I Ladins dles Dolomites - Ladinia
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Geschichte & Fantasie<br />
In der Zeit der Bemühungen Maximilians um die Eroberung Anpezos gibt<br />
es mehrere kriegerische Auseinandersetzungen. So schicken die<br />
Venezianer 1487 Stratioten (moslemische Söldner) nach Mareo. Sie<br />
schneiden 42 getöteten Ennebergern den Kopf ab. Beim nächsten Überfall<br />
geht es anders: Die Enneberger umzingeln die 300 Söldner, töten alle bis<br />
auf einen, den sie mit abgeschnittener Nase und Hand und mit einem<br />
ausgekratzten Auge zurückschicken. So jedenfalls will es die Überlieferung.<br />
Über die tirolerisch-venezianischen Kriege gibt es auch eine andere<br />
Überlieferung: Es wird heute noch erzählt, dass die venezianischen<br />
Söldner mit den Köpfen der Gegner kegelten, bei Vollmond ...<br />
Gegenreformation<br />
1607 wird im Zuge der Gegenreformation das Priesterseminar in Brixen<br />
gegründet. Die ladinischen Täler erhalten vermehrt ladinische Priester. Des<br />
öfteren hatten die ladinischen Gemeinden Priester mit Ladinisch-Kenntnissen<br />
gefordert. Ein Zeichen, dass sie um die Besonderheit ihrer Sprache wussten,<br />
lange bevor ihnen Sprachwissenschaftler diesen Umstand bestätigten.<br />
Weiterer Rückgang des Sprachraumes<br />
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts spricht man in der Kastelruther Fraktion St.<br />
Michael noch Ladinisch, ebenso in Welschnofen (Neva Ladina). Ebenfalls ladinisch<br />
sind das Fleimstal, Tiers, Cadore, Zoldo, Agordo und Val di Non. Ladinisch ist<br />
vor allem auch der obere Vinschgau. Im 17. Jahrhundert wird er mit dem Verbot<br />
dieser Sprache germanisiert. Jenseits der nahen Grenze (Müstair) spricht die<br />
Bevölkerung noch heute Rumantsch.<br />
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