Unix-Linux, Eine Einführung von Wolfgang Paulina (de)
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3. Kommandos und Prozesse 27<br />
rechner> ps -l<br />
F S UID PID PPID C PRI NI ADDR SZ WCHAN TTY TIME CMD<br />
8 S 9523 10005 9997 0 41 20 f5bb2cc0 325 f5bb2e90 pts/4 0:01 tcsh<br />
8 S 9523 13853 10005 0 57 20 f6000010 775 f5e64066 pts/4 0:02 xdvi<br />
8 S 9523 13855 13853 0 67 20 f60a4980 1213 f606f8d4 pts/4 0:03 gs<br />
8 S 9523 13848 10005 0 51 20 f60a3cc0 1070 f5e6430e pts/4 0:01 textedit<br />
Mit <strong>de</strong>n oben gezeigten Kommandos sieht man alle eigenen Prozesse, die <strong>von</strong> <strong>de</strong>r aktuellen Position <strong>de</strong>r<br />
Prozess-Hierarchie erzeugt wur<strong>de</strong>n. Dabei kann auch an Hand <strong>de</strong>r PID- und PPID-Nummern das Abhängigkeitsverhältnis<br />
in <strong>de</strong>r Prozess-Hierarchie nachvollzogen wer<strong>de</strong>n. Sollen alle Prozesse angezeigt wer<strong>de</strong>n,<br />
die auf <strong>de</strong>m System laufen, so erfolgt dies mit <strong>de</strong>m Kommando ps -ef | more.<br />
Die vom ps-Kommando gelieferten Daten haben im einzelnen folgen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung:<br />
UID<br />
PID<br />
PPID<br />
STIME<br />
TIME<br />
TTY<br />
ADDR<br />
WCHAN<br />
CMD<br />
PRI<br />
NI<br />
SZ<br />
C<br />
F<br />
S<br />
Benutzer-I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>s Prozesseigentümers<br />
einein<strong>de</strong>utige Prozess-Nummer<br />
Prozess-Nummer <strong>de</strong>s Eltern-Prozesses (Parent PID)<br />
Uhrzeit, wann <strong>de</strong>r Prozess gestartet wur<strong>de</strong><br />
bisher vom Prozess verbrauchte CPU-Zeit<br />
das <strong>de</strong>m Prozess zugeordnete Pseudo-Terminal<br />
Hauptspeicher- o<strong>de</strong>r Plattenadresse <strong>de</strong>s Prozesses<br />
Adresse eines Events, auf <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Prozess wartet<br />
Name <strong>de</strong>s Kommandos, das <strong>de</strong>n Prozess gestartet hat<br />
aktuelle Priorität <strong>de</strong>s Prozesses (je kleiner <strong>de</strong>sto grösser die Priorität)<br />
nice-Parameter für die Prioritätsberechnung<br />
Grösse <strong>de</strong>s Prozesses im Hauptspeicher in kByte<br />
systeminterner Scheduling-Parameter<br />
systeminterne flags (hat nur noch historische Be<strong>de</strong>utung)<br />
Status (S=sleeping, O=running, R=runnable, Z=zombie, T=stopped)<br />
Das ps-Kommando stellt ein wichtiges Hilfsmittel zur Prozess-Überwachung dar. Kombiniert mit <strong>de</strong>n<br />
Kommandos grep und sort ermöglicht es verschie<strong>de</strong>ne Selektionen aus <strong>de</strong>r kompletten Prozess-Liste.<br />
rechner> ps -ef | grep ssh<br />
Selektion aller ssh-Prozesse<br />
Es gibt noch weitere Kommandos, die Informationen über laufen<strong>de</strong> Prozesse liefern. So geben die Befehle<br />
ptree unter Sun Solaris und pstree unter <strong>Linux</strong> alle Prozesse in hierarchischer Struktur aus.<br />
rechner> ptree $LOGNAME | more<br />
rechner> pstree -p $LOGNAME | more<br />
Prozess-Hierarchie unter Solaris<br />
Prozess-Hierarchie unter <strong>Linux</strong><br />
Bei<strong>de</strong> Kommandos listen die Prozess-Struktur <strong>de</strong>s eingeloggten Benutzers auf.<br />
Das Verhalten <strong>de</strong>r eigenen Prozesse kann vom Prozesseigentümer gesteuert wer<strong>de</strong>n. So ist es möglich,<br />
Prozesse zu suspendieren, zu terminieren und mit vermin<strong>de</strong>rter Priorität zu starten. Auch das Absetzen <strong>von</strong><br />
Hintergrundprozessen und die Beobachtung <strong>de</strong>r Prozess-Aktivität wird in diesem Zusammenhang erwähnt.<br />
Prozess als Hintergrund-Prozess starten<br />
command [ arguments ] &<br />
nohup command [ arguments ] &