I Ladins dles Dolomites - Ladinia
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! Unterricht in der Muttersprache<br />
! Medien in der eigenen Sprache<br />
! Teilnahme am politischen Geschehen des Landes<br />
! Selbstverwaltung der Sprachgruppe<br />
Die Benachteiligung ist in vielen Normen und Gesetzen festgelegt; es ist nicht eine Frage<br />
der Interpretation. Die Südtiroler Politik will die Diskriminierung der ladinischen Minderheit<br />
nicht zum Thema machen.<br />
Anwendung der Sprache<br />
Seit 1989 ist Ladinisch in Val Badia und Gherdëina Verwaltungssprache. Seit 1993 ist<br />
Ladinisch in Fascia Verwaltungssprache. Nicht Verwaltungssprache ist Ladinisch in Fodom,<br />
Col und Anpezo.<br />
Die Realität in Südtirol ist mehr als nüchtern. Die ladinische Sprache wird sehr oft<br />
ausgegrenzt. In den Ämtern in Bruneck oder Brixen sowie in Bozen wird das Ladinische in<br />
der Regel nicht verwendet. Viele Ämter gibt es nicht in den ladinischen Tälern. So müssen<br />
die Ladiner sehr oft bei der Ausübung ihrer Rechte<br />
und Pflichten als Bürger auf ihre Muttersprache<br />
verzichten. Die Landesverwaltung stellt die<br />
verschiedenen Formulare, Bestätigungen, Dokumente<br />
etc. für die Ladiner meist nur deutsch und italienisch<br />
aus.<br />
Doch selbst in den ladinischen Tälern gebraucht die<br />
Landesverwaltung sehr oft nicht die ladinische<br />
Sprache.<br />
Es gibt zwar die Bestimmung, dass Ladinisch auch<br />
dort Verwendung findet, wo es vor allem oder<br />
ausschließlich um ladinische Belange geht; vor allem<br />
aber müssten die Aufschriften in den ladinischen<br />
Tälern auch ladinisch sein; diese Bestimmung wird<br />
immer wieder missachtet. Viele Veröffentlichungen und<br />
Mitteilungen (inklusive die öffentlichen Webseiten) sind<br />
Wenn von italienischer/staatlicher<br />
Seite die deutsche Sprache nicht<br />
verwendet wird, kommt von<br />
politischer und medialer Seite<br />
harsche Kritik, wenn die<br />
ladinische Sprache nicht<br />
verwendet wird, hört man meist<br />
gar nichts. In der Verwendung<br />
der Sprache ist der viel<br />
gescholtene italienische Staat<br />
gegenüber Südtirol vorbildlicher<br />
als die Landespolitik in Südtirol<br />
gegenüber den Ladinern.<br />
nur deutsch und italienisch. Die Pflicht für dreisprachige Beschriftungen in den ladinischen<br />
Tälern wird von der Landesverwaltung häufig missachtet (so z.B. vom Amt für Naturparke,<br />
vom Assessorat für öffentliche Bauten, vom Assessorat für Sozialwesen).<br />
Ein Beispiel: aus der Tageszeitung “Dolomiten”, Samstag, 21. April 2001<br />
Wo bleibt die ladinische Bezeichnung?<br />
Balsan/Bozen (eb) - Für eine einheitliche Ortsbeschilderung in den<br />
ladinischen Tälern Gadertal und Gröden hat sich Landeshauptmann Luis<br />
Durnwalder erst vor einigen Monaten ausgesprochen. "Es wirft kein gutes<br />
Licht auf die Gemeinden, wenn die Ortsschilder in Ladinien so<br />
unterschiedlich gestaltet sind, wie sie es derzeit sind. Deshalb soll man sich<br />
an die von der Landesregierung festgelegte Sprachreihenfolge halten, die da<br />
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