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Neue Software<br />

Aktuell<br />

Rescatux – Rettungssystem für häufige Linux-Probleme<br />

Wenn das dringend gebrauchte Linux-System<br />

nicht mehr bootet oder Sie das Root-Passwort<br />

vergessen haben, sind weniger erfahrene Linux-Anwender<br />

dankbar für eine helfende<br />

Hand. Das Rettungs-Live-System Rescatux automatisiert<br />

kritische Rettungsaktionen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

die Redaktion meint<br />

Rescatux enthält eine grafische Oberfläche<br />

für etliche Konsolen-Programme, mit<br />

denen Anwender ihren kaputten Linux-Systemen<br />

wieder auf die Beine helfen. Tief<br />

gehendes Linux-Know-how ist für den Einsatz<br />

des Rettungs-Live-Systems nicht erforderlich.<br />

Wer sich nicht sicher ist, dass<br />

er das Reparieren des Dateisystems, das<br />

Fixen des Boot-Loaders oder das Zurücksetzen<br />

eines Passworts auch per Hand<br />

zustande bringt, sollte eine Rescatux-CD<br />

im Schrank liegen haben.<br />

Bei älteren Windows-Versionen war es gängige<br />

Praxis, bei Problemen gleich das ganze<br />

System neu zu installieren. Wegen seines modularen<br />

Aufbaus ist das bei einem Linux-System<br />

praktisch nie nötig.<br />

Allerdings muss man erst einmal wissen, wie<br />

man ein kaputtes System wieder zum Laufen<br />

bringt. Zumindest drei typische Probleme löst<br />

das Rettungs-Live-System Rescatux (Abbildung<br />

8) automatisch: Es reinstalliert den Bootmanager<br />

Grub, repariert zerstörte Dateisysteme<br />

und setzt vergessene Passwörter zurück.<br />

Auch Ubuntu-Installationen, bei denen sudo<br />

nicht mehr funktioniert, bringt Rescatux wieder<br />

in Form. Als Bonus gibt es den Passwort-<br />

Reset auch für Windows-Systeme. Überschriebene<br />

Windows-Master-Boot-Records lassen<br />

sich ebenfalls wiederherstellen.<br />

Der übliche Ärger<br />

Das Problem des nicht mehr startenden Grub-<br />

Bootmanagers tritt nach jeder Windows-Neuinstallation<br />

auf. Aber auch das Aufspielen<br />

eines Linux-Systems läßt ab und zu Einträge<br />

aus dem Bootmenü verschwinden. Bootet ein<br />

System wegen einer kaputten Root-Partition<br />

nicht mehr, so ist das Dateisystem möglicherweise<br />

aufgrund eines Hardware-Defekts so<br />

weit zerstört, dass auch Rescatux machtlos<br />

ist – doch ein Versuch schadet auch dann<br />

nicht. Ein gewissenhafter Anwender braucht<br />

die Passwort-Reset-Funktion natürlich nie.<br />

Aber zumindest führt sie anschaulich vor Augen,<br />

dass ein Passwort nicht vor Angreifern<br />

mit physischem Zugang zum Rechner<br />

schützt.<br />

Ein Pinguin geht nicht unter<br />

Rescatux steht als ISO-Datei zur Verfügung,<br />

die sich mit den Standardprogrammen auf<br />

eine CD brennen lässt. Alternativ booten es<br />

Leser von <strong>EasyLinux</strong> direkt über die Heft-<br />

DVD. Zum Installieren auf einem USB-Stick<br />

empfehlen die Entwickler das bei Ubuntu<br />

mitgelieferte Programm USB-ImageWriter,<br />

unter OpenSuse heißt die Entsprechung<br />

ImageWriter. Einige Sekunden nach dem<br />

Start begrüßt Sie Rescatux mit der geöffneten<br />

Rescapp, einem Programm, das Steuerzentrale<br />

und Dokumentation kombiniert.<br />

Das Handbuch gibt es allerdings nur auf<br />

Englisch und Spanisch.<br />

Die Buttons, die die Rescatux-Funktionen starten,<br />

ordnet das GUI übersichtlich am oberen<br />

Fensterrand an. Außer Support gibt es die<br />

schon angesprochenen Funktionen Grub, Filesystem<br />

(Dateisystem) und Passwort. Der Windows-Button<br />

leitet zu allen Windows-spezifischen<br />

Funktionen weiter.<br />

Guter Rat ist greifbar<br />

Besonders hervorzuheben sind Chat und Send<br />

log. Chat verbindet mit dem Rescatux-Chatkanal,<br />

Send log übermittelt die bei Rescatux-<br />

Operationen angefallen Logdateien nach paste.​<br />

debian. net (http:// ezlx. de/ c4p13), einem freien<br />

Clipboard-Webservice.<br />

Aus den von Rescatux übermittelten Logs lesen<br />

erfahrene Linux-Anwender ab, was schiefgegangen<br />

ist. Ein Webbrowser an Bord der<br />

Rescatux-CD hilft auch dann mit Google-Recherchen<br />

weiter, wenn im Chat kein menschlicher<br />

Ansprechpartner verfügbar ist.<br />

Schritt für Schritt<br />

Jeder Klick auf einen Button öffnet die zugehörige<br />

Dokumentation. Englisch-Kenntnisse<br />

vorausgesetzt führt das Wizard-Interface damit<br />

auch unerfahrene Anwender zum Ziel.<br />

Eine Hürde, die es bei hardwarenahen Operationen<br />

zu überwinden gilt, sind die Kürzel für<br />

die Festplatten-Partitionen.<br />

So steht die Bezeichnung sda1 für die erste<br />

Partition auf der ersten Platte, sdb2 für die<br />

zweite Partition der zweiten Platte und so weiter.<br />

Wer hier nicht sicher ist, startet mit Preferences<br />

/ Gparted im Startmenü links unten den<br />

grafischen Partitionseditor GParted. n<br />

Infos<br />

[1] Rescatux: http:// www. supergrubdisk.​<br />

org/ rescatux/ (http:// ezlx. de/ c4p14)<br />

Abb. 8: Rettungsschwimmer: Das Rescatux-Live-System bewahrt nicht mehr startende<br />

Linux-Installationen vor dem Untergang durch Neuinstallation.<br />

Software zum Artikel auf DVD:<br />

Rescatux (bootet von der Heft-DVD)<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

04/2012<br />

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