facts 01/05
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In Europa gibt es im Gegensatz zu den<br />
USA eine hohe Arbeitslosenquote; geringe<br />
Mobilität der Arbeitskräfte (da die<br />
Lohnunterschiede Mobilitätskosten nicht<br />
abdecken können); Bewegung nur in niedrigen<br />
und hohen Qualifikationen; sowie<br />
eine Aushöhlung der mittleren ArbeiterInnenschicht.<br />
Der Großteil der Einkommensschaffung<br />
läuft über den informellen<br />
Sektor. Dort gibt es die stärkste Beschäftigungssteigerung.<br />
Ein großer Teil des<br />
BIP kommt aus dem informellen Sektor.<br />
Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen<br />
steigen auf dem informellen Sektor ein,<br />
d.h. dass diese Jugendlichen auf dem<br />
formellen Sektor nicht weiter qualifiziert<br />
werden und in der Folge ganz aus dem<br />
formellen Sektor herausfallen. Nachhaltigkeit<br />
ist nicht gegeben.<br />
4 Diskussion:<br />
In der Folge wurden einige Fragen der<br />
DiskutantInnen gesammelt, die von der<br />
Referentin im Anschluss beantwortet<br />
wurden:<br />
•Gibt es einen Zusammenhang zwischen<br />
15- bis 24-Jährigen und sind<br />
jene, die in dieser Zeit arbeitslos sind,<br />
dann auch mit 25 arbeitslos?<br />
• Die Anzahl der 15-Jährigen steigt bis<br />
2<strong>01</strong>0, die Lehrstellen sinken. Wie<br />
schnell müssten Maßnahmen greifen,<br />
um die Jugendlichen vor fehlender Einbindung<br />
in den Arbeitsmarkt zu<br />
bewahren?<br />
• Jugendarbeit ist nicht auf Beschäftigung<br />
zu reduzieren. Jugendarbeit leistet<br />
auch einen guten Beitrag zur nonformellen<br />
Bildung. Warum war dies<br />
kein Thema?<br />
Biffl:<br />
Die größte Konkurrenz für die Jugendlichen<br />
ist die eigene Alterkohorte. Wenn<br />
man auf den Arbeitsmarkt kommt,<br />
dann sind mehrere Mechanismen zu<br />
akzeptieren:<br />
• Schlechte Einstiegslöhne<br />
• Zunahme arbeitsloser Jugendlicher<br />
•Einstieg in den Arbeitsmarkt beeinträchtigt<br />
die Lebenserwerbsperspektive, da<br />
starke Alterkohorte vorhanden ist. In<br />
nordischen Ländern ist das nicht so.<br />
• In alten Kulturländern wie Österreich,<br />
Frankreich und England ist zu erwarten,<br />
dass man eine gebrochene<br />
Erwerbskarriere hat, wenn man als<br />
Arbeitslose/r auf den Arbeitsmarkt einsteigt.<br />
Hier kann von den nordischen<br />
Ländern gelernt werden, wie man dies<br />
verhindert.<br />
Bei knappen Jugendjahrgängen verengen<br />
sich die Zugangsmöglichkeiten. Es<br />
muss strukturell gelöst werden, wie<br />
Zugangsporten weit offen bleiben. Was<br />
ist mit den ausgegrenzten Jugendlichen?<br />
Wie unterrichtet man Jugendliche, die<br />
Drop Out sind? Wie bringt man Randgruppen<br />
ins Regelinstrumentarium hinein<br />
und wie stellt man sicher, dass diese<br />
Informationen bekommen?<br />
Hier muss bei der Bildung angesetzt werden.<br />
Österreich schneidet bei EQUAL-<br />
Projekten sehr schlecht ab, was die<br />
Akzeptanz von neuen Governance-Strukturen<br />
angeht. Ausgeprägte Geschlechtersegmentation<br />
und systematische Ausgrenzung<br />
sind im deutschsprachigen<br />
Raum vorprogrammiert, wenn Frauen<br />
nicht in den naturwissenschaftlichen und<br />
technischen Bereich integriert werden.<br />
Welche Lehrmethoden müssen z.B. in<br />
Mathematik für Frauen geschaffen werden?<br />
Eine verschärfte Lernmethodenforschung<br />
kann ein Mittel gegen Ausgrenzung<br />
sein. Ziel des Beitrages war es, die<br />
ökonomischen Rahmenbedingungen der<br />
Partizipation Jugendlicher am Arbeitsmarkt<br />
zu skizzieren. <<br />
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