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Dudo von Eckardstein, Helene Mayerhofer - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Dudo</strong> <strong>von</strong> <strong>Eckardstein</strong>, <strong>Helene</strong> <strong>Mayerhofer</strong>: Personalstrategien für Ehrenamtliche (ZfP 3/2001) 229<br />

Bei der Absicht, Personalstrategien zu erheben, ist mit Mintzberg (1978, 1987)<br />

grundsätzlich zwischen Strategien als Plan im Sinne intendierter Strategien, und jenen<br />

als Muster zu unterscheiden. Bei der Umsetzung intendierter Strategien ergeben sich regelmäßig<br />

emergente Elemente, die ungeplant ihren Niederschlag in der realisierten Strategie<br />

finden, wie auch Elemente der intendierten Strategie absinken und in der realisierten<br />

Strategie, dem beobachtbaren bzw. durch Interpretation <strong>von</strong> Beobachtungen zu ermittelnden<br />

Strategiemuster nicht mehr in Erscheinung treten. Eine Personalstrategie<br />

kann daher als ein Grundmuster <strong>von</strong> regelmäßigen Praktiken des Personalmanagements<br />

bezeichnet werden, in dem sich die intendierten Aktivitäten der personalverantwortlichen<br />

Akteure und emergente Elemente miteinander verbinden. Unsere Interviews mit<br />

Leitungspersonen lassen die verfolgten Intentionen deutlich werden. Auf der anderen<br />

Seite ermöglichen die Interviews mit dem operativen Personal eine Einschätzung darüber,<br />

was <strong>von</strong> den verfolgten Intentionen tatsächlich in Maßnahmen umgesetzt wurde<br />

und wie diese beurteilt werden. 2<br />

3. Die Untersuchung<br />

Unsere Untersuchung stellt eine explorative empirische Studie auf der Basis <strong>von</strong><br />

Fallstudien in insgesamt 12 sozialen NPOs in Österreich dar. Als soziale NPOs definieren<br />

wir solche, die Dienstleistungen auf den Feldern Beratung, Betreuung, Pflege, Erziehung<br />

und Ausbildung erbringen (Bachstein 1997, 2).<br />

In unsere Studie wurden NPOs der folgenden Art einbezogen:<br />

2 Landes- und 3 Bezirksstellen zweier Rettungsdienste (A, F sowie B, H, L)<br />

1 Allgemeine Hilfsorganisation in der Alten-, Behinderten- und Obdachlosenbetreuung<br />

(J)<br />

1 Allgemeiner regionaler Betreuungsdienst (Nachbarschaftszentrum mit Gesundheits-<br />

und Ernährungsberatung) (G)<br />

1 NPO zur Betreuung geistig Beeinträchtigter (C)<br />

1 NPO zur Integration Behinderter (D)<br />

1 NPO zur Betreuung Haftentlassener (I)<br />

1 NPO zur Betreuung Obdachloser (E)<br />

1 NPO zur Begleitung sterbender Menschen (K).<br />

Die Fallstudien basieren auf leitfadengestützten Interviews mit Leitungspersonal<br />

sowie ehrenamtlichen und hauptamtlichen MitarbeiterInnen auf der ausführenden Ebene.<br />

Insgesamt wurden 31 Einzelinterviews und 20 Gruppendiskussionen durchgeführt,<br />

an welchen in Summe 115 Personen teilnahmen. Es wurden 93 MitarbeiterInnen (45<br />

Ehren- und 48 Hauptamtliche) sowie 22 Personalverantwortliche (2 Ehren- und 20<br />

Hauptamtliche) interviewt. An der Befragung nahmen 61 Männer und 54 Frauen teil.<br />

Die Auswahl der Fälle erfolgte nach dem Prinzip des Theoretical Sampling (Lamnek<br />

1993).<br />

2<br />

Unsere ursprüngliche Absicht, zusätzlich Zusammenhänge zwischen Personalstrategie und<br />

Auswirkungen (auf Kosten und Qualität) auszuleuchten, mussten wir aufgeben, weil die<br />

hierfür erforderlichen Informationen nicht in ausreichendem Maße <strong>von</strong> den untersuchten<br />

NPOs zur Verfügung gestellt werden konnten.

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