Stoellger, Stiftungen kurz - Aidgovernance.org

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Vertrauen entsteht durch Öffnung, nicht durch Schließung;
indem man sich der Kritik aussetzt, nicht indem man sich gegen sie absichert;
kurzum: durch Wagnisse, nicht durch Kontrolle. Das kennt jeder aus den Beziehungen,
in denen wir leben.
In Zeiten, da ‚charity’ schick ist und gute Presse bringt, befolgen viele die Regel: Tue
Gutes und rede viel davon. Denn je mehr Kameras, um so größer wird der Wert der
guten Tat. ‚Ich bin im Fernsehen, also bin ich …’
– Wer das glaubt, kommt in die Hölle.
Ich würde lieber im Sinne von Karl Kraus sagen:
‚Es kommt gewiß nicht bloß auf das Äußere einer Stiftung an.
Auch die Dessous sind wichtig’.
Aber – was sind die ‚Dessous’ einer Stiftung – und welche wären passend? Das ist
natürlich bei Stiftungen ebenso wenig zu verallgemeinern wie bei Frauen.
Die inneren Werte sind im Stiftungszweck geklärt: ein gutes Herz und eine schöne
Seele. Das gehört zum Wesen von gemeinnützigen Stiftungen, wie bei einer Nonne
im Hospiz. Nur, wenn die zuviel Haut zeigen würde oder gar Spitze – könnte das
Zweifel wecken.
Selbstredend ist eine solide Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll 7 . Die spannende Frage ist
nur: welche Form paßt zu welchem Inhalt – welche Darstellungsweise paßt zum Stiftungszweck?
Das ist eine Aufgabe von geradezu poetischer Dimension, die nicht allein mit corporate
design gelöst wird. Die Passung von Form und Inhalt ist eine der klassischen Regeln
der Poesie. Die Anmutung eines Auftritts muß zum Ansinnen passen – sonst
stimmt etwas nicht. Vom Reich Gottes etwa erzählt man in Gleichnissen – und nicht
mit gewaltigem Glamour wie Hollywood es liebt.
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Grundsatz III: Transparenz: „indem sie die Öffentlichkeit in geeigneter Form möglichst gut informieren.