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Frauen und Männer in einem gemischten Team - Kinderbetreuer

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Mühe haben, andere aber werden sich gegen dieses<br />

Rollenmuster wehren.<br />

Stereotypen Geschlechterrollen <strong>in</strong> der Zusammenarbeit<br />

von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Männer</strong>n auf die Spur zu kommen <strong>und</strong><br />

zu h<strong>in</strong>terfragen, verlangt Geduld von allen Betroffenen.<br />

Der Nagel wird möglicherweise etwas krumm <strong>in</strong><br />

die Wand gehämmert, der K<strong>in</strong>derbetreuer ist vielleicht<br />

weniger vertraut mit Putzarbeiten, so dass es für die<br />

Kolleg<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher wäre, schnell an se<strong>in</strong>er Stelle die<br />

Toilette zu putzen.<br />

Rotationssystem: Durchbricht Geschlechterrollen<br />

<strong>und</strong> erhöht die Kompetenz<br />

Das Rotationssystem ist e<strong>in</strong>e der wirkungsvollsten Massnahmen,<br />

um stereotype Zuschreibungen von Arbeiten<br />

zu durchbrechen. Mit dem Rotationssystem übernehmen<br />

alle Mitarbeitenden während e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Zeitraum jede Aufgabe. Damit übernehmen <strong>Männer</strong><br />

nicht nur “<strong>Frauen</strong>aufgaben”, resp. <strong>Frauen</strong> “<strong>Männer</strong>aufgaben”,<br />

sondern <strong>Frauen</strong> übernehmen auch<br />

“<strong>Frauen</strong>aufgaben” <strong>und</strong> <strong>Männer</strong> “<strong>Männer</strong>aufgaben”.<br />

Das Rotieren erhöht zudem bei den Mitarbeitenden die<br />

Kompetenz <strong>in</strong> bisher nicht erschlossenen Arbeitsgebieten<br />

<strong>und</strong> erhöht dadurch auch die Wertschätzung<br />

für die verschiedenen Arbeitsbereiche. Das Rotationssystem<br />

hat auch e<strong>in</strong>e direkte Wirkung auf traditionell<br />

sozialisierte Jungen, Mädchen <strong>und</strong> ihre Eltern. Sie gewöhnen<br />

sich daran, dass <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Männer</strong> unabhängig<br />

von ihrem Geschlecht alle Arbeiten ausführen<br />

können.<br />

Arbeitet e<strong>in</strong> Mann als K<strong>in</strong>derbetreuer, so bewegt er<br />

sich während des ganzen Arbeitstages <strong>in</strong> geschlechtsatypischen<br />

Situationen. Er mag über e<strong>in</strong>en Berufsabschluss<br />

verfügen <strong>und</strong> wird trotzdem immer wieder – ob<br />

ausgesprochen oder nicht – damit konfrontiert, dass<br />

<strong>Frauen</strong> eigentlich besser geschickt seien für die K<strong>in</strong>derbetreuung,<br />

da sie über mehr “natürliches” Talent<br />

verfügten. Die Neigung, Kritik zu äussern an der Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Vorgehensweise des voraussichtlich e<strong>in</strong>zigen<br />

K<strong>in</strong>derbetreuers, kann daher auch <strong>in</strong>nerhalb der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

stark werden. Manche männlichen<br />

Neue<strong>in</strong>steiger werden dann eher geneigt se<strong>in</strong>, sich verstärkt<br />

bei den Spielaktivitäten mit grösseren K<strong>in</strong>dern zu<br />

engagieren, als bei der Pflege von Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern, weil<br />

dies eher mit e<strong>in</strong>er traditionellen männlichen Identität<br />

zu vere<strong>in</strong>baren ist.<br />

Konkrete Tipps<br />

Besprechen Sie die E<strong>in</strong>führung des Rotationssystems<br />

im <strong>Team</strong>. Machen Sie deutlich, dass mit<br />

dem Rotationssystem das e<strong>in</strong>engende Geschlechterkorsett<br />

aufgebrochen werden kann.<br />

Sorgen Sie dafür, dass alle über die notwendigen<br />

Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse verfügen, um alle<br />

Aufgaben erfüllen zu können. Organisieren Sie falls<br />

nötig den Wissenstransfer unter den Mitarbeitenden.<br />

Werten Sie die Erfahrungen nach e<strong>in</strong>er kurzen<br />

Pilotphase aus. Sie können so erkennen, ob das<br />

Rotationssystem für alle Mitarbeitenden zufrieden<br />

stellend verläuft.<br />

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