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16<br />

In Europa gibt es im Gegensatz zu den<br />

USA eine hohe Arbeitslosenquote; geringe<br />

Mobilität der Arbeitskräfte (da die<br />

Lohnunterschiede Mobilitätskosten nicht<br />

abdecken können); Bewegung nur in niedrigen<br />

und hohen Qualifikationen; sowie<br />

eine Aushöhlung der mittleren ArbeiterInnenschicht.<br />

Der Großteil der Einkommensschaffung<br />

läuft über den informellen<br />

Sektor. Dort gibt es die stärkste Beschäftigungssteigerung.<br />

Ein großer Teil des<br />

BIP kommt aus dem informellen Sektor.<br />

Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen<br />

steigen auf dem informellen Sektor ein,<br />

d.h. dass diese Jugendlichen auf dem<br />

formellen Sektor nicht weiter qualifiziert<br />

werden und in der Folge ganz aus dem<br />

formellen Sektor herausfallen. Nachhaltigkeit<br />

ist nicht gegeben.<br />

4 Diskussion:<br />

In der Folge wurden einige Fragen der<br />

DiskutantInnen gesammelt, die von der<br />

Referentin im Anschluss beantwortet<br />

wurden:<br />

•Gibt es einen Zusammenhang zwischen<br />

15- bis 24-Jährigen und sind<br />

jene, die in dieser Zeit arbeitslos sind,<br />

dann auch mit 25 arbeitslos?<br />

• Die Anzahl der 15-Jährigen steigt bis<br />

2<strong>01</strong>0, die Lehrstellen sinken. Wie<br />

schnell müssten Maßnahmen greifen,<br />

um die Jugendlichen vor fehlender Einbindung<br />

in den Arbeitsmarkt zu<br />

bewahren?<br />

• Jugendarbeit ist nicht auf Beschäftigung<br />

zu reduzieren. Jugendarbeit leistet<br />

auch einen guten Beitrag zur nonformellen<br />

Bildung. Warum war dies<br />

kein Thema?<br />

Biffl:<br />

Die größte Konkurrenz für die Jugendlichen<br />

ist die eigene Alterkohorte. Wenn<br />

man auf den Arbeitsmarkt kommt,<br />

dann sind mehrere Mechanismen zu<br />

akzeptieren:<br />

• Schlechte Einstiegslöhne<br />

• Zunahme arbeitsloser Jugendlicher<br />

•Einstieg in den Arbeitsmarkt beeinträchtigt<br />

die Lebenserwerbsperspektive, da<br />

starke Alterkohorte vorhanden ist. In<br />

nordischen Ländern ist das nicht so.<br />

• In alten Kulturländern wie Österreich,<br />

Frankreich und England ist zu erwarten,<br />

dass man eine gebrochene<br />

Erwerbskarriere hat, wenn man als<br />

Arbeitslose/r auf den Arbeitsmarkt einsteigt.<br />

Hier kann von den nordischen<br />

Ländern gelernt werden, wie man dies<br />

verhindert.<br />

Bei knappen Jugendjahrgängen verengen<br />

sich die Zugangsmöglichkeiten. Es<br />

muss strukturell gelöst werden, wie<br />

Zugangsporten weit offen bleiben. Was<br />

ist mit den ausgegrenzten Jugendlichen?<br />

Wie unterrichtet man Jugendliche, die<br />

Drop Out sind? Wie bringt man Randgruppen<br />

ins Regelinstrumentarium hinein<br />

und wie stellt man sicher, dass diese<br />

Informationen bekommen?<br />

Hier muss bei der Bildung angesetzt werden.<br />

Österreich schneidet bei EQUAL-<br />

Projekten sehr schlecht ab, was die<br />

Akzeptanz von neuen Governance-Strukturen<br />

angeht. Ausgeprägte Geschlechtersegmentation<br />

und systematische Ausgrenzung<br />

sind im deutschsprachigen<br />

Raum vorprogrammiert, wenn Frauen<br />

nicht in den naturwissenschaftlichen und<br />

technischen Bereich integriert werden.<br />

Welche Lehrmethoden müssen z.B. in<br />

Mathematik für Frauen geschaffen werden?<br />

Eine verschärfte Lernmethodenforschung<br />

kann ein Mittel gegen Ausgrenzung<br />

sein. Ziel des Beitrages war es, die<br />

ökonomischen Rahmenbedingungen der<br />

Partizipation Jugendlicher am Arbeitsmarkt<br />

zu skizzieren. <<br />

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