorschriften an den Begleitausschuss, die nationale Vernetzungsstelle und die<br />

Europäische Beobachtungsstelle. Damit wird der Austausch inner- und interregionaler<br />

Erfahrungen und die Weitergabe von Informationen an Dritte sichergestellt.


Seite 142<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

11 Literaturverzeichnis<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000): Das Europäische Raumentwicklungskonzept<br />

und die Raumordnung in Deutschland, Heft 3/4.2000, Bonn<br />

Der Regierungsbeauftragte für das Anerkennungsverfahren des UNESCO-Welterbe <strong>Mittelrhein</strong><br />

(Hrsg.)(2001): Kulturlandschaft <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Koblenz (oberes<br />

<strong>Mittelrhein</strong>tal) – Antrag zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO.- Mainz.<br />

Europäische Kommission (2000): Mitteilung der Kommission an die Mitgliedstaaten vom<br />

14. April 2000 über die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des<br />

ländlichen Raums (Leader+) (2000/C 139/05), Brüssel.<br />

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.)(2001): Das Rheintal von Bingen<br />

und Rüdesheim bis Koblenz – Eine europäische Kulturlandschaft. Bd. 1 und 2, Mainz.<br />

Lindloff Karsten / Schneider Lothar (2001): Handbuch, nachhaltige regionale Entwicklung<br />

- Kooperations- und Vernetzungsprozesse in Region, Landkreis, Stadt und Gemeinde,<br />

Dortmund.<br />

Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz (1995): Planung Vernetzter Biotopsysteme,<br />

Bereich Landkreis Rhein-Hunsrück, Oppenheim.<br />

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz: Einheitliches<br />

Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes Rheinland-Pfalz zur Umsetzung<br />

der Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des ländlichen Raumes (Leader+)<br />

im Zeitraum 2000 bis 2006, endgültige Fassung, Mainz<br />

Müller-Miny, H. u. M. Bürgener (1971): Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 138 Koblenz.-<br />

Naturräumliche Gliederung Deutschlands, Hrsg. vom Institut für Landeskunde,<br />

Bonn.<br />

Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe (Hrsg.) (1997):<br />

Handlungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis Lahnstein – Leitbilder für das <strong>Mittelrhein</strong>tal,<br />

Block A des Handlungskonzepts.<br />

Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe (Hrsg.) (1998):<br />

Maßnahmenvorschläge im Rahmen des Handlungskonzepts <strong>Mittelrhein</strong>tal von Bingen bis<br />

Lahnstein, Block C des Handlungskonzepts.<br />

Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe, Rheingau-<br />

Taunus-Kreis und Magistrate der Städte Lorch und Rüdesheim a.Rh. (Hrsg.)(1999):<br />

Raumnutzungskonzept <strong>Mittelrhein</strong>tal, Block B des Handlungskonzepts.


Seite 143<br />

Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit<br />

Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in<br />

Rheinland Pfalz<br />

Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald und Rheinhessen-Nahe, Rheingau-<br />

Taunus-Kreis und Städte Lorch und Rüdesheim a.Rh. (Hrsg.)(2001): Raumanalyse <strong>Mittelrhein</strong>tal<br />

– Managementplan zum Antrag für die Aufnahme des <strong>Mittelrhein</strong>tales in die<br />

Welterbeliste der UNESCO.<br />

Planungsgemeinschaften <strong>Mittelrhein</strong>-Westerwald (2001): Regionaler Raumordnungsplan<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Weserterwald, Entwurf 09/2001, Koblenz.<br />

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz (1995): Landesentwicklungsprogramm III, Mainz.


Anhang 1<br />

Tabelle 7: Ziele und Projekte<br />

Sicherung eines multifunktionalen<br />

Lebens- und Erholungsraums<br />

Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials<br />

Erhalt und Entwicklung der<br />

raumprägenden Kulturlandschaft<br />

Stärkung der regionalen Identität und<br />

Abbau von Kooperationsblockaden<br />

Ausbau eines dezentralen,<br />

landschaftsorientierten<br />

Beherbergungsangebots<br />

Verstärkte Kooperation<br />

zwischen Weinbau, Gastronomie<br />

und Tourismus<br />

Pflege und Gestaltung<br />

der Kulturlandschaft<br />

Aktivierung und Ausbau des<br />

kulturlandschaftlichen Potenzials<br />

Zweckverband "Ferienwohnen<br />

in der Kulturlandschaft"<br />

Initialprojekt Ferienwohnen in St.<br />

Goar<br />

Initialprojekt Ferienwohnen in<br />

Bacharach<br />

Initialprojekt Ferienwohnen in<br />

Kaub<br />

Initialprojekt Ferienwohnen in<br />

Oberwesel - Dellhofen<br />

Monorackbahn Ölsberg: Verbesserung<br />

der Bewirtschaftungs- und<br />

Vermarktungsbedingungen<br />

Kulinarische Sommernacht<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-Momente<br />

a la region<br />

Vino Rhein-Nahe:<br />

Qualifizierung des Servicepersonals<br />

und der Multiplikatoren<br />

Aufbau von Vinotheken<br />

Regionalregal<br />

Auslandsmarketing – Werbemaßnahmen<br />

für ausländische Zielgruppen<br />

Wanderführer Rhein-Burgen-<br />

Wanderweg<br />

Gründung eines Landschaftspflegeverbands<br />

Niederwaldbewirtschaftung<br />

NATURA 2000: Kultur- und<br />

Naturlandschaften erleben<br />

Gestaltung der Rheinuferpromenade<br />

in St. Goar<br />

Renaturierung des Rheinufers<br />

in Kestert<br />

Entfernen des Pappelwäldchens<br />

am Fuß der Loreley<br />

Erschließung und gestalterische<br />

Aufwertung des Rheinufers<br />

in Filsen<br />

Funktionale Wiederherstellung<br />

der eingedeichten Retentionsfläche<br />

Haus Peterspay in Boppard<br />

Kulturlandschafts-Themenpfade (Rheinfels,<br />

Stahleck, Schönburg, Loreley)<br />

Walderlebniszentrum mit Jugendzeltplatz<br />

Initiierung eines Rheintal-Marathons<br />

Wettbewerb Rheinmühlen<br />

multimediale Ausstellung zum Thema Wald<br />

in der "Alten Burg" Boppard<br />

Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof<br />

Bacharach<br />

Erhalt und neue Nutzung des ehemaligen<br />

Forstamts in Kaub<br />

Bau einer Mountain-Bike Strecke im<br />

Stadtwald Boppard<br />

Naturlehrpfad in Spay<br />

Funkstation im Kulturhaus Hütte Bau eines<br />

Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai<br />

Erhalt und neue Nutzung des alten Krans in<br />

St.Goarshausen<br />

Erschließung und Freilegung der römischen<br />

Wasserleitung in Brey<br />

Bau eines Aussichtsturms auf der "Flekkertshöhe"<br />

Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein"<br />

Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz


Anhang 2: Presseartikel vom 07.03.2002 zu Projekt 6 - Oelsberg


Anhang 3: Presseartikel vom 06.03.2002

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