I Ladins dles Dolomites - Ladinia
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das romanische Erbe. Romanisch ist auch noch ein beträchtlicher Teil von<br />
Vorarlberg.<br />
Das heutige Südtirol wird erst nach und nach von den zugewanderten<br />
Völkerschaften germanisiert. Die heutige Situation stellt sich erst nach<br />
Jahrhunderten ein.<br />
Um 1200 sprechen nur ca. zwei Drittel des heutigen Südtirol Deutsch. Ladinisch<br />
sind nicht nur das heutige Ladinien, sondern auch noch Vilnöß, Kastelruth, Völs,<br />
Tiers, Auer sowie der Vinschgau.<br />
Ausgrenzung der ladinischen Sprache<br />
Die Dolomitenladiner haben keine Möglichkeit, gemeinsame Verwaltungsstrukturen<br />
zu entwickeln. Die Verwaltungszentren liegen außerhalb der Täler, der gesamte<br />
Verwaltungsapparat ist deutsch. In der Folge werden auch die Ortsnamen<br />
eingedeutscht. Die Bevölkerungsgruppe, die über die Verwaltungsstrukturen<br />
verfügt, ist deutsch; sie sieht die eigene Sprache als höherstehend an.<br />
"Tirol" ist ladinisch<br />
Der Name "Tirol" ist ein ladinischer Name. "Teriol" heißt Weg, Steig - Schloss<br />
Tirol war das Schloß am Weg (und nicht auf einem Felsvorsprung wie die<br />
meisten anderen Schlösser). Auch "Meran" (lad. "Maràn) ist ein alter romanischer<br />
Name.<br />
- Ein Slogan lautet: "Südtirol - seit 1200 Jahren deutsch". Kommentiere diesen<br />
Spruch anhand der historischen Fakten.<br />
Anpezo und Tirol<br />
Anpezo und Cadore gehören zum Patriarchat Aquileia und haben eine<br />
weitreichende Selbstverwaltung, die in eigenen Statuten fixiert wird (eine Art<br />
"Autonomiestatut aus dem Jahr 1235). Anpezo kann als soziale Kleinrepublik<br />
bezeichnet werden. Mit dem Holzverkauf bezahlt die freie Gemeinde die<br />
öffentlichen Arbeiten und die Regierungssteuern. Es gibt einen gemeinschaftlichen<br />
Getreidespeicher: Es wird en gros eingekauft und ohne Aufpreis an die<br />
Bevölkerung weitergegeben.<br />
1420 fällt Anpezo an Venedig (Ende des Patriarchats), 1511 wird es von Kaiser<br />
Maximilian erobert und Tirol einverleibt. Die Autonomie wird nach und nach<br />
abgebaut.<br />
Maximilians Krieg<br />
Als Maximilian Kaiser wird, gehört Anpezo zu Venedig. Er will den Venezianern<br />
nicht nur Anpezo, sondern auch das Cadore und das Friaul wegnehmen - mit<br />
Krieg.<br />
Nach mehreren erfolglosen Versuchen setzt Maximilian 1511 seine neueste<br />
Waffengeneration ein, die Artillerie. So kann er Anpezo erobern. Anpezo beibt bis<br />
zum Ende des ersten Weltkrieges unter Tirol und Österreich (nur infolge der<br />
napoleonischen Kriege wird Anpezo gemeinsam mit Fodom und Fascia 1810 für<br />
drei Jahre zum Königreich Italien geschlagen).<br />
Anpezo bleibt also Jahrhunderte bei Tirol. In den 1920er Jahren wird die “Perle<br />
der Dolomiten” durch die Dreiteilung (s.u.) vom heutigen Südtirol abgetrennt.<br />
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